Stille Messe

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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oskar
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Stille Messe

Beitrag von oskar »

Liebe Freunde,

ich habe mir antiquarisch ein altes zweisprachiges Schott-Messbuch gekauft. Darin und in anderen Büchern fand ich immer wieder den Begriff der 'Stillen Messe'.

Ich kann mir diese nicht richtig vorstellen. Auch beim Surfen habe ich dazu lange wenig Hilfreiches gefunden. Es muss etwas gewesen sein, was es nur vor dem II. Vaticanum gab.

Ich meine, es gab wohl 2 Hauptformen der tridentinischen Messe: die stille Messe und das Hochamt. Das sieht man auch im alten 'Schott'. Der Unterschied bestand vor allem darin, dass beim Hochamt gesungen wurde und die Gemeinde laut mitbetete. Dagegen wurde bei der Stillen Messe wohl nicht gesungen, und nur der Priester hat im Wechsel mit dem Ministranten gebetet.

Das hieße: die Stille bezieht sich auf die Gemeinde. Stille Messe heisst nicht, dass die ganze Zeit kein Geräusch zu hören ist (das hatte ich zuerst gedacht), sondern man hört nur Priester und Messdiener.

Stimmt das?

Hier noch zwei Links, die ich ganz hilfreich fand:

http://www.kneipen.de/lexikon_Tridentinische_Messe
http://www.introibo.net/download/mini_l ... n_fssp.pdf

Könnt ihr mir weiterhelfen?

*************************

Reale Erfahrung kann man wohl nicht mehr gewinnen, weil die stille Messe durch das II. Vaticanum abgeschafft wurde. Aber vielleicht kommt sie ja doch wieder, nachdem Papst Benedikt die lateinische Messe teilweise wieder zugelassen hat?

Viele Grüße
Oskar (Katholik)
Ave crux, spes unica!

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

So still, daß tatsächlich gar nichts zu hören ist, ist es auch bei der "Stillen Messe" nicht…irgend etwas ist immer zu hören.
Während des 20. Jahrhunderts wurde in Deutschland auch die "Sing-Betmesse" populär. Eine stille Messe, verbunden mit Gemeindegesang und Gebet. Der Priester zelebriert still und betet ebenfalls still die Gebete mit dem Ministranten, während die Gemeinde zum Sanctus und zum Agnus (und an anderen Stellen) singt. Die Gebete werden von einem Vorbeter auf deutsch gesprochen, und die Gemeinde gibt auf deutsch Antworten.
Es ist ja nicht so, daß die Messe in der Volkssprache plötzlich einfach aus dem nichts entstanden wäre.
Grundsätzlich gibt es stille Messen auch noch heute. Nur wird die traditionelle lateinische Messe dort, wo sie regelmäßig gefeiert wird, meistens festlich zelebriert.
Aber ich weiß von einer Bekannten, die besuchte mehrmals eine stille, tridentische Messe. Lediglich das Vaterunser wurde von der Gemeinde mitgebetet, an sonsten lagen sie alle auf Knieen und beteten für sich.
Also für mich ist das nichts.

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Sursum Corda
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Meßformen

Beitrag von Sursum Corda »

Die Sache mit der "stillen Messe" hat sogar noch mehr Facetten, als Anneke dargestellt hat. Zunächst einmal muß man die "Stille Messe" und die "Stillmesse" trennen. Letzteres ist die volkstümliche Bezeichnung für den still gebeteten Teil der Hl. Messe (alter Ritus) nach dem Sanctus, um die geht es hier ja nicht. Also zu den unterschiedlichen "Meßtypen":

1. Das Hochamt: in Deutschland Levitenamt genannt, weil dabei Diakon und Subdiakon assistieren. Es wird grundsätzlich Weihrauch verwandt, die Liturgen singen wesentliche Teile, dazu singen Chor und/oder Volk die Antworten und Choral oder polyphone Gesänge bzw. landesprachliche Lieder.

2. Die gesungene Messe: In Deutschland Hochamt genannt. Der Priester singt die Teile der Messe, die auch im Levitenamt gesungen werden, zelebriert aber allein. Das Volk oder/und der Chor singt die Antworten und/oder Choral oder polyphone Gesänge bzw. landessprachliche Lieder. Weihrauch wird nicht verwandt, ist aber mit Indult durch die Ritenkongretation in vielen Diözesen gestattet, weil naturgemäß in vielen kleinen Landgemeinden selten bis nie ein Levitenamt stattfinden kann.

3. Die stille Messe
Die ist nicht unbedingt "still". Der Priester betet alle Gebete, der/die Ministranten antworten, wobei die Antworten auch durch Meßdiener und Volk gegeben werden können ("dialogisierte Messe"). Das Volk kann, muß aber nicht, an verschiedenen Stellen der Hl. Messe Choralstücke und/oder landessprachliche Kirchenlieder singen. In den meisten Diözesangesangbüchern finden sich mehr oder weniger viele "Singmessen", die anstelle der entsprechenden Choralstücke gesungen werden. Wie von Anneke beschrieben, kann ein Vorbeter diverse Teile der Liturgie, die der Priester leise betet, auch laut aus der Bank heraus in der Landessprache vorbeten. Entscheidend ist nur, daß der Priester und der Ministrant ihre Antworten nur sprechen, nicht singen. Das Volk kann übeertrieben gesagt, machen, was es will, singen, mitbeten, Rosenkranz beten, etc. Und ebensoviele Gestaltungsmöglichkeiten wie Gemeinden gibt es dann da auch. Man sieht: Eine stille Messe kann durchaus sehr laut sein. ..
Nur am Rande: Mein "Favorit" ist ein Levitenamt mit der Haydn-Messe "Hier liegt vor Deiner Majestät" als Volksgesang, aber das werde ich wohl nicht mehr erleben, seufz...

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Ich besuche fast täglich eine stille Messe eigentlich eine gelesne Messe in der der Ministrant dem Priester respondiert

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Leguan
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Re: Stille Messe

Beitrag von Leguan »

oskar hat geschrieben: Reale Erfahrung kann man wohl nicht mehr gewinnen, weil die stille Messe durch das II. Vaticanum abgeschafft wurde. Aber vielleicht kommt sie ja doch wieder, nachdem Papst Benedikt die lateinische Messe teilweise wieder zugelassen hat?
Nur falls das noch nicht klargeworden ist: Reale Erfahrung kann man überall da gewinnen, wo unter der Woche die alte Messe gefeiert wird.

iustus
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Re: Stille Messe

Beitrag von iustus »

Leguan hat geschrieben:Nur falls das noch nicht klargeworden ist: Reale Erfahrung kann man überall da gewinnen, wo unter der Woche die alte Messe gefeiert wird.
Na, das stimmt in dieser Absolutheit nicht. Z.B. wurde in St. Leonhard in Frankfurt bis Dezember 2007 mittwochs stets ein Hochamt gefeiert, keine Stille Messe.

Richtig ist aber: Erfahrung kann man an vielen Orten gewinnen, wo unter der Woche die alte Messe gefeiert wird.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

z.B. jeden Mittwoch 17.30 in der Damenstiftskirche in München.
Ich liebe stille Messen,v.a.wenn sie nur so "laut" "gepispert" werden,daß man zwar
im Falle des Abschweifens rasch wieder mitbekommt,wo der Priester sich befindet
(leichte Betonung der ersten zwei Worte der neuen Rubrik) aber man sich anhand
des Mitverfolgens des lateinischen Textes und des eigenen stillen Gebets
ungestört in die Tiefe des Staunens begeben kann.Das Wandlungsglöckchen
reisst dich hinein in das grosse Mysterium des Opfers Christi;durch die Stille
fällt es Dir nicht schwer ,all die eigenen Freuden und Leiden, Tugenden und
Schwächen, Wünsche und Bitten mit hineinzuopfern gemeinsam mit den anderen
die zu der hoch erhobenen Hostie und dem Kelch aufblicken.Gerade die Stille
und Schlichtheit des Bildes der betenden,nicht sich ständig bewegenden
Gemeinde unterstreicht die Größe des Geschehens.Erst beim Schlußevangelium steht alles auf und recapituliert mit der Kniebeuge beim et incarnatus est nochmals
kurz das Wunder der damit beginnenden Heilsgeschichte-ohne daß Du wie beim
Hochamt das nur nebenbei mitkriegst,weil Du schon wieder mit Singen des Schlußlieds beschäftigt bist.Gestärkt kannst Du Dich wieder in den Trubel des Alltags werfen-keine 45 Minuten sind vergangen und doch ist ein Wunder geschehen !
Still ist bei der Stillen Messe alles ausser der laut verlesenen Lesung und
dem Tagesevangelium,dem confiteor der Messdiener,dem orate fratres
der etwas lauter gesprochenen Präfation und dem ebensolchen Pater noster
sowie dem ecce agnus Dei vor dem eher still gemurmelten Domine non sum
dignus...
.Warum der Computer immer einzelne Worte unmotiviert zu eigenen Absätzen macht,ohne daß ich das will weiss ich nicht
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

iustus
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Beitrag von iustus »

incarnata hat geschrieben:Ich liebe stille Messen,v.a.wenn sie nur so "laut" "gepispert" werden,daß man zwar
im Falle des Abschweifens rasch wieder mitbekommt,wo der Priester sich befindet
(leichte Betonung der ersten zwei Worte der neuen Rubrik) aber man sich anhand
des Mitverfolgens des lateinischen Textes und des eigenen stillen Gebets
ungestört in die Tiefe des Staunens begeben kann.Das Wandlungsglöckchen
reisst dich hinein in das grosse Mysterium des Opfers Christi;durch die Stille
fällt es Dir nicht schwer ,all die eigenen Freuden und Leiden, Tugenden und
Schwächen, Wünsche und Bitten mit hineinzuopfern gemeinsam mit den anderen
die zu der hoch erhobenen Hostie und dem Kelch aufblicken.Gerade die Stille
und Schlichtheit des Bildes der betenden,nicht sich ständig bewegenden
Gemeinde unterstreicht die Größe des Geschehens.Erst beim Schlußevangelium steht alles auf und recapituliert mit der Kniebeuge beim et incarnatus est nochmals
kurz das Wunder der damit beginnenden Heilsgeschichte (...) Gestärkt kannst Du Dich wieder in den Trubel des Alltags werfen-keine 45 Minuten sind vergangen und doch ist ein Wunder geschehen !
Danke Incarnata für dieses schöne Zeugnis. Ich glaube aber, dass nicht alle glaubensmäßig so weit sind, genauso zu empfinden. Heutigen Durchschnittskatholiken, die ständig irgendwelche mehr oder weniger (vor allem weniger) gut gelungene Action aus der Messe gewohnt sind, fällt das unendlich schwer.

incarnata hat geschrieben:
-ohne daß Du wie beim Hochamt das nur nebenbei mitkriegst,weil Du schon wieder mit Singen des Schlußlieds beschäftigt bist.
Das Singen des Schlussliedes während des Schlussevangeliums ist meines Wissens in den Rubriken nicht vorgeschrieben und ein Ärgernis!

Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Die sog. "Stille Messe" ist eine Entartung des christlichen Gottesdienstes. In der Tradition der frühen Väter ist "Stille" das Kennzeichen der Dämonen: Während die Kirche lautstark die Liturgie feierte, waren sie zum Schweigen verurteilt, weil sie wegen ihres Unglaubens nicht einstimmen konnten. Die Kirche aber muß singen und mit lauter Stimme das Lob Gottes verkündigen. Echte Liturgie klingt, sie schweigt nicht!
Zuletzt geändert von Stephen Dedalus am Mittwoch 9. April 2008, 11:50, insgesamt 2-mal geändert.
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Robert Ketelhohn
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Nazometer-Alarm

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Stephen Dedalus hat geschrieben:Entartung

Auuuuu! auuuuu! auuuuuuuuuuuu! Gleich ruft Frau Knopfloch an! – Ach
nee, jing ja jejen de richje Seite, allet klar, immer feste druff. ;D

Aber Scherz beiseite, sachlich haste recht. Wobei das »anbetend, staunend
muß ich steh’n« auf seinen Ort und seine Berechtigung hat – auch in der
göttlichen Liturgie des Meßopfers haben darf –, selbst aber nicht die Litur-
gie ist und diese auch nicht verdrängen darf noch überlagern sollte.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Was auch immer, wenn ich in einer solchen stillen Messe anwesend sein sollte, Entartung oder nicht, dann singe ich nicht laut los: Gloria in excelsis Deo…
(Und ich habe eine sehr laute Singstimme, die vom Tenorregister bis in den Mezzosopran geht…so etwas könnte man als Erregung öffentlichen Ärgernisses bezeichnen…)

Stephen Dedalus
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Re: Nazometer-Alarm

Beitrag von Stephen Dedalus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben: jing ja jejen de richje Seite, allet klar, immer feste druff. ;D
Diese Form der Meßfeier war übrigens auch in anglokatholischen Kreisen sehr verbreitet. In den letzten Jahren hat das aber stark abgenommen.
If only closed minds came with closed mouths.

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Renata
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Beitrag von Renata »

iustus hat geschrieben:[
Danke Incarnata für dieses schöne Zeugnis. Ich glaube aber, dass nicht alle glaubensmäßig so weit sind, genauso zu empfinden. Heutigen Durchschnittskatholiken, die ständig irgendwelche mehr oder weniger (vor allem weniger) gut gelungene Action aus der Messe gewohnt sind, fällt das unendlich schwer.
Nun melde ich mich doch in der Kapelle zu Wort, weil es mich sonst noch zerreißt: ob ein Gläubiger etwas mit der stillen Messe anfangen kann oder nicht, ist doch kein Zeichen von Fortschritt im Glauben oder des Verharrens "im Durchschnittskatholizismus" - also bitte! :ikb_chair:

Persönlich bin ich sehr für ausreichend Momente und Zeiten der Stille in der Messe, ich brauche und liebe aber auch den Gesang, daher gehe ich (unter anderem) halt nicht in die stille Messe am Morgen, sondern in die mit Gesang am Abend. Wer der stillen Messe nicht soviel abgewinnen kann, muß deswegen noch lange kein Action-Freak sein.

Grüße
Renata

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Es hat beides seine Berechtigung und ich tu es beides von Herzen:
Lauthals singen oder still staunen.variatio delectat ! Nur eben jedes in
seiner Messform.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Renata
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Beitrag von Renata »

incarnata hat geschrieben:Es hat beides seine Berechtigung und ich tu es beides von Herzen:
Lauthals singen oder still staunen.variatio delectat ! Nur eben jedes in
seiner Messform.
Das sehe ich natürlich auch so und würde in einer stillen Messe mit meiner ebenfalls einigermaßen hörbaren Singstimme nicht einfach ungerührt lostrompeten.

Meep-meep
Renata

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Stephen Dedalus hat geschrieben:In der Tradition der frühen Väter ist "Stille" das Kennzeichen der Dämonen: Während die Kirche lautstark die Liturgie feierte, waren sie zum Schweigen verurteilt, weil sie wegen ihres Unglaubens nicht einstimmen konnten. Die Kirche aber muß singen und mit lauter Stimme das Lob Gottes verkündigen. Echte Liturgie klingt, sie schweigt nicht!
Tja, schade, dann sind die gesammelten kontemplativen Klöster wohl Orte dämonischer Versammlungen. Verbietet die Schweigeorden! :roll:

Außerdem schau mal in das erste Buch der Könige, Kapitel 19, Vers 11 f.
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Mir wäre neu, daß die Mönche schweigend die Liturgie feierten!
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Es wurde ja behauptet, dass Stille allgemein dämonisch sei, oder nicht?
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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

HeGe hat geschrieben:Es wurde ja behauptet, dass Stille allgemein dämonisch sei, oder nicht?
Stille in der Liturgie. Die "Stille Messe" ist eine "contradictio in adiecto".
If only closed minds came with closed mouths.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Also, „Stille in der Liturgie“ würde ich hier auch nicht anklagen. Im
Gegenteil. Sehr wohl hat die Stille oder das Schweigen seinen Platz
in der Liturgie, wenn auch einen beschränkten. Verfehlt wäre dage-
gen eine „Stille der Liturgie“.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Stille kann manchmal sehr passend sein. Ich persönlich mag während der Kommunionausteilung sowohl den Gesang (Gemeinde und oder Chor) als auch Stille. Lediglich Orgelgedudel kann ich nicht ertragen.

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Die sog."Stille Messe" ist eigentlich weitgehend eine "Flüstermesse".
Vergleichbar dem sanften Säuseln beim Vorüberziehen des Herrn.Das
sanfte Flüstern vertreibt jegliche stumme wie laute Dämonen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

anneke6 hat geschrieben:Stille kann manchmal sehr passend sein. Ich persönlich mag während der Kommunionausteilung sowohl den Gesang (Gemeinde und oder Chor) als auch Stille. Lediglich Orgelgedudel kann ich nicht ertragen.
Na ja, es muss ja nicht gerade Orgelgedudel sein. :/
Aber gegen ruhige meditative Orgelklänge während des Kommunionganges ist meines Erachtens nichts einzuwänden. Beim Kommuniongang herrscht oft alles andere als Stille. Hin- u. herlaufen, husten, räuspern, Mäntelrascheln, Stöckelschuheklappern u.s.w., da ist es mit Orgel u.U. ruhiger als ohne.

Wir hatten das Thema aber glaube ich schon mal in einem anderen Thread.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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