Verschärft die FSSPX ihren Kurs?
Wenn man die wöchentlichen Brandbriefe des FSSPX-Bischofs Williamson liest, so gibt es keinen Einklang zwischen dieser Gruppe und der Römischen Kirche. Williamson redet davon, es handele sich um zwei verschiedene Religionen und der Papst sei ein Häretiker und geisteskrank.
(Einen Nichtchristen wie mich irrtiert dieser Streit schon: Wenn man sich dem Christentum nähern möchte, welcher Gruppe kann man dann vertrauen?)
(Einen Nichtchristen wie mich irrtiert dieser Streit schon: Wenn man sich dem Christentum nähern möchte, welcher Gruppe kann man dann vertrauen?)
Williamson versteht sich als mit seiner Haltung sola traditione als Traditionator. Sein Prämodernismus wirkt anachronistisch. Er meint es wohl wirklich so und will wohl auch nicht bedauert werden.
Wer sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche ausschließt, darf sich nicht beschweren, außen vor zu stehen.
Er ist in eine Rolle geschlüpft, aus der er nicht so leicht herauskommt.
Wer sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche ausschließt, darf sich nicht beschweren, außen vor zu stehen.
Er ist in eine Rolle geschlüpft, aus der er nicht so leicht herauskommt.
Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?anneke6 hat geschrieben:"Im Einklang" finde ich deutlich übertrieben. Wenn der Heilige Stuhl bestimmte Bischöfe und Priester für exkommuniziert/supsensiert hält — auch wenn diese selber glauben, daß sie es nicht sind — dann kann von Einklang nicht die Rede sein.
Die Betroffenen kennen die Regel, aus der sich ihre Folgen ergeben.maliems hat geschrieben:Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?anneke6 hat geschrieben:"Im Einklang" finde ich deutlich übertrieben. Wenn der Heilige Stuhl bestimmte Bischöfe und Priester für exkommuniziert/supsensiert hält — auch wenn diese selber glauben, daß sie es nicht sind — dann kann von Einklang nicht die Rede sein.
Die Betroffenen beschweren sich doch auch nicht.
Oder für wann ist der nächste gemeinsame Gottesdienst im tridentinischen Ritus geplant?
-
- Beiträge: 1566
- Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
- Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
- Kontaktdaten:
Das ist nicht richtig. Das Problem wird deutlich, wenn man sich die Position der Bruderschaft zum Modernismus näher vor Augen führt.Inabikari hat geschrieben:Williamson redet davon, es handele sich um zwei verschiedene Religionen und der Papst sei ein Häretiker und geisteskrank.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
"Ein Bischof, der jemanden ohne päpstlichen Auftrag zum Bischof weiht, und ebenso, wer von ihm die Weihe empfängt, zieht sich die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Tatstrafe zu." Can. 1382 CICmaliems hat geschrieben:Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?
Tatstrafen sind ein Automatismus, sie treten im Einzelfall unabhängig von einer ausdrücklichen Entscheidung der zuständigen kirchlichen Autorität ein. Daher kann der "offiziellen römischen Seite" eine Exkommunikation auf dieser Grundlage genauso wenig peinlich sein wie ein Sonnenuntergang zur Abendstunde. Geschieht das eine, geschieht auch das andere - und die Römer können nix dafür.
Zur objektiven Rechtswidrigkeit: Siehe oben. Die Notstandsdebatte ändert daran nichts. Erstens sehe ich dafür keine Grundlage im CIC, zweitens (und vor allem) sehe ich keinen Notstand. Zumindest nicht in dem Ausmaß, daß er L.s Handeln rechtfertigen würde.
Über die Frage der Schuldhaftigkeit maße ich mir kein Urteil an. Ich halte es für möglich, daß L. in gutem Glauben gehandelt hat.
Wir müssen diese Debatte aber nicht noch einmal aufrollen. Ich wollte nur auf den Aspekt der Tatstrafe aufmerksam machen, von deren Eintreten (bis zum Beweis des Gegenteils) zunächst einmal auszugehen ist - und zwar unabhängig von irgendwelchen Exkommunikationsdekreten aus Rom.
Über die Frage der Schuldhaftigkeit maße ich mir kein Urteil an. Ich halte es für möglich, daß L. in gutem Glauben gehandelt hat.
Wir müssen diese Debatte aber nicht noch einmal aufrollen. Ich wollte nur auf den Aspekt der Tatstrafe aufmerksam machen, von deren Eintreten (bis zum Beweis des Gegenteils) zunächst einmal auszugehen ist - und zwar unabhängig von irgendwelchen Exkommunikationsdekreten aus Rom.
-
- Beiträge: 1566
- Registriert: Dienstag 23. Oktober 2007, 13:45
- Wohnort: Kirchenprovinz Paderborn
- Kontaktdaten:
Lieber Kilianus, es ist für die Bruderschaft nicht von Belang ob wir den Notstand sehen. Ich denke, für den Bischof und seine Priester war es eine Gewissensentscheidung.Kilianus hat geschrieben:Erstens sehe ich dafür keine Grundlage im CIC, zweitens (und vor allem) sehe ich keinen Notstand.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."
Ist es aber offensichtlich.Kilianus hat geschrieben:Tatstrafen sind ein Automatismus, sie treten im Einzelfall unabhängig von einer ausdrücklichen Entscheidung der zuständigen kirchlichen Autorität ein. Daher kann der "offiziellen römischen Seite" eine Exkommunikation auf dieser Grundlage genauso wenig peinlich ...
@ Kilianus
Was die iur. Grundlagen von Rechtfertigung und Entschuldigung im CIC angeht, hab ich hier schon was geschrieben:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... c&start=36
Ruhig auch die nachfolgenden Seiten des Zypfels lesen!
Was die iur. Grundlagen von Rechtfertigung und Entschuldigung im CIC angeht, hab ich hier schon was geschrieben:
http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... c&start=36
Ruhig auch die nachfolgenden Seiten des Zypfels lesen!
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!