Verschärft die FSSPX ihren Kurs?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

(wobei, jedenfalls heutzutage im deutschsprachigen Raum, die genannten Damen wohl eher selten zur Beichte gehen.)

(Aber vielleicht erinnerte sich der Bischof an seine eigene Kaplanszeit in den 50er Jahren.)
Zuletzt geändert von Firmian am Montag 13. Oktober 2008, 11:37, insgesamt 1-mal geändert.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ist eine Definitionsfrage. Ich hätte doch "Schlangen" schreiben sollen :freude:

@Firmian: Sieh mal Sünde nicht so eindimensional. Der Versucher hat viele Möglichkeiten, uns vom rechten Pfade abzubringen.

Mir sind die Schlangen ein Greuel, die mit der Sünde (= Versuchung) Sünde (= unzüchtige Gedanken) hervorrufen wollen. Aber diese Frauen kommen normalerweise natürlich nicht in Beichtstühle, oder? Das ist dann wahrhaft satanisch! Maria Magdalena hat den rechten Weg gezeigt.

Hedonisten gehören für mich in diese Kategorie, tut mir leid. Dabei muss sich das nicht immer unbedingt in Äußerlichkeiten präsentieren, auch die Dekadenz gehört zur Ausprägungsform eines zutiefst sündigen und abstoßenden Verhaltens. Seit 9/11 wissen wir das im Westen ja auch.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Gerhard hat geschrieben:
@Firmian: Sieh mal Sünde nicht so eindimensional. Der Versucher hat viele Möglichkeiten, uns vom rechten Pfade abzubringen.
Ich seh's auch keinesfalls so eindimensional. Ich versuchte ja nur, die Entscheidung des zuständigen Bischofs zu verstehen.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Vielleicht kennt er seinen Priester.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Firmian hat geschrieben:(wobei, jedenfalls heutzutage im deutschsprachigen Raum, die genannten Damen wohl eher selten zur Beichte gehen.)
Das wage ich zu bezweifeln. Ich sehe in St. Peter immer wieder mal eine Dame mit sehr gewagtem Outfit. (Ich hab sie noch nicht von vorn gesehen, aber das was man von hinten sieht, reicht, um die Waghalsigkeit des Outfits beurteilen zu können) die zur Beichte geht , und anschließend der Messe beiwohnt.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Vielleicht Agentes provocateuses ;-)

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich bin im Allgemeinen eher züchtig gekleidet, aber gelegentlich gibt es auch einen tiefen Ausschnitt — daran, so meint man in Polen, kann man die katholischen Mädchen von den orthodoxen unterscheiden…
und ja, ich gehe zur Beichte.
???

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Aber Ausschnitte kann Linus von hinten ja nicht sehen, und er sagt ja, er sähe sie nicht von vorn....

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Sehr vernünftig für einen verheirateten Mann.
Was den zölibatären Mann angeht: Im Beichtstuhl ist es dunkel, und der Priester sieht einen ja nur von der Seite.
???

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Der Pönitent sieht den Beichtvater nur von der Seite, aber umgekehrt?

Oder gibt's auch Beichtstühle, in denen der Pönitent, durch eine Holzwand getrennt, neben dem Priester sitzt?

Aber egal, ist ja eh dunkel und außerdem ein Gitter dazwischen.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

BITTE WIEDER ZURÜCK ZUM THEMA
DER MODERATOR

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Kardinal Castrillon Hoyos erklärte am 13. November 2005 im italienschen Fernsehen bezüglich der Piusbruderschaft:
„Wir stehen nicht vor einer Häresie. Man kann auf eine korrekte, exakte und präzise Weise nicht sagen, dass ein Schisma vorliegt.“

Was ist davon zu halten?
Stimmt das?


Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Hatten wir schon. Es ist kein Schisma.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich behaupte mal, Du bist nicht befugt, darüber zu urteilen.
Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder x-beliebige Laie über solche Fälle entscheiden dürfte?!
Du kannst lediglich eine Privatmeinung äußern, und die gilt dann auch nur für Dich.
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Aber der Präfekt von Ecclesia Dei schon.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Er sagte "kein formales Schisma". Die Bischofsweihen bezeichnete er durchaus als "schismatische Handlung".
Meine Privatmeinung: Schismatische Züge sind in der Bewegung zu finden, aber noch sind die Priester und sympathisierenden Laien fern, formale Schismatiker zu werden. Da heißt es aufpassen, daß es nicht so weit kommt.
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

So hat sich ja Gantin damals auch schon ausgedrückt. Also nichts neues. Die FSSPX weiß sich mit Rom im Einklang.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

"Im Einklang" finde ich deutlich übertrieben. Wenn der Heilige Stuhl bestimmte Bischöfe und Priester für exkommuniziert/supsensiert hält — auch wenn diese selber glauben, daß sie es nicht sind — dann kann von Einklang nicht die Rede sein.
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Liebe anneke6, nach Lesart der FSSPX war die Exkommunikation nicht gültig, glaube ich. Wenn du mehr wissen möchtest, empfiehlt sich die Lektüre des Mitteilungsblattes der Bruderschaft.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Nach deren Leseart eben, ich weiß.
:hmm:
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Aber sie fühlen sich mit Rom in Einklang und sind gewiss keine Dummköpfe. So ich geh' jetzt in die Messe.

Bis dann!
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Inabikari
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Beitrag von Inabikari »

Wenn man die wöchentlichen Brandbriefe des FSSPX-Bischofs Williamson liest, so gibt es keinen Einklang zwischen dieser Gruppe und der Römischen Kirche. Williamson redet davon, es handele sich um zwei verschiedene Religionen und der Papst sei ein Häretiker und geisteskrank.

(Einen Nichtchristen wie mich irrtiert dieser Streit schon: Wenn man sich dem Christentum nähern möchte, welcher Gruppe kann man dann vertrauen?)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Williamson versteht sich als mit seiner Haltung sola traditione als Traditionator. Sein Prämodernismus wirkt anachronistisch. Er meint es wohl wirklich so und will wohl auch nicht bedauert werden.

Wer sich selbst aus der Gemeinschaft der Kirche ausschließt, darf sich nicht beschweren, außen vor zu stehen.

Er ist in eine Rolle geschlüpft, aus der er nicht so leicht herauskommt.

maliems
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Beitrag von maliems »

anneke6 hat geschrieben:"Im Einklang" finde ich deutlich übertrieben. Wenn der Heilige Stuhl bestimmte Bischöfe und Priester für exkommuniziert/supsensiert hält — auch wenn diese selber glauben, daß sie es nicht sind — dann kann von Einklang nicht die Rede sein.
Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?

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overkott
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Beitrag von overkott »

maliems hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:"Im Einklang" finde ich deutlich übertrieben. Wenn der Heilige Stuhl bestimmte Bischöfe und Priester für exkommuniziert/supsensiert hält — auch wenn diese selber glauben, daß sie es nicht sind — dann kann von Einklang nicht die Rede sein.
Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?
Die Betroffenen kennen die Regel, aus der sich ihre Folgen ergeben.

Die Betroffenen beschweren sich doch auch nicht.

Oder für wann ist der nächste gemeinsame Gottesdienst im tridentinischen Ritus geplant?

maliems
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Beitrag von maliems »

gemeinsam zwischen wem?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Inabikari hat geschrieben:Williamson redet davon, es handele sich um zwei verschiedene Religionen und der Papst sei ein Häretiker und geisteskrank.
Das ist nicht richtig. Das Problem wird deutlich, wenn man sich die Position der Bruderschaft zum Modernismus näher vor Augen führt.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

maliems hat geschrieben:Die "Exkommunikation" war ein Schnellschuss. Sie ist den Römern so peinlich, dass sie, soweit ich sehe, von offizieller römischer Seite mit dem Mantel des Schweigens bedeckt wird. Oder?
"Ein Bischof, der jemanden ohne päpstlichen Auftrag zum Bischof weiht, und ebenso, wer von ihm die Weihe empfängt, zieht sich die dem Apostolischen Stuhl vorbehaltene Exkommunikation als Tatstrafe zu." Can. 1382 CIC

Tatstrafen sind ein Automatismus, sie treten im Einzelfall unabhängig von einer ausdrücklichen Entscheidung der zuständigen kirchlichen Autorität ein. Daher kann der "offiziellen römischen Seite" eine Exkommunikation auf dieser Grundlage genauso wenig peinlich sein wie ein Sonnenuntergang zur Abendstunde. Geschieht das eine, geschieht auch das andere - und die Römer können nix dafür.

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ar26
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Beitrag von ar26 »

Kilianus, das ist vollkommen richtig. Dennoch gehört zum Verwirklichen eines Deliktes auch im Kirchenrecht noch Rechtswidrigkeit und Schuld. L. müsste demnach auch noch rechtswidrig und schuldhaft bei der Weihe gehandelt haben.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Zur objektiven Rechtswidrigkeit: Siehe oben. Die Notstandsdebatte ändert daran nichts. Erstens sehe ich dafür keine Grundlage im CIC, zweitens (und vor allem) sehe ich keinen Notstand. Zumindest nicht in dem Ausmaß, daß er L.s Handeln rechtfertigen würde.

Über die Frage der Schuldhaftigkeit maße ich mir kein Urteil an. Ich halte es für möglich, daß L. in gutem Glauben gehandelt hat.

Wir müssen diese Debatte aber nicht noch einmal aufrollen. Ich wollte nur auf den Aspekt der Tatstrafe aufmerksam machen, von deren Eintreten (bis zum Beweis des Gegenteils) zunächst einmal auszugehen ist - und zwar unabhängig von irgendwelchen Exkommunikationsdekreten aus Rom.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Kilianus hat geschrieben:Erstens sehe ich dafür keine Grundlage im CIC, zweitens (und vor allem) sehe ich keinen Notstand.
Lieber Kilianus, es ist für die Bruderschaft nicht von Belang ob wir den Notstand sehen. Ich denke, für den Bischof und seine Priester war es eine Gewissensentscheidung.
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maliems
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Beitrag von maliems »

Kilianus hat geschrieben:Tatstrafen sind ein Automatismus, sie treten im Einzelfall unabhängig von einer ausdrücklichen Entscheidung der zuständigen kirchlichen Autorität ein. Daher kann der "offiziellen römischen Seite" eine Exkommunikation auf dieser Grundlage genauso wenig peinlich ...
Ist es aber offensichtlich.

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