Verschärft die FSSPX ihren Kurs?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Die Notsituation besteht seit dem II. Vatikanischen Konzil. Nicht viele denken das, sondern m.E. ist dies das Zentrale der FSSPX.

Kannst Du mir noch bitte das Gesetz nennen, nach dem ein Priester die Hl. Messe illegal feiert? Das alle Priester der FSSPX suspendiert seien, ist mir neu. Erfolgt daraus automatisch die Illegalität? Wer hat die Priester suspendiert? Das Ortsordinariat? Die Gläubigen bezahlen doch sogar die Kirchensteuer. Könnte es sich nicht dabei um eine Ordensgemeinschaft handeln? Immerhin war ja der Gründer Generaloberer des Spiritanerordens.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Sofern Du den CIC anerkennst (und sinngemäß steht's im CIC 1917 sicher genauso):

Can. 903 — Ein Priester ist zur Zelebration zuzulassen, auch wenn er dem Rektor der Kirche nicht bekannt ist, sofern er ein Empfehlungsschreiben seines Ordinarius bzw. seines Oberen vorlegt, das höchstens vor einem Jahr ausgestellt wurde, oder wenn vernünftigerweise anzunehmen ist, daß er bezüglich der Zelebration keinem Hindernis unterliegt.

Und mit "Ordinarius" ist kein exkommunizierter Weihbischof gemeint, und mit "Oberen" nur welche von kanonisch anerkannten Gemeinschaften.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Firmian hat geschrieben:Sofern Du den CIC anerkennst (und sinngemäß steht's im CIC 1917 sicher genauso):

Can. 903 — Ein Priester ist zur Zelebration zuzulassen, auch wenn er dem Rektor der Kirche nicht bekannt ist, sofern er ein Empfehlungsschreiben seines Ordinarius bzw. seines Oberen vorlegt, das höchstens vor einem Jahr ausgestellt wurde, oder wenn vernünftigerweise anzunehmen ist, daß er bezüglich der Zelebration keinem Hindernis unterliegt.

Und mit "Ordinarius" ist kein exkommunizierter Weihbischof gemeint, und mit "Oberen" nur welche von kanonisch anerkannten Gemeinschaften.
Ich weiß nicht, wen Du mit Weihbischof meinst, aber Marcel Lefebvre war Erzbischof, der Weihbischöfe ernannt hat.
Zuletzt geändert von Gerhard am Freitag 10. Oktober 2008, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Gerhard hat geschrieben: Das alle Priester der FSSPX suspendiert seien, ist mir neu.
Ganz sicher die, die von den exkommunizierten Bischöfen geweiht wurden. Bei den erlaubt Geweihten bin ich mir nicht 100% sicher.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Die FSSPX spricht von Scheinexkommunikation, glaube ich.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

es bleibt dabei man erfüllt seine sonntagspflicht mehr ist nicht nötig

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Gerhard hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben:
Ich weiß nicht, wen Du mit Weihbischof meinst, aber Marcel Lefebvre war Erzbischof, der Weihbischöfe ernannt hat.
Mit Weihbischöfen meine ich die vier 1988 geweihten. Und Exz. Lefebvre hat innerhalb des letzten Jahres sicher keine Empfehlungsschreiben ausgestellt.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Was ist mit der Beichte? Wenn mir mein Beichtvater rät, die FSSPX Messen nicht mehr zu besuchen, habe ich einen Konflikt.

@Firmian: Siehe "Scheinexkommunikation"
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Gerhard hat geschrieben:Die FSSPX spricht von Scheinexkommunikation, glaube ich.
Tja, die Rechtsansicht einer kirchlich nicht anerkannten Gemeinschaft ist mir relativ egal.

(Es gibt auch einen Mann namens Lingen, der sich selbst für den einzigen katholischen Priester hält. Rechtsansichten gibt es viele.)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Schade. Mir ist sie nicht egal, da ich die katholische Kirche liebe. Es fällt mir schwer zu glauben, dass S.E. Marcel Lefebvre keine Kenntnis vom Kirchenrecht hatte, als er 1988 in Verhandlungen mit dem Vatikan (besonders S.E. Joseph Kardinal Ratzinger) stand.

P. Lingen ist Sedisvakantist.
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

ottaviani hat geschrieben:es bleibt dabei man erfüllt seine sonntagspflicht mehr ist nicht nötig
Das gilt für Dich als Laien. Aber liegt Dir nichts am Seelenheil der SSPX-Priester?
Was die Überzeugungen von "Notsituation" und "Schein-Exkommunikation" angeht — die meisten sind davon wohl überzeugt. Aber mittlerweile gibt es wohl bestimmt welche, die insgeheim daran zweifeln.
Allgemein halte ich es für sehr gefährlich, eigenmächtig von "Schein-Exkommunikation" zu sprechen. Denken wir z.B. mal an die Naju-Geschichte ("Erscheinungen" in Korea). Gleich, nachdem der Ortsbischof verkündet hatte, wer dieser Bewegung weiterhin anhaftet, ist exkommuniziert, erschien, keine 24 Stunden später, auf einer deutschen Naju-Seite eine lange Erklärung, aus der hervorging, daß die Bedingungen für die Exkommunikation nicht erfüllt seien…
Versucht man auf diese Weise, das eigene Verhalten zu rechtfertigen?
???

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Gerhard hat geschrieben: P. Lingen ist Sedisvakantist.
Der glaubt wahrscheinlich auch an eine Notsituation. Ich habe ihn über youtube mal gefragt, wer denn seine Beichte hört, wo er doch der einzige Priester ist…
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Liebe Anneke,

können wir nicht bei der FSSPX bleiben?


lg
Gerhard
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Gerhard hat geschrieben:Was ist mit der Beichte? Wenn mir mein Beichtvater rät, die FSSPX Messen nicht mehr zu besuchen, habe ich einen Konflikt.

@Firmian: Siehe "Scheinexkommunikation"
der beichvater kann nur raten was du tust mußt du entscheiden

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich will das Richtige tun. Das ist doch klar.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Tja, aber Du mußt letztlich mit Deinem Gewissen entscheiden, was richtig ist.

99,9 % der Priester werden Dir sagen, daß Du bei der FSSPX auf dem falschen Weg bist, aber die könnten sich ja auch irren....

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Sarkasmus ist nicht zielführend. Das eigene Gewissen ist nicht entscheidend, sondern der Wille Gottes.
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

ARTIKEL 6
So steht's im Katechismus:


DAS GEWISSEN

1776 „Im Innersten seines Gewissens entdeckt der Mensch ein Gesetz, das er sich nicht selbst gibt, sondern dem er gehorchen muß und dessen Stimme ihn immer anruft, das Gute zu lieben und zu tun und das Böse zu meiden und so, wo nötig, in den Ohren des Herzens tönt ... Denn der Mensch hat ein Gesetz, das von Gott seinem Herzen eingeschrieben ist, dem zu gehorchen eben seine Würde ist... Und das Gewissen ist der verborgenste Kern und das Heiligtum des Menschen, in dem er allein ist mit Gott, dessen Stimme in seinem Innersten widerhallt" (GS 16).
.

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Aber das ist der doch vom Modernismus infizierte nachkonziliare Katechismus, der sich auch noch auf ein Konzilsdokument beruft! Muß eh dringend zurückgezogen werden! Dieser Kram mit dem Gewissen, das ist nur eine Legitimation des Irrtums! Und, Schock und Horror, so was ähnliches steht auch in der Königssteiner [Punkt] Da sieht man, wo so was hinführt!

Berufung auf die Urteilskraft des eigenen Gewissens ist selbstverständlich nur zulässig, wenn es sich um das Gewissen Msgr. Lefebvres und seiner Anhänger handelt!

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Ja, das halte ich auch für recht inkonsistent.

Eigenes Gewissen gilt nichts, ihr müßt alles glauben, was die Kirche lehrt und tut. (Außer natürlich, sie befindet sich im Irrtum. Und wann das der Fall ist, stellt die FSSPX unfehlbar fest.)

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

wenn die kirche etwas lehrt was sie früher verworfen hat darf man ihr da nicht folgen

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Ah, man darf bei der FSSPX am Sonntag also nicht knien (vgl. 1. Konzil von Nicäa, Kanon 20)?

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Bei dogmatischen Fragen würde ich Dir, Ottaviani, sogar zustimmen.

An nicht-dogmatischen Lehraussagen gab's im Laufe der letzten 2000 Jahre natürlich schon einiges, was sich später als unrichtig herausgestellt hat (um mal ein bekanntes Beispiel zu nennen: Daß sich die Sonne um die Erde dreht, oder auch, daß ein Embryo erst nach 30 oder 42 Tagen beseelt wird). Wer bestimmt dann, was eine zulässige Korrektur der Lehre war und was nicht?

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

ich spreche von Fragen wie der Ökumene wo seit dem Konzil plötzlich gelehrt wird die Kirche hätte als Kirche die Einheit verloren wo es plötzlich abgelehnt wird das die Kirche ident ist mit der Katholischen Kirche das Päpste plötzlich von der Irrigen Annahme ausgehen wir verehren die heidnischen Mohamedaner verehren den selben Gott wie wir auf einmahl dürfen Orthodoxe Haeretiker nicht mehr zur wahren Kirche übertreten das sind alles Dinge die muß man ablehnen weil sie der gesamten Tradition widersprechen

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Es ist jetzt aber nicht unbedingt erhellend, wenn Du irgendwelche Themenkreise willkürlich herausgreifst und dekretierst, da dürfe man nichts ändern, und bei anderen dann schon.

Im Übrigen überrascht es mich ein wenig, daß Du im liturgischen Bereich großes Veränderungspotenzial siehst...

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Veränderungsmöglichkeit ist im liturgischen bereich nur dann gegeben wenn es in der Kontinuität steht diese wurde von der nachkonziliaren Reform willkürlich zerstört
ich greife im überigen nicht willkürlich heraus sondern bringe nur die Ökumene ect als beispiel

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Ad 1:
Daß man irgendwann das Gegenteil eines ausdrücklichen Konzilsbeschlusses tat, indem man am Sonntag kniete, war also ein Zeichen von Kontinuität?

Daß man die Liturgie vom Griechischen in die lateinischen Volkssprache übersetzte, auch, aber als man sie vom Lateinischen erneut in die Volkssprache übersetzte, dann nicht mehr?

Ad2:
Dann erläutere doch mal das Prinzip, nachdem Du zu diesen Beispielen gekommen bist...

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

man hat nicht einfach übersetzt man hat falsch übersetzt( pro multis mit für alle) und man hat neue texteverfasst so hat man bewußt den römischen Kanon verändert der seit dem Papst Gregor dem großen unverändert war kein Kontzil und Papst haben je so willkürlich in die Liturgie eingegriffen keine Spur von Kontinuität und Entwicklung
wie lautet den der Konzilsbeschluß genau auf den du dich beziehst

ich hab einfach diese Beispiele gewählt weil sie den Schwachsinn des pastoralern Konzils so schön deutlich zeigen und die Päpste haben diesem Blödsinn auch noch vorschub geleistet jeder der seinen vorkonziliaren Katechismus kennt sieht diese anzulehnende Entwicklung

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Aha, vor Gregor dem Großen waren Veränderungen am Kanon möglich und nach ihm nicht mehr?

Denzinger gerade nicht greifbar, ich liefere Dir den Wortlaut des Kanon gerne nach.

Ich weiß jetzt zwar, daß Du die große Menge der katholischen Bischöfe zur Konzilszeit für schwachsinnig hälst. Wo Du Entwicklungsmöglichkeiten in der kirchlichen Lehre siehst und wo nicht, hat sich mir aber noch nicht ganz umfassend erschlossen.

Bislang sehe ich:
1. In der Ekklesiologie sowie in der Bewertung anderer Religionen sind Veränderungen überhaupt nicht möglich.
2. In der Liturgie sind Veränderungen möglich, sofern große Kontinuität gewahrt wird - oder diese Veränderungen in die Zeit vor Gregor dem Großen fallen. (Um eine immer noch offene Frage an Dich aufzuwärmen: Wie stehst Du zu den Veränderungen bei der Spendung des Bußsakraments in der Zeit von der Antike bis ins Hochmittelalter?)

Könntest Du Deine Vorstellungen bitte noch ein wenig systematischer erläutern?

maliems
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Beitrag von maliems »

Kilian, Kilian,

jetzt drängst Du Ottaviani durch Deine Fragen in die Enge, als befürwortest Du Entwicklungen wie das interreligiöse Gebet.

Und nicht allzulange her (ich weiß jetzt nicht, in welchem Strang, vielleicht in diesem) bedienst Du Dich eines Archäologismus, der es verwirft, wenn eine Kirche 2 Hauptaltäre hat.

Ich Frage mich, welchen roten Faden Du hast.

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Es geht mir nicht darum, Ottaviani in die Enge zu drängen. Meine Auseinandersetzungen mit ihm gehen um die Sache, und sie haben ihren Hintergrund in einer Überzeugung, die mich wohl mit ihm verbindet: Wir sollten nicht das hohe Lied versöhnter Verschiedenheit anstimmen, wenn wir in fundamentalen Glaubensfragen Dissens entdecken. Im Moment bin ich der Meinung, daß er sich in vielen Punkten in Irrtümer verrannt hat, so wie er das von mir eben auch denkt. Wohlan, ringen wir um die Wahrheit!

Ich bin kein Befürworter interreligiöser Gebete. Ich stehe aber durchaus zu dem, was das II. Vaticanum über das Verhältnis der Kirche zu anderen Religionen und Konfessionen lehrt.

Zwei Hauptaltäre in einer Kirche halte ich in der Tat für Blödsinn, im Normfall jedenfalls. Ich bin im Übrigen der Meinung, daß die aktuelle IGMR diesen Blödsinn nicht vorsieht. Aber selbst wenn es so wäre: Nur weil ich nicht jede Veränderung gut finde, die in Folge der Liturgiereform eingetreten ist, sehe ich mich noch längst nicht im Archäologismus verfangen.

Differenzierendes denken schließt nicht aus, daß man einem roten Faden folgt. Und ich freue mich, wenn ich immer wieder den Eindruck bekomme, daß der rote Faden unseres Heiligen Vaters in einer ganz ähnlichen Richtung wie meiner zu verlaufen scheint.

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Firmian hat geschrieben:Bei dogmatischen Fragen würde ich Dir, Ottaviani, sogar zustimmen.

An nicht-dogmatischen Lehraussagen gab's im Laufe der letzten 2000 Jahre natürlich schon einiges, was sich später als unrichtig herausgestellt hat (um mal ein bekanntes Beispiel zu nennen: Daß sich die Sonne um die Erde dreht, oder auch, daß ein Embryo erst nach 30 oder 42 Tagen beseelt wird).
Das hat die Kirche nie gelehrt. Es gab Leute, die diese Auffassung vertreten haben, das ist was anderes.

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