Verschärft die FSSPX ihren Kurs?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Robert Ketelhohn
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Re: Verschärft die FSSPX ihren Kurs?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

iustus hat geschrieben:
Firmian hat geschrieben: Die können doch nicht ernsthaft behaupten, in Gemeinschaft mit der Kirche zu stehen und gleichzeitig 99,9% der Messen und Sakramente für illegitim erklären (während die Gültigkeit der Sakramente selbst von Orthodoxen, deren Abfall von Rom ja unstrittig ist, nie ein Thema war).
Wahrscheinlich unterscheiden sie Legitimität und Gültigkeit. Was aber auch in meinen Augen am Fazit nichts ändert.
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Man muß der Gerechtigkeit halber aber das Zitat im Kontext sehen. Es handelt sich nicht um eine dogmatisch gemeinte Aussage, sondern das Wort ist 1976 in einer Predigt gesprochen worden, die recht emotional das Beinahe-verzweifeln-Mögen angesichts der sich in der Kirche gerade abspielenden Revolution ausdrückte:

http://www.fsspx.info/mbonline/pdf/mb-2008-5.pdf
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Es läge mir sicherlich fern, eine aus der Zeit zu verstehende Aussage eines Bischofv vor 32 Jahren auf die Goldwaage legen zu wollen.

Aber ich zitiere ja aus einer ziemlich neuen Publikation, und die "Mitteilungsblätter" sind, wenn ich das recht verstehe, nicht irgendein Provinzpfarrblatt, sondern quasi der Osservatore Romano der FSSPX.

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Peti hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: Sie sind bisher im deutschsprachigen Raum die einzigen die eine völlige Seelsorge mach der Überlieferung anbieten von den Sakramenten über Religionsunterricht, Jugendgruppe bis zu Altenheimen
Wo gibt es diese"Seelsorge nach der Überlieferung" in Altenheimen?
es gibt ein eigenes Altenheim der Bruderschaft
http://www.seniorenheim-weihungszell.de/

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

iustus hat geschrieben:
Peti hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben: Sie sind bisher im deutschsprachigen Raum die einzigen die eine völlige Seelsorge mach der Überlieferung anbieten von den Sakramenten über Religionsunterricht, Jugendgruppe bis zu Altenheimen
Wo gibt es diese"Seelsorge nach der Überlieferung" in Altenheimen?
Hier, aber nicht von der FSSPX ;) :

http://www.antoniushaus-niedaltdorf.de/ ... ge=kapelle
wobei die Schwestern selbst gute beziehungen zur FSSPX pflegen sehr zum Ärger des Hausgeistlichen

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Mir war das neue Mitteilungsblatt auch schon aufgefallen.
Darin behauptet die FSSPX z.B.
Also führen die Motu Proprio-Profiteure den Satz stillschweigend
weiter: „Die alte Messe war nie verboten, und die katholische Kirche ist eine Religion von vielen.“


Es ist ja schon erstaunlich, daß die FSSPX in das Herz der "Motu-Proprio-Profiteure" blicken kann. Ich denke, in der FSSPX weiß man ganz genau, daß dieser Satz absolut nicht richtig ist, aber anscheinend ist es in Ordnung Unwahrheiten über Mitkatholiken zu verbreiten wenn es denn dem Zwecke der Bruderschaft dient.
Das ganze ergibt ein durchaus stimmiges Bild: Ich habe den Eindruck, daß die FSSPX Angst hat, daß ihr die Leute davonlaufen, deswegen muß sie die "Motu-Proprio-Profiteure" auf Teufel komm raus verdammen, um ihre Position zu rechtfertigen. Sie sucht ihr Heil in der Flucht ins Sektentum, gut dazu paßt, daß im französischen Pendant des Mitteilungsblattes gerade ein Text erschienen ist, in dem von Kontakten zu oder Ehen mit Ecclesia-Dei-Katholiken abgeraten wird, da dies glaubensgefährdend sei.
Offensichtlich hat man bei der FSSPX Angst, daß die Leute merken, daß man auch als Ecclesia-Dei-Anhänger ganz normal katholisch sein kann.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Leguan hat geschrieben: Sie sucht ihr Heil in der Flucht ins Sektentum, gut dazu paßt, daß im französischen Pendant des Mitteilungsblattes gerade ein Text erschienen ist, in dem von Kontakten zu oder Ehen mit Ecclesia-Dei-Katholiken abgeraten wird, da dies glaubensgefährdend sei.
Ach, das ist dann schon eine Mischehe? :hmm:
Vor allem bekommt man davon den Eindruck, die Autoren hielten sich für was Besseres.
???

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Leguan hat geschrieben:Mir war das neue Mitteilungsblatt auch schon aufgefallen.
Darin behauptet die FSSPX z.B.
Also führen die Motu Proprio-Profiteure den Satz stillschweigend
weiter: „Die alte Messe war nie verboten, und die katholische Kirche ist eine Religion von vielen.“


Es ist ja schon erstaunlich, daß die FSSPX in das Herz der "Motu-Proprio-Profiteure" blicken kann. Ich denke, in der FSSPX weiß man ganz genau, daß dieser Satz absolut nicht richtig ist, aber anscheinend ist es in Ordnung Unwahrheiten über Mitkatholiken zu verbreiten wenn es denn dem Zwecke der Bruderschaft dient.
Das ganze ergibt ein durchaus stimmiges Bild: Ich habe den Eindruck, daß die FSSPX Angst hat, daß ihr die Leute davonlaufen, deswegen muß sie die "Motu-Proprio-Profiteure" auf Teufel komm raus verdammen, um ihre Position zu rechtfertigen. Sie sucht ihr Heil in der Flucht ins Sektentum, gut dazu paßt, daß im französischen Pendant des Mitteilungsblattes gerade ein Text erschienen ist, in dem von Kontakten zu oder Ehen mit Ecclesia-Dei-Katholiken abgeraten wird, da dies glaubensgefährdend sei.
Offensichtlich hat man bei der FSSPX Angst, daß die Leute merken, daß man auch als Ecclesia-Dei-Anhänger ganz normal katholisch sein kann.
kannst du das bitte genau belegen die ehe geschichte wenn geht mit Übersetzung danke :D

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Ich kann den Text gerade nicht finden, aber ich glaube nicht, daß ich mir das eingebildet habe. :/

Gerhard
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Re: Verschärft die FSSPX ihren Kurs?

Beitrag von Gerhard »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Es handelt sich nicht um eine dogmatisch gemeinte Aussage, sondern das Wort ist 1976 in einer Predigt gesprochen worden, die recht emotional das Beinahe-verzweifeln-Mögen angesichts der sich in der Kirche gerade abspielenden Revolution ausdrückte
Diese Verzweifelung ist auch nach meinem Dafürhalten in den aktuellen Predigten der Weihbischöfe zu herauszulesen. Ein starker Antrieb.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Die FSSPX ist immer noch ein wichtiger Faktor, um bestimmte nachkonziliare Fehlentwicklungen beim Namen zu nennen. Deshalb bleibt sie notwendig.

Freilich sollte sie nicht zur Selbstüberschätzung neigen. Sie sollte lieber ihr Potential als "Lobby-Gruppe" nutzen, anstatt sich einer Argumentation zu bedienen, die - weiter verschäft - nur noch zum Modell des Sedisvakantismus führen kann. Ich schrieb es ja neulich schonmal im Nachbarschrank.
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Strang, meinte ich.
Nutzer seit dem 13. September 2015 nicht mehr im Forum aktiv.

‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

cantus planus hat geschrieben:Freilich sollte sie nicht zur Selbstüberschätzung neigen.
Ich kann nicht finden, dass sie dies täte.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Lupus
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Beitrag von Lupus »

Ich bekomme regelmäßig das "Mitteilungsblatt für den deutschen Sprachraum der Priesterbruderschaft St. Pius X."

In Nr. 10, dem aktuellsten, ist eine Predigt des Generaloberen, gehalten in Fulda, abgedruckt.
Nachdem er zunächst seine Zuhörer auffordert, Gott dafür zu danken "für diese 20 Jahre der Bischofsweihen bei der Priesterbruderschaft", fordert er dann zwar eine Zurücknahme der Exkommunikation der Bischöfe, bezeichnet sie aber im gleichen Abschnitt als SCHEINEXKOMMUNIKATION,deren Rechtsgültigkeit er bezweifelt und nichtsdestoweniger die Rücknahme des Exkommunikationsdekrets anmahnt!

Auf S. 37 bringt das Mitteilungsblatt "Aussagen des Motu Proprio Summorum pontificum, die mit der Tradition übereinstimmen und als Fußnote den "Hinweis: Die der Tradition widersprechenden Punkte finden Sie in dem beigelegten Faltblatt, das aus technischen Gründen (A§ Format) leider nicht eingeheftet werden kann."

Interessanterweise werden die "Aussagen des Motu Proprio, welche ein traditionstreuer Katholik nicht annehmen kann", nicht vom Presseverantwortlichen P. Schmidberger kritisiert, sie erscheinen klugerweise als "Kommentar des Erzbischofs".

So kann man sich immer hinter dem Erzbischof verstecken, obwohl dieser das Motu Proprio nicht kennt.

Da frage ich mich, ob hier nicht, wie auf modernistischer Seite vom "Geist des Konzils", von P. Schmidberger vom "Geist des Herrn Erzbischof" vorgegangen wird.

Das ganze Heft "trieft" geradezu in allen Ausgaben von einer Haltung der Ablehnung, gelegentlich des üblen Hasses gegen alles, was nicht "bruderschaftskonform" ist.

Manchmal hat man das Gefühl, man müsse es mit Handschuhen anfassen!

L.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Lupus hat geschrieben:Das ganze Heft "trieft" geradezu in allen Ausgaben von einer Haltung der Ablehnung, gelegentlich des üblen Hasses gegen alles, was nicht "bruderschaftskonform" ist.
Werter Lupus,

Ihre geistige Brandstiftung halte ich für unverantwortlich.

Ich lese das Heft seit einigen Monaten und habe dort noch nie einen Geist des "üblen Hasses" vorgefunden.


Mit hochachtungsvollen Grüßen
Gerhard
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Raphael

Beitrag von Raphael »

Gerhard hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:Freilich sollte sie nicht zur Selbstüberschätzung neigen.
Ich kann nicht finden, dass sie dies täte.
Hast Du denn auch ordentlich gesucht?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich habe gelesen, nicht gesucht.
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Raphael

Beitrag von Raphael »

Gerhard hat geschrieben:Ich habe gelesen, nicht gesucht.
Warum hast Du dann vom "Nichtfinden" geschrieben? :hmm:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Das Vorfinden in Sinne von "in Erscheinung treten" setzt keine Suche voraus.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Raphael

Beitrag von Raphael »

Gerhard hat geschrieben:Das Vorfinden in Sinne von "in Erscheinung treten" setzt keine Suche voraus.
Das "Nichtfinden" ist Dir also geradeso "ins Auge gefallen"? :roll:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Eigentlich ist mir eher die Suche "ins Auge gefallen".
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Firmian
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Beitrag von Firmian »

Bei der Art der Zitate hat man den Eindruck, Aussagen des heiligmäßigen (sic! Schreiben sie wirklich) Erzbischofs seien dogmatisch. "Was sagt der Erzbischof" schon fast auf einer Stufe mit "was sagt die Bibel".

Vielleicht nicht so gemeint, aber so wirkt's auf Außenstehende.

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Bei einem anderen Versuch, zur angeblich wahren Lehre der Kirche zurückzufinden, stand am Ende mehr oder weniger gleichberechtigt "Was sagt die Bibel" und "Was sagt Luther".

Die Geschichte der Spaltungen neigt besonders penetrant zur Wiederholung.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Firmian hat geschrieben:Bei der Art der Zitate hat man den Eindruck, Aussagen des heiligmäßigen (sic! Schreiben sie wirklich) Erzbischofs seien dogmatisch. "Was sagt der Erzbischof" schon fast auf einer Stufe mit "was sagt die Bibel".

Vielleicht nicht so gemeint, aber so wirkt's auf Außenstehende.
Ich habe auch den Eindruck, der Erzbischof Lefebvre nimmt einen zu großen Platz innerhalb der Spiritualität der SSPX ein.
Soll er denn eine Vorbildfunktion haben?
???

Raphael

Beitrag von Raphael »

Gerhard hat geschrieben:Eigentlich ist mir eher die Suche "ins Auge gefallen".
Also hast Du doch - mehr oder weniger unwillkürlich - gesucht? :hmm:

Und nachdem Du unwillkürlich gesucht hattest, hast Du gefunden, daß die FSSPX nicht zur Selbstüberschätzung neigt?

Wurde dann aus Deiner unwillkürlichen Suche eine willkürliche Einschätzung des Selbstüberschätzungspotentials der FSSPX?

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Kilianus hat geschrieben:Bei einem anderen Versuch, zur angeblich wahren Lehre der Kirche zurückzufinden, stand am Ende mehr oder weniger gleichberechtigt "Was sagt die Bibel" und "Was sagt Luther".

Die Geschichte der Spaltungen neigt besonders penetrant zur Wiederholung.
Kilianus, ich glaube nicht, dass Du die FSSPX mit dem Protestantismus vergleichen kannst. Hier geht es um die Wahrung der Tradition.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Darum ging es Luther wahrscheinlich auch…
???

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Da bin ich mir nicht so sicher. Frag doch mal Lutheraner.
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Lupus hat geschrieben:Ich bekomme regelmäßig das "Mitteilungsblatt für den deutschen Sprachraum der Priesterbruderschaft St. Pius X."

In Nr. 10, dem aktuellsten, ist eine Predigt des Generaloberen, gehalten in Fulda, abgedruckt.
Nachdem er zunächst seine Zuhörer auffordert, Gott dafür zu danken "für diese 20 Jahre der Bischofsweihen bei der Priesterbruderschaft", fordert er dann zwar eine Zurücknahme der Exkommunikation der Bischöfe, bezeichnet sie aber im gleichen Abschnitt als SCHEINEXKOMMUNIKATION,deren Rechtsgültigkeit er bezweifelt und nichtsdestoweniger die Rücknahme des Exkommunikationsdekrets anmahnt!

Auf S. 37 bringt das Mitteilungsblatt "Aussagen des Motu Proprio Summorum pontificum, die mit der Tradition übereinstimmen und als Fußnote den "Hinweis: Die der Tradition widersprechenden Punkte finden Sie in dem beigelegten Faltblatt, das aus technischen Gründen (A§ Format) leider nicht eingeheftet werden kann."

Interessanterweise werden die "Aussagen des Motu Proprio, welche ein traditionstreuer Katholik nicht annehmen kann", nicht vom Presseverantwortlichen P. Schmidberger kritisiert, sie erscheinen klugerweise als "Kommentar des Erzbischofs".

So kann man sich immer hinter dem Erzbischof verstecken, obwohl dieser das Motu Proprio nicht kennt.

Da frage ich mich, ob hier nicht, wie auf modernistischer Seite vom "Geist des Konzils", von P. Schmidberger vom "Geist des Herrn Erzbischof" vorgegangen wird.

Das ganze Heft "trieft" geradezu in allen Ausgaben von einer Haltung der Ablehnung, gelegentlich des üblen Hasses gegen alles, was nicht "bruderschaftskonform" ist.

Manchmal hat man das Gefühl, man müsse es mit Handschuhen anfassen!

L.
Mein lieber Hochwürdiger Freund
Es handelt sich nur um eine "Scheinexkomunikation" das sieht die FSSPX schon seit 1988 so und die Bruderschaft sagt auch schon seit dem Jahr 2000 daß es vor verhandlungen erst dieses Dekret weg muß, und dann soll man sich über die theologischen Streitfragen unterhalten in aller Ruhe
Die Bruderschaft und die Ihr verbundenen Gläubigen haben nicht den geringsten Anlaß zu den kirchlichen Autoritäten vertrauen zu haben.
zu deutlich sieht man was aus den Gruppierung und Orden gworden ist die für sich die beiden die beiden Motoproprien in Anspruch nehmen:
sie feiern wunderschöne ergreifende Liturgien aber es ist kein kritisches Wort mehr zu höhren, sogar Mgr. Rifan scheint Kreide konsumiert zu haben er der einer der schärfste Kritiker war versuchte ja auch zu leugnen das er den NOM konzelebriert hat wenn man wagt eigene Wege zu gehen wird einen gleich von Rom ein Generaloberer vorgesetzt (Petrusbruderschaft 1999/2000)
Es ist im Bezug auf Ökumene ect seit 1988 keine Besserung eingetreten aber diese "tradituionellen" Gemeinschaften schweigen
Schauen wir jetzt noch wie es für den einzelnen Gläubigen ausschaut er kann in den allermeisten fällen keine Seelsorge Vorkonziliarer Art in Anspruch nehmen es gibt zwar vereinzelt Messen aber es gibt kaum Seelsorgsgemeinden wo Katechismus unterricht Erwachsenen bildung ect angeboten wird die Priester der Ecclesia Dei Gemeinschaften schicken die Leute sogar in die Neue Messe und empfehlen nicht die Abmeldung vom schulischen Religionsunterricht ich habe die Worte von Hw. P. Bisig noch im Ohr er sagte mir damals 1988 "wir werden uns nicht verändern"
sie haben sich verändert sie empfehlen den NOM und geben es nicht mal zu daß sie diese Dinge jetzt anders sehen
eines der ersten dinge die P. Gorges im Sommer 1988 zu den Wiener Gläubigen im Sommer 1988 in Wien sagte: "Sie müssen jetzt schon vor der Messe die neue deutsche Form des Rosenkranzes beten" aber verkünden wir sind die selben wie vor der Bischofsweihe
also warum sollte ein Gläubiger sich einem solch unsicherem Unterbnehmen auslieferung wenn er bei der FSSPx alles hat was er braucht?
Mir ist der Ton im neuen Mitteillungsblatt auch zu scharf aber inhaltlich stimme ich völlig zu
Eines ist freilich klar wenn es mit Rom zu keiner Einigung kommt werden es zwar nochmal gute 40 unbequeme Jahre aber die Sache ist es absolut wert

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Kann Rom das Schisma erklären, ottaviani?
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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

nun wenn man bis jetzt gesagt hat es gibt kein schisma und die FSSPX ja nix verändert hat inhaltlich und nur weil die hochwürdigsten Herren in Rom in ihrer Lustigkeit meinen jetzt ist es doch ein schisma ist daß das Papier nicht wert auf dem es geschrieben steht

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Also kein Schisma. Das deckt sich ja mit der Aussage einiger Kurienkardinäle. :mrgreen:
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Kilianus
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Beitrag von Kilianus »

Gerhard hat geschrieben:
Kilianus hat geschrieben:Bei einem anderen Versuch, zur angeblich wahren Lehre der Kirche zurückzufinden, stand am Ende mehr oder weniger gleichberechtigt "Was sagt die Bibel" und "Was sagt Luther".

Die Geschichte der Spaltungen neigt besonders penetrant zur Wiederholung.
Kilianus, ich glaube nicht, dass Du die FSSPX mit dem Protestantismus vergleichen kannst. Hier geht es um die Wahrung der Tradition.
Luther ging es ganz sicher auch um die Wahrung der Tradition. Zunächst jedenfalls. Und dann hat er sich verrannt.

Wie gesagt: Die Geschichte der Spaltungen bietet kaum Neuigkeiten.

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