Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

das problematische bei der sache ist tatsächlich daß das einigungsprotokoll nur mangelhaft umgesetzt wurde die Bruderschaft auf jede kritische Auseinandersetzung verzchtet hat und zumindest im deutschen sprachraum ein mehr als bescheidene existenz hat
allerdings es gab und gibt verschiedene Alt Rituelle Gemeinschsften da ist sicher für die Petrusbrüder auch platz

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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

Leguan hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Es ist schlichtweg nicht zulässig, Priestern des römischen Ritus die Zelebration des römischen Ritus' in seiner gegenwärtigen approbierten zu verbieten.
Vor dem Konzil durften Dominikaner nicht im römischen Ritus zelebrieren.
Wirklich? Das widerspricht doch "Quo primum" von Pius V.

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Marion
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Marion »

taddeo hat geschrieben:
noiram hat geschrieben:Man kann das schon teilen, die Kirche die Jesus Christus gegründet hat ist und bleibt auch immer heilig. Was da drin allerdings geschieht und auch verkündet wird ist nicht alles heilig, wie eben z.b. dieser Modernismus und dieses wohl mehrdeutig formulierte Konsil das nun ja wirklich ganz schön viel zerstörte.
Komm, meine Liebe, das sind doch auch nur hohle Phrasendreschereien.
http://www.kreuz.net/article.9546.html
Er erklärt das besser
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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

Fridericus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben: Welche Punkte sollen das überhaupt sein? Kannst du Nummern nennen?
Die FSSPX verwirft nicht alle Documente und Beschlüsse des Concils, wie sie ja immer wieder betont. Sie hat halt Probleme mit einigen zweideutigen und nicht mit der traditionellen Lehre der Kirche vereinbaren Texten und Documenten.

Die punkte will ich Dir gerne nennen (die fünf wichtigsten):
a) Unitatis redintegratio (Decret über den Öcumenismus)
b) Lumen genitum (Dogmatische Constitution über die Kirche); dabei spielen aber eigentlich nur zwei Puncte eine entscheidende Rolle, die übrigen gehen eigentlich in Ordnung.
c) Nostra aetate (Erklärung über die Nichtchristlichen Religionen)
d) Dignitatis humanae (Erklärung über die Religionsfreiheit)
e) Gaudium et spes (Über die Kirche in der modernen Welt).
Das sind die Dokumente. Mich würden die genauen Stellen interessieren. Gaudium et spes verwirft auch die Abtreibung und Geburtenkontrolle. Dagegen wird die FSSPX wohl kaum etwas einzuwenden haben. Im übrigen wird es nun das einfachste sein, Punkte von Gaudium et spes anders zu interpretieren. Dabei handelte es sich um eine Behandlung der aktuellen Zeitumstände, die sich selbstverständlich ändern können. Sich daran künstlich aufzuhängen ist mE schon ein wenig überflüssig.
Fridericus hat geschrieben:Doch, die FSSPX will eine Interpretation des Concils im Lichte der Tradition der Kirche.
Nein, dass will die FSSPX nicht. Die FSSPX will das Konzil rückgängig machen.

Tissier de Mallerais: "Ich werde sagen, eines Tages sollte die Kirche dieses Konzil tilgen." (Quelle: Bei google eingeben, da ich die Seiten hier nicht auflisten will)

Williamson: "Das Konzil ist wie eine vergiftete Torte. (...) Die ganze Torte muss weggeworfen werden." http://www.kreuz.net/article.9476.html

de Galarreta: "Konzil ist Bruch mit der katholischen Tradition" http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... ieben.html

Pfluger: "Der Zustand ante Konzil ist wiederherzustellen" http://www.kreuz.net/article.2188.html

Das sind einige von vermutlich dutzenden diesbezüglichen Äußerungen. In keiner geht eine Rede von der Interpretation des Konzils im Lichte der Tradition. Hinzu kommt die Rede von einer Bekehrung Roms. Bekehrt werden muss, wer den Glauben verloren hat. Hier kann es nur um ein Abrücken von diesen Lehren gehen, nicht um eine Interpretation im Licht der Tradition. Dazu müsste man an den Texten nichts verändern. "Rom" könnte auch nicht den Glauben verloren haben, sondern höchstens jene, die den Konzilslehren nicht folgen. Beweis: Obwohl dem gegenwärtigen römischen Bischof ein Abgehen vom Konzil nicht nachgewiesen werden kann, ändern die Piusbrüder ihre Diktion nicht. Diese Diktion bezieht sich also auf die Konzilsinhalte an sich, nicht auf eine Fehlinterpretation oder ein persönliches Abstandnehmen eines Einzelnen.
Fridericus hat geschrieben: Der NOM mutet sehr lutherisch an, das kann man nicht bestreiten.
Wenn das so ist, müsste es hierfür ja mannigfaltige Belege geben.

Fridercus hat geschrieben:Ich kann Dir versichern, das ist nicht nur die Meinung von Ottaviani. Das ist ein Factum. Schau es Dir doch an. Vielleicht mag man sich ja mit moderner Theologie auseinandersetzen, aber es kommt eben kein critisches Wort.
Also die Seite kath-info.de, die von einem Pater der FSSP verantwortet ist, ist voll von solcher Kritik. Damit ist deine Argumentation bereits hinfällig. Von einem "Faktum" kann keine Rede sein. Überhaupt erkennt man die Schriften traditioneller Katholiken immer gleich daran, dass mit Kritik an der modernen Theologie nicht gespart wird. Dazu muss man nicht zur FSSP gehen, dass findet man überall. Die Aussage, die moderne Theologie würde allein von der FSSPX kritisiert, ist einfach falsch. Ganz im Gegenteil ist festzustellen, dass die Kritiken anderswo wesentlich fundierter daherkommen als jene der FSSPX, die die Kritik an der modernen Theologie ja zu einem Gutteil aus ganz anderen Gründen betreibt, nämlich um sich für ihren Ungehorsam zu exkulpieren. Dementsprechend ähneln solche Kritiken meist Verteidigungsschriften, nur weiß halt jeder, dass Verteidiger selektive Ausführungen machen (müssen). Von solchen Zwängen sind die anderen Kritiker frei, weswegen sie sich mehr der Sache widmen können.
="Fridericus"]
Maurus hat geschrieben:Selbst wenn das stimmen würde: Es entspricht keinem katholischen Geist, die Zelebration eine katholischen Ritus' einem Sakrileg gleich zu behandeln.
Das stimmt. Es ist in Kreisen der FSSP schon lange üblich und da ist es mit der Tradition nicht mehr so weit her.
Ja. Behaupten kann ich auch alles mögliche.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Fridericus »

Maurus hat geschrieben:Ja. Behaupten kann ich auch alles mögliche.


Und dann geh doch hin und frag mal einen der Priester?

Es ist eben so.

Was willst Du denn? Photos oder ähnliches?! Damit kann ich aber leider nicht dienen.


Kannst Dir ja mal das durchlesen: http://www.medrum.de/files/Zeitbomben_des%2Konzils.pdf

Ist zwar nicht die ausführlichste Arbeit (gibt nur einen Überblick!).

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Marion
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Marion »

Maurus hat geschrieben:
Fridericus hat geschrieben:Doch, die FSSPX will eine Interpretation des Concils im Lichte der Tradition der Kirche.
Nein, dass will die FSSPX nicht. Die FSSPX will das Konzil rückgängig machen.

Tissier de Mallerais: "Ich werde sagen, eines Tages sollte die Kirche dieses Konzil tilgen." (Quelle: Bei google eingeben, da ich die Seiten hier nicht auflisten will)

Williamson: "Das Konzil ist wie eine vergiftete Torte. (...) Die ganze Torte muss weggeworfen werden." http://www.kreuz.net/article.9476.html

de Galarreta: "Konzil ist Bruch mit der katholischen Tradition" http://www.fr-online.de/in_und_ausland/ ... ieben.html

Pfluger: "Der Zustand ante Konzil ist wiederherzustellen" http://www.kreuz.net/article.2188.html
...
Man will diese Interpretation schon mal sehen, obwohl man nicht dran glaubt das es überhaupt möglich ist das Konzil im Lichte der Tradition lesen zu können. Der brasilianische Obertradi meint das geht nur a la Orwell. Also mit Sprachverdrehung. Indem man den ganzen Wörtern einen anderen (neuen) Sinn gibt.
Ich glaube Angst vor dieser Interpretation (wer die nicht mal sehen will) haben eher die modernistischen Konzilsanhänger.
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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

Fridericus hat geschrieben:
Maurus hat geschrieben:Ja. Behaupten kann ich auch alles mögliche.
Thust Du ja auch.
Oh nee, komm jetzt. Ein Teil meiner Beiträge in diesem Disput waren Fragen, die anderen waren Einschätzungen zu deinen Ausführungen, die ich mit Quellen unterlegt habe. Insofern habe ich entweder meine Ausführungen belegt, oder zumindest meine Einschätzungen durch objektive Fakten untermauert.

Und dann geh doch hin und frag mal einen der Priester?
Welchen Priester und wonach soll ich fragen? Worauf beziehst du dich?
Was willst Du denn? Photos oder ähnliches?! Damit kann ich aber leider nicht dienen.
Du behauptest, die FSSP sei ein Liturgiepflegeverein. Das ist ein Urteil, dass du dir gebildet hast, ergo müsste es irgendwelche Fakten, Vorgänge oder Handlungsweisen geben, die das untermauern und dich zu deiner Schlußfolgerung geführt haben. Die Aussage "es ist eben so" ist kein Beleg. Dann kann ich auch behaupten, die FSSPX sei eine kommunistische Vereinigung und als Beleg anführen, dass das "eben so sei".

Kannst Dir ja mal das durchlesen: http://www.medrum.de/files/Zeitbomben_des%2Konzils.pdf

Ist zwar nicht die ausführlichste Arbeit (gibt nur einen Überblick!).
Das bestätigt allein meine Einschätzung, dass die FSSPX eine Interpretation des Konzils im Licht der Tradition nicht für möglich hält und auch nicht verfolgt. Schmidberger geht hierauf zwar zu Beginn ein; der Rest aber spricht dagegen, denn wenn man alles aus den Texten wieder streichen will und nur irgendwelche Füllsätze bleiben, dann ist ohnehin klar, dass das Konzil in der Tradition steht. Denn wo nichts gesagt wird, kann auch kein Widerspruch liegen.

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lifestylekatholik
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Eigentlich wäre die Piusbruderschaft schon seit 1988 überflüssig gewesen. Aber warum hat die Petrusbruderschaft seither nicht schon längst erreicht, was am Ende des derzeitigen Einigungsprozesses mit der Piusbruderschaft herauskommen soll?
Tja, hätten deutsche Bischöfe, Pfarrer und PGR nicht seit Jahren ihre Brutalolinie gegenüber den Peterbrüdern gefahren, stündense jetzt nicht einer so deutlich erstarkenden Piusbruderschaft gegenüber.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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cantus planus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von cantus planus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Eigentlich wäre die Piusbruderschaft schon seit 1988 überflüssig gewesen. Aber warum hat die Petrusbruderschaft seither nicht schon längst erreicht, was am Ende des derzeitigen Einigungsprozesses mit der Piusbruderschaft herauskommen soll?
Tja, hätten deutsche Bischöfe, Pfarrer und PGR nicht seit Jahren ihre Brutalolinie gegenüber den Peterbrüdern gefahren, stündense jetzt nicht einer so deutlich erstarkenden Piusbruderschaft gegenüber.
Eben. Wer kennt die FSSP denn unter der "Normal"-Katholiken denn überhaupt? Sogar in Köln, kirchenpolitisch sicherlich ein konservatives Pflaster, steht die Petrusbruderschaft vollkommen am Rand und wird wohl eher aufgrund der päpstlichen Approbation geduldet, als aus Überzeugung (so erlebe ich es zumindest, und es wurde auch von einigen Leuten bestätigt, die da sehr "intern" sind).
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

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Maurus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Maurus »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Eigentlich wäre die Piusbruderschaft schon seit 1988 überflüssig gewesen. Aber warum hat die Petrusbruderschaft seither nicht schon längst erreicht, was am Ende des derzeitigen Einigungsprozesses mit der Piusbruderschaft herauskommen soll?
Tja, hätten deutsche Bischöfe, Pfarrer und PGR nicht seit Jahren ihre Brutalolinie gegenüber den Peterbrüdern gefahren, stündense jetzt nicht einer so deutlich erstarkenden Piusbruderschaft gegenüber.
Exakt.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Liegt das wirklich nur an den deutschen Bischöfen etc.? Oder nicht auch an mangelndem Elan? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Petrusbrüder ihr Anliegen viel offensiver vertreten müssten, aber vielleicht irre ich mich da.

Tatsache ist jedenfalls, dass der überwiegende Teil der Gläubigen, die sich der Tradition verbunden fühlen, bei der FSSPX geblieben ist und nicht zur FSSP gewechselt hat. Dabei sollte das Schisma doch, wie es der damalige Kardinal Ratzinger in einer Rede an die chilenischen Bischöfe formuliert hat, "von innen her überflüssig" gemacht werden. Das ist ganz offensichtlich bis heute nicht gelungen, auch nicht durch das Apostolat der Petrusbruderschaft.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Liegt das wirklich nur an den deutschen Bischöfen etc.? Oder nicht auch an mangelndem Elan? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Petrusbrüder ihr Anliegen viel offensiver vertreten müssten, aber vielleicht irre ich mich da.
Es entspricht zumindest auch meinen Erfahrungen. Allerdings sind wir mit den Peterbrüdern hier schon aus mehreren Gemeinden rausgeflogen. Gegen die Vorbehalte der Pfarrer und PGRs hätte auch größerer Elan wohl kaum geholfen. In diesem Dilemma sind die Piusler ja kaum.
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Bischof Müller von Regensburg kann's mal wieder nicht lassen - und kath.net auch nicht:

http://kath.net/detail.php?id=23527
Zentrale Vorwürfe der Piusbruderschaft, wonach z. B. die katholische Kirche nicht richtig Liturgie feiere, könnten leicht dadurch entkräftet werden, dass bei der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nicht eine andere Substanz geschaffen worden sei, sondern nur die äußere Gestalt verändert worden sei, damit alle Gläubigen diese mitvollziehen könnten.
Das ist typisch für die heutige Theologie, es ist einerseits nicht ganz falsch, was Bischof Müller da sagt. Die Substanz der Liturgie hat sich in der Tat nicht geändert. Andererseits sind die Aussagen von Bischof Müller aber auch wenig hilfreich und etwas realitätsfern. "Nur" die äußere Gestalt zu verändern, bringt manchmal so manche Revolution mit sich. Und ob "alle Gläubigen" die veränderte Gestalt der Liturgie heute tatsächlich mitvollziehen, darf zu recht bezweifelt werden. Im übrigen würde der Umkehrschluss bedeuten, dass die Gläubigen fast 2 Jahre lang die Liturgie, die Quelle und der Höhepunkt des kirchlichen Lebens, nicht richtig mitvollzogen hätten. War das, was die Heiligen der Kirche jahrhundertelang genährt hat, wirklich falsch? Das kann Bischof Müller doch nicht ernsthaft gemeint haben.
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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

es stellt sich wirklich die frage ob Verhandlungen irgendetwas , in der Praxis, bringen

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Leguan »

ottaviani hat geschrieben:es stellt sich wirklich die frage ob Verhandlungen irgendetwas , in der Praxis, bringen
Es stellt sich aber genauso die Frage, ob man Bischof Müller den Triumph gönnen will, sein Ziel erreicht zu haben, in dem man die Verhandlungen platzen läßt, bevor sie überhaupt begonnen haben.
If any stupid priest or bishop in Nigeria feels he wants to copy the American model, then there is something wrong with his head. --Olubunmi Anthony Kardinal Okogie

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von incarnata »

Man sollte ihn mal darauf aufmerksam machen,dass er damit des Papstes wichtigstes Ziel:nämlich die Ökumene mit den Orthodoxen torpediert.Die Liturgie der Orthodoxie atmet nämlich eng verwandten Geist mit der Liturgie der römischen Kirche in der alten Form-was man vom neuen ordo nun wahrhaftig nicht behaupten kann !deshalb suchen ja auch etliche "Tradis",die keinen nahen Zugang zu einem Messort in der alten Form haben lieber einen unierten Gottesdienst als eine novus -ordo-Messe auf.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

[quote="Libertas Ecclesiae"]Liegt das wirklich nur an den deutschen Bischöfen etc.? Oder nicht auch an mangelndem Elan? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Petrusbrüder ihr Anliegen viel offensiver vertreten müssten,.../quote]

tja, wo soll der elan herkommen, wenn sie dplomatischer sein müssen?

maliems
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von maliems »

incarnata hat geschrieben:Man sollte ihn mal darauf aufmerksam machen,...
sorry, das bringt nichts, der weiss immer alles im vorhinein besser.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

maliems hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Liegt das wirklich nur an den deutschen Bischöfen etc.? Oder nicht auch an mangelndem Elan? Manchmal habe ich den Eindruck, dass die Petrusbrüder ihr Anliegen viel offensiver vertreten müssten,...
tja, wo soll der elan herkommen, wenn sie dplomatischer sein müssen?
Ob diplomatisch oder nicht, die Petrusbrüder werden von der Mehrheit der deutschen Bischöfe ohnehin abgelehnt. In einigen Diözesen besteht de facto Zelebrationsverbot. Wie die Petrusbrüder hier ihren Standpunkt vertreten, müssen sie selbst am besten wissen.

Der Petrusbruderschaft wurde doch von Rom eine gewisse Exemption zugestanden, natürlich in Absprache mit den jeweiligen Ortsbischöfen, aber grundsätzlich doch unabhängig von diözesanen Strukturen. Nach der Freigabe der alten Messe hätte sich das Apostolat der Petrusbruderschaft also merklich ausweiten können, doch davon ist leider nicht viel zu spüren.
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Firmian
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Firmian »

lifestylekatholik hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben: Allerdings sind wir mit den Peterbrüdern hier schon aus mehreren Gemeinden rausgeflogen. Gegen die Vorbehalte der Pfarrer und PGRs hätte auch größerer Elan wohl kaum geholfen.
Was meinst Du mit "Gemeinden"? Die Nutzung der Kirchengebäude, oder? Die Besetzung von Pfarrstellen steht ja wohl nicht zur Debatte.

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Firmian hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben: Allerdings sind wir mit den Peterbrüdern hier schon aus mehreren Gemeinden rausgeflogen. Gegen die Vorbehalte der Pfarrer und PGRs hätte auch größerer Elan wohl kaum geholfen.
Was meinst Du mit "Gemeinden"? Die Nutzung der Kirchengebäude, oder? Die Besetzung von Pfarrstellen steht ja wohl nicht zur Debatte.
Das Zitat stammt nicht von mir, aber es ist wohl die Nutzung von Kirchengebäuden gemeint. Auch die Besetzung von Pfarrstellen sollte doch grundsätzlich möglich sein, der Bischof von Rom hat es vorgemacht:

http://petrusbruderschaft.eu/pages/home ... ei-rom.php
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

Firmian hat geschrieben:
lifestylekatholik hat geschrieben:Allerdings sind wir mit den Peterbrüdern hier schon aus mehreren Gemeinden rausgeflogen. Gegen die Vorbehalte der Pfarrer und PGRs hätte auch größerer Elan wohl kaum geholfen.
Was meinst Du mit "Gemeinden"? Die Nutzung der Kirchengebäude, oder?
Ja.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

Jetzt also auch noch Bischof de Galarreta:

http://www.kreuz.net/article.9573.html

So langsam reicht es mir mit diesen Interviews der Pius-Bischöfe. Das ist in Anbetracht der im Oktober beginnenden theologischen Gespräche sicher nicht zielführend. Warum können diese Leute nicht einfach schweigen, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind? Ich kann nur hoffen, dass Bischof Fellay, offensichtlich der vernünftigste Kopf der FSSX, die Oberhand behalten wird.
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Marion
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Marion »

Was ist hier falsch oder neu was er sagt?
Wen stört das wenn sie weiterhin das sagen was sie denken?

Erwartet man nun von ihnen, daß sie schon vor den Gesprächen mit Rom umschwenken (erst mit schweigen und dann mit neuer Lehre) wie die Petrusbrüder erst nach den Gesprächen?
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Florianklaus »

noiram hat geschrieben:Was ist hier falsch oder neu was er sagt?
Wen stört das wenn sie weiterhin das sagen was sie denken?

Erwartet man nun von ihnen, daß sie schon vor den Gesprächen mit Rom umschwenken (erst mit schweigen und dann mit neuer Lehre) wie die Petrusbrüder erst nach den Gesprächen?

Um zu vermeiden, daß die Gespräche mit Rom schon vor ihrem Beginn durch mediales Getöse gestört werden, sollen die einfach mal ihre Klappe halten. Williamson hat schon genug Unheil angerichtet. Weitere Steilvorlagen für die altliberale Betonfraktion sind mehr als überflüssig!

civilisation
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von civilisation »

Ich war schon ganz verblüfft, heute einen Umschlag der FSSPX im Postfach vorzufinden.

Na ja, dachte ich, sind die aber früh dran mit ihrem Mitteilungsblatt.

Zu Hause öffnete ich den Umschlag und fand eine Druckschrift des Jesuiten Jacob Linden vor. - Titel: Die Wahrheit der katholischen Religion. - Nachdruck von 1912.

Wenn ich mir das momentane Geschehen um die FSSPX und einige "vermeintliche" Hirten so anschaue, so finde ich, daß diverse Hirten ihren Beruf verfehlt haben. Bischof Müller scheint jeden Tag nicht genügend Galle zu verspeisen, denn er speit schon seine eigene.

Mensch Leute, es kommt auf die Wahrheit an. Und die Wahrheit kann nur Jesus Christus sein. - Und seine überlieferte Lehre.

Ich freue mich auf die Lektüre der Druckschrift von P. J. Linden SJ.

Fridericus
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Fridericus »

civilisation hat geschrieben:Ich war schon ganz verblüfft, heute einen Umschlag der FSSPX im Postfach vorzufinden.

Na ja, dachte ich, sind die aber früh dran mit ihrem Mitteilungsblatt.

Zu Hause öffnete ich den Umschlag und fand eine Druckschrift des Jesuiten Jacob Linden vor. - Titel: Die Wahrheit der katholischen Religion. - Nachdruck von 1912.

Wenn ich mir das momentane Geschehen um die FSSPX und einige "vermeintliche" Hirten so anschaue, so finde ich, daß diverse Hirten ihren Beruf verfehlt haben. Bischof Müller scheint jeden Tag nicht genügend Galle zu verspeisen, denn er speit schon seine eigene.

Mensch Leute, es kommt auf die Wahrheit an. Und die Wahrheit kann nur Jesus Christus sein. - Und seine überlieferte Lehre.

Ich freue mich auf die Lektüre der Druckschrift von P. J. Linden SJ.

Nur eine kleine Frage aus Neugier.


Wo kann man sich denn eintragen, damit man diese regelmäßigen Sendungen der FSSPX erhält?

civilisation
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von civilisation »

Fridericus hat geschrieben:
civilisation hat geschrieben:Ich war schon ganz verblüfft, heute einen Umschlag der FSSPX im Postfach vorzufinden.

Na ja, dachte ich, sind die aber früh dran mit ihrem Mitteilungsblatt.

Zu Hause öffnete ich den Umschlag und fand eine Druckschrift des Jesuiten Jacob Linden vor. - Titel: Die Wahrheit der katholischen Religion. - Nachdruck von 1912.

Wenn ich mir das momentane Geschehen um die FSSPX und einige "vermeintliche" Hirten so anschaue, so finde ich, daß diverse Hirten ihren Beruf verfehlt haben. Bischof Müller scheint jeden Tag nicht genügend Galle zu verspeisen, denn er speit schon seine eigene.

Mensch Leute, es kommt auf die Wahrheit an. Und die Wahrheit kann nur Jesus Christus sein. - Und seine überlieferte Lehre.

Ich freue mich auf die Lektüre der Druckschrift von P. J. Linden SJ.

Nur eine kleine Frage aus Neugier.


Wo kann man sich denn eintragen, damit man diese regelmäßigen Sendungen der FSSPX erhält?
Ich mache keine Schleichwerbung - aber wenn schon danach gefragt wird:

http://www.piusbruderschaft.de/mitteilu ... lungsblatt

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Jetzt also auch noch Bischof de Galarreta:

http://www.kreuz.net/article.9573.html

So langsam reicht es mir mit diesen Interviews der Pius-Bischöfe. Das ist in Anbetracht der im Oktober beginnenden theologischen Gespräche sicher nicht zielführend. Warum können diese Leute nicht einfach schweigen, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind? Ich kann nur hoffen, dass Bischof Fellay, offensichtlich der vernünftigste Kopf der FSSX, die Oberhand behalten wird.
warum sollten sie den mund halten?
moderne thheologen und deutsche bischöfe tuen das auch nicht
im übrigen kann Mgr fellay ohne die anderen 3 bischöfe nichts tun

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von lifestylekatholik »

ottaviani hat geschrieben:moderne thheologen und deutsche bischöfe tuen das auch nicht
Na ja, wenn du die Bischöfe der Piusbruderschaft mit »modernen Theologen und deutschen Bischöfen« auf eine Stufe stellen willst, bitte. Ich hoffe, sie sind etwas weiser.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

ottaviani hat geschrieben:
Libertas Ecclesiae hat geschrieben:Jetzt also auch noch Bischof de Galarreta:

http://www.kreuz.net/article.9573.html

So langsam reicht es mir mit diesen Interviews der Pius-Bischöfe. Das ist in Anbetracht der im Oktober beginnenden theologischen Gespräche sicher nicht zielführend. Warum können diese Leute nicht einfach schweigen, bis die Verhandlungen abgeschlossen sind? Ich kann nur hoffen, dass Bischof Fellay, offensichtlich der vernünftigste Kopf der FSSX, die Oberhand behalten wird.
warum sollten sie den mund halten?
moderne thheologen und deutsche bischöfe tuen das auch nicht
im übrigen kann Mgr fellay ohne die anderen 3 bischöfe nichts tun
Ich frage mich, was die Bischöfe de Galarreta und Tissier de Mallerais mit ihren Interviewäußerungen eigentlich bezwecken wollen. Wünschen sie nun fruchtbringende Gespräche und eine Einigung mit Rom oder nicht? Das Misstrauen darf nicht größer sein als der Wille zur Einheit. Wenn man dem Papst aber von vornherein unlautere Motive unterstellt, kann man dann wohl nichts mehr machen. Der Weg der innerkatholischen Ökumene ist unumkehrbar - das gilt auch und gerade für die [Punkt]
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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ottaviani
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Re: Sankt-Pius-X-Bruderschaft: Wie geht’s weiter?

Beitrag von ottaviani »

Es ist vieler orts der Eindruck entstanden nur weil das Motu proprio da ist jetrztr ist alles gut und Brenedikt XVI ist ein traditioneller Papst eine Einigung sei nur mehr eine Form sache duesen Eindruck hat leider auch Mgr Fellay , wie ich meine unbewußt,
vermittelt die anderen 3 Bischöfe zeigen jetzt klar nein theologisch stehen wir immer noch vor dem selben Problemen und die Auseinandersetzung verläuft nicht hier der hl. vater und die FSSPX und dort die bösen liberalen bischöfe

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