Warum eigentlich die Änderung?

Rund um den traditionellen römischen Ritus und die ihm verbundenen Gemeinschaften.
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Lioba
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lioba »

Kapitel II scheint mir eine Vertiefung und Bestätigung von I, dazu noch der Aspekt des öfteren Empfangs der Eucharistie in beiderlei Gestalt. Korrekturen von Formfehlern oder oder uneffektiven Änderungen und Ergänzungen die sich in der Vergangenheit zum Nachteil des Ganzen ergeben haben.Die Anweisunge für Konzelebrationen lasse ich mal aussen vor, da sie für mein Empfinden nicht direkt mit der Kernfrage des Threads zu tun habe.
Falls ich mich da irre oder überhaupt was falsch verstanden habe, sagt es mir bitte.
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Lioba
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lioba »

Zum nächsten Kapitel. betr, die anderen Sakramente und Sakramentale, vor allem die Taufe habe ich 2 Sachfragen.
1. Wann ist ewas genau ein "Sakramentale". In einem anderen Forum schrieb eine Frau, ihre Mantilla sei ein Sakramentale. Es war übrigens nicht die hon. Mantilla, die wir schon mal hatten.
2. In III 71 wird von Confirmation gesprochen ist das im Deutschen die Firmung?
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Sebastian
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Sebastian »

Ralf hat geschrieben:Da Lioba nicht diese schrieb, sondern die, und inhaltlich auch eher eine Nähe zu eine suggerierte - und es eh nicht schaden kann, sich die Motivation der Konzilsväter anzusehen, die eine Änderung beschlossen haben - halte ich ein Lesen von SC vor einer weiteren Diskussion für besser.
Was waren denn (ohne das jetzt im Ganzen zu lesen, was ich gerne tun werde) - grob umrissen - die Motivation der Konzilsväter samt Deinem persönlichen Fazit?
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ad-fontes
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von ad-fontes »

Niels hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben: @Bernado: Kommt mir von meiner Clique her bekannt vor.
Bitte um Erläuterung. :)
Siehe hier:
Lupus hat geschrieben:schrittweise solche Neuerungen einzuführen [...] Es ging so vonstatten, wie einst, als der "katholische Erdkreis" eines Tages erwachte und "arianisch" geworden war.

Nennt man auch Salamitaktik.
Jedenfalls sehr erfolgreich..so wie bei dem Frosch und der Erhöhung der Temperatur..
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

Ralf

Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Ralf »

Lioba hat geschrieben:Die deutschen Links zu Sacrosanctum concilium funzen nicht- zumindest bei mir. Habe es hier auf Englisch gefunden.

http://www.vatican.va/archive/hist_coun ... um_en.html
Hier geht's problemlos (hoffe ich), ist auf Deutsch:

http://stjosef.at/konzil/SC.htm

Ralf

Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Ralf »

ad-fontes hat geschrieben:
Nennt man auch Salamitaktik.
Bei der Salamitaktik schneidet man ausschließlich ab.

Kennst du Dich (auch ein wenig) in Embryologie aus? Das Bild wäre als Vergleich deutlich besser: schrittweise Entwicklung, dabei wird auch manches wieder hinfällig.

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ad-fontes
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von ad-fontes »

Ralf hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Nennt man auch Salamitaktik.
Bei der Salamitaktik schneidet man ausschließlich ab.

Kennst du Dich (auch ein wenig) in Embryologie aus? Das Bild wäre als Vergleich deutlich besser: schrittweise Entwicklung, dabei wird auch manches wieder hinfällig.
Die kirchlichen Einrichtungen und Gebräuche sind für dich also mit einem Embryo vergleichbar?

..oder mit "gehen und vergehen"?
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overkott
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von overkott »

Brauchen wir eine liturgische Differenzierung?

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taddeo
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Brauchen wir eine liturgische Differenzierung?
Lieber overkott,

auch wenn es mir einerseits widerstrebt, Deine zusammenhanglose assoziative Fragerei durch eine Antwort aufzuwerten:

Nein, liturgische Differenzierung haben wir schon mehr, als dem Glauben gut tut. Jeder Depp (sic!) differenziert in liturgischer Hinsicht rum, wie es ihm gefällt.

Was wir bräuchten, wäre wieder mehr liturgische Ordnung und, wenn Du so willst, Uniformierung. Nicht als Selbstzweck, sondern als Heilmittel. Allerdings ist die gegenwärtige Aufspaltung des römischen Ritus in eine ordentliche, eine außerordentliche und eine tausendfache unordentliche Form nicht unbedingt der Idealfall, um dieses Ziel zu erreichen.

Man ist immer mehr geneigt, sich nach der "Pianischen" und "Paulinischen" eine "Benediktinische" Liturgie zu wünschen, die einerseits auf dem Boden der "Gregorianischen" steht und andererseits die wirklich notwendigen Anpassungen ermöglicht, wie sie das II. Vaticanum vorgeschlagen hat.

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overkott
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Brauchen wir eine liturgische Differenzierung?
Lieber overkott,

auch wenn es mir einerseits widerstrebt, Deine zusammenhanglose assoziative Fragerei durch eine Antwort aufzuwerten:

Nein, liturgische Differenzierung haben wir schon mehr, als dem Glauben gut tut. Jeder Depp (sic!) differenziert in liturgischer Hinsicht rum, wie es ihm gefällt.

Was wir bräuchten, wäre wieder mehr liturgische Ordnung und, wenn Du so willst, Uniformierung. Nicht als Selbstzweck, sondern als Heilmittel. Allerdings ist die gegenwärtige Aufspaltung des römischen Ritus in eine ordentliche, eine außerordentliche und eine tausendfache unordentliche Form nicht unbedingt der Idealfall, um dieses Ziel zu erreichen.

Man ist immer mehr geneigt, sich nach der "Pianischen" und "Paulinischen" eine "Benediktinische" Liturgie zu wünschen, die einerseits auf dem Boden der "Gregorianischen" steht und andererseits die wirklich notwendigen Anpassungen ermöglicht, wie sie das II. Vaticanum vorgeschlagen hat.
Worauf willst du hinaus, bitte?

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taddeo
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Worauf willst du hinaus, bitte?
:breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
Das hätt' ich auch nicht gedacht, daß ich Dich mal mit Deinen eigenen Waffen schlagen würde ... :pfeif:

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Lioba
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lioba »

Danke Ralf, dieser Link klappt.
Zu Kapitel VI , 114
Wie ist das in der Praxis zu verstehen? Mehr Kirchenlieder oder mehr Wechselgesänge?

Kapitel VII 125 ist mir definitiv zu schwammig, damit kann ich ehrlichgesagt überhaupt nichts anfangen. Angemessenheit als spiritueller oder stilistischer Aspekt? Wer will da entscheiden?
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overkott
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Worauf willst du hinaus, bitte?
:breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
Das hätt' ich auch nicht gedacht, daß ich Dich mal mit Deinen eigenen Waffen schlagen würde ... :pfeif:
Ich geb es zu, du hast gewonnen.

Ralf

Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Ralf »

ad-fontes hat geschrieben:
Ralf hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Nennt man auch Salamitaktik.
Bei der Salamitaktik schneidet man ausschließlich ab.

Kennst du Dich (auch ein wenig) in Embryologie aus? Das Bild wäre als Vergleich deutlich besser: schrittweise Entwicklung, dabei wird auch manches wieder hinfällig.
Die kirchlichen Einrichtungen und Gebräuche sind für dich also mit einem Embryo vergleichbar?

..oder mit "gehen und vergehen"?
Mit sowohl als auch. Ständige Weiterentwicklung, Bewahrung des Notwendigen, Atrophie des Hinfälligen.

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Sebastian
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Sebastian »

Ralf hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Die deutschen Links zu Sacrosanctum concilium funzen nicht- zumindest bei mir. Habe es hier auf Englisch gefunden.

http://www.vatican.va/archive/hist_coun ... um_en.html
Hier geht's problemlos (hoffe ich), ist auf Deutsch:

http://stjosef.at/konzil/SC.htm
Habe es gelesen und musste dabei das eine und andere Mal ein wenig schmuntzeln, z.B. bei
Sacrosanctum concilium hat geschrieben:124. Bei der Förderung und Pflege wahrhaft sakraler Kunst mögen die Ordinarien mehr auf edle Schönheit bedacht sein als auf bloßen Aufwand. Das gilt auch für die heiligen Gewänder und die Ausstattung der heiligen Orte. Die Bischöfe mögen darauf hinwirken, daß von den Gotteshäusern und anderen heiligen Orten streng solche Werke von Künstlern ferngehalten werden, die dem Glauben, den Sitten und der christlichen Frömmigkeit widersprechen und die das echt religiöse Empfinden verletzen, sei es, weil die Formen verunstaltet sind oder weil die Werke künstlerisch ungenügend, allzu mittelmäßig oder kitschig sind. Beim Bau von Kirchen ist sorgfältig darauf zu achten, daß sie für die liturgischen Feiern und für die tätige Teilnahme der Gläubigen geeignet sind.
musste ich an das Ding im Stephansdom denken. :D

Bezüglich der Änderung der Liturgie habe ich nicht die Motivation der Konzilsväter herauslesen können weshalb man eine liturgische Erneuerung zu betreiben versuchte, denn die Angabe von konkreten Mißständen der alten Liturgie(n) wird meist vermieden. Diese zu benennen und die Änderung daran messend zu begründen ist aber von Wichtigkeit m.E.. Es ist von Anpassungen/Erneuerung der Liturgie "aufgrund der Notwendigkeiten unseres Zeitalters" die Rede. Was sind das für Notwendigkeiten und warum waren/sind die überlieferten Riten diesen nicht gewachsen?
Sacrosanctum concilium hat geschrieben:Diese Teile können sich im Laufe der Zeit ändern, oder sie müssen es sogar, wenn sich etwas in sie eingeschlichen haben sollte, was der inneren Wesensart der Liturgie weniger entspricht oder wenn sie sich als weniger geeignet herausgestellt haben.
Was ist damit gemeint? Sonderformen im tridentinschen Ritus, wie der sog. "Murmelmesse", die ja dem Verkündigungscharakter der Liturgie entgegensteht (Wesensart)? Wäre ein Argument, welches man nachvollziehen könnte. Warum wird alles so schwammig gehalten? Alles schön geschrieben, aber leider kaum konkret.
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Lutheraner
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lutheraner »

Lupus hat geschrieben:Nein, Robert ist noch ziemlich [Punkt]

Aber die Reformationsgeschichte belegt, dass z.B. in Brandenburg nach dem Abfall des regierenden Hohenzollernhauses in die damals noch katholischen Gemeinden "Prediger", schlecht ausgebildet und vorbereitet wie sie waren, geschickt wurden, dem einfachen gläubigen Volk zunächst alle Traditionen, wie Patrozinien, Prozessionen etc. zu belassen und schrittweise solche Neuerungen einzuführen hatten, die dem Volk leichter gefielen und zu Gesicht standen, bis nach einigen Jahrzehnten Prozessionen obsolet erschienen, Andachten vernachlässigt wurden, Marien-und Heiligenverehrung als "gestrig" verschrienen waren. Es ging so vonstatten, wie einst, als der "katholische Erdkreis" eines Tages erwachte und "arianisch" geworden war. Nur wenige wichtige Bischöfe waren damals noch wirklich katholisch!
Danke für die Info. Das war dann eine merkwürdige Art von "Pseudo-Religionsfreiheit", denn eigentlich hatte damals das Volk einfach den Religionswechsel des Landesherren zu folgen. Aber reformatorisch war dieser Betrug nicht. Er ist in der EKD heute aber wieder hochaktuell.
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von ad-fontes »

Lutheraner hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Nein, Robert ist noch ziemlich [Punkt]

Aber die Reformationsgeschichte belegt, dass z.B. in Brandenburg nach dem Abfall des regierenden Hohenzollernhauses in die damals noch katholischen Gemeinden "Prediger", schlecht ausgebildet und vorbereitet wie sie waren, geschickt wurden, dem einfachen gläubigen Volk zunächst alle Traditionen, wie Patrozinien, Prozessionen etc. zu belassen und schrittweise solche Neuerungen einzuführen hatten, die dem Volk leichter gefielen und zu Gesicht standen, bis nach einigen Jahrzehnten Prozessionen obsolet erschienen, Andachten vernachlässigt wurden, Marien-und Heiligenverehrung als "gestrig" verschrienen waren. Es ging so vonstatten, wie einst, als der "katholische Erdkreis" eines Tages erwachte und "arianisch" geworden war. Nur wenige wichtige Bischöfe waren damals noch wirklich katholisch!
Danke für die Info. Das war dann eine merkwürdige Art von "Pseudo-Religionsfreiheit", denn eigentlich hatte damals das Volk einfach den Religionswechsel des Landesherren zu folgen. Aber reformatorisch war dieser Betrug nicht. Er ist in der EKD heute aber wieder hochaktuell.
Du meinst Etikettenschwindel? Auch hier kann ich selbstbezüglich kritisch anmerken: Was drauf steht, sollte auch drin sein..
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Re: Ursachen der liturgischen Revolution

Beitrag von ad-fontes »

taddeo hat geschrieben: Man ist immer mehr geneigt, sich nach der "Pianischen" und "Paulinischen" eine "Benediktinische" Liturgie zu wünschen, die einerseits auf dem Boden der "Gregorianischen" steht und andererseits die wirklich notwendigen Anpassungen ermöglicht, wie sie das II. Vaticanum vorgeschlagen hat.
Und was ist mit der "Gelasianischen" oder der "Leoninischen" Liturgie? :huhu:

Nein, im Ernst: Ich finde es nicht richtig von der Liturgie des hl. Gegror zu reden, gleich ob in Traditionalistenkreisen oder bei Anhängern des westlichen Ritus innerhalb der Orthodoxie.

Das wird der Sache nicht gerecht.
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Lioba
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lioba »

Ich danke euch erst mal für die engagierten Beiträge.Abschliessender Gedanke meinerseits- hätte der Wunsch nach mehr aktiver Beteiligung des ganzen Kirchenvolks am kirchlichen Leben und dem Gottesdienst nicht klugerweise mit einer grossangelegten vertieften Katechisierung und der Förderung der persönlichen Frömmigkeit ansetzen sollen und vor allem der Betonung der Verantwortung die das allgemeine Priestertum mit sich bringt? Oder wurden diese Anstrengungen unternommen und brachten nicht die rechten Ergebnisse?
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Jacinta
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Jacinta »

Lioba hat geschrieben:Ich danke euch erst mal für die engagierten Beiträge.Abschliessender Gedanke meinerseits- hätte der Wunsch nach mehr aktiver Beteiligung des ganzen Kirchenvolks am kirchlichen Leben und dem Gottesdienst nicht klugerweise mit einer grossangelegten vertieften Katechisierung und der Förderung der persönlichen Frömmigkeit ansetzen sollen und vor allem der Betonung der Verantwortung die das allgemeine Priestertum mit sich bringt? Oder wurden diese Anstrengungen unternommen und brachten nicht die rechten Ergebnisse?
Daran anknüpfend würde mich auch noch die Rolle der Liturgischen Bewegung interessieren. Wie steht sie zur Litugiereform?
"In necessariis unitas, in non-necessariis libertas, in utrisque caritas."
"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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taddeo
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von taddeo »

Jacinta hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Ich danke euch erst mal für die engagierten Beiträge.Abschliessender Gedanke meinerseits- hätte der Wunsch nach mehr aktiver Beteiligung des ganzen Kirchenvolks am kirchlichen Leben und dem Gottesdienst nicht klugerweise mit einer grossangelegten vertieften Katechisierung und der Förderung der persönlichen Frömmigkeit ansetzen sollen und vor allem der Betonung der Verantwortung die das allgemeine Priestertum mit sich bringt? Oder wurden diese Anstrengungen unternommen und brachten nicht die rechten Ergebnisse?
Daran anknüpfend würde mich auch noch die Rolle der Liturgischen Bewegung interessieren. Wie steht sie zur Litugiereform?
Einleitend zu dieser Frage kann Dir diese Zusammenfassung helfen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Bewegung.
Seit den 1960er-Jahren durch bisher unvorstellbare neue Praktiken „überholt“ hörte die eigentlich liturgische Bewegung auf zu existieren, während sich Anhänger der liturgischen Tradition vermehrt konservativen Gruppen zuwandten.
Eine "Liturgische Bewegung" im ursprünglichen Sinne gibt es heute nicht mehr, wie da richtig festgestellt wird. Da heute de facto sowieso jeder seine eigene Liturgie zusammenschustert, interessiert die Liturgiereform des II. Vaticanums eigentlich nur noch Traditionalisten und Liturgiehistoriker.

conscientia
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von conscientia »

Lioba hat geschrieben:hätte der Wunsch nach mehr aktiver Beteiligung des ganzen Kirchenvolks am kirchlichen Leben und dem Gottesdienst nicht klugerweise mit einer grossangelegten vertieften Katechisierung und der Förderung der persönlichen Frömmigkeit ansetzen sollen und vor allem der Betonung der Verantwortung die das allgemeine Priestertum mit sich bringt? Oder wurden diese Anstrengungen unternommen und brachten nicht die rechten Ergebnisse?
Ja - der Wunsch nach mehr tätiger Teilhabe des ganzen Kirchenvolkes an kirchlichem Leben und Gottesdienst hat mit einer großangelegten vertieften Katechese und Förderung der persönlichen Frömmigkeit angesetzt.
Die Anstrengungen, die Romano Guardini auf Burg Rothenfels unternommen hat, die unternommen worden sind in Maria Laach, Grüssau, im Altenberger Dom usw. usf. gehen alle in diese Richtung. Sie haben auch schöne Ergebnisse gebracht. Der lutherische Ökumeniker Vilmos Vajta, ein Finne, hat in den 60er Jahren gelegentlich geäußert, das Bemühen der katholischen Kirche um eine volksliturgische Erschließung des Gottesdienstes habe zur Folge, dass sich der Normalkatholik mit "Schott" und Diözesangesangbuch in der Hand besser in seinem Gottesdienst auskenne als der Normallutheraner.
Gleichzeitig geschichtliche Erforschung und Aufarbeitung der Liturgie. Seit dem Erscheinen des Buches Missarum Sollemnia. Eine historisch-genetische Erklärung der römischen Messe des Jesuitenpaters Josef Andreas Jungmann (2 Bde. 1948) konnte keiner mehr behaupten, die Messe sei schlechthin irreformabel.
Kirchenamtliche Ergebnisse: Pius' XII. Enzyklika Mediator Dei 1947, die als Bestätigung wie lehramtliche Korrektur der Liturgischen Bewegung empfunden wurde, sowie die Reform der Karwoche unter Pius XII. (Ordo Hebdomadae Sanctae Instauratus 1955),
in Deutschland die Collectio Rituum 1948 (eine für alle deutschen Diözesen gedachte Neufassung der Sakramentsriten mit erheblicher Ausweitung der volkssprachlichen Anteile - genehmigt von der römischen Ritenkongregation).
Papst Johannes XXIII., seine Mitarbeiter und die kuriale Kommission zur Vorbereitung des Konzils waren der Meinung, dass gleichwohl diese Anstrengungen fortgeführt und auf eine breitere Basis in der Weltkirche gestellt werden müssten. Unter anderem darum das Konzil samt Liturgie-Konstitution.

conscientia
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von conscientia »

Jacinta hat geschrieben:
Lioba hat geschrieben:Ich danke euch erst mal für die engagierten Beiträge.Abschliessender Gedanke meinerseits- hätte der Wunsch nach mehr aktiver Beteiligung des ganzen Kirchenvolks am kirchlichen Leben und dem Gottesdienst nicht klugerweise mit einer grossangelegten vertieften Katechisierung und der Förderung der persönlichen Frömmigkeit ansetzen sollen und vor allem der Betonung der Verantwortung die das allgemeine Priestertum mit sich bringt? Oder wurden diese Anstrengungen unternommen und brachten nicht die rechten Ergebnisse?
Daran anknüpfend würde mich auch noch die Rolle der Liturgischen Bewegung interessieren. Wie steht sie zur Litugiereform?
Die Liturgische Bewegung wurde wie von Pius XII. von der Liturgie-Konstitution des Konzils gelobt als ein "Hindurchgehen des Heiligen Geistes in seiner Kirche" (Nr. 43, 1).

Nach dem Konzil gab es in der Liturgischen Erneuerungsbewegung zwei Extrempositionen: die einen (etwa viele alte Quickborner) sahen den Verfall, der aus der Nicht-mehr-Pflege des Chorals usw. entstand, die anderen (eher die vom Haus Altenberg) sahen die großen Chancen, die die Reform der liturgischen Bücher entstanden waren, die das Konzil angeordnet hatte.
Letztere waren in besonderer Weise verschreckt durch den Gedanken, der Mensch von heute sei nicht mehr kult- bzw. liturgiefähig, den Romano Guardini in einem Anschreiben an einen Volksliturgischen Kongress in Mainz 1964 geäußert hatte.
Daneben eine breite Mehrheit von Pfarrern, die die konziliare Messreform umsetzte, indem sie die vorkonziliare Betsingmesse nicht mehr mit dem Missale 1570, sondern mit dem Übergangsmissale 1965 oder später dann dem Missale Romanum 1970 (deutsch 1975) praktizierte.

Viele Pfarrer wurden, parallel zum wachsenden Wohlstand, seit etwa 1980 von ihren Gemeinde- und Pastoralreferenten bequatscht, die Gottesdienste immer "freier" zu gestalten - so entstand der heutige liturgische Wildwuchs, den es so ausgedehnt bis Mitte der 70er Jahre nicht gegeben hat.

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von conscientia »

taddeo hat geschrieben:Einleitend zu dieser Frage kann Dir diese Zusammenfassung helfen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liturgische_Bewegung.

Zitat:
Seit den 196er-Jahren durch bisher unvorstellbare neue Praktiken „überholt“ hörte die eigentlich liturgische Bewegung auf zu existieren, während sich Anhänger der liturgischen Tradition vermehrt konservativen Gruppen zuwandten.

Eine "Liturgische Bewegung" im ursprünglichen Sinne gibt es heute nicht mehr, wie da richtig festgestellt wird. Da heute de facto sowieso jeder seine eigene Liturgie zusammenschustert, interessiert die Liturgiereform des II. Vaticanums eigentlich nur noch Traditionalisten und Liturgiehistoriker.
Dass heute de facto sowieso jeder seine eigene Liturgie zusammenschustert, sehe ich nicht so.
Denn die bereits genannten Betsingmessenpfarrer gibt es immer noch. Nur werden heutzutage als Volksgesänge nicht mehr nur Gottesloblieder eingesetzt, sondern auch neues geistliches Liedgut.

Die Liturgiereform des Konzils interessiert heute nur noch Liturgiehistoriker (die Traditionalisten nicht, die finden das Konzil eh ätzend und lehnen es aus dem Bauch heraus ab).
Ich sehe einen anderen Grund: Das Niveau der Reflexion unseres Glaubensgutes ist beim Lehramt wie in der Theologie aus vielerlei Gründen so sehr gesunken, dass ein frisch ausgeweihter Theologe von der Liturgischen Erneuerungsbewegung kaum etwas gehört hat.
Mal im Ernst: welcher Neupriester, welche Ordensschwester, welche Gemeindeassistentin hat je etwas gehört von Dom Lambert Beauduin, Maurus und Pius Wolter, Pius Parsch, Romano Guardini, Johannes Pinsk usw.? Wer hat sich beschäftigt mit den tiefen Wurzeln der Liturgischen Erneuerung in der monastischen Restauration des 19. Jahrhunderts sowie in der katholischen Aufklärung des 18. (die Mauriner und ihre Väterausgaben! die Synode von Pistoia!)?
Es ist ein Trauerspiel....

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von overkott »

conscientia hat geschrieben:Die Liturgiereform des Konzils interessiert heute nur noch Liturgiehistoriker (die Traditionalisten nicht, die finden das Konzil eh ätzend und lehnen es aus dem Bauch heraus ab).
Ich sehe einen anderen Grund: Das Niveau der Reflexion unseres Glaubensgutes ist beim Lehramt wie in der Theologie aus vielerlei Gründen so sehr gesunken, dass ein frisch ausgeweihter Theologe von der Liturgischen Erneuerungsbewegung kaum etwas gehört hat.
Mal im Ernst: welcher Neupriester, welche Ordensschwester, welche Gemeindeassistentin hat je etwas gehört von Dom Lambert Beauduin, Maurus und Pius Wolter, Pius Parsch, Romano Guardini, Johannes Pinsk usw.? Wer hat sich beschäftigt mit den tiefen Wurzeln der Liturgischen Erneuerung in der monastischen Restauration des 19. Jahrhunderts sowie in der katholischen Aufklärung des 18. (die Mauriner und ihre Väterausgaben! die Synode von Pistoia!)?
Es ist ein Trauerspiel....
Wichtig ist natürlich auch die Frage, in welcher Zeit sie geschrieben haben. In der Gegenwart, natürlich. Und für welche Zeit. Für die Gegenwart, natürlich. In der Eucharistie geht es um die Gegenwart Christi, nicht um Wiederholung von längst Vergangenem. Auch Beaudin, Wolter und Parsch haben liturgisch nach einem Ausdruck für ihren Glauben an Christus in ihrer Gegenwart gesucht. Wer die Liturgien aller Zeiten wirklich ernst nimmt, kann sie nur ernst nehmen als Gegenwart Christi in der jeweiligen Zeit. Es kann heute also auch nicht darum gehen, längst Vergangenes einfach nur zu wiederholen. Schließlich ist Liturgie kein Theater und die Kirche kein Ritenmuseum.

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:Wichtig ist natürlich auch die Frage, in welcher Zeit sie geschrieben haben. In der Gegenwart, natürlich. Und für welche Zeit. Für die Gegenwart, natürlich. In der Eucharistie geht es um die Gegenwart Christi, nicht um Wiederholung von längst Vergangenem. Auch Beaudin, Wolter und Parsch haben liturgisch nach einem Ausdruck für ihren Glauben an Christus in ihrer Gegenwart gesucht. Wer die Liturgien aller Zeiten wirklich ernst nimmt, kann sie nur ernst nehmen als Gegenwart Christi in der jeweiligen Zeit. Es kann heute also auch nicht darum gehen, längst Vergangenes einfach nur zu wiederholen. Schließlich ist Liturgie kein Theater und die Kirche kein Ritenmuseum.
Da bin ich mit Dir mal weitgehend einer Meinung, overkott.
(Wo hast Du das denn abgeschrieben??? ;D )

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Wichtig ist natürlich auch die Frage, in welcher Zeit sie geschrieben haben. In der Gegenwart, natürlich. Und für welche Zeit. Für die Gegenwart, natürlich. In der Eucharistie geht es um die Gegenwart Christi, nicht um Wiederholung von längst Vergangenem. Auch Beaudin, Wolter und Parsch haben liturgisch nach einem Ausdruck für ihren Glauben an Christus in ihrer Gegenwart gesucht. Wer die Liturgien aller Zeiten wirklich ernst nimmt, kann sie nur ernst nehmen als Gegenwart Christi in der jeweiligen Zeit. Es kann heute also auch nicht darum gehen, längst Vergangenes einfach nur zu wiederholen. Schließlich ist Liturgie kein Theater und die Kirche kein Ritenmuseum.
Da bin ich mit Dir mal weitgehend einer Meinung, overkott.
(Wo hast Du das denn abgeschrieben??? ;D )
Ich hab es vom Kreuz gelernt.

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:...
(Wo hast Du das denn abgeschrieben??? ;D )
Ich hab es vom Kreuz gelernt.
Von +.nett etwa??? Neee, so theologisch, das können die ned ... :pfeif:
(Apropos ... die solltest Du mal mit Deinen Postings beglücken ... könnt ich mir recht unterhaltsam vorstellen ...)

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von overkott »

taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:...
(Wo hast Du das denn abgeschrieben??? ;D )
Ich hab es vom Kreuz gelernt.
Von +.nett etwa??? Neee, so theologisch, das können die ned ... :pfeif:
(Apropos ... die solltest Du mal mit Deinen Postings beglücken ... könnt ich mir recht unterhaltsam vorstellen ...)
http://www.heiligenlexikon.de/Biographi ... ntura.html

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von taddeo »

overkott hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich hab es vom Kreuz gelernt.
Von +.nett etwa??? Neee, so theologisch, das können die ned ... :pfeif:
(Apropos ... die solltest Du mal mit Deinen Postings beglücken ... könnt ich mir recht unterhaltsam vorstellen ...)
http://www.heiligenlexikon.de/Biographi ... ntura.html
Ja ja, stat crux dum volvitur claustrum ...

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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von Lioba »

Von Romana Guardini nix gehört? :auweia: Evangelische kennen ihn wohl hauptsächlich durch seine Auseinandersetzung mit den Gedanken und der Person Kierkegaards.
Wäre Guardini nicht ein ideales Thema für den Religionsunterricht in Oberstufen? Durchaus schon modern, aber noch mit Substanz, vielseitig, hat sich mit ganz Vielem auseinandergesetzt.
Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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taddeo
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Re: Warum eigentlich die Änderung?

Beitrag von taddeo »

Lioba hat geschrieben:Von Romana Guardini nix gehört? :auweia:
Sch**ß feministische Theologie ... :motz:

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