die in diesem Moment aktuelle Staatsmacht stellte diesem Prozeß erstmals seit Jahrhunderten kein Hindernis dar, wodurch die Sache natürlich begünstigt wurde. Man kann auch ganz schlecht davon reden, daß die Konzilsväter sich einen leichten Weg aussuchten. Sie wußten schon, daß nach wie vor Verfolgung und Unterdrückung auf sie warteten. Die nahezu komplette Ausrottung der Russischen Orthodoxen Kirche lag nicht so lange zurück
Du willst einfach nicht zugeben das zu jener Zeit die "verfolgte" Russisch-Orthodoxe Kirche von Stalin rehabilitiert worden war um im "Grossen Vaterländischen Krieg" (gegen NS-Deutschland) den Patriotismus zu erhöhen, und dass 1946 unter Druck der Kommunisten diese Pseudo-Union mit dem MP zu Stande kam.
Die ROK wurde nicht (mehr) ausgerottet!
Und zur Verfolgung orthodoxer Geistlicher (und zwar eine gezielte) durch das Österreichisch-Ungarische Reich möchte ich gerne unbelastete Quellen von Dir haben. Noch nie, habe ich derartiges gehört, vor allem, weil die Ungarn und Österreicher ja in der Bukowina, Rumänien und Bosnien schon Jahrhunderte mit Orthodoxen zusammenzuleben hatten. Eine Vernichtung, wie Du es behauptest, gab es nicht, sonst hätte ich das gewusst und gehört. Natürlich gilt es euch des Moskauer Patriarchates Märtyrer zu schaffen, aber die einzigen Ausrottungslager die gezielt religiöse Ziele verfolgten (d.h. Ausrottung der Unierten Geistlichen und Monialen), fand statt zu Tzares- und Bolschewistenzeiten im Russland von 1810 bis za. 1960-70.
Die Ausmerzung ganzer unierter Klöster (z.B. der Basilianerinnen von Minsk) durch Deinen Josyf Shemansko, erwähnst Du auch nicht.
Wir kommen hier nicht raus. Du glaubst an historischen Mythen, NIetenolaf. Mythen. Dass das 1946 Regionalkonzil unter Zwang von der UGKK organisiert werden musste, ist jedem Historiker eine Tatsache.
Hätten die westukrainischen Gläubigen und Bischöfe 1946 das wirklich so gewollt, diese Pseudo-Union usw., so wären sie nicht so massiv 1991 an der Arbeit gegangen mit dem Wiederaufbauen der UGKK in Einheit mit Rom.
Es ist eine historisch akzeptierte Tatsache (heute im Westen), dass die Kirchen und Klöster der Westukraine 1946 zwangsannektiert bzw. enteignet wurden vom Sowjetregime unterstützt von dem M.Patr. Dass diese Besitze zurückgenommen werden von den Räubern (egal ob es de jure die Sowjetunion war, de facto waren die Besetzer dieser Kirche vom M.Patr. geschickt) seit 1991, ist nichts anderes als historische Gerechtigkeit.
Und soweit ich weiss, nimmt die UGKK keine Kirchen ausserhalb ihrer Stammgebiete über soweit nicht eine UGKK-Benutzung vor 1946 vorlag.
Was der Übergriffe durch Polen auf die sog. Orthodoxe des Moskauer Patriarchates angeht, so hatten diese doch deutlich areligiöse Ursachen, sondern eher politischen Nationalismus zur Grundlage. Die Österreicher haben soweit ich weiss nur pro-russische Pan-Slawische Nationalisten eingesperrt, keine Orthodoxen wegen ihres Glaubens.
Die Verfolgung der Unierten is aber prinzipiell aus Moskauer Hass gegen die katholischen Einheit mit Rom geschehen, also eher kirchenpolitisch. Viele Katholische Westukrainer gehören ja zum gleichen Stamme wie die restliche Ukraine und sind mit den Russen sehr verwandt.
Seit der Ermordung des hl. Josaphat Kuncevyc durch
[...die aufgebrachte Menschenmenge in Witebsk... (Hier wurde eine polemische Spitze durch die Moderation entfernt. - N.)], hat es viel Blutvergiessen gegeben. Der grösste Teil davon durch russische bzw. russisch-orthodoxe Hand vergossen.
Die sog. Verbindung zwischen Ukrainisch Griechisch-Katholische Kirche und der Nazi-Besatzung mag bestimmte historische Beweise haben, war aber nicht generell oder vollständig (es gibt UGKK-Heilige die im Einsatz für verfolgten Juden in Lemberg und sonstigem Galizien starben). Genausosehr war auch die Russisch-Orthodoxe Kirche im Ausland (ROCOR) religiös (bis 1942-43 allerdings, bevor Himmler die völlige Säkularisierung und Entchristlichung der antibolschewistischen Kampagnen befahl) beteiligt am Angriff des Deutschen Reiches auf die Sowjetunion.
Die anti-stalinistische Vlasov-Armee wurde von ihnen betreut und im NS-Wochenschau liegen viele Berichte vor über Russisch-Orthodoxe Gottesdienste in Berlin, Minsk und dem Armeelager vor Oslo (Norwegen).
War deswegen die Ausgrenzung der ROCOR vom M.Patr. bis vor kurzem, gerecht zu nennen? Nein. Historisch verständlich? Ja. Denn der Grossteil der heutigen M.Patr.-Kleriker waren zu ihrer Zeit irgendwie als Spione mit dem Sowjetregime verbunden, was in Metz 1962 auch wieder klar zum Ausdruck kam, als Moskau (USSR und MPatr) Rom aufforderte und unter Drohungen verbat jemals den Marxismus-Leninismus zu verurteilen auf dem II. Vatikanischen Konzil.
Übrigens respektiere ich die ROCOR sehr, soziologisch und persönlich.