Nein, so leicht geht das nicht. Hättest du nur meine Worte als Buchstabenfledderei abgetan..egal. Aber du hast das reformatorische Prinzip "Sola Scriptura" allgemein verworfen:Robert Ketelhohn hat geschrieben:TillSchilling hat geschrieben:Vor allem bin ich sehr, sehr erstaunt, über die Rechtfertigung dieses "für mich ist das nicht verbindlich". Die gleiche Person, die voll spürbar tiefer Verachtung Hinweise auf die Schrift als prüfende Instanz als "Buchstabenfledderei" abtut …Sei doch einfach etwas selbstbewußter und zieh solche Diskussionen nicht auf die persönliche Schiene.
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Da die Auslegung durch die Kirche diesbezüglich durchaus konstant ist, be darf es eigentlich keiner großartigen geistigen Verrenkungen zum Behu-
fe rechten Begriffsverständnisses. Erst anderthalb Jahrtausende später fingen, als Symptom partiellen Traditionsabrisses, gewisse Krümelkak-
ker an, alles in Frage zu stellen.
Dieser Denkrichtung riet ich oben zur Väterlektüre, wobei man schon mit Ignatius und Irenæus beginnen kann...
Robert Ketelhohn hat geschrieben: Das ist immer so mit der isolierten Buchstabenfledderei.
......
Nun steht aber hinter den Buchstaben eine Wirklichkeit und eine Geschichte. Darum höre darauf, was die Kirche von den Aposteln her über-
liefert hat.
Du kannst doch nicht in einem Moment den Überkatholiken geben und alle, die den römisch-katholischen Lehren nicht zustimmen, mit harten Worten verurteilen und sie zum Gehorsam gegenüber den Lehren der RKK aufrufen und im nächsten Moment - ganz Quod licet Iovi, non licet bovi - feststellen, daß für dich manche Dogmen nicht gelten. Der Widerspruch ist offensichtlich. Und der Kontrast eklatant, der Kontrast zwischen der Heftigkeit auf der einen Seite, mit der du den Protestantismus verwirfst, und dem, auf der anderen Seite, Sicheinreden, daß römischer Katholizismus und Orthodoxie ja ganz eng beieinander sind. Liess den Paralellthread zum Fegefeuer noch einmal. Nietenolaf hat da - bis jetzt in dem Thread unwidersprochen - deutliche Unterschiede im römisch-katholischen Verständnis zum orthodoxen aufgezeigt.
Florianklausens Frage bedarf einer Antwort
Florianklaus hat geschrieben: Es bedeutet erst recht nicht, daß man als Katholik das Recht hat, verbindlich formulierte Dogmen abzulehnen. Das hat auch nichts mit "friß oder stirb" zu tun. Es ist ja jedem unbenommen, der nach sorgfältiger Prüfung für sich zu dem Ergebnis kommt, daß er verbindliche Lehrentscheidungen der Kirche nicht mittragen kann oder will, die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Dies ist immer zu respektieren. Es kann aber nicht angehen, daß sich jeder aus dem Dogmenbestand das für ihn passende heraussucht und sich so seinen Glauben persönlich zusammenstellt. Das dies trotzdem geschieht, ist offensichtlich, die Folgen allerdings auch! Und: Wer wollte denn entscheiden, welche Konzilsentscheidungen und Dogmen zum unveräußerlichen Kern des katholischen Glaubens gehören und welche nicht? Nach welchem Maßstab?