Fragen zum Thema Orthodoxie

Ostkirchliche Themen.
Ralf

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ralf »

Nietenolaf hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:Es war nur ein gutgemeinter Versuch, die Unterschiede herauszuarbeiten.

Dabei habe ich - anscheinend zurecht - das Prozesshafte des Wandlungsgeschehens im orthodoxen Liturgieverständnis dem abendländischen "punktuell-mechanisch-juridischem" Denken gegenüber gestellt.
Vielleicht, wobei ich nicht behaupten will, daß der Osten frei von "punktuell-mechanisch-juridischem" Denken ist. Irgendwo nebenan wird diskutiert, ob die Altkatholiken (oder wer auch immer) ein "magisches Weiheverständnis" haben. Ich habe diese Diskussion nicht verfolgt, aber m.E. geht das magische Verständnis genau da los, wo man von "Wandlungsworten", Zaubersprüchen, "ex opere operato" redet, so daß selbst ein Nicht-Christ "gültig" taufen kann oder manche sich fragen, ob schwarze Messen nun "gültig, aber unerlaubt" sind oder wie man damit umgeht, wenn die Satanisten ja die Intention haben, "das zu tun, was die Kirche tut". Daher auch die nie enden wollenden Anfragen an die Orthodoxen, ob irgendwelche Taufen, Weihen, etc. "gültig" sind, wenn man denn nur bestimmte Handlungen in einer "gültigen" Sukzessionslinie (die sich quasi als eine Art Energiestrahl von den Aposteln über die Generatioen her zu uns erstreckt und den Geweihten zu einer Art Ladungsträger für genuin apostolische Heilsenergie macht) ausübt... das müßte ja dann "von rechtswegen" gültig sein und "anerkannt" werden! Aber nein, im Wesentlichen ist der christliche Osten von diesen Denkmustern frei geblieben. Nicht komplett, aber größtenteils.
Ja, der Osten ist von dieser "Denke" frei geblieben, weil sich aufgrund der (auch staatlich gestützen) - man verzeihe mir den Ausdruck - monokonfessionellen Realität keinerlei Herausforderung dazu bestand. All die westlichen Feinheiten, nicht selten auf dem ersten Blick Spitzfindigkeiten, sind Auswuchs einer kirchlichen Herausforderung durch Andersdenkende. Der Kirche ist so etwas nicht unbekannt, denn die heißen Debatten um Christologie, Trinität, Ikonenverehrung etc. des ersten Jahrtausends sind ebenso Frucht einer Auseinandersetzung.

Wir wissen alle nicht, ob der Orthodoxie langfristig solche Debatten erspart bleiben - daß andere "draußen" waren, hat die Kirche auf jeden Fall anfangs nicht kalt gelassen, ich hoffe, das ist weiterhin so.

Ich merke es ja auch im engsten familiären Umfeld: wenn meine (orthodoxe) Frau mich fragt, wie "wir" eine spezielle Frage sehen, regt sie sich manchmal geradezu auf, wie logisch stringent die Lateiner etwas erklären. Es ist eben eine andere Herangehensweise: man kann das Mysterium einfach so stehen lassen, nicht gedanklich zu sehr bearbeiten - oder sich ihm nähern, ohne es zu entheiligen; doch gleichzeitig mit dem Ziel, all das zu entschleiern, was das Mysterium eher verhüllt als verziert.

Beides ist legitim, beides darf sein.

Miserere Nobis Domine
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ralf hat geschrieben: Ja, der Osten ist von dieser "Denke" frei geblieben, weil sich aufgrund der (auch staatlich gestützen) - man verzeihe mir den Ausdruck - monokonfessionellen Realität keinerlei Herausforderung dazu bestand. All die westlichen Feinheiten, nicht selten auf dem ersten Blick Spitzfindigkeiten, sind Auswuchs einer kirchlichen Herausforderung durch Andersdenkende.
Mit Verlaub, aber das grenzt an Geschichtsfälschung, oder zumindest Unwissen. Die hl. Orthodoxie war stets mit anderen religiösen Richtungen konfrontiert, vor allem den nichtchalcedonischen Christen und dem Islam, aber auch mit Judentum, Buddhsimus, sibirischen Naturreligionen, Protestantismus (fast wäre die Reformation in Moldawien eingeführt worden) für die und natürlich auch mit dem Katholizismus (Uniatenpolitik etc).

Die Reaktion der Orthodoxie ist bemerkenswert: man hat eben nicht aquinisiert, sondern sich auf die Tradition besonnen. Man schaue nur auf die Reaktion des hl. Johannes Damaszenus auf den Islam, der. hl. Gregor Palamas auf die Scholastik, des Patriarchen Jeremias II. von Konstantinopel auf das Luthertum... alle haben sich mit Andersgläubigen auseinandergesetzt, und dabei die Tradition hochgehalten.


Aber es stimmt schon: Dieses "logisch stringente" hat den Sinn für das Heilige, Mysterische zerstört. Logische Folge davon ist der Novus Ordo Missae. Ist beides legitim? Naja. Die Orthodoxie blüht trotz Kommunismus und Islam, während sich der römische Katholizismus in den letzten 50 Jahren ohne äusseren Zwang selbst zerfleischt...

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Joseph hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben:diddle
???
Wir machen keine kleinen Brocken! Wir legen keine weichen Eier! Wir klotzen.....
Okay? So in etwa....
Joseph, schwitzend bei 34ºC
Danke!

Mann, habt Ihr es gut bei angenehmen 34 Grad Celsius. Bei uns war am Wochenende fast 10 Grad mehr... WE do no diddle, my dear... :ikb_sweat: :ikb_sweatdrop:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nassos »

Christ86 hat geschrieben:Hallo :huhu:

Kennt einer ein gutes Buch, in dem die Glaubensaussagen der sieben ökumenischen Konzilien vollständig und übersichtlich zusammengefasst sind? Habe hier in der Sakristei schon mehrfach interessante Zitate aus den ök. Dogmen gelesen...

Danke für die Antwort.

Gruss
Hallo Christ86 :huhu: ,

gute Frage. War heute in zwei kirchlichen Buecherhandlungen und wurde nur dumm angeguckt. Ich fragte, ob es ein Buch oder Buecher gaebe, in denen die Kanones, die Teilnehmer und eventuell irgenwelche Begleitkommentare gaebe. Man wusste nichts davon. Vielleicht habe ich einfach die falschen Fragen gestellt.
Ich bleibe am Ball...

Gruss,
Nassos
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Mary
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Mary »

Christ86 hat geschrieben:Hallo :huhu:

Kennt einer ein gutes Buch, in dem die Glaubensaussagen der sieben ökumenischen Konzilien vollständig und übersichtlich zusammengefasst sind? Habe hier in der Sakristei schon mehrfach interessante Zitate aus den ök. Dogmen gelesen...

Danke für die Antwort.

Gruss
Lieber Christ 86,

auf diesem link http://www.orthlit.de/Buecher.htm findest Du das Buch "Die sieben ökumenischen Konzilien". Ist ein schmales Bändchen und - wie ich glaube - ungefähr das, was Du suchst. Es hält nicht nur die Beschlüsse fest, sondern beschreibt auch, aus welchen Gründen das Konzil einberufen wurde und den Verlauf auf anschauliche Weise.

Wenn du englisch gut lesen kannst und mehr an den Konzilsbeschlüssen interessiert bist, findest du online hier http://www.newadvent.org/cathen/4423f.htm eine Fülle von Wissen. Viel Spass beim Surfen auf der Seite, nimm genügend Zeit mit...

:) Liebe Grüsse, Mary
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TillSchilling

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von TillSchilling »

Mary hat geschrieben:
auf diesem link http://www.orthlit.de/Buecher.htm findest Du das Buch "Die sieben ökumenischen Konzilien". Ist ein schmales Bändchen und - wie ich glaube - ungefähr das, was Du suchst. Es hält nicht nur die Beschlüsse fest, sondern beschreibt auch, aus welchen Gründen das Konzil einberufen wurde und den Verlauf auf anschauliche Weise.

Wenn du englisch gut lesen kannst und mehr an den Konzilsbeschlüssen interessiert bist, findest du online hier http://www.newadvent.org/cathen/4423f.htm eine Fülle von Wissen. Viel Spass beim Surfen auf der Seite, nimm genügend Zeit mit...
Hallo Mary!

Vielen Dank für den interessanten Link http://www.orthlit.de/Buecher.htm. Die Art von Wissen, die der zweite Link vermittelt, halte ich aber für fragwürdig:
The relations between the pope and general councils must be exactly defined to arrive at a just conception of the functions of councils in the Church, of their rights and duties, and of their authority. The traditional phrase, "the council represents the Church", associated with the modern notion of representative assemblies, is apt to lead to a serious misconception of the bishops' function in general synods. The nation's deputies receive their power from their electors and are bound to protect and promote their electors' interests; in the modern democratic State they are directly created by, and out of, the people's own power. The bishops in council, on the contrary, hold no power, no commission, or delegation, from the people. All their powers, orders, jurisdiction, and membership in the council, come to them from above -- directly from the pope, ultimately from God.

Mary
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Mary »

TillSchilling hat geschrieben: Die Art von Wissen, die der zweite Link vermittelt, halte ich aber für fragwürdig:
Hallo,
Du hast Recht mit Deinem Einwand. Ich mache hier auch nicht uneingeschränkt Werbung für die Seite. Es wurde gefragt, wo man über die ökumenischen Konzilien nachlesen könne. Dafür und auch für die Lektüre der Väterschriften, oder um mal so schnell was nachzuschlagen, finde ich die Seite ganz praktisch.

Man muss sich aber immer bewusst sein, WER die Seite betreibt, WER übersetzt hat, ect. Insofern gehe ich davon aus, dass die User ihre Gehirne eingeschaltet haben und unterscheiden und einordnen können.
Für orthodoxe ist beispielsweise klar, dass die Zählung der ökumenischen Konzilien der ungeteilten Kirche mit sieben aufhört...

Lg Mary
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Ilija
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Re:

Beitrag von Ilija »

Nietenolaf hat geschrieben:Wie kann es Eucharistiegemeinschaft geben mit Gruppen, die Chalkedon, oder irgend ein anderes Oekumenisches Konzil ablehnen? Ich weiß von einigen alten Orthodoxen Landeskirchen, daß sie - nach vielen Versuchen und Enttäuschungen (z.B. Weltkirchenrat) jegliche Versuche aufgaben, mit den Nicht-Chalkedonern, Anglikanern, Lutheranern etc. "theologisch zu verhandeln." Das betrifft z.B. die älteste aller Kirchen, nämlich jene von Jerusalem, weitere der alten Patriarchate; ein Näherkommen in christologischen Fragen hieße, das Konzil von Chalkedon anzuerkennen. Man unterhält freilich gute, brüderliche Beziehungen - ohne jedoch die Lehre zu kompromittieren.
Das gilt auch für die Kirche von Serbien. Dort kommt das Patriarchat langsam zur Einsicht das solche Gespräche nichts bringen und erwägen sogar ein Rückzug aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen wie es die Kirche von Georgien gemacht hat.

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Joseph
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Re: Re:

Beitrag von Joseph »

Ilia hat geschrieben: Das gilt auch für die Kirche von Serbien. Dort kommt das Patriarchat langsam zur Einsicht das solche Gespräche nichts bringen und erwägen sogar ein Rückzug aus dem Ökumenischen Rat der Kirchen wie es die Kirche von Georgien gemacht hat.
Hier sind wir auch nahe daran auszusteigen. Die Antiocher haben schon die NCC (National Council of Churches) und die WCC (World Council of Churches, alles leftist-politische Clubs) verlassen. Die OCA hat auch eine Abstimmung darüber auf der Agenda.
Das einzige Endziel der Ökumene kann nur sein, daß die "Anderen" vorbehaltlos zurück zur Kirche kommen.... alles andere ist "eitles Geschwätz".
Gruß
Joseph
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Miserere Nobis Domine
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Re: Re:

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Joseph hat geschrieben: Das einzige Endziel der Ökumene kann nur sein, daß die "Anderen" vorbehaltlos zurück zur Kirche kommen.... alles andere ist "eitles Geschwätz".
Ich denke, das liegt letztendlich in Gottes Hand. Aber wichtige Ziele wären schon einmal, die Orthodoxie überhaupt bekannt zu machen sowie (in den USA) Vorurteile von Evangelikalen zu widerlegen.

In Deutschland würde es vor allem darauf ankommen, den Leuten klarzumachen, dass die Orthodoxie keine ethnische Veranstaltung ist, sondern sich an alle Menschen richtet. Wichtig wäre auch zu betonen, dass die Orthodoxie Wahrzeit, Zeitlosigkeit und Konstanz hat. Der postmoderne Relativismus wird zunehmend unerträglich.

TillSchilling

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von TillSchilling »

Ist das noch MND? Oder der User formerly known as MND? Hört sich ganz anders an.

Du weisst schon, dass die Orthodoxen keine Frauen ordinieren. Und Homos sowieso nicht.

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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

TillSchilling hat geschrieben:Du weisst schon, dass die Orthodoxen keine Frauen ordinieren.
Ja, das finde ich auch schade. Aber je mehr ich mich mit der Geschichte der Frauenordination beschäftige, desto mehr sehe ich, welche Spaltungen etc. daraus entstanden sind. Eine traurige Sache.
TillSchilling hat geschrieben:Und Homos sowieso nicht.
Ich bin kein Befürworter der Homo-Ordination. Auch die Wahl eines geschiedenen Bischofs, der nun in unverheirater Beziehung mit einer Reformierten lebt, habe ich kritisiert.

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Joseph
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Joseph »

TillSchilling hat geschrieben:Ist das noch MND? Oder der User formerly known as MND? Hört sich ganz anders an.
Mmmh, das kommt wohl davon, daß er von unserem Tellerchen gegessen und unser Bierchen gekostet hat.... :D
Nix für ungut, ich konnte es einfach nicht lassen. Und das war sowieso alles von vor meiner Zeit in diesem Forum... ehem und obendrein bin ich völlig unschuldig...
Gruß
Joseph
Zuletzt geändert von Joseph am Mittwoch 29. Juli 2009, 22:14, insgesamt 1-mal geändert.
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Joseph
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Re: Re:

Beitrag von Joseph »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben: Das einzige Endziel der Ökumene kann nur sein, daß die "Anderen" vorbehaltlos zurück zur Kirche kommen.... alles andere ist "eitles Geschwätz".
Ich denke, das liegt letztendlich in Gottes Hand. Aber wichtige Ziele wären schon einmal, die Orthodoxie überhaupt bekannt zu machen sowie (in den USA) Vorurteile von Evangelikalen zu widerlegen.
Machemer.... und nicht nur widerlegen, wir luren sie in unsere Höhlen und taufen sie dann hinterhältig... wenn sie sich vom Schock erholt haben sind das die feurigsten Orthodoxen...
In Deutschland würde es vor allem darauf ankommen, den Leuten klarzumachen, dass die Orthodoxie keine ethnische Veranstaltung ist, sondern sich an alle Menschen richtet. Wichtig wäre auch zu betonen, dass die Orthodoxie Wahrzeit, Zeitlosigkeit und Konstanz hat. Der postmoderne Relativismus wird zunehmend unerträglich.
Amen, brother....

Gruß
Joseph
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Ich versuche eben, das ganze theologisch und kirchengeschichtlich zu betrachten. Die AKK zieht ja gewissermassen ihre Legitimation daraus, dass in Rom bis 1870 (oder zumindest 1854) alles in Ordnung gewesen sei... dabei war das erste Vatikanum ja nur der Höhepunkt einer Entwicklung, die schon vor 1054 begonnen hatte.

Bei den Anglikanern ist ein Problem, dass protestantische Reform nie vollständig rückgängig gemacht wurden. Stattdessen zog man sich auf einen Minimalkonsens zurück, dem sich auch die AKK zumindest ansatzweise anschloss. Das Ziel, kanonische Kirche zu werden, gab man de facto auf, da man in den ökumenischen Beziehungen zu wenig Wert auf die Richtigkeit des Glaubens legte. Ich meine, mal im Ernst, Martin Luther in der Allerheiligenlitanei?

In der Orthodoxie habe ich aber den Eindruck, dass der Glaube der Väter unverändert durch die Zeit getragen wurde, in apostolischer Kontinuität (also Weihesukzession und Lehrsukzession).

Ich muss mich aber mal noch mit Prof. Dr. Dorothea Wendebourgs Kritik am Palamismus beschäftigen. Sie sieht diesen Wohl als Bruch mit der Patristik...

TillSchilling

Re: Re:

Beitrag von TillSchilling »

Joseph hat geschrieben: Mmmh, das kommt wohl davon, daß er von unserem Tellerchen gegessen und unser Bierchen gekostet hat.... :D
Joseph hat geschrieben: Amen, brother....

Es handelt sich um eine junge Dame.

TillSchilling

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: In der Orthodoxie habe ich aber den Eindruck, dass der Glaube der Väter unverändert durch die Zeit getragen wurde.
Pilze? Oder nur zuviel Weihrauch?

TillSchilling

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Auch die Wahl eines geschiedenen Bischofs, der nun in unverheirater Beziehung mit einer Reformierten lebt, habe ich kritisiert.
:motz:

So eine Sauerei!! Mit einer Reformierten!

:regel:

Miserere Nobis Domine
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

TillSchilling hat geschrieben: Pilze? Oder nur zuviel Weihrauch?
Unverändert und lebendig. Ja, der Herr Luther hat eben die hl. Tradition vernachlässigt in seinem Rekonstruktionsversuch...

TillSchilling

Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von TillSchilling »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Pilze? Oder nur zuviel Weihrauch?
Unverändert und lebendig. Ja, der Herr Luther hat eben die hl. Tradition vernachlässigt in seinem Rekonstruktionsversuch...
Das ist Blödsinn. Aber sei es drum.

Meine Frage war eigentlich was den Eindruck ausgelöst hat?

War aber nicht so ernst gemeint. Mach mich nur lustig.

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Joseph
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Re: Re:

Beitrag von Joseph »

TillSchilling hat geschrieben:
Joseph hat geschrieben: Mmmh, das kommt wohl davon, daß er von unserem Tellerchen gegessen und unser Bierchen gekostet hat.... :D
Es handelt sich um eine junge Dame.
Damen dürfen natürlich auch von unserem Tellerchen essen, beim Bier weiß ich aber noch nicht.... :D
Gruß
Joseph
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Christ86
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Christ86 »

Nassos hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Hallo :huhu:

Kennt einer ein gutes Buch, in dem die Glaubensaussagen der sieben ökumenischen Konzilien vollständig und übersichtlich zusammengefasst sind? Habe hier in der Sakristei schon mehrfach interessante Zitate aus den ök. Dogmen gelesen...

Danke für die Antwort.

Gruss
Hallo Christ86 :huhu: ,

gute Frage. War heute in zwei kirchlichen Buecherhandlungen und wurde nur dumm angeguckt. Ich fragte, ob es ein Buch oder Buecher gaebe, in denen die Kanones, die Teilnehmer und eventuell irgenwelche Begleitkommentare gaebe. Man wusste nichts davon. Vielleicht habe ich einfach die falschen Fragen gestellt.
Ich bleibe am Ball...

Gruss,
Nassos
Mary hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Hallo :huhu:

Kennt einer ein gutes Buch, in dem die Glaubensaussagen der sieben ökumenischen Konzilien vollständig und übersichtlich zusammengefasst sind? Habe hier in der Sakristei schon mehrfach interessante Zitate aus den ök. Dogmen gelesen...

Danke für die Antwort.

Gruss
Lieber Christ 86,

auf diesem link http://www.orthlit.de/Buecher.htm findest Du das Buch "Die sieben ökumenischen Konzilien". Ist ein schmales Bändchen und - wie ich glaube - ungefähr das, was Du suchst. Es hält nicht nur die Beschlüsse fest, sondern beschreibt auch, aus welchen Gründen das Konzil einberufen wurde und den Verlauf auf anschauliche Weise.

Wenn du englisch gut lesen kannst und mehr an den Konzilsbeschlüssen interessiert bist, findest du online hier http://www.newadvent.org/cathen/4423f.htm eine Fülle von Wissen. Viel Spass beim Surfen auf der Seite, nimm genügend Zeit mit...

:) Liebe Grüsse, Mary
Vielen Dank für die Antworten.

@ Mary, danke für den Buchlink!!

Gruss :huhu:
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Christ86
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Christ86 »

TillSchilling hat geschrieben:Ist das noch MND? Oder der User formerly known as MND? Hört sich ganz anders an.
TillSchilling hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: In der Orthodoxie habe ich aber den Eindruck, dass der Glaube der Väter unverändert durch die Zeit getragen wurde.
Pilze? Oder nur zuviel Weihrauch?
TillSchilling hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Pilze? Oder nur zuviel Weihrauch?
Unverändert und lebendig. Ja, der Herr Luther hat eben die hl. Tradition vernachlässigt in seinem Rekonstruktionsversuch...
Das ist Blödsinn. Aber sei es drum.

Meine Frage war eigentlich was den Eindruck ausgelöst hat?

War aber nicht so ernst gemeint. Mach mich nur lustig.
Was geht das dich an? Wenn MND seinen Glauben überprüft und gewisse Entwicklungen reflektiert, dann geht dich das wohl nichts an. Du kannst dich darüber lustig machen, andere sehen darin ein Zeichen des Glaubens.

Und noch eins: Die Orthodoxie hat wohl unermesslich viel mehr vom rechten und wahren, sprich dem Glauben der Väter erhalten als dein Verein, welcher auch immer das sein mag. Darüber kannst du dich auch lustig machen, denn deiner Meinung nach ist ja die wahre apostolische Sukzession etc. nichts als Humbug. Aber den Glauben anderer zu verspotten, wie du zu tun es beliebst, geht einfach nicht an.

:daumen-runter:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

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Ilija
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Ilija »

Nassos hat geschrieben:
Christ86 hat geschrieben:Hallo :huhu:

Kennt einer ein gutes Buch, in dem die Glaubensaussagen der sieben ökumenischen Konzilien vollständig und übersichtlich zusammengefasst sind? Habe hier in der Sakristei schon mehrfach interessante Zitate aus den ök. Dogmen gelesen...

Danke für die Antwort.

Gruss
Hallo Christ86 :huhu: ,

gute Frage. War heute in zwei kirchlichen Buecherhandlungen und wurde nur dumm angeguckt. Ich fragte, ob es ein Buch oder Buecher gaebe, in denen die Kanones, die Teilnehmer und eventuell irgenwelche Begleitkommentare gaebe. Man wusste nichts davon. Vielleicht habe ich einfach die falschen Fragen gestellt.
Ich bleibe am Ball...

Gruss,
Nassos

Freunde, schaut mal hier hinein....Die Kanones stehen auf Griechisch und Deutsch.

http://www.orththeol.uni-muenchen.de/ar ... index.html

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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Till darf sich gerne über mich lustig machen, das stört mich nicht weiter. Was mich eigentlich stört, ist dass manche nicht mehr von ganzem Herzen sagen können: (mit den Worten der Liturgie) "Wir wollen uns selbst und einander und unser ganzes Leben Christus unserm Gott übergeben". Darum geht es mir, und um nichts anderes.

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Nietenolaf
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Nietenolaf »

Ilia hat geschrieben:Freunde, schaut mal hier hinein....Die Kanones stehen auf Griechisch und Deutsch.

http://www.orththeol.uni-muenchen.de/ar ... index.html
Das ist bißchen was anderes als das, wonach Christ86 fragte. Diese Canones apostolorum werden von den Lateinern ohnehin nicht oder nur teilweise anerkannt, denn sie enthalten Regelungen, welche den Traditionen des Westens widersprechen (eine de-facto-Verurteilung des Pflichtzölibats z.B.).

Für alle möglichen Kanones, also im Prinzip für das ganze Kirchenrecht, soweit es antike Quellen betrifft, benutze ich die Kompendien samt Kommentaren des montenegrinischen (?) Bischofs Nikodim Milosch, die es zumindest auszugsweise auch online und in englischer Sprache gibt (hier als .doc im ZIP-Archiv). Ist für mich i.d.R. erste Anlaufstelle.
ἐὰν γὰρ ἀποϑάνῃ ἄνϑρωπος, ζήσεται συντελέσας ἡμέρας τοῦ βίου αὐτοῦ· ὑπομενῶ, ἕως ἂν πάλιν γένωμαι.

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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Gemäß dem Siebten Ökumenischen Konzil ist die gesamte Tradition anzunehmen, die geschriebene wie die ungeschriebene. Ist dies allein auf die Lehrtradition zu beziehen oder auch auf die übrigen Lebensbereiche der Kirche (Liturgie, Kirchenrecht)?

Unter welchen Voraussetzungen kann die Kirche der Gegenwart Canones abändern, außer Kraft setzen, ergänzen oder neue hinzufügen? Wenn sie dem "alten Recht" nicht widersprechen? Gibt es so etwas wie Rechtsfortbildung in der Orthodoxie? Was kann eine autonome oder autokephale Ortskirche für sich regeln und welche Entscheidungen bedürfen der Approbation durch die Gesamtkirche?

Gibt es eine Stufung in der Auflösung der Kirchengemeinschaft mit einer Ortskirche, wenn diese beispielsweise eine Entscheidung der Gesamtkirche nicht rezipiert oder widerruft (z. B. wenn sie für ihren Bereich erklärt, dass Ehen auch gültig nach Empfang der Weihen geschlossen werden dürfen)?

Wenn es aufgrund einer Differenz in Glaubensdingen oder in Fragen der Disziplin zu einer Aufhebung der Sakramentsgemeinschaft kommt, ist dies in jedem Fall gleichbedeutend mit der Aufhebung der Kirchengemeinschaft ansich, oder ist in der Orthodoxie das Modell einer impaired communion denkbar, in dem Sinne, dass Kirchen, die untereinander keine volle Gemeinschaft am Heiligen mehr haben, am gleichen Tisch sitzen und dort ein Mandat ihrer Kirche ausüben (Stimmrecht auf einer Synode/Bischofskonferenz)?

Oder ist die Nicht-Gemeinschaft am Tisch des Herrn stets gleichbedeutend Exkommunikation im weiteren, vollen Wortsinn?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Lioba
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Lioba »

Noch 2 Fragen:
Hat jemand von euch Kontakt zu dieser Gemeinschaft und wie seht ihr Orthodoxen diese Gemeinschaft?
http://www.orthodoxfrat.de/seite7.htm

Könnt ihr dieses Buch als Einstieg für Interessierte empfehlen?

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Die Herrschaft über den Augenblick ist die Herrschaft über das Leben.
M. v. Ebner- Eschenbach

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Lutheraner
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Lutheraner »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:Du weisst schon, dass die Orthodoxen keine Frauen ordinieren.
Ja, das finde ich auch schade. Aber je mehr ich mich mit der Geschichte der Frauenordination beschäftige, desto mehr sehe ich, welche Spaltungen etc. daraus entstanden sind. Eine traurige Sache.
Schön, dass Du das einsiehst und uns hoffentlich nicht mehr wild als Machos beschimpfst.
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:Und Homos sowieso nicht.
Ich bin kein Befürworter der Homo-Ordination. Auch die Wahl eines geschiedenen Bischofs, der nun in unverheirater Beziehung mit einer Reformierten lebt, habe ich kritisiert.
Wer ist das? :panisch: :aengstlich:
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von Lutheraner »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Das Ziel, kanonische Kirche zu werden, gab man de facto auf, da man in den ökumenischen Beziehungen zu wenig Wert auf die Richtigkeit des Glaubens legte. Ich meine, mal im Ernst, Martin Luther in der Allerheiligenlitanei?
Gibt's das allen Ernstes in der AKK oder ist das nur so eine Behauptung?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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ad-fontes
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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Wieso interessiert dich das? Willst du uns etwas wegen Vereinnahmung an den Kragen?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Fragen zum Thema Orthodoxie

Beitrag von ad-fontes »

Lutheraner hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben: Ich bin kein Befürworter der Homo-Ordination. Auch die Wahl eines geschiedenen Bischofs, der nun in unverheirater Beziehung mit einer Reformierten lebt, habe ich kritisiert.
Wer ist das? :panisch: :aengstlich:
Das ist der neue Bischof electus der CCK. Obendrein ist er auch noch Mitglied der CVP.

Vermutlich hatte die Freimaurerei ihre Hände im Spiel.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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