Die Gottesgebärerin

Ostkirchliche Themen.
Miserere Nobis Domine
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Vielen Dank, Nassos. Die Verehrung der allheiligen Gottesgebärerin ist sehr wichtig und ich würde sie gerne auch persönlich stärker praktizieren.

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Dies war die letzte Woche der Tessarakoste, der 40 Tage Fastenzeit vor Ostern. Ab morgen geht es in die Große und Heilige Woche.

Die letzte Woche wird in Griecheland auch die "stumme Woche" genannt, weil keine Doxologie stattfindet (dieses Jahr war aufgrund der Verkündigung doch eine Doxologie).
In den fünf Wochen davor finden die Grüße an die Allheilige statt: der Akathist. Er besteht aus 24 sog. Buchstaben. In den ersten vier Wochen werden jeweils 6 Buchstaben psalmodiert.
In der fünften Woche wird der gesamte Akathist gepsalm (alle 24 Buchstaben zusammen)

Hier ein Beispiel für die Zweiten Grüße:

http://www.youtube.com/v/ofjx3p0IDgw&hl=de_DE&fs=1&

Bestandteil jedes Grußes ist das "Aspile"

http://www.youtube.com/v/GVms00KgzH0&hl=de_DE&fs=1&

1. Grüße

Sei gegrüßt, den gefallenen Adam richtest du wieder auf;
sei gegrüßt, von ihren Tränen erlösest du Eva.
Sei gegrüßt, allem menschlichen Überlegen hoch überlegen bist du;
sei gegrüßt, so abgrundtief erschauen dich die Engel nicht einmal.
Sei gegrüßt, von Uranfang des Friedefürsten Thron;
sei gegrüßt, denn du trägst den, der alles erträgt.
Sei gegrüßt, du Stern, der offenbart die Sonne;
sei gegrüßt, aus deinem Leib wird Gott der Menschensohn.
Sei gegrüßt, aus dir wird die Schöpfung neu geboren;
sei gegrüßt, durch dich wirkt der Schöpfer ungeboren als Kind.
Sei gegrüßt,* du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, der geheimnisvolle Ratschluss ist dir anvertraut;
sei gegrüßt, Vertrauende, da es des Schweigens bedarf.
Sei gegrüßt, der Wunder Christi bist du der Anbeginn;
sei gegrüßt, der Inbegriff von allen seinen Lehren bist du.
Sei gegrüßt, Himmelsleiter, darauf Gott herniederstieg;
sei gegrüßt, unsere Brücke von der Erde zum Himmelreich.
Sei gegrüßt, von den Engeln wieder und wieder erwogenes Wunder;
sei gegrüßt, du für die Widersacher heillose Wunde.
Sei gegrüßt, empfangen hast du unsagbar das Licht;
sei gegrüßt, niemanden hast du gelehrt, wie solches geschieht.
Sei gegrüßt, die der Weisen Weisheit übertrifft;
sei gegrüßt, die der Gläubigen Glaube

Sei gegrüßt, Reis des nie verdorrenden Stammes;
sei gegrüßt, reich bist du an lauterer Frucht.
Sei gegrüßt, du ernährst den, der uns Nahrung gewährt;
sei gegrüßt, du geleitest zum Leben den, der unser Leben leitet.
Sei gegrüßt, solchen Reichtum des Erbarmens ziehst du auf deiner Flur;
sei gegrüßt, wie von einem Altar hebst du den Segen der Versöhnung.
Sei gegrüßt, dass du dem Leibe Stärkung in Fülle gewährst;
sei gegrüßt, dass du den Seelen die bergende Hülle bereitest.
Sei gegrüßt, des Lobgesanges Weihe;
sei gegrüßt, du Aussöhnung für das unendliche All.
Sei gegrüßt, du bist Gottes Wohlgefallen bei den Sterblichen;
sei gegrüßt, der Sterblichen Fürbitte bei Gott bist du.
Sei gegrüßt,* du jungfräuliche Mutter!

2. Grüße

Sei gegrüßt, des Lammes Mutter und des Hirten;
sei gegrüßt, Hürde der geistigen Schafe
Sei gegrüßt, du beschützest vor den unerkannten Gegnern;
sei gegrüßt, du erschließest das Heiligtum des Paradieses.
Sei gegrüßt, die Himmel jauchzen mit der Erde;
sei gegrüßt, in Christus frohlocken alle Geschöpfe.
Sei gegrüßt, durch dich sind die Apostel mündig geworden;
sei gegrüßt, an dir haben die Märtyrer Gleichmut gewonnen.
Sei gegrüßt, du starker Halt des Glaubens;
sei gegrüßt, du lichte Offenbarung der Gnade.
Sei gegrüßt, durch dich wird die Unterwelt entmachtet;
sei gegrüßt, von dir sind wir im Glauben ermächtigt.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, Mutter des allerheiligsten Sternes;
sei gegrüßt, Morgenglanz des mystischen Lebens.
Sei gegrüßt, den glühenden Irrtum löschest du aus;
sei gegrüßt, allen der Dreifaltigkeit Geweihten zeigst du ihre Majestät.
Sei gegrüßt, Gewalt verwirfst du und Unmenschlichkeit;
sei gegrüßt, in Christus schauen wir den Menschenfreund als Herrn.
Sei gegrüßt, du befreist uns von heidnischem Götzendienst;
sei gegrüßt, du bewahrst uns vor der Ausgeburt der Zwietracht.
Sei gegrüßt, du setzest der Anbetung des Feuers ein Ende;
sei gegrüßt, du befreist die von Begierden Besessenen.
Sei gegrüßt, den Gläubigen weisest du den Weg zur Weisheit;
sei gegrüßt, alle Wesen erfüllst du mit Seligkeit.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, du erneuerst die Würde des Menschen;
sei gegrüßt, zu Grunde gehen lässt du die Verführer.
Sei gegrüßt, zertreten hast du den betrogenen Betrüger;
sei gegrüßt, die vergötterten Abgötter hast du entthront.
Sei gegrüßt, du Meer, das verschlungen die Welt der Pharaonen;
sei gegrüßt, du Fels, daran getrunken, die nach Leben dürsten.
Sei gegrüßt, Flammenzeichen, welches die Umnachteten geführt;
sei gegrüßt, du Schutzmantel um aller Welt Drangsal.
Sei gegrüßt, du Nahrung, die das Manna abgelöst;
sei gegrüßt, denn du dienst mit heiliger Speise.
Sei gegrüßt, du Land der Verheißungen;
sei gegrüßt, daraus Milch und Honig fließt.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter.

3. Grüße

Sei gegrüßt, Blüte der Unvergänglichkeit;
sei gegrüßt, Sieg der Gewaltlosigkeit.
Sei gegrüßt, der Auferstehung leuchtende Spur;
sei gegrüßt, den Engeln gleich lebst du im Lichtschein.
Sei gegrüßt, herrlich fruchtender Baum, der die Gläubigen labt;
sei gegrüßt, schützendes Laubdach, darunter viele sich bergen.
Sei gegrüßt, den Ziellosen hast du den Weg gewiesen;
sei gegrüßt, anheimgestellt hast du den Unfreien die Freiheit.
Sei gegrüßt, ehrfürchtig stehst du vor dem AlI-Richter;
sei gegrüßt, in dir findet unser Fehlen Beistand bei ihm.
Sei gegrüßt, denen, die ohne Zuversicht wandern, bist du ein Gewand;
sei gegrüßt, dein Lieben ist über alles Verlangen groß.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

sei gegrüßt, Zugang zum unverfügbaren Geheimnis.
Sei gegrüßt, den Ungläubigen ein widersprüchliches Gerücht;
sei gegrüßt, den Gläubigen ein unwidersprochenes Rühmen.
Sei gegrüßt, du auserwähltes Gefährt dessen über den Cherubim;
sei gegrüßt, du erlesenes Gefäß dessen über den Seraphim.
Sei gegrüßt, Unversöhnliches hast du versöhnt;
sei gegrüßt, jungfräulich hast du geboren.
Sei gegrüßt, vergänglich geworden ist durch dich unser Vergehen;
sei gegrüßt, das Paradies hast du wieder zugänglich gemacht.
Sei gegrüßt, du bist der Schlüssel zu Christi Königreich;
sei gegrüßt, du nährst die Hoffnung auf die ewige Güte.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, du Gefäß der Weisheit Gottes;
sei gegrüßt, du Gemach seiner Vorsehung.
Sei gegrüßt, Philosophen hast du an die Grenzen geführt;
sei gegrüßt, Wissensforschern hast du das Unerforschliche gezeigt.
Sei gegrüßt, denn die gelehrten Streiter schwindelte;
sei gegrüßt, denn die Mythendichter schwanden dahin.
Sei gegrüßt, spitzfindige Denkgeflechte hast du zerrissen;
sei gegrüßt, gefüllt hast du die Netze der Fischer.
Sei gegrüßt, aus unbekanntem Abgrund hast du uns herausgeführt;
sei gegrüßt, bereichert hast du viele an Erkenntnis.
Sei gegrüßt, du rettendes Schiff derer, die erstreben das Heil;
sei gegrüßt, du Hafen derer, die das Leben erfahren.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

4. Grüße

Sei gegrüßt, du Pfeiler der Reinheit;
sei gegrüßt, du Pforte zum Erlösungswerk.
Sei gegrüßt, durch dich wird der menschliche Geist neu geprägt;
sei gegrüßt, du stattest ihn aus mit göttlicher Gnade.
Sei gegrüßt, denn du überzeugst jene, die das Vergangene betrog;
sei gegrüßt, denn du begeisterst die Entgeisterten.
Sei gegrüßt, weil du vernichtest, was die Seelen verdirbt;
sei gegrüßt, weil du den gebierst, der Lauterkeit sät.
Sei gegrüßt, du Brautgemach des unversehrten Verlöbnisses;
sei gegrüßt, die sich ihm vertrauen, die vertraust du dem Herrn.
Sei gegrüßt, du keusches Leitbild der Heranwachsenden;
sei gegrüßt, bräutlich geleitest du heilige Seelen.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, du Morgenstern der geistigen Sonne;
sei gegrüßt, du Lichtträger des Allerheiligsten.
Sei gegrüßt, du Wetterstrahl, der unsere Seelen trifft;
sei gegrüßt, wie vor dem Donnergroll entsetzen sich die Feinde.
Sei gegrüßt, du bringst die himmlische Erleuchtung ans Licht;
sei gegrüßt, denn dir entquillt, was überquellend uns tränkt.
Sei gegrüßt, das heilende Bad stellst du vor;
sei gegrüßt, den Makel der Sünde nimmst du fort.
Sei gegrüßt, du Schale, darin das Gewissen geläutert;
sei gegrüßt, du Kelch, daraus Jubel geschenkt.
Sei gegrüßt, du mystische Rose, daraus uns Christus entströmt;
sei gegrüßt, du der Inbrunst kostbarer Odem.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Sei gegrüßt, du Tempel Gottes und des Wortes;
sei gegrüßt, heilig bist du über allen Heiligen.
Sei gegrüßt, du vom Heiligen Geiste vergoldeter, Schrein;
sei gegrüßt, du unschätzbarer Quell des Lebens.
Sei gegrüßt, du Ehrenkrone aller, die Gott fürchten;
sei gegrüßt, rühmend erhöhst du priesterliche Diener.
Sei gegrüßt, bei dir ist die Kirche geborgen;
sei gegrüßt, des Reiches uneinnehmbare Mauer.
Sei gegrüßt, du setzest Zeichen der Überwindung;
sei gegrüßt, durch dich fallen die feind Gesinnten ab.
Sei gegrüßt, meine Seele geleitest du;
sei gegrüßt, meinen Leib machst du heil.
Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Und - was zumindest jeder Grieche kennen sollte, denn das wurde beim Ausruf des Aufstandes in der Hl. Lavra gesungen - ist das "Unbesiegbare Heerführerin"

http://www.youtube.com/v/gwwPkljqjOg&hl=de_DE&fs=1&

Unbesiegbare Heerführerin, dir gelten die Lieder des Sieges! Aus der Gefahr befreit, bringt deine Stadt, Gottesgebärerin, dir Hymnen des Dankes entgegen. Du, von unwiderstehlicher Macht, befreie mich von jeder Gefahr, damit ich dir zurufen kann:
A: Sei gegrüßt, du jungfräuliche Mutter!

Τῇ ὑπερμάχῳ στρατηγῷ τὰ νικητήρια,
ὡς λυτρωθεῖσα τῶν δεινῶν εὐχαριστήρια,
ἀναγράφω σοι ἡ Πόλις σου Θεοτόκε.
Ἀλλ' ὡς ἔχουσα τὸ κράτος ἀπροσμάχητον,
ἐκ παντοίων με κινδύνων ἐλευθέρωσον,
ἵνα κράζω σοι· Χαῖρε, Νύμφη ἀνύμφευτε.

Rufen wir Ihr zu: Sei gegrüßt, unvermählte Braut!
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

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χαῖρε, πέτρα ἡ ποτίσασα τοὺς διψῶντας τὴν ζωὴν.
sei gegrüßt, du Fels, daran getrunken, die nach Leben dürsten.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Christ86
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Christ86 »

@Nassos

Die geposteten Grüsse an die allheilige Mutter Gottes sind herrlich :ja: :daumen-rauf:
Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

Liebe Mitforer,

da ich leider den ganzen thread, wegen meiner ungedult nicht gelesen habe. Bitte ich zu entschuldigen wenn ich etwas doppelt oder dreifach schreibe. :roll:


also es gibt nach wie vor auch von der vehrehrung her gesehn unterschiede zwischen West- und Ostkirche.

Nämlich ist im Westen eine art Marienkult entstanden, der nur noch in irgendwelcher weise sie ich sage jetzt mal blöd "anbetet". Martin Luther hatt in gewisser weis recht, das ihm diese form der "Heiligenverehrung" schlecht war - wie ja vorhin beschrieben wird sie als Mittlerin gesehn oder ähnliches. Während wir in der Ostkirche sie einfach nur als Fürbitterin sehen. Dieses kann man ja auch öffentlich erkennen - irgendwie ist es anders.

Jetzt kommt ja auch dazu, dass sie auch in der Ostkirche eine grosse Verehrung geniesse - wie es ja heisst - die du ehrwürdiger bist als die cherubin.....

Nun nicht nur weil sie die Mutter Gottes ist sondern auch weil Sie der Lebendige Beweis für die Theosis ist, der einen jeden Christen in seinen maße bevorsteht.

Daher ist sie eine der stärksten Fürbitterinnen für uns bzw. sollte jeder Christ verehren - sie gehorcht halt einfach unseren himmlischen Vater.

Was ausserdem noch zu berücksichtigen ist, wie ja vorhin erwähnt, die dogmatische auslegung.

unbefleckte empfängnis bzw. unbeflecktes herz :hae?: ist bei uns einfach nicht. Diese jene Verehrungsart sieht für mich persönlich auch nach einen gewissen kult aus der nicht katholisch-orthodox-christlich ist.


LG

Elvis
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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taddeo
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von taddeo »

Johannes22101988 hat geschrieben:Nämlich ist im Westen eine art Marienkult entstanden, der nur noch in irgendwelcher weise sie ich sage jetzt mal blöd "anbetet".
(...)
unbefleckte empfängnis bzw. unbeflecktes herz :hae?: ist bei uns einfach nicht. Diese jene Verehrungsart sieht für mich persönlich auch nach einen gewissen kult aus der nicht katholisch-orthodox-christlich ist.
Lieber Johannes,

wie man das beurteilt, liegt wohl sehr stark am Auge des Betrachters. Wer als rein "römisch" sozialisierter Katholik zum erstenmal den Hymnos Akathistos hört, den schüttelt es auch gewaltig bei dem unbiblischen Überschwang an Lobpreisungen, die da über Maria ausgeschüttet werden.
Wenn man hingegen mit einiger Kenntnis der byzantinischen Kirchen an diesen Text geht, erkennt man in ihm eine poetische Überformung der Marienfrömmigkeit, genauso wie in unserer "westlichen" Lauretanischen Litanei oder der Verehrung des "Herz Mariä" und anderer Dinge mehr. In beiden Fällen handelt es sich weniger um dogmatische Lehraussagen, sondern um Erscheinungsformen einer echten Volksfrömmigkeit. Es sind Allegorien und Metaphern, die da ausgesagt werden, und als solche sollte man die Texte auch auffassen.
"Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über" heißt es - für mich ist die Marienverehrung in West- und Ostkirche ein Musterbeispiel für dieses Sprichwort.

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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

taddeo hat geschrieben:
Johannes22101988 hat geschrieben:Nämlich ist im Westen eine art Marienkult entstanden, der nur noch in irgendwelcher weise sie ich sage jetzt mal blöd "anbetet".
(...)
unbefleckte empfängnis bzw. unbeflecktes herz :hae?: ist bei uns einfach nicht. Diese jene Verehrungsart sieht für mich persönlich auch nach einen gewissen kult aus der nicht katholisch-orthodox-christlich ist.
Lieber Johannes,

wie man das beurteilt, liegt wohl sehr stark am Auge des Betrachters. Wer als rein "römisch" sozialisierter Katholik zum erstenmal den Hymnos Akathistos hört, den schüttelt es auch gewaltig bei dem unbiblischen Überschwang an Lobpreisungen, die da über Maria ausgeschüttet werden.
Wenn man hingegen mit einiger Kenntnis der byzantinischen Kirchen an diesen Text geht, erkennt man in ihm eine poetische Überformung der Marienfrömmigkeit, genauso wie in unserer "westlichen" Lauretanischen Litanei oder der Verehrung des "Herz Mariä" und anderer Dinge mehr. In beiden Fällen handelt es sich weniger um dogmatische Lehraussagen, sondern um Erscheinungsformen einer echten Volksfrömmigkeit. Es sind Allegorien und Metaphern, die da ausgesagt werden, und als solche sollte man die Texte auch auffassen.
"Wess das Herz voll ist, dess geht der Mund über" heißt es - für mich ist die Marienverehrung in West- und Ostkirche ein Musterbeispiel für dieses Sprichwort.
naja schütteln würde es bei mir beim Akathistos nicht, der ist halt einfach zu "lang" :D

Der Rosenkranz ist für mich eher bestimmt.

Nun ja im Auge des Betrachters ist eine gute aussage. Aber trotzdem kommt die Herz-marienverehrung und auch die Herz-Jesuverehrung für mich wie eine art "extrakult" vor.
Daher bitte ich auch um die Aufklärung was jene Volksfrömmigkeit besagt - ich weiss echt nicht was daran ähnlich sein soll. :achselzuck:

jedenfalls habe ich mal jenes aufgeschnappt:

... Die Gottesgebärerin nun, die "geehrter ist als die Cherubim und unvergleichlich herrlicher als die Seraphim" (-denn sie hat Gott geboren-), ist genau wie alle anderen Kreaturen von der latreia (anbetung) ausgeschlossen, auch wenn ihr eine gesteigerte Verehrung (Hyperduleia) erwiesen wird. Bereits die karolingischen Hoftheologen, die die Konzilsakten im Auftrage Karls des Großen bebutachten mußten, haben bewußt oder unbewußt diese grundlegende Unterscheidung zwischen duleia und latreia übersehen, um dagegen zu polemisieren, daß die Griechen Bilder anbeten (adorare=latreuein). Wortreich haben sie in den sogenannten Karolingischen Büchern die Beschlüsse des Konzils Nikäa 787 verdammt und die Anbetung der Bilder, die es angeblich lehre, verworfen. Dabei haben sie aber vorausgesetzt, daß man die Heiligen und ihree Reliquien, insbesondere jedoch die Gottesgebärerin anbeten dürfe und solle. Dies nun hat im Westen einen Marienkult Tür und Tor geöffnet, der die Grenzen zwischen Geschöpf und Schöpfer verwischte und gegen das erste Gebot verstieß. ...

Es ist auch zu betonen, dass auch in den Orthodxen kirchen diverse ansätze eine Kultes gibt.
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taddeo
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von taddeo »

Daß es im Westen Formen von Marien"kult" gab und gibt, der "die Grenzen zwischen Geschöpf und Schöpfer verwischt", kann man nicht bestreiten - aber man muß genau hinschauen: Die kirchliche Lehre hat das nie gutgeheißen, auch wenn es im Gefühlsüberschwang bei den Gläubigen immer wieder vorkommt. Du wirst kein einziges Lehrdokument der römischen Kirche finden, in dem davon gesprochen wird, daß man Maria in irgendeiner Weise anbeten solle. Anbetung gebührt einzig und allein den Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.

(Ich kenne übrigens aus Rußland die Anekdote, daß ein Soldat der Roten Armee zu einem Mütterchen sagte, als er sie am Betreten einer Kirche hinderte: "Was willst Du denn in der Kirche, Gott ist doch schon längst tot!" - Darauf das Mütterchen: "Und wenn schon, aber dann haben wir immer noch den Heiligen Nikolaus!"
- Eine gewisse Verwischung von Schöpfer und Geschöpf scheint also eine ziemlich ökumenische Erscheinung zu sein ... ;D )

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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

taddeo hat geschrieben:Daß es im Westen Formen von Marien"kult" gab und gibt, der "die Grenzen zwischen Geschöpf und Schöpfer verwischt", kann man nicht bestreiten - aber man muß genau hinschauen: Die kirchliche Lehre hat das nie gutgeheißen, auch wenn es im Gefühlsüberschwang bei den Gläubigen immer wieder vorkommt. Du wirst kein einziges Lehrdokument der römischen Kirche finden, in dem davon gesprochen wird, daß man Maria in irgendeiner Weise anbeten solle. Anbetung gebührt einzig und allein den Personen der Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
Das hoffe ich wohl. Aber leider GOTTES übertreiben manche mit der Heiligenverehrung - leider. :nein:
taddeo hat geschrieben: (Ich kenne übrigens aus Rußland die Anekdote, daß ein Soldat der Roten Armee zu einem Mütterchen sagte, als er sie am Betreten einer Kirche hinderte: "Was willst Du denn in der Kirche, Gott ist doch schon längst tot!" - Darauf das Mütterchen: "Und wenn schon, aber dann haben wir immer noch den Heiligen Nikolaus!"
:tuete:
taddeo hat geschrieben: - Eine gewisse Verwischung von Schöpfer und Geschöpf scheint also eine ziemlich ökumenische Erscheinung zu sein ... ;D )
tja so ist die Welt, nicht die Kirche ist falsch sondern der Mensch. Ich gebe zu ich muss auch dagegen ankämpfen da ich auch die allheilige Gottesgebärerin sehr lieb habe aber ich echt nicht verstehen kann wie einige anfangen nur noch mit den Heiligen zu kommen aber das übersehen WER die leute Heilig macht - versteht man mich. :hae?:

Aber bitte erklärt doch einer das Herz-Mariens bzw. Herz-Jesu verehrung :hae?:

einen gesegneten Tag
Zuletzt geändert von Johannes22101988 am Donnerstag 29. Juli 2010, 20:05, insgesamt 1-mal geändert.

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taddeo
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von taddeo »

Johannes22101988 hat geschrieben:Aber bitte erklärt doch einer das Herz-Mariens bzw. Herz-Jesu verehrung :hae?:

einen gesegneten Tag
Du wirst erlauben, daß ich Dich auf den gar nicht schlechten, weil ziemlich nüchternen Wikipedia-Artikel zur Herz-Mariä-Verehrung verweise. Wenn Du es so richtig deftig und schwülstig "römisch-katholisch" willst, dann nimm zusätzlich noch den Kathpedia-Artikel zu Hilfe - aber ich warne Dich, der ist für Nicht-Römer ziemlich schwer verdaulich.

Auch zur Herz-Jesu-Frömmigkeit gibt es einen vernünftigen Wikipedia-Beitrag.

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anneke6
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von anneke6 »

Johannes22101988 hat geschrieben:
Nun ja im Auge des Betrachters ist eine gute aussage. Aber trotzdem kommt die Herz-marienverehrung und auch die Herz-Jesuverehrung für mich wie eine art "extrakult" vor.
Daher bitte ich auch um die Aufklärung was jene Volksfrömmigkeit besagt - ich weiss echt nicht was daran ähnlich sein soll. :achselzuck:
Ich kenne zumindest die mit der Herz-Jesuverehrung verbundenen Bilder schon lange, und auch das Singen der Litanei (sehr schöne Melodie) ist mit polnisch-katholischer Frömmigkeit verbunden.
Die Einführung des Herz-Jesufestes, die Praxis der Herz-Jesufreitage beruht auf den Privatoffenbarungen an eine Frau namens Maria-Margareta von Alacoque und wurde von ihrem Claude de la Colombière. Beide sind mir etwas suspekt. Gefördert wurde diese Andacht durch den Jesuitenorden und mehrere Päpste.
Herz Jesu bedeutet für mich einfach nur die Liebe Christi…so wie ich manchmal ein stilisiertes Herz :verliebt: unter einen Brief an einen lieben Menschen male. Mein biologisches Herz, ein Hohlorgan mit vier Kammern, wenn ich mich recht erinnere, sieht anders aus. Die Liebe Christi ist für mich auch menschlich und göttlich gleich, also glaube ich auch nicht, daß wenn man vom Herz Jesu spricht, damit Jesu Menschlichkeit getrennt von seiner Göttlichkeit verehrt würde. (Ein oft gehörter Vorwurf von orthodoxer Seite.)
Daß manche Leute im Bezug auf die Herz-Jesuverehrung übergeschnappt sind, daß es Gebete gibt, die über das, was die Liebe Christi zu uns Menschen angeht, hinausgeht, und das die Bilder oft sehr kitschig sind…ohne Frage. Das macht für mich aber Herz-Jesuverehrer nicht zu Nestorianern.
Die Herz-Mariäverehrung ist etwas jüngeren Datums und wurde vom Redemptoristenorden gefördert. Für mich ist dies auch nur ein Symbol für die Liebe Mariens. Eine rein menschliche, da Maria eben nur eine menschliche Natur hat, aber eine mütterliche.
???

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Der Thread war eben nicht für Differenzen angedacht...

Die überschwengliche Liebe ist gleich, die spekulative Dogmatisierung der Unterschied.

Ich wollte hier aber nach Gemeinsamkeiten gewichten. So zum Beispiel erfuhr ich erst hier, dass die Katholiken auch die Skepi (Schutzmantel) kennen.

Oder wir hier der Allheiligen separat an Marienfeiertagen gedenken...
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Johannes22101988 hat geschrieben:Liebe Mitforer,

da ich leider den ganzen thread, wegen meiner ungedult nicht gelesen habe. Bitte ich zu entschuldigen wenn ich etwas doppelt oder dreifach schreibe. :roll:
Lieber Mitforer,

nicht doppelt oder dreifach, sondern ein bißchen an der Thematik vorbei. Generell - und das ist gut gemeint - empfiehlt es sich, sich die Mühe zu tun, Stränge von Anfang an zu lesen.

Begründung:

1.) Kontinuität (auch wenn sich die Gesprächsrichtung ändert)
2.) Aha-Effekt
3.) Man kann sehr viel lernen, die Troika Alexander-Nietenolaf-Walter hatte hier schon sehr viel Arbeit gemacht und es kamen auch interessante Gegenpunkte/Verständnisfragen auf.

Wobei das auch für mich selber gilt, ältere Beiträge zu lesen!

Lieben Gruß,
Nassos
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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anneke6
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von anneke6 »

Nassos hat geschrieben:Der Thread war eben nicht für Differenzen angedacht...

Die überschwengliche Liebe ist gleich, die spekulative Dogmatisierung der Unterschied.

Ich wollte hier aber nach Gemeinsamkeiten gewichten. So zum Beispiel erfuhr ich erst hier, dass die Katholiken auch die Skepi (Schutzmantel) kennen.

Oder wir hier der Allheiligen separat an Marienfeiertagen gedenken...
:daumen-rauf:
???

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Johannes22101988
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Johannes22101988 »

Nassos hat geschrieben:
Johannes22101988 hat geschrieben:Liebe Mitforer,

da ich leider den ganzen thread, wegen meiner ungedult nicht gelesen habe. Bitte ich zu entschuldigen wenn ich etwas doppelt oder dreifach schreibe. :roll:
Lieber Mitforer,

nicht doppelt oder dreifach, sondern ein bißchen an der Thematik vorbei. Generell - und das ist gut gemeint - empfiehlt es sich, sich die Mühe zu tun, Stränge von Anfang an zu lesen.

Begründung:

1.) Kontinuität (auch wenn sich die Gesprächsrichtung ändert)
2.) Aha-Effekt
3.) Man kann sehr viel lernen, die Troika Alexander-Nietenolaf-Walter hatte hier schon sehr viel Arbeit gemacht und es kamen auch interessante Gegenpunkte/Verständnisfragen auf.

Wobei das auch für mich selber gilt, ältere Beiträge zu lesen!

Lieben Gruß,
Nassos
ähhhhhhhhhhhhhhhhhhh :auweia:

du sag mal haste am anfang nicht geschrieben was es für unterschiede gibt, daher auch jene antwort.

Den Thread habe ich halt nur zum Teil gelesen. :|
Nassos hat geschrieben: Guten Abend,

vor vielen Jahren äußerte sich ein protestantischer Kollege ziemlich abfällig über den "Marienkult" der Katholiken.

Da ich nicht wußte, wie genau die Katholiken die Gottesgebärerin sehen, habe ich mich zurückgehalten, auch wenn ich hätte losheulen können.

Daran habe ich demletzt wieder gedacht, und daraus ist diese Frage entstanden. Wir (OK, RKK) scheinen zwar ein ähnliche aber doch auch unterschiedliche Verehrung der Allheiligen zu haben. Wo aber sind diese Unterschiede (ich meine hier nicht nur die dogmatischen).

Ich bin sehr interessiert, mehr darüber zu erfahren!

Allheilige Theotokos, errette uns durch Deine Fürbitten!
Nassos
Nassos
dat warst scho du oder :hae?: :umkuck:
Wer die kirche nicht als mutter sieht, kann GOTT nicht als VATER sehen.

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

So konnte ich am besten testen, ob du das auch wirklich liest... :pfeif:
(Du hast Recht, ich nicht - ich hatte das tatsächlich anders in Erinnerung. Ich entschuldige mich und tue jegliche Buße, die Du mir aufgibst)
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Christ86
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Christ86 »

Nassos hat geschrieben:So konnte ich am besten testen, ob du das auch wirklich liest... :pfeif:
(Du hast Recht, ich nicht - ich hatte das tatsächlich anders in Erinnerung. Ich entschuldige mich und tue jegliche Buße, die Du mir aufgibst)
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Wie bewundernswert sind deine Werke, o Herr, alles hast du mit Weisheit gemacht! Ps 104

User hat sich vom KG verabschiedet

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

:auweia: :bedrippelt:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Nach dem Mischkalender fängt heute das Marienfasten an.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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songul
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von songul »

Gottesmutterikone: Die Königin von Deutschland
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Gebet zur Gottesmutter:
Allheilige Gottesgebärerin, Königin der Engel und aller Völker, erweise dich auch als
Königin des deutschen Landes und regiere mit deinem milden Szepter uns und die
Bewohner des ganzen Erdkreises.
Wir suchen Zuflucht unter deinem mütterlichen Schutz und flehen dich an:
entflamme in allen Herzen die Liebe zu deinem Sohn, unserem einzigen Erlöser und
Gott, und bitte ihn, der uns mit seinem himmlischen Vater versöhnt hat, dass er durch
das Licht des Heiligen Geistes die Verirrten erleuchte und uns Sünder zur
aufrichtigen Reue führe. Gib, dass durch deine Fürbitten alle Christen zur Einheit im
wahren Glauben gelangen und dass die eine Kirche Christe durch das Kreuz und die
Auferstehung deines Sohnes auch jetzt über die Mächte der Finsternis triumphiere
und in neuem Glanz der Heiligkeit erstrahle, damit alle Menschen hier und auf der
ganzen Welt in Frieden und Eintracht Gott verherrlichen und in allem seinen heiligen
Willen tun.
So mögen wir denn auf deine mütterlichen Gebete, Allheilige Gebieterin, dereinst im
Königtum deines Sohnes der Schau des abendlosen Lichtes gewürdigt werden und die
wesenseine und unteilbare Heilige Dreiheit, den Vater und den Sohn und den Heiligen
Geist, ohne Unterlass lobpreisen in alle Ewigkeit. Amen.
Dieses Gebet beten die Mönche und Gläubigen im Kloster zum Hl. Spyridon jeden Abend nach dem Nachtgebet.

LG Songul

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Steht das auf der Ikone? In Kyrillisch?
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Niels
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Niels »

Ich rate mal: Links: der hl. Apostel Matthias, rechts: der hl. Bonifatius?
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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songul
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von songul »

Nassos hat geschrieben:Steht das auf der Ikone? In Kyrillisch?
Also:

Zur Linken, vom Betrachter aus, steht der Hl. Apostel Matthias.
Zur Rechten der Hl. Bonifatius, Erzbischof von Mainz.
Und links und rechts der Mutter Gottes steht:
Die Königin von Deutschland.

Genauso steht's auf der Ikone und in Deutsch.

LG Songul :doktor:

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Liebe songul,

vielen Dank. Die Auflösung des Ikonenbildes ist sehr unzureichend. Mir kamen die Namen der Heiligen kyrillisch vor.

Gruß,
Nassos
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Anselmus
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Anselmus »

Ich finde sowohl die Ikone als auch das Gebet sehr schön.

Auch passt es gerade gut zur Diskussion im Refektorium über Maria als "Miterlöserin", steht doch in diesem Gebet

"... entflamme in allen Herzen die Liebe zu deinem Sohn, unserem einzigen Erlöser und
Gott...

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

:daumen-rauf:
Ich glaube; hilf meinem Unglauben

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Nassos
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Nassos »

Ich las das heute hier
wikipedia hat geschrieben:In der Ostkirche wird Maria als "Panhagia" (die Ganzheilige) und "von jedem Sündenmakel frei" gefeiert, womit ebenfalls ein positives Verständnis der "unbefleckten Empfängnis" ausgesagt wird, obwohl die orthodoxe Kirche die Bulle "Ineffabilis Deus" nicht akzeptiert.
Der Verfasser scheint ja ein römischer Katholik zu sein... Aber kann man die zitierte Aussage so stehen lassen?

Danke und Gruß,
Nassos
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anneke6
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von anneke6 »

Nassos hat geschrieben:Ich las das heute hier
wikipedia hat geschrieben:In der Ostkirche wird Maria als "Panhagia" (die Ganzheilige) und "von jedem Sündenmakel frei" gefeiert, womit ebenfalls ein positives Verständnis der "unbefleckten Empfängnis" ausgesagt wird, obwohl die orthodoxe Kirche die Bulle "Ineffabilis Deus" nicht akzeptiert.
Der Verfasser scheint ja ein römischer Katholik zu sein... Aber kann man die zitierte Aussage so stehen lassen?

Danke und Gruß,
Nassos
Meinst Du…? Ich habe zwei Anmerkungen, die eine ist theologischer Art (und ich bin bekannterweise kein Theologe) und die andere linguistischer Art. 1. Der Begriff "die Ostkirche" ist nicht deckungsgleich mit "die orthodoxe Kirche". 2.
womit ebenfalls ein positives Verständnis der "unbefleckten Empfängnis" ausgesagt wird
ist ein Nonsens-Satz.
Ich weiß wirklich nicht, was der Autor, ob er Katholik ist, oder nicht, sagen will. Wenn ich diesen Satzteil formulieren dürfte, würde ich sagen: "Diese Ehrentitel stehen nicht im Widerspruch zur Lehre der 'Unbefleckten Empfängnis'; die orthodoxe Kirche akzeptiert die Bulle 'Ineffabilis Deus' jedoch nicht.
???

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Monergist
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Monergist »

@ anneke: So wäre der Satz richtig, aber wie Nassos schon meinte, wollte der Autor wohl eine weitergehende Übereinstimmung suggerieren, die es nicht gibt.
1 Cor.11:30: That is why the work of a priest is not to distribute tickets, so that people might enter Paradise; he must heal people, so that when they encounter God, God will become light and not fire to them.

Miserere Nobis Domine
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Vielleicht wurden auch einfach mal wieder Jungfraueneburt und unbefleckte Empfängnis verwechselt.

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lifestylekatholik
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Registriert: Montag 6. Oktober 2008, 23:29

Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von lifestylekatholik »

Nassos hat geschrieben:Ich las das heute hier
wikipedia hat geschrieben:In der Ostkirche wird Maria als "Panhagia" (die Ganzheilige) und "von jedem Sündenmakel frei" gefeiert, womit ebenfalls ein positives Verständnis der "unbefleckten Empfängnis" ausgesagt wird, obwohl die orthodoxe Kirche die Bulle "Ineffabilis Deus" nicht akzeptiert.
Der Verfasser scheint ja ein römischer Katholik zu sein... Aber kann man die zitierte Aussage so stehen lassen?
Was stört dich daran? Die unbefleckte Empfängnis bedeutet, Maria wurde vom ersten Augenblick an vor der Sünde bewahrt. Sie ist »von jedem Sündenmakel frei«.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Anselmus
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Re: Die Gottesgebärerin

Beitrag von Anselmus »

Das Problem mit der unbefleckten Empfängnis ist folgendes:

Wenn Maria bereits ohne Erbsünde empfangen wurde, dann "geht es scheinbar auch, ohne dass Christus für uns sterben müsste". Das Dogma von der unbefleckten Empfängnis macht die ganze Heilstat Christi redundant.

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