Jakobgutbewohner hat geschrieben: ↑Montag 4. Oktober 2021, 10:14
Hari_Seldon hat geschrieben: ↑Sonntag 3. Oktober 2021, 18:25
Die paulinische Dialektik macht aus dem, was Du für nicht erforderlich hältst, etwas, was zum Heile des Paulus beiträgt.
Verstehst du diese Stelle so, daß dort solche Leiden als einzigmöglicher Weg des Menschen zum Heil dargestellt wurden?
Die Frage ist so suggestiv gestellt, daß man beinahe genötigt wird, sie mit "Nein" zu beantworten.
Tatsache ist, daß jeder Mensch in seinem Leben Leid erfahren wird.
Dies kann in unterschiedlichsten Ausformungen geschehen. Manchmal wird das Leid noch nicht einmal gesehen.
Und man hüte sich vor der Vorstellung, die Reichen, die Erfolgreichen und die Schönen kennen Leid nicht. Insbesondere dort ist der Begriff "heile Welt" eher zynisch nutzbar.
Ein Weiteres irritiert bei Deiner insistierenden Nachfrage:
Gemeinhin kennt man derlei Anfragen im Zusammenhang mit dem Theodizeeproblem.
Wie kann denn nur ein guter und liebender Gott Leid zulassen?
Atheisten versuchen so, einen Stachel in das Fleisch des Christentums zu treiben.
Was beschwert Dich denn tatsächlich so am Leid?
Christus hat keine Friede-Freude-Eierkuchen-Lehre verkündet, sondern seine Jünger werden vor die Gerichte gestellt werden (Mk 13, 9), die Mit-Hausbewohner werden zu Feinden (Mt 10, 36). Leidlosigkeit sieht anders aus ...........