Alt-Katholiken

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
TillSchilling

Re: Schwedische Missionsprovinz

Beitrag von TillSchilling »

Botschafter Lukas hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Aber was soll es. Eine weitere "God does not reject people" - "Kirche", die Menschen nicht zur Busse und Errettung aufruft, sondern ihnen versichert, dass alles ok ist. ES KOTZT MICH [Punkt]
Kennst Du die Kirche näher?
Nein. Zugegebenermassen ist meine Information auf das was auf ihrer web site steht beschraenkt und was man sonst im Internet findet. Zum Beispiel unter http://en.wikipedia.org/wiki/Old_Cathol ... nd_Denmark
The OCC in Sweden is a member of the Swedish Institute of Contextual Theology and sees itself as a radical, inclusive and open Church. Many of its members comes from the gay community.

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Petur
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Re: Schwedische Missionsprovinz

Beitrag von Petur »

TillSchilling hat geschrieben:

Aber was soll es. Eine weitere "God does not reject people" - "Kirche", die Menschen nicht zur Busse und Errettung aufruft, sondern ihnen versichert, dass alles ok ist. ES KOTZT MICH [Punkt]
Warum? Does He reject people?

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Petur
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Re: Schwedische Missionsprovinz

Beitrag von Petur »

TillSchilling hat geschrieben:
Botschafter Lukas hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben: Aber was soll es. Eine weitere "God does not reject people" - "Kirche", die Menschen nicht zur Busse und Errettung aufruft, sondern ihnen versichert, dass alles ok ist. ES KOTZT MICH [Punkt]
Kennst Du die Kirche näher?
Nein. Zugegebenermassen ist meine Information auf das was auf ihrer web site steht beschraenkt und was man sonst im Internet findet. Zum Beispiel unter http://en.wikipedia.org/wiki/Old_Cathol ... nd_Denmark
The OCC in Sweden is a member of the Swedish Institute of Contextual Theology and sees itself as a radical, inclusive and open Church. Many of its members comes from the gay community.
Till, so ist das nicht fair. Du kennst die Kirche nicht.

Sapere aude
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Sapere aude »

Jetzt reizt es mich doch, die Frage nach der "Gültigkeit" mal von der kirchenrechtlichen Ebene auf die theologische zu heben.
Dass nur Männer die Weihe gültig empfangen können, ist eine römische Rechtsbestimmung, sonst gar nichts. Maßgeblich für kirchliches Handeln muss aber die theologische Begründung sein. Die hat die ak. Synoden 1994 geliefert, wie ich oben geschrieben habe (nur lesen muss man können!).
Rechtsbestimmungen müssen an theologischen Erkenntnissen überprüft und ggf. geändert werden, nicht umgekehrt.
Die Frage, wann es die erste ak. Bischöfin geben wird, ist für mich nicht besonders interessant; ich wünsche zwar, dass das nicht mehr sehr lange dauert, obwohl wir es sicher bedauern, wenn die rk.Kirche damit noch ungleich mehr Schwierigkeiten hat als mit der Priesterweihe von Frauen.

Nach unserer Glaubensüberzeugung spenden wir alle Sakramente gültig, und damit stehen wir - wie Petur schon mehrfach dargelegt hat - im Einklang mit dem römischen Lehramt (von der Frauenordination mal abgesehen), und wenn ottaviani daran zweifelt, dann zweifelt er an einer Auffassung des Papstes (was ich aber nicht besonders schlimm finde!).

Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Meine Glaubensüberzeugung sagt mir nichts im Hinblick auf die evangelischen Kirchen, aber dennoch würde ich mir niemals anmaßen, von "ungültig" zu sprechen, wo ein gläubiger lutherischer Pastor mit seiner Gemeinde einen Abendmahlsgottesdienst feiert.
Wer könnte das denn beurteilen? Wer könnte Christus daran hindern, wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen zu sein? Darüber ist uns nichts offenbart, und deshalb konnte es 1985 zu der ak.-ev. Vereinbarung kommen, die mit dem Foto oben eingestellt wurde.
Vielleicht werden wir uns noch wundern, wenn wir in unserer letzten Stunde Christus, dem Herrn der Kirche, begegnen und erkennen, wie wahr das ist, was wir 1 Joh 3,20. lesen, dass Gott größer ist als unser Herz und dass ER (allein) alles kennt.
Manchmal fürchte ich, es gibt Katholiken die das NT nur noch im Lichte des CIC lesen.
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas! (Augustinus)

Kilianus
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Kilianus »

Sapere aude hat geschrieben:Jetzt reizt es mich doch, die Frage nach der "Gültigkeit" mal von der kirchenrechtlichen Ebene auf die theologische zu heben.
Dass nur Männer die Weihe gültig empfangen können, ist eine römische Rechtsbestimmung, sonst gar nichts. Maßgeblich für kirchliches Handeln muss aber die theologische Begründung sein. Die hat die ak. Synoden 1994 geliefert, wie ich oben geschrieben habe (nur lesen muss man können!).
Das Thema ist hier wirklich oft genug durchgekaut worden. Du kannst die theologischen Gründe der katholischen Kirche überzeugend finden oder auch nicht. Deine Behauptung, sie würde ausschließlich kirchenjuristisch argumentieren, liegt im Nirvana zwischen Unverschämtheit und Realitätsverlust.

Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Meine Glaubensüberzeugung sagt mir nichts im Hinblick auf die evangelischen Kirchen, aber dennoch würde ich mir niemals anmaßen, von "ungültig" zu sprechen, wo ein gläubiger lutherischer Pastor mit seiner Gemeinde einen Abendmahlsgottesdienst feiert.
Wer könnte das denn beurteilen? Wer könnte Christus daran hindern, wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen zu sein? Darüber ist uns nichts offenbart, und deshalb konnte es 1985 zu der ak.-ev. Vereinbarung kommen, die mit dem Foto oben eingestellt wurde.
Prinzipiell kann den Herrn auch niemand daran hindern, in einer Tüte Pommes rot-weiß wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen zu sein. Diese "Argumentation" macht jede Diskussion über Glaubensfragen vollkommen unmöglich. Und sie geht von einem beinahe vollständigen Nichtwissen über Gott aus, das sich mit einer Offenbarungsreligion auch nicht so richtig vertragen mag.
Ich verstehe natürlich Dein Problem: Die altkatholische Kirche verlangt mit Blick auf ihre eigenen Gemeinden zur Gültigkeit der Eucharistie, daß der vorstehende Priester geweiht sei. Bei Protestanten erkennt sie Abendmahlsfeiern auch dann als gültige Eucharistiefeiern im eigenen Sinn an, wenn der Vorsteher nicht geweiht ist. Wenn das, was Du gerade geschrieben hast, der Versuch sein soll, diesen Widerspruch zu überwinden - mein Beleid.

HagenNord
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von HagenNord »

Das ist zwar nett mit der theologischen Begründung anstatt der kirchenrechtlichen Ebene, dennoch würde ich gerne Erfahren wie die ak. Theologenkonferenz dies im Einzelnen begründet. Ich glaube zudem, dass hier "auch" ein allgemeines oder ökumenisches Konzil von Nöten ist und nicht eine Synode oder Beschluß einzelner Konfessionen um eine Allgemeingültigkeit zu haben. Da ist die AK ziemlich nach vorne gesprungen, ohne die Abhängigkeiten / Rücksichtnahmen im Verhältnis zu anderen Kirchen -wie diese dann immer aussieht- in dieser Frage ausreichend zu berücksichtigen. In der einen oder anderen Stellungnahme zur Diskussion über die FO in der AK wird dies auch deutlich. So eindeutig ist diese Position nicht wie Du sie darstellst, immerhin haben ja auch AK-Kirchen, auch mit einiger Distanz, die Utrechter Union daraufhin verlassen.
Denn "weiteren Schritt" hätte ich mir gespart, da ich hier in der Argumentation eine gewisse Beliebigkeit erkenne. Wer weiss schon was uns in der letzten Stunde der Herr noch offenbart? :hmm:
„Dem Herrn, eurem Gott, sollt ihr folgen ...“ (5. Mose 13, 5)

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Kilianus hat geschrieben:
Aber ich gehe noch einen Schritt weiter: Meine Glaubensüberzeugung sagt mir nichts im Hinblick auf die evangelischen Kirchen, aber dennoch würde ich mir niemals anmaßen, von "ungültig" zu sprechen, wo ein gläubiger lutherischer Pastor mit seiner Gemeinde einen Abendmahlsgottesdienst feiert.
Wer könnte das denn beurteilen? Wer könnte Christus daran hindern, wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen zu sein? Darüber ist uns nichts offenbart, und deshalb konnte es 1985 zu der ak.-ev. Vereinbarung kommen, die mit dem Foto oben eingestellt wurde.
Prinzipiell kann den Herrn auch niemand daran hindern, in einer Tüte Pommes rot-weiß wahrhaft, wirklich und wesentlich zugegen zu sein. Diese "Argumentation" macht jede Diskussion über Glaubensfragen vollkommen unmöglich. Und sie geht von einem beinahe vollständigen Nichtwissen über Gott aus, das sich mit einer Offenbarungsreligion auch nicht so richtig vertragen mag.
Nein, Dein "Gegenargument" (bzw. deine Parallele) "geht von einem beinahe vollständigen Nichtwissen über Gott aus"... Gott ist kein Theologe oder Kirchenrechtler, Er ist die Liebe, Der auch die "Ketzer" liebt und Seine Gnade auch ihnen schenkt. Buchstabe oder Geist, lieber Kilianus?

TillSchilling

Re: Schwedische Missionsprovinz

Beitrag von TillSchilling »

Petur hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:

Aber was soll es. Eine weitere "God does not reject people" - "Kirche", die Menschen nicht zur Busse und Errettung aufruft, sondern ihnen versichert, dass alles ok ist. ES KOTZT MICH [Punkt]
Warum? Does He reject people?
Hi Petur,

ok, ich verstehe dass ich das erklaeren muss:

Die Sprache des "God does not reject people" ist mir bekannt. Sie findet sich immer oefter. Es ist die Sprache der sogenannten inclusive churches, die homosexuell fuehlenden Menschen sagen, dass Gott sie so geschaffen hat und so liebt und sie ihre Homosexualitaet ausleben sollen.

God does of course not reject anyone. Aber Gott nennt Suende Suende und ruft den Suender zur Umkehre. Christus hat der Frau am Jakobsbrunnen nicht gesagt, dass ihr Rumhuren voellig ok und von Gott so gewollt ist, er hat sie angenommen und geliebt aber die Suende aufgedeckt und abgewiesen.

In der heutigen Zeit herrscht sehr, sehr viel Verwirrung auf dem Gebiet der Sexualitaet. Viele von uns - ob homo oder hetero - sind in Suenden und Bindungen verstrickt. Dies ist das Werk des Durcheinanderbringers, des Teufels. Christus ist erschienen um die Werke des Teufels zu zerstoeren. Eine "Kirche", die die Verwirrung als normal und Gott wohlgefaellig ansieht, steht Gott und seinem Reich feindlich gegenueber.

Und mit diesen Worten, die dir wahrscheinlich nicht gefallen werden und als unreflektiert, aggressiv und extrem wahrgenommen, verabschiede ich mich aus dieser Diskussion.

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Re: Schwedische Missionsprovinz

Beitrag von Petur »

TillSchilling hat geschrieben:
Petur hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:

Aber was soll es. Eine weitere "God does not reject people" - "Kirche", die Menschen nicht zur Busse und Errettung aufruft, sondern ihnen versichert, dass alles ok ist. ES KOTZT MICH [Punkt]
Warum? Does He reject people?
Hi Petur,

ok, ich verstehe dass ich das erklaeren muss:

Die Sprache des "God does not reject people" ist mir bekannt. Sie findet sich immer oefter. Es ist die Sprache der sogenannten inclusive churches, die homosexuell fuehlenden Menschen sagen, dass Gott sie so geschaffen hat und so liebt und sie ihre Homosexualitaet ausleben sollen.

God does of course not reject anyone. Aber Gott nennt Suende Suende und ruft den Suender zur Umkehre. Christus hat der Frau am Jakobsbrunnen nicht gesagt, dass ihr Rumhuren voellig ok und von Gott so gewollt ist, er hat sie angenommen und geliebt aber die Suende aufgedeckt und abgewiesen.

In der heutigen Zeit herrscht sehr, sehr viel Verwirrung auf dem Gebiet der Sexualitaet. Viele von uns - ob homo oder hetero - sind in Suenden und Bindungen verstrickt. Dies ist das Werk des Durcheinanderbringers, des Teufels. Christus ist erschienen um die Werke des Teufels zu zerstoeren. Eine "Kirche", die die Verwirrung als normal und Gott wohlgefaellig ansieht, steht Gott und seinem Reich feindlich gegenueber.

Und mit diesen Worten, die dir wahrscheinlich nicht gefallen werden und als unreflektiert, aggressiv und extrem wahrgenommen, verabschiede ich mich aus dieser Diskussion.
Nein, ich kann die Segnung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften nicht unterstützen.
Doch ich denke nicht, dass jene Christen / Kirchen, die sie unterstützen und einführen wollen oder schon eingeführt haben, Feinde Gottes wären. Ich glaube, dass die meisten von ihnen auch auf diesem Gebiet gute und edle Absichten haben und ihrem Gewissen folgen, obwohl sie meiner Meinung nach-nicht bewußt- viel zu weit gegangen sind. Sie werden von der christlichen Liebe geführt, die sie in diesem Fall jedoch nicht ganz richtig interpretieren. Auf der anderen Seite begehen-m.M.n.- die wirklich gläubigen homosexuellen, in Partnerschaft lebenden Christen, die genetisch so "programmiert" sind und diesen Zustand nicht für sündig halten, keine persönliche Sünde. Ich kenne eine solche Frau und bin überzeugt, dass sie eine wahre Nachfolgerin Christi ist. Auch diese Leute sind unsere Schwestern und Brüder.

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Maria Walburga hat geschrieben:Das Bild auf der vorherigen Seite ist übrigens in einer Krankenhauskapelle aufgenommen worden. Mittlerweile gibt es eigene Räumlichkeiten (und einen selbstgeschreinerten Altar):

Bild
Für jene, denen der obige liturgische Raum nicht gefällt, einige Bilder aus den Niederlanden:

Altkath. Kirche Culemborg:

Bild

Haag:

Bild

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Dordrecht:

Bild

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »


Botschafter Lukas
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Botschafter Lukas »

Mal eine einfache Frage:

Die meisten Kirchen erkennen doch gegenseitig die Taufen an, ist ja auch richtig. Warum werden bei den Weihen plötzlich so Unterschiede gemacht?
Man muss ja nicht selbst die Frauenordination einführen, aber stellt man mit einer Weihe nicht das eigene Leben bewusst unter den Dienst Gottes? Ist es da nicht letztlich Gottes Sache, ob er sie anerkennt? Ist es nicht Gottes Sache, wie er den Menschen annimmt? Übrigens auch Gleichgeschlechtliche? Versucht hier der Mensch, Gott Regeln zu setzen?

(Und jetzt bitte keine aufgewärmten alten Diskussionen oder das wilde Hervorkramen irgendwelcher kirchenrechtlicher Dokumente)

B. L.

Botschafter Lukas
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Botschafter Lukas »

Nun,

es waren wohl mehrere Fragen :pfeif:

eine wurde allerdings noch nicht beantwortet: gibts Kontakte zwischen der katholischen Kirche und den schwedischen Altkatholiken? Ne gegenseitige Unterstützung, pastorale Zusammenarbeit etc. Sie scheinen sich wohl deutlich näher zu stehen als zur dortigen evangelischen Kirche.

B. L.

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ottaviani
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ottaviani »

Botschafter Lukas hat geschrieben:Mal eine einfache Frage:

Die meisten Kirchen erkennen doch gegenseitig die Taufen an, ist ja auch richtig. Warum werden bei den Weihen plötzlich so Unterschiede gemacht?
Man muss ja nicht selbst die Frauenordination einführen, aber stellt man mit einer Weihe nicht das eigene Leben bewusst unter den Dienst Gottes? Ist es da nicht letztlich Gottes Sache, ob er sie anerkennt? Ist es nicht Gottes Sache, wie er den Menschen annimmt? Übrigens auch Gleichgeschlechtliche? Versucht hier der Mensch, Gott Regeln zu setzen?

(Und jetzt bitte keine aufgewärmten alten Diskussionen oder das wilde Hervorkramen irgendwelcher kirchenrechtlicher Dokumente)

B. L.
ohne kirchenrechtliche oder Lehramtliche Dokumente " hervorzukramen" bringt die Debatte nichts dem die von dir postulierte Beliebigkeit hat nicht aber auch gar nichts mit Kirche zu tun

Ralf

Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Ralf »

Sapere aude hat geschrieben:Jetzt reizt es mich doch, die Frage nach der "Gültigkeit" mal von der kirchenrechtlichen Ebene auf die theologische zu heben.
Dass nur Männer die Weihe gültig empfangen können, ist eine römische Rechtsbestimmung, sonst gar nichts.
Da hat aber mal jemand mal so richtig wenig Ahnung von der einen, heiligen, katholischen und apostolischen Kirche.

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Lutheraner
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Lutheraner »

Petur hat geschrieben:
Maria Walburga hat geschrieben:Das Bild auf der vorherigen Seite ist übrigens in einer Krankenhauskapelle aufgenommen worden. Mittlerweile gibt es eigene Räumlichkeiten (und einen selbstgeschreinerten Altar):

Bild
Für jene, denen der obige liturgische Raum nicht gefällt, einige Bilder aus den Niederlanden:

Altkath. Kirche Culemborg:

Bild

Haag:

Bild

Lieber Petur,

wann wurden die Kirchen in Haag und Culemborg gebaut? Waren das von Beginn an altkath. Kirchen?
Jeder Kirchenbau sagt ja auch etwas über den Glauben seiner Zeit aus. In diesem Zusammenhang finde ich auch immer Größe und Aufbau des Altars bezeichnend.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Lieber Lutheraner,

die Kirche von Culemborg ist 1836 gebaut worden, sie war also immer altkatholisch. (Die niederl. Kirchenspaltung-die die "Rebellen" eigentlich gar nicht wollten-ist im 18. Jahrhundert geschehen, hat also mit dem I. vatikanischen Konzil nicht zu tun. Die dortige "Römisch-Katholische Kirche der Altbischöflichen Klerisei" hat sich 1889 der Altkath. Kirchengemeinschaft der Utrechter Union angeschloßen. Die ap. Sukzession der Altkatholiken ist der niederl. Kirche zu verdanken.)

Die Kirche von Haag (eine Versteckkirche) hat man im Jahre 1722 gebaut. Die Spaltung ist 1723/24 geschehen, die Situation war aber schon davor ziemlich lange gespannt.

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ottaviani
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ottaviani »

Petur hat geschrieben:Lieber Lutheraner,

die Kirche von Culemborg ist 1836 gebaut worden, sie war also immer altkatholisch. (Die niederl. Kirchenspaltung-die die "Rebellen" eigentlich gar nicht wollten-ist im 18. Jahrhundert geschehen, hat also mit dem I. vatikanischen Konzil nicht zu tun. Die dortige "Römisch-Katholische Kirche der Altbischöflichen Klerisei" hat sich 1889 der Altkath. Kirchengemeinschaft der Utrechter Union angeschloßen. Die ap. Sukzession der Altkatholiken ist der niederl. Kirche zu verdanken.)

Die Kirche von Haag (eine Versteckkirche) hat man im Jahre 1722 gebaut. Die Spaltung ist 1723/24 geschehen, die Situation war aber schon davor ziemlich lange gespannt.
Diese niederländer haben auch bis in die 30er jahre an der tridentinischen Messe festgehalten und die Reformen der Altkatholischen Haeretiker nicht mitgemacht

HagenNord
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von HagenNord »

Liebe Ottaviani, irgendwie find ich langsam Dein Mantra von der Häresie anderer Kirche und Glaubensentwicklungen ausser Deiner Denkrichtung nicht mehr glaubwürdig. Es macht die Sache auch nicht bedeutender wenn Du dann noch mit Teilaspekten aufwartet, mögen sie noch so ehrlich gemeint sein, wie in Deinem vorangegangenen Text. Vielleicht sollten wir versuchen mit Argumenten und Inhalten die Positionen der Altkatholischen Kirche zu hinterfragen und somit auch dort zum Nachdenken anregen. Immerhin sind viele vermeintliche Selbstverständlichkeiten dort aber auch natürlich in anderen Kirchen gar nicht so eindeutig und von aussen nachvollziehbar wie sie im ersten Moment erscheinen wenn man die Hintergründe genau beleuchtet. Ich zum Beispiel würde gerne mal Erfahren welches Selbstbild die AK von sich hat. Viele bislang in diesem Unterforum erbrachten Argumente für die AK sind nach meiner Meinung eher oberflächig in der Darstellung, Beliebig oder in gewissenweiser nur "Behauptungen". Ich hätte gern mehr interlektuelle Tiefe und Genauigkeit bzw. Quellenangaben der dargestellten Fakten. Ich bin mir natürlich bewußt, dass eine so kleine Kirche ständig um ihre äussere Darstellung bemüht ist und Schwierigkeiten hat überhaupt wahrgenommen zu werden. Somit ist sie zumeist auf plakative Kernaussagen in der Öffentlichkeit angewiesen, was sie ja auch reichlich tut.
Immerhin ist die Gesamtgröße des AK-Bistums gerade zu winzig gegenüber röm. kath. Bistümer. Dennoch sollten wir nicht vergessen, die theologischen Überschneidungen, die grundlegenden Überzeugungen und am Ende die gleiche Geschichte bis 1870 (bei den NL ab 1722/23) bedingen auch eine gemeinsame Verpflichtung beider Kath. Kirchen und ein wenig kirchliche Nächsten- und Geschwisterliebe. Häresievorwürfe im Mantrastil helfen da keinem weiter und machen Deine ehrlich gemeinten Ansätze nicht glaubhafter. Am Ende schadest Du nur der eigenen Sache.
In "katholischer" Verbundenheit :blinker:
Hagen
Zuletzt geändert von HagenNord am Mittwoch 25. März 2009, 19:37, insgesamt 1-mal geändert.
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ottaviani
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ottaviani »

nenne mir eine korrektere bezeichnung für diese Gemeinschaft

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taddeo
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von taddeo »

ottaviani hat geschrieben:nenne mir eine korrektere bezeichnung für diese Gemeinschaft
Es wird immer die Grundsatzfrage sein, ob ich eine Gemeinschaft so bezeichne, wie sie sich selber nennt, oder so, wie sie aus meiner eigenen Warte heißt oder heißen sollte. Für einen halbwegs sachlichen Dialog mit Andersdenkenden ist es meistens angebracht, zunächst einmal deren Selbstbezeichnung als terminus technicus zu übernehmen. Mich kotzt es auch an, daß jeder Depp dauernd von der "traditionalistischen Piusbruderschaft" redet.

Bei uns hier in Bayern gab (und gibt) es die manchmal verwirrende Sitte der "Haus-" oder "Hofnamen". Da kann es Dir passieren, wenn Du nach einer bestimmten Person fragst, daß die Rückfrage kommt "Wia hoaßt a na?" - und wenn Du den damit gemeinten Hausnamen nicht weißt, dann wird weitergefragt "Und wia schreibt a se?" - damit ist dann der standesamtlich beurkundete Familienname gemeint. Auf den Fall hier angewendet: In der Klausnerei würde ich persönlich zunächst den "Schreibnamen", also "Altkatholische Kirche" oder weiß der Teufel was sonst, verwenden, und nicht ausschließlich den "Hausnamen" "Altkatholische Häretiker". :blinker: (Meistens ist es übrigens so, daß jeder Einheimische sowieso beide Namen kennt. ;D )

HagenNord
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von HagenNord »

Nennen wir sie doch einfach alt- oder christkatholisch. Dies sind ihre Namen. Wenn Du dich an das Wort katholisch stößt, ist das durchaus eine legitime Ansicht. Nach meinem Exkurs auf der Internetseite der Ak und in Wikipedia halte ich sie sogar eher für Protestantisch (ggf. Hochkirchlich). Und mit der erkennbaren Bereitschaft kath. Glaubensgrundsätze gegen vermeintliche oder tatsächliche ökumenische Interessen einzutauschen, wäre sie mit einer solchen Bezeichnung inzwischen sicherlich ehrlicher. Wieviel Katholizität lebt eigentlich noch in der AK?
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anneke6
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von anneke6 »

Das hängt davon ab, wie Du katholisch definierst. ;) Manche würden argumentieren, dadurch, daß der Bund mit Rom gebrochen ist, besteht die Katholizität (=Allgemeinheit) gar nicht mehr.
???

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

HagenNord hat geschrieben: Nach meinem Exkurs auf der Internetseite der Ak und in Wikipedia halte ich sie sogar eher für Protestantisch (ggf. Hochkirchlich). Und mit der erkennbaren Bereitschaft kath. Glaubensgrundsätze gegen vermeintliche oder tatsächliche ökumenische Interessen einzutauschen, wäre sie mit einer solchen Bezeichnung inzwischen sicherlich ehrlicher.
Nein, sie ist gar nicht protestantisch. Tradition, apostolische Sukzession, 7 Sakramente-was hat das mit dem Protestantismus zu tun?

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Petur
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Achtung, lieber Ottaviani! Ein Beitrag (nicht von mir) aus dem a.k. Forum "Mensch-und-Kirche":

"Ich kenne persönlich den Hintergrund bei Herrn Franzmann (ein altkath. geweihter Priester, der römisch-kath. Priester und Pfarrer geworden ist-Petur) nicht. Allerdings weiß ich, daß es in der Zeit unmittelbar nach dem II Vatikanischen Konzil Übertritte alt-katholischer Kleriker in die rkK gegeben hat. Wohl nach dem Motto: mit den Beschlüssen des II Vatikanums sind in der römischen Kirche andere Zeiten angebrochen und die Gründe für die Existenz der akK hinfällig.

(...)

(Übrigens hatte das Ganze auch eine andere interessante Seite: die Gültigkeit der Weihen unserer Kirche - Die ak Kleriker wurden damals ohne Probleme von der römischen Seite übernommen.
Allerdings gab es damals einen päpstlichen Nuntius, der den rk Ortsbischöfen entgegen der klaren theologischen Position der römischen Kirche vorschreiben wollte, sie hätten die ak Priester "sub conditione" neu zu weihen. Er wurde allerdings von seinen Vorgesetzten in Rom dann zurückgepfiffen und recht bald von seinem Job entbunden.)"

http://www.mensch-und-kirche.de/viewtop ... f=16&t=689

Botschafter Lukas
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Botschafter Lukas »

ottaviani hat geschrieben:
Botschafter Lukas hat geschrieben:Mal eine einfache Frage:

Die meisten Kirchen erkennen doch gegenseitig die Taufen an, ist ja auch richtig. Warum werden bei den Weihen plötzlich so Unterschiede gemacht?
Man muss ja nicht selbst die Frauenordination einführen, aber stellt man mit einer Weihe nicht das eigene Leben bewusst unter den Dienst Gottes? Ist es da nicht letztlich Gottes Sache, ob er sie anerkennt? Ist es nicht Gottes Sache, wie er den Menschen annimmt? Übrigens auch Gleichgeschlechtliche? Versucht hier der Mensch, Gott Regeln zu setzen?

(Und jetzt bitte keine aufgewärmten alten Diskussionen oder das wilde Hervorkramen irgendwelcher kirchenrechtlicher Dokumente)

B. L.
ohne kirchenrechtliche oder Lehramtliche Dokumente " hervorzukramen" bringt die Debatte nichts dem die von dir postulierte Beliebigkeit hat nicht aber auch gar nichts mit Kirche zu tun

Wie hättest Du die Frage vor den "Dokumenten" beantwortet? Die kamen ja so ziemlich alle deutlich nach den neutestamentlichen Geschehnissen.

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ottaviani »

Weil die Frage sich stellte kamen die Dokumente des päpstlichen Lehramtes
auch die Bibel muß ein Katholik in Einklang mit dem Lehramt lesen alles andere ist Haeresie

Sapere aude
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Sapere aude »

ottaviani hat geschrieben:Weil die Frage sich stellte kamen die Dokumente des päpstlichen Lehramtes
auch die Bibel muß ein Katholik in Einklang mit dem Lehramt lesen alles andere ist Haeresie
Und was macht er, wenn er auf nicht zu behebende Widersprüche stösst und sich letztendlich entscheiden muss? Meine ehrliche Frage: Was hat dann nach r.k. Auffassung Vorrang???
In necessariis unitas, in dubiis libertas, in omnibus autem caritas! (Augustinus)

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Lutheraner »

@Sapere Aude: Warum ist Euch die Anerkennung durch Rom eigentlich so wichtig? Letztlich wollt Ihr doch Euer eigenes Ding machen und nicht zu Rom gehören, also kann Euch doch auch egal sein, was Rom über Euch denkt. Die RKK ist für Euch doch auch eine häretische (und schismatische?) Gemeinschaft.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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ottaviani
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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von ottaviani »

Sapere aude hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Weil die Frage sich stellte kamen die Dokumente des päpstlichen Lehramtes
auch die Bibel muß ein Katholik in Einklang mit dem Lehramt lesen alles andere ist Haeresie
Und was macht er, wenn er auf nicht zu behebende Widersprüche stösst und sich letztendlich entscheiden muss? Meine ehrliche Frage: Was hat dann nach r.k. Auffassung Vorrang???
das kan man nicht generell sagen im äußersten fall trifft der Papst eine unfehlbare Enscheidung und bindet damit auch alle nachfolger

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Re: Alt-Katholiken

Beitrag von Petur »

Lutheraner hat geschrieben: Die RKK ist für Euch doch auch eine häretische (und schismatische?) Gemeinschaft.
Weder die erste Variante noch die zweite. Die altkath. Kirche erkennt die röm.-kath. als wirkliche katholische Kirche an und den Papst als den Primas der Kirche Christi, nicht aber seine Unfehlbarkeit und sein universales Jurisdiktionsprimat.

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