SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Da wir irgendwann mal das Thema behandelten, ob landeskirchliche Ordinationen von der SELK vorbehaltlos anerkannt würden, möchte ich mitteilen, dass ich jetzt von einem Fall erfahren habe, in dem ein früherer EKD-Pfarrer, der jetzt als Pfarrvikar in der SELK tätig ist, neu geweiht wurde. Ursprünglich wurde er von einer Dekanin ordiniert. Auch erfolgte seine landeskirchliche Ordination ohne Bekenntnisverpflichtung. Als Grund wurde angegeben, dass es letztendlich um die Vergewisserung der Gemeinde wie auch um die Gewissheit des Pfarrers ginge, gültig geweiht zu sein und der ihm anvertrauten Gemeinde mit Wort und Sakramenten zu dienen. Die Ordination nahm Bischof Voigt selbst vor. Daraus kann entnommen werden, dass landeskirchliche Ordinationen dann nicht von der SELK vorbehaltlos anerkannt werden, wenn der Weihende nicht männlich und selbst ordiniert ist. Auch ist es für die SELK wichtig, dass die in ihr tätigen Pfarrer auf die Bekenntnisschriften verpflichtet wurden bzw. werden. Vergleichbare Fälle aus der Vergangenheit sind mir allerdings nicht bekannt. Ökumenisch dürfte dieser Vorgang der Kirchenleitung jedenfalls brisant sein.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Ein gutes Zeichen!
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
- Florianklaus
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Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Es ist erfreulich, daß die SELK die schleichende Entwertung und Abschaffung der Ordination in der VELKD nicht mitmacht.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Es ist ein gutes und richtiges Zeichen, dass die SELK die Ordination durch eine unierte Frau nicht anerkennt. Vielleicht kommt ja die landeskirchliche Gemeinde, in der der neue SELK-Pfarrer vorher Dienst tat, ja auch ins Nachdenken. Möglich wäre auch ein ökumenischer Eklat mit der EKD. Eine Verweigerung der Anerkennung der Ämter trifft die EKD ins Mark. Darum beschwert sie sich ja auch immer bei den Römern. Und nun fängt die SELK auch noch an ins gleiche Horn zu blasen. Wenn das umfänglich bekannt wird, kann es zu einer neuen ökumenischen Eiszeit kommen. Aber ich finde es gut, dass die SELK sich von der EKD nicht vorschreiben lässt, ob sie deren Ordinationen anerkennt oder eben nicht.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Das ist Wunschdenken. Warum soll sich die EKD daran stossen, dass eine Randerscheinung innerhalb des Sammelsuriums von Glaubensgemeinschaften, welche den Begriff "evangelisch" im Namen führen, die Ämter der EKD nicht anerkennt? "Bischof" überschätzt die Bedeutung der SELK.Bischof hat geschrieben:... Möglich wäre auch ein ökumenischer Eklat mit der EKD. Eine Verweigerung der Anerkennung der Ämter trifft die EKD ins Mark ....
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Keine geringere als die Laienbischöfin Käßmann hatte auf ihre familiären Verbindungen mit der SELK aufmerksam gemacht. So gering wird anscheinend die SELK in der nachkonfessionellen EKD dann doch nicht geschätzt.Granuaile hat geschrieben:Das ist Wunschdenken. Warum soll sich die EKD daran stossen, dass eine Randerscheinung innerhalb des Sammelsuriums von Glaubensgemeinschaften, welche den Begriff "evangelisch" im Namen führen, die Ämter der EKD nicht anerkennt? "Bischof" überschätzt die Bedeutung der SELK.Bischof hat geschrieben:... Möglich wäre auch ein ökumenischer Eklat mit der EKD. Eine Verweigerung der Anerkennung der Ämter trifft die EKD ins Mark ....
Die Bedeutung einer Kirche hängt nicht von ihrer äußerlichen Größe ab, sondern von ihrem treuen Glauben. So gesehen, schneidet die EKD eher überschlecht ab. Die EKD ist weithin eine Glaubensabräumgemeinschaft... Da darf man ohne kirchenleitende Konsequenzen ganz öffentlich biblisch-fundamentale Glaubensartikel leugnen. Das ist noch nicht mal mehr Kleinglaube, sondern regelrecht Unglaube.
Auf Nachfrage kann ich gerne Zitate nachliefern.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
@ Gerhardt
Ich habe mich offenbar in der Eile missverständlich und arg verkürzt ausgedrückt.
Es ist selbstverständlich absolut in Ordnung, wenn Margot Käßmann und andere führende Glieder der EKD oder ihrer Landeskirchen und Gemeinden auf ihre eigenen familiären Wurzeln und Beziehungen zur SELK hinweisen und auch zu erkennen geben, dass diese ihnen etwas bedeuten. Ich habe vor kleineren evangelischen Kirchen wie SELK, Baptisten, Methodisten usw. Respekt und sehe oft mit Neid, wie in diesen ernsthafter als in den Landeskirchen um Glaubensinhalte gerungen und nicht jedem gesellschaftlichen Drang nachgeeilt wird. Ich ärgere mich oft über die gutmenschlichen Oberflächlichkeit in meiner Kirche (nur niemandem auf die Füsse treten ...).
Da die SELK die Frauenordination ablehnt - wobei es meines Wissens hier auch schon Meinungsverschiedenheiten innerhalb der SELK gab -, ist es konsequent, dass die SELK die Ordination eines Pfarrers durch eine Pfarrerin, Dekanin, Superindententin, Bischöfin nicht anerkennt. Alles andere hätte mich erstaunt. In dem Sinne habe ich den Titel dieses Strangs "SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!" als eine Binsenwahrheit empfunden. Dies ändert aber nichts daran, dass ich Bischofs Vermutung, "Eine Verweigerung der Anerkennung der Ämter trifft die EKD ins Mark" nicht teile. Die Position von EKD und SELK zur Frauenordination ist eine verschiedene. In dem Sinne wird das Selbstverständnis der EKD durch die Nichtanerkennung ihrer Ordinationen aus eben diesem Grund nicht tangiert. Es besteht auch kein Druck, dass die EKD zwecks Anerkennung durch die SELK die Frauenordination abschafft und ihre Pfarrerinnen und Bischöffinnen zu blossen theologischen Sachbearbeiterinnen oder Gemeindehelferinnen degradiert, also aus dem geistlichen Amt entfernt.
Ich habe mich offenbar in der Eile missverständlich und arg verkürzt ausgedrückt.
Es ist selbstverständlich absolut in Ordnung, wenn Margot Käßmann und andere führende Glieder der EKD oder ihrer Landeskirchen und Gemeinden auf ihre eigenen familiären Wurzeln und Beziehungen zur SELK hinweisen und auch zu erkennen geben, dass diese ihnen etwas bedeuten. Ich habe vor kleineren evangelischen Kirchen wie SELK, Baptisten, Methodisten usw. Respekt und sehe oft mit Neid, wie in diesen ernsthafter als in den Landeskirchen um Glaubensinhalte gerungen und nicht jedem gesellschaftlichen Drang nachgeeilt wird. Ich ärgere mich oft über die gutmenschlichen Oberflächlichkeit in meiner Kirche (nur niemandem auf die Füsse treten ...).
Da die SELK die Frauenordination ablehnt - wobei es meines Wissens hier auch schon Meinungsverschiedenheiten innerhalb der SELK gab -, ist es konsequent, dass die SELK die Ordination eines Pfarrers durch eine Pfarrerin, Dekanin, Superindententin, Bischöfin nicht anerkennt. Alles andere hätte mich erstaunt. In dem Sinne habe ich den Titel dieses Strangs "SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!" als eine Binsenwahrheit empfunden. Dies ändert aber nichts daran, dass ich Bischofs Vermutung, "Eine Verweigerung der Anerkennung der Ämter trifft die EKD ins Mark" nicht teile. Die Position von EKD und SELK zur Frauenordination ist eine verschiedene. In dem Sinne wird das Selbstverständnis der EKD durch die Nichtanerkennung ihrer Ordinationen aus eben diesem Grund nicht tangiert. Es besteht auch kein Druck, dass die EKD zwecks Anerkennung durch die SELK die Frauenordination abschafft und ihre Pfarrerinnen und Bischöffinnen zu blossen theologischen Sachbearbeiterinnen oder Gemeindehelferinnen degradiert, also aus dem geistlichen Amt entfernt.
Zuletzt geändert von Granuaile am Freitag 28. Mai 2010, 10:28, insgesamt 1-mal geändert.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Nein, ganz sicher wird die EKD die Frauenordination und alles das, was damit zusammenhängt, nicht zurücknehmen. Das meinte ich doch auch gar nicht. Die EKD wird vielmehr Terror bei der SELK schieben und energisch protestieren. Auch wenn die SELK klein ist, so ist sie für die EKD ein Stachel im Fleisch, ein Ärgernis. Das wird immer wieder deutlich, z.B. beim Lutherzentrum in Wittenberg.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Was genau meinen Sie damit?Bischof hat geschrieben: Das wird immer wieder deutlich, z.B. beim Lutherzentrum in Wittenberg.
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Das ist jetzt offtopic:
Wenn der EKD die SELK so egal wäre, würde es ja kaum zu solchen Scharmützeln kommen:
z.B.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... en/775861/
Wenn der EKD die SELK so egal wäre, würde es ja kaum zu solchen Scharmützeln kommen:
z.B.
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/ ... en/775861/
Re: SELK erkennt landeskirchliche Ordinationen nur bedingt an!
Naja also. Wenns schee macht.. Wollen wir hoffen dass das gehabte Ordinationserlebnis nun die Zweifel des Ordinierlings (analog Täufling) an seiner ordnungsgemäßen Berufung endgültig zum Erliegen bringt.Marcus hat geschrieben:Als Grund wurde angegeben, dass es letztendlich um die Vergewisserung der Gemeinde wie auch um die Gewissheit des Pfarrers ginge, gültig geweiht zu sein und der ihm anvertrauten Gemeinde mit Wort und Sakramenten zu dienen.
Grüße, Allons!