Wie die Landeskirchen und die Römische Kirche sich finanzieren, ist mir sehr geläufig: Kirchensteuer wird erhoben und vom Staat im kirchlichen Auftrag an die Kirchen weitergeleitet, und das ganze je nach Gegend so um die 9% der Einkommenssteuer.
Daß die anderen Kirchen sich durch freiwillige Gaben ihrer Glieder fianzieren, ist mir auch geläufig.
Mich interessiert:
Wie sieht das konkret aus?
Wieviel erwarten die Gemeinden/Kirchen von ihren Mitgliedern? Immer den Zehnten?
Und wie sieht das in der Praxis aus: Wieviel wird gegeben? Halten sich wirklich alle an die Vorgaben?
Gibt es da irgendeine Kontrollinstitution, wird etwa erwartet, die Einkommenststeuererklärung vorzulegen?
Legt man das Geld sonntags in die Kollekte - oder überweist man es?
Wo liegen hier die Unterschiede etwa zwischen der SELK und kleinen, unabhängigen Gemeinden?
Kirchenfinanzierung
Re: Kirchenfinanzierung
Wieso nur den Zehnten?tanatos hat geschrieben: Wieviel erwarten die Gemeinden/Kirchen von ihren Mitgliedern? Immer den Zehnten?
Der Maßstab sollte/soll/ist 2. Kor. 9, 7 Jeder gebe so viel, wie er sich’s im Herzen vorgenommen hat — nicht mit Verdruss oder aus Zwang.
Das wird nicht kontrolliert, der Normalfall ist dass es in der Kollekte eingesammelt wird am Ende der Anbetungsstunde, so das sich also die Geschwister der Gemeinde beteiligen können, Gäste aber sich nicht genötigt fühlen auch etwas einzulegen.Und wie sieht das in der Praxis aus: Wieviel wird gegeben? Halten sich wirklich alle an die Vorgaben?
Beim Ausgang ist ein Kästchen, das aber sehr wenig genutzt wird.
Auch Spenden mit Spendenbescheinigungen sind möglich.
Das gilt also meines Wissens für alle Gemeinden im Bund der Ev. Freik. Gemeinden und auch der freien Brüdergemeinden, die in keinem Bund sind.
Jedes Gedächtnismahl sagt: Das Beste kommt noch!
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Re: Kirchenfinanzierung
Ich kenne einige Freikirchen, die sich neben der Kollekte vor allem durch Spenden per Überweisung finanzieren. Das finde ich sehr lobenswert.
Re: Kirchenfinanzierung
In der Pfingstgemeinde meiner Frau ist es üblich, den Zehnten zu geben. Da allerdings die meisten Mitglieder Mihigru-Frauen sind, fällt die absolute Summe dennoch überschaubar aus.
Re: Kirchenfinanzierung
Die SELK-Gemeinden erheben zwar keine Kirchensteuer. Vielmehr sind jedoch die Glieder gehalten, einen „angemessenen“ Kirchenbeitrag zu leisten. Was angemessen ist, ist natürlich nicht immer leicht zu klären. Als Faustregel kann man sagen, etwa 5% vom Nettoeinkommen oder 3 % vom Bruttoeinkommen. Manche Gemeinden, wie z. B. Ev.- Luth. St. Martinskirchengemeinde haben dazu auch Orientierungsrichtlinien herausgegeben:
http://www.selk-kirche-und-geld.de/rdow ... fb2849bad9
Es gibt aber auch in der SELK Glieder, die natürlich von sich aus 1 % ihres Einkommens der Kirche zahlen. Die Kollekte, die in meiner Gemeinde nach dem Gottesdienst eingesammelt wird, fällt daher zumeist etwas geringer aus. Hier dürfte der Schnitt zwischen 2 Euro und 5 Euro pro Glied liegen. Der Löwenanteil wird im Regelfall als Kirchenbeitrag überwiesen.
http://www.selk-kirche-und-geld.de/rdow ... fb2849bad9
Es gibt aber auch in der SELK Glieder, die natürlich von sich aus 1 % ihres Einkommens der Kirche zahlen. Die Kollekte, die in meiner Gemeinde nach dem Gottesdienst eingesammelt wird, fällt daher zumeist etwas geringer aus. Hier dürfte der Schnitt zwischen 2 Euro und 5 Euro pro Glied liegen. Der Löwenanteil wird im Regelfall als Kirchenbeitrag überwiesen.
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Re: Kirchenfinanzierung
Wären die Mitglieder der ev. Landeskirchen und der römisch-katholischen Kirche so spendenfreudig wie die Glieder von Freikirchen, könnte man sich vor Geld kaum retten.
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Re: Kirchenfinanzierung
Ich behaupte, dass die Mitglieder der kirchensteuerfinanzierten Kirchen nicht weniger spendabel wären. Allerdings würden natürlich erstmal quantitativ weniger Leute spenden, da die Beiträge der ganzen Karteileichen wegfallen würden. Aber das man auf bescheidenem, aber ausreichenden Niveau existieren kann, beweisen u. a. die Traditionalisten. Man müsste vermutlich leider in den Generalvikariaten einige Ämter schließen...
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Re: Kirchenfinanzierung
Ganz Unrecht hast Du sicher nicht. Wäre etwa die EKD von heute auf morgen eine "Freikirche", wäre sie immer noch mit Abstand die größte protestantische Kirche in Deutschland - wenn man nur einmal von den sog. "Kerngemeinden" ausgeht. Es würden dann zwar weniger Leute zahlen, die aber dafür mehr.cantus planus hat geschrieben:Ich behaupte, dass die Mitglieder der kirchensteuerfinanzierten Kirchen nicht weniger spendabel wären. Allerdings würden natürlich erstmal quantitativ weniger Leute spenden, da die Beiträge der ganzen Karteileichen wegfallen würden. Aber das man auf bescheidenem, aber ausreichenden Niveau existieren kann, beweisen u. a. die Traditionalisten. Man müsste vermutlich leider in den Generalvikariaten einige Ämter schließen...
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