Konservative und EKD

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
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Sarandanon
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Sarandanon »

Ach Herrje, hier fühlt sich wieder der eine rechtgläubiger und besser als der andere....... :nein:
Dich, o Herr, kann nur verlieren, wer dich verlässt.
(Augustinus Aurelius)

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Sarandanon hat geschrieben:Ach Herrje, hier fühlt sich wieder der eine rechtgläubiger und besser als der andere....... :nein:
Ich merke nur, dass ich mit fortschreitendem Alter immer konservativer werde. Da habe ich mich schon dabei ertappt, dass ich meiner Tochter sagte: "Fang mir auf gar keinen Fall was mit einem Moslem an...."
Und bekenntnismäßig machen mir die Sachen aus dem 16. Jahrhundert immer mehr Freude. Wozu sich mit diesen neumodischen Theologen beschäftigen, wenn Luther, Melanchthon, Zwingli, Bullinger und Calvin doch schon alles geschrieben haben?
Allenfalls gehen noch Theologen, die schreiben, als lebten sie vor dem 30-jährigen Krieg. Z.B. Franz Pieper (heutige Lutheran Church – Missouri Synod).

gc-148
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von gc-148 »

TillSchilling hat geschrieben:bitter geworden?
:drueck:
überhaupt nicht!
Ich wundere mich immer nur über das Selbstverständnis dieser Kuschelgemeinden ....

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

gc-148 hat geschrieben:
TillSchilling hat geschrieben:bitter geworden?
:drueck:
überhaupt nicht!
Ich wundere mich immer nur über das Selbstverständnis dieser Kuschelgemeinden ....
Es ist doch besser, es finden sich hier wahrhaft Gläubige in Freuden zum Lobpreis des Herrn zusammen, als das da eine Herde aus U-Boot- und Taufscheinchristen formal von einer Pfarrverwaltung aufgrund staat-kirchenrechtlicher Regelungen zusammengehalten wird.

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Sarandanon
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Sarandanon »

Genau. Da fühlt man sich doch gleich erhabener, exklusiver und elitärer als dieses ganze ungläubige Geschmeiß, um das man sich dann gar nicht mehr bemühen muss..... :roll:

:narr:

([Achtung Illeismus:] schreibt ein ehemaliger "Taufscheinchrist")
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TillSchilling

Re: Konservative und EKD

Beitrag von TillSchilling »

gc-148 hat geschrieben: Ich wundere mich immer nur über das Selbstverständnis dieser Kuschelgemeinden ....
Wieviele der 1150 Mitglieder Ihrer Seelsorgeeinheit besuchen denn noch die Messe? Im inneren Kern haben Sie doch auch schon freikirchliche Strukturen. Es gereicht Ihnen ja zur Ehre, das Sie die anderen nicht aufgeben wollen. Aber an den Volkskirchenstrukturen kann die SELK oder andere Freikirchen doch nichts. Ist doch nicht deren Verantwortung. Ich verstehe den Ärger nicht so ganz.

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Sarandanon hat geschrieben:Genau. Da fühlt man sich doch gleich erhabener, exklusiver und elitärer als dieses ganze ungläubige Geschmeiß, um das man sich dann gar nicht mehr bemühen muss..... :roll:

:narr:

([Achtung Illeismus:] schreibt ein ehemaliger "Taufscheinchrist")

Seltsam, dass das ein Alt-Katholik schreibt. Hat doch eine Studie ergeben, dass es sich bei der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland um eine "Entscheidungskirche der aufstiegsorientierten Mittelschicht" handelt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... XEZHGtBTZA


Ich zitiere das Fazit der Studie. Hier finden sich deutliche Worte (Hervorhebung durch mich)

"Wie sieht also der Typ aus, der sich am häufigsten von unseren Gemeinden angesprochen fühlt? Er oder sie befindet sich im mittleren Lebensalter, ist vor allem römisch-katholisch geprägt, überdurchschnittlich gebildet, an postmaterialistischen Werten ausgerichtet und aufstiegsorientiert.
Manche Alt-Katholiken, mit denen wir uns vorab über diese Ergebnisse unterhielten (und die, wohl kaum zufällig, ziemlich genau diesem Typ entsprachen), sahen darin kein Problem. Auch in der Kirche ist man gerne unter Seinesgleichen. Aber sollte Kirche nicht für alle da sein?"

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Alt-Katholik »

Tinius hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben:Ach Herrje, hier fühlt sich wieder der eine rechtgläubiger und besser als der andere....... :nein:
Ich merke nur, dass ich mit fortschreitendem Alter immer konservativer werde. Da habe ich mich schon dabei ertappt, dass ich meiner Tochter sagte: "Fang mir auf gar keinen Fall was mit einem Moslem an...."
Und bekenntnismäßig machen mir die Sachen aus dem 16. Jahrhundert immer mehr Freude. Wozu sich mit diesen neumodischen Theologen beschäftigen, wenn Luther, Melanchthon, Zwingli, Bullinger und Calvin doch schon alles geschrieben haben?
Allenfalls gehen noch Theologen, die schreiben, als lebten sie vor dem 30-jährigen Krieg. Z.B. Franz Pieper (heutige Lutheran Church – Missouri Synod).
Alter schützt vor Torheit nicht. :emil:

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Alt-Katholik »

Tinius hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben:Genau. Da fühlt man sich doch gleich erhabener, exklusiver und elitärer als dieses ganze ungläubige Geschmeiß, um das man sich dann gar nicht mehr bemühen muss..... :roll:

:narr:

([Achtung Illeismus:] schreibt ein ehemaliger "Taufscheinchrist")

Seltsam, dass das ein Alt-Katholik schreibt. Hat doch eine Studie ergeben, dass es sich bei der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland um eine "Entscheidungskirche der aufstiegsorientierten Mittelschicht" handelt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... XEZHGtBTZA


Ich zitiere das Fazit der Studie. Hier finden sich deutliche Worte (Hervorhebung durch mich)

"Wie sieht also der Typ aus, der sich am häufigsten von unseren Gemeinden angesprochen fühlt? Er oder sie befindet sich im mittleren Lebensalter, ist vor allem römisch-katholisch geprägt, überdurchschnittlich gebildet, an postmaterialistischen Werten ausgerichtet und aufstiegsorientiert.
Manche Alt-Katholiken, mit denen wir uns vorab über diese Ergebnisse unterhielten (und die, wohl kaum zufällig, ziemlich genau diesem Typ entsprachen), sahen darin kein Problem. Auch in der Kirche ist man gerne unter Seinesgleichen. Aber sollte Kirche nicht für alle da sein?"
Jede Kirche zieht ein bestimmtes Milieu an aufgrund ihrer Theologie. Alt-Katholiken und Protestanten entsprechen dem oben genannten Typ, und in der röm.-kath. bzw. orthodoxen Kirche sind die ganzen Bauern, die nichts fressen, was sie nicht kennen. Die Anglikanische Kirche nimmt da wie immer den via media ein.

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Sarandanon
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Sarandanon »

Tinius hat geschrieben:Seltsam, dass das ein Alt-Katholik schreibt. Hat doch eine Studie ergeben, dass es sich bei der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland um eine "Entscheidungskirche der aufstiegsorientierten Mittelschicht" handelt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... XEZHGtBTZA


Ich zitiere das Fazit der Studie. Hier finden sich deutliche Worte (Hervorhebung durch mich)

"Wie sieht also der Typ aus, der sich am häufigsten von unseren Gemeinden angesprochen fühlt? Er oder sie befindet sich im mittleren Lebensalter, ist vor allem römisch-katholisch geprägt, überdurchschnittlich gebildet, an postmaterialistischen Werten ausgerichtet und aufstiegsorientiert.
Manche Alt-Katholiken, mit denen wir uns vorab über diese Ergebnisse unterhielten (und die, wohl kaum zufällig, ziemlich genau diesem Typ entsprachen), sahen darin kein Problem. Auch in der Kirche ist man gerne unter Seinesgleichen. Aber sollte Kirche nicht für alle da sein?"
Tja, kann schon sein, wobei ich zB sicherlich nicht überdurchschnittlich gebildet, noch materialistisch- oder aufstiegsorientiert bin :blinker: . Das betrifft de Mehrheit meiner Gemeinde ebenso. Sowas ist mir ehrlich gesagt auch total schnuppe.

Allerdings schmieren Mitglieder meiner kleinen Kirche derartig elitärisches Gepränge nicht jedem jederzeit und mit jeder Meinungsäußerung aufs Brot.
Zuletzt geändert von Sarandanon am Montag 1. September 2014, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Alt-Katholik »

Sarandanon hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Seltsam, dass das ein Alt-Katholik schreibt. Hat doch eine Studie ergeben, dass es sich bei der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland um eine "Entscheidungskirche der aufstiegsorientierten Mittelschicht" handelt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... XEZHGtBTZA


Ich zitiere das Fazit der Studie. Hier finden sich deutliche Worte (Hervorhebung durch mich)

"Wie sieht also der Typ aus, der sich am häufigsten von unseren Gemeinden angesprochen fühlt? Er oder sie befindet sich im mittleren Lebensalter, ist vor allem römisch-katholisch geprägt, überdurchschnittlich gebildet, an postmaterialistischen Werten ausgerichtet und aufstiegsorientiert.
Manche Alt-Katholiken, mit denen wir uns vorab über diese Ergebnisse unterhielten (und die, wohl kaum zufällig, ziemlich genau diesem Typ entsprachen), sahen darin kein Problem. Auch in der Kirche ist man gerne unter Seinesgleichen. Aber sollte Kirche nicht für alle da sein?"
Tja, kann schon sein, wobei ich zB sicherlich nicht überdurchschnittlich gebildet bin :blinker: . Ist mir ehrlich gesagt auch total schnuppe.

Allerdings schmieren Mitglieder meiner kleinen Kirche derartig elitärisches Gepränge nicht jedem jederzeit und mit jeder Meinungsäußerung aufs Brot.
Die dicke Feministin in Graz macht das samt ihrer Gemeinde schon gerne, weiß nicht wie das in anderen Gemeinden ausschaut. :D

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Sarandanon
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Sarandanon »

Man kann sicherlich nicht für jedes Kirchenmitgleid sprechen. Ich gebe auch zu, dass viele sich in unserer Kirche mit diesem Glaubensleben in der Nische einer Kleinstkirche wohlig und abgeschottet eingerichtet haben. Da hat das deutsche Bistum meiner Meinung nach noch ein wenig Arbeit vor sich. Ich weiß jetzt nicht wie es da bei Euch in Österreich aussieht.
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Fragesteller
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Fragesteller »

Alt-Katholik hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
Sarandanon hat geschrieben:Genau. Da fühlt man sich doch gleich erhabener, exklusiver und elitärer als dieses ganze ungläubige Geschmeiß, um das man sich dann gar nicht mehr bemühen muss..... :roll:

:narr:

([Achtung Illeismus:] schreibt ein ehemaliger "Taufscheinchrist")

Seltsam, dass das ein Alt-Katholik schreibt. Hat doch eine Studie ergeben, dass es sich bei der Alt-Katholischen Kirche in Deutschland um eine "Entscheidungskirche der aufstiegsorientierten Mittelschicht" handelt.

http://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=& ... XEZHGtBTZA


Ich zitiere das Fazit der Studie. Hier finden sich deutliche Worte (Hervorhebung durch mich)

"Wie sieht also der Typ aus, der sich am häufigsten von unseren Gemeinden angesprochen fühlt? Er oder sie befindet sich im mittleren Lebensalter, ist vor allem römisch-katholisch geprägt, überdurchschnittlich gebildet, an postmaterialistischen Werten ausgerichtet und aufstiegsorientiert.
Manche Alt-Katholiken, mit denen wir uns vorab über diese Ergebnisse unterhielten (und die, wohl kaum zufällig, ziemlich genau diesem Typ entsprachen), sahen darin kein Problem. Auch in der Kirche ist man gerne unter Seinesgleichen. Aber sollte Kirche nicht für alle da sein?"
Jede Kirche zieht ein bestimmtes Milieu an aufgrund ihrer Theologie. Alt-Katholiken und Protestanten entsprechen dem oben genannten Typ, und in der röm.-kath. bzw. orthodoxen Kirche sind die ganzen Bauern, die nichts fressen, was sie nicht kennen. Die Anglikanische Kirche nimmt da wie immer den via media ein.
Nein. Katholische, Evangelische und Anglikanische Kirche sind traditionell Volkskirchen, in denen formaliter alle Milieus vertreten sind, die es im jeweiligen geographischen Einzugsgebiet so gibt. Natürlich sind formale und tatsächliche Mitgliedschaft längst nicht mehr deckungsgleich, d. h. die meisten tatsächlichen Mitglieder sind wohl "Entscheidungschristen", aber es müsste erst einmal gezeigt werden, dass solches Entscheidungschristentum notwendig zur Konversion in eine milieugerechte Kirche führt. Mein Eindruck ist eher, dass "bäuerliche" Protestanten und "postmaterialistisch"-elitäre Katholiken auch in der eigenen Kirche eine Nische finden können und dort dann tendentiell bleiben. Und wo es zu einer Konversion kommt, sind bei einem so wichtigen Schritt dann doch wohl hoffentlich bisweilen auch andere Fragen als die des Milieus relevant (gut, immer kann man das wohl nicht trennen).

Für die Altkatholiken dürfte dagegen die Relation zwischen "geborenen" und konvertierten Mitgliedern ganz anders aussehen. Wie die Relation zwischen dogmatisch motivierten und lebensstilmäßig motivierten Konversionen aussieht, weiß ich nicht, aber ich denke, dass deine Aussage hier in viel höherem Maße gilt als für die traditionellen Volkskirchen und dass man die Altkatholiken mit diesen also - in dieser Hinsicht - nicht über einen Kamm scheren kann.

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Clemens
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Clemens »

Hallo Wurzelsepp, warum wirst du eigentlich nicht wieder katholisch?
Da hast du (richtige) Sakramente, bibeltreue Theologie (leider nicht überall hörbar), ein frömmigkeitsmäßig fast unglaublich breites Spektrum (ist auch für voll-, dreiviertel-, halb- und gar nicht charismatische was dabei), und gehörst wieder zur Original-Kirche.

:ja:

Tritonus
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tritonus »

@Sarandanon
:blinker: Vielleicht solltet Ihr beide erstmal versuchen, Euch untereinander zu einigen. Das kann ja nicht so schwer sein bei Eurer handverlesenen Elitetruppe.

Beispiel:
Sarandanon hat geschrieben:Allerdings schmieren Mitglieder meiner kleinen Kirche derartig elitärisches Gepränge nicht jedem jederzeit und mit jeder Meinungsäußerung aufs Brot.
Alt-Katholik hat geschrieben:... und in der röm.-kath. bzw. orthodoxen Kirche sind die ganzen Bauern, die nichts fressen, was sie nicht kennen.
---

Nachtrag: Wenn ich hier Wurzelsepps Anfrage (oder auch jede beliebige andere Anfrage) gestellt hätte, dann wüsste ich jetzt schon, wo ich auf keinen Fall hingehe.

Schade!

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Sarandanon
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Sarandanon »

Tritonus hat geschrieben:@Sarandanon
:blinker: Vielleicht solltet Ihr beide erstmal versuchen, Euch untereinander zu einigen.
Warum sollte ich? Alt-Katholik und ich gehen in mancher Hinsicht meinungsmäßig ein wenig auseinander (das mit den "ganzen Bauern" hätte ich sicherlich nicht geschrieben). Das geht vielen anderen Altkatholiken untereinander ebenso, das kann man bestimmt auf der nächsten Synode wieder beobachten. Deswegen bin ich nicht gezwungen, mit jedem zu "kuscheln".
Tritonus hat geschrieben:Das kann ja nicht so schwer sein bei Eurer handverlesenen Elitetruppe.
Stimmt, bei uns stellt sich das wirklich einfacher dar als im Gegensatz zum großen in sich teils zerstrittenen und teils gleichgültigen Glaubensvolk der RKK oder der EKD. Trotzdem, auch andere kleine Kirchen, wie zB die AKK, SELK, Methodisten, Baptisten oder Evangelikale Freikirchen, werden da immer wieder mächtig Probleme haben. So ist das nunmal, wo Menschen in Gemeinschaften aufeinander treffen.
Tritonus hat geschrieben:Nachtrag: Wenn ich hier Wurzelsepps Anfrage (oder auch jede beliebige andere Anfrage) gestellt hätte, dann wüsste ich jetzt schon, wo ich auf keinen Fall hingehe.

Schade!
Ach mein leiber Tritonus, ich erahne, dass Du das nicht wirklich schade findest :blinker: .
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Alt-Katholik
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Alt-Katholik »

Tritonus hat geschrieben:@Sarandanon
:blinker: Vielleicht solltet Ihr beide erstmal versuchen, Euch untereinander zu einigen. Das kann ja nicht so schwer sein bei Eurer handverlesenen Elitetruppe.
In elementaren Glaubensfragen sind wir uns bestimmt einig. Bei Themen wie Frauenordination etc. vielleicht nicht unbedingt, ich für meines Erachtens empfinde jedoch unterschiedliche Meinungen darüber nicht als trennend.

Sarandanon hat geschrieben:Man kann sicherlich nicht für jedes Kirchenmitgleid sprechen. Ich gebe auch zu, dass viele sich in unserer Kirche mit diesem Glaubensleben in der Nische einer Kleinstkirche wohlig und abgeschottet eingerichtet haben. Da hat das deutsche Bistum meiner Meinung nach noch ein wenig Arbeit vor sich. Ich weiß jetzt nicht wie es da bei Euch in Österreich aussieht.
Das deutsche Bistum ist doch am weitesten (Eucharistische Gastfreundschaft mit der EKD). Bei uns in Österreich sind wir noch liberaler (außer die Klagenfurter, der Pfarrer dort ist Orthodoxie-Fan), Graz ist die Vorzeigegemeinde bei uns, samt ihrer feministischen Pfarrerin dort. :roll:

Dschungelboy

Re: Konservative und EKD

Beitrag von Dschungelboy »

Wurzelsepp hat geschrieben:Verirrungen im protestantischen Lager wie moderne Theologie, Synkretismus, Aufweichung von Amts- (Frauenordination, Verwaltung der Sakramente durch Nichtordinierte) und Sakramentsverständnis (Leugnung der Realpräsenz Christi im Altarsakrament), entartete Sexualmoral, Gender-Mainstreaming, Gaia-Kult, Öko-und Friedensbewegung...
Lieber Wurzelsepp und ich erlaube mir zu sagen: Lieber Bruder im Geiste ;)

Zuerst sei gesagt: Du kannst erst einmal froh sein, in Bayern zu leben: Aus eigener Erfahrung meine ich, dass der Protestantismus immer zeitgeistiger wird, je nördlicher man kommt... :glubsch:

Was du innerhalb der EKD nicht mehr finden wirst, ist Kritik an der Frauenordination. Hat quasi Dogmenstatus. Der Glaube an die Realpräsenz ist zwar noch "offizielle Lehrmeinung", das Handeln vieler Ordinierter spricht aber leider eine andere Sprache.

Die Anzahl an Alternativen ist klein, aber vorhanden. Weiterer Austausch gerne per PN.

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Dschungelboy hat geschrieben:
Die Anzahl an Alternativen ist klein, aber vorhanden. Weiterer Austausch gerne per PN.
Das ist ja auch der Sinn eines Forums... :hae?:

Dschungelboy

Re: Konservative und EKD

Beitrag von Dschungelboy »

Tinius hat geschrieben:
Dschungelboy hat geschrieben:
Die Anzahl an Alternativen ist klein, aber vorhanden. Weiterer Austausch gerne per PN.
Das ist ja auch der Sinn eines Forums... :hae?:
Schlecht geschlafen? :vogel:

Sinn ist es erst einmal, den Fragesteller zu helfen und nicht die Neugier der Mitforanten zu befriedigen.

Wer sich etwas mit der Materie beschäftigt hat wird wissen, dass sich lutherischer Konservatismus in manchen Bereichen eben am Rand der kirchenrechtlichen Legalität bewegt, weshalb ich einen Austausch per PN hier vorziehe.

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Dschungelboy hat geschrieben:
Wer sich etwas mit der Materie beschäftigt hat wird wissen, dass sich lutherischer Konservatismus in manchen Bereichen eben am Rand der kirchenrechtlichen Legalität bewegt, weshalb ich einen Austausch per PN hier vorziehe.
Achso.....dass es inzwischen so schlimm ist, wusste ich nicht. Danke für den Hinweis.

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Reinhard
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Reinhard »

Clemens hat geschrieben:Hallo Wurzelsepp, warum wirst du eigentlich nicht wieder katholisch?
Da hast du (richtige) Sakramente, bibeltreue Theologie (leider nicht überall hörbar), ein frömmigkeitsmäßig fast unglaublich breites Spektrum (ist auch für voll-, dreiviertel-, halb- und gar nicht charismatische was dabei), und gehörst wieder zur Original-Kirche.

:ja:
... in der Richtung würde ich ja auch plädieren !

Das sage ich als gelernter Evangelikaler, der durchaus nicht seiner Bekehrung abgeschworen hat, sondern nach Jahrzehnten der Mitarbeit im freikirchlichen und evangelischen Kontext endlich die Fülle der geistlichen Gaben und Reichtümer in der (kath.) Kirche gefunden hat.
Und ja: ich würde mich nach wie vor als "evangelikalen" Katholiken sehen, jedenfalls hat unsere Diasporagemeinde in Ostdeutschland so manche Züge einer freikirchlichen Gemeinde, von der Art, wie der Glaube gelebt wird. Ja: dem Christus, zu dem Du Dich bekehrt hast, kann man hervorragend im katholischen Kontext nachfolgen !

Zum Thema Charismatiker: wenn Du wirklich nüchterne, bibeltreue Charismatiker sehen willst, dann wirst Du sie am ehesten in der katholischen Charismatischen Erneuerung finden.
Das ist jedenfalls meine Beobachtung, und ich habe da doch etwas Überblick, denke ich ...

Ich könnte mir sehr gut vorstellen, dass Du dort eine Heimat finden kannst, denn dort ist sowohl die unmittelbare Christusbeziehung, wie Du sie kennen gelernt hast, als auch eine gute, biblische Theologie "Standard".

Dschungelboy

Re: Konservative und EKD

Beitrag von Dschungelboy »

Über kurz oder lang wird Clemensens Vorschlag der einzig Wahre sein.

Die Frage ist eben nur, wann und wie... :achselzuck:

Tinius
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Dschungelboy hat geschrieben:Über kurz oder lang wird Clemensens Vorschlag der einzig Wahre sein.

Die Frage ist eben nur, wann und wie... :achselzuck:

Es ist doch absurd, so zu tun als solle ein konservativer Protestant irgendwann zur römisch-katholischen Kirche wechseln und das als "einzig Wahre" zu bezeichnen.
Mit dem gleichen Argument könnte ein Orthodoxer das auch empfehlen.

Wurzelsepp sollte sich mal äußern, warum er eigentlich aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten ist. Sind diese Gründe inzwischen nicht mehr relevant ?

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Wurzelsepp »

Vielen Dank für die vielen Beiträge und den kleinen Einblick in das Chaos der Denominationen hier im Kreuzgang!

Grundsätzlich ist es ja nicht so, dass ich in der EKD die einzige Heilige Katholische und Apostolische Kirche sehe, so dass es zwingend notwendig für mich wäre, dort einzutreten. Wenn es freikirchliche Alternativen gibt, in denen das Evangelium rein gepredigt und die Sakramente... (siehe Luthers Kirchen-Definition), warum nicht dort hingehen? Leider habe ich so eine Freikirche noch nicht gefunden. Aber den Hinweisen hier - SELK, Alt- bzw. Christkatholiken - werde ich nachgehen.

Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, hier noch eine Diskussion zum Thema "Warum gibt es überhaupt Christen außerhalb der RKK" loszutreten, aber meine Beweggründe sind jedenfalls, das war ja die Frage, noch aktuell. Und der Entschluss ist über ca. 8 Jahre gereift. RücKKehr kommt jedenfalls für mich nicht in Frage.
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von taddeo »

Wurzelsepp hat geschrieben:RücKKehr kommt jedenfalls für mich nicht in Frage.
Sag niemals "nie". Was besseres wirst Du sicher nicht finden, solange Deine Ansprüche so sind, wie Du sie hier formuliert hast.
(Allerdings habe ich den Eindruck, daß Du zur entscheidenden Frage noch gar nicht durchgedrungen bist - und solange wirst Du nirgends eine Heimat finden.)

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Wurzelsepp »

@taddeo: Stell' mir doch mal die entscheidende Frage, ich weiß jetzt nicht genau, worauf Du hinaus willst?!
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von taddeo »

Wurzelsepp hat geschrieben:@taddeo: Stell' mir doch mal die entscheidende Frage, ich weiß jetzt nicht genau, worauf Du hinaus willst?!
Entscheidend für den Glauben sollte immer die Frage nach der Wahrheit sein. Du hast bisher nur Fragen nach Äußerlichkeiten gestellt, soweit ich sehe - danach, inwieweit bestimmte Gruppierungen Deinen persönlichen (vermeintlichen) Bedürfnissen entsprechen, Deine Vorstellungen befriedigen.
Du wirst nicht um die Frage herumkommen, inwieweit DU den Vorstellungen Gottes entsprechen kannst, und dann gibt es nur eine Antwort.

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Tinius »

Wurzelsepp hat geschrieben:@taddeo: Stell' mir doch mal die entscheidende Frage, ich weiß jetzt nicht genau, worauf Du hinaus willst?!
Na...er möchte wissen, warum du genau die Rückkehr zu den Römischen ausschließt und ob dieser Punkt nicht irgendwie geklärt werden kann.

Was ist dein theologischer Hauptgrund gegen die römisch-katholische Kirche?

Ein Protestant weiss, dass dort falsch gelehrt wird und kann das auch theologisch begründen.

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Reinhard
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Reinhard »

Wurzelsepp hat geschrieben:... Wenn es freikirchliche Alternativen gibt, in denen das Evangelium rein gepredigt und die Sakramente... (siehe Luthers Kirchen-Definition), warum nicht dort hingehen? Leider habe ich so eine Freikirche noch nicht gefunden.
Das dürfte in der Tat schwierig werden, denn "lutherisch" und "freikirchlich" ist praktisch in sich ein Widerspruch. (außer der SELK vielleicht)
Wurzelsepp hat geschrieben:RücKKehr kommt jedenfalls für mich nicht in Frage.
Vielleicht guckst Du Dir doch mal die real Existierende Charismatische Erneuerung an ? - Du wirst Dich wundern, wie "evangelikal" die sind, und wie viel dort anders ist, als Du es "früher" erlebt hast.
(In dem Fall wäre es wahrscheinlich weniger eine "Rückkehr" als ein Weitergehen, so wie bei mir !)

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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Wurzelsepp »

Ich wollte es ja eigentlich vermeiden, hier eine Grundsatzdiskussion zu führen. Die katholische Kirche kennt kein SOLA SCRIPTURA. Sonst gäbe es weder Papsttum noch Rosenkränze, keine Immaculata und keine Herzmystik, keine Anrufung von Heiligen und Armen Seelen im Fegefeuer (ein furchtbarer Greuel)...

Die Frage nach der Wahrheit ist für mich absolut entscheidend, ich suche keine Gemeinde nach "meinen" Vorstellungen, sondern eine Gemeinde, die sich an der Schrift ALLEIN orientiert.

Es gibt viele fleischliche Bedürfnisse in den Freikirchen, ich meine das der Wunsch nach besonderen charismatischen - in Wahrheit sind es wohl Gaben des Feindes Gottes - Erlebnissen und Begabungen auch fleischlicher Natur sind. Man erträgt den nüchternen Glaubensweg nicht mehr, man will ekstatische Erlebnisse, "Feuer vom Himmel", den Heiligen Geist als Antidepressivum und zur Überwindung von Krankheiten und finanziellen Nöten.

Hier brennt ein fremdes Feuer, das sich in der mittlerweile 4. Welle in selbst diejenigen Gemeinden hineinfrisst, die bisher widerstanden haben. Nein, Pfingstgemeinden sind keine bibeltreue Alternative.
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Reinhard
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Re: Konservative und EKD

Beitrag von Reinhard »

Oh, solche Ansichten zu den Pfingstlern / Charismatikern habe ich früher™ auch mal militant vertreten, vor 40 Jahren !
Heute, nach einem langen Weg mit unzähligen Gesprächen mit den unterschiedlichsten Leuten, sogfältigster Prüfung und viel, sehr viel Gebet, sehe ich diese Dinge allerdings anders.

Aber gut, wenn das Deine Vorstellungen sind, kommt für Dich eigentlich wirklich nur die SELK in Frage. Vielleicht kann Dir Clemens etwas mehr dazu sagen. Er ist Theologe und war früher in diesem Bereich zu Hause, bevor er konvertierte.
Schwierig wird dort, wie überhaupt im Lutherischen Bereich, die Sache mit der Bekehrung als Lebensübergabe, mit der Dein (und mein !) Glaubensweg praktisch begonnen hat. Damit können diese Lutheraner nämlich wenig bis gar nichts anfangen.
Zuletzt geändert von Reinhard am Dienstag 2. September 2014, 17:29, insgesamt 1-mal geändert.

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