Rund um die SELK

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Alt-Katholik
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Alt-Katholik »

Tinius hat geschrieben:
Alt-Katholik hat geschrieben:Gibt es eigentlich Pfarrer die im Zölibat leben? Oder ist der Zölibat römisch vorbelastet und wird abgelehnt?

In der AKK gibt es nämlich zölibatär lebende Priester, auch wenn der Zölibat nicht mehr vorgeschrieben ist.
I
Was verstehst du bei der AKK unter "zölibatär" ? Dass der Priester nicht mit einer Frau verheiratet ist? Das alleine wäre nicht zölibatär. Es kommen verborgene hetero- und homosexuelle Kontakte in Frage bzw. eine nicht ausgelebte Sexualität.
Ich spreche vom traditionellen Zölibat, muss ich dir jetzt nicht erklären was das so ist?

Ob der jeweilige Priester uns und sich selbst verarscht und trotzdem auswärts schnackseln geht weiß ich nicht, aber in der Alt-katholischen Kirche gibt es Priester, die bewusst zölibatär leben, heißt: keinen Sex haben. Der deutsche Bischof wäre als Beispiel zu nennen.

Alt-Katholik
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Alt-Katholik »

Stephanie hat geschrieben:Hier muss ich leider korrigieren: Doch, es gibt Asexualität bei Menschen und sie scheint, wenn auch sicherlich nicht jeder dritte davon betroffen ist, auch nicht sooo selten oder außergewöhnlich zu sein. Zumindest gab es in den letzten Jahren vermehrt Berichte zu diesem Thema. (Einfach googeln, da tauchen die entsprechenden Reportagen auf und auch Wikipedia hat -natürlich- dazu einen Eintrag)
Es gibt sogar verschiedene Stufen der Asexualität. Und die Prozentzahl der Asexuellen liegt bei 3 %, also etwas niederer als bei Homosexuellen. Wenn man die mal alle zusammenrechnet kommt man locker auf 15 % Menschen, die nicht klassisch heterosexuell sind: eine starke Minderheit wie ich finde.


Aber gibt es nun SELK-Pfarrer, die bewusst zölibatär leben, weil sie z.B. homosexuell sind?

Tinius
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Alt-Katholik hat geschrieben:
Ich spreche vom traditionellen Zölibat, muss ich dir jetzt nicht erklären was das so ist?

Ob der jeweilige Priester uns und sich selbst verarscht und trotzdem auswärts schnackseln geht weiß ich nicht, aber in der Alt-katholischen Kirche gibt es Priester, die bewusst zölibatär leben, heißt: keinen Sex haben. Der deutsche Bischof wäre als Beispiel zu nennen.
Hat er das erklärt oder wird das nur so interpretiert?

http://www.alt-katholisch.de/fileadmin/ ... f-Ring.pdf

Alt-Katholik
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Alt-Katholik »

Tinius hat geschrieben:
Alt-Katholik hat geschrieben:
Ich spreche vom traditionellen Zölibat, muss ich dir jetzt nicht erklären was das so ist?

Ob der jeweilige Priester uns und sich selbst verarscht und trotzdem auswärts schnackseln geht weiß ich nicht, aber in der Alt-katholischen Kirche gibt es Priester, die bewusst zölibatär leben, heißt: keinen Sex haben. Der deutsche Bischof wäre als Beispiel zu nennen.
Hat er das erklärt oder wird das nur so interpretiert?

http://www.alt-katholisch.de/fileadmin/ ... f-Ring.pdf
Wenn du ihn fragen würdest erklärt er dir das so.

Tinius
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Ich habe gestern Abend mit einem Freund telefoniert, der beruflich bedingt dauerhaft in Norwegen lebt. Er war 15 Jahre aktiv in der SELK und meint, dass es keine zölibatären Pfarrer dort gibt.

Dieter
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Dieter »

Alt-Katholik hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:
Alt-Katholik hat geschrieben:
Ich spreche vom traditionellen Zölibat, muss ich dir jetzt nicht erklären was das so ist?

Ob der jeweilige Priester uns und sich selbst verarscht und trotzdem auswärts schnackseln geht weiß ich nicht, aber in der Alt-katholischen Kirche gibt es Priester, die bewusst zölibatär leben, heißt: keinen Sex haben. Der deutsche Bischof wäre als Beispiel zu nennen.
Hat er das erklärt oder wird das nur so interpretiert?

http://www.alt-katholisch.de/fileadmin/ ... f-Ring.pdf
Wenn du ihn fragen würdest erklärt er dir das so.


Wenn ein alt-katholischer Bischof sagt, er lebe zölibatär, ist das genauso glaubhaft, als wenn dies ein römisch-katholischer Bischof sagt.

Dieter
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Dieter »

Tinius hat geschrieben:Ich habe gestern Abend mit einem Freund telefoniert, der beruflich bedingt dauerhaft in Norwegen lebt. Er war 15 Jahre aktiv in der SELK und meint, dass es keine zölibatären Pfarrer dort gibt.



SELK und Alt-Katholiken kann man diesbezüglich nicht vergleichen, da sie eine ganz unterschiedliche Kirchengeschichte haben.

Ich glaube sofort, dass es in der SELK keinen zölibatär lebenden Pfarrer gibt. Dies würde vielleicht sogar als "Werkerei" angesehen. M.E. gilt -von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen, auch heute noch: Ein evangelischer Pfarrer muss verheiratet sein, ein katholischer muss zölibatär leben.

Die AKK dagegen kommt aus der RKK mit ihren Wertvorstellungen wie zölibatäres Leben, Heilige und Selige usw. Sie ist noch nicht so alt, dass sich -wie bei den Protestanten- Werte wie heiraten "müssen" verinnerlicht haben. Jedenfalls gibt es in der AKK keine frommmen Frauen in den Kirchengemeinden, deren größte Sorge es ist, für den jungen unverheirateten Vikar eine passende Frau zu finden.

In der evangelischen Kirche, jedenfalls außerhalb der großen Städte, liegen diese bibeltreuen Protestantinnen auf der Lauer, damit nichts Unsittliches im Pfarrhaus geschieht (vor allem denke ich jetzt an konservativere Strömungen wie die SELK).

In der RKK hat das Kirchenvolk gelernt, nicht nachzufragen und auch nicht so genau hinzusehen. Ich kenne im Sauerland einen jungen Pfarrer, der mit seiner "Pfarrsekretärin" zusammen lebt. Keiner in diesem katholischen Dorf hat irgend etwas dagegen ("Was soll der Mann denn sonst machen?").

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ziphen
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von ziphen »

Alt-Katholik hat geschrieben:Gibt es eigentlich Pfarrer die im Zölibat leben? Oder ist der Zölibat römisch vorbelastet und wird abgelehnt?

In der AKK gibt es nämlich zölibatär lebende Priester, auch wenn der Zölibat nicht mehr vorgeschrieben ist.
Um ein wenig Substanz in die Diskussion zu bringen, möchte ich auf die Internetseite der Bethlehemsgemeinde Hannover der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche hinweisen, die jedoch nur etwas zu deiner zweiten Frage liefert. Dort heißt es
lutherisch.com hat geschrieben:10.3 Römisch-katholische Christen, die vom Evangelium her glauben und leben, also die Rechtfertigung des Sünders vor Gott allein aus Gnade, allein durch den Glauben, allein durch Christus bekennen, aber auf die altkirchlichen Formen gottesdienstlicher Feier nicht verzichten mögen und diese in den Landeskirchen nicht finden können, werden in der SELK eine Kirche kennenlernen, die sich als „Mitte der Konfessionen" darstellt. Sie hat das Bewährte bewahrt und in zeitgemäßer Form lebendig erhalten. Sie feiert die Gottesdienste in einer Weise, die für jeden römischen Katholiken wiedererkennbar die vertraute abendländische Messe ist. Aber sie erkennt den Anspruch des Bischofs von Rom, als Papst das sichtbare Haupt der ganzen Kirche zu sein und seinen Unfehlbarkeitsanspruch nicht an. Sie erweist der Jungfrau und Gottesmutter Maria, den Aposteln und Evangelisten, den Märtyrern und Lehrern der Christenheit die ihnen nach dem Zeugnis der H. Schrift auch zukommende Ehre und Achtung und gedenkt ihrer auch in den Gottesdiensten, ruft sie aber nicht im Sinne der römischen Heiligenverehrung um ihre Fürbitte an. Sie achtet das Zölibat als eine im Neuen Testament empfohlene Lebensform für alle Christen, die die Gabe dazu besitzen, macht es aber für ihre Pastoren keineswegs verbindlich und achtet es nicht höher als die Ehe. Sie kennt und pflegt die Beichte auch als Einzelbeichte, bietet sie auch als seelsorgliche Möglichkeit jedem an, macht sie aber nicht verpflichtend und verlangt schon gar nicht Aufzählung aller Sünden als Voraussetzung für die Lossprechung.

Römische Katholiken werden die SELK als „evangelisch-katholische" Kirche erleben, die die schrift- und christusgemäßen Inhalte der römisch-katholischen Kirche behalten hat und achtet, aber die der Hl. Schrift widersprechenden Inhalte und Praktiken abgeschafft hat.
Hervorhebung durch mich.
Inwieweit dies allgemeinverbindlich für die SELK ist, kann ich jedoch nicht sagen. Für mich klingt es so, als wäre eine zölibatäre Lebensweise nicht verboten oder gar geächtet. Ein Pfarrer könnte demnach durchaus zölibatär leben, wenn er das denn wollte. Ob eine Gemeinde allerdings eine zölibatäre Lebensführung als eine Art Mangel ansehen und deshalb bei einer Pfarrstellenbesetzung - ich setze mal vorraus, dass die Gemeinden sich Pfarrer selbst aussuchen dürfen - andere Kandidaten bevorzugen würde, ist eine andere Frage.
Wenn böse Zungen stechen, / mir Glimpf und Namen brechen, / so will ich zähmen mich; /
das Unrecht will ich dulden, / dem Nächsten seine Schulden / verzeihen gern und williglich.

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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Doro173 »

Es gab und gibt in der SELK tatsächlich vereinzelt Pastoren, die zölibatär leben. Über nähere Gründe ist mir allerdings nichts bekannt; darüber zu spekulieren würde ich - gerade in einem öffentlichen Diskussionsforum - für nicht angebracht halten. Ob eine Gemeinde so etwas freudig begrüßt, akzeptiert oder ablehnt - dazu kann ich nur sagen: Ein jeder Stand hat seinen Frieden, ein jeder Stand hat seine Last! Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich nur sagen: Es ist beides Gabe und Aufgabe von Gott!

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ziphen
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von ziphen »

Doro173 hat geschrieben:
Tinius hat geschrieben:Gibt es aktuellere Mitgliederzahlen? Kann es sein, dass die SELK einen dramatischen Mitgliederverlust verschweigt? Für 2013 wurden (nach eigenen Angaben wohl laut Wikipedia) noch 33.463 Mitglieder genannt.
Die aktuellen Zahlen von 2014 sind mir nicht bekannt. Trotzdem kann ganz sicher nicht von einem "dramatischen Mitgliederschwund" in der SELK gesprochen werden, gibt es doch - anders als in den Großkirchen - keine großen Austrittswellen wegen Kirchensteuer, Skandalen etc. Die sinkenden Mitgliederzahlen der SELK sind hauptsächlich eine Folge des allgemeinen demographischen Wandels in Deutschland. Demgegenüber steht die erfreuliche Zunahme in einigen Gemeinden dank der Migrantenmission.
idea.de berichtet über die Mitgliederentwicklung der SELK.
idea.de hat geschrieben:Ihre Mitgliederzahl sank um 321 auf 33.175. Das entspricht einem Rückgang von rund einem Prozent,...
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Die allgemeine Bevölkerungsentwicklung.....und besonders vermehrungsfreudig scheint die Gemeinschaft der Gläubigen auch nicht zu sein.

Dieter
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Dieter »


Tinius
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Dieter hat geschrieben:SELK Verden auf evangelisch.de:

https://www.evangelisch.de/inhalte/1256 ... che-verden
daraus
Was die Glaubensinhalte betrifft, so dürfte es trotz der Unterschiede kaum Probleme geben, sich der evangelisch-lutherischen Landeskirche anzuschließen.
Aha.... :/ :/ :/ :hae?: :hae?:
Zuletzt geändert von ziphen am Dienstag 20. Oktober 2015, 19:03, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gekennzeichnet

Dieter
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Dieter »

Wie sagte doch ein älterer Pfarrer der SELK?
Auch in der Landeskirche kann man ein guter Lutheraner sein.
Zuletzt geändert von ziphen am Dienstag 20. Oktober 2015, 19:04, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat

Tinius
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Dieter hat geschrieben:Wie sagte doch ein älterer Pfarrer der SELK?

"Auch in der Landeskirche kann man ein guter Lutheraner sein.
Na dann....ein kompletter Übertritt wäre dann was. Doch nur in welche Landeskirche? Due müsste pur lutherisch sein, oder?

Bischof
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Bischof »

Bischof Voigt für getrennte Unterbringung von Flüchtlingen nach Religionen. Einsatz für Religionsfreiheit!

http://www.kirche-berlin-brandenburg.de ... -meldungen

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Senensis
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Senensis »

ziphen hat geschrieben:
Alt-Katholik hat geschrieben:Gibt es eigentlich Pfarrer die im Zölibat leben? Oder ist der Zölibat römisch vorbelastet und wird abgelehnt?

In der AKK gibt es nämlich zölibatär lebende Priester, auch wenn der Zölibat nicht mehr vorgeschrieben ist.
Um ein wenig Substanz in die Diskussion zu bringen, möchte ich auf die Internetseite der Bethlehemsgemeinde Hannover der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche hinweisen, die jedoch nur etwas zu deiner zweiten Frage liefert. Dort heißt es
lutherisch.com hat geschrieben:10.3 Römisch-katholische Christen, die vom Evangelium her glauben und leben, also die Rechtfertigung des Sünders vor Gott allein aus Gnade, allein durch den Glauben, allein durch Christus bekennen, aber auf die altkirchlichen Formen gottesdienstlicher Feier nicht verzichten mögen und diese in den Landeskirchen nicht finden können, werden in der SELK eine Kirche kennenlernen, die sich als „Mitte der Konfessionen" darstellt. Sie hat das Bewährte bewahrt und in zeitgemäßer Form lebendig erhalten. Sie feiert die Gottesdienste in einer Weise, die für jeden römischen Katholiken wiedererkennbar die vertraute abendländische Messe ist. Aber sie erkennt den Anspruch des Bischofs von Rom, als Papst das sichtbare Haupt der ganzen Kirche zu sein und seinen Unfehlbarkeitsanspruch nicht an. Sie erweist der Jungfrau und Gottesmutter Maria, den Aposteln und Evangelisten, den Märtyrern und Lehrern der Christenheit die ihnen nach dem Zeugnis der H. Schrift auch zukommende Ehre und Achtung und gedenkt ihrer auch in den Gottesdiensten, ruft sie aber nicht im Sinne der römischen Heiligenverehrung um ihre Fürbitte an. Sie achtet das Zölibat als eine im Neuen Testament empfohlene Lebensform für alle Christen, die die Gabe dazu besitzen, macht es aber für ihre Pastoren keineswegs verbindlich und achtet es nicht höher als die Ehe. Sie kennt und pflegt die Beichte auch als Einzelbeichte, bietet sie auch als seelsorgliche Möglichkeit jedem an, macht sie aber nicht verpflichtend und verlangt schon gar nicht Aufzählung aller Sünden als Voraussetzung für die Lossprechung.

Römische Katholiken werden die SELK als „evangelisch-katholische" Kirche erleben, die die schrift- und christusgemäßen Inhalte der römisch-katholischen Kirche behalten hat und achtet, aber die der Hl. Schrift widersprechenden Inhalte und Praktiken abgeschafft hat.
Hervorhebung durch mich.
Inwieweit dies allgemeinverbindlich für die SELK ist, kann ich jedoch nicht sagen. Für mich klingt es so, als wäre eine zölibatäre Lebensweise nicht verboten oder gar geächtet. Ein Pfarrer könnte demnach durchaus zölibatär leben, wenn er das denn wollte. Ob eine Gemeinde allerdings eine zölibatäre Lebensführung als eine Art Mangel ansehen und deshalb bei einer Pfarrstellenbesetzung - ich setze mal vorraus, dass die Gemeinden sich Pfarrer selbst aussuchen dürfen - andere Kandidaten bevorzugen würde, ist eine andere Frage.
Es ist zwar sicher schon 15 Jahre her, daß ich mal dort in Hannover war, und insofern mag ich nicht mehr die Hand dafür ins Feuer legen, daß es sich gerade um diese Gemeinde handelt. Aber haben/hatten die nicht einen zölibatär lebenden, und deshalb von einigen als "kryptokatholisch" bezeichneten Pfarrer? (Mich hat er damals durchaus positiv beeindruckt.)
et nos credidimus caritati

Bischof
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Bischof »

Bischof Voigt fordert Schutz für Christen in Flüchtlingsheimen – Staat hat die Pflicht die Religionsfreiheit zu schützen
In deutschen Flüchtlingsheimen werden Minderheiten immer wieder von radikalen Muslimen angefeindet. Besonders betroffen sind alleinreisende Frauen und Kinder, aber auch Christen. Pfarrer Dr. Gottfried Martens von der Evangelisch-Lutherischen Dreieinigkeits-Gemeinde der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Steglitz berichtet immer wieder von Übergriffen radikaler Muslime auf Christen und christlichen Konvertiten. Seine Kirchengemeindeglieder – vornehmlich Flüchtlinge aus dem Iran und Afghanistan – flehen Martens an, sie aus dem Heim zu holen. Neben gewalttätigen Übergriffen, wie körperliche Angriffe, werden Christen als Kuffar (Ungläubige) beschimpft, Ketten mit Taufkreuzen vom Hals abgerissen, Bibeln zerrissen, der Zugang zur Küche verweigert. Erst am vergangenen Samstag war es erneut in der Aufnahmeeinrichtung im Flughafen Tempelhof zu solchen gewalttätigen Übergriffen gekommen.

Hierauf reagiert Bischof Hans-Jörg Voigt D.D., Hannover, und fordert für Christen getrennte Unterbringungsmöglichkeiten, solange der Staat nicht gewährleisten kann, dass alle Flüchtlinge frei und ungehindert ihren Glauben in den Asylunterkünften leben können. „Die Religionsfreiheit ist ein vom Grundgesetz geschütztes Rechtsgut, wie beispielsweise auch die Pressefreiheit. Der Staat hat die Pflicht und die Aufgabe die Religionsfreiheit uneingeschränkt durchzusetzen, zu gewährleisten und zu schützen“, so Voigt. Gelinge dies zunächst nur auf dem Wege einer nach Religionen getrennten Unterbringung von Flüchtlingen, dann sei dies der vorläufig gewiesene Weg. „Es kann nicht sein, dass Christen wegen ihres Glaubens in Flüchtlingsheimen drangsaliert werden.“ Unverständlich sei, so Voigt weiter, dass gesellschaftlich relevante Gruppen, Verbände und die Politik diese Missstände verharmlosen oder gar ganz verschweigen. Das Problem sei, dass die christlichen Kirchen in Deutschland gegenüber Muslimen eine Mehrheit darstellten und deshalb zurecht den Schutz dieser religiösen Minderheit im Auge behielten. In Flüchtlingsheimen seien aber die Mehrheitsverhältnisse umgekehrt und Christen in der Minderheit. Deshalb bräuchten sie dringend Schutz. Grundsätzlich meint Voigt, dass die Integration nur dann gelingen könne, wenn der Glaube des anderen respektiert und toleriert werde. Trotz aller Unterschiede in Glaubensfragen gilt es als Ziel ein friedvolles Leben miteinander zu gestalten.

Bischof Voigt, der auch Vorsitzender des Internationalen Lutherischen Rates ist – einem weltweiten Zusammenschluss konfessionsgebundener evangelisch-lutherischer Kirchen – begrüßt die Ausführungen des Abschlussdokuments über die Religionsfreiheit, (http://www.katholisch.de/aktuelles/aktu ... -begegnung) die der römisch-katholische Papst Franziskus mit dem Moskauer Patriarchen und dem ganzen Rus, Kyrill I., auf Kuba, unterzeichnete. Dort heißt es unter anderem: „Unter den aktuellen Umständen haben die Leiter der Religionsgemeinschaften die besondere Verantwortung, ihre Gläubigen in einem respektvollen Geist gegenüber den Überzeugungen derer, die anderen religiösen Traditionen angehören, zu erziehen.“ Bischof Voigt erklärt dazu: „Wir sind darauf bedacht, christliche Flüchtlinge in diesem respektvollen Geist zu bestärken, erwarten aber zugleich gerade auch von muslimischen Geistlichen, dass sie in gleicher Weise bei ihren Gläubigen für die Religionsfreiheit eintreten.“ SELK-News

Schade, dass die römisch-katholischen Bischöfe anscheinend nicht in ähnlicher Weise einen Beschluss fassen konnten:

http://www.welt.de/kultur/article152394 ... isten.html :heul: :hae?: :/ :auweia: :erschrocken:

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Marcus
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Marcus »

Es finden immer mehr Flüchtlinge, vor allem aus dem Iran, den Weg zu Christus in der Steglitzer SELK-Gemeinde, worüber jetzt auch in der FAZ ein ausführlicher Artikel erschienen ist:

http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 47113.html

Auf Youtube gibt es auch ein Video über die Gemeinde mit ihrem Pfarrer Dr. Martens:

https://www.youtube.com/watch?v=p7BWY4Sg4JA
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Doro173
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Doro173 »

Die kleine SELK macht weiterhin positive Schlagzeilen in Sachen Flüchtlingshilfe - ach, wäre das schön, wenn alle Christen Europas hier mit einer Stimme sprechen könnten! (aber das klappt ja nicht mal in Deutschland ... )
selk_news hat geschrieben:Über die Grenzen des Erwartbaren hinaus
SELK-Pfarrer Martens mit Stephanus-Preis ausgezeichnet

Berlin, 28.5.216 - selk - In der vollbesetzen Dreieinigkeits-Kirche der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK) in Berlin-Steglitz hat der dortige Gemeindepfarrer Pfarrer Dr. Gottfried Martens am heutigen Samstag den mit 1. Euro dotierten Stephanus-Preis aus den Händen des Stifters Dr. Wolfgang Link empfangen. Link würdigte den Preisträger in seiner Laudatio als einen, der in ganz besonderer Weise auf die Schikanen von Christen in deutschen Flüchtlingsheimen sowohl medial als auch politisch als auch gesellschaftlich hingewiesen habe.

In seiner Dankesrede betonte Martens, dass ihm die Arbeit unter Flüchtlingen viel Freude bereite. Unverständlich sei ihm, dass sowohl die Evangelische Kirche in Deutschland als auch die römisch-katholische Kirche als auch die Politik die Probleme drangsalierter Christen nicht ernst genug nähmen. Er rief zum Gebet für die Verantwortlichen in Staat und Gesellschaft auf, auch für die Muslime und für die schikanierten Christen in den Heimen. "Wer für den anderen betet, kann nicht hassen", so Martens. So wandte er sich gegen jede Form von Rassismus, Diskriminierung und Populismus, gleich welcher Spielart oder Ideologie. Gleichwohl müssten Probleme offen benannt werden.

Gerahmt wurde die Feierstunde vom persischen Gemeindechor, in dem auch deutsche Gemeindeglieder auf Farsi - der Sprache der Iraner - mitsingen. Beim anschließenden Buffet war Gelegenheit zum Gespräch mit dem Geehrten.

SELK-Bischof Hans-Jörg Voigt D.D. (Hannover) hatte in einem schriftlichen Gruß erklärt, der Preis sei "eine große Ehrung" für Martens persönlich wie auch "und vor allem" für dessen "unermüdlichen und weit über die Grenzen des Erwartbaren hinausgehenden Einsatz für Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen mussten und nun bei uns Zuflucht suchen." Voigt in seiner Anrede an den Preisträger weiter: "Ihnen beizustehen, dich laut und öffentlich gegen Drangsalierungen und Ungerechtigkeiten hier in Deutschland einzusetzen, dafür hast du deine Stimme, deine Zeit und deine Kraft gewidmet. Ich bin mir sicher, dass du diesen Anlass nutzen wirst, um erneut auf die unbefriedigende Situation in den Flüchtlingsheimen unseres Landes hinzuweisen. Du darfst deine Kirchenleitung und auch die Stimme deines Bischofs wie bisher ungeteilt hinter dir wissen."

Der Stephanus-Preis wird jährlich von der Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen verliehen. Er ist bestimmt für Menschen, die ihren Glauben entweder in Verfolgerstaaten bekennen oder aber sich außerhalb von Diktaturen für verfolgte Christen einsetzen. Zu den Preisträgern vergangener Jahre gehörten der eritreische Patriarch Abuna Antonios, Erzbischof Louis Sako in Bagdad (Irak) wie auch das Hilfswerk der Jesuiten in Homs (Syrien).
--------------------
Ein Bericht von selk_news /
Redaktion: SELK-Gesamtkirche /
selk_news werden herausgegeben von der Kirchenleitung der Selbständigen Evangelisch-Lutherischen Kirche (SELK), Schopenhauerstraße 7, 3625 Hannover, Tel. +49-511-55788 - Fax +49-511-551588, E-Mail selk@selk.de
---> Informationen aus Kirche und Gemeinden in Wort und Bild
auch unter "SELK-Aktuell" auf http://www.selk.de
Zuletzt geändert von ziphen am Montag 30. Mai 2016, 17:22, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gekennzeichnet, Link eingefügt, Ausnahme nach 4. Abs.3 angenommen

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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Wenn man zu SELK-aktuell geht, kommt jetzt als erste Meldung der Wechsel eines 50-jährigen Pfarrers zur evangelisch-lutherischen Landeskirche in Hessen.
Interessant. Aber vermutlich ist dort die Bezahlung und die Altersversorgung nicht zu verachten.

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Marcus
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Marcus »

Seit wann hat Hessen eine ev.-luth. Landeskirche? :hae?:
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Tinius
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Tinius »

Marcus hat geschrieben:Seit wann hat Hessen eine ev.-luth. Landeskirche? :hae?:
Sorry......Hannover

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Marcus
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Re: Rund um die SELK

Beitrag von Marcus »

Jetzt passt es. Hier zur Meldung.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

Dieter
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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Dieter »

Dieser Beitrag nebst Antworten stammt aus dem Strang "Schöne Kirchen (protestantisch)". ziphen Mod
Doro173 hat geschrieben:Diese Gemeinde feiert übrigens - nicht unbedingt üblich für eine protestantische - alle biblisch verbürgten Marienfeste: Verkündigung, Heimsuchung, Lichtmess
Wird bei diesen Gelegenheiten in einem öffentlichen Gottesdienst der SELK Zehlendorf das Ave Maria gebetet?

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umusungu
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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von umusungu »

Dieter hat geschrieben:
Diese Gemeinde feiert übrigens - nicht unbedingt üblich für eine protestantische - alle biblisch verbürgten Marienfeste: Verkündigung, Heimsuchung, Lichtmess
Wird bei diesen Gelegenheiten in einem öffentlichen Gottesdienst der SELK Zehlendorf das Ave Maria gebetet?
In einem öffentlichen katholischen Gottesdienst wird das Ave Maria auch nicht gebetet.

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Protasius
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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Protasius »

umusungu hat geschrieben:
Dieter hat geschrieben:
Diese Gemeinde feiert übrigens - nicht unbedingt üblich für eine protestantische - alle biblisch verbürgten Marienfeste: Verkündigung, Heimsuchung, Lichtmess
Wird bei diesen Gelegenheiten in einem öffentlichen Gottesdienst der SELK Zehlendorf das Ave Maria gebetet?
In einem öffentlichen katholischen Gottesdienst wird das Ave Maria auch nicht gebetet.
Sind Rosenkranzandachten keine Gottesdienste? Außerdem wird das Ave Maria als Offertorium u.a. am Vierten Adventssonntag gesungen.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Doro173 »

Wird bei diesen Gelegenheiten in einem öffentlichen Gottesdienst der SELK Zehlendorf das Ave Maria gebetet?
Nein. Auch orthodoxe Lutheraner beten nicht zu Maria. Ihrer wird zwar als "Gottesmutter" gedacht, sie wird als die "Gebenedeite unter den Frauen" geehrt und immer wieder als Glaubensvorbild hingestellt, aber gebetet wird ausschließlich zum Dreieinigen Gott. Nach lutherischem Verständnis kommt Maria auch keine Miterlöserschaft zu.

Raphael

Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Raphael »

Doro173 hat geschrieben:Nach lutherischem Verständnis kommt Maria auch keine Miterlöserschaft zu.
Nach katholischem Verständnis ebenfalls nicht! :ja:

Doro173
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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Doro173 »

Nach katholischem Verständnis ebenfalls nicht!
Ein Dogma gibt es dazu (noch) nicht, da hast du Recht! Aber der Titel "Maria Corredemptrix" ist in der Römische-Katholischen Kirche weiterhin gebräuchlich, wenn ich Wikipedia recht interpretiere ...

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holzi
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Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von holzi »

Doro173 hat geschrieben:
Nach katholischem Verständnis ebenfalls nicht!
Ein Dogma gibt es dazu (noch) nicht, da hast du Recht! Aber der Titel "Maria Corredemptrix" ist in der Römische-Katholischen Kirche weiterhin gebräuchlich, wenn ich Wikipedia recht interpretiere ...
Noch nicht so gebräuchlich, wie es manche Pressure Groups gerne hätten. Diese forcieren ja auch eine Dogmatisierung. M.E. völliger Quatsch. Hier aber OT.

Raphael

Re: Schöne Kirchen (protestantisch)

Beitrag von Raphael »

Doro173 hat geschrieben:
Nach katholischem Verständnis ebenfalls nicht!
Ein Dogma gibt es dazu (noch) nicht, da hast du Recht! Aber der Titel "Maria Corredemptrix" ist in der Römische-Katholischen Kirche weiterhin gebräuchlich, wenn ich Wikipedia recht interpretiere ...
Schon der Begriff "gebräuchlich" ist in diesem Zusammenhang abzulehnen! :roll:

Manche Irregeleiteten tun so was, aber bevor daraus ein Dogma erwächst, wird die Hölle zugefroren sein! :doktor:

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