Dresdner Frauenkirche

Rund um Anglikanertum, Protestantismus und Freikirchenwesen.
Raphael

Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Raphael »

Einen herzlichen Glückwunsch an die protestantischen Gläubigen zum Wiederaufbau der im Dresdner Feuersturm zerstörten Frauenkirche! :)

Möge das dort gepredigte Wort den Gläubigen den Weg zum Herrn weisen ..........

Insbesondere erfreut mich, daß die barocke Gestaltungsfreude der Erbauer die sonst übliche Kahlheit, welche man gemeinhin aus anderen evangelischen Kirchenbauten kennt, der Frauenkirche einen nahezu katholischen "Touch" [Punkt] ;)

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spectator
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von spectator »

Raphael hat geschrieben:Einen herzlichen Glückwunsch an die protestantischen Gläubigen zum Wiederaufbau der im Dresdner Feuersturm zerstörten Frauenkirche! :)

Möge das dort gepredigte Wort den Gläubigen den Weg zum Herrn weisen ..........
hat das Kirchegebäude eine Gemeinde? gibt es dort Gläubige, die sich nicht nur für den Aufbau des Gebäudes interessiert haben?

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asderrix
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von asderrix »

spectator hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Einen herzlichen Glückwunsch an die protestantischen Gläubigen zum Wiederaufbau der im Dresdner Feuersturm zerstörten Frauenkirche! :)

Möge das dort gepredigte Wort den Gläubigen den Weg zum Herrn weisen ..........
hat das Kirchegebäude eine Gemeinde? gibt es dort Gläubige, die sich nicht nur für den Aufbau des Gebäudes interessiert haben?
Nein, das Kirchengebäude hat keine Gemeinde, so vielleicht weiß, was ich aber an den letzten zwei Tagen, als die Einweihung der Frauenkirche einen breiten Raum im MDR einnahm mitbekam, gibt es sehr viele Möglichkeiten, in der Frauenkirche Menschen mit der frohen Botschaft von Gott zu erreichen.

http://www.frauenkirche-dresden.org/

Hier findest du einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten.

lg
asder

Raphael

Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Raphael »

@ spectator
spectator hat geschrieben:hat das Kirchegebäude eine Gemeinde?
Nun, die Frauenkirche ist wohl in mehrfacher Hinsicht eine Besonderheit:
1. Sie hat zwei Pfarrer, aber keine Gemeinde. Häufiger ist mittlerweile die Variante anzutreffen, daß es zwar eine Gemeinde, aber keinen Pfarrer mehr gibt .....
2. Für den Wiederaufbau kam eine Summe von weit über 100 Millionen Euro zusammen. Die Stimmen, welche auf eine alternative Verwendung drängten, waren lediglich am Anfang der Aktion zu hören ........
3. Die Symbolik, welche bspw. bei dem aus England gespendeten Kreuz zum Tragen kam, ist IMHO überwältigend. Dies betrifft nicht nur die handwerkliche Arbeit an sich, sondern auch den Umstand, daß der Schmied, von dem das Kreuz erstellt wurde, ein Sohn eines Bomberpiloten war, welcher damals Dresden in Schutt und Asche legte.
4. to be completed

Insgesamt ein Tag der [Punkt] :jump:

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Juergen
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Juergen »

Raphael hat geschrieben:4. to be completed
4. Einen Streit um die Orgel: http://frauenkirche-silbermann.de/html/start

5. to be completed
Gruß Jürgen

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Die katholische Hofkirche in Würzburg wurde nach dem Krieg zusammen mit der Residenz ebenfalls wieder aufgebaut.
Die Gemeinsamkeiten mit der Frauenkirche: Ebenfalls barock, ebenfalls keine Gemeinde.

Es muß doch nicht jede Kirche eine Gemeinde haben, oder?

Werner

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Werner001 hat geschrieben:Es muß doch nicht jede Kirche eine Gemeinde haben, oder?
Nein, muß sie in der Tat nicht.
Der Paderborner Dom hat auch keine Gemeinde. Die Domgemeinde wurde vor einigen Jahren neben 3 weiteren Gemeinden aufgelöst und es wurde aus diesen 4 Gemeinden eine neue Gemeinde gegründet.


ABER:
In nicht wenigen Bistümern werden Gemeinden aufgelöst, zusammengelegt etc. Im Bistum Essen macht man aus über 200 Pfarreien rund 35.
Teilweise werden sogar Kirchengebäude verkauft.
Und dort errichtet man ein riesiges Teil.
Gruß Jürgen

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Ragnar
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Beitrag von Ragnar »

Juergen hat geschrieben: Teilweise werden sogar Kirchengebäude verkauft.
Und dort errichtet man ein riesiges Teil.
Es war,
in erster Linie,
kein religiöses Bedürfnis.
Gebt dem Kaiser was des Kaisers ist...

!Nichts

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Juergen hat geschrieben:ABER:
In nicht wenigen Bistümern werden Gemeinden aufgelöst, zusammengelegt etc. Im Bistum Essen macht man aus über 200 Pfarreien rund 35.
Teilweise werden sogar Kirchengebäude verkauft.
Und dort errichtet man ein riesiges Teil.
Das wäre ein Argument, wenn der Bishof von Essen die Frauenkirche finanziert hätte.
Aber so sehe ich da den Zusammenhang nicht.

Werner

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Werner001 hat geschrieben:
Juergen hat geschrieben:ABER:
In nicht wenigen Bistümern werden Gemeinden aufgelöst, zusammengelegt etc. Im Bistum Essen macht man aus über 200 Pfarreien rund 35.
Teilweise werden sogar Kirchengebäude verkauft.
Und dort errichtet man ein riesiges Teil.
Das wäre ein Argument, wenn der Bishof von Essen die Frauenkirche finanziert hätte.
Aber so sehe ich da den Zusammenhang nicht.

Werner
Wenn keine Notwendigkeit für einen Kirchbau besteht -- warum wird eine gebaut?
Gruß Jürgen

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Stephen Dedalus
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Beitrag von Stephen Dedalus »

Hallo Jürgen,

ich denke, diese Frage werden sich die Leute in Dresden sehr wohl gestellt haben. Schließlich ist die Kreuzkirche ja nahe, und die wird auch nicht jeden Sonntag brechend voll sein.

Aber es gibt doch Beispiele dafür, daß so besondere Orte wie die Frauenkirche einfach eine Gemeinde ziehen. In Berlin zum Beispiel ist der Berliner Dom (auch eine Kirche ohne Gemeinde) jeden Sonntag zum Abendmahlsgottesdienst voll. Darunter sind viele Menschen von außerhalb, die einfach einmal einen Gottesdienst im Berliner Dom erleben wollen.

Ich denke, daß dies für die Frauenkirche ebenso gelten wird. Das Interessel ist ja nachgeradezu überwältigend. Die Kirche tut imho gut daran, sich solche Dinge zunutze zu machen und dadurch Leute mit der Botschaft des Evangeliums zu erreichen.

Gruß
Steve

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Granuaile
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Beitrag von Granuaile »

Ich habe aus der Entfernung - Wohnort Zürich - mir auch die Frage gestellt, ob man mit der Viertelmilliarde Euro nicht anderes, effizienteres hätte tun können, als eine Kopie einer zerstörten Kirche zu erstellen, insbesondere auch im Hinblick auf den Aufbau Ost.
Dieses Jahr habe ich an der Osternachtsfeier in der Frauenkirche teilgenommen. Schon mehr als eine Stunde vorher stand eine grosse Menschenschlange vor der Kirche. Ich reihte mich ein und hörte etwas zu, was die Menschen sprachen. So hörte ich einen Mann erzählen, wie er in Dresden aufgewachsen sei und immer nur den Trümmerhaufen der alten Frauenkirche gesehen habe, und wie seine Grossmutter immer wieder von der Pracht der alten Frauenkirche geschwärmt habe. Der Mann war überglücklich, dass er nun diese Pracht, neu aufgebaut, auch noch bewundern darf. Mir wurde klar, dass der Wiederaufbau eine Bedeutung hat, die nicht in Euro und Cent zu messen ist. Es ist ein Stück Vergangenheitsbewältigung, zu welchem auch Grossbritanien - nicht nur finanziell, sondern ideel - beigetragen hat. Und es ist ein Zeichen, dass Krieg und 40 Jahre staatlich geförderter Atheismus das christliche Dresden zwar zu schwächen, nicht aber zu zertreten vermochten.
Ich denke, der Aufbau hat sich gelohnt. Dass es keine "Frauenkirchgemeinde" gibt, ist egal. Die Frauenkirche ist gut besucht; sie spricht also die Menschen an und dient damit der vornehmsten Aufgabe der Christenheit, der Verkündigung, in bestem Sinne. Abgesehen davon ergibt sich die Gemeindeeinteilung von Dresden, überhaupt die Schaffung von territorialen Kirchgemeinden mit Steuerhoheit, nicht aus den Evangelien. Wie wir die Verkündigung, Diakonie usw. organisieren ist eine Sache von uns nachgeborenen Menschen.

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Niels
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Niels »

„Dresden hat seine Frauenkirche, Potsdam bekommt seine Garnisonkirche, Magdeburg braucht seine Ulrichskirche“: http://www.domradio.de/aktuell/72224/di ... -wahl.html
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

sndrsch
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von sndrsch »

Ich muß leider widersprechen: Der Berliner Dom (offizieller Name: Oberpfarr- und Domkirche zu Berlin) hat sehr wohl eine eigene Gemeinde, erste urkundliche Erwähnung 168. 28 haben wir den 4. Geburtstag groß gefeiert. Die Besonderheit ist, daß die Domgemeinde, schon seit damals, eine Personalgemeinde ist, d.h. daß nicht das Wohnortprinzip gilt, sondern jeder Berliner und Speckrandberliner Gemeindeglied auf Antrag hin werden kann. Wir verzeichnen seit den 9er Jahren steigende Mitgliederzahlen, ca. 8 - 12 neue Gemeindeglieder pro Jahr; derzeit etwa 13 Gemeindeglieder. Für die Abendmahlsgottesdienste am Sonntagvormittag kann man folgende Faustregel aufstellen: ein Drittel Gemeinde, ein Drittel Berliner, ein Drittel auswärtige Touristen. Für weitere Informationen: http://www.berlinerdom.de

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Lioba
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lioba »

Herzlich willkommen im Kreuzgang! :huhu: Gehörst du selbst zur Domgemeinde?
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Marcus
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Marcus »

Auch von mir ein Herzliches Willkommen!

Während eines Berlin-Urlaubs habe ich dem Berliner Dom einen Besuch abgestattet. Dabei habe ich erfahren, dass sich im Laufe der vergangenen Jahren eine Personalgemeinde entwickelt hätte, zu der auch von außerhalb einige fänden. Für landeskirchliche Verhältnisse scheint es dort auch ziemlich liturgisch zu sein.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

sndrsch
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von sndrsch »

Ja, ich gehöre zur Domgemeinde (seit Anfang 2000) :) wie gesagt, die Personalgemeinde besteht schon seit dem 17. Jahrhundert. Ursprünglich wurden die reformierten Gläubigen dort versammelt (Brandenburg hatte ja die Besonderheit, daß die Kurfürsten seit 1613 reformiert waren, während das Volk überwiegend lutherisch blieb; man konnte das ius reformandi nicht wirklich durchsetzen.) In der Nachkriegszeit mit den kriegsbedingten Zerstörungen des Doms und der deutschen Teilung sank die Gemeindegliederzahl natürlich rapide ab (bis vielleicht 300 oder so), aber mit der Wiedereinweihung der Predigtkirche 1993 und dem Versuch, liturgisch ansprechende Gottesdienste zu gestalten, steigen, wie gesagt, die Zahlen (entgegen dem allgemeinen Trend) wieder. Im 19. Jahrhundert hatte die Gemeinde zeitweilig sogar 12.000 Glieder.

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Radulf Thoringi
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Radulf Thoringi »

sndrsch hat geschrieben:...Ursprünglich wurden die reformierten Gläubigen dort versammelt (Brandenburg hatte ja die Besonderheit, daß die Kurfürsten seit 1613 reformiert waren, während das Volk überwiegend lutherisch blieb)...
Ist Deine Gemeinde eigentlich immer noch reformiert oder seid ihr mittlerweile lutherisch? Die Bilder sehen schön aus.
"Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet Gott."
Werner Heisenberg

sndrsch
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von sndrsch »

Seit 1817 sind wir uniert (Stichwort: Altpreußische Union zwischen Lutheranern und Reformierten; später Evangelische Kirche der Union, heute Union Evangelischer Kirchen in der EKD). Ich persönlich komme ja ursprünglich aus Nordelbien und würde von mir immer sagen, daß ich lutherisch bin. Von der Ausrichtung her ist aber die Gemeinde schon tendenziell eher lutherisch, würde ich sagen (liturgisch auf jeden Fall).

Bischof
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Bischof »

Mit "wir" ist wohl die Domgemeinde gemeint. Sind alle uniert?... Nein, eine kleine Kirche - in Ablehnung der Union ist dem lutherischen Bekenntnis treu geblieben und in Berlin mit mehreren Gemeinden vertreten: http://www.lutherisch-berlin.de/index.p ... &Itemid=2 ;D Also, besser ist immer das Original.. :blinker:

sndrsch
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von sndrsch »

Mit "wir" meinte ich in der Tat die Domgemeinde und die EKBO (Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische-Oberlausitz). Seit 1973 mit der Leuenberger Konkordie haben ja hierzulande und europaweit übrigens die unierten, lutherischen und reformierten Kirchen Abendmahlsgemeinschaft, mit Ausnahme einiger kleiner sektenmäßiger Freikirchen, wie z.B. den sogenannten Altlutheranern, die ja noch nicht mal mit den lutherischen Landeskirchen Abendmahlsgemeinschaft haben, so weit ich informiert bin. ;-) Die lutherischen Bekenntnisse gelten auch in der EKBO.

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Lioba
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lioba »

Anmerkung: In der Klausnerei haben alle reformatorischen Gruppen soweit sie sich mindestens zur Trinität bekennen einen Platz. Also respektiert einander trotz lehrmässiger Differenzen. :)
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Lutheraner
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lutheraner »

sndrsch hat geschrieben:Seit 1973 mit der Leuenberger Konkordie haben ja hierzulande und europaweit übrigens die unierten, lutherischen und reformierten Kirchen Abendmahlsgemeinschaft, mit Ausnahme einiger kleiner sektenmäßiger Freikirchen, wie z.B. den sogenannten Altlutheranern, die ja noch nicht mal mit den lutherischen Landeskirchen Abendmahlsgemeinschaft haben, so weit ich informiert bin. ;-)
Die Abendmahlsgemeinschaft wurde in den 50-er Jahren von Seiten der Lutherischen Bekenntniskirchen aufgehoben, nachdem die evang.-luth. Landeskirchen der EKD beitraten. Das war ein trauriger Schritt, aber es bliebt keine andere Wahl. Mittlerweile sind auch die evang.-luth. Landeskirchen vom reformierten Gift durchseucht, auch wenn es dort noch einige gute lutherischen Gemeinden gibt.
Aber ich kann verstehen, dass es nicht einfach für dich ist, das anzuerkennen.

sndrsch hat geschrieben:Die lutherischen Bekenntnisse gelten auch in der EKBO.
Teilweise. Und was ist schon die Gültigkeit von Bekenntnisschriften. Frag' mal deine Glaubensgeschwister, was sie für ein Abendmahlsverständnis haben. Mit lutherisch hat das nichts mehr zu tun. Hier sind sie fast alle längst reformiert.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

sndrsch
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von sndrsch »

Nun gut, wenn Sie alle in den altlutherischen Gemeinden so gut Bescheid wissen, was man in den Landeskirchen denn so glaubt und was korrekt Lutherisch ist, ist es ja gut...

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Pit
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Pit »

Lutheraner hat geschrieben: ...
Teilweise. Und was ist schon die Gültigkeit von Bekenntnisschriften. Frag' mal deine Glaubensgeschwister, was sie für ein Abendmahlsverständnis haben. Mit lutherisch hat das nichts mehr zu tun. Hier sind sie fast alle längst reformiert.
Hallo Lutheraner,

mir hat mal ein befreundeter Pastor (Lutheraner) gesagt, in seiner Gemeinde würde keine (!) Abendmahlsgemeinschaft mit den Reformierten praktiziert (und wenn sie an dem Gottesdienst teilnähmen- manchmal sind welche dort zu Gast auch darauf hingewiesen), da ein grundsätzlich unterschiedliches Abendmahlsverständnis vorläge.
Resultat:
Innerhalb des Kirchenkreises gilt die Gemeinde einigen EKDnahen Gemeinden als "zu katholisch" und "nicht mehr lutherisch!" :roll:
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Pit
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Pit »

sndrsch hat geschrieben:Nun gut, wenn Sie alle in den altlutherischen Gemeinden so gut Bescheid wissen, was man in den Landeskirchen denn so glaubt und was korrekt Lutherisch ist, ist es ja gut...
Die Landeskirchen betreffend kann ich als Katholik nur von der EKiW (also der Landeskirche Westfalens) und dort auch nur von wenigen Gemeinden, die ich kenne, reden.
Aber in diesen Gemeinden sieht es so aus, daß in einer (!) darauf geachtet wird, wer die Abendmahlsgaben empfängt, während in den anderen beiden - so haben es mir bereits Gemeindemitglieder erzählt - eigentlich jeder (!) am Abendmahl teilnehmen kann.
carpe diem - Nutze den Tag !

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taddeo
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von taddeo »

Wenn man hier unbefangen mitliest, was für ein Saustall bei Prottis offenbar herrscht, bin ich um unseren eigenen direkt wieder froh. :tuete:

Wie soll man so einen Chaotenverein denn überhaupt ernstnehmen?

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Marcus
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Marcus »

Lutheraner hat geschrieben:
sndrsch hat geschrieben:Die lutherischen Bekenntnisse gelten auch in der EKBO.
Teilweise. Und was ist schon die Gültigkeit von Bekenntnisschriften. Frag' mal deine Glaubensgeschwister, was sie für ein Abendmahlsverständnis haben. Mit lutherisch hat das nichts mehr zu tun. Hier sind sie fast alle längst reformiert.
Ich denke, das Problem ist hier das „auch“. Würden entweder nur das lutherische oder das reformierte Bekenntnis gelten, wäre vieles einfacher. Man kann nicht einfach zwei sich zum Teil inhaltlich widersprechende Bekenntnisse haben. Insoweit zwei Bekenntnisse gleich gültig sind, sind sie letztlich auch beide gleichgültig. Aber unabhängig von dieser Problematik zeigt ja auch ein Blick in Richtung RKK, wie gleichgültig vielen der heutigen Katholiken ihr Katechismus ist. Auch in nur lutherischen Gemeinden dürfte der Anteil derer, die mit Luther Abendmahlverständnis nichts anfangen können und wollen, ebenfalls ziemlich hoch sein. Uns seien wir mal ehrlich. Das war zu Luthers Zeiten schon so, dass in manchen Regionen nicht wenige lutherische Geistliche ein kryptocalvinistische Abendmahlsverständnis hatten.
Jesus spricht: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ (Joh. 14,6)

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Lutheraner
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lutheraner »

taddeo hat geschrieben:Wenn man hier unbefangen mitliest, was für ein Saustall bei Prottis offenbar herrscht, bin ich um unseren eigenen direkt wieder froh. :tuete:
Für das "Saustall" hast du doch hoffentlich eine Verwarnung gekriegt?
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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taddeo
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von taddeo »

Lutheraner hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Wenn man hier unbefangen mitliest, was für ein Saustall bei Prottis offenbar herrscht, bin ich um unseren eigenen direkt wieder froh. :tuete:
Für das "Saustall" hast du doch hoffentlich eine Verwarnung gekriegt?
Für den katholischen oder den anderen? ;D

Ich hoffe, daß durch meine Verwendung dieser Vokabel für beide "Vereine" hinreichend deutlich geworden ist, daß es sich hier um eine ironische Aussage handelt, wenn auch mit durchaus ernstem Hintergrund.

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Lutheraner
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lutheraner »

@Taddeo: Ich finde den Begriff trotzdem stark überzogen. In den Unierten Landeskirchen ist es ja schon seit fast 200 Jahren so, dass lutherisches und reformiertes Bekenntnis nebeneinander und teilweise miteinander existieren und es stört dort auch fast niemanden. Die Kritik daran kam in diesem Thread nur von außen (SELKies). Aber es passt ja dann auch, dass die beiden "Sauställe" (deine Meinung) EKD und RKK miteinander Ökumene spielen. Ich weiß nicht, wo dein Problem ist ;-)
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Re: Dresdner Frauenkirche

Beitrag von Lutheraner »

sndrsch hat geschrieben:Nun gut, wenn Sie alle in den altlutherischen Gemeinden so gut Bescheid wissen, was man in den Landeskirchen denn so glaubt und was korrekt Lutherisch ist, ist es ja gut...
Viele SELKies waren lang genug in der Landeskirche gewesen. Daher können sie das schon gut einschätzen :-)
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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