Mein "Debüt"

Von Orgelpfeifen, Zimbelspielern und Kantoren.
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monsieur moi
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Mein "Debüt"

Beitrag von monsieur moi »

...es steht bevor. Und ich bin nicht schlecht nervös.
Seit einigen Monaten, es mögen jetzt ungefähr fünf sein, spiel ich Orgel. So wie mein Orgel"lehrer" sagt soll es auch gar nicht mal schlecht sein, Klavier konnte ich ja vorher.
Jetzt steht demnächst, höchstwahrscheinlich am Donnerstag dem 31. Januar (Werktagsmesse, eigentlich ohne Orgel) meine erste Messe an.
Die Liederfolge ist mit dem Pfarrer abgesprochen (teilweise noch unkreativ, aber für nen Anfänger...).
Nun an einige erfahrene Organisten unter euch:
Ich würd mich freuen, wenn der eine oder andere mir dazu seine Meinung geben würde.
Mir ist schon klar, dass sowas nicht immer geht, aber da es die erste Messe ist, bin ich halt nervös, und brauch eine erfahrene Meinung.
Die Bet- und Singordnung ist wie folgt:

Orgelvorspiel:

BWV 558
Mit der Registrierung:
Manual 1: Trompete 8'
Manual 2: Gedackt 8' und Krummhorn 8', dazu Tremulant
Pedal: Posaune 16'
Dabei sind das Pedal und das zweite Manual zusammen gekoppelt.

Gesang zum Einzug:

Gotteslob Nr. 258 "Lobe den Herren", Strophe 1&2
Mit der Registrierung:
Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Nasard 4'
Manual 2: Prinzipal 2', Gedacht 8', Blockflöte 4'
Pedal: Subbass 16' und Oktavbass 8'
Dabei werden die beiden Manuale in der zweiten Strophe zusammen gekoppelt.

Gloria:

Gotteslob Nr. 108 "Komm du Heiland aller Welt", Strophe 5. Eigentlich ein Adventslied, aber auch für die festfreie Zeit tauglich. Zitat: "Gott dem Vater Ehr und Preis und dem Sohne Jesu Christ, Lob sei Gott dem Heil'gen Geist, jetzt und ewig, amen."
Mit der Registrierung:
Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Spitzflöte 2', Mixtur 4-6
Manual 2: Scharff 2-fach, Tremulant
Pedal: Oktavbass 8', Nachthorn 2', Posaune 16'
Das zweite Manual ist dabei an das erste gekoppelt.

Zwischengesang:

Gotteslob (Bistum Münster) Nr. 885 "Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt", Strophe 1-4
Mit der Registrierung:
Manual 1: Trompete 8'
Manual 2: Krummhorn 8'
Pedal: Posaune 16'
Dabei ist das Pedal an beide Manuale gekoppelt, die Manuale sind ebenfalls zusammengekoppelt.

Gabenbereitung:

Gotteslob (Bistum Münster) Nr. 886, Strophen 1-3 "Wenn wir das Leben teilen, wie das täglich Brot"
Mit der Registrierung:
Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Nasard 4'
Manual 2: Prinzipal 2', Gedacht 8', Blockflöte 4'
Pedal: Subbass 16' und Oktavbass 8'
Dabei werden die beiden Manuale in der dritten Strophe zusammen gekoppelt. In der zweiten Strophe wird im ersten Manual die Rohrflöte abgestoßen und die Mixtur gezogen.

Sanctus:

Überraschung: Gotteslob (Bistum Münster) Nr 862 "Heilig, heilig heilig, heilig ist der Herr, heilig heilig heilig, heilig ist nur er. Er der nie begonnen ...."

Die Registrierung ist hierbei ganz stumpf: Tutti, alle Register, alle Koppeln.

Begleitung zum Kommuniongang:

Gotteslob NR. 423. Das ist zwar ein altes, lateinisches Credo, aber mit einer sehr schönen Melodie, und wenn man es mit weichen Flöten spielt sehr besinnlich.
Daher die Registrierung:
Manual 1: nichts
Manual 2: Gedackt 8', Blockflöte 4', Tremulant
Pedal: nichts

Dankgesang:

Nr. 261
Registrierung:
Mit der Registrierung:
Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Nasard 4'
Manual 2: Prinzipal 2', Gedacht 8', Blockflöte 4'
Pedal: Subbass 16' und Oktavbass 8'
Dabei werden die beiden Manuale in der dritten Strophe zusammen gekoppelt. In der zweiten Strophe wird im ersten Manual die Rohrflöte abgestoßen und die Mixtur gezogen.
Also im Grunde genommen, wie die Registrierung zur Gabenbereitung.

Entlassung:

Nr. 258, dritte und vierte Strophe
Mit der Registrierung:
Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Spitzflöte 2', Mixtur 4-6, Trompete 8'
Manual 2: Prinzipal 2', Blockflöte 8', Gedackt 8', Scharff 2-fach, Quinte 1 1/3', Tremulant
Pedal: Posaune 16', Subbass 16', Oktavbass 8', Quintade 4', Nachthorn 2'
In der vierten Strophe wird das zweite ans erste Manual gekoppelt.





Natürlich wurde meinem "Lehrer" (in Gänsefüßchen, weil er nicht wirklich ein Lehrer ist, sondern nur von Zeit zu Zeit reinschaut und mir zeit, was ich noch machen könnte, die Orgel bring ich mir selbst bei) das schon vorgestellt. Es wurde mir ein "Hmm, geht so..." zurück gegrummelt. Ich wollte aber dringend noch die Meinung von richtig erfahrenen Organisten hören, weil es die ja hier gibt und mein "Lehrer" das eben erst seit 5 Jahren macht. Was nichts im Vergleich ist zu den (ich glaube es sind) 30 Jahren ist, die einige hier schon Orgel spielen. Auch wenn das jetzt wirklich sehr genaue Vorstellungen sind, bin ich sofort bereit, die ab zu ändern. Es kann ja sein, dass jemand der sich besser auskennt sofort weiß, das manche Register sich stark disharmonisch klingen.

Ich freu mich auf eure Meinungen.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

Erst mal, herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg zum bevorstehenden Debüt.

Ich habe etwas den Eindruck, Du machst Dir zu viel Gedanken um die "perfekte" Registrierung. Das solltest Du ganz locker angehen und im Laufe der Zeit ruhig spontan immer wieder etwas ausprobieren. Nach einiger Zeit geht das dann so langsam in Fleisch und Blut über und man weiß einfach was geht und was nicht geht. Etwas stutzig mach mich das Tutti zum Sanctus. Wieviel sangeskräftige Leute werden denn in dieser Werktagsmesse ungefähr sein? Persönlich gestalte ich die Registrierung auch immer etwas zu den Rangordnungen der Gottesdienste, also einfach Werktagsmesse im Jahreskreis dann doch mehr zurückhaltend.

Für eine Werktagsmesse hätte ich ab Gabenbereitung wohl eine der Messreihen ausgewählt (z.B. GL 468 bzw. 480 oder 490) und vorher das entsprechende Gloria, aber da will ich mich nicht einmischen ;)

Viel Erfolg und berichte bitte wie es war!
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Für eine Werktagsmesse [...] vorher das entsprechende Gloria [...]
Gloria? Werktags? Raimund! Tztztz. :kiss:
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Natürlich sollst du dich einmischen, so war es ja gedacht.
Das mit den Messreihen ist ja eigentlich klar. Das Ding ist nur, dass ich dann so kurzzeitig umdisponieren müsste, dass ich nicht mehr lange Zeit hätte zum Üben, und es nicht schaffen würde, die Lieder noch zu lernen. Aber das nehm ich mir für dann vor, die Messreihen sind ja praktisch auch Allroundlieder (passen fast zu jeder Zeit).
Na, aber holla, und wie ich mir Gedanken um die Registrierung mache. Ist keine schöne vorstellung, dass ich dann dastehe und Register ziehe, die absolut nicht passen. Fürchterlich.
Du hast aber mit dem Tutti recht, wo ichs gerade überdenke. Wenn weniger Leute da sein sollten, denk ich, werd ich auf die Mixtur, Prinzipale, Zungen und Scharff umsatteln...
So aufgeregt ich damit auch bin, aber ich freu mich darauf ja auch irgendwie, auf jedenfall wird es euch ausführlich erzählt.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Lieber monsieur moi,

zunächst mal viel Erfolg, gute Ideen und eine sichere Ausführung für deine erste Messe! Geh es ruhig an. Wenn etwas daneben geht, notfalls einstimmig weiterspielen. Das wichigste ist es, im Rhythmus zu bleiben.

Liturgische Anmerkung: werktags gibt es kein Gloria. Du könntest statt dessen das Kyrie singen.

Natürlich kann man auf die Entfernung nicht den Charakter des Instruments beurteilen, daher sind meine Empfehlungen ein Schuss ins Blaue. Gegebenenfalls musst du es vor Ort ausprobieren.

Beim Vorspiel wäre mir die Trompete im Vergleich zum Krummhorn (Vorsicht, vor der Messe ausprobieren! Seeeehr verstimmungsanfällig) zu laut. Bei der Fuge sollten Pedal und Manuale klanglich gleichberechtigt sein.

Probier doch mal folgendes: Manual 1: Prinzipal 8', Gedackt 4', Rohrflöte 8', Spitzflöte 2', Mixtur 4-6
Pedal: Subbass 16', Oktavbass 8', Posaune 16' - ohne Koppeln, evtl. 4' dazu.

Auch beim Zwischengesang würde ich ausprobieren, ob die beiden Register nicht zu ungleich sind. Hier würde ich zum Krummhorn vielleicht tatsächlich einen 8' und 4' dazunehmen.

Zur Gemeindebegleitung: In der Werktagsmesse ist die Mixtur auf jeden Fall zuviel. Bei mir sitzen da ungefähr 20 - 30 Leute. Da reichen bei mir (riesige Kirche!) Prinzipal 8', Gedackt 8' und Oktave 4', evtl. 2'-Flöte dazu. Mehr nicht! Man unterschätzt an der Orgel sitzend leicht die Lautstärke des Instruments. Man sollte bei der Begleitung an der Orgel die Gemeinde noch gut singen hören können. Sonst ist es zu laut.
Prinzipiell gilt: bei der Begleitung nicht zu oft die Klangfarbe variieren. Gemeinden sind erstaunlich leicht aus dem Konzept zu bringen, und von Dingen, die uns vielleicht künstlerisch wertvoll vorkommen eher genervt. Schlicht bleiben! Dafür beim Vorspiel kreativer sein. :ja:
Bei der Begleitung würde ich übrigens grundsätzlich den Nasard und die Quinte rauslassen. Sie verschleiert nur der Klang, trägt aber im Normalfall wenig zur Verbesserung der Begleitung bei. Übrigens kann man Gedackt 8' und Nasard 2 2/3' gut als Soloregistrierung verwenden.

Zum Schlusslied: VIEL ZU LAUT! Es kann feierlich sein, aber über den Zweifuss, vielleicht (!) Mixtur würde ich nicht hinausgehen. Die Leute kratzen dir hinterher die Augen aus. Ich weiss das, habe es in meiner ersten Messe 1995 genau so gemacht. :mrgreen:

Ein paar brauchbare Tipps findest du übrigens im Vorwort zum "Orgelbuch zum Gotteslob". Die Registrierungsvorschläge sind da teilweise recht brauchbar.

Ansonsten empfehle ich, ruhig munter zu experimentieren. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, und nur durch Ausprobieren lernt man den Charakter der unterschiedlichsten Instrumente (und Räume!) kennen.

Alle anderen Ideen sind ganz gut. Noch ein Tipp: Koppel doch zum Beispiel mal die 8' beider Manuale zusammen, mit oder ohne Tremulant. Oder nur die flötigen 4' - ebenfalls mit oder ohne Tremulant. Das vielleicht auch jeweils eine Oktave höher oder tiefer anspielen. Gibt manchmal (nicht an jeder Orgel) einen schönen Effekt. Auch kann man auf dem zweiten Manual einen 8' und 4' registrieren, und die Choralmelodie auf dem Prinzipal 8' (ggfs. eine Oktave höher) spielen. Auch sehr nett.

Also nochmals: viel Erfolg!
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

cantus planus hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:Für eine Werktagsmesse [...] vorher das entsprechende Gloria [...]
Gloria? Werktags? Raimund! Tztztz. :kiss:
Äh ja, sorry, war etwas verwirrt :roll: Eigentlich wollte ich den Halbsatz auch nicht schreiben, aber oben hatte monsieur moi ein Gloria in seinem Liedplan stehen. Vielleicht ist ja ein lokales Hochfest? :mrgreen:
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Raimund Josef H. hat geschrieben:Äh ja, sorry, war etwas verwirrt :roll: Eigentlich wollte ich den Halbsatz auch nicht schreiben, aber oben hatte monsieur moi ein Gloria in seinem Liedplan stehen. Vielleicht ist ja ein lokales Hochfest? :mrgreen:
:mrgreen: So ähnlich argumentiert hier in Köln ein ranghoher Prälat - dessen Namen ich jetzt diskret verschweige - auch, wenn er manchmal etwas absonderliche Liedwünsche hat.
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

monsieur moi hat geschrieben:Na, aber holla, und wie ich mir Gedanken um die Registrierung mache. Ist keine schöne vorstellung, dass ich dann dastehe und Register ziehe, die absolut nicht passen. Fürchterlich.
Einen Tipp noch: Wenn mal etwas daneben geht, z. B. in der Registrierung, dann bitte selbstbewusst die Strophe durchziehen. Du bist der Chef an der Orgel! ;)
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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Wenn die Werktagsmesse in der Osteroktav ist, kann sie wohl ein Gloria haben. Da monsieur an Donnerstag, dem 31. Januar spielen will, müssen wir es nur noch hinkriegen, daß Ostern auf den 27. 1. fällt. :freude:

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

anneke6 hat geschrieben:[...]müssen wir es nur noch hinkriegen, daß Ostern auf den 27. 1. fällt. :freude:
Bist du jeck?! :joker:

Wir haben hier schon jetzt alle Mühe, den Karneval zwischen Dreikönige und Aschermittwoch zu quetschen. Das arme Dreigestirn ist im nie gekannten Sitzungsmarathon...

Das geht nun wirklich nicht. Allerdings stünde uns auch ein eigener Kölner Kalender gut an. Genug Selbstbewusstsein haben wir dafür ja. :mrgreen:
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Lokales Hochfest fänd ich auch toll *lach*... Fänd ich aber auch nicht schlecht.
Nein das mit dem Gloria habe ich dazu geschrieben, weil ich erst davon ausgegangen bin, dass ich samstagabends spielen kann, das ist aber, weil ich noch Anfänger bin, aus verständlichen Gründen durch den Pfarrer nicht realisiert worden *g*
Ich habe das Gloria jetzt einfach mal mit aufgeschrieben, weil ich vorher nicht gewusst hatte, dass es Werktags keines gibt. Ich bin eben der Sonntagsmessgänger...

Cantus Planus! Erst mal herzliches Danke für deinen Beitrag. Ich hab jetzt mal gerade alle deine Vorschläge für die Registrierung aufgeschrieben und werd einfach beim nächsten Üben ausprobieren und sehen, was besser ist.
Was die Anzahl der Messgänger werktags betrifft, ist die Kirche (laut Pfarrer) immer recht gut besucht. Hier in der "finstersten evangelischen Landeskirche von Oldenburg" gibt es zwar nur wenige Katholiken, aber die halten sich auch wacker und kommen zur Kirche. Daher habe ich erstmal damit gerechnet, dass ein Tutti kein Problem sein sollte. Aber wie gesagt, das kann man im Ernstfall dann ja noch immer abwägen.

Ansonsten danke ich dir für deine Tipps und werde mich daran halten.

Aber was mich interessieren würde:
Die Leute kratzen dir hinterher die Augen aus. Ich weiss das, habe es in meiner ersten Messe 1995 genau so gemacht.
Wieso das denn? Die singen ja auch nicht alle so schön. Und ich hab mich eigentlich schon immer gefreut, wenn die Orgel laut spielte.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

cantus planus hat geschrieben:Natürlich kann man auf die Entfernung nicht den Charakter des Instruments beurteilen, daher sind meine Empfehlungen ein Schuss ins Blaue. Gegebenenfalls musst du es vor Ort ausprobieren.

Beim Vorspiel wäre mir die Trompete im Vergleich zum Krummhorn (Vorsicht, vor der Messe ausprobieren! Seeeehr verstimmungsanfällig) zu laut.
Auch von mir die besten Wünsche für Dein Debut. Allerdings habe ich mich beim ersten Lesen Deiner Registrierungen - ähnlich wie cantus - unwillkürlich gefragt, was für ne Riesengemeinde Du da in einer Werktagsmesse beschallen darfst. Instinktiv würde ich die Lautstärke um mindestens zwei Stufen runterfahren.

Weder "meine" Kirche noch "meine" Orgel sind besonders groß (ca. 300 Sitzplätze / 20 Register), aber Deine Registrierung würde bei mir locker für ein Feiertagsamt reichen. Unter der Woche spiele ich (bei ca. 20 Gläubigen - was nicht 20 singende Gläubige bedeutet!) maximal mit folgender Registrierung:

HW (= Begleitmanual): Prinzipal 8', Oktave 4', zum Gloria und Sanctus noch Schwegel 2'
SW, runtergekoppelt auf HW und Pedal: Koppelflöte 8', Blockflöte 4'
Pedal: Subbaß 16', Holzpommer 8' (nicht Oktavbaß!)

Wenn der Gesang recht dünn ist, nehme ich den Prinzipal im HW weg, stattdessen Rohrflöte 8', und im SW das Gemshorn 4' statt der Blockflöte.

Mixturen sind bei mir beim Begleiten (außer an Ostern und Weihnachten, wenn wirklich die ganze Kirche voll ist und "Jesus lebt" oder "O du fröhliche" jubiliert) ganz tabu. Für normale Sonntage habe ich im SW noch einen Prinzipal 2' auf Lager.

Übrigens: momentan sind Zungenregister eine waghalsige Angelegenheit, da in den Kirchen meist noch die Heizung läuft und Du eigentlich 10 Minuten vor dem Spielen noch stimmen müßtest, damit es nicht gar zu schräg tönt. Vorsicht damit! Ich hab derzeit sogar bei den Labialen lauter unfreiwillige Schwebungsregister, weil HW/SW/Pedal an der kalten Kirchenwand oben stehen und das Rückpositiv (mit der einzigen Zunge) 5 Meter drunter an der Empore, wo dauernd die warme Luft raufkommt. Beim Einzug kann ich die Zunge noch hernehmen, ab der Gabenbereitung ist's aus damit.

Aber nochmal: Alles Gute, und spiel nicht zu laut.
Zuletzt geändert von taddeo am Donnerstag 17. Januar 2008, 22:40, insgesamt 1-mal geändert.

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

31. Januar
Hl. Johannes Bosco
Priester, Ordensgründer


Die Worte der Lesung ( Phil 4, 4-9) sind doch schon mal ein gutes Omen (Hervorhebungen von mir):
4Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!

5Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

6Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

7Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.

8Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!

9Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Raimund Josef H. hat geschrieben:31. Januar
Hl. Johannes Bosco
Priester, Ordensgründer


Die Worte der Lesung ( Phil 4, 4-9) sind doch schon mal ein gutes Omen (Hervorhebungen von mir):
4Freut euch im Herrn zu jeder Zeit! Noch einmal sage ich: Freut euch!

5Eure Güte werde allen Menschen bekannt. Der Herr ist nahe.

6Sorgt euch um nichts, sondern bringt in jeder Lage betend und flehend eure Bitten mit Dank vor Gott!

7Und der Friede Gottes, der alles Verstehen übersteigt, wird eure Herzen und eure Gedanken in der Gemeinschaft mit Christus Jesus bewahren.

8Schließlich, Brüder: Was immer wahrhaft, edel, recht, was lauter, liebenswert, ansprechend ist, was Tugend heißt und lobenswert ist, darauf seid bedacht!

9Was ihr gelernt und angenommen, gehört und an mir gesehen habt, das tut! Und der Gott des Friedens wird mit euch sein.
Das ist wirklich lieb, wie Du den guten Debutanten da aufmunterst!

Aber in der Lesung heit es ausdrücklich "was lauter, liebenwert, ansprechend ist..." und nicht "was laut, liebenswert...". Das sollte man schon berücksichtigen.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

monsieur moi hat geschrieben:Aber was mich interessieren würde:
Die Leute kratzen dir hinterher die Augen aus. Ich weiss das, habe es in meiner ersten Messe 1995 genau so gemacht.
Wieso das denn? Die singen ja auch nicht alle so schön. Und ich hab mich eigentlich schon immer gefreut, wenn die Orgel laut spielte.
Werktags ist die Kirche im Normalfall eben recht dünn besetzt. Dadurch wird ein Klang, der in vollbesetzter Kirche schön klingt, in dieser Akustik schon mal als spröde oder hart empfunden.
Es gibt nicht Schöneres als ein feierliches Orgeltutti, aber es ist wie mit Süßigkeiten: klug dosiert! Das gilt übrigens auch für den Gebrauch des Schwelltritts und des Tremulanten. Effekte sind immer Zugabe, nicht Basis. Also spar dir das Tutti immer als letzte Steigerung für ein Hochfest auf. Man muss die Leute immer mal wieder überraschen.
Wenn du mal nach Münster kommst, empfehle ich dir den Messbesuch zum sonntäglichen Hochamt im Dom (Domorganist Thomas Schmitz) oder in St. Lamberti (Titularorganist Prof. Tomasz Adam Novak). Bei denen kann man was lernen! Die Messbegleitung ist ein Erlebnis. Oder auch im Osnabrücker Dom bei Domorganist Dominique Sauer. Ich habe als blutjunger Anfänger einige Wochen lang in den Münsteraner Innenstadtkirchen geradezu campiert. :mrgreen:
Zuletzt geändert von cantus planus am Donnerstag 17. Januar 2008, 22:46, insgesamt 1-mal geändert.
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Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

taddeo hat geschrieben:[
Das ist wirklich lieb, wie Du den guten Debutanten da aufmunterst!

Aber in der Lesung heit es ausdrücklich "was lauter, liebenwert, ansprechend ist..." und nicht "was laut, liebenswert...". Das sollte man schon berücksichtigen.
Ja eben, laut, lauter, am... :D
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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Dem Reinen ist alles rein! Und dem Lauteren ist alles laut.
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Na der Lesungstext wirkt doch schon mal gut, danke dafür! :)
Weder "meine" Kirche noch "meine" Orgel sind besonders groß (ca. 300 Sitzplätze / 20 Register)
Das ist bei mir genauso. Relativ klein. Ich denke aber, die Registrierung ist so erst mal ausgefallen, weil es doch zum einen relativ trügerisch wirkt, wenn man spielt und direkt davor sitzt. Zum anderen steht die Orgel direkt in der Ecke, so dass ich davon ausgegangen bin, dass bei einer solchen Registrierung, es nicht all zu laut werden kann.

Auf die Register Holzpommer, Gemshorn, Schwegel und Koppelflöte muss ich leider verzichten, die hat "unsere" Orgel nämlich gar nicht. Dementsprechend kenn ich die leider nicht.

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

monsieur moi hat geschrieben:Das ist bei mir genauso. Relativ klein. Ich denke aber, die Registrierung ist so erst mal ausgefallen, weil es doch zum einen relativ trügerisch wirkt, wenn man spielt und direkt davor sitzt. Zum anderen steht die Orgel direkt in der Ecke, so dass ich davon ausgegangen bin, dass bei einer solchen Registrierung, es nicht all zu laut werden kann.
Das kann man, wie gesagt, nur vor Ort beurteilen. Ich gebrauche z. B. eine Mixtur ebenfalls nur bei der dritten Strophe des Eingangs- und Schlussliedes an Ostern, Pfingsten und Weihnachten. Dazwischen kommen ich mit verschiedenen kleinen Plenos gut zurecht - allenfalls mal ein kleines Mixturenpleno im geschlossenen (!) Schweller dazu (z.B. beim Schlusslied an Hochfesten, die auf einen Werktag fallen). Probier es einfach aus! Wie gesagt: wichtig ist, dass du die Gemeinde noch gut singen hörst. Dann ist es passend.
monsieur moi hat geschrieben:Auf die Register Holzpommer, Gemshorn, Schwegel und Koppelflöte muss ich leider verzichten, die hat "unsere" Orgel nämlich gar nicht. Dementsprechend kenn ich die leider nicht.
Bei den von dir angegeben Registern würde ich ungefähr so übersetzen:
Holzpommer ist ein Gedackt, statt Gemshorn würde ich die Rohrflöte nehmen, Koppelflöte mit Blockflöte 4' übersetzen (oder mit Spitzflöte 2' (dann solo eine oder zwei Oktaven tiefer gespielt?), und der Schwegel wäre Spitzflöte 2' oder Prinzipal 2'.
Experimentier einfach herum, bis du einen schönen Klang findest.
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

So ihr Lieben. Ich bin heute noch mal in der Kirche gewesen und hab geübt. Dann hab ich mir aus dem Orgelbuch die ersten Seiten im Pfarrbüro kopiert und zur Hilfe genommen, um die Registrierung für das Sanctus zu ändern.
Ich werde jetzt nehmen:

Manual 1: Prinzipal 8', Oktav 4', Nasard 2 2/3', Mixtur, Trompete 8'
Manual 2: Prinzipal 2'
Pedal: Subbass 16', Posaune 16'
Die Beiden Manuale sind dabei ans Pedal gekoppelt.

Das halte ich eigentlich für wesentlich besser, als ein Tutti an Registern.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

KLingt schon sehr laut, was du da an Registerkombi aufzählst... lass bitte der Gemeinde die realistische Chance, zu singen, ohne überdröhnt zu werden... :mrgreen: ;D

Frag doch einfach mal euren Kirchenmusiker, wie er registriert am Werktag... er kennt die Orgel, die Akustik, und er weiß aus Erfahrung, wie man die Kirche zum beben und die Leute musikalisch auch zum beten bringen kann... ;)
User inaktiv seit dem 05.06.2018.
Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Das ist ne gute Idee. Wir haben in unserer Gemeinde auch eine B-Organistin aus Münster. Samstag bin ich eh mit Messdienen dran, dann kann ich sie vorher, oder eben auch hinterher mal abfangen.
Ich mein, mit der Orgel habe ich auch schon meine Bekanntschaft, aber ich habe da eben kein Spielpraxis.
Obwohl, ich würde gerade, beim Nachdenken sagen, dass ich eventuell am besten, die Mixtur, die Trompete und die Posaune weglasse. Dann wäre es jedenfalls weniger laut.

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taddeo
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Beitrag von taddeo »

Ecce Homo hat geschrieben:KLingt schon sehr laut, was du da an Registerkombi aufzählst... lass bitte der Gemeinde die realistische Chance, zu singen, ohne überdröhnt zu werden... :mrgreen: ;D
Vielleicht orientiert sich unser junger Kollege ja an folgendem, heute nicht mehr liturgischem Text:
Tuba mirum spargens sonum
per sepulcra regionum,
coget omnes ante thronum.
Frei übersetzt: Wenn in der Kirche zu viel Grabesstille herrscht, darf man die Gläubigen auch mit der Posaune 16' zu ihrem liturgischen Glück nötigen... :ikb_toot:

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

taddeo hat geschrieben: Frei übersetzt: Wenn in der Kirche zu viel Grabesstille herrscht, darf man die Gläubigen auch mit der Posaune 16' zu ihrem liturgischen Glück nötigen... :ikb_toot:
"Wachet auf"! :D
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Es soll ja Leute geben, die in der Kirche einschlafen... :ratlos:

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cantus planus
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Beitrag von cantus planus »

Leute, seid ihr boshaft. :P
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Okay, ich bin zu laut. Ich werde sie mit leisen, meditativen Flöten in den Schlaf wiegen, den Pfarrer vielleicht auch...
Nein im Ernst, dank euch hab ich die Registrierung noch überdacht und werd die allzu lauten Dinge rausnehmen.

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Linus
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Beitrag von Linus »

monsieur moi hat geschrieben:Es soll ja Leute geben, die in der Kirche einschlafen... :ratlos:
Sowieso. Schlafen ist bei mir sowas wie primäre Gotteserfahrung, bedingt durch die Allabendlichen Gebete als Kleinkind. Theologisch begründet durch Psalm 127 :mrgreen:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

Und außerdem hat auch Josef im alten Testament seine Gotteserfahrungen im Schlaf gehabt. Die sollte ich vielleicht nicht stören... :mrgreen:

sofaklecks
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Beitrag von sofaklecks »

Drei Heilige Träumer:

http://www.klosterkirche.de/zeiten/epiphanias/


sofaklecks

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Linus
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Beitrag von Linus »

monsieur moi hat geschrieben:Und außerdem hat auch Josef im alten Testament seine Gotteserfahrungen im Schlaf gehabt. Die sollte ich vielleicht nicht stören... :mrgreen:
Zehn Minuten kniend vorm eucharistischen Herrn schlafen können schon mal eine Halbe Nacht ersetzen.

Linus, jährlich bei der 24 Anbetung seiner Verbindung mitmachend. (Früher gabs Monatlich ne Nachtanbetung in der Pfarre.... Aber die ist mir inzwischen zu weit weg)
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monsieur moi
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Beitrag von monsieur moi »

So, ihr lieben.
Ich habs hinter mir.
Also, ich werd mal einfach ausführlich erzählen.
Ich bin heute (eigentlich viel zu früh in die Kirche gefahren) und hab mich erst mal vor den Tabernakel gekniet und gegen die Nervöstität an gebetet. Als dann die Küstrin die Messe vorbereitet hat, hab ich mir aus der Sakristei schon mal den Schlüssel abgeholt, die Noten parat gelegt, Register gezogen. Dann wurde noch mal alles kurz durchgespielt.
In der Sakristei wurden mir Lakritze angeboten, an denen ich erst mal ausgiebig bedient hab, gegen die Nervösität. Mit dem Pfarrer wurde noch mal kurz durchgesprochen, ein, zwei Lieder wurden ausgetauscht (die konnte ich dann leider nicht begleiten), aber den Rest durfte ich dann behalten.
Tja.
Wir hatte heute in der Gemeinde ne Karnevalsfeier, im Anschluss an die Messe, daher war die Kirche heute wirklich sehr gut besucht. Es war so voll, wie sonst eigentlich nur an Sonntagen. Das hat mich erstaunt zum einen, zum anderen aber auch gefreut, weil es damit doch sehr gut möglich war, die Posaune zu nutzen, und das Scharff auch.
Hmja. Der Priester hat dann auch zu Beginn der Messe (übrigens ein "weißer Tag"... Don Bosco) darauf hingewiesen, dass ich halt meine allererste Messe spiele. Ich hab mich wacker geschlagen, kaum verspielt. Nur einmal, da hab ich statt dem Ton es" gespielt: e"... aber das scheint auch nicht all zu sehr ins Gewicht gefallen zu sein. Ja, dann beim Schubertsanctus hab ich die Posaune genommen und das Scharff. Ansonsten hab ich mich an Flöten, Prinzipale, Gedackte und Aliquoten gehalten. Es ist wirklich gut abgelaufen.
Als der Priester schon wieder in der Sakristei war, hab ich das Sanctus noch mal mit nem Orgel-Tutti hinterhergeschmissen. Das musste dann einfach sein. :mrgreen:
Ja und im Anschluss der Messe hab ich von den Leuten eigentlich nur positive Rückmeldungen bekommen. Niemand, der sich aufgeregt hat, niemand, dem es zu laut war. Ich hab für das Sanctus auch ein wirkliches Lob bekommen. Wegen der Registrierung.
Jedenfalls bin ich jetzt erst mal stolz, dass es so gut geklappt hat, und glücklich, dass ich es hinter mir hab. Und ich freu mich drauf, wieder mal eine Messe spielen zu können.

Übrigens konnte ich bei jedem Lied die Gemeinde gut singen hören.

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