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Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Dienstag 22. September 2009, 22:09
von civilisation
Ein schönes Teilgeläute (4 Glocken, 3 davon von F.W. Schilling gegossen) als Neueinstellung in youtube.

Teilgeläute aus dem Hildesheimer Dom:
http://www.youtube.com/watch?v=x3O6Oyy3jr4

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Samstag 26. September 2009, 19:04
von civilisation
Die Glocken (Plenum) des Petersdoms in Rom im Anschluß an den Angelus des Hochfestes St. Peter und Paul.

http://www.youtube.com/watch?v=pO-2NAqj1tc

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Samstag 26. September 2009, 19:54
von julius echter
civilisation hat geschrieben:Die Glocken (Plenum) des Petersdoms in Rom im Anschluß an den Angelus des Hochfestes St. Peter und Paul.

http://www.youtube.com/watch?v=pO-2NAqj1tc

also ich find St. Peter in Rom hat ein armseeliges Geläut

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 27. September 2009, 15:36
von taddeo
julius echter hat geschrieben:also ich find St. Peter in Rom hat ein armseeliges Geläut
Das ist wohl etwas Geschmackssache. Ein Problem ist die Akustik des Petersplatzes, die das Geläute oft etwas "blechern" rüberkommen läßt, wie auch auf der verlinkten Aufnahme.

Aber wenn Du mal live vor Ort warst, und womöglich nur die große Glocke alleine läuten hörst - etwa beim Tod von Papst Johannes Paul II. -, dann läuft es Dir eiskalt den Buckel runter:

http://www.youtube.com/v/eXuZTvhMGnE

Diese größte Glocke des Geläuts von St. Peter wurde 1785 von Luigi Valadier gegossen, sie hat einen Durchmesser von 231,6 cm und ein Gewicht von 8950 kg. Ihr Ton ist das tiefe E, ein Charakteristikum ist bei ihr, daß beim Anläuten die Quart A fast deutlicher zu hören ist als der eigentliche Schlagton.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 27. September 2009, 17:07
von julius echter
wieviele Glocken hat denn St. Peter in Rom?
Viele können es nicht sein?

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 27. September 2009, 17:18
von taddeo
julius echter hat geschrieben:wieviele Glocken hat denn St. Peter in Rom?
Viele können es nicht sein?
Insgesamt hat St. Peter sechs Glocken. Wenn Dich Details interessieren, kann ich mal einen kurzen italienischen Text hier übersetzen, den ich dazu gefunden habe.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 27. September 2009, 18:14
von julius echter
6 Glocken? - in bisschen wenig!
Naja einen richtigen Turm haben die ja nicht mehr seit die Turmversuche im 18. Jahrhundert wegen statischen Problemen wieder abgerissen werden mussten

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Freitag 13. November 2009, 13:16
von civilisation
Die evangelische Pfarrerin, die in die unmittelbare Nachbarschaft der katholischen Kirche zuzog, verhindert den Glockenschlag.

Bis die Pfarrerin kam ... Die hat kein Verständnis. Dem zuständigen Kirchenvorstand in Recklinghausen ist die Entscheidung schwergefallen.

"Rauben von nächtlichem Schlaf"

Hier ist der Bild- und Tonbericht von gestern im WDR Fernsehen:

http://www.wdr.de/mediathek/html/region ... rtmund.xml
==> entsprechenden Link "Pfarrerin verhindert Glockengeläut" anklicken, um zum Beginn des Berichts zu gelangen
(ab 25:34 )

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Freitag 8. Januar 2010, 12:27
von michaelis
Glockenpredigt des Kölner Kardinals anläßlich des Festhochamts zum Beginn des Karnevals (inklusive "Ansprache" der Glocken). :klatsch: :narr:

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Freitag 8. Januar 2010, 14:59
von Linus
julius echter hat geschrieben:also ich find St. Peter in Rom hat ein armseeliges Geläut
hatte St Peter in Wien gestern(und die letzte Zeit) auch: keines.

Der Grund war, daß eine Leiter auf die Glocken gestürzt war, und so das Leutwerk nicht in Schwung kommen konnte....

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 09:08
von civilisation
Offensichtlich (k)ein Witzbold? - Oder nur ein unzufriedenes Gemeindeglied? - Oder was?

Bild

Quelle: Spiegel online

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 12:26
von Raimund J.
Kleine Umfrage:

Wann findet bei Euch (falls eine entsprechende Kirche in Wohnortnähe ist) das Angelus Läuten statt?

Bei uns morgens immer um 06.00 Uhr, abends derzeit um 18.00 Uhr, im Sommer um 20.00 Uhr.

Daneben gibt es noch täglich ein 11.00 Uhr Läuten, Mittagsläuten um 12.00 Uhr, Freitags um 15.00 Uhr (kleine Glocke) und Samstags um 14.00 Uhr (volles Geläut).

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 16:38
von Linus
Mh in Wien hör ich das Mittagsgebimmel der Votivkirche um 12. das kurz vor neun kommt in die Messe rufen der Deutschordenskirche gleiches um 11 und 17 Uhr für St.Peter , des Stefansdoms (12 Uhr, 15 Uhr freitags (18 Uhr in der früh hab ichs noch nicht erlebt),
hier am land hör ichs kaum. ich glaube mich an ein sommerliches 20 Uhr geläut erinnern zu können.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 17:44
von Maurus
In meiner Heimatpfarrei um halb sieben morgens und um halb sieben abends. Das abendliche Angelusläuten war auch immer das Signal für uns Kinder, nun allmählich heimzugehen. Wehe, die Glocken funktionierten mal nicht... :pfeif:. Mittags um 12 gibt es 12 Schläge, ansonsten nur den "liturgischen Glockenschlag" samstags um 17 Uhr und vor den Messen (zweimal volles Geläute). Es ist nur eine kleine Kirche mit einem kleinen Dachreiter, der die vier Glocken aufnimmt. Eine gestufte Läuteordnung gibt es nur in soweit, dass bei Requien oder Wortgottesdiensten nicht alle Glocken geläutet werden.

Schön war es immer bei meiner Oma: Die katholische Kirche dort hat ein großes Geläute mit 5 schweren Glocken, die protestantische Kirche ein helles Geläute mit vier Glocken. Die Tonfarben waren auf einander abgestimmt. Jeden Tag um 12 Uhr ist Vollgeläute beider Kirchen, deswegen bin ich immer um diese Zeit einkaufen gegangen.

Der Limburger Dom läutet um 7 Uhr (Glocke 5 "Konrad Kurzbold"), 12 Uhr (Glocke 5) und 18 Uhr (Glocke 3 "Maria") und freitags zur Sterbestunde um 15 Uhr (Glocke 2 "Salvator").

Der Mainzer Dom läutet um 6:15/So:7:30 (Glocke 4 "Willigis"), 12 Uhr (Glocke 4) und 18:30 Uhr (Glocken 4 und 8 "Heilig Geist"). Am Weihnachtstag, am Ostersonntag, am Pfingstsonntag, an Fronleichnam und an Allerheiligen läutet mittags um 12 Glocke 1 ("Hl. Martinus"). Die Feste Weihnachten, Pfingsten und Fronleichnam werden am Vigiltag mit Vollgeläute um 12 Uhr mittags eingeläutet (zusätzlich zum obligatorischen Geläute um 18 Uhr).
Nach Zerstörungen durch Brand (1776) und Beschießung (1793) handelt es sich um ein verhältnismäßig leichtes Geläute. Die schwerste Glocke (Glocke 1) bringt lediglich 3.550 kg auf die Waage. Eigentlich hätte man zum Domjubiläum mal eine schöne große Glocke besorgen können. Angeblich sollen dafür sogar Mittel vorhanden sein.

Mit 18:30 Uhr dürfte das Angelusläuten des Doms in der Stadt wohl eher ein Ausreißer sein. Die anderen Geläute, die ich bewusst schon wahrgenommen habe läuten um 18 Uhr. Ganz sicher weiß ich es von der khg (12 Uhr und 18 Uhr) und der Bretzenheimer Pfarrkirche, deren Läuten zu mir heraufschallt (hat ganz schön gedauert, bis ich geschnallt habe, woher das Läuten kommen).

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 21:33
von julius echter
servus

dom zu würzburg und das neumünster:

werktags: montag bis sonnabends: 07.00 Uhr Angelus (3 min.)
12.00 Uhr Angelus (3 min.)
19.00 Uhr Angelus (3min. plus 2 min. Armeseelenläuten macht 5 min.)
freitag: 15.00 Uhr Todesstunde Jesu (3 min.)
sonnabend oder vor einem Hochfest: 15.00 Uhr Einläuten des Sonntags oder des Hochfestes (Sonntag 5 min. und vor Hochfesten 10 min.)

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 21:45
von Nassos
als ich "Campanologie" las, dachte ich "wow, wird theologisch und technisch"....

Ich darf an dieser Stelle etwas "häretisch" werden: mir gefallen die Glocken in Deutschland besser als in Griechenland. Wenn die dunkler klingenden die katholischen sind, dann die katholischen.

Ich habe das Glockenleuten schon als als kleiner Junge sehr geliebt, noch heute erinnert es mich an laue Sommerabende beim Garten.... *träum*

Die Glocken hier sind klangvoller, die in Griechenland ... hm, asketischer.

Weiß irgendjemand ein bißchen was über die Physik der Glocken (Beinflussung des Klanges durch Größe, Form, Gewicht, Material)?

Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?

Gruß,
Nassos

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 21:49
von taddeo
Schau mal vielleicht auf dieser Seite, Nassos: http://www.perner.de/glockeform/passau.html

Perner ist eine der besten Glockengießereien Deutschlands und eines der wenigen echten Aushängeschilder von Passau.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:01
von Nassos
Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:03
von civilisation
Nassos hat geschrieben:als ich "Campanologie" las, dachte ich "wow, wird theologisch und technisch"....

Ich darf an dieser Stelle etwas "häretisch" werden: mir gefallen die Glocken in Deutschland besser als in Griechenland. Wenn die dunkler klingenden die katholischen sind, dann die katholischen.

Ich habe das Glockenleuten schon als als kleiner Junge sehr geliebt, noch heute erinnert es mich an laue Sommerabende beim Garten.... *träum*

Die Glocken hier sind klangvoller, die in Griechenland ... hm, asketischer.

Weiß irgendjemand ein bißchen was über die Physik der Glocken (Beinflussung des Klanges durch Größe, Form, Gewicht, Material)?

Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?

Gruß,
Nassos
Hallo Nassos,

vielleicht hilft das schon ein wenig weiter:


http://www.kirchenglocken.de/Kirchenglo ... ommen.html


http://www.glocken-online.de/start.php

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:07
von taddeo
Nassos hat geschrieben:Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?
Für genügend Geld bestimmt. :breitgrins:

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:24
von Nassos
civilisation hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:als ich "Campanologie" las, dachte ich "wow, wird theologisch und technisch"....

Ich darf an dieser Stelle etwas "häretisch" werden: mir gefallen die Glocken in Deutschland besser als in Griechenland. Wenn die dunkler klingenden die katholischen sind, dann die katholischen.

Ich habe das Glockenleuten schon als als kleiner Junge sehr geliebt, noch heute erinnert es mich an laue Sommerabende beim Garten.... *träum*

Die Glocken hier sind klangvoller, die in Griechenland ... hm, asketischer.

Weiß irgendjemand ein bißchen was über die Physik der Glocken (Beinflussung des Klanges durch Größe, Form, Gewicht, Material)?

Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?

Gruß,
Nassos
Hallo Nassos,

vielleicht hilft das schon ein wenig weiter:


http://www.kirchenglocken.de/Kirchenglo ... ommen.html


http://www.glocken-online.de/start.php
:daumen-rauf: Gratschias!

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:24
von Nassos
taddeo hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?
Für genügend Geld bestimmt. :breitgrins:
:breitgrins:
Im Ernst, das würde mich interessieren.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Sonntag 24. Januar 2010, 22:34
von julius echter
einfach sich dort mal melden und sagen was du suchst und dann werden dir dir schon helfen oder auch nicht, ich kenne die firma und habe nur gute erfahrungen gemacht

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 08:18
von taddeo
Nassos hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?
Für genügend Geld bestimmt. :breitgrins:
:breitgrins:
Im Ernst, das würde mich interessieren.
Perner hat geschrieben:In Europa beliefern wir u. a. Kunden aus Polen, Ungarn, Bosnien, Tschechien, Slowenien und Finnland.

Weltweit finden sich mittlerweile Glocken der Glockengiesserei Perner in Russland, Neuseeland, Western Samoa, Korea, Syrien, Namibia, Togo, Chile, Argentinien, Peru, Kansas und Florida Gern geben wir Ihnen detailliert Auskunft über unsere weltweiten Referenzen sowie über die Vielfältigkeit der von uns realisierten Projekte.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 08:47
von Linus
Nassos hat geschrieben:Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?
Die Pummerin, größte Österreichische Glocke:
21.383 kg 314 cm Durchmesser die drittgrößte in West- und Mitteleuropa und weltweit die zweitgrößte freischwingend läutbare Glocke in einem Kirchturm.

Fie Pummerin erklingt nur zu speziellen Anlässen. Darunter fallen hohe katholische Festtage wie Ostern (Osternachtsfeier ca. 23 Uhr und nach dem Pontifikalamt am Ostersonntag etwa um 12 Uhr), Pfingstsonntag (etwas vor 12 Uhr), Fronleichnam (zu Beginn der Prozession um 9:3 Uhr und am Ende um etwa 11:3 Uhr), Heiliger Abend (23:55 Uhr), am Stefanitag zu Ehren des Hauptpatrons der Kirche (etwa um 12 Uhr) und zum Jahreswechsel (nach der Jahresschlussandacht um etwa 17:3 Uhr und zu Beginn des neuen Jahres) geläutet. Eine Aufzeichnung davon ist auch immer der erste Programmpunkt des neuen Jahres im Radio- und Fernsehprogramm des ORF, gefolgt vom Donauwalzer. In der Stadt und am Stephansplatz selber ist sie wegen der vielen Feuerwerkskörper schlecht zu hören. Zu Allerseelen (etwa 17:45 Uhr) läutet sie zum Angedenken der Gefallenen des Zweiten Weltkriegs und am 23. April (etwas vor 19:3 Uhr) erklingt sie zum Domweihfest.

Für kirchliche Würdenträger erklingt sie bei Tod und Wahl eines Papstes, bei Tod und Inthronisation des Erzbischofs von Wien und bei Tod des Dompfarrers. Zusätzlich gibt es noch besondere Anlässe, wie etwa der Trauergottesdienst für einen verstorbenen Bundespräsidenten beziehungsweise eines Bürgermeisters von Wien
näheres http://de.wikipedia.org/wiki/Pummerin

Eine Aufnahme ist hier zu finden: http://www.katholisch.at/content/site/m ... 2499.html

Ich hatte mal das Glück im Turm zu sein, als die angeschwungen wurde, Ausrüstung Watte (ja die auf pax enden ) in den Ohren plus Baustellenhörschutz (den der auch beim Preßlufthammer verwendet wird.)

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 09:05
von Linus
Nassos hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?
Für genügend Geld bestimmt. :breitgrins:
:breitgrins:
Im Ernst, das würde mich interessieren.
Du warst aber nicht zufällig der Freak, der im Garten des 3. Ordens von Franziskus (Schulschwestern) in Seebenstein das knapp 1 Tonnen ungetüm auf eigene Kosten hat aufstellen lassen? :D

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 11:32
von civilisation
Also wenn ich von den rund 1 CD's ausgehe, die ich unter dem Label "Glockengeläut" in meiner Access-Datenbank gespeichert habe, dann sind mir die Van Wou-Glocken die liebsten und schönsten Glocken. Van Wou war der bedeutendste Glockengießer des ausgehenden Mittelalters.

Als sein Meisterwerk gilt die Gloriosa im Erfurter Dom, die größte freischwingende Glocke des Mittelalters in Europa.

http://www.dom-erfurt.de/index.php?article_id=47
Gloriosa, “die Ruhmreiche”, heißt die größte und bedeutendste Glocke des Erfurter Domes. Knapp 11,5 Tonnen schwer, ist sie mit ihrer Höhe von 2,62 und ihrem Durchmesser von rund 2,5 Metern die größte, frei schwingende mittelalterliche Glocke der Welt. Ihr Klang mit dem Schlagton e° gilt als einzigartig schön.
Geläut der Gloriosa: http://www.youtube.com/watch?v=oOkQeUBOTLg

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 12:35
von civilisation
.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 12:46
von HeGe
Linus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?
Die Pummerin, größte Österreichische Glocke:
21.383 kg 314 cm Durchmesser die drittgrößte in West- und Mitteleuropa und weltweit die zweitgrößte freischwingend läutbare Glocke in einem Kirchturm.
Na, und wo ist die weltweit größte freischwingend läutbare Glocke? Selbstverständlich im Kölner Dom: :breitgrins:

"Der decke Pitter"

24. kg und 322 cm Durchmesser. Auch sie wird nur zu bestimmten Anlässen geläutet, aber das Läuten vergisst man nie wieder, wenn man das mal gehört hat. Herrlich!

Hier eine Videoaufnahme bei YouTube: http://www.youtube.com/watch?v=wbhYFrV9Hc

Die Vorgängerin, die sog. Kaiserglocke oder Gloriosa, war sogar 26.25 kg schwer und hatte einen Durchmesser von 342 cm, wurde aber im 1. Weltkrieg eingeschmolzen. Sie war aber nur ein paar Jahrzehnte alt und wohl auch nicht gerade Qualitätsarbeit, daher wohl kein großer Verlust.

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 13:07
von taddeo
Linus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Vielleicht ein paar Daten von weltbekannten Glocken?
Die Pummerin, größte Österreichische Glocke:
21.383 kg 314 cm Durchmesser die drittgrößte in West- und Mitteleuropa und weltweit die zweitgrößte freischwingend läutbare Glocke in einem Kirchturm.
Auch die größte Glocke des Passauer Stephansdomes - der ja die Mutterkirche des Wiener Stephansdomes ist - heißt "Pummerin", sie ist aber deutlich kleiner als ihre Wiener Schwester.
Zur Glocke: Durchmesser 2,32m, Gewicht ca 7,5t, Schlagton irgendwo zwischen F° und Fis° (letzteres offiziell). Seit 1987 am geraden Eichenjoch mit Gewichtsaufsatz; das Joch alleine wiegt isg. fast 2 Tonnen. Galt vor der E° von Scheyern (2009) lange Zeit als die größte Glocke Bayerns.
Hier ein Klangbeispiel: http://www.youtube.com/watch?v=voUtkWuYu-Y

Die größte Regensburger Domglocke ist die "Große Fürstin" (sie ist aber direkt mickrig im Vergleich mit den Passauer und Wiener Pummerinnen). Von der habe ich leider keine Einzelaufnahme gefunden, hier hört man sie am Anfang kurz alleine, dann mit dem Vollgeläute. Sie stammt aus dem Jahr 1696 (!) vom Regensburger Glockengießer Joh. Gord. Schelchshorn, Durchmesser 2030 mm, Gewicht 4800 kg, Ton g0.
Das restliche Regensburger Geläute (siehe hier, die meisten sind von Perner!) ist ziemlich blechern und nicht besonders schön. :nein:

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 13:41
von holzi
taddeo hat geschrieben:Die größte Regensburger Domglocke ist die "Große Fürstin" (sie ist aber direkt mickrig im Vergleich mit den Passauer und Wiener Pummerinnen). Von der habe ich leider keine Einzelaufnahme gefunden, hier hört man sie am Anfang kurz alleine, dann mit dem Vollgeläute. Sie stammt aus dem Jahr 1696 (!) vom Regensburger Glockengießer Joh. Gord. Schelchshorn, Durchmesser 2030 mm, Gewicht 4800 kg, Ton g0.
Das restliche Regensburger Geläute (siehe hier, die meisten sind von Perner!) ist ziemlich blechern und nicht besonders schön. :nein:
In meiner Pfarrkirche (Regensburg Sallern) hängen auch zwei Glocken vom Schelchshorn. Sie wurden zwar im Krieg abgenommen und sollten eingeschmolzen werden, kamen aber - wider Erwarten - heil aus dem Hamburger Lager wieder zurück. Eine gute Bekannte hat sich die Mühe gemacht und mal zusammengetragen, was zu den Glocken auffindbar war: Link

Re: Campanologie - Glockenkunde

Verfasst: Montag 25. Januar 2010, 20:07
von Nassos
Linus hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:
Nassos hat geschrieben:Danke taddeo.

Beliefern die auch den Osten?
Für genügend Geld bestimmt. :breitgrins:
:breitgrins:
Im Ernst, das würde mich interessieren.
Du warst aber nicht zufällig der Freak, der im Garten des 3. Ordens von Franziskus (Schulschwestern) in Seebenstein das knapp 1 Tonnen ungetüm auf eigene Kosten hat aufstellen lassen? :D
Zuerst mal Dank an alle. Wow.
Nee, ich war nicht der Freak. Auf was beliefen sich denn die Kosten????

In der Frage nach dem Osten meinte ich vornhemlich orthodoxe Länder. Der Grund ist, ob dort andere Variablen eine Rolle spielen.
Obwohl man mit Russland wahrscheinlich schon viel abgedeckt hat.

Gruß,
Nassos