Das Allerheiligste auf der Baustelle!

Allgemein Katholisches.
Kepha
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Das Allerheiligste auf der Baustelle!

Beitrag von Kepha »

Hallo miteinander,
ich hätte mal eine Frage zu einer Sache die mir zu Ohren gekommen ist.

Eine Kirche sollte komplett renoviert werden, zu diesem Zweck wurden alle verwandelten Hostien vom Priester aus dem Tabernakel entnommen und in den zum Tabernakel umfunktionierten Tressor geschlossen, der für die Dauer der Arbeiten in einer Notsakristei stand.
Soweit alles schön und gut.
Nun kam irgend jemand auf die Idee man könnte den Tressor doch schon mal in die echte Sakristei zurückstellen,um zu sehen ob er noch in den Schrank passt, obwohl dort noch gearbeitet wird. Das wurde dann natürllich heimlich getan, ohne das der Priester oder sonst jemand Bescheid wusste.

Jetzt ist es ja so, das der Tressor ja kaum freiwillig von einem Gebäude ins andere geschwebt ist, sondern er musste ja von mehreren Männern mit Hilfe eines kleinen Wägelchens in die Kirche gebracht werden. Aber was mit dem Inhalt des Schrankes geschieht, bzw. was dort drinn aufbewahrt wird, hat niemand bedacht.

Was ist jetzt wenn der Aufbewahrungskelch mit den verwandelten Hostien umgefallen ist und im gesamten Innenraum des Tressores der Leib Christe verstreut ist.
Was mir auch wiederstrebt ist, das dieser Leib Christi, vor dem wir eine Kniebeuge machen wenn wir in eine Kirche kommen, jetzt weitgehend unbeachtet auf einer Baustelle steht. Neben dem Tressor arbeiten Schreiner Maler, Elektriker und co. Da hätte man das Allerheiligste ja gleich im echten Tabernakel belassen können und einfach eine Plastikfolie drüber legen können, wie mit dem restlichen Hochaltar.

Wie ist eure Meinung dazu? Ich finde das Haarstreubend und weis nicht was man dazu noch sagen soll.
Um mit den Worten unseres Priesters zu schliessen.
Da sieht man das sakrale Verständnis einiger Leute, bzw. was ihnen dieses Sakrament wert ist.
Oder ist es einfach Unwissentheit oder Gleichgültigkeit.


Also ich war Sprachlos als ich das erfahren habe.
Mich würde jetzt eure Meinung zu diesem Thema interessieren.

mfg.
kepha

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Also zunächst mal glaube ich nicht, daß es den Herrn irgendwie beleidigen kann, wenn er auf einer Baustelle ist und neben ihm "arbeiten Schreiner Maler, Elektriker und co"

Schliesslich hat Er sich als Er auf Erden weilte die meiste Zeit in einer Tischlerwerkstatt aufgehalten.

Bei deiner Geschichte stellt sich mir die Frge, ob die beteiligten Handwerker überhaupt wussten, daß sich das Allerheiligste in dem Tresor befand.

Wenn nein, kann man ihnen keinen Vorwurf machen.

Wenn aber doch, dann käme die zweite Frage, nämlich ob es sich um Katholiken im weitesten Sinne handelt oder um Protestanten (Mit Katholiken im weitesten Sinn meine ich alle, die an die reale Präsenz des Herrn im eucharistischen Brot glauben, also nicht nur römisch-katholische)

Wenn es sich also um Katholiken handelt, würde ich, wenn ich der Pfarrer wäre, ihnen mal eine Standpredigt halten zum Thema Eucharistie.

Wenn es sich um Protestanten oder auch Ungläubige handelt, würde ich mit aller Deutlichkeit und allem Nachdruck darauf hinweisen, daß die Ehrfurcht vor dem Glauben meiner Mitmenschen mir ein solches Handeln verbieten sollte, wenn ich nur einen Funken Anstand besäße.

Zu guter Letzt, was das evtl. Umfallen des Aufbewahrungskelches betrifft: Zum Glück macht das dem Herrn nichts aus, auch wenn er wirklich da ist, ist er doch zum Glück gegenüber solchen Dingen nicht empfindlich!

Werner

Kepha
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Beitrag von Kepha »

Es waren Katholiken sogar solche die man als ernsthaft katholisch bezeichnen sollte, zum anderen wusste Sie was Sie wegschleppen, denn auf dem Tresor wurde das ewige Licht gestellt, das auf dem Tresor stand um jedem die Anwesendheit Jesu zu zeigen.

Was mich dann aber ärgert, der Priester war an jenem Tag selbst schon auf der Baustelle und wurde nicht informiert, das der Tresor umgestellt werden soll. Des weiteren ist im Ort ein "Wortgottesdienstleiter" der notfalls auch die Hostien für die Dauer des Transportes herausnehmen könnte, aber auch er wurde nicht informiert.

Also kann man das Verhalten einfach nur als respektlos beschreiben.

mfg.
kepha

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Kepha hat geschrieben:Es waren Katholiken sogar solche die man als ernsthaft katholisch bezeichnen sollte, zum anderen wusste Sie was Sie wegschleppen, denn auf dem Tresor wurde das ewige Licht gestellt, das auf dem Tresor stand um jedem die Anwesendheit Jesu zu zeigen.

Was mich dann aber ärgert, der Priester war an jenem Tag selbst schon auf der Baustelle und wurde nicht informiert, das der Tresor umgestellt werden soll. Des weiteren ist im Ort ein "Wortgottesdienstleiter" der notfalls auch die Hostien für die Dauer des Transportes herausnehmen könnte, aber auch er wurde nicht informiert.

Also kann man das Verhalten einfach nur als respektlos beschreiben.

mfg.
kepha
Euer Pfarrer sollte sich dringend mal Gedanken über eine Kathechese zum Thema Eucharistie machen...

Werner

Kepha
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Beitrag von Kepha »

Ganz meiner Meinung, ich denke das wird er auch tun

mfg.
kepha

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holzi
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Beitrag von holzi »

Wie schaut's eigentlich mit einem alten Tabernakel aus (leer natürlich!) gibts da Ansichten, nachdem das Ding auch ohne die konsekrierten Hostien noch einen gewissen sakramentalen Wert hätte oder nicht? Das Thema ist mir vor einiger Zeit anlässlich einer Entrümpelungsaktion im Kirchendachboden in den Sinn gekommen.

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