Ablauf eines Pontifikalamtes
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Ablauf eines Pontifikalamtes
hallo!
ich stehe in einer etwas verzweifelten situation. und zwar: ich muss bei einem pontifikalamt in drei wochen als zeremoniar tätig sein. mein problem: ich stamme aus einer kleinen pfarre auf dem land und habe in etwa erst drei mal (als kaplan) bei einem pontifikalamt ministriert.
mit dem ablauf einen hochamtes bin ich bestens vertraut, jedoch weiß ich nicht sehr genau, wann und wie ich dem zelebranten die mitra aufsetzen und abnehmen mussoder wann ich ihm den stab reichen muss, oder was ich sonst noch beachten muss.
gibt es irgendwo im internet einen detailierten ablauf eines pontifikalamtes oder kann mir von euch bitte jemand helfen.
[Punkt]
ich stehe in einer etwas verzweifelten situation. und zwar: ich muss bei einem pontifikalamt in drei wochen als zeremoniar tätig sein. mein problem: ich stamme aus einer kleinen pfarre auf dem land und habe in etwa erst drei mal (als kaplan) bei einem pontifikalamt ministriert.
mit dem ablauf einen hochamtes bin ich bestens vertraut, jedoch weiß ich nicht sehr genau, wann und wie ich dem zelebranten die mitra aufsetzen und abnehmen mussoder wann ich ihm den stab reichen muss, oder was ich sonst noch beachten muss.
gibt es irgendwo im internet einen detailierten ablauf eines pontifikalamtes oder kann mir von euch bitte jemand helfen.
[Punkt]
Ich würde vermuten (ohne es gelesen zu haben), dass hier alles drinsteht:
"Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes"
Verlag : Herder Freiburg
ISBN : 978-3-451-26734-5
Preisinfo : 40,00 Eur[D] /
41,20 Eur
67,90 CHF UVP
Erschienen : 1998
Ich nehme an, das findest Du auch in mancher Uni-Bibliothek.
"Zeremoniale für die Bischöfe in den katholischen Bistümern des deutschen Sprachgebietes"
Verlag : Herder Freiburg
ISBN : 978-3-451-26734-5
Preisinfo : 40,00 Eur[D] /
41,20 Eur
67,90 CHF UVP
Erschienen : 1998
Ich nehme an, das findest Du auch in mancher Uni-Bibliothek.
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Pfarrei müsste zahlen.
Lieber seccovenis,
iustus hat Recht. Ich selbst habe mir vor Jahren das Zeremoniale mit Fernleihe kommen lassen und die wichtigsten Sachen kopiert.
Das würde seine Zeit dauern. Darum der Vorschlag: Pfarrer oder Seelsorgerin oder Seelsorger fragen, ob die Kirchenstiftung die 40 € übernimmt, in einer zuverlässigen Buchhandlung bestellen und mit dem Pfarramt abrechnen. Normal haben die 40 € über, und Ihr könntet das Opus am Ende in der Sakristei einstellen.
Das "Zeremoniale" liest sich gut. Viel Vergnügen damit!
Gruß
conscientia
iustus hat Recht. Ich selbst habe mir vor Jahren das Zeremoniale mit Fernleihe kommen lassen und die wichtigsten Sachen kopiert.
Das würde seine Zeit dauern. Darum der Vorschlag: Pfarrer oder Seelsorgerin oder Seelsorger fragen, ob die Kirchenstiftung die 40 € übernimmt, in einer zuverlässigen Buchhandlung bestellen und mit dem Pfarramt abrechnen. Normal haben die 40 € über, und Ihr könntet das Opus am Ende in der Sakristei einstellen.
Das "Zeremoniale" liest sich gut. Viel Vergnügen damit!
Gruß
conscientia
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Servus!
Ich kann leider nicht weiterhelfen, aber eins verwirrt mich lieber Seckauer (frag mal in Stift Seckau nach! - die haben wohl ein Pontifikalamtszeremoniale), du gibts an 18 zu sein und Kaplan? wie das mindestweihealter ist doch 25....
rätselnde Grüße
Ich kann leider nicht weiterhelfen, aber eins verwirrt mich lieber Seckauer (frag mal in Stift Seckau nach! - die haben wohl ein Pontifikalamtszeremoniale), du gibts an 18 zu sein und Kaplan? wie das mindestweihealter ist doch 25....
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"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Der Ablauf eines Pontifikalamts unterscheidet sich nicht sehr von dem einer normalen Messe.
Pontifikalien:
=========
Als Zeremoniar obliegt es dir - wie du sicher weißt, dem Bischof bei den Pontifikalien zu helfen.
Beim Einzug gehst du daher am besten mit den beiden Ministranten, die die Pontifikalien während der Messe halten hinter dem Bischof.
Am Altar angekommen gibt der Bischof zuerst den Stab ab, dann nimmst du ihm die Mitra ab. Der Bischof verehrt den Altar durch einen Kuss und anschließend mit Weihrauch.
Allgemeiner Hinweis: Vor dem Bischof wird nach jeder der unten beschriebenen Handlungen das Haupt gebeugt (nicht die Knie).
Anschließend geht der Bischof mit seiner Assistenz zu den Sedilien, dabei könnte er theoretisch Mitra und Stab wieder nehmen, meist wird aber wegen des kurzen Weges verzichtet. Bei der Eröffnung müsste er sie nämlich gleich wieder ablegen
Für die Messe gilt dann:
Mitra trägt der Bischof:
-wenn er sitzt (also zB bei den Lesungen)
-bei der Predigt (wenn er dies wünscht - das musst du ihn vorher fragen)
-bei sakramentalen Gesten, also zB wenn er die Firmung spendet
-beim Schlusssegen
den Stab trägt der Bischof
-beim Einzug
-beim Hören des Evangeliums. Dabei ist zu beachten, dass er ja noch die Mitra trägt, die er während der Lesung aufhatte. Du musst ihm also die Mitra absetzen und den Stab geben. Überleg dir, wie du das am besten machst, damit du nicht mehrmals durch den Altarraum laufen musst. Überhaupt sollten du und deine beiden Ministranten in der Nähe des Bischofs sitzen, aber dennoch unauffällig sein.
-bei der Predigt: Auch hier vorher fragen, das machen nicht alle
-bei der Entgegenahme von Gelübden, Versprechen, Abnahme des Glaubensbekenntnisses und bei Segnungen
-beim Schlusssegen
-beim Auszug
Es ist auch mancherorts üblich, dass der Zeremoniar dem Bischof den Pileolus abnimmt (nach der Gabenbereitung, beim "Der Herr sei mit euch...")
Nach der Kommunionausteilung obliegt es dem Zeremoniar auch, dem Bischof das Wasser für die Ablution zu reichen. Dies geschieht in der Regel an der Kathedra, also am Sitz des Bischofs. (Allerdings kann etwas anderes gelten, wenn mehrere Bischöfe zelebrieren.) Dorthin sollte auch der Pileolus verbracht worden sein, nachdem du ihn ihm abgenommen hast. So kann er ihn direkt wieder aufsetzen.
Nach dem Schlussgebet (bei Orationen trägt der Bischof nicht die Mitra) erhält der Bischof die Mitra. In der Regel wendet er sich nochmal kurz an die Gemeinde - das gibt dir Zeit, den Stab zu holen. Den nimmt er erst bei der Segensgeste zu Hand, also nicht schon bei der Formel "Der Name des Herrn sei gepriesen..." Da der Stab in der linken Hand getragen wird, muss er auch von links aus angereicht werden.
Weihrauch:
========
Dabei helfen -falls nötig und vorhanden- schulmäßig die assistierenden Diakone. Dennoch ein Auge darauf haben, dass die Ministranten auf dem Posten sind. Du solltest ihnen klarmachen, dass du der Chef bist.
Sonstiges:
========
Als Zeremoniar obliegt es dir (vermutlich) auch darauf zu achten, dass der Ministrant, der dem Bischof das Buch hält immer auf dem Posten ist. Tagesgebet, Fürbitteinleitung und Schlussgebet betet der Bischof nämlich nicht am Altar, sondern an der Kathedra. Am besten, du gehst die Sache mit dem betreffenden Ministranten vorher nochmal genau durch. Das gleiche gilt für die Flambeaux-Diener, die die Kerzen bei der VErkündigung des Evangeliums halten.
In jedem Fall sollte der Ablauf vorher kurz mit dem Bischof duchgesprochen werden, der Bischof könnte ja von dem standardmäßigen Prozedere aus irgendeinem Grund abweichen - und das Aufsetzen/ Absetzen der Mitra in der Sakristei vielleicht mal kurz geübt werden, falls Exzellenz nichts dagegen haben .
Pontifikalien:
=========
Als Zeremoniar obliegt es dir - wie du sicher weißt, dem Bischof bei den Pontifikalien zu helfen.
Beim Einzug gehst du daher am besten mit den beiden Ministranten, die die Pontifikalien während der Messe halten hinter dem Bischof.
Am Altar angekommen gibt der Bischof zuerst den Stab ab, dann nimmst du ihm die Mitra ab. Der Bischof verehrt den Altar durch einen Kuss und anschließend mit Weihrauch.
Allgemeiner Hinweis: Vor dem Bischof wird nach jeder der unten beschriebenen Handlungen das Haupt gebeugt (nicht die Knie).
Anschließend geht der Bischof mit seiner Assistenz zu den Sedilien, dabei könnte er theoretisch Mitra und Stab wieder nehmen, meist wird aber wegen des kurzen Weges verzichtet. Bei der Eröffnung müsste er sie nämlich gleich wieder ablegen
Für die Messe gilt dann:
Mitra trägt der Bischof:
-wenn er sitzt (also zB bei den Lesungen)
-bei der Predigt (wenn er dies wünscht - das musst du ihn vorher fragen)
-bei sakramentalen Gesten, also zB wenn er die Firmung spendet
-beim Schlusssegen
den Stab trägt der Bischof
-beim Einzug
-beim Hören des Evangeliums. Dabei ist zu beachten, dass er ja noch die Mitra trägt, die er während der Lesung aufhatte. Du musst ihm also die Mitra absetzen und den Stab geben. Überleg dir, wie du das am besten machst, damit du nicht mehrmals durch den Altarraum laufen musst. Überhaupt sollten du und deine beiden Ministranten in der Nähe des Bischofs sitzen, aber dennoch unauffällig sein.
-bei der Predigt: Auch hier vorher fragen, das machen nicht alle
-bei der Entgegenahme von Gelübden, Versprechen, Abnahme des Glaubensbekenntnisses und bei Segnungen
-beim Schlusssegen
-beim Auszug
Es ist auch mancherorts üblich, dass der Zeremoniar dem Bischof den Pileolus abnimmt (nach der Gabenbereitung, beim "Der Herr sei mit euch...")
Nach der Kommunionausteilung obliegt es dem Zeremoniar auch, dem Bischof das Wasser für die Ablution zu reichen. Dies geschieht in der Regel an der Kathedra, also am Sitz des Bischofs. (Allerdings kann etwas anderes gelten, wenn mehrere Bischöfe zelebrieren.) Dorthin sollte auch der Pileolus verbracht worden sein, nachdem du ihn ihm abgenommen hast. So kann er ihn direkt wieder aufsetzen.
Nach dem Schlussgebet (bei Orationen trägt der Bischof nicht die Mitra) erhält der Bischof die Mitra. In der Regel wendet er sich nochmal kurz an die Gemeinde - das gibt dir Zeit, den Stab zu holen. Den nimmt er erst bei der Segensgeste zu Hand, also nicht schon bei der Formel "Der Name des Herrn sei gepriesen..." Da der Stab in der linken Hand getragen wird, muss er auch von links aus angereicht werden.
Weihrauch:
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Dabei helfen -falls nötig und vorhanden- schulmäßig die assistierenden Diakone. Dennoch ein Auge darauf haben, dass die Ministranten auf dem Posten sind. Du solltest ihnen klarmachen, dass du der Chef bist.
Sonstiges:
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Als Zeremoniar obliegt es dir (vermutlich) auch darauf zu achten, dass der Ministrant, der dem Bischof das Buch hält immer auf dem Posten ist. Tagesgebet, Fürbitteinleitung und Schlussgebet betet der Bischof nämlich nicht am Altar, sondern an der Kathedra. Am besten, du gehst die Sache mit dem betreffenden Ministranten vorher nochmal genau durch. Das gleiche gilt für die Flambeaux-Diener, die die Kerzen bei der VErkündigung des Evangeliums halten.
In jedem Fall sollte der Ablauf vorher kurz mit dem Bischof duchgesprochen werden, der Bischof könnte ja von dem standardmäßigen Prozedere aus irgendeinem Grund abweichen - und das Aufsetzen/ Absetzen der Mitra in der Sakristei vielleicht mal kurz geübt werden, falls Exzellenz nichts dagegen haben .
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Re: Ablauf eines Pontifikalamtes
Du meinst doch bestimmt nicht Kaplan? Ein Kaplan ist ein Priester und ein Priester ministriert nicht.seccovenis hat geschrieben: habe in etwa erst drei mal (als kaplan) bei einem pontifikalamt ministriert.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
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Re: Ablauf eines Pontifikalamtes
daskommt auf den Priester an - ich kenne welche die lieber Ministrieren (nein nicht als Diakon fungieren) als Konzelebration zu betreiben. (die haben dann schon ihre messe gefeiert oder werden noch feiern)Raimund Josef H. hat geschrieben: Ein Kaplan ist ein Priester und ein Priester ministriert nicht.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein
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Re: Ablauf eines Pontifikalamtes
Ich meine da mal was von wegen "Wahrheit des Amtes" (im NOM) oder so ähnlich gelesen zu haben, also ein Diakon soll auch als Diakon und ein Priester als Priester an der Heiligen Messe teilnehmen.Linus hat geschrieben:daskommt auf den Priester an - ich kenne welche die lieber Ministrieren (nein nicht als Diakon fungieren) als Konzelebration zu betreiben. (die haben dann schon ihre messe gefeiert oder werden noch feiern)Raimund Josef H. hat geschrieben: Ein Kaplan ist ein Priester und ein Priester ministriert nicht.
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lieber linus!Linus hat geschrieben:Servus!
Ich kann leider nicht weiterhelfen, aber eins verwirrt mich lieber Seckauer (frag mal in Stift Seckau nach! - die haben wohl ein Pontifikalamtszeremoniale), du gibts an 18 zu sein und Kaplan? wie das mindestweihealter ist doch 25....
rätselnde Grüße
zum einen gebührt dir mein respekt, dass du das mit seckau so schnell herausgefunden hast und zum anderen habe ich mit kaplan den ministranten gemeint, der stab oder mitra trägt (auch bischöflicher kaplan genannt)
liebe grüße
Naja, es gibt ne Studentenverbindung namens Seccovia....seccovenis hat geschrieben:
lieber linus!
zum einen gebührt dir mein respekt, dass du das mit seckau so schnell herausgefunden hast
Aha, wieder was dazu gelernt.und zum anderen habe ich mit kaplan den ministranten gemeint, der stab oder mitra trägt (auch bischöflicher kaplan genannt)
liebe grüße
@Ottaviani
Du liebst es,Leute dumm sterben zu lassen, was?
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Ein paar Anmerkungen:
Wenn du wirklich als Zeremoniar eingesetzt bist, hast du nach dem Zeremoniale eine verantwortungsvolle Aufgabe. Du bist dann nämlich auch für die gesamte Vorbereitung der Messe zuständig. Alle anderen Beteiligten (Chor, Organist, Küster, Messdiener) arbeiten unter deiner Aufsicht und sind dir gegenüber verantwortlich. (Den genauen Text kann ich heute abend mal aus dem Zeremoniale heraussuchen.)
Ansonsten kann ich dir gleichfalls nur empfehlen, dir das Zeremoniale zu besorgen. Online gibt es da leider nichts vernünftiges, oder es wäre meiner intensiven Suche bisher entgangen. Falls du mit Englisch zurecht kommst, kann ich dir alternativ "Ceremonies of the modern roman rite" von + Peter J. Elliot empfehlen. Es geht bezüglich des Zeremoniels noch weiter ins Detail.
Das Assistieren bei Mitra und Stab können übrigens auch die 2 assistierenden Diakone machen, sofern es sie zusätzlich zum Diakon der Messe überhaupt gibt.
Die weißen Handschuhe der "Träger" halte ich übrigens (genau wie Msgr. Elliot) für eine ziemlich abwegige Übernahmne aus dem höfischen und militärischen Zeremoniell. Sinn und Zweck der Vimpae ist es ja gerade (genau wie beim Velum) die Hände zu verdecken. Und damit ist jede weitere "Bekleidung" der Hände Unsinn. Darüber hinaus kennt die liturgische Tradition Handschuhe ausschließlich als Pontikikalien. Schließlich waren zumindest feine Fingerhandschuhe früher eine kostspielige Angelegenheit mit der man niemals Ministranten bekleidet hätte.
Wenn du wirklich als Zeremoniar eingesetzt bist, hast du nach dem Zeremoniale eine verantwortungsvolle Aufgabe. Du bist dann nämlich auch für die gesamte Vorbereitung der Messe zuständig. Alle anderen Beteiligten (Chor, Organist, Küster, Messdiener) arbeiten unter deiner Aufsicht und sind dir gegenüber verantwortlich. (Den genauen Text kann ich heute abend mal aus dem Zeremoniale heraussuchen.)
Ansonsten kann ich dir gleichfalls nur empfehlen, dir das Zeremoniale zu besorgen. Online gibt es da leider nichts vernünftiges, oder es wäre meiner intensiven Suche bisher entgangen. Falls du mit Englisch zurecht kommst, kann ich dir alternativ "Ceremonies of the modern roman rite" von + Peter J. Elliot empfehlen. Es geht bezüglich des Zeremoniels noch weiter ins Detail.
Das Assistieren bei Mitra und Stab können übrigens auch die 2 assistierenden Diakone machen, sofern es sie zusätzlich zum Diakon der Messe überhaupt gibt.
Die weißen Handschuhe der "Träger" halte ich übrigens (genau wie Msgr. Elliot) für eine ziemlich abwegige Übernahmne aus dem höfischen und militärischen Zeremoniell. Sinn und Zweck der Vimpae ist es ja gerade (genau wie beim Velum) die Hände zu verdecken. Und damit ist jede weitere "Bekleidung" der Hände Unsinn. Darüber hinaus kennt die liturgische Tradition Handschuhe ausschließlich als Pontikikalien. Schließlich waren zumindest feine Fingerhandschuhe früher eine kostspielige Angelegenheit mit der man niemals Ministranten bekleidet hätte.
Ebenfalls ein paar Anmerkungen: aus dem Kontext halte ich es eher für wahrscheinlich, daß der OP "Zeremoniale", das heißt, Hilfszeremoniar sein wird, während der bischöfliche Sekretär Zeremoniar ist.michaelis hat geschrieben:Ein paar Anmerkungen:
Wenn du wirklich als Zeremoniar eingesetzt bist, hast du nach dem Zeremoniale eine verantwortungsvolle Aufgabe. Du bist dann nämlich auch für die gesamte Vorbereitung der Messe zuständig. Alle anderen Beteiligten (Chor, Organist, Küster, Messdiener) arbeiten unter deiner Aufsicht und sind dir gegenüber verantwortlich. (Den genauen Text kann ich heute abend mal aus dem Zeremoniale heraussuchen.)
Ansonsten kann ich dir gleichfalls nur empfehlen, dir das Zeremoniale zu besorgen. Online gibt es da leider nichts vernünftiges, oder es wäre meiner intensiven Suche bisher entgangen. Falls du mit Englisch zurecht kommst, kann ich dir alternativ "Ceremonies of the modern roman rite" von + Peter J. Elliot empfehlen. Es geht bezüglich des Zeremoniels noch weiter ins Detail.
Das Assistieren bei Mitra und Stab können übrigens auch die 2 assistierenden Diakone machen, sofern es sie zusätzlich zum Diakon der Messe überhaupt gibt.
Die weißen Handschuhe der "Träger" halte ich übrigens (genau wie Msgr. Elliot) für eine ziemlich abwegige Übernahmne aus dem höfischen und militärischen Zeremoniell. Sinn und Zweck der Vimpae ist es ja gerade (genau wie beim Velum) die Hände zu verdecken. Und damit ist jede weitere "Bekleidung" der Hände Unsinn. Darüber hinaus kennt die liturgische Tradition Handschuhe ausschließlich als Pontikikalien. Schließlich waren zumindest feine Fingerhandschuhe früher eine kostspielige Angelegenheit mit der man niemals Ministranten bekleidet hätte.
Daß es bei Pontifikalämtern gleich zwei oder mehr assistierende Diakone gibt, kenne ich nur bei ganz besonderen Gelegenheiten, wie etwa der Missa chrismatis oder Priesterweihen.
Das mit den Handschuhen sehe ich genauso, zumal das Velum extra eingearbeitete Taschen hat. Wozu sollten diese sonst gut sein?
Meines Wissens nimmt unser Zeremoniar, auch wenn er anderswo ist, dem Bischof Stab und Mitra ab, da er die Eigenarten und Vorlieben des Bischofs halt kennt.
Grüße
Seraph
Wie ich schon sagte: "wenn es sie überhaupt gibt".Seraph hat geschrieben:Daß es bei Pontifikalämtern gleich zwei oder mehr assistierende Diakone gibt, kenne ich nur bei ganz besonderen Gelegenheiten, wie etwa der Missa chrismatis oder Priesterweihen.
Wen es nicht gibt, der kann auch nicht assistieren.
Aber es entspricht der besonderen Ausrichtung des Diakons auf den Bischof hin, daß jeder Diakon der entsprechenden Gemeinde (und ggf. auch der benachbarten Geminden!) bei einem Pontifikalamt assistiert.
Das Zeremoniale geht davon aus, daß es mindestens einen Diakon als "Diakon der Messe" gibt. Besser wären zumindest zwei (einer für den Dienst am Wort = Evangelium und Fürbitten und einer für den Dienst am Altar) In der "Normalform" kommen dann noch die zwei assistierenden Diakone hinzu, die sich jeweils neben dem Bischof aufhalten (außer beim Hochgebet).
Damit würden dann 4 (am Palmsonntag und an Karfreitag wegen der Passion sogar 3+1+2=6) Diakone ihren Dienst in einem Pontifikalamt verrichten.
Die "Kleinausgaben" bezeichnet man als Abgrenzung zum Schultervelum i.d.R. als Vimpa.Seraph hat geschrieben:Das mit den Handschuhen sehe ich genauso, zumal das Velum extra eingearbeitete Taschen hat. Wozu sollten diese sonst gut sein?
Die bringt übrigens meist auch der Bischof selber mit.
Achte aber auch auf die anderen Kleinigkeiten.
Wenn der Bischof die Sakristei betritt, sind die Messdiener alle schon angekleidet und zwei von ihnen reichen ihm Wasser zum Waschen der Hände (und zwar in "realer" Menge und nicht nur symbolisch wie in der Messe).
Dasselbe passiert nachdem der Bischof nach der Kommunionspendung wieder an seinem Platz ist.
Alle, also auch Lektoren u.s.w., machen vor und nach ihrem Dienst eien tiefe Verneigung vor dem Bischof.
Gemäß alter Tradition schreibt das Zeremoniale vor, daß auf dem Altar, an dem ein Bischof die Messe feiert, die Eucharistie nicht aufbewahrt werden soll. Dementsprechend sollte auch auf einem unmittelbar dahinter gelegenem Altar (z.B. alter Hochaltar mit Tabernakel) der Tabernakel vor der Messe "privatim" geleert werden und die Eucharistie z.B. an den Ort gebracht werden, an dem sie auch am Gründonnerstag gebracht wird (vorausgesetzt, dieser Ort befindet sich im Kirchenraum).
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Nun, der zelebrant nimmt keinen zeremoniar mit und auch der pfarrer, der das bei uns normalerweise macht kann aus gesundheitlichen gründen nicht.Seraph hat geschrieben: Ebenfalls ein paar Anmerkungen: aus dem Kontext halte ich es eher für wahrscheinlich, daß der OP "Zeremoniale", das heißt, Hilfszeremoniar sein wird, während der bischöfliche Sekretär Zeremoniar ist.
Meines Wissens nimmt unser Zeremoniar, auch wenn er anderswo ist, dem Bischof Stab und Mitra ab, da er die Eigenarten und Vorlieben des Bischofs halt kennt.
In diesem Fall empfehle ich nochmals dies.seccovenis hat geschrieben:Nun, der zelebrant nimmt keinen zeremoniar mit und auch der pfarrer, der das bei uns normalerweise macht kann aus gesundheitlichen gründen nicht.
Ist mit $17,79 = ca. 12,00€ zzgl. Versand nur etwa halb so teuer wie das Zeremoniale und auch, wie gesagt, noch detaillierter. Man muß halt nur ausreichend Englisch können.
Hab gerad noch mal geschaut: Bei amazon.de kostet es 27,99€ (Achtung: Ausgabe 2004 nehmen !).
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- cantus planus
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Stimmt. Das Buch habe ich vor einigen Wochen durchgeackert, und kann es von Herzen empfehlen.
Ich frage mich angesichts der Qualität mancher englischer, aber auch französischer oder italienischer Veröffentlichung, warum sich deutsche Liturgika immer auf so oberflächlichem Niveau bewegen.
Man muss schon auf alte Schinken wie den Jungmann für die Messe oder den Bäumer fürs Brevier zurückgreifen, um eine umfassende Hintergrundinformation zu bekommen.
Der Vergleich zwischen vor- und nachkonziliaren Publikationen ist gerade bei uns manchmal mehr als ernüchternd.
Ich frage mich angesichts der Qualität mancher englischer, aber auch französischer oder italienischer Veröffentlichung, warum sich deutsche Liturgika immer auf so oberflächlichem Niveau bewegen.
Man muss schon auf alte Schinken wie den Jungmann für die Messe oder den Bäumer fürs Brevier zurückgreifen, um eine umfassende Hintergrundinformation zu bekommen.
Der Vergleich zwischen vor- und nachkonziliaren Publikationen ist gerade bei uns manchmal mehr als ernüchternd.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Eben diese zwei gibt es bei uns nicht (BTW: was tun die so?), und auch die Händewaschung des (bzw. irgendeines) Bischofs in der Sakristei habe ich hier noch nie gesehen.michaelis hat geschrieben:In der "Normalform" kommen dann noch die zwei assistierenden Diakone hinzu, die sich jeweils neben dem Bischof aufhalten (außer beim Hochgebet).
Grüße
Seraph
Sie sind die persönlichen Assistenten des Bischofs.Seraph hat geschrieben: BTW: was tun die so?
Sie halten im, wenn erforderlich, Pluviale oder Kasel zurück, geben ihm sein Gesangbuch und nehmen es wieder ab, heben eine steife Kasel beim Hinsetzen über die Lehne, u.s.w, us.w. .
Sie haben also eine nur auf die Person des Bischofs ausgerichtete, dienende Funktion.
In dieser Funktion wäre es demnach auch sehr angemessen, wenn der links stehende Diakon dem Bischof den Stab anreicht und abnimmt und der rechts stehende bei der Mitra assistiert.
Wenn du danach fragst, werden die auch die meisten Bischöfe "Nicht nötig." sagen, denn man könnte sie ja sonst für "eingebildet" oder "altmodisch" halten.Seraph hat geschrieben: ... und auch die Händewaschung des (bzw. irgendeines) Bischofs in der Sakristei habe ich hier noch nie gesehen.
Also: Nicht fragen, einfach machen!
P.S.: Das gleiche gilt für den Ringkuss. Einfach machen ohne vorher lang zu fragen. Denn er gilt ja, genau wie die anderen "Vorrechte" dem Amt und nicht der Person.
- monsieur moi
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Regional werden auch die Ministranten, die die Pontifikalien für den Bischof halten als Kapläne bezeichnet.Linus hat geschrieben:Servus!
Ich kann leider nicht weiterhelfen, aber eins verwirrt mich lieber Seckauer (frag mal in Stift Seckau nach! - die haben wohl ein Pontifikalamtszeremoniale), du gibts an 18 zu sein und Kaplan? wie das mindestweihealter ist doch 25....
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Nichts mit Priester.
Hier im Norden kennt man den Ausdruck (aber nur vereinzelt).
Huch. Tschuldigung. Ich hab gerade gesehen, dass die Antwort schon da war...
- cantus planus
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Eine weitere wichtige Regel: nicht ständig genervt auf die Uhr gucken (siehe Bischof Lettmann bei seiner Verabschiedung).Peregrin hat geschrieben:1) Immer auf den Zeremoniar schauen und seine Winke befolgen.
2) Nicht in der Nase bohren.
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danke für die tipps bisher
was ist eine pontifikalvesper? ich habe auch schon einmal den begriff pontifikalterz gehört. was ist das??ocistmonk hat geschrieben:Ein bisschen abweichend vom Thema, aber ich muss in einer Woche bei einer Pontifikalvesper ministrieren und könnte ein paar Tipps gut brauchen! Danke im voraus!