Mund- und Handkommunion II

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holzi
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von holzi »

Jacinta hat geschrieben:
holzi hat geschrieben:Stimmt, und auch im Dominikanerinnenkloster Hl. Kreuz in Regensburg sind die Kommunionbänke in Verwendung. Stehende Handkommunion ist dort die große Ausnahme.
Kaum zu glauben. Ich habe noch nie welche in Benutzung gesehen.
Das ist ja auch nicht überall so.

michaelis
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von michaelis »

Ich glaube, in diesem Thread paßt es am besten:

Noch (gemäß der 2. Edition des MR, in der 3. nicht mehr vorgesehen) gibt es ja die Option der Kommunion unter 2 Gestalten mittels eines Röhrchens.

Erlebt habe ich das noch nie und es wurde wohl auch so selten gebraucht, daß es eben in der 3. Edition des Messbuchs weggelassen wurde.

Möglich war diese Form (zumindest bei päpstlichen Messen) aber wohl auch schon im 1962'er Ritus.
Hier habe ich nämlich ein entsprechendes Bild von einer Seligsprechung 1964 gefunden:

Bild

Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

Wenn ich recht informiert bin, war die Kelchkommunion mit Röhrchen die vorliturgiereformerische Normalform, wenn der Papst zelebrierte. Weitere Besonderheit: Der Papst kommunizierte am Thron und nicht am Altar.

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Ich finde es aber für die Praxis ziemlich umständlich, da das Röhrchen ja nach jedem Gebrauch mit Wasser purifiziert werden muß — und hygienischer als direkt aus dem Kelch trinken ist es wohl auch nicht, es sei denn, jeder bekommt sein eigenes Röhrchen.
???

Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

So schätzen wir die Frauen: Immer gleich ans Abspülen denken.

iustus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von iustus »

Kilianus hat geschrieben:Wenn ich recht informiert bin, war die Kelchkommunion mit Röhrchen die vorliturgiereformerische Normalform, wenn der Papst zelebrierte. Weitere Besonderheit: Der Papst kommunizierte am Thron und nicht am Altar.
Ja, ja. Die frühere Form der Papstmesse! Hier ausführlich beschrieben (Allein die Einzugsprozession! Wunderbar!):

http://de.wikipedia.org/wiki/Papstmesse

U.a.:
Nach dem Friedensgebet und dem Friedenskuss ging der Papst zum Thron zurück. Erst dort empfing er die Kommunion. Der Diakon am Altar nahm die Patene, auf der die mittlerweile gebrochene Hostie liegt und hob sie leicht an, um sie dem Volk zu zeigen. Anschließend übergab er sie dem Subdiakon, der sie mit dem Schultervelum umhüllte. Damit das Velum nicht die gewandelte Hostie berührte, wurde auf die Patene ein zwölfstrahliger so genannter Asteriskus als Deckel gestülpt. Der Subdiakon ging nun zum Thron, wo der Papst kniete, der Diakon folgte ihm mit dem Kelch. Der Papst konsumierte einen Teil der Hostie und anschließend den Wein, wobei er sich einer Fistula (einem goldenen Trinkröhrchen) bediente. Den zweiten Teil der Hostie brach der Papst und reichte dem Diakon und dem Subdiakon jeweils die Hälfte des Teils.

Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

Weiß eigentlich jemand, wie es zum Gebrauch des Röhrchens kam? Praktische Gründe - es könnte leicht zu Pannen kommen, wenn der Diakon dem Papst den gefüllten Kelch in die Hand drückt?

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taddeo
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von taddeo »

Kilianus hat geschrieben:Weiß eigentlich jemand, wie es zum Gebrauch des Röhrchens kam? Praktische Gründe - es könnte leicht zu Pannen kommen, wenn der Diakon dem Papst den gefüllten Kelch in die Hand drückt?
http://www2.hu-berlin.de/literatur/medi/kgwm/einfuehrung.html hat geschrieben:Zum Empfang des Weines bei der Kommunion benutzte man, um dessen Verschütten zu verhindern, ein metallenes Saugröhrchen, die Fistula (lat. = Röhre). Es kam seit dem Konstanzer Konzil 1414-1418 außer Gebrauch, als das Abendmahl dem Laien nur noch "in einer Gestalt", nämlich allein in der Hostie, gereicht wurde, die als Leib Christi auch sein Blut einschließt.
http://www.sankt-augustinus.de/kirche/glossar/index.php?bstb=f hat geschrieben:fistula (lat. = Röhrchen) Für die Kelchkommunion bestimmtes (meist silbernes) Saugröhrchen, oft mit einem Handgriff versehen (daher auch pugillaris genannt); von den gegenwärtigen Rubriken meist als calamus (= Halm) bezeichnet. Der Trinkhalm begegnet zuerst in den Beschreibungen des römischen Stationsgottesdienstes; er ist eingeführt worden wohl aus Ehrfurcht vor dem heiligen Blut, um die Gefahr des Verschüttens zu verringern, wie sie beim einfachen Trinken bestand. Von Rom aus verbreitete sich sein Gebrauch über das ganze Gebiet der römischen Liturgie. Nach dem Aufhören des Laienkelches blieb er nur für den Papst und seine Leviten im Papsthochamt erhalten. Der Ritus der Kommunionausteilung unter beiden Gestalten sieht das Trinkhälmchen als eine der Möglichkeiten vor; wird sie gewählt, dann verwendet auch der Zelebrans bei seiner Kelchkommunion das Saugrohr.

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cantus planus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von cantus planus »

Italienischer Kardinal untersagt Handkommunion in den drei wichtigsten Kirchen Bolognas: http://www.kreuz.net/article.9316.html
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‎Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky

Miserere Nobis Domine
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Miserere Nobis Domine »

Habe heute die Messe von +Franz-Peter im Bartholomäusdom zu Frankfurt besucht. Als Nichtrömer blieb ich in der Bank sitzen und schaute zu: Erstaunlich viele Menschen empfingen die Mundkommunion. Waren das alles Polen? (Es wurde gemeinsam mit den muttersprachlichen Gemeinden gefeiert.) Oder wird die Mundkommunion doch wieder üblich?

Die Prozession fiel aber leider ins Wasser.

Albert
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Albert »

cantus planus hat geschrieben:Italienischer Kardinal untersagt Handkommunion in den drei wichtigsten Kirchen Bolognas: http://www.kreuz.net/article.9316.html
Ja, soeben auch gelesen.

Einfach wunderbar, eine Freude :klatsch: die sich in tiefer Dankbarkeit für Carlo Kardinal Caffarra ausdrückt:

Gelobt sei unser Herr Jesus Christus.

Freudig grüßt,
Albert

der einzige in unserer Pfarrgemeinde, der nicht Handkommunion praktiziert, seit Jahren.

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Ich weiss nicht was es da zu jubeln gibt
:vogel: :vogel: :vogel:

Das es Missbräuche geben kann ist klar, aber die gibt es auch bei der Mundkommunion.
Wie es bei uns oft geschehn ist, religiös Wahnsinnige die sich die Kommunion in den Mund legen lassen und dann wenn sie vom Priester wegehn sie aus dem Mund nehmen und mit nachhaus nehmen.
Zuletzt geändert von julius echter am Donnerstag 11. Juni 2009, 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Albert
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Albert »

julius echter hat geschrieben:Ich weiss nicht was es da zu jubeln gibt
:vogel: :vogel: :vogel:

Das es Missbräuche geben kann ist klar, aber die gibt es auch bei der Mundkommunion.
Wie es bei uns oft geschehn ist, religiös Wahnsinnige die sich die Kommunion in den Mund legen lassen und dann wenn sie vom Priester wegehn sie aus dem Mund nehmen und mit nachhaus nehmen - ist so geschehn bei uns.
Du persiflierst Dich selbst und das auch noch ungewollt, was ich mir ziemlich bitter vorstelle!

Grüße,
Albert

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

julius echter hat geschrieben:Ich weiss nicht was es da zu jubeln gibt
:vogel: :vogel: :vogel:

Das es Missbräuche geben kann ist klar, aber die gibt es auch bei der Mundkommunion.
Wie es bei uns oft geschehn ist, religiös Wahnsinnige die sich die Kommunion in den Mund legen lassen und dann wenn sie vom Priester wegehn sie aus dem Mund nehmen und mit nachhaus nehmen.

Ich habe die doppelung herausgenommen - besser so?

War schon blöd von mir
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Juergen
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Juergen »

Es gab sogar bei Youtube "Anleitungen" wie man trotz Mundkommunion die Hostie "trocken" wieder herausbekommt.
Ich habe gerade mal danach gesucht, doch der Youtuber berichtet nun eher davon, wie die Polizei bei ihm aufgetaucht ist etc.
Es scheint da ziemlich heftige Proteste gegeben zu haben.
Der war's: http://www.youtube.com/profile?user=fsmdude
Wie gesagt nun lamentiert er nur noch rum.
Gruß Jürgen

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Robert Ketelhohn
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Robert Ketelhohn »

anneke6 hat geschrieben:… es sei denn, jeder bekommt sein eigenes Röhrchen.
Wenn ich an meine Kinder mit Strohhalmen denke – nee, das wäre sogar
nicht bloß unhygienisch, sondern sakrilegisch.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Christiane
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Christiane »

Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Oder wird die Mundkommunion doch wieder üblich?
Keine Ahnung, ob es da einen Trend gibt. In einer normalen Messe praktiziere ich jedenfalls auch MK. Ansonsten bei den neokatechumenalen Eucharistiefeiern die dort übliche HK (mit MK ist es da aus logistischen Gründen eher schwierig; habe aber schon erlebt, dass sie jemandem gereicht wurde, der drauf bestand). Sagen wir, ich favourisiere eindeutig die MK, gehöre aber nicht zu denen, die die HK kategorisch ablehnen. Lustig war das vor meiner ersten Mess-Teilnahme als Katholikin. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es richtig mache, so dass ich dem Priester später nicht die Finger abschlecke. Das ging soweit, dass ich am Abend vorher noch mit Chips und Schokoladenstückchen geübt habe.

Christiane
"Die Demokratie feiert den Kult der Menschheit auf einer Pyramide von Schädeln." - Nicolás Gómez Dávila

"Gott kann machen, dass eine Communio entsteht zwischen dem Idiot und dem Arschloch." (Ausspruch auf einem NK-Gemeinschaftstag)

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Christiane hat geschrieben:
Miserere Nobis Domine hat geschrieben:Oder wird die Mundkommunion doch wieder üblich?
Keine Ahnung, ob es da einen Trend gibt. In einer normalen Messe praktiziere ich jedenfalls auch MK. Ansonsten bei den neokatechumenalen Eucharistiefeiern die dort übliche HK (mit MK ist es da aus logistischen Gründen eher schwierig; habe aber schon erlebt, dass sie jemandem gereicht wurde, der drauf bestand). Sagen wir, ich favourisiere eindeutig die MK, gehöre aber nicht zu denen, die die HK kategorisch ablehnen. Lustig war das vor meiner ersten Mess-Teilnahme als Katholikin. Ich habe die ganze Zeit überlegt, wie ich es richtig mache, so dass ich dem Priester später nicht die Finger abschlecke. Das ging soweit, dass ich am Abend vorher noch mit Chips und Schokoladenstückchen geübt habe.

Christiane
Man muss sich einfach trauen, das ist alles! Ich habe mich bei der Erstkommunion auch als Einzige getraut und inzwischen reiße ich immer öfter den Mund auf, wenn ich zur Kommunion gehe und halte nicht mehr meine dreckigen Pfoten hin.

Ich finde es persönlich auch unschön, wenn man die Hostie vom Priester in die Hand gedrückt bekommt, dann einen Schritt zur Seite macht und sie sich dann mit Blick zum Altar selbst in den Mund steckt. Gefällt mir einfach nicht. (Und wenn man Kinder dabei hat, fehlen ganz einfach auch die freien Hände, um die Hostie überhaupt mit den Händen in Empfang zu nehmen.)

@Christiane: Selbst der modernistischste Priester hat bei mir bisher den Mund ohne Peinlichkeiten getroffen. :blinker:
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"Man muss sich aber klarmachen, dass Krisenzeiten des Zölibats auch immer Krisenzeiten der Ehe sind." BXVI.

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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Jacinta hat geschrieben:[
Ich finde es persönlich auch unschön, wenn man die Hostie vom Priester in die Hand gedrückt bekommt, dann einen Schritt zur Seite macht und sie sich dann mit Blick zum Altar selbst in den Mund steckt.
Brauchste ja auch nicht…Du könntest ja auch auf die alte Art kommunizieren…Hände kreuzweise hinstrecken (rechte Hand nach oben) und die Hostie gleich vor dem Spender aus der Hand heraus essen.
Übrigens, ein Tip von mir: Konzentriere Dich nicht so sehr auf Äußerlichkeiten. Auch wenn die Hände natürlich sauber sein sollten, liegt der wahre Dreck woanders. Und im Schlund sieht's auch nicht appetitlich aus.
???

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

anneke6 hat geschrieben:
Jacinta hat geschrieben:[
Ich finde es persönlich auch unschön, wenn man die Hostie vom Priester in die Hand gedrückt bekommt, dann einen Schritt zur Seite macht und sie sich dann mit Blick zum Altar selbst in den Mund steckt.
Brauchste ja auch nicht…Du könntest ja auch auf die alte Art kommunizieren…Hände kreuzweise hinstrecken (rechte Hand nach oben) und die Hostie gleich vor dem Spender aus der Hand heraus essen.
Übrigens, ein Tip von mir: Konzentriere Dich nicht so sehr auf Äußerlichkeiten. Auch wenn die Hände natürlich sauber sein sollten, liegt der wahre Dreck woanders. Und im Schlund sieht's auch nicht appetitlich aus.
Wahrscheinlich muss ich da erst noch etwas mehr praktische Erfahrungen sammeln. Mit der Zeit werde ich dann sicher noch die für mich am besten geeignete Form finden.
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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

:ja:
???

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Christiane
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Christiane »

Ansonsten muß ich bloß noch aufpassen, dass ich mich in der richtigen Schlange anstelle. Damit ich am Ende auch vorm Priester und nicht vor der Kommunionhelferin lande...
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Raimund J.
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Raimund J. »

Christiane hat geschrieben:Ansonsten muß ich bloß noch aufpassen, dass ich mich in der richtigen Schlange anstelle. Damit ich am Ende auch vorm Priester und nicht vor der Kommunionhelferin lande...
Mit Kommunionhelferinnen habe ich keinerlei Probleme. Die können auch nichts dafür, daß man sie dort hin stellt.
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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
Christiane hat geschrieben:Ansonsten muß ich bloß noch aufpassen, dass ich mich in der richtigen Schlange anstelle. Damit ich am Ende auch vorm Priester und nicht vor der Kommunionhelferin lande...
Mit Kommunionhelferinnen habe ich keinerlei Probleme. Die können auch nichts dafür, daß man sie dort hin stellt.
Doch. Die werden ja nicht dazu gezwungen.

Ich habe mich bisher ein einziges Mal in der für meinen "Block" vorgesehenen Schlange angestellt, die zu einer Kommunionhelferin führte und mir vorgenommen es in Demut und Gehorsam so hinzunehmen. Die Frau hat mich dann derart grimmig angeschaut, dabei kannten wir uns gar nicht und ich habe nichts anderes als Handkommunion begehrt, daß ich nie wieder zu einer Kommunionhelferin gehe. Wirklich nie wieder. Lieber verzichte ich drauf. Mittlerweile habe ich nun schon herausgefunden, wer so austeilt und lande immer bei einem Priester oder dem Bischof.
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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Porbleme habt ihr - der Herr ist unabhängig vom Spender gegenwärtig
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Kilianus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Kilianus »

In der Tat. Also laßt uns auf Spender verzichten und stellt die Schalen hin auf daß sich jeder nehme!

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Jacinta
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von Jacinta »

Kilianus hat geschrieben:In der Tat. Also laßt uns auf Spender verzichten und stellt die Schalen hin auf daß sich jeder nehme!
Irgendwann werden wir das wohl auch noch erleben müssen...
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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

julius echter hat geschrieben:Porbleme habt ihr - der Herr ist unabhängig vom Spender gegenwärtig
Natürlich ist er das. Aber der Priester agiert in der Messe als "Ikone Christi", in dem er das Brot nicht nur bricht, sondern auch austeilt.
???

Tomek M
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Papst Entscheidungen ?

Beitrag von Tomek M »

Ich weiß nicht ob die Fragen hier her passen und ob sie schon beantwortet wurden, doch würde ich mich über Antworten freuen.

Ist es immer in Ordnung was der Papst sagt?

Papst Benedikt XVI. ist super als Papst und spricht wunderbare Worte, und ich glaube auch das ein Papst schon von Gott dazu berufen ist.

Doch vielleicht wird es irgendwann einen Papst geben oder vielleicht gab es auch welche die Worte sprachen die nicht "katholisch" in Ordnung waren. Muss man dann trotzdem den Worten gehorsam sein?

In dem katholischem Katechismus steht doch was der Papst auf Erden ändert das wird auch im Himmel geändert.

Wie soll man das richtig verstehen?

z.B. im Fall der Handkommunion? Die Handkommunion ist nicht verboten oder?

Aber ich persönlich finde die Mundkommunion im Knien besser und finde Handkommunion sogar nicht so gut.

Ich weiß ein Papst damals hat die Handkommunion nur zugelassen weil er sich bedränkt fühlte oder so ähnlich war es. Aber er hat sie leider zugelassen, also wurde dies auch im Himmel geändert und für Gott ist die Handkommunion in Ordnung? Ich zweifle dass es so ist. Kann mir jemand auf die Fragen eine gute Antwort geben würde mich freuen.

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julius echter
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von julius echter »

Der Papst ist ein Mensch und kann sich auch menschliche irren, nur wenn in Bezug auf die Lehre Aussagen getroffen werden ist er unfehlbar - auf die Unfehlbarkeit ist aber nur ein einziges Mal bezug genommen worden.
Das mit dem Verändern kann sich nur auf den Sündennachlass beziehen und dass kann jeder Priester
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anneke6
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von anneke6 »

Zur Haltung von Paul VI:
4 Es geschah sogar, dass in bestimmten Gemeinschaften und Orten ein solcher Ritus vorgenommen wurde, obwohl vorher die Genehmigung des Apostolischen Stuhles nicht erbeten worden war und manches mal auch so, dass die Gläubigen dafür auf keine geeignete Weise vorbereitet worden waren.
5 Es trifft zwar zu, dass früher einmal die Gläubigen die göttliche Speise in die Hand nehmen und sich in den Mund legen durften, es trifft außerdem zu, dass in der ältesten Zeit, vom Ort wo die Messfeier (Sakrale Funktion ! ) stattfand, die Gläubigen das Allerheiligste, vor allem aus dem Grunde um Wegzehrung zu haben, wenn der Kampf für das Bekenntnis des Glaubens aufgenommen werden musste, mitnehmen konnten – a b e r die Dokumente der Kirche und Kirchenväter bezeugen an zahlreichen Stellen die größte Ehrfurcht und die höchste Klugheit, die man der Heiligsten Eucharistie entgegenbrachte : Es soll „niemand... jenes Fleisch essen, ehe er es angebetet hat“ (Augustinus) und für den Empfang wird ermahnt „empfange es, was jedoch darüber, dass du daraus nichts verlierest“ (Cyrill von Jerusalem) „denn es ist der Leib Christi“ (Hippolyt).
6 Außerdem wurde die Verwaltung und die Sorge für den Leib und das Blut des Herrn auf ganz besondere Weise den Dienern des Heiligtums oder speziell beauftragten Menschen übergeben: „Nachdem derjenige, der den Vorsitz führt, die Gebete beendet und, dem gesamten Volk zugerufen hat, nehmen diejenigen, die bei uns Diakone genannt werden das Brot und den Wein und das Wasser, über die die Danksagung gesprochen wurde, und teilen sie jedem der Anwesenden zur Anteilnahme aus und bringen sie außerdem den Abwesenden“ (Justinus der Martyrer).
7 Aus diesem Grunde wurde die Aufgabe, die Heilige Eucharistie den Abwesenden zu bringen, von Anfang an ausschließlich den geweihten Amtsträgern übertragen, einerseits, damit den Bedürfnissen der Gläubigen auf sichere Weise entsprochen werde. In der nachfolgenden Zeit, nachdem die Wahrheit des eucharistischen Geheimnisses, seine Kraft sowie die Gegenwart Christi in ihm tiefer erforscht waren, auf Drängen sowohl des Sinnes der Ehrfurcht diesem Hochheiligen Sakrament gegenüber, als auch der Demut, mit welcher es umfangen werden muss, wurde die Gewohnheit eingeführt, dass der Amtsträger selbst den Partikel des konsekrierten Brotes auf die Zunge der Kommunizierenden legt.
8 Diese Weise der Kommunionausteilung muss unter Berücksichtigung der gesamten jetzigen Lage der Kirche bewahrt bleiben. Nicht nur, weil auf den überlieferten Brauch gestützt, sondern besonders deshalb, weil sie die Ehrfurcht der Christgläubigen der Eucharistie gegenüber zum Ausdruck bringt. Dieser Brauch ist in keiner Weise der Würde derjenigen abträglich, die einen so hohen Sakramente nahen: Er gehört zu jener Vorbereitung, die erforderlich ist, dass der Leib des Herrn auf die fruchtbarste Weise empfangen werde. Diese Ehrfurcht gebührt nicht dem gewöhnlichen Brot und Trank, sondern zeichnet die Kommunion des Leibes und Blutes des Herrn aus. Durch diese Kommunion „nimmt das Volk Gottes an den Gütern des österlichen Opfers teil, erneuert den Neuen, einmal in Christi Blut von Gott mit den Menschen geschlossenen Bund, der in Glaube und Hoffnung Vorzeichen und Vorläufer des endzeitlichen Mahles im Reiche des Vaters ist“ (AAS, 59/67).
9 Außerdem wird durch diesen Ritus, der als der überlieferte anzusehen ist, auf wirksame Weise sichergestellt, dass die Heilige Kommunion mit jener Ehrfurcht, Schönheit und Würde ausgeteilt wird, die ihr gebührt und dass jede Profanierung der eucharistischen Gestalten abgewehrt wird „ unter denen auf einzigartige Weise, der ganze und ungeteilte Christus als Gott und Mensch wesenhaft enthalten und gegenwärtig ist. „ (w.o.) Und schließlich wurde liebevolle Sorgfalt den Krumen des konsekrierten Brotes gegenüber angewandt, die die Kirche immer empfohlen hat: „Wenn du zulassest, dass etwas dir wegfällt, so halte dafür, als hättest du aus deinen eigenen Gliedern etwas verloren „ (Cyrill von Jerusalem).
10 Weil einige wenige Bischofskonferenzen und einige einzelne Bischöfe gewünscht haben, dass in ihren Gebieten der Brauch zugelassen werde, dass konsekrierte Brot in die Hände der Christgläubigen zu legen, hat der Heilige Vater angeordnet, dass a l l e Bischöfe der gesamten lateinischen Kirche befragt werden sollen, was sie von der Angebrachtheit der Einführung eines solchen Ritus halten. Eine Änderung nämlich in einer Sache von solcher Tragweite, die sich außerdem auf sehr alte, ehrwürdige Überlieferung stützt, berührt nicht nur die Disziplin, sondern bringt auch die Gefahr mit sich, dass aus der neuen Weise der Austeilung der Heiligen Kommunion die Ehrfurcht dem erhabenen Sakrament des Altares gegenüber verringert werden könnte, oder dass zu befürchten wäre, dass Sakrilegien geschehen oder aber, dass die rechte Lehre verfälscht wird. Aus diesem Grunde wurde den Bischöfen drei Fragen vorgelegt, auf die bis zum zwölften März dieses Jahres (1969) folgende Antworten gegeben wurden :
A : Ist dem Wunsche nach Ihrem Urteil zu entsprechen, außer der herkömmlichen Weise auch den Ritus die Heilige Kommunion in die Hand zu empfangen, zu gestatten ? Zustimmend : 567 ; Ablehnend 1233 : Zustimmend mit Vorbehalt : 315 ; Ungültig 20.
B : Sollten Experimente mit dem neuen Ritus in kleineren Gemeinschaften vorher erfolgen mit Zustimmung des Ortsordinarius? Zustimmend : 751 ; Ablehnend 1215 ; Ungültig 70.
C : Sind sie der Auffassung, dass die Gläubigen nach einer entsprechenden kathechetischen Vorbereitung den neuen Ritus gerne annehmen werden ? Zustimmend : 835 ; Ablehnend 1185; Ungültig 128.
11 Aus den eingegangenen Antworten ist also klar, dass die weit größere Mehrheit der Bischöfe der Auffassung ist, dass man die gegenwärtige Disziplin keinesfalls ändern soll. Sie sind sogar der Auffassung, dass eine Änderung Anstoß wäre, sowohl für den Sinn, als auch für die geistige Einstellung der Bischöfe und vieler Gläubiger.
12 Aus diesem Grunde sah der Heilige Vater – unter Beachtung der Bemerkungen und Ratschläge derer, die vom Heiligen Geist als Bischöfe eingesetzt sind, die Kirche zu leiten – unter Beachtung der Bedeutung der Sache und des Gewichtes der vorgebrachten Gründe – es als nicht angebracht an, die herkömmliche Weise der Austeilung der Heiligen Kommunion zu ändern. Aus diesem Grunde ermahnt der Heilige Stuhl die Bischöfe, die Priester und die Gläubigen mit allem Nachdruck, dem geltenden und erneut bestätigten Gesetz mit Eifer zu folgen : sei es, weil diese Entscheidung auf dem Urteil des größten Teiles des Katholischen Episkopates gründet, sei es, weil der gegenwärtige Ritus der heiligen Liturgie dies so vorsieht, sei es schließlich, weil das gemeinsame Wohl der Gesamtkirche zu berücksichtigen ist.
13 Wenn aber irgendwo der entgegengesetzte Brauch, nämlich, die Heilige Kommunion in die Hand zu legen, schon überhand genommen hat, wird der Apostolische Stuhl, um den Bischofskonferenzen in der Erfüllung ihres pastoralen Amtes zu helfen unter Berücksichtigung der gegenwärtigen erschwerten Lage der Dinge, diesen Bischofskonferenzen die Last und den Auftrag erteilen, die besonderen Umstände – wenn solche vorhanden sind – zu erwägen, jedoch unter der Bedingung, dass jede Gefahr, sei es der Verringerung der Ehrfurcht, sei es des Einreißens falscher Meinungen von der Heiligsten Eucharistie, abgewehrt wird und unter der Bedingung sorgfältiger Beseitigung auch der übrigen Unzukömmlichkeiten.

(Memoriale Domini)
Und das sagt Johannes Paul II:
In einigen Ländern ist di eHandkommunion üblich geworden. Sie wurde von einzelnen Bischofskonferenzen erbeten und fand die Billigung des Apostolischen Stuhles. Es werden aber Stimmenlaut über Fälle von bedauerlichem Mangel an Ehrfurcht vor den eucharistischen Gestalten, ein Mangel, der nicht nur die eines solchen Verhaltens schuldigen Personenbelastet, sondern auch die Hirten der Kirche, die es vielleicht an Wachsamkeit überdas Verhalten der Gläubigengegenüber der Eucharistie haben fehlen lassen. Es kommt auch mitunter vor, daß diefreie Wahl und der Wille jener nicht berücksichtigt werden, die auch dort, wo dieHandkommunion amtlich gestattet ist, es vorziehen, ihrerseits die Mundkommunion zuwählen. Ich kann nicht umhin,im Zusammenhang dieses Briefes auf die soeben genanntenschmerzlichen Probleme wenigstens kurz hinzuweisen. Damit meine ich in keiner Weise jene Personen, die in den Ländern, wo diese Praxis erlaubt ist, den Herrn Jesus beider Handkommunion im Geisttiefer Ehrfurcht und Frömmigkeit empfangen.
(Schreiben an die Bischöfe, 1. Fastensonntag 1980)
Das dürfte Deine Fragen bezüglich der Einführung der Handkommunion und die Meinung der Päpste beantworten.
Kurz zu Deiner Frage: Nein, es ist nicht immer in Ordnung (= moralisch, theologisch richtig) was ein Papst sagt. Aber das ist ein anderes Thema.
Tomek, Du bist ein Pole, ich bin es auch. Wir kennen beide die Praxis der Mundkommunion, und wir haben das Recht, diese auch in Deutschland fortzusetzen. Das Recht, Leute zu kritisieren, die einen anderen Kommunionsempfang wählen, aber keinen sichtbaren Mangel an Ehrfurcht zeigen, haben wir nicht.
???

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cantus planus
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Re: Mund- und Handkommunion II

Beitrag von cantus planus »

Es wird doch hier im Forum nach den Juristen nicht die Polenschwemme einsetzen...? Gnade uns Gott, wenn hier demnächst lauter polnische Juristen schreiben! :breitgrins:
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