SZ hat geschrieben:Papst-Kritiker Hans Küng wertet die Lockerung des kirchlichen Kondom-Verbots durch Benedikt XVI. als "taktische Anpassung". Im Gespräch mit sueddeutsche.de erklärt der Theologe, was den Vatikan hindert, seine Morallehre zu reformieren - und ringt sich zu einem kleinen Papst-Lob durch.
"Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Es ist soweit, die üblichen Verdächtigen melden sich zu Wort:
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Weiß der Geyer oder weiß er's nicht.TomS hat geschrieben:Wie nicht anders zu erwarten war, versucht jetzt auch die "Qualitätspresse" die vermeintlich erkannte Bresche im "Wall" der Morallehre für ihre liberalen Zwecke zu nutzen:FAZ hat geschrieben:Auch die nun bekannt gegebene Lockerung des Kondomverbots kann nur ein erster Schritt sein, um die Sexualität nicht länger in eine katholische Märchenwelt zu sperren.
Ich bin nie aus einem Orden ausgetreten und ich lese auch mit 55 noch Comics.
- Berolinensis
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Um meine Anmerkung zur "Klarstellung" von P. Lombardi ("situazione eccezionale in cui l’esercizio della sessualità rappresenti un vero rischio per la vita dell’altro") noch zu präzisieren - diese enthält nicht nur keine Einschränkung auf sodomitische Akte, sondern noch nicht einmal auf Akte der der Hurerei.Berolinensis hat geschrieben:Was für ein Debakel.
1. In seiner "Klarstellung" sagt P. Lombardi ganz allgemein, daß es um eine "situazione eccezionale in cui l’esercizio della sessualità rappresenti un vero rischio per la vita dell’altro" gehe - keine Einschränkung auf sodomitische Akte.
2. Anscheinend hat der frische kreierte Card. Sgreccia, früherer Präsident der Päpstl. Akademie für das Leben, daraus bereits noch viel weitergehende Folgerungen gezogen:
(Quelle.)Cardinal Elio Sgreccia, the Vatican's long-time top official on bioethics and sexuality, elaborated on the pontiff's comments, stressing that it was imperative to "make certain that this is the only way to save a life". Cardinal Sgreccia said the condom question was one that "needed an answer for a long time," adding: "If Benedict XVI raised the question of exceptions, this exception must be accepted... and it must be verified that this is the only way to save life. This must be demonstrated."
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Hl. Maria Magdalena, erleuchte die Dunkelheit seines Herzens.Berolinensis hat geschrieben:Um meine Anmerkung zur "Klarstellung" von P. Lombardi ("situazione eccezionale in cui l’esercizio della sessualità rappresenti un vero rischio per la vita dell’altro") noch zu präzisieren - diese enthält nicht nur keine Einschränkung auf sodomitische Akte, sondern noch nicht einmal auf Akte der der Hurerei.Berolinensis hat geschrieben:Was für ein Debakel.
1. In seiner "Klarstellung" sagt P. Lombardi ganz allgemein, daß es um eine "situazione eccezionale in cui l’esercizio della sessualità rappresenti un vero rischio per la vita dell’altro" gehe - keine Einschränkung auf sodomitische Akte.
2. Anscheinend hat der frische kreierte Card. Sgreccia, früherer Präsident der Päpstl. Akademie für das Leben, daraus bereits noch viel weitergehende Folgerungen gezogen:
(Quelle.)Cardinal Elio Sgreccia, the Vatican's long-time top official on bioethics and sexuality, elaborated on the pontiff's comments, stressing that it was imperative to "make certain that this is the only way to save a life". Cardinal Sgreccia said the condom question was one that "needed an answer for a long time," adding: "If Benedict XVI raised the question of exceptions, this exception must be accepted... and it must be verified that this is the only way to save life. This must be demonstrated."
- cantus planus
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Daraus:TomS hat geschrieben:Es ist soweit, die üblichen Verdächtigen melden sich zu Wort:SZ hat geschrieben:Papst-Kritiker Hans Küng wertet die Lockerung des kirchlichen Kondom-Verbots durch Benedikt XVI. als "taktische Anpassung". Im Gespräch mit sueddeutsche.de erklärt der Theologe, was den Vatikan hindert, seine Morallehre zu reformieren - und ringt sich zu einem kleinen Papst-Lob durch.
Ich hätte nie geglaubt, eines Tages Hans Küng zustimmen zu müssen.Hans Küng hat geschrieben:Zunächst einmal ist es sehr merkwürdig, diese wichtige Frage im Gespräch mit einem Hofjournalisten zu erörtern. Das ist meines Erachtens für einen Papst nicht angemessen.
Den Rest des Interviews muss man nicht zur Kenntnis nehmen. Küng eben...
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Wo Küng Recht hat, da hat er eben Recht.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Wie Robert schon gesagt hat. Das Buch wurde gegengelesen und auch korrigiert bevor es in den Druck ging. Es ist also keine "unvorbereitete undruckreife Formulierung" drin wie bei einem normalen Interview.Hubertus hat geschrieben:Es ist eben nun mal so, daß man, wenn man (noch dazu wohl mehr oder weniger unvorbereitet und aus dem Stegreif - der Papst hat das ja schon öfters so gehalten) eine mündliche Antwort auf eine Frage gibt oder einen Sachverhalt darstellt, nicht immer "druckreif formuliert". Deshalb darf man eigentlich selbst solche Passagen nicht auf die Goldwaage legen. Aber, und das hätte dem Vatikan klar sein müssen: Finden diese mündlichen Formulierungen dann den Weg zu hunderttausenden, ja Millionen Lesern, die das dann vllt. mehrmals und konzentriert lesen, schleifen sich bestimmte Formulierungen ein und erhalten ein derartiges Gewicht, daß sie den Eindruck konziser kirchlicher Lehre erwecken können. - Die Fähigkeit, aus Fehlern der Vergangenheit im Hinblick auf Öffentlichkeitsarbeit zu reagieren, scheint im Vatikan - um es vorsichtig zu formulieren - sehr begrenzt ausgeprägt zu sein.Berolinensis hat geschrieben:Das ganze scheint sich ja zu einem Debakel allerersten Ranges zu entwickeln. Andere Themen werden auftauchen. So sagt der Papst wohl auch, er habe die Karfreitagsbitte pro Judæis geändert, damit "nicht direkt für die Bekehrung der Juden in missionarischem Sinne" gebetet werde, obwohl zugleich die Doppel-Bund-Irrlehre zurückweist. (Quelle.) Die Aussage, ein Papst könne auch private Ansichten haben, die falsch seien (Quelle), ist zwar zutreffend, aber in Anbetracht seines hohen Amtes und des Verwirrungspotentials, das hier - wie sich schon überdeutlich zeigt - besteht, würde ich es doch für das beste halten, wenn er diese privaten Ansichten - wie alle seine Vorgänger - auch privat ließe. Ich maße mir nicht an, über den Papst und seine Entscheidungen zu urteilen, aber mir scheint doch, daß hier ein erhebliches Potential für Schaden einem nicht auf Anhieb zu erkennenden Nutzen gegenübersteht. Beten wir, daß es nicht so sein möge.
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Re: Sodom und Co
Der Interview-Text ist noch nicht einmal veröffentlicht, und schon wissen die Medien, dass der Papst Kondome "erlaubt" habe. So ein Quatsch. Man stelle sich vor, dass der Papst den Gebrauch "in begründeten Einzelfällen", womit ja laut Presseberichten HIV-infizierte oder von HIV bedrohte Prostituierte gemeint sind, "erlaubt" habe. Dies würde ja implizieren, dass er Prostitution "erlaubt" hätte. Blödsinn.
Was der Papst wohl gemeint hat (und hier fängt ja schon die bloße Spekulation an), ist, dass es um der schlimmen Folgen willen besser sei, wenn Prostituierte Kondome benutzen. Dass aber z.B. Prosititution weiterhin eine Todsünde ist, ist hiermit ja ausdrücklich nicht bestritten.
In dem von mir dargestellten Fall geht es ja ausdrücklich auch nicht um eine Aussage zur Ethik der Kirche (denn diese sagt ja zu Recht, dass Prostitution Sünde ist), sondern um gesellschaftspolitische Überlegungen unter den Bedingungen des Sündenfalls, zu denen sich die Kirche natürlich auch äußern muss. Es geht also nicht um eine Lockerung des Kondomverbots, wie die Presse es dargestellt hat. Gott bewahrt seine Schöpfung auf den Jüngsten Tag hin auch durch das sündige Tun der Menschen. Das ist die uns verborgene Weltregierung Gottes, aus der wir keine ethischen Ableitungen für unser Handeln ziehen dürfen. So wenigstens hat das Thomas von Aquin gesehen. Aber vielleicht habe ich hier auch etwas zuviel von Luthers Zwei-Reiche-Lehre hineingemischt. Man möge mir das nachsehen!
Außerdem ist festzuhalten, dass nicht jede Papstäußerung gleich Kirchenlehre ist. Auch ein Papst äußert öffentlich immer wieder einmal private Meinungen. Er spricht nicht immer gleich "ex kathedra". Da gibt es noch manche Zwischenstufen.
Was der Papst wohl gemeint hat (und hier fängt ja schon die bloße Spekulation an), ist, dass es um der schlimmen Folgen willen besser sei, wenn Prostituierte Kondome benutzen. Dass aber z.B. Prosititution weiterhin eine Todsünde ist, ist hiermit ja ausdrücklich nicht bestritten.
In dem von mir dargestellten Fall geht es ja ausdrücklich auch nicht um eine Aussage zur Ethik der Kirche (denn diese sagt ja zu Recht, dass Prostitution Sünde ist), sondern um gesellschaftspolitische Überlegungen unter den Bedingungen des Sündenfalls, zu denen sich die Kirche natürlich auch äußern muss. Es geht also nicht um eine Lockerung des Kondomverbots, wie die Presse es dargestellt hat. Gott bewahrt seine Schöpfung auf den Jüngsten Tag hin auch durch das sündige Tun der Menschen. Das ist die uns verborgene Weltregierung Gottes, aus der wir keine ethischen Ableitungen für unser Handeln ziehen dürfen. So wenigstens hat das Thomas von Aquin gesehen. Aber vielleicht habe ich hier auch etwas zuviel von Luthers Zwei-Reiche-Lehre hineingemischt. Man möge mir das nachsehen!
Außerdem ist festzuhalten, dass nicht jede Papstäußerung gleich Kirchenlehre ist. Auch ein Papst äußert öffentlich immer wieder einmal private Meinungen. Er spricht nicht immer gleich "ex kathedra". Da gibt es noch manche Zwischenstufen.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Küng hat keine Ahnung. Er liest zu wenig.TomS hat geschrieben:Wo Küng Recht hat, da hat er eben Recht.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Er wird nicht umhinkommen zugeben zu müssen, daß er sich mißverständlich/unklar/unklug/.... geäußert hat und daß diese Äußerung in weiterer Folge Anlaß zu völlig verzerrter/boswillig entstellter/... Wiedergabe in den Medien geführt hat.cantus planus hat geschrieben:Was soll er denn bereinigen?
Sodann wird er eine glasklare Stellungnahme - und zwar als Papst - hinzufügen müssen, mit der er die überlieferte Lehre der Kirche zur Ehe und ihrem Gebrauch bekräftigt und erneut einschärft.
Das ist zwar eine kleine Demütigung, besonders für einen Professor, aber die wird er ertragen müssen.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Gamaliel hat geschrieben:Er wird nicht umhinkommen zugeben zu müssen, daß er sich mißverständlich/unklar/unklug/.... geäußert hat und daß diese Äußerung in weiterer Folge Anlaß zu völlig verzerrter/boswillig entstellter/... Wiedergabe in den Medien geführt hat.cantus planus hat geschrieben:Was soll er denn bereinigen?
Sodann wird er eine glasklare Stellungnahme - und zwar als Papst - hinzufügen müssen, mit der er die überlieferte Lehre der Kirche zur Ehe und ihrem Gebrauch bekräftigt und erneut einschärft.
Das ist zwar eine kleine Demütigung, besonders für einen Professor, aber die wird er ertragen müssen.
Er wird es aber nicht tun.
Joseph Ratzinger möchte geliebt werden. Er möchte sterben als gütiger Papst.
Er weiß, dass ihm zur Zeit in vielen Ländern der Welt Ablehnung entgegen schlägt. Er weiß, dass er nur mit solchen leichten Lockerungen Sympathien erwerben kann. Das ist allzu menschlich.
Das Interview war volle Absicht.
- cantus planus
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
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- Berolinensis
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Das hat allerdings schon vor diesem Debakel stattgefunden, ist also keine Reaktion darauf (nur zur Einordnung).cantus planus hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=29014
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Das ist ein alter Beitrag, den kath.net jetzt zusammengefaßt aufwärmt. Er steht in keinem zeitlichen Zusammenhang mit der aktuellen Presseberichterstattung.cantus planus hat geschrieben:http://kath.net/detail.php?id=29014
Im übrigen halte ich die Aussagen von Weigel und Allen im englischen Originalartikel für verzichtbar und teilweise falsch.
Zuletzt geändert von Gamaliel am Montag 22. November 2010, 12:16, insgesamt 1-mal geändert.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
In den Kommentaren zum kath.net-Artikel findet sich aber ein interessanter Auszug aus einem Kommentar von Erzbischof Charles J. Chaput (USA) zur aktuellen Kontroverse:
EDIT: Zur Genese der aktuellen Kontroverse und der Rolle der Vatikanzeitung dabei hier noch ein schöner Überblick: Wie der Papst zum Kondom kommt – Die Chronologie eines medialen Eigentorshttp://www.firstthings.com/onthesquare/2010/11/open-disarming-and-inevitably-misunderstood hat geschrieben:In the context of the book's later discussion of contraception and Catholic teaching on sexuality, the Pope's comments are morally insightful. But taken out of context, they can easily be inferred as approving condoms under certain circumstances. One might reasonably expect the Holy Father's assistants to have an advance communications plan in place, and to involve bishops and Catholic media in a timely way to explain and defend the Holy Father's remarks.
Instead, the Vatican's own semi-official newspaper, l'Osservatore Romano, violated the book's publication embargo and released excerpts of the content early. Not surprisingly, news media instantly zeroed in on the issue of condoms, and the rest of this marvelous book already seems like an afterthought.
Don't let that happen. Don't let confusion in the secular press deter you from buying, reading for yourself, and then sharing this extraordinary text. It's an astonishing portrait of an astonishing man.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Im Prinzip folgen die Medien immer noch einer Theologie der Unmündigkeit. Mit der Feinfühligkeit von Wünschelrutengängern schlägt das Stöckchen beim Thema Kondom aus. Moraltheologisch ist das nicht. Moraltheologisch ist auch nicht, wenn man Kondome erlaubt oder verbietet. Moraltheologisch ist, wenn man Jesus' Mahnung zur verantwortlichen Einstellung ernst nimmt und die Nächstenliebe auch in Fragen des ehelichen und nicht ehelichen Zusammenlebens praktiziert. Aber das ist für das breite Publikum offenbar geistig schon zu anspruchsvoll.
- lutherbeck
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Was die Öffentlichkeit aus den Worten des Heiligen Vaters macht ist sicherlich in vielen Fällen zweifelhaft - aber auch dieses Forum ist ein Teil der Öffentlichkeit!Gamaliel schreibt:
Er wird nicht umhinkommen zugeben zu müssen, daß er sich mißverständlich/unklar/unklug/.... geäußert hat und daß diese Äußerung in weiterer Folge Anlaß zu völlig verzerrter/boswillig entstellter/... Wiedergabe in den Medien geführt hat.
Sodann wird er eine glasklare Stellungnahme - und zwar als Papst - hinzufügen müssen, mit der er die überlieferte Lehre der Kirche zur Ehe und ihrem Gebrauch bekräftigt und erneut einschärft.
Das ist zwar eine kleine Demütigung, besonders für einen Professor, aber die wird er ertragen müssen.
Aber die Originalworte sind ja nachlesbar; der Papst hat weder die Prostitution erlaubt noch die Ehe geschmäht! Was da nun aber auch von konservativer Seite aus dem armen Kerl in den Mund gelegt und behauptet wird ist ja unglaublich!
Er hat lediglich von "begründeten Einzelfällen" gesprochen, in dem "ein Kondom erlaubt" sei; jeder Katholik wird dies für sich natürlich anders definieren...
Wenn der Papst dies aber gesagt hat, hat der Papst dies gesagt! Und ich nehme seine Worte ernst! Ihn nun aber für diese Worte demütigen zu wollen ( siehe oben... ) entspringt den Absichten des Bösen! Besserwisserei und Hochmut sind Sünde!
"Ich bin nur ein einfacher demütiger Arbeiter im Weinberg des Herrn".
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Lutherbeck, mach Dich nicht lächerlich! Etwas weniger Emotionen wären für den weiteren Diskurs hilfreich.lutherbeck hat geschrieben:
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Mir gefällt es, daß der Papst offen sagt was er denkt (auch wenn mir diese Gedanken nicht gefallen!).
Dann brauch man nämlich nicht mehr rumspekulieren und in lila Glaskugeln gucken um rauszufinden warum und wozu er manches tut. Es wird dadurch transparent.
Dann brauch man nämlich nicht mehr rumspekulieren und in lila Glaskugeln gucken um rauszufinden warum und wozu er manches tut. Es wird dadurch transparent.
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Gerade das hat er nicht. Der Papst hat nicht gesagt, dass die Verwendung eines Kondoms erlaubt sei.lutherbeck hat geschrieben:Er hat lediglich von "begründeten Einzelfällen" gesprochen, in dem "ein Kondom erlaubt" sei;
- Ewald Mrnka
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Eine kleine Blütenlese:
http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 26528.html
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/a ... c51343311/
http://www.frauenzimmer.de/cms/html/de/ ... ummi.phtml
In der Hamburger Morgenpest liest man ähnliches.
Soll man lachen, soll man weinen?
http://www.berlinonline.de/berliner-kur ... 26528.html
http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... index.html
http://www.taz.de/1/debatte/kommentar/a ... c51343311/
http://www.frauenzimmer.de/cms/html/de/ ... ummi.phtml
In der Hamburger Morgenpest liest man ähnliches.
Soll man lachen, soll man weinen?
Wer die wirklichen Herrschenden identifizieren will, braucht sich nur zwei Fragen zu stellen:
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
WEN und WAS darfst Du NICHT kritisieren?
WESSEN INTERESSEN verfolgt das System?
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Es ist klar, daß dieser Vorgang Papst Benedikt länger anhängen wird. Analog zu Paul VI., der als 'Pillen-Paul' in die Geschichte einging. Wie wird Benedikt in Zukunft heißen?
If only closed minds came with closed mouths.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Mir wäre da spontan was eingefallen, aber der Respekt vor unserem Heiligen Vater verbietet mir, das zu posten.Stephen Dedalus hat geschrieben:Es ist klar, daß dieser Vorgang Papst Benedikt länger anhängen wird. Analog zu Paul VI., der als 'Pillen-Paul' in die Geschichte einging. Wie wird Benedikt in Zukunft heißen?
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Der Papst weiß offenbar, was Freunde wünschen und Freundinnen neidisch macht. Mit seinem Infobröckchen beglückte er die Berliner Geisteswelt.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
(Zum Interview der Frankfurter Rundschau von gestern, 21. November)Misereor-Chef Josef Sayer
„Wir machen uns ehrlicher“
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau freut sich der Misereor-Chef Josef Sayer, dass der Papst die kirchliche Praxis billigt.
Daraus:
"Wir machen uns ein Stück weit ehrlicher. In der Praxis freilich waren wir längst dort angekommen. Unsere Partner haben Kondome nicht ausgeschlossen, weil sie in ihnen ein Mittel im Kampf gegen den Tod durch Ansteckung sahen." [...]
"Ich glaube, zum einen hat die konkrete Not zu einer anderen Bewertung geführt. Außerdem haben Ortsbischöfe Argumentationshilfe geleistet: Die pastorale Verantwortung gebiete es, den Menschen in konkreter Lebensgefährdung den Schutz durch das Kondom anzubieten. Dieser Ansatz ist auch durch die Theologie gedeckt. Es ist ja nicht so, als verschlösse die Kirche einfach die Augen vor der Lebensgefahr Einzelner. Stellen Sie sich eine Ehe vor, in der ein Partner HIV-positiv ist. Jeder ungeschützte Geschlechtsverkehr bedeutet Todesgefahr. Wenn sich das Paar nicht für Abstinenz entscheiden kann, ist Sex mit Kondom die verantwortungsvollere Entscheidung.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Was Misereor-Chef Josef Sayer daherplappert hat nichts mit der katholischen Lehre zu tun. Der Mann, der ja leider auch noch Priester ist (nämlich der Diözese Cusco in Peru), sollte umgehend belehrt, zu einem Widerruf veranlaßt und idealerweise abgesetzt werden.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Und man hätte eigentlich meinen können, dass dem Papst das spätestens nach der Regensburger Rede eigentlich klargeworden sein muss.Hubertus hat geschrieben:Das denke ich auch. Es ist nun so, daß mit dem Papstamt bestimmte Dinge einfach nicht mehr möglich sind. So wie der Papst nicht einfach den Vatikan mal kurz verlassen kann (Benedikt soll es ja kurz nach seinem Amtsantritt versucht haben und ist keine zwei Meter gekommen), so ist es eben auch nicht mehr möglich, seine persönlichen Ansichten außerhalb eines sehr kleinen geschützten Kreises zu äußern geschweige denn sie einem Millionenpublikum zu lesen zu geben. Zumindest nicht, ohne daß da noch mal drübergeschaut wurde (und besser noch mal).
Insofern gibt es für mich zwei Möglichkeiten: der Papst will tatsächlich vom absoluten Kondomverbot abrücken, was ich angesichts der tatsächlichen Äußerung aber für eher unwahrscheinlich halte, oder zweitens, es handelt sich um einen erneuten journalistischen Fauxpas. Dann muss erstens Seewald zur "persona non grata" erklärt werden und zweitens müssen irgendwo im Vatikan Köpfe rollen.
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Prima!
Widerrufen!
Absetzen!
Köpfe müssen rollen!
Keine anderen Antworten auf die Probleme der Welt?
Widerrufen!
Absetzen!
Köpfe müssen rollen!
Keine anderen Antworten auf die Probleme der Welt?
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Nicht "irgendwo im Vatikan", sondern konkret beim Osservatore Romano, der das Veröffentlichungsembargo als erster unterlaufen hat. Genauso dringend, wie die päpstliche Kirchenmusik endlich einen echten Fachmann nötig hätte, bräuchte der Papst einen PR-Profi für den ganzen Mediensaustall aus Osservatore und Radio Vaticana. Da gehört die Pressefreiheit tatsächlich abgeschafft und beide Organe auf Linie gleichgeschaltet. Anderenfalls wird dieses Desaster endlos so weitergehen.HeGe hat geschrieben:Und man hätte eigentlich meinen können, dass dem Papst das spätestens nach der Regensburger Rede eigentlich klargeworden sein muss.Hubertus hat geschrieben:Das denke ich auch. Es ist nun so, daß mit dem Papstamt bestimmte Dinge einfach nicht mehr möglich sind. So wie der Papst nicht einfach den Vatikan mal kurz verlassen kann (Benedikt soll es ja kurz nach seinem Amtsantritt versucht haben und ist keine zwei Meter gekommen), so ist es eben auch nicht mehr möglich, seine persönlichen Ansichten außerhalb eines sehr kleinen geschützten Kreises zu äußern geschweige denn sie einem Millionenpublikum zu lesen zu geben. Zumindest nicht, ohne daß da noch mal drübergeschaut wurde (und besser noch mal).
Insofern gibt es für mich zwei Möglichkeiten: der Papst will tatsächlich vom absoluten Kondomverbot abrücken, was ich angesichts der tatsächlichen Äußerung aber für eher unwahrscheinlich halte, oder zweitens, es handelt sich um einen erneuten journalistischen Fauxpas. Dann muss erstens Seewald zur "persona non grata" erklärt werden und zweitens müssen irgendwo im Vatikan Köpfe rollen.
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Ich hätte eine andere Antwort: Abwarten. Keiner von uns hat dieses Buch bisher gelesen, dennoch wird schon über 10 Seiten hinweg über das Buch diskutiert, als hätten die meisten es inzwischen auswendig gelernt. WIe bei Sarrazin: Viele haben auf ihn eingeschlagen, keiner hat das Buch gelesen. Sowas kommt nicht gut. Und das die Medien der heutigen Zeit alles andere als sachlich und neutral berichten ist nichts neues... Warum auf Pressefreiheit beharren, wenn man selnbst nicht im Stande ist sie wirklich auch zu wahren?....
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Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Die vatikanische PR-Strategie ist in jedem Fall verbesserungswürdig. Genauso sollte sich der Papst aber überlegen, ob und wie er seine privaten Gedanken verbreitet. Ein Interviewbuch ist dafür vielleicht nicht der ideale Weg.
Re: "Licht der Welt": Peter Seewald im Gespräch mit Benedikt XVI
Manchmal scheint es, als gebe es zu viele Profis und zu wenige Freunde Jesu in der Kirche.taddeo hat geschrieben:Nicht "irgendwo im Vatikan", sondern konkret beim Osservatore Romano, der das Veröffentlichungsembargo als erster unterlaufen hat. Genauso dringend, wie die päpstliche Kirchenmusik endlich einen echten Fachmann nötig hätte, bräuchte der Papst einen PR-Profi für den ganzen Mediensaustall aus Osservatore und Radio Vaticana. Da gehört die Pressefreiheit tatsächlich abgeschafft und beide Organe auf Linie gleichgeschaltet. Anderenfalls wird dieses Desaster endlos so weitergehen.HeGe hat geschrieben:Und man hätte eigentlich meinen können, dass dem Papst das spätestens nach der Regensburger Rede eigentlich klargeworden sein muss.Hubertus hat geschrieben:Das denke ich auch. Es ist nun so, daß mit dem Papstamt bestimmte Dinge einfach nicht mehr möglich sind. So wie der Papst nicht einfach den Vatikan mal kurz verlassen kann (Benedikt soll es ja kurz nach seinem Amtsantritt versucht haben und ist keine zwei Meter gekommen), so ist es eben auch nicht mehr möglich, seine persönlichen Ansichten außerhalb eines sehr kleinen geschützten Kreises zu äußern geschweige denn sie einem Millionenpublikum zu lesen zu geben. Zumindest nicht, ohne daß da noch mal drübergeschaut wurde (und besser noch mal).
Insofern gibt es für mich zwei Möglichkeiten: der Papst will tatsächlich vom absoluten Kondomverbot abrücken, was ich angesichts der tatsächlichen Äußerung aber für eher unwahrscheinlich halte, oder zweitens, es handelt sich um einen erneuten journalistischen Fauxpas. Dann muss erstens Seewald zur "persona non grata" erklärt werden und zweitens müssen irgendwo im Vatikan Köpfe rollen.
Wischt euch mal den Schaum vom Maul und bestellt euch ein zweites.