Lateinische Patriarchate

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Florianklaus
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von Florianklaus »

ottaviani hat geschrieben:wenn ein Bischof sich ins Schisma begiebt und er übte vorher Jurisdiktion aus unter dem römischen Pontifex wird er ja auch ersetzt oder
Sonst gäbe es seit einiger Zeit keinen Bischof von Utrecht mehr
http://www.altkatholiken.at/geschichte1d.htm
Das kann man m.E. nicht gleichsetzen. Meinst Du denn im Ernst, der Papst sollte einen lateinischen Patriarchen von Konstantinopel ernennen? Für wie viele lateinische Katholiken soll der denn zuständig sein und wo soll er residieren? Müßte man dann nicht auch einen katholischen Erzbischof von Canterbury ernennen?

Kilianus
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von Kilianus »

ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ein schwerer Fehler des unseligen Papa Montini
Wieso war das ein Fehler? Es gibt doch noch katholische Patriarchen von Antiochia und Alexandria.
es geht dabei um die katholiken des lateinischen Ritus über diese haben die orientalischen Patriarchen selbst wenn sie in der Union mit Rom sind keine Jurisdiktion une bekanntlich gibts es keinen katholischen Patriarchen von Konstantinopel auch keinen unierten
Dieser Logik nach dürfte umgekehrt der lateinische Erzbischof in Wien keine Jurisdiktion über die dort ja gar nicht so seltenen nichtlateinischen Katholiken haben - und es müßte für sie eigene nichtlateinische Erzbischöfe von Wien geben ...

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Florianklaus
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von Florianklaus »

ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ein schwerer Fehler des unseligen Papa Montini
Wieso war das ein Fehler? Es gibt doch noch katholische Patriarchen von Antiochia und Alexandria.
es geht dabei um die katholiken des lateinischen Ritus über diese haben die orientalischen Patriarchen selbst wenn sie in der Union mit Rom sind keine Jurisdiktion une bekanntlich gibts es keinen katholischen Patriarchen von Konstantinopel auch keinen unierten
Warum sollten denn die paar Lateiner unbedingt einen eigenen Patriarchen haben?
wenn ein Bischof sich ins Schisma begiebt und er übte vorher Jurisdiktion aus unter dem römischen Pontifex wird er ja auch ersetzt oder
Sonst gäbe es seit einiger Zeit keinen Bischof von Utrecht mehr
http://www.altkatholiken.at/geschichte1d.htm
Daß ausgerechnet Du auf diese antikatholische Geschichtsklitterung verlinkst.......................

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ottaviani
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von ottaviani »

Kilianus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ein schwerer Fehler des unseligen Papa Montini
Wieso war das ein Fehler? Es gibt doch noch katholische Patriarchen von Antiochia und Alexandria.
es geht dabei um die katholiken des lateinischen Ritus über diese haben die orientalischen Patriarchen selbst wenn sie in der Union mit Rom sind keine Jurisdiktion une bekanntlich gibts es keinen katholischen Patriarchen von Konstantinopel auch keinen unierten
Dieser Logik nach dürfte umgekehrt der lateinische Erzbischof in Wien keine Jurisdiktion über die dort ja gar nicht so seltenen nichtlateinischen Katholiken haben - und es müßte für sie eigene nichtlateinische Erzbischöfe von Wien geben ...
zur zeit ist der lateinische Erzbischof auch Ordinarius für die nicht lateiner
das ist nicht auttomatisch der Fall sondern die Ausnahme
kann man bei dem Link sehr gut sehen Erzbischof von Wien wurde Eminenz Schönbiorn als Koadjutor automatisch nach dem Rücktritt von Eminenz Groer am 14.9. 1995 Ordinarius für die Unierten in ganz Österreich erst am 6 November im übrigen ist der Kardinal auch Ordinarius für die Unierten in den andern Diözesen Österreichs man sollte da nix vermischen
http://www.catholic-hierarchy.org/bishop/bschoc.html
Zuletzt geändert von ottaviani am Freitag 18. November 2011, 10:36, insgesamt 1-mal geändert.

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ottaviani
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von ottaviani »

Daß ausgerechnet Du auf diese antikatholische Geschichtsklitterung verlinkst.......................[/quote]
wieso es stimmt historisch so

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Florianklaus
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von Florianklaus »

ottaviani hat geschrieben:Daß ausgerechnet Du auf diese antikatholische Geschichtsklitterung verlinkst.......................
wieso es stimmt historisch so[/quote]

Ach so, ich wußte nicht, daß die Jesuiten tatsächlich das "tolerante Klima" in den Niederlanden belastet haben.

Und schau Dir mal die anderen Geschichtskapitel an, da kommt es noch schlimmer.

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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

es geht mir schlicht um den Vorgang daß der Papst da eingegriffen hat daraufhin man sich abgespalten hat und der Papst die Diözese wieder besetzt hat

Vulpius Herbipolensis
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Re: Summorum pontificum

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:ein schwerer Fehler des unseligen Papa Montini
Wieso war das ein Fehler? Es gibt doch noch katholische Patriarchen von Antiochia und Alexandria.
es geht dabei um die katholiken des lateinischen Ritus über diese haben die orientalischen Patriarchen selbst wenn sie in der Union mit Rom sind keine Jurisdiktion une bekanntlich gibts es keinen katholischen Patriarchen von Konstantinopel auch keinen unierten
Warum sollten denn die paar Lateiner unbedingt einen eigenen Patriarchen haben?
:ja: Am Anfang war das nicht ſo.

Mit dieſer "Logik" könnte man zu noch abſurderen Ergebniſſen als etwa "griechiſch-katholiſchen Erzbiſchöfen von Wien" kommen.
Angenommen, in Latium und überhaupt in Italien lebten beſonders viele katholiſche Ruſſen. - Welchen Titel würde dann deren Patriarch führen? - Und welche Jurisdiktion und welches Lehramt würde er ausüben? :erschrocken:

Ach ja, dieſer Strang macht Spaß!
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Vulpius Herbipolensis
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Lateiner ganz ohne einen lateiniſchen Biſchof im Land, das dürfte in der Praxis nicht gut ſein, aber das heißt ja nicht, daß man gleich eine zweite oder dritte Hierarchie mit Metropoliten und Patriarchen aufbauen muß.
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Florianklaus
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Florianklaus »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:Lateiner ganz ohne einen lateiniſchen Biſchof im Land, das dürfte in der Praxis nicht gut ſein, aber das heißt ja nicht, daß man gleich eine zweite oder dritte Hierarchie mit Metropoliten und Patriarchen aufbauen muß.
Daf fehe ich auch fo.

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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

Inder katholischen Kirche gibt es eben verschiedene Riten-Kirchen mit eigener Hirarchie was ist daran absurd im München sitzt auch ein ukrainischer Erzbischof die unierten in Österreich sind mit der momentanen Lösung nicht glücklich Ihr Oberhirte ist nicht in der Lage in den verschiedenen Riten zu zelebrieren

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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

ottaviani hat geschrieben:... Die unierten in Österreich sind mit der momentanen Lösung nicht glücklich Ihr Oberhirte ist nicht in der Lage in den verschiedenen Riten zu zelebrieren
Deshalb ja auch: "Lateiner ganz ohne einen lateinischen Bischof im Land, das dürfte in der Praxis nicht gut sein, ..."
Aber ein Weih- oder Was-auch-immer-Bischof am wichtigsten Sitz im Land oder bei größerem Gebiet oder größeren Gemeinden in jeder Metropolie, der auch selbst dem betreffenden Ritus folgt, ist etwas vollkommen anderes als diese Verdopplung oder gar Vervielfachung der Hierarchie.
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Vulpius Herbipolensis
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Entsprechend würde ich die Sache mit den Rituskirchen nicht überbewerten.

Und, ja, ich weiß, das S. Wenn ich dran denk'.
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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

was meinst du mit überbewerten eine Rituskirche ist eine völlig unabhängige Kirche mit unabhägiker Hirarchie das hat nix mit verdoppelungen zu tun
schauen wir uns z.b. den Libanon an
da gibt es 2 Patriarchen von Antiochien einen Syrischen und einen Maronitischen
und in Beirut gibt es
einen maronitischen Erzbischof
einen syrischen Bischof
einen Armenischen Erzbischof
einen Chaldäischen Erzbischof
einen Melkitischen Erzbischof
und einen lateinischen Apostolischen Vikar
alle Katholisch und auf dem selben Territorium
http://www.catholic-hierarchy.org/country/dlb.html
das ist sinnvoll den die Ritenkirchen sind eben unabhängig voneinender

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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Klar. Dieser Zustand ist offensichtlich. Die Frage ist: Wozu ist das gut? Was bringt das der Kirche, den Gläubigen?
Was man braucht, ist in diesem Zusammenhang ein Bischof, zu dessen Diözese man gehört, ein Ritus, dem man folgt,
Priester, die in diesem Eucharistie feiern, Beichten hören, traut, und für Angehörige eines "ortsfremden" Ritus muß eben
auch ein Bischof dasein, der firmt und weiht. Der "normale" Ritus in einem Gebiet ist halt der angestammte, welcher sonst?
Wozu brauche ich nun "Rituskirchen"?
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

Daraus folgt natürlich in einer größeren Region, die ein und demselben Ritus folgt, praktisch eine Rituskirche:
Eine Hierarchie, die als ganze einem bestimmten Ritus angehört; das ist ja vollkommen natürlich. Aber daraus
muß ich doch keine "Rituskirche" ableiten, die ich über die Grenzen des Verbreitungsgebietes dieses Ritus
hinaus ausdehnen müßte.
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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

Ganz einfach weil es eben immer Gläubige gab und gibt die außerhalb des Gebietes leben die müssen ja auch versorgt werden und haben ein recht auf "ihren Ritus" und es ist nicht zulässig ihnen einen andern Ritus aufzu zwingen nur weil sie den wohnort wechseln
ein typisches Beispiel ist die
Ruthenische griechisch-katholische Kirche die ursprünglich in der Ukraine entstanden ist (bitte bicht verwechseln mit der ukrainisch katholischen Kirche) nominell ist ihr Hauptsitz immer noch Uschhorod in Transkapatien aber die meisten Mitglieder leben heute in den ruthenischen Bistümern in den USA

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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Vulpius Herbipolensis »

ottaviani hat geschrieben:Ganz einfach weil es eben immer Gläubige gab und gibt die außerhalb des Gebietes leben die müssen ja auch versorgt werden und haben ein recht auf "ihren Ritus" und es ist nicht zulässig ihnen einen andern Ritus aufzu zwingen nur weil sie den wohnort wechseln
Genau dasselbe habe ich ja oben geschrieben - ohne freilich von einem Recht zu sprechen, aber das will ich ja auch gar nicht bestreiten -,
bloß folgt daraus auch nicht mehr als das, was ich bereits geschrieben habe; man braucht das, was ich aufgezählt habe.
Was daraus nicht folgt, ist, daß irgendwelche Diözesanbischöfe auf dem Territorium anderer notwendig wären -
und schon gar keine Metropoliten oder gar Patriarchen.
Domum superborum demolietur Dominus.

Kilianus
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Kilianus »

Da wären durchaus verschiedene Fälle zu differenzieren.

1. Altkirchlich ist klar: Wer sich - auch für längere Zeit - außerhalb der Heimat aufhält, hat den legitimen Bräuchen der Ortskirche an seinem neuen Aufenthaltsort zu folgen. Als Grundprinzip gilt das m.E. auch heute - und auch dann, wenn man ins Territorium einer anderen Rituskirche geraten ist.

2. Wo sich größere Migranten-Gruppen dauerhaft ansiedeln, aber ihre Eigenständigkeit wahren, ist es prinzipiell sinnvoll, dafür zu sorgen, daß sie den liturgischen Gebräuchen ihrer Heimat folgen können. Insoweit ist auch dafür Sorge zu tragen, daß sie ihren heimatlichen Ritus pflegen können. (Für Lateiner ausländischer Herkunft in Deutschland gibt es solche Lösungen ja auch. Ob es in diesen Fällen immer in angemessener Form passiert, sei dahingestellt, führt hier aber auch vom Thema weg.) Dazu kann es verschiedene organisatorische Modelle geben. Paralleldiözesen sind aber noch längst nicht notwendig. Noch nicht einmal Titularbischöfe des ortsfremden Ritus muß es unbedingt geben. Die Kirche hat von jeher Möglichkeiten gefunden, wie Bischöfe (oder andere Würdenträger) liturgische Funktion in einem ihnen fremden Ritus ausüben können.

3. Daß mehrere Ortskirchen in kirchlicher Gemeinschaft stehen (Schismen bleiben bei dieser Überlegung erst einmal ganz außen vor), sich innerhalb eines Territoriums aber dennoch überschneiden, es also gleich mehrere "Bischöfe / Erzbischöfe / Patriarchen von XY" gibt, ist eigentlich systemwidrig, in einigen Sonderfällen aber nicht zu vermeiden. Das gilt aber nur, wo mehrere Rituskirchen aufgrund historischer Ent- und Verwicklungen gleichberechtigt nebeneinander bestehen. Musterfall dafür wären bestimmte Regionen Indiens, in denen sich Syro-Malankaresen, Syro-Malabaresen und Lateiner munter nebeneinander tummeln.

4. Was nun Jerusalem (zum Teil aber auch die anderen altkirchlichen Patriarchate) angeht, so wäre auf Grundlage dieser Vorüberlegungen zu fragen, welche Riten dort von je her autochthone Anhänger haben (einen lateinischen Patriarchen zur Pilgerbetreuung baucht es nun wirklich nicht) und inwieweit sie auch heute dort signifikant vertreten und vor Ort verwurzelt sind.

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Jorge_
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Jorge_ »

Angesichts der besonderen Situation des Heiligen Landes und der Bedeutung Jerusalems möchte ich annehmen, das Nebeneinander ist in diesem Fall praktisch gerechtfertigt und fiele unter Punkt 3 deiner Liste. Die einheimischen lateinischen Katholiken sollen wohl großteils Palästinenser sein, für die Pilger sind ja hauptsächlich die Franziskaner da.

Auf der Suche nach Zahlen zur Aufteilung der palästinensischen Christen auf die unterschiedlichen Riten und Jurisdiktionen habe ich die differenzierteste Darstellung bei den Rittern vom Hl. Grab gefunden (sind aber alles nur Schätzungen).

Daraus:
Israel - Galiläa
a. Lateiner: 12.000
b. Melkiten (3): 60.000
c. Maroniten (4): 9.000
d. Orthodoxe: 35.000
e. Protestanten: 3.000
Gemäß den obigen Statistiken von Dr.Bernard Sabella (14) verteilen sich die Christen in den palästinensischen Gebieten wie folgt:
Lateiner 15.168;
Griechisch-Katholisch (Melkiten) 2.848;
Syrisch-Katholisch 250;
Armenisch-Katholisch 100;
Maroniten 100;
Griechisch-Orthodox 25.835;
Syrisch-Orthodox 1.500;
Koptisch-Orthodox 250;
Äthiopisch-Orthodox 60;
Anglikaner und Lutheraner 2.443.
Die Lateinische Kirche ist auch zuständig für die ungefähr 300 bis 400 hebräisch sprechenden Katholiken von Beersheva, Haifa, Jerusalem, Tel Aviv und Jaffa.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

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Jorge_
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Jorge_ »

Diese Zahlen sind übrigens schon rd. 10 Jahre alt.

Vielleicht auch noch wichtig:
Wikipedia hat geschrieben:Dem Patriarchat unterstehen 64 Pfarreien (Kirchengemeinden). Das Patriarchat umschließt territorial Israel (ohne Gebietserweiterungen nach 1967), Jordanien, die Palästinensischen Autonomiegebiete, die israelisch verwalteten Gebiete im Westjordanland und Zypern. Der Golan gehört nicht zum Patriarchat.

[...]

Die 64 Pfarreien mit gut 78.000 Katholiken und 85 Diözesanpriestern (Stand 2010) sind nach vier Pfarrbereichen gegliedert.
Diese vier Bereiche sind Israel ohne Jerusalem, Jerusalem und die Autonomiegebiete, Jordanien und Zypern.
Jordanien und Zypern waren in den Zahlen oben nicht mit erfasst.
"El humor obscurece la verdad, endurece el corazón, y entorpece el entendimiento."

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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

Vulpius Herbipolensis hat geschrieben:
ottaviani hat geschrieben:Ganz einfach weil es eben immer Gläubige gab und gibt die außerhalb des Gebietes leben die müssen ja auch versorgt werden und haben ein recht auf "ihren Ritus" und es ist nicht zulässig ihnen einen andern Ritus aufzu zwingen nur weil sie den wohnort wechseln
Genau dasselbe habe ich ja oben geschrieben - ohne freilich von einem Recht zu sprechen, aber das will ich ja auch gar nicht bestreiten -,
bloß folgt daraus auch nicht mehr als das, was ich bereits geschrieben habe; man braucht das, was ich aufgezählt habe.
Was daraus nicht folgt, ist, daß irgendwelche Diözesanbischöfe auf dem Territorium anderer notwendig wären -
und schon gar keine Metropoliten oder gar Patriarchen.
eine Diözese ist nicht unbedingt territorial siehe die Militärdiezösen oder das eben verschiedene katholische Kirchen auf einem Territorium existieren ist immer üblich gewesen sein
welcher Ordinarius sollte den das Territorium von Beirut beanspruchen

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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

Kilianus hat geschrieben:Da wären durchaus verschiedene Fälle zu differenzieren.

1. Altkirchlich ist klar: Wer sich - auch für längere Zeit - außerhalb der Heimat aufhält, hat den legitimen Bräuchen der Ortskirche an seinem neuen Aufenthaltsort zu folgen. Als Grundprinzip gilt das m.E. auch heute - und auch dann, wenn man ins Territorium einer anderen Rituskirche geraten ist.

2. Wo sich größere Migranten-Gruppen dauerhaft ansiedeln, aber ihre Eigenständigkeit wahren, ist es prinzipiell sinnvoll, dafür zu sorgen, daß sie den liturgischen Gebräuchen ihrer Heimat folgen können. Insoweit ist auch dafür Sorge zu tragen, daß sie ihren heimatlichen Ritus pflegen können. (Für Lateiner ausländischer Herkunft in Deutschland gibt es solche Lösungen ja auch. Ob es in diesen Fällen immer in angemessener Form passiert, sei dahingestellt, führt hier aber auch vom Thema weg.) Dazu kann es verschiedene organisatorische Modelle geben. Paralleldiözesen sind aber noch längst nicht notwendig. Noch nicht einmal Titularbischöfe des ortsfremden Ritus muß es unbedingt geben. Die Kirche hat von jeher Möglichkeiten gefunden, wie Bischöfe (oder andere Würdenträger) liturgische Funktion in einem ihnen fremden Ritus ausüben können.

3. Daß mehrere Ortskirchen in kirchlicher Gemeinschaft stehen (Schismen bleiben bei dieser Überlegung erst einmal ganz außen vor), sich innerhalb eines Territoriums aber dennoch überschneiden, es also gleich mehrere "Bischöfe / Erzbischöfe / Patriarchen von XY" gibt, ist eigentlich systemwidrig, in einigen Sonderfällen aber nicht zu vermeiden. Das gilt aber nur, wo mehrere Rituskirchen aufgrund historischer Ent- und Verwicklungen gleichberechtigt nebeneinander bestehen. Musterfall dafür wären bestimmte Regionen Indiens, in denen sich Syro-Malankaresen, Syro-Malabaresen und Lateiner munter nebeneinander tummeln.

4. Was nun Jerusalem (zum Teil aber auch die anderen altkirchlichen Patriarchate) angeht, so wäre auf Grundlage dieser Vorüberlegungen zu fragen, welche Riten dort von je her autochthone Anhänger haben (einen lateinischen Patriarchen zur Pilgerbetreuung baucht es nun wirklich nicht) und inwieweit sie auch heute dort signifikant vertreten und vor Ort verwurzelt sind.
ich komme nochmals auf die Ruthenen zu sprechen die Ordinarien in den USA und Kanada haben sich erst in jüngster Zeit 20 Jhd entwikelt historisch ist dahwer immer relatiiv und der hl. Vater hat ja klar gezeigt mit Anglicaniorum coetibus das es kein Problem gibt das es sehr rasch gehen kann daß auf einem Territorium mehrere Ordinarien sind
im Übrigen sind "Parallel Diözesen" nichts negatives in Canada existieren auf dem Gebiet von Winnipeg 2 Erzdiezösen eine lateinische und eine Ukrainische warum sollte das was negatives sein?

Kilianus
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Kilianus »

ottaviani hat geschrieben: ich komme nochmals auf die Ruthenen zu sprechen die Ordinarien in den USA und Kanada haben sich erst in jüngster Zeit 20 Jhd entwikelt
Daß wir in den USA und Kanada recht häufig eine Gemengelage haben, die unter die Ziffern 2 und 3 fallen, liegt wohl auf der Hand.
historisch ist dahwer immer relatiiv und der hl. Vater hat ja klar gezeigt mit Anglicaniorum coetibus das es kein Problem gibt das es sehr rasch gehen kann daß auf einem Territorium mehrere Ordinarien sind
Wobei zu beachten ist, daß diese Ordinarien keine Diözesen und damit keine Ortskirchen im vollen Sinn sind.
im Übrigen sind "Parallel Diözesen" nichts negatives in Canada existieren auf dem Gebiet von Winnipeg 2 Erzdiezösen eine lateinische und eine Ukrainische warum sollte das was negatives sein?
Nochmal: Altkirchlich ist klar: Ein Ort, ein Bischof. Und dem haben alle zu folgen, die sich in seinem Territorium aufhalten. Ansonsten hätte es im spätantiken Rom mindestens zwei Bischöfe von Rom geben müssen. Genügend Griechen hätte es in der Stadt sicher gegeben.

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ottaviani
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ottaviani »

das endet nichts daran das es heute anders ist und die Idee von kanonisc hen Territorium nur mehr von den schismatischen Russen verteidigt wird die ihren unter den Kommunisten erreichen Einfluß nicht wieder aufgeben wollen

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ar26
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ar26 »

Ich weiß nicht, ob man diese Diskussion ganz so einfach auf das Ost-West-Schisma reduzieren kann. Ausgangspunkt war ja die These, daß ein lateinischer Patriarch von Jerusalem ein Fremdkörper in der Kirche sei. In diese Richtung argumentiert beispielsweise auch der hier von vielen schon häufiger als Verteidiger des Papsttums angeführte Adrian Fortescue in seinem Buch über die östlich-orthodoxen Kirchen und weißt daraufhin, daß die Kreuzfahrer eigentlich hätten versuchen müssen nach der Befreiung Jerusalems die Kirchenunion wieder herzustellen. Das umgehende Errichten einer lateinischen Hierarchie war eine drastische Missachtung legitimer altkirchlicher Traditionen.

Die heutige Situation ist ja da etwas anders, da es eine griechisch-katholische Hierarchie gibt. Zwar hat auch der Melkitische Patriarch seinen Jerusalemer Patriarchentitel nur auf eigentümliche weise erhalten (im Gegensatz zu seinem angestammten Antiocher Erbe), jedoch ist er zweifelsfrei eher berechtigt, patriarchale Vollmachten in Jerusalem auszuüben. Letzteres tut aber auch auch der lateinische Patriarch nicht, er ist der Ordinarius der lateinischen Katholiken und nichts weiter.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

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Robert Ketelhohn
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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von Robert Ketelhohn »

ar26 hat geschrieben:Das umgehende Errichten einer lateinischen Hierarchie war eine drastische Mißachtung legitimer altkirchlicher Traditionen.
Das ist so falsch. Es wurde nicht „umgehend eine lateinische Hierarchie“
errichtet. Es wurde überhaupt keine neue Hierarchie errichtet. Ich habe da-
zu vor längerem schon einmal folgendes geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Du interpretierst das Ereignis vom heutigen Stand aus. Das ist metho-
disch nicht korrekt, weil unhistorisch und anachronistisch.

Natürlich bedeutete die Installation Morosinis (auf Drängen Venedigs)
ein Schisma. Jedoch eines, wie es sie sowohl innerhalb der griechischen
als auch innerhalb der lateinischen Kirche immer wieder gab, auch
und gerade auf den Stühlen von Byzanz und Rom selbst.

Was es nicht gab, waren parallele Hierarchien: eine für die Lateiner,
eine andere für die Griechen. Nein, wo oder wann ein griechischer
Hierarch amtierte, unterstanden ihm ebenso die Lateiner, und umge-
kehrt.

Gerade in den Anfängen der erzwungenen Latinisierung der Episko-
pate wird dies deutlich. Da saßen dann die ersten lateinischen Bischöfe
in der Patriarchalsynode eines noch griechischen Patriarchen.

Richtig ist, daß man in den nicht von den Kreuzfahrern kontrollierten
Gebieten begann, griechische Gegenbischöfe aufzustellen. Später um-
gekehrt: Als die Kreuzfahrer Gebiet um Gebiet verloren, wurden ver-
schiedene Bistümer und namentlich die Patriarchate als „Titularbistü-
mer“ weitergeführt.

Das ist natürlich eine schismatische Situation, keine Frage. Aber die-
sen griechischen oder lateinischen Titular- oder Gegenbischöfe hatten
in „ihren“ Titulardiözesen faktisch keine Jurisdiktion, auch nicht im
Untergrund, wie man vielleicht denken möchte. Und wo ein Sprengel
durch verschiedene weltliche Herrschaft geteilt war, da war auch die
kirchliche Jurisdiktion territorial geteilt, nicht etwa national oder rituell.

Diese Titularbischöfe hielten bloß den Anspruch aufrecht. Und zwar
den Anspruch auf immer ein und dieselbe Diözese.

Macht das etwas klarer, worum es mir geht? (Sonst morgen weiter, für
heute reicht’s …<schnarch>)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben:Da wären durchaus verschiedene Fälle zu differenzieren.

1. Altkirchlich ist klar: Wer sich - auch für längere Zeit - außerhalb der Heimat aufhält, hat den legitimen Bräuchen der Ortskirche an seinem neuen Aufenthaltsort zu folgen. Als Grundprinzip gilt das m.E. auch heute - und auch dann, wenn man ins Territorium einer anderen Rituskirche geraten ist.

2. Wo sich größere Migranten-Gruppen dauerhaft ansiedeln, aber ihre Eigenständigkeit wahren, ist es prinzipiell sinnvoll, dafür zu sorgen, daß sie den liturgischen Gebräuchen ihrer Heimat folgen können. Insoweit ist auch dafür Sorge zu tragen, daß sie ihren heimatlichen Ritus pflegen können. (Für Lateiner ausländischer Herkunft in Deutschland gibt es solche Lösungen ja auch. Ob es in diesen Fällen immer in angemessener Form passiert, sei dahingestellt, führt hier aber auch vom Thema weg.) Dazu kann es verschiedene organisatorische Modelle geben. Paralleldiözesen sind aber noch längst nicht notwendig. Noch nicht einmal Titularbischöfe des ortsfremden Ritus muß es unbedingt geben. Die Kirche hat von jeher Möglichkeiten gefunden, wie Bischöfe (oder andere Würdenträger) liturgische Funktion in einem ihnen fremden Ritus ausüben können.

3. Daß mehrere Ortskirchen in kirchlicher Gemeinschaft stehen (Schismen bleiben bei dieser Überlegung erst einmal ganz außen vor), sich innerhalb eines Territoriums aber dennoch überschneiden, es also gleich mehrere "Bischöfe / Erzbischöfe / Patriarchen von XY" gibt, ist eigentlich systemwidrig, in einigen Sonderfällen aber nicht zu vermeiden. Das gilt aber nur, wo mehrere Rituskirchen aufgrund historischer Ent- und Verwicklungen gleichberechtigt nebeneinander bestehen. Musterfall dafür wären bestimmte Regionen Indiens, in denen sich Syro-Malankaresen, Syro-Malabaresen und Lateiner munter nebeneinander tummeln.

4. Was nun Jerusalem (zum Teil aber auch die anderen altkirchlichen Patriarchate) angeht, so wäre auf Grundlage dieser Vorüberlegungen zu fragen, welche Riten dort von je her autochthone Anhänger haben (einen lateinischen Patriarchen zur Pilgerbetreuung baucht es nun wirklich nicht) und inwieweit sie auch heute dort signifikant vertreten und vor Ort verwurzelt sind.

War es überhaupt legitim, daß das Vatikanum II liturgische Reformen auf der Tagesordnung hatte und beschloß, die lediglich für den Bereich der lateinischen Rituskirche von Belang waren/sind?

Wenn griechische, chaldäische etc. Bischöfe über solche Vorlagen abstimmten, war das nicht ein widerrechtliches Eingreifen in Dinge, die sie nichts angehen, nichts anzugehen haben und sie somit legitimerweise auch kein Stimmrecht in Anspruch nehmen konnten?

Überhaupt: Gab es außer dem Quinisextum (welches für die RKK ja bekanntlich keinen ökumenischen Rang einnimmt) eine altkirchliche ökumenische Synode, die sich mit Ritusfragen rumschlug?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Re: Lateinischer Patriarch von Jerusalem

Beitrag von ad-fontes »

Kilianus hat geschrieben:4. Was nun Jerusalem (zum Teil aber auch die anderen altkirchlichen Patriarchate) angeht, so wäre auf Grundlage dieser Vorüberlegungen zu fragen, welche Riten dort von je her autochthone Anhänger haben (einen lateinischen Patriarchen zur Pilgerbetreuung baucht es nun wirklich nicht) und inwieweit sie auch heute dort signifikant vertreten und vor Ort verwurzelt sind.
Ganz einfach: Widerherstellung des Jerusalemer Ritus! :)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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