Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Habe im Katechismus das Kirchengebot gefunden: Du sollst im Rahmen deiner Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen.
Wie ist genau gemeint ? Ist damit ein monatlicher Betrag gemeint ,den man überweisen soll ? Soll man statt für sich selbst zu sparen das Geld der Kirche überweisen ? Hört sich jetzt vielleicht übertrieben an. Aber da es ja ein Kirchengebot ist, muß es ja auch bei Nichtbefolgung gebeichtet werden.
Was erwartet die Kirche also konkret ?
Wie ist genau gemeint ? Ist damit ein monatlicher Betrag gemeint ,den man überweisen soll ? Soll man statt für sich selbst zu sparen das Geld der Kirche überweisen ? Hört sich jetzt vielleicht übertrieben an. Aber da es ja ein Kirchengebot ist, muß es ja auch bei Nichtbefolgung gebeichtet werden.
Was erwartet die Kirche also konkret ?
- lifestylekatholik
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Dass du die Kirchensteuer zahlst. Oder ein bisschen was in den Klingelbeutel tust.Theresita hat geschrieben:Was erwartet die Kirche also konkret ?
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Die Kirche erwartet eben gerade nichts Konkretes. Wenn Du in Deutschland Kirchensteuer zahlst, erfüllst Du dieses Kirchengebot ohne weiteres zur Genüge. In Bayern gibt es dazu noch das jährliche "Kirchgeld" (weil hier die Kirchensteuer niedriger ist als anderswo), das sind normalerweise ca. 3 Euro - und auch nur, wenn man ein Einkommen hat. Dieses Kirchgeld geht direkt an die Ortspfarrei.Theresita hat geschrieben:Habe im Katechismus das Kirchengebot gefunden: Du sollst im Rahmen deiner Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen.
Wie ist genau gemeint ? Ist damit ein monatlicher Betrag gemeint ,den man überweisen soll ? Soll man statt für sich selbst zu sparen das Geld der Kirche überweisen ? Hört sich jetzt vielleicht übertrieben an. Aber da es ja ein Kirchengebot ist, muß es ja auch bei Nichtbefolgung gebeichtet werden.
Was erwartet die Kirche also konkret ?
Und wenn Du dann noch "im Rahmen Deiner Möglichkeiten" ein Witwenscherflein in den Klingelbeutel gibst, dann mußt Du Dir sicher keine Sorgen machen, hier ein Kirchengebot verletzt zu haben. Das wäre der Fall, wenn Du Dich bewußt weigerst, die Kirche finanziell angemessen zu unterstützen, obwohl Du die entsprechenden Möglichkeiten hättest.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Machen wir's doch mal konkret:
Familienvater, 3 Kinder, Alleinverdiener, 2000 Euro netto – sicher kein Problem, wenn er im Klingenbeutel das Kleingeld versenkt, das er gerade noch erübrigen kann.
Ein Single mit 3000 Euro monatlichem Nettoeinkommen – sollte er es im Klingenbeutel klimpern oder knistern lassen? Ich wäre für knistern, 10 Euro sollten da schon drin sein.
Familienvater, 3 Kinder, Alleinverdiener, 2000 Euro netto – sicher kein Problem, wenn er im Klingenbeutel das Kleingeld versenkt, das er gerade noch erübrigen kann.
Ein Single mit 3000 Euro monatlichem Nettoeinkommen – sollte er es im Klingenbeutel klimpern oder knistern lassen? Ich wäre für knistern, 10 Euro sollten da schon drin sein.
- cantus planus
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte. Die klammen Kassen der Kirche sind ohnehin Unsinn.
Es reicht, wenn man Kirchensteuer zahlt und darüberhinaus einzelne Projekte (Klostergründungen, Kirchensanierungen, Missionare etc.) großzügig nach persönlicher Möglichkeit unterstützt.
Es reicht, wenn man Kirchensteuer zahlt und darüberhinaus einzelne Projekte (Klostergründungen, Kirchensanierungen, Missionare etc.) großzügig nach persönlicher Möglichkeit unterstützt.
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Tradition ist das Leben des Heiligen Geistes in der Kirche. — Vladimir Lossky
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Die Kollekten hierzulande sind doch alle für irgendeinen Zweck. Die kommen ja nicht einfach in die Bistumskasse.cantus planus hat geschrieben:Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte. Die klammen Kassen der Kirche sind ohnehin Unsinn.
Es reicht, wenn man Kirchensteuer zahlt und darüberhinaus einzelne Projekte (Klostergründungen, Kirchensanierungen, Missionare etc.) großzügig nach persönlicher Möglichkeit unterstützt.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
konkret gefragt:
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
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- Dottore Cusamano
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Du sollst am Ende des Monats die ganze Barschaft von Deinem Einkommen dort hineingeben, die Du in diesem Monat nicht verbraucht hast. Da nicht nur Beamte, Angestellte und Leistungsempfänger, sondern auch Selbständige und Freiberufler unter den Besuchern der hl. Messe sind, findet diese Kollekte wöchentlich - und nicht nur am Anfang und Ende eines Monats - statt.Pit hat geschrieben:konkret gefragt:
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
Zuletzt geändert von Dottore Cusamano am Mittwoch 7. September 2011, 14:05, insgesamt 2-mal geändert.
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Und wenn man die Barschaft vorher auf das eigene Girokonto einzahlt, ist man von dieser Deiner Soll-Vorgabe befreit?Dottore Cusamano hat geschrieben:Du sollst am Ende des Monats die ganze Barschaft von Deinem Einkommen dort hineingeben, die Du in diesem Monat nicht verbraucht hast.Pit hat geschrieben:konkret gefragt:
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
- Dottore Cusamano
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Nein, solche Taschenspielertricks sind nicht zulässig. Die Barschaft ist bis zur Übergabe in den Klingelbeutel unter dem Kopfkissen - ausnahmsweise auch unter Matratze - zu lagern.Raphael hat geschrieben:Und wenn man die Barschaft vorher auf das eigene Girokonto einzahlt, ist man von dieser Deiner Soll-Vorgabe befreit?Dottore Cusamano hat geschrieben:Du sollst am Ende des Monats die ganze Barschaft von Deinem Einkommen dort hineingeben, die Du in diesem Monat nicht verbraucht hast.Pit hat geschrieben:konkret gefragt:
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
"Da erhob sich ein Kampf im Himmel: Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und auch der Drache und seine Engel kämpften. Doch sie richteten nichts aus und es blieb kein Platz mehr für sie im Himmel." (Offb 12, 7-8)
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Nun, wie man sich bettet, so liegt man!Dottore Cusamano hat geschrieben:Nein, solche Taschenspielertricks sind nicht zulässig. Die Barschaft ist bis zur Übergabe in den Klingelbeutel unter dem Kopfkissen - ausnahmsweise auch unter Matratze - zu lagern.Raphael hat geschrieben:Und wenn man die Barschaft vorher auf das eigene Girokonto einzahlt, ist man von dieser Deiner Soll-Vorgabe befreit?Dottore Cusamano hat geschrieben:Du sollst am Ende des Monats die ganze Barschaft von Deinem Einkommen dort hineingeben, die Du in diesem Monat nicht verbraucht hast.Pit hat geschrieben:konkret gefragt:
Welchen Zweck hat(te) denn die Kollekte in der Hl.Messe?
Und wenn einer Prinzessin schon durch eine einzige Erbse der Schlaf geraubt wurde, wie soll das dann erst bei den Mengen an Münzgeld werden, die man(n) heute so hat?
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Dem ist meinerseits nichts mehr hinzuzufügen.cantus planus hat geschrieben:Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte. Die klammen Kassen der Kirche sind ohnehin Unsinn.
Es reicht, wenn man Kirchensteuer zahlt und darüberhinaus einzelne Projekte (Klostergründungen, Kirchensanierungen, Missionare etc.) großzügig nach persönlicher Möglichkeit unterstützt.
Bei den Kollekten, die jeden Sonntag stattfinden, muß man schon ganz genau schauen, wer hinter den Kollekten steht.
Ein kleines Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit:
Renovabis
Die kriegen von mir nicht einmal mehr das Schwarze (= so ich das haben sollte) unter den Fingernägeln.
Und auch bei anderen konkreten Kollekten innerhalb der einzelnen Pfarreien muß man auf der Hut sein. Vielleicht finanziert man durch seine "Spende" sogar noch den Umbau des Altarraumes zu einem verdeckt-freimaurerischen Tempelsymbol mit.
Deshalb: Augen und Ohren auf, was Kollekten betrifft.
- Florianklaus
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Was hast Du gegen Renovabis?
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Ich nehme mal an, es geht um dies hier: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php?p=52468#p52468Florianklaus hat geschrieben:Was hast Du gegen Renovabis?
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Ich unterstütze generell keine den Synkretismus bejahende kirchlichen Hilfswerke.Florianklaus hat geschrieben:Was hast Du gegen Renovabis?
Da gibt es andere Möglichkeiten.
- Lutheraner
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Man kann dir ja im Prinzip recht geben, aber: Autorisiert dich der Katechismus oder die Bibel dazu entscheiden zu dürfen wie bzw. für welche kirchlichen Belange du Geld spendest?cantus planus hat geschrieben:Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Der DBK-Vorsitzende, Erzbischof Zollitsch, darf laut Kritikern nicht einmal erwähnen, wo in der Kirche die Scheine das Rauschen des Geistes am lautesten übertönen.Lutheraner hat geschrieben:Man kann dir ja im Prinzip recht geben, aber: Autorisiert dich der Katechismus oder die Bibel dazu entscheiden zu dürfen wie bzw. für welche kirchlichen Belange du Geld spendest?cantus planus hat geschrieben:Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Nicht der Katechismus oder die Bibel entscheidet darüber, für welche Belange ich Geld spende.Lutheraner hat geschrieben: Man kann dir ja im Prinzip recht geben, aber: Autorisiert dich der Katechismus oder die Bibel dazu entscheiden zu dürfen wie bzw. für welche kirchlichen Belange du Geld spendest?
Hast Du schon mal was vom Gewissen gehört? - Ich spende grundsätzlich nur für diejenigen Zwecke, die ich vor meinem Gewissen verantworten kann.
Und das heißt, daß ich pseudekatholischen Denomonationen oder synkretistischen Organisationen keine Spenden zukommen lasse.
Merke: Es ist nicht alles katholisch, wo "Katholisch" draufsteht.
Und Zollitsch ... ... grmpf.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Das war nur ein Unmutsausdruck angesichts der Lage der Kirche im allgemeinen und der Rolle des Mammon im speziellen. Es bleibt nur die Gewissensentscheidung.Niels hat geschrieben:
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
@Lutheraner
Theresita hat ja den Katechismus wiedergegeben:
Theresita hat ja den Katechismus wiedergegeben:
Bleibt die Entscheidung, was materielle Bedürfnisse der Kirche sind.Theresita hat geschrieben:Habe im Katechismus das Kirchengebot gefunden: Du sollst im Rahmen deiner Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)
- ChrisCross
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Habe ich damals auch so bei Renovabis gemacht und würde das bei deren Programm auch jederzeit wieder tun.civilisation hat geschrieben:Dem ist meinerseits nichts mehr hinzuzufügen.cantus planus hat geschrieben:Nein. Die Kirche in Deutschland aast nach wie vor dermaßen verantwortungslos mit dem Geld, dass man es nicht knistern lassen sollte. Die klammen Kassen der Kirche sind ohnehin Unsinn.
Es reicht, wenn man Kirchensteuer zahlt und darüberhinaus einzelne Projekte (Klostergründungen, Kirchensanierungen, Missionare etc.) großzügig nach persönlicher Möglichkeit unterstützt.
Bei den Kollekten, die jeden Sonntag stattfinden, muß man schon ganz genau schauen, wer hinter den Kollekten steht.
Ein kleines Beispiel aus der jüngsten Vergangenheit:
Renovabis
Die kriegen von mir nicht einmal mehr das Schwarze (= so ich das haben sollte) unter den Fingernägeln.
Und auch bei anderen konkreten Kollekten innerhalb der einzelnen Pfarreien muß man auf der Hut sein. Vielleicht finanziert man durch seine "Spende" sogar noch den Umbau des Altarraumes zu einem verdeckt-freimaurerischen Tempelsymbol mit.
Deshalb: Augen und Ohren auf, was Kollekten betrifft.
Tu excitas, ut laudare te delectet, quia fecisti nos ad te et inquietum est cor nostrum, donec requiescat in te.
Augustinus Conf. I. 1
Augustinus Conf. I. 1
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Das entscheidet die Kirche, aber nicht der einfache Gläubige.Sempre hat geschrieben:@Lutheraner
Theresita hat ja den Katechismus wiedergegeben:
Bleibt die Entscheidung, was materielle Bedürfnisse der Kirche sind.Theresita hat geschrieben:Habe im Katechismus das Kirchengebot gefunden: Du sollst im Rahmen deiner Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen.
(das sollte die einzig mögliche Kath. Antwort auf Deine Frage sein)
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
- Florianklaus
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Lutheraner hat geschrieben:
Das entscheidet die Kirche, aber nicht der einfache Gläubige.
(das sollte die einzig mögliche Kath. Antwort auf Deine Frage sein)
Wieso? Aussagen über finanzielle Angelegenheiten dürften doch wohl kaum in den Bereich des kirchlichen Lehramtes fallen.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Aber sicher doch. Das Lehramt ist nicht nur für Glaubens-, sondern auch für Disziplinangelegenheiten zuständig. Und darunter fallen zweifellos auch die finanziellen Angelegenheiten, die zur Erfüllung des Heilsauftrags nötig sind.Florianklaus hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:
Das entscheidet die Kirche, aber nicht der einfache Gläubige.
(das sollte die einzig mögliche Kath. Antwort auf Deine Frage sein)
Wieso? Aussagen über finanzielle Angelegenheiten dürften doch wohl kaum in den Bereich des kirchlichen Lehramtes fallen.
- Lutheraner
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Aber sicher, siehe z.B. Apg. 5, 1 ff.Florianklaus hat geschrieben:Lutheraner hat geschrieben:
Das entscheidet die Kirche, aber nicht der einfache Gläubige.
(das sollte die einzig mögliche Kath. Antwort auf Deine Frage sein)
Wieso? Aussagen über finanzielle Angelegenheiten dürften doch wohl kaum in den Bereich des kirchlichen Lehramtes fallen.
Vielleicht hielt Hananias Petrus auch für einen Modernisten, der das Geld für falsche Zwecke verwendet und wollte ihm daher nicht alles geben.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"
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Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Zu Thema dieses Stranges hab ich mal aus einem Volkskatechismus von 1935 einen interessanten Abschnitt abgeschrieben:
"Die große Antwort - Behandlung wichtiger Fragen unserer Religion" von Abt Placidus Glogger OSB, 1935Noch ein Wort übers 5. Kirchengebot. In Länder, in denen der Staat bisher größtenteils für den Unterhalt der Kirchen und ihrer Diener gesorgt hat,
stand dieses Gebot gar nicht im Katechismus. Um auf die Fünfzahl zu kommen, teilte man das erste in zwei Teile. Aber jetzt scheint allmählich die
Zeit zu kommen wo dieses, für uns "modernste" Kirchengebot fast überall praktisch wird. In den Vereinigten Staaten von Nordamerika werden
alle Sonntage beträchtliche Beiträge gesammelt und genau verbucht. Denn die dortigen Christen müssen ihre Kirchen und Schulen selbst bauen,
ihre Pfarrer und Lehrkräfte selber besolden und dazu noch die Steuern für die Staatsschulen entrichten. Indirekt haben wir dies ja schon lange in unserem
Vaterland getan, da ja ein Teil der Staatssteuern für kirchliche Zwecke verwendet wurde. Sollte aber infolge wirtschaftlicher Nöte oder aus anderen
Gründen der Kirche jede materielle Beihilfe vonseiten des Staates entzogen werden, so würden die Staatssteuern kaum geringer werden, die
Verpflichtung aber, für die Kirche und ihre Diener zu sorgen, bliebe bestehen. So hart dies klänge und so wenig Verständnis man diesem Gebot
am Anfang entgegenbrächte, so segensreiche Früchte würden doch allmählich aus dieser Neuordnung der Dinge erwachsen. Die Priester wären
unabhängiger von den weltlichen Gewalten und könnten ihr geistliches Amt um so freier ausüben; sie wären umso inniger mit dem christlichen Volk verbunden
und das christlichen Volk mit ihnen. Wir würden uns wieder in die ersten Zeiten der Christenheit zurückversetzt fühlen und, wenn wir auch mit Recht
trauerten über die vielen verlorenen Stiftungen, mit denen frühere Zeiten die Kirchen bedacht hatten, ohne die Hilfe des Staates in Anspruch nehmen zu
müssen, und wenn wir auch herrliche Dome, die das reiche und fromme Mittelalter errichtet hatte, wegen Armut vernachlässigt sähen - das neue
geistliche Gebäude, das erstehen würde, wäre weit herrlicher als die prächtigsten Kathedralen und Münster. Mehr denn je würden sie "die Gläubigen
eines Herzens und eines Sinnes" (Apg. 4,32) fühlen, wie in den Tagen der Apostel; der Priester wäre, ohne den Beigeschmack des Beamten
ausschließlich der gute Hirte der ihm von Gott anvertrauten Schäflein und diese würden wieder gerne seine Stimme hören. Freilich wäre eine
solche Entrechtung unserer Kirche nicht möglich ohne Verletzung heiliger Rechte und feierlich übernommener Verpflichtungen. Sie würde wie bei
Beginn des 19. Jahrhunderts ein ungeheueres Trümmerfeld hinterlassen und vielleicht Massenaustritte nach sich ziehen. Sicherliche würden viele
Kleingläubige zum Abfall getrieben und Tausende von Seelen schwer gefährdet werden. Darum ersehnen wir eine solche Heimsuchung nicht.
Ist sie aber im Rat der göttlichen Versehung beschlossen, so wissen wir sie mit Gottes Gnade im Geiste des Glaubens hinzunehmen. Und gläubiger
denn je werden wir dann in der Stimme der Kirche Gottes Stimme vernehmen: "Wer euch hört, höret mich."
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore
Nec laudibus, nec timore
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- Beiträge: 10481
- Registriert: Montag 17. November 2008, 20:15
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Ich glaube, man kann sich dem Gebot am ehesten nähern, wenn man vom Gegenteil ausgeht. Eine Haltung, die der Kirche nicht in ihren materiellen Bedürfnissen beisteht, ist sündhaft. Es geht nicht um das wie oder wieviel oder was, sondern Geiz gegenüber der Kirche, evtl. aus Eigennutz ist schlecht.Theresita hat geschrieben:Habe im Katechismus das Kirchengebot gefunden: Du sollst im Rahmen deiner Möglichkeiten der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen.
Wie ist genau gemeint ? Ist damit ein monatlicher Betrag gemeint ,den man überweisen soll ? Soll man statt für sich selbst zu sparen das Geld der Kirche überweisen ? Hört sich jetzt vielleicht übertrieben an. Aber da es ja ein Kirchengebot ist, muß es ja auch bei Nichtbefolgung gebeichtet werden.
Was erwartet die Kirche also konkret ?
Und wenn man aus Versehen verborgene Häretiker unterstützt, ist es wohl auch nicht sooooo schlimm. Es kommt ja immer auf den guten Willen an.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Durch das Zahlen der Kirchensteuer (was ja übrigens auch schon Minderjährige betreffen kann, haben die eine Pflicht zur Unterstützungsleistun?) und einen kleinen Beitrag im Klingelbeutel hat man, meiner Meinung nach, das Mindeste getan.
Wer aber sicher gehen will, dass aus seinen Beiträgen nichts für die Kirche schädliches erwächst, der sollte sich nach wirklich unterstützungsbedürftigen und förderfähigen Projekten/ Initiativen/ Gemeinschaften usw. umschaun. Pratischerweise sind solche Spenden in den meisten Fällen von der Kirchensteuer absetzbar, wenn man die entsprechende Quittung vorlegen kann. Es kann also nicht schaden bei den entsprechenden Personen vorstellig zu werden, eine quittungsfähige Spende abzuklären und die jährliche Kirchensteuer in Form z.B. einer Sachspende an eine Pfarrei abzuführen.
Nachteil der Methode: Man muss eine Steuererklärung schreiben, und sich auf die entsprechenden Konflikte mit dem Kirchensteueramt einstellen.
Gruß
Grammi
Wer aber sicher gehen will, dass aus seinen Beiträgen nichts für die Kirche schädliches erwächst, der sollte sich nach wirklich unterstützungsbedürftigen und förderfähigen Projekten/ Initiativen/ Gemeinschaften usw. umschaun. Pratischerweise sind solche Spenden in den meisten Fällen von der Kirchensteuer absetzbar, wenn man die entsprechende Quittung vorlegen kann. Es kann also nicht schaden bei den entsprechenden Personen vorstellig zu werden, eine quittungsfähige Spende abzuklären und die jährliche Kirchensteuer in Form z.B. einer Sachspende an eine Pfarrei abzuführen.
Nachteil der Methode: Man muss eine Steuererklärung schreiben, und sich auf die entsprechenden Konflikte mit dem Kirchensteueramt einstellen.
Gruß
Grammi
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
In welchem (Bundes-)Land wirst Du besteuert, wenn man fragen darf?
Das von Dir skizzierte System ist mir völlig unbekannt.
Das von Dir skizzierte System ist mir völlig unbekannt.
Re: Der Kirche in ihren materiellen Bedürfnissen beistehen
Bayern (sofern ich gemeint bin). Und dass man gewisse Spenden von der Kirchensteuer absetzen kann, dessen bin ich mir ziemlich sicher. Und dass Kinder Kirchensteuer zahlen müssen (unter gewissen Voraussetzungen), dessen bin ich mir auch ziemlich sicher. Ich hoffe jetzt mal, dass ich hier keinen totalen Schmarrn verzapft habe. Wenn doch, lösch ich meine Beiträge wohl besser.taddeo hat geschrieben:In welchem (Bundes-)Land wirst Du besteuert, wenn man fragen darf?
Das von Dir skizzierte System ist mir völlig unbekannt.
Gruß
Grammi