Erfüllung der Sonntagspflicht

Allgemein Katholisches.

Wie haltet ihr's mit der Sonntagspflicht?

Ich befolge sie
29
67%
Ich befolge sie, so gut es geht
7
16%
Darum kümmere ich mich nicht
4
9%
Gehört abgeschafft
3
7%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 43

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Max,
Wir setzen uns in die Kirche wie vor's Fernsehen und wollen unterhalten werden.
Ja, die einen wollen mit Psalmen und Gotteslob-Liedern unterhalten werden und die anderen mit Dia-Shows und NGL. Ich seh da keinen Unterschied.

Dass das eine sehr persoenliche Begegnung zwischen Gott und Dir ist.
Persönliche Begegnungen sind nun mal so unterschiedlich wie es Menschen gibt.
Es ist nun mal normal, dass jede Form von Gottesdienst manche Menschen mehr anspricht als andere. Angesprochen wird man in jedem Gottesdienst, in manchen eben mehr, in anderen weniger.

Gruß
Angelika

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lancelot
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Beitrag von lancelot »

Angelika hat geschrieben:Hallo Max,
Wir setzen uns in die Kirche wie vor's Fernsehen und wollen unterhalten werden.
Ja, die einen wollen mit Psalmen und Gotteslob-Liedern unterhalten werden und die anderen mit Dia-Shows und NGL. Ich seh da keinen Unterschied.
Ich jedenfalls will nicht unterhalten werden und will mich nicht unterhalten - allerhöchstens mit IHM. Und das würde ich nicht Unterhaltung nennen.

Cicero
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Beitrag von Cicero »

Stefan hat geschrieben:...Ratet einmal, was für ihn etwas wirklich Besonderes ist, wo seine Sinne angesprochen werden und was ihn fasziniert und wohin er freiwillig gerne hingeht. Probiert es einfach mal aus und laßt die Kinder selber entscheiden; aber seid nicht überrascht, wenn sie zu anderen Ergebnissen kommen als es die Erwachsenenwelt wünscht.
Da sprichst Du ein großes Wort gelassen aus.

Auch wenn es die Spät- und Altachtundsechziger nicht wahrhaben wollen:
Kinder lehnen sich gegen Unterforderung auf.
Dagegen wachsen sie mit den Anforderungen, die man an sie stellt.
Das gilt auch im religiösen Leben.
Wir nehmen unseren Sohn seit seinen ersten Lebenstagen jeden Sonntag mit in die Kirche. Eine "normale Sonntagsmesse" ist für ihn eben völlig normal. Kindergottesdienste findet er eher langweilig, weil Liturgie für ihn Gewohnheit und Zuhause ist.

Nichts ist ohne Risiko. ALs wir vor einigen Jahren (er war drei oder vier) in einem Pontifikalamt waren plazte es, obwohl er sonst eher still ist, beim Einzug aus ihm heraus: Da ist der Papst! Der zelebrierende Bischof konnte sich das Lachen nicht verkneifen, wie sehr er sich auch mühte. :freude:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Cicero hat geschrieben:Auch wenn es die Spät- und Altachtundsechziger nicht wahrhaben wollen:
Kinder lehnen sich gegen Unterforderung auf.
Es gibt nicht schlimmeres als sich selbst zu unterfordern.
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Angelika
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Beitrag von Angelika »

lancelot hat geschrieben:Ich jedenfalls will nicht unterhalten werden und will mich nicht unterhalten - allerhöchstens mit IHM. Und das würde ich nicht Unterhaltung nennen.
Hallo,

entweder der Vorwurf des "Unterhalten-Werdens" wird allen gemacht oder keinem. Einen einseitigen Vorwurf an Gläubige, die Familiengottesdienste , NGL usw. mögen, halte ich für ungerechtfertigt.

Wirklich Gläubige gehen sowieso in die Messe, egal ob Hochamt, Familiengottesdienst oder lateinische Messe. Aber Menschen, die am Glauben interessiert sind, die auf der Suche sind, die möchten auch von der Gestaltung des Gottesdienstes angesprochen werden. Das ist jedenfalls meine Erfahrung, von mir persönlich und aus dem Bekanntenkreis.

Gruß
Angelika

Stefan

Beitrag von Stefan »

Juergen hat geschrieben:
Cicero hat geschrieben:Auch wenn es die Spät- und Altachtundsechziger nicht wahrhaben wollen:
Kinder lehnen sich gegen Unterforderung auf.
Es gibt nicht schlimmeres als sich selbst zu unterfordern.
Und ich gehe so weit zu behaupten, daß manche Verhaltensstörungen von Kindern schlicht aus einer Unterforderung resultieren. Gib den Kindern ein klare Aufgabe, hilf ihnen und freut Euch, wenn sie es geschafft haben.

Aber etwas anderes ist bei der Liturgie wichtig: Guardini hat sie einmal als himmlichen Spielplatz, natürlich besonders für Erwachsene, bezeichnet. Wer Liturgie als Spiel versteht, hat auch Freude am reichen, intensiven Spiel. Und das kann man ruhig wörtlich nehmen. Weihrauch, Kerzen, froher Gesang, Einzug in die Kirche, "Verkleiden", Goldene Farbe, inhaltsvolle Bilder anschauen, Geschichten hören und Gebete aufsagen, (lateinische Formeln übersetzen): das alles ist Spielen mit Gott. Und jedem Kind macht so etwas Spaß, wenn man ihm nicht einredet, daß es verabscheuungswürdig sei.

Edith
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Beitrag von Edith »

Angelika hat geschrieben: .... Aber Menschen, die am Glauben interessiert sind, die auf der Suche sind, die möchten auch von der Gestaltung des Gottesdienstes angesprochen werden.
WAS(im Besucher) soll denn eigentlich angesprochen werden?
Vielleicht bringt es uns weiter, wenn wir darüber mal nachdenken.

Ich meine, die Leute sind natürlich sehr verschieden... aber wenn jemand Gott sucht, oder zumindest "interessiert" ist..... was spreche ich denn dann an? Wonach soll sich Gestaltung denn ausrichten? Was ist das Ziel?

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Hallo Edith,

mich haben die lebendigen, zum Teil lebhaften Familiengottesdienste mit Neuen Geistlichen Liedern und die lockere Atmosphäre angesprochen, als ich (aufgrund des Erstkommunion-Kurses meine Sohnes) wieder häufiger in die Kirche ging.

Mich hat die Begeisterung, die bei einigen Gläubigen zu spüren war, beeindruckt.

Was in mir konkret angesprochen wurde ... tja, das weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass die lebendigen Gottesdienste ein Punkt unter mehreren waren, die mich zum wirklichen Glauben kommen ließen.

Gruß
Angelika

Edith
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Beitrag von Edith »

Angelika hat geschrieben:Hallo Edith,

mich haben die lebendigen, zum Teil lebhaften Familiengottesdienste ....
Hallo Angelika,
ich möchte noch eine Ebene tiefer dringen:
was in Dir wurde angesprochen?

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Ermi
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Gottesdienst

Beitrag von Ermi »

Jesus hat sich bei einer Hochzeit geoffenbart. Also feiernd die göttliche Dreifaltigkeit in unsere Mitte hereinholen!
Gott ist mittendrin!

max72
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Beitrag von max72 »

Edith hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Hallo Edith,

mich haben die lebendigen, zum Teil lebhaften Familiengottesdienste ....
Hallo Angelika,
ich möchte noch eine Ebene tiefer dringen:
was in Dir wurde angesprochen?
Hmmm, gute Frage. Ich war ganz begeistert von den lebhaften Gottesdiensten eines Studentenpfarrers, und bin ganz begeistert von den hochfeierlichen Gottesdiensten in einem Kloster hier. Von daher muss ich Angelika zustimmen, verschiedene Formen koennen gut sein.

Die Familiengottesdienste in den 80ern in meiner Ministrantenzeit, allerdings, haben in ihrer Unbeholfenheit und Belanglosigkeit mich eher von der Kirche weggebracht...

Was wird angesprochen? Im feierlichen Gottesdienst ein heiliges Gefuehl. Gott ist gegenwaertig. Im Studentengottesdienst der mich begeisterte... es ist eine andere Atmosphaere aber eine ehrliche Begeisterung. Kann es nicht ganz in Worte fassen.

Gruss

Max

Edith
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Beitrag von Edith »

max72 hat geschrieben:
Edith hat geschrieben:
Angelika hat geschrieben:Hallo Edith,

mich haben die lebendigen, zum Teil lebhaften Familiengottesdienste ....
Hallo Angelika,
ich möchte noch eine Ebene tiefer dringen:
was in Dir wurde angesprochen?
Hmmm, gute Frage. Max
Ich bin überhaupt der Meinung, daß man unbedingt reflektieren muß, von welchen Gefühlen man sich immer so leiten lässt.

Nur Gefühle? Oder ist da mehr?
Trägt Glaube auch, wenns Gefühl ausbleibt? (Die sogenannte "Trockenheit" )
oder langweilt mich das dann, und ich such mir ne neue Challenge?... probiern mer dann mal a bisserl Esoterik?

"Gefühlsmäßig" fromm sein.... kann nämlich sehr oberflächlich bleiben...


Erlaube ich meinen Gefühlen, meine Gottsuche zu dominieren?

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Cicero hat geschrieben:Nichts ist ohne Risiko. ALs wir vor einigen Jahren (er war drei oder vier) in einem Pontifikalamt waren plazte es, obwohl er sonst eher still ist, beim Einzug aus ihm heraus: Da ist der Papst! Der zelebrierende Bischof konnte sich das Lachen nicht verkneifen, wie sehr er sich auch mühte. :freude:
Mein Bischof lacht sowieso, wenn er in den Dom einzieht und die Gemeinde segnet.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Cicero hat geschrieben:»Auch wenn es die Spät- und Altachtundsechziger nicht wahrhaben wollen: Kinder lehnen sich gegen Unterforderung auf. Dagegen wachsen sie mit den Anforderungen, die man an sie stellt. Das gilt auch im religiösen Leben. Wir nehmen unseren Sohn seit seinen ersten Lebenstagen jeden Sonntag mit in die Kirche. Eine "normale Sonntagsmesse" ist für ihn eben völlig normal. Kindergottesdienste findet er eher langweilig, weil Liturgie für ihn Gewohnheit und Zuhause ist.«
Genau unsere Erfahrung. – Dabei fällt mir ein, was ich gestern noch schreiben wollte, dann aber vergaß: wie unsäglich lächerlich für bestimmte „Zielgruppen“ an den liturgischen Texten gebastelt wird. Klar, wenn’s um einen „Kindergottesdienst“ geht, dann läßt man nach dem Vaterunser den Embolismus weg. Die Kinder könnten in jenen zehn Sekunden, die das dauerte, ja ungeduldig werden.

Und dann das ach so schwierige Präteritum! Zum Beispiel in den Wandlungsworten: »Er nahm …« – kann denn das ein Kind verstehen? Da nimmt der moderne Priester lieber das Perfekt: »Er hat genommen … dann hat er gesagt …«. Und „tun“ tut doch keiner brauchen, da sagen wir lieber „machen“: »Macht das zu meinem Gedächtnis«.

Himmel! Und da sagen manche, das Fernsehen verblöde die Kinder? – Woher lernen denn die Kinder sprechen? – Und noch eins wüßt’ ich gern: Was macht ein Priester, der konsequent die Wandlungsworte dem Sprachvermögen der Meßteilnehmer anpassen will, wenn ein paar Eltern mit Säuglingen dabei sind? Da klingt die Wandlung dann wohl so: »Uääähhh! Uääähhh! Uääähhh!«

Cicero hat geschrieben:»Nichts ist ohne Risiko. ALs wir vor einigen Jahren (er war drei oder vier) in einem Pontifikalamt waren plazte es, obwohl er sonst eher still ist, beim Einzug aus ihm heraus: Da ist der Papst!«
Klasse! Dieselbe Erfahrung haben wir auch. Unsere Larissa rief damals – vor ’nem runden Jahr – laut: »Das is der Johannes Paul! Das is der Johannes Paul!« :)
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Ermi
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Beitrag von Ermi »

mr94 hat geschrieben:
Cicero hat geschrieben:Nichts ist ohne Risiko. ALs wir vor einigen Jahren (er war drei oder vier) in einem Pontifikalamt waren plazte es, obwohl er sonst eher still ist, beim Einzug aus ihm heraus: Da ist der Papst! Der zelebrierende Bischof konnte sich das Lachen nicht verkneifen, wie sehr er sich auch mühte. :freude:
Mein Bischof lacht sowieso, wenn er in den Dom einzieht und die Gemeinde segnet.
Bitte! Nehmt keine so kleine Buchstabengröße, wenn Ihr ein Zitat wiedergeben wollt. Da wird für mich das Lesen schwierig . Herzlichen Dank Gruß Ermi :roll:
Gott ist mittendrin!

Biggi
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Beitrag von Biggi »

@ Ermi

Einfacher Trick: Den "Zitat"-Button anklicken, auch wenn du gar nicht antworten willst. Dann kannst du die "Rohfassung", oder wie auch immer man diese Form dann nennt, lesen. Danach aber tunlichst nicht auf "Absenden" klicken... ;D

LG
Biggi

Petra
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Beitrag von Petra »

Angelikas Beiträgen zu diesem Thema stimme ich in toto zu (ausgenommen ihren persönlichen Erfahrungen). Erspart mir das Schreiben.... :roll: ....Es sind also mindestens Zwei hier, die so denken. So mal fürs Protokoll.

ziska
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Beitrag von ziska »

Petra hat geschrieben:Angelikas Beiträgen zu diesem Thema stimme ich in toto zu (ausgenommen ihren persönlichen Erfahrungen). Erspart mir das Schreiben.... :roll: ....Es sind also mindestens Zwei hier, die so denken. So mal fürs Protokoll.
Gut, dann kann man auch gleich noch ins Protokoll aufnehmen, dass ich sehr begeistert bin z.B. von Roberts Beiträgen :ja:. – Dies einfach so als Zwischendruchkompliment.

Gruss
Ziska

Ecce Homo
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Erfüllung der Sonntagspflicht

Beitrag von Ecce Homo »

Leute, ich hab mal eine Frage. Da es hier keinen Kaplan hat und der Pfarrer zur Zeit auf Reisen ist, können die Gottesdienste nicht mehr so aufrecht erhalten werden wie im "Normalfall" - dementsprechend hat der Pfarrer seine Laien aktiviert, die einige Messen durch Wortgottesdienste "ersetzen" wollen (ich weiß, das geht nicht, aber das sagen halt wörtlich die Laien, die bei uns in der Pfarrei sind - darum geht es mir auch nicht nicht... ). Jetzt ist es so, dass einer der Ruheständler, die bei uns auf Pfarreiland wohnen, die Vorabendmesse hält und dann am Sonntag ein vom Familienkreis gestalteter Familienwortgottesdienst stattfindet.
Ich beurteile die "Lage" so:
- ich unterstütze diesen Gottesdienst nicht, da es sich nach meiner Meinung nicht um einen Notfall handelt - die nächste Kirche mit Hochamt wäre nur knapp 600 Meter entfernt.
- hier in der Stadt wären genug Ruhestandspfarrer, die einspringen könnten, aber der Pfarrer hält das nicht für nötig, da seine Laien den Priester doch ohne weiteres ersetzen könnten... :nein:
- die Leute, denen was dran liegt, sind auf den Gottesdienst nicht "angewiesen", da sich ohne weiteres Fahrgemeinschaften organisieren ließen oder auf öffentliche Verkehrsmittel zurückzugreifen ist...

Wie ist nun die Lage (nicht meine persönliche, ich gehe dann noch hinterher in einer "richtige" Messe! [Punkt]) allgemein:

Ist mit diesem Wortgottesdienst die Sonntagspflicht erfüllt oder nicht?

Ich finde eigentlich nämlich nicht,

da ja, wie ich oben schrieb, andere Möglichkeiten gegeben wären. Wenn jetzt eine andere Person nichts dafür könnte, dass sie keine Wahl hätte, als dorthin zu gehen, (z.B. wenn jemand, der gegenüber der Kirche wohnt, im Rollstuhl säße und niemanden hätte, der sie in die Messe fährt und dieser jemand würde dann in diesen Sonntagsfamilienwortgottesdienst mit Kommunionfeier geht) dann würde ich anders antworten.

Wie gesagt, Gott sei Dank habe ich die Gelegenheit, morgen dann noch eine Messe zu besuchen - was ich machen würde, wenn das nicht ginge, weiß ich nicht (leider arbeite ich ja in dieser Pfarrei und müsste dann ja zu diesem Gottesdienst - und dann hätte ich keine Alternative, wenn abends keiner wäre... )

Also Leute, was denkt ihr?
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Donnerstag 3. Mai 2007, 16:34, insgesamt 4-mal geändert.

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Juergen
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Re: Sonntagspflicht und Wortgottesdienst...

Beitrag von Juergen »

Beichtkind hat geschrieben:Ist mit diesem Wortgottesdienst die Sonntagspflich erfüllt...?
Nein.
Gruß Jürgen

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Ecce Homo
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Re: Sonntagspflicht und Wortgottesdienst...

Beitrag von Ecce Homo »

Juergen hat geschrieben:
Beichtkind hat geschrieben:Ist mit diesem Wortgottesdienst die Sonntagspflicht erfüllt...?
Nein.
Du stimmst mir darin also zu - wie würdest du es in dem anderen Fall sehen, wenn eine Person keine andere Möglichkeit hätte als dort hinzugehen?

Oder beispielsweise, wenn es keinen Abendgottesdienst gäbe - und ich morgens ebenda orgeln muss, was dann?

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

CIC hat geschrieben:Can. 1246 — § 1. Der Sonntag, an dem das österliche Geheimnis gefeiert wird, ist aus apostolischer Tradition in der ganzen Kirche als der gebotene ursprüngliche Feiertag zu halten. Ebenso müssen gehalten werden die Tage der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, der Erscheinung des Herrn, der Himmelfahrt und des heiligsten Leibes und Blutes Christi, der heiligen Gottesmutter Maria, ihrer Unbefleckten Empfängnis und ihrer Aufnahme in den Himmel, des heiligen Joseph, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und schließlich Allerheiligen.

§ 2. Die Bischofskonferenz kann jedoch, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhles, einige der gebotenen Feiertage aufheben oder auf einen Sonntag verlegen.

Can. 1247 — Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Meßfeier verpflichtet; sie haben sich darüber hinaus jener Werke und Tätigkeiten zu enthalten, die den Gottesdienst, die dem Sonntag eigene Freude oder die Geist und Körper geschuldete Erholung hindern.

Can. 1248 — § 1. Dem Gebot zur Teilnahme an der Meßfeier genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird.

§ 2. Wenn wegen Fehlens eines geistlichen Amtsträgers oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund die Teilnahme an einer Eucharistiefeier unmöglich ist, wird sehr empfohlen, daß die Gläubigen an einem Wortgottesdienst teilnehmen, wenn ein solcher in der Pfarrkirche oder an einem anderen heiligen Ort gemäß den Vorschriften des Diözesanbischofs gefeiert wird, oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
Wenn 600 Meter weiter eine Eucharistiefeier stattfindet, dann kann man wohl kaum §2 anwenden!
Gruß Jürgen

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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Juergen hat geschrieben:
CIC hat geschrieben:Can. 1246 — § 1. Der Sonntag, an dem das österliche Geheimnis gefeiert wird, ist aus apostolischer Tradition in der ganzen Kirche als der gebotene ursprüngliche Feiertag zu halten. Ebenso müssen gehalten werden die Tage der Geburt unseres Herrn Jesus Christus, der Erscheinung des Herrn, der Himmelfahrt und des heiligsten Leibes und Blutes Christi, der heiligen Gottesmutter Maria, ihrer Unbefleckten Empfängnis und ihrer Aufnahme in den Himmel, des heiligen Joseph, der heiligen Apostel Petrus und Paulus und schließlich Allerheiligen.

§ 2. Die Bischofskonferenz kann jedoch, nach vorheriger Genehmigung des Apostolischen Stuhles, einige der gebotenen Feiertage aufheben oder auf einen Sonntag verlegen.

Can. 1247 — Am Sonntag und an den anderen gebotenen Feiertagen sind die Gläubigen zur Teilnahme an der Meßfeier verpflichtet; sie haben sich darüber hinaus jener Werke und Tätigkeiten zu enthalten, die den Gottesdienst, die dem Sonntag eigene Freude oder die Geist und Körper geschuldete Erholung hindern.

Can. 1248 — § 1. Dem Gebot zur Teilnahme an der Meßfeier genügt, wer an einer Messe teilnimmt, wo immer sie in katholischem Ritus am Feiertag selbst oder am Vorabend gefeiert wird.

§ 2. Wenn wegen Fehlens eines geistlichen Amtsträgers oder aus einem anderen schwerwiegenden Grund die Teilnahme an einer Eucharistiefeier unmöglich ist, wird sehr empfohlen, daß die Gläubigen an einem Wortgottesdienst teilnehmen, wenn ein solcher in der Pfarrkirche oder an einem anderen heiligen Ort gemäß den Vorschriften des Diözesanbischofs gefeiert wird, oder daß sie sich eine entsprechende Zeit lang dem persönlichen Gebet oder dem Gebet in der Familie oder gegebenenfalls in Familienkreisen widmen.
Wenn 600 Meter weiter eine Eucharistiefeier stattfindet, dann kann man wohl kaum §2 anwenden!
Hey, ich weiß! Aber was wäre, wenn es morgen abend keine Messe mehr gäbe, und de facto keine andere Möglichkeit habe)?
Dann wäre die Sonntagspflicht also erfüllt, oder?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Diese Wortliturgie ist vor allem eins: unzulässig. Es ist nicht erlaubt, die
Sonntagsmesse durch eine Wortliturgie zu ersetzen, außer im Notfall.
Ein Notfall liegt aber offensichtlich nicht vor, da Priester zur Verfügung
stehen, die einspringen könnten.

Wenn kein Priester zur Verfügung stünde, wäre diese Wortliturgie gleich-
wohl unzulässig, denn es läge immer noch kein Notfall vor, weil sechs-
hundert Meter weiter zur selben Zeit die Messe gefeiert würde. Mit einer
parallelen Wortliturgie hielte man die Gläubigen ja geradezu vom Meß-
besuch ab.

Einen Ministranten, Lektor, Kantor, Organisten o. ä. sozusagen „amtlich“
zum Dienst in der Wortliturgie zu verpflichten und ihm damit die Teilnah-
me an der Eucharistie zu untersagen, wäre schwerer Mißbrauch und jeden-
falls rechtswidrig.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Diese Wortliturgie ist vor allem eins: unzulässig...
Der ehem. Erzbischof von Paderborn (Degenhardt) sah sich seinerzeit sogar genötigt, ausdrücklich die Priester auf die Unerlaubtheit inzuweisen und es wurden auch einige Priester, die sich meinten nicht dran halten zu müssen, von ihm vorgeladen... Danach haben sie sich dran gehalten. :mrgreen:
Gruß Jürgen

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spectator
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Beitrag von spectator »

Bei uns gab es das letzte halbe Jahr ähnliche Situation: zwei kleine Orte mit eigenen Kirchen, die von unser (größeren) Pfarrei mit der Pfarrkirche nicht weiter als 2 Km voneinander entfern sind, aber nur ein Priester. In den Ferienmonaten konnte der Pfarrer nicht alles bewältigen und abwechselnd wurde in einer der kleineren Kirchen ein Wortgottesdienst durch den ständigen Diakon gefeiert, als ob die Leute, die eh alle mit Autos herumsausen nicht in die Pfarrkirche kommen könnten.


P.S. lachhaft ist das alles, aber ich sage dazu gar nichts – der Pfarrer kennt eh meine Meinung und mit den anderen Bajazzos (Pfarrgemeinderat & Co.) rede ich sowieso nicht. ;)

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

spectator hat geschrieben:...und mit den anderen Bajazzos (Pfarrgemeinderat & Co.) rede ich sowieso nicht. ;)
Red mal mit Deinem Bischof ;)
Gruß Jürgen

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spectator
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Beitrag von spectator »

Juergen hat geschrieben:
spectator hat geschrieben:...und mit den anderen Bajazzos (Pfarrgemeinderat & Co.) rede ich sowieso nicht. ;)
Red mal mit Deinem Bischof ;)
ich hab ihm schon mehrmals geschrieben.
Als ich ihn für seinen Hirtenbrief lobte (der war wirklich gut), ich glaube vor 3 Jahren, hat er sich bei mir freundlich bedankt und eine Grußkarte mir seinem Autogramm geschickt. Als ich ihm meine Zweifel schilderte (bezüglich der Liturgie und Pastoral), kam nix zurück. Mein letzter Brief (vor einem Jahr) war ein inoffizieller Abschied vom Gemeindeleben. Das war’s dann.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Gemeinde Wechseln!

Was mir an deiner Umfragestellung nicht klar ist: Was hat ein Wortgottesdienst mit Eucharistiewempfang zu tun?

Wortgottesdienste hält man mit unseren lieben ketzerischen Brüdern und Brüderinnen in Christo ab, und - weil man so wie ich nicht täglich in die Messe komm in der eigenen Familie: mal predige ich meiner Frau zum Tagesevangelium mal sie mir - und das im Rahmen der gemeinsamen häuslichen Liturgie. Aber Eucharistie wird dabei nicht ausgeteilt. Eher gibts im Anschluss ein Abendmahl :wein: :ikb_drunk: :ikb_gathering: :ikb_wine:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:
Was mir an deiner Umfragestellung nicht klar ist: Was hat ein Wortgottesdienst mit Eucharistieempfang zu tun?
Der Punkt ist: wenn du keinen Priester hast, aber trotzdem die Gemeinde die Kommunion empfangen möchte, halten die (nicht alle!) beauftragten Laien einen Wortgottesdienst, wo dann in der MItte das Allerheiligste kurz angebetet wird und dann die Kommunion ausgeteilt wird...

Wenn die evangelischen dabei sind, findet das ohne Kommunionausteilung statt...

Petra
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Beitrag von Petra »

Die Option "zweimal gehen" fehlt. Falls jemand die eigene Gemeinde nicht vor den Kopf stoßen möchte.

Übrigens:
Vorhin habe ich in einem anderen Forum eine bitterböse Bemerkung über die Katholizität meines Bistums und des Bischofs gelesen.
Dazu sei bemerkt: die von Beichtkind beschriebene Situation habe ich noch nie erlebt, und ich besuche "reihum" drei Gemeinden. OK, über die Jahre hinweg geschieht schon mal, dass man den ehrwürdigen Altpriester schlecht verstehen kann oder der Jungpriesterersatz gar zu aufgeregt ist. Aber sonntags ist immer Messe. Eine richtige.

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spectator
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Beitrag von spectator »

in der Option "bis 10Km" plädiere ich für die Erhöhung der Kilometerzahl auf 20.
Ich fahre mittlerweile 16km bis zur Kirche.

Und ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, warum in der ersten Option der Kommunionempfang erwähnt wird? Die Sonntagspflicht ist doch nicht durch den Kommunionempfang erfüllt, sondern durch die Teilnahme an de Heiligen Messe. Zum Kommunionempfang ist doch niemand gezwungen.

Beichtkind hat geschrieben:Wenn die evangelischen dabei sind, findet das ohne Kommunionausteilung statt...
und wenn bei euch die Hl. Messe gefeiert wird, sind die Evangelischen dann auch dabei? - wenn ja, wie macht ihr es dann mit dem Kommunionempfang? - geht der zelebrierende Priester vorher auf Protestantenjagd? :mrgreen:

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