"Ihre volle Zeichenhaftigkeit gewinnt die Kommunion, wenn sie unter beiden Gestalten gereicht wird. In dieser Form wird das Zeichen des eucharistischen Mahles auf vollkommenere Art zum Ausdruck gebracht." (AEM 240)Juergen hat geschrieben: umusungu:"Ist es eine Anbiederung an den Zeitgeist, wenn auch der Gemeinde der Kelch gereicht wird, wie heute Morgen hier geschehen?"
Machbar ist es, aber in vielen Fällen unpraktikabel. Wenn es nur selten gemacht wird, z.B. einmal im Jahr am Gründonnerstag, dann sieht man die verunsicherten Gläubigen, die nicht recht wissen, was sie tun sollen. Im schlimmsten Fall hat der Priester hinterher mehrere Kelche voll mit dem Blut Christi übrig, das dann summiert werden muß. Wohl dem Priester, der danach keine weitere Messe feiern muß, sondern die Beine hochlegen kann und seinen Rausch ausschlafen kann.
Warum wird dies in so wenigen Gemeinden praktiziert? In meiner Gemeinde wird der Kelch schon seit vielen Jahren am Samstagabend bzw am Sonntag (jeweils im Wechsel) gereicht. Dabei hat jeder Kommunikant die Wahl, zu trinken oder per Intinctio zu kommunizieren - oder auch nicht. Eine interessante Beobachtung am Rande: Menschen, die Handkommunion praktizieren, trinken hier zu 100% aus dem Kelch.
Die Kelchkommunion erfordert neben der guten Einführung per Katechese allerdings auch eine leicht geänderte Form der Kommunionausteilung, um die "schlimmen Folgen" für den Priester nicht eintreten zu lassen. In dieser Gemeinde hier wird es so gehandhabt, dass die Kommunnionhelfer und der Priester nach der allgemeinen Kommunionausteilung den Wein konsumieren.
Ich bin froh und dankbar, dass der Auftrag Jesu "Esset UND Trinket" so in seiner Fülle beachtet wird.
In dieser Gemeinde wird auch immer mehr versucht, den Kommunionempfang aus der Feier heraus zu ermöglichen - und nicht aus dem Tabernakel. Leider gelingt das praktisch nicht immer. Damit wird versucht, der Liturgiekonstitution des Konzils (SC 55) gerecht zu werden, in der es heißt: "Mit Nachdruck wird jene vollkommenere Teilnahme an der Messe empfohlen, bei der die Gläubigen aus derselben Opferfeier den Herrenleib entgegennehmen."
Das "Essen von dem einen Brot" wird zumindest durch die Verwendung einer sehr großen Hostie, die wirklich in viele Teile gebrochen werden kann, angedeutet, besser als der Gebrauch einer sogenannten "Monstranzhostie", die - einfach gebrochen - viele Priester auch noch als "ihre Hostie" ansehen.