"Liturgiefreier Tag"?

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Umbra
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Beitrag von Umbra »

Ecce Homo hat geschrieben:Vor allem, ich frag mich: wenn ein Priester eine "Auszeit" von der Messe braucht, wann kommt dann der zweite und vielleicht der dritte und vierte Tag, wo ihm die Messe "zu viel "wird?
Es ist vielleicht fies, dieser Gedanke - aber wenn dem Priester die Messe zu viel wird, dann sollte er wirklich überlegen, ob er zum Priester berufen ist...
Ihr Priester im Forum, vergebt mir bitte diesen Gedanken - ich habe ihn wirklich aus dem Bauch heraus geschrieben.
Ich kann Dich gut verstehen. Als vor einiger Zeit an meinem Studienort der Pfarrer wechselte und der neue verkündete nun Mo und Mi ist ja keine Hl. Messe. Dafür aber ja Sa die Vorabendmesse und Sonntags zwei. Das sei ihm eigentlich zu viel. Denn es ist so: Wenn ein Mann seiner Frau jeden Tag eine Rose schenkt. Wäre das am Anfang vielleicht ganz schön, aber die Frau würde bald sagen: "Der soll sich mal was neues einfallen lassen." Ja und so soll das nun auch hier sein. Jetzt haben wir auch Fr keine Hl. Messe mehr, aber die Pastoralassistentin macht dann einen Wortgottesdienst. Das sei Jesus genau so lieb oder noch lieber...

Tja... :cry:

Etwa ein halbes Jahr später klagte die Gemeindereferentin bei einem "Wortgottesdienstleiterkurs" (so einen Spass mache ich ja immer gerne mit [meist ein Feuerzeug unter dem Tisch haltend ;D kleiner Scherz]). Ja sie finde das schon sehr hart. Wenn an einem Wochentag eine Hl. Messe ist, dann sind so 15 Leute da. Wenn sie einen Wortgottesdienst leitet so 5...

Aber hey... mit sowas kriegt man die Kirchen voller :nein:

Ich glaube aber das man auch "abstumpft", wenn man immer Gegenwind bekommt, dann ist es schwer den eigenen Versuchungen zu widerstehen. Und eine gewisse Disziplin gehört da schon zu jeden Tag allein oder in der Gemeinde zu zelebrieren.

Und Gegenwind gibt es genug, ich kann mich erinnern, dass ein befreundeter Priester, der seine Eltern besuchte vorher dem Pfarrrer seiner ehemaligen Heimatpfarrei (den er nicht mehr kannte) einen Brief schrieb, ob er nicht vielleicht bei ihm in der Kirche zelebrieren könne (allein oder auch mit Gemeinde, egal zu welcher Uhrzeit, das sei ihm egal, er wolle nur gerne weiterhin täglich zelebrieren). Dann schrieb er auch noch einem nahegelegenen Frauenkloster und einem weiteren Pfarrer, ich wollte es nicht glauben, bis er mir die Briefe zeigte. Alle schrieben ablehenend. Das Kloster "Nein, also das sei nicht üblich und mache zu viele Umstände" Die Pfarrer: "theologisch sei das nicht haltbar und deshalb können sie sein Anliegen in keiner Weise unterstützen."

Ich war echt den Tränen nahe als ich das las, denn das zeigt ja nicht nur die eigene Einstellung, das zeigt ja auch noch, dass sie in keiner Weise versuchen jemanden, der vielleicht anders fühlt oder denkt, respektieren.

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Melody
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Man lernt doch nie aus...

Beitrag von Melody »

Es steht sogar in den Texten des 2. Vatikanischen Konzils selbst...

[quote="Das Dekret über Leben und Dienst der Priester
"Presbyteroum ordinis""]13. (...) Im Mysterium des eucharistischen Opfers, dessen Darbringung die vornehmliche Aufgabe des Priesters ist, wird beständig das Werk unserer Erlösung vollzogen; darum wird seine tägliche Feier dringend empfohlen; sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können, ein Akt Christi und der Kirche.
(*Enz. Mysterium Fidei von Paul VI(!): "...Darum empfehlen wir den Priestern,... täglich würdig und andächtig die Messe zu feiern.")
Während sich so die Priester mit dem Tun des Priesters Christus verbinden, bringen sie sich täglich Gott ganz dar, und genährt mit dem Leib Christi, erhalten sie wahrhaft Anteil an der Liebe dessen, der sich seinen Gläubigen zur Speise gibt.[/quote]
In diesem Absatz steht auch:
Ähnlich sind sie bei der Verwaltung der Sakramente mit der Gesinnung und Liebe Christi geeint; zu solcher Einigung tragen sie besonders bei, wenn sie sich allgemein und stets bereit zeigen, den Liebesdienst der Spendung des Bußsakramentes zu leisten, sooft die Gläubigen begründeterweise darum bitten.
(...)
Als Lenker und Hirten des Volkes Gottes werden sie von der Liebe des Guten Hirten angetrieben, ihr Leben für ihre Schafe hinzugeben, auch zum höchsten und letzten Opfer bereit nach dem Beispiel jener Priester, die auch in unserer Zeit nicht gezögert haben, ihr Leben zu opfern.
Ich gebe zu, erstaunt zu sein. Das steht SO alles in den Texten des Zweiten Vatikanums?!
Was in aller Welt machen die denn heute daraus?!
Es gibt zwar auch noch wie die Nadel im Heuhaufen solche Priester, aber das Gros ist doch ganz anders gesinnt...

Aber ich bin eh verblüfft, was ich zu diesem Text in dem Vorwort von Karl Rahner finde... da möchte man meinen, er schreibt über einen anderen Text... und manche Priester haben vielleicht nur das Vorwort von Karl Rahner im "Kleinen Konzilskompendium" gelesen und nicht den eigentlichen Text des Konzils selbst?!?!?!


Was die Ruhestandsgeistlichen angeht... da heißt es in Kardinal Meisners "Leitlinien für den Dienst der Priester, insbesondere der Pfarrer, im Erzbistum Köln":
Subsidiare und pensionierte Mitbrüder sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Messfeiern übernehmen. Der Pfarrer muss dafür sorgen ([Punkt] - Hervorhebung von mir!), dass im Ruhestand lebende oder mit außerpfarrlichen Aufgaben betraute Priester täglich zelebrieren können, soweit sie dazu in der Lage sind.

Ecce Homo
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von Ecce Homo »

Melody hat geschrieben:Es steht sogar in den Texten des 2. Vatikanischen Konzils selbst...

[quote="Das Dekret über Leben und Dienst der Priester
"Presbyterorum ordinis""]13. (...) Im Mysterium des eucharistischen Opfers, dessen Darbringung die vornehmliche Aufgabe des Priesters ist, wird beständig das Werk unserer Erlösung vollzogen; darum wird seine tägliche Feier dringend empfohlen; sie ist auch dann, wenn keine Gläubigen dabei sein können, ein Akt Christi und der Kirche.
(*Enz. Mysterium Fidei von Paul VI(!): "...Darum empfehlen wir den Priestern,... täglich würdig und andächtig die Messe zu feiern.")
Während sich so die Priester mit dem Tun des Priesters Christus verbinden, bringen sie sich täglich Gott ganz dar, und genährt mit dem Leib Christi, erhalten sie wahrhaft Anteil an der Liebe dessen, der sich seinen Gläubigen zur Speise gibt.
[/quote]

"Empfohlen" heißt dann für einige eben, dass sie es nicht unbedingt "müssen". Auch wenn die Empfehlung "dringend" ist...
Melody hat geschrieben:In diesem Absatz steht auch:
Ähnlich sind sie bei der Verwaltung der Sakramente mit der Gesinnung und Liebe Christi geeint; zu solcher Einigung tragen sie besonders bei, wenn sie sich allgemein und stets bereit zeigen, den Liebesdienst der Spendung des Bußsakramentes zu leisten, sooft die Gläubigen begründeterweise darum bitten.
(...)
Als Lenker und Hirten des Volkes Gottes werden sie von der Liebe des Guten Hirten angetrieben, ihr Leben für ihre Schafe hinzugeben, auch zum höchsten und letzten Opfer bereit nach dem Beispiel jener Priester, die auch in unserer Zeit nicht gezögert haben, ihr Leben zu opfern.
Ich gebe zu, erstaunt zu sein. Das steht SO alles in den Texten des Zweiten Vatikanums?!
Kanntest du die Texte denn vorher nicht? Natürlich steht es drin - aber in den Texten steht leider so vieles, was entweder in der konkreten Umsetzung auf der Strecke geblieben ist... und was darum nicht mehr interessiert oder auf der anderen Seite durch den Übereifer des Über-Bord-Werfens vieler scheinbarer überholter Güter und Gebräuche auf Eis gelegt wurde.
Melody hat geschrieben:Was in aller Welt machen die denn heute daraus?!
Man kann es auch mit einem Pendel vergleichen. Von einer Überbetonung (ich meine es nicht negativ) der Rubriken (jede kleinste Handhaltung muss unbedingt stimmen, sonst könnte eventuell die Messe nicht gültig [Punkt]) und der unbedingt ([Punkt]) - außer im eigenen Todesfall - zu erfolgenden täglichen Zelebration hat sich das Pendel nun ins andere Extrem gewandt: Eben dazu, dass einige meinen, das ist doch alles nicht mehr so wichtig.
Melody hat geschrieben:Was die Ruhestandsgeistlichen angeht... da heißt es in Kardinal Meisners "Leitlinien für den Dienst der Priester, insbesondere der Pfarrer, im Erzbistum Köln":
Subsidiare und pensionierte Mitbrüder sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Messfeiern übernehmen. Der Pfarrer muss dafür sorgen ([Punkt] - Hervorhebung von mir!), dass im Ruhestand lebende oder mit außerpfarrlichen Aufgaben betraute Priester täglich zelebrieren können, soweit sie dazu in der Lage sind.
Ich kenne viele Ruheständler, die auch zu Hause zulebrieren, weil sie keine Gemeinde haben, wo das möglich ist. Immerhin, sie zelebrieren... weil es ihnen ganz wichtig ist.

Was heißt denn das konkret? "Der Pfarrer muss dafür sorgen" - könnte von Messkoffer bereitstellen bis Kirche aufschließen alles sein. Da fehlen die konkreten Anweisungen. Mit diesem Dokument kann man alles begründen - oder eben nichts Konkretes... :hmm: :roll:
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Melody
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von Melody »

Ecce Homo hat geschrieben:"Empfohlen" heißt dann für einige eben, dass sie es nicht unbedingt "müssen". Auch wenn die Empfehlung "dringend" ist...
Die Meinungen, die sich heute so verbreitet haben, lassen sich jedenfalls nicht mit dem 2. Vat und Paul VI. decken. Muss dann wohl der ominöse "Geist des Konzils" sein, den Rahner auch in seinem Vorwort so nennt...

Ich denke, dass Deine Pendelbewegung recht einseitig beschrieben ist. Ich glaube nicht, dass man jemals gesagt hat, wenn eine Handhaltung nicht korrekt war, dass dann die Messe ungültig ist.
Im übrigen dienten die strengeren Rubriken ja ausschließlich der Verherrlichung Gottes, die heute leider oftmals in der Beliebigkeit des einzelnen Priesters untergeht...


Natürlich können Ruheständler zu Hause zelebrieren. Und andere Priester auch.
Aber da sich ja viele Gläubige nach der täglichen Messe sehnen, wäre es doch gut, wenn man den Willigen und Fähigen auch die Möglichkeit geben würde, dies halbwegs öffentlich zu tun.
Und dem wird leider oftmals der Riegel vorgeschoben.
Siehe auch: http://intelligam.blogspot.com/2006/02/ ... glich.html
Mit dem Dokument wäre es auf jeden Fall im Erzbistum Köln nicht zu vereinbaren, wenn der Pfarrer es schlichtweg verbietet...

HeGe
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von HeGe »

Ecce Homo hat geschrieben:
Melody hat geschrieben:In diesem Absatz steht auch:
Ähnlich sind sie bei der Verwaltung der Sakramente mit der Gesinnung und Liebe Christi geeint; zu solcher Einigung tragen sie besonders bei, wenn sie sich allgemein und stets bereit zeigen, den Liebesdienst der Spendung des Bußsakramentes zu leisten, sooft die Gläubigen begründeterweise darum bitten.
(...)
Als Lenker und Hirten des Volkes Gottes werden sie von der Liebe des Guten Hirten angetrieben, ihr Leben für ihre Schafe hinzugeben, auch zum höchsten und letzten Opfer bereit nach dem Beispiel jener Priester, die auch in unserer Zeit nicht gezögert haben, ihr Leben zu opfern.
Ich gebe zu, erstaunt zu sein. Das steht SO alles in den Texten des Zweiten Vatikanums?!
Kanntest du die Texte denn vorher nicht? Natürlich steht es drin - aber in den Texten steht leider so vieles, was entweder in der konkreten Umsetzung auf der Strecke geblieben ist... und was darum nicht mehr interessiert oder auf der anderen Seite durch den Übereifer des Über-Bord-Werfens vieler scheinbarer überholter Güter und Gebräuche auf Eis gelegt wurde.
Ja, die Konzilstexte... Sie sind den Weg allen römischen Papiers gegangen. :roll:

Der Göttin im Himmel sei Dank hatten wir die Würzburger Synode und die DBK, die diesen starren Regularien den Geist des Konzils eingehaucht haben und ihn dem gegenüber den mittelalterlichen Südländern viel fortschrittlicheren Deutschland in eine dem deutschen Laienterroris... ich meine Laienkatholizismus angenehmere Variante übersetzt haben.

Das ganze feiern wir ja schließlich seitdem auf sogenannten Katholikentagen, wo S.E. Lehmann mit seinem hoch geschätzten Kollegen Hans Küng schon mal die Richtung der Kirche für das nächste Jahrtausend beschließen kann. Das nächste Konzil sollte auch bitte nicht der Papst leiten, sondern die Leitung sollte basisdemokratisch vom ZdK gewählt werden.


Nachtrag: Huch, mein 1000. Beitrag und dann schon wieder so was negatives. :pale: :ikb_bag:
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Ecce Homo
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von Ecce Homo »

HeGe hat geschrieben:Ja, die Konzilstexte... Sie sind den Weg allen römischen Papiers gegangen. :roll:

Der Göttin im Himmel sei Dank hatten wir die Würzburger Synode und die DBK, die diesen starren Regularien den Geist des Konzils eingehaucht haben und ihn dem gegenüber den mittelalterlichen Südländern viel fortschrittlicheren Deutschland in eine dem deutschen Laienterroris... ich meine Laienkatholizismus angenehmere Variante übersetzt haben.

Das ganze feiern wir ja schließlich seitdem auf sogenannten Katholikentagen, wo S.E. Lehmann mit seinem hoch geschätzten Kollegen Hans Küng schon mal die Richtung der Kirche für das nächste Jahrtausend beschließen kann. Das nächste Konzil sollte auch bitte nicht der Papst leiten, sondern die Leitung sollte basisdemokratisch vom ZdK gewählt werden.


Nachtrag: Huch, mein 1000. Beitrag und dann schon wieder so was negatives. :pale: :ikb_bag:
Hey, was soll die Ironie - ich bin durchaus für das Konzil und stehe sehr dahinter! Ich wollte nur deutlich machen, dass sich eigentlich irgendwie jeder auf das Konzil berufen kann, weil da alles und nicht wirklich was konkretes drin steht (je nach dem, wer es wie liest und interpretiert).

Wobei ich es hochinteressant finde, dass sich vor allem immer die ach-so-Modernen auf das Konzil berufen... es da aber aus der ganzen Tradition herausreißen und total absolut setzen. :hmm: :roll:
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Linus
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von Linus »

Melody hat geschrieben:Was die Ruhestandsgeistlichen angeht... da heißt es in Kardinal Meisners "Leitlinien für den Dienst der Priester, insbesondere der Pfarrer, im Erzbistum Köln":
Subsidiare und pensionierte Mitbrüder sollen im Rahmen ihrer Möglichkeiten Messfeiern übernehmen. Der Pfarrer muss dafür sorgen ([Punkt] - Hervorhebung von mir!), dass im Ruhestand lebende oder mit außerpfarrlichen Aufgaben betraute Priester täglich zelebrieren können, soweit sie dazu in der Lage sind.
P. Kluz seines Zeichens ein 93jähriger Studienkollege JPII (dem er wöchentlich einen Brief schrieb) feiert auch in den Ferien die Messe in der KHG Kapelle in Wien seit über 40 Jahren am Do und Fr um 12. Uhr30. (und dieses "Recht" wird ihm auch nicht genommen (mW sind das seine einzigen öffentlichen Messen)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

HeGe
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Re: Man lernt doch nie aus...

Beitrag von HeGe »

Ecce Homo hat geschrieben:Wobei ich es hochinteressant finde, dass sich vor allem immer die ach-so-Modernen auf das Konzil berufen... es da aber aus der ganzen Tradition herausreißen und total absolut setzen. :hmm: :roll:
Das ist genau das, was ich gesagt habe. ;)
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Tetzel
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Beitrag von Tetzel »

@FioreGraz
Wenn wir eigentlich ehrlich sind müsste wir ihm das auch zugestehen, es wird keiner des Heils verlustig werden nur weil Montags oder Mittwochs keine Morgenmesse (für meist 2 Hansln) gefeiert wird.
Es spielt keine Rolle, wieviele Gemeindemitglieder anwesend sind!
Es ist doch auch für die Gemeinde besser einen frischen Priester zu haben
Klar, eine 1/2 Stunde für den Herrn wird wohl nicht zu viel sein.
Für viele sind jedoch heutzutage schon die paar Minuten fürs Stundengebet zu viel und ich wage zu behaupten , daß ein sehr großer Teil der Priester dieses nicht mehr betet, obwoh jeder dazu verpflichtet wurde.
Aber wenn Du denn Zeitmangel ansprichst. Man könnte vielleicht die völlig sinnlose [zensiert! MÄßIGE [Punkt] ES REICHT!] streichen- dann bleibt mehr Zeit für die Seelsorge.
Im Übrigen hat jede Hl. Messe unendlich viel Wert
Eher kann die Welt ohne Sonne existieren als ohne das Hl. Meßopfer (Hl. Pater Pio)
@Sakristan
Abgesehen davon Litugiefrei hin und her:
Ein bewußter Verzicht auf die Feier der Eucharistie kann m. E. auch den Kopf wieder FÜR die Eucharistie frei machen.
Genauso dümmlich ist, wenn ich sage, daß ich in der Fastenzeit aufs Fasten verzichte!

Was ist Euch denn lieber: Eine "heruntergeleierte" Messe weil im Anschluss ist irgendeine Sitzung oder Brautgespräch?
Gar keine Sitzung. Denn diese Rauben den Priestern die Zeit für die Seelsorge.
Ich war Jahrelang Mitglied im [zensiert! "PGR" heißt das!]
Dummschwätzen 4 Stunden lang. Über Glaubenswichtige Dinge wurde nicht diskutiert.
Außerdem darf ein Priester auch mal eine Phase der Müdigkeit haben. Die Messe muß deshalb nicht heruntergeleiert werden!
Oder ein Gottesdienst in dem der Zel. voll und ganz dabei ist und nicht schon wieder auf die Uhr schauen muss.
Damit er sich der Sache voll und ganz widmen kann.
Das ist der Idealfall.
Aber wir leben nun mal auf Erden!
Jede Hl. Messe ist unendlich wertvoll.
Auch eine heruntergeleierte!
Vielleicht sogar im Anschluss noch Zeit hat mit seinen "Schafen" zu reden?
Optimalfall
Im Paradies wirds dann die Perfektion geben...
Toll die Messe um der Messe willen!
Was ist daran falsch!
Weißt Du überhaupt, was die Messe ist?
Anscheinend nicht. Sonst hättest Du dies nicht geschgrieben!
Das mag zu der Zeit gegolten haben als die Priester wirklich nur als Priester leben und arbeiten konnten.
Und heute müssen Sie als Manager tätig werden, weil das so Pastillen wünschen???
M. E. ist die Messe ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens und nicht Privatsache des Priesters. Vielmehr soll er (der Priester)der Gemeinde beim Gottesdienst vorstehen und nicht die Eucharistie im "Stillen Kämmerlein" feiern.
Die Messe ist in erster Linie Hinwendung an Gott

@Ecce homo
Man kann es auch mit einem Pendel vergleichen. Von einer Überbetonung (ich meine es nicht negativ) der Rubriken (jede kleinste Handhaltung muss unbedingt stimmen, sonst könnte eventuell die Messe nicht gültig [Punkt])
69 ist der Priester, der dies behauptet.
Also so ein alter Grufti, der zur Zeit des Konzils jung war und alles Neue als Gut und alles Alte als Schlecht angesehen hat.
[Zensiert! Lass die Beschimpfungen!]
Dann frag doch bitte diesen Ewiggestrigen, wo es steht, daß die Messe ungültig gewesen wäre, wenn die Handbewegung falsch gewesen wäre?
Die Antwort wird ausbleiben.
Also bitte nicht immer alle Horrormärchen glauben, wie schlimm es dioch vor dem Konzil war.
Zur Gültigkeit gehören: Die Materie, Die rechten Worte und die rechte Intention.
Das ist so und das war so!

Na vor dem Konzil, da brauchte man den Priestern nicht zu empfehlen, täglich zu zelebrieren, die meisten taten es.
Heutzutage wird den Priestern empfohlen, täglich zu zelebrieren, und die meisten tun es trotzdem nicht.

Dank dem LIFT gibt es etliche Kapläne, welche gerne täglich zelebrieren wollen, es aber von ihren Pfarren verboten bekommen. Obwohl die Gläubigen sich danach sehnen.

Hoffen wir, das die Konzilsgeneration bald ausgestorben ist...

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tetzel,

schau doch mal unter www.karl-leisner-jugend.de nach.
Dort gibt es eine Katechese "Messe für Anfänger", wenn ich die Überschrift richtig in Erinnerung habe.
Dort beschreibt und erklärt der Autor die Hl. Messe.
Und dann sag mir doch bitte, was Du u.a. von den Ausführungen und Erklärungen dort hälst. Ok.?
Es ist mir ernst damit, da es mich wirklich interessiert, wie Du die Erklärungen dort betrachtest und beurteilst.

Gruß, Pit
carpe diem - Nutze den Tag !

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo Tetzel,

zuersteinmal kann ich sagen, daß mancher Pfarrer, den ich kenne, noch weniger Zeit für die Seelsorge hätte, wenn es nicht (!) die Pfaarsekretärin oder den Pastoralreferenten gäbe, die für ihn die leidige Schreibtischarbeit erledigen wüden.
Zweitens:
Menschen - gleich welcher Generation .- den Tod zu wünschen, ist unverschämt und arrogant.

Gruß, Pit
Tetzel hat geschrieben:
Aber wenn Du denn Zeitmangel ansprichst. Man könnte vielleicht die völlig sinnlose [zensiert! MÄßIGE [Punkt] ES REICHT!] streichen- dann bleibt mehr Zeit für die Seelsorge.

Hoffen wir, das die Konzilsgeneration bald ausgestorben ist...
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Eowyn
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Messe als Dienst?!

Beitrag von Eowyn »

In unserem Dekanat zelebriert jeder Priester jeden Tag eine hl. Messe, außer an seinem freien Tag. Da nicht alle montags frei nehmen, ist wirklich jeden Tag in irgendeiner Pfarre eine hl. Messe. Zwei Punkte möchte ich aber einbringen:
1. Es geht nicht darum, ob die hl. Messe auch ohne Anwesenheit von Laien zelebriert werden soll oder nicht. Aber wenn für dich als Priester (und engagierte Laien, Mitarbeiter etc.) die hl. Messe etwas sehr Kostbares ist und du jeden Tag, jedes Monat, jedes Jahr mehr spürst, dass nur noch die Alten und Kranken zur Messe kommen, (die immer weniger werden, weil sie eben sterben), die Jungen und Aktiven nur erscheinen, wenn sie müssen oder irgend ein supertoller Chor die Eucharistie mitgestaltet, dann beginnt es dir einfach mit der Zeit zu verleiden.
Denn den Menschen den Reichtum und die Schönheit des Glaubens und der hl. Messe vor Augen zu führen - das schaffst du einfach kaum. Das schaffst du nicht einmal im PGR. Wir haben hier ca. 2.800 Katholiken in zwei Pfarren. Als Pastoralassistentin gebe ich 1x im Monat einen Bibelabend: 5 Teilnehmer, 2 aus dem PGR. Ich habe Exerzitien im Alltag angeboten: 1 Teilnehmer!! Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass ich ein Laie bin. Es ist für die Leute alles andere wichtiger und richtiger als die Kirche und ihre Botschaft. Die Menschen, oft auch im PGR, brauchen die Kirche als Dienstleisterin: taufen, trauen, einsegnen. Daher denke ich, dass es für einige Priester nicht Faulheit ist, die hl. Messe nicht öfters zu feiern, sondern eine innere Müdigkeit, innere Leere, vielleicht auch das Gefühl des Versagens, weil er es eben nicht schafft, Menschen für Christus zu gewinnen, die sich dann eben darin äußert, dass sie das Stundenbuch liegen lassen und nicht mehr zelebrieren. Dass sie nicht zelebrieren dürfen, wie ihr aus Deutschland berichtet, das habe ich hier in Österreich noch nie gehört; vielleicht in großen Städten?!
2. Man sollte auch beachten, ob an diesem Tag ein Begräbnis stattfindet! Es macht z.B. bei uns auf dem Land wenig Sinn, am Nachmittag einen Sterbegottesdienst zu feiern (bei uns ist es noch üblich, dass da das ganze Dorf erscheint), und am Abend vielleicht noch die Abendmesse, denn da steht er dann wirklich mit dem Mesner allein da! Also werden in so einem Fall die Gottesdienste zusammengelegt. Das finde ich auch gut so.
Eowyn

Ecce Homo
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Re: Messe als Dienst?!

Beitrag von Ecce Homo »

Nur kleine Anmerkung - von der Sache mit dem Sterbeamt mittags und dann Messe abends redet hier keiner. Da ist es auch leider "üblich", dass man die "normale" Messe ausfallen lässt, weil dorthin sonst keiner mehr gehen würde. Dann haben ja die Leute, wenn man es bekannt macht, die Möglichkeit ins Requiem zu gehen. :)

Zu dem anderen: Aber es ist doch praktisch das Kind mit dem Bade ausgegossen, wenn ein Priester, dessen wichtigeste Grundlage, praktisch "Der Grund, auf dem erst steht", die Eucharistie ist, sich selbst diese Grundlage entzieht! Wie will er denn bitte jemals aus diesem Ausgebranntsein herauskommen - wenn er sich nicht voll darauf verlässt? :shock:

Seitwann zählen Besucherzahlen für das Stattfinden oder die Wirksamkeit der Messe?

:shock:
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Eowyn
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Messe als Dienst?!

Beitrag von Eowyn »

Liebe Ecce homo, es ist nicht die Frage, wie schon gesagt, ob die Besucherzahl der Messe relevant ist oder nicht! Aber warum versuchst du dich nicht in den Priester hineinzuversetzen? Warum bist du so abweisend und tust so, als ob du der Richter über die anderen sein darfst?! Die Zeiten eines Hl. Pfarrer von Ars sind vorbei!! Ganz einfach, weil die jetzigen jungen Priester ab 50 und darunter lang nicht mehr so stark, weder als Mensch noch im Glauben sind, wie damals. Ist jetzt natürlich pauschal gesagt und gilt nicht für die Ausnahmen. Aber ich appelliere nochmals: ihr habt so übertrieben hohe Ansprüche an die Priester, die können sie nicht erfüllen. Ich bitte dich um eines: stelle dir vor, du müsstest von heute an ganz alleine durchs Leben gehen, ohne Familie, ohne Partner, ohne Kinder ... und wirst jeden Tag mit übermenschlichen Erwartungen konfrontiert, sollst immer freundlich und hilfsbereit, verständnisvoll und hingabevoll sein, und auch wenn du dich noch so sehr bemühst: immer gibt es eine ganze Reihe jener, die dich kritisieren, so oder so! Wenn du ehrlich bist, dann kommt eines Tages die Frage: Wozu das alles? Für wen? Und durch diese dunkle Nacht musst du durch. Doch nicht jeder findet den rechten Weg, auch nicht wenn er Priester ist. Der eine lernt seine Lektion, der andere wird halt ganz bequem und lässt die Pfarre rennen. Aber er kann nicht anders, weil er schwach ist. Und was die Priester ganz bestimmt nicht brauchen, sind Katholiken, die ihm das auch noch vorhalten, anstatt ihm zu helfen und für ihn zu beten. Aber vorallem ihm helfen, indem man ihm zur Seite steht und ihn stützt und nicht auch noch verurteilt. Jesus hat sogar die Ehebrecherin auf frischer Tat nicht verurteilt. Nur Gott kennt jedes Menschen Herz und weiss, was darin vorgeht. Ich wäre da vorsichtiger.
Und noch etwas: Der "Grund auf dem wir stehen" ist nicht die Eucharistie, sondern Christus. Er ist der Schlussstein. Die Eucharistie ist, bei aller Liebe, "Mittel- und Höhepunkt christlichen Lebens". Und da haben wir es ja schon wieder: ein Priester, der alles rennen lässt, hat nicht die Eucharistie, sondern Christus aus den Augen verloren.
Und so jemand tut mir leid, weil ich mir seine Verwirrung, Traurigkeit und Einsamkeit gut vorstellen kann, auch wenn sie nach außen geschäftig tun.
Eowyn

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Linus
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Re: Messe als Dienst?!

Beitrag von Linus »

Eowyn hat geschrieben: Und noch etwas: Der "Grund auf dem wir stehen" ist nicht die Eucharistie, sondern Christus.
Du konstruierst Unterschiede, wo keine sind. Christus ist die Eucharistie. Die Eucharistie ist Christus.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Ecce Homo
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Re: Messe als Dienst?!

Beitrag von Ecce Homo »

Linus hat geschrieben:
Eowyn hat geschrieben: Und noch etwas: Der "Grund auf dem wir stehen" ist nicht die Eucharistie, sondern Christus.
Du konstruierst Unterschiede, wo keine sind. Christus ist die Eucharistie. Die Eucharistie ist Christus.
Und genauso habe ich es auch gemeint - und nicht als Differenz... :ja: Danke, Linus! :ja: :)
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Eldar
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Beitrag von Eldar »

Die Zeiten eines Hl. Pfarrer von Ars sind vorbei!! Ganz einfach, weil die jetzigen jungen Priester ab 50 und darunter lang nicht mehr so stark, weder als Mensch noch im Glauben sind, wie damals.
Das finde ich, sollten wir noch einmal festhalten.
Leben, das ist das Allerseltenste in der Welt - die meisten Menschen existieren nur.
Über alles hat der Mensch Gewalt, nur nicht über sein Herz.
Ein Mensch, der für nichts zu sterben gewillt ist, verdient nicht zu leben.
Leben heißt Lieben und Lieben heißt Leiden. Wenn du nicht Leiden willst, warum Liebst du dann, aber wenn du nicht Lieben willst, warum lebst du dann??

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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Das ist historisch falsch.Zu Zeiten des Pfarrer von Ars herrschte die Religion
der Vernunft in Frankreich.In der Verfolgung hat es zwar einige heldenmütige
Pfarrer gegeben,die im Untergrund Messen hielten;ein solcher war auch
Vorbild für ihn als Jugendlichen-aber auch jede Menge "Umfaller"-wie die
menschliche Natur eben ist..Als die Verfolgung dann vorbei war gab es
jede Menge areligiös oder nur mit einem Minimalwissen vom Christentum
aufgewachsener Bürger--eine Situation ,die der unsrigen nicht unähnlich
ist.Nur daß wir es heute viel leichter haben an religiöses Schrifttum zu
kommen-auch wenn die Predigt vor Ort nicht befriedigt bzw. per Auto zur
Messe in den Nachbarort fahren können,wenn in der eigenen Kirche
keine gelesen wird.Das konnten die Leute damals nicht. :ja: :ja:
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Leguan
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Beitrag von Leguan »

Heute würde jemand wie der Pfarrer von Ars niemals geweiht werden .

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Leguan hat geschrieben:Heute würde jemand wie der Pfarrer von Ars niemals geweiht werden .
Wenn Gott will, dass jemand geweiht wird, dann wird er auch geweiht.
Wenn jemand zum Priester berufen ist und diese Berufung auch wirklich nach dem Willen Gottes leben will, dann wird er auch geweiht.
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Donnerstag 2. August 2007, 16:27, insgesamt 1-mal geändert.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

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Beitrag von Linus »

Das Mag sein. Bloß wenn jemand so penetrant ungelehrig ist wie der heilige Jean Marie und nur heilige Einfachheit besitzt, dann kriegt der eine Auflage fürs Meßlesen: nur dann wenn niemand dabei ist....
(Er hatte ja auch - Ironie der Geschichte - lang keine Beichterlaubnis)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Diesen alten Thread möchte ich mal mit einer erfreulichen, letzte Woche gehörten Aussage eines Kaplans wieder aufwärmen... ich war dort in der Pfarrei meines Bruders außer der Reihe zum Beichten - und wir haben nach dem Bußsakrament noch so a bisserl geredet, wie man eben so unter Theologen redet--- und wir kaman auch auf das Thema Eucharistie und ich meinte, dass es schwierig ist für mich, nach der Arbeit eine Messe zu finden und dann sagte der Kaplan: (erster Teil jetzt sinngemäß, zweiter dann wörtlich, daher Zitat) Er habe sich die Gedanken auch gemacht, weil es in seinem Dekanat auch so läuft. Und mittlerweile sei er für sich zu einem anderen Ergebnis gekommen, als es seine Mitbrüder seien:
Ich bin Priester - als solcher bin ich dazu berufen, die heiligen Geheimisse zu feiern. Und das nicht nur soundsooft, sondern immer, d.h. täglich - und das tue ich seit einiger Zeit und ich merke, dass es innerlich Furcht bringt, für mich und für andere. Warum sollte ich also damit aufhören?
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Mittwoch 17. September 2008, 21:23, insgesamt 1-mal geändert.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

Raphaela
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Beitrag von Raphaela »

Die Frage ist immer, ob es überhaupt möglich ist, in einer Kirche täglich die Messe zu feiern.
Zwei Beispiele hierzu: Ich war als Gemeindereferntin in einer Pfarreiengemeinschaft eingesetzt, die aus sechs Gemeinden bestand, es stand aber nur ein Pfarrer zu Verfügung. Jetzt wohne ich in einem Pfarrverbund, zu dem wieder sechs Gemeinden gehören, aber 2 1/2 Priester zuständig sind. - In zwei Gemeinden finden täglich Messen statt, in einer davon sogar samstagsfrüh

Wem es wirklich wichtig ist, in die tägliche Messe zu kommen, der sucht nach Möglichkeiten.

Was ich weit schlimmer find, als dass nur Kirchen geschlossen sind: Als mein Nachbar mit erst 27 Jahren nach einem Unfall in einer Großstadt (Bochum) im Sterben lag, wurde vier Stunden lang versucht, ein Priester zu erreichen. - Selbst hier gab es die Ausrede mit dem freien Tag. Seine Frau gab sich dann mit einem evanglelischen Seelsorger zufrieden.
Wo bleiben also in einem Stebefall die Priester? - Was ist, wenn sie sterben und genauso reagiert wird? :hmm:

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Linus
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Beitrag von Linus »

Man muß rechtzeitig vorsorgen und sich einen Haus und Hofkaplan besorgen. Dann gehts. Ich hab für den Notfall eine Priesterliste angelegt, wo man durchrufen soll, bis sich wer findet, der kommen kann. Wenn man sich drum kümmert rechtzeitig, schafft man es auch, daß sich die Priester auf der Intensivstation die klinke in die Hand geben (bei meinem Vater wars Personal arg überfordert:"lauter Pfaffen". (die den anderen Intensivpatienten dann auch gern bereitgestanden sind)
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