pro multis... = für alle oder für viele?

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ad-fontes
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von ad-fontes »

in den Niederlanden heißt es übrigens: voor alle mensen.

Zufällig entdeckt:
http://www.muenster.de/~angergun/pro-multis.pdf
(Klemens Richter, pro für alle)
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Juergen
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Juergen »

ad-fontes hat geschrieben:in den Niederlanden heißt es übrigens: voor alle mensen.

Zufällig entdeckt:
http://www.muenster.de/~angergun/pro-multis.pdf
(Klemens Richter, pro für alle)
Gehe ich recht in der Annahme, daß Du uns einerseits die niederländische Fassung mitteilen und andererseits den Richter-Text zugänglich machen wolltest, und daß beides nichts miteinander zu tun hat?
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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ad-fontes
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von ad-fontes »

Juergen hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:in den Niederlanden heißt es übrigens: voor alle mensen.

Zufällig entdeckt:
http://www.muenster.de/~angergun/pro-multis.pdf
(Klemens Richter, pro für alle)
Gehe ich recht in der Annahme, daß Du uns einerseits die niederländische Fassung mitteilen und andererseits den Richter-Text zugänglich machen wolltest, und daß beides nichts miteinander zu tun hat?
Genau! Weil ich eine mese in NL im TV gesehen habe, und wegen der RS hatte ich gegooget und bin so auf den richter-text gestoßen.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Peregrin
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Peregrin »

Juergen hat geschrieben: Gehe ich recht in der Annahme, daß Du uns einerseits die niederländische Fassung mitteilen und andererseits den Richter-Text zugänglich machen wolltest, und daß beides nichts miteinander zu tun hat?
Das ist Posting-Ökonomie!
Ich bin der Kaiser und ich will Knödel.

Vir Probatus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Vir Probatus »

Ich war am letzten Sonntag in der Kirche am Campo Santo (das ist im Vatikan!) Deutsche Sonntagsmesse:
Auch hier: "für alle vergossen wird ... " und Handkommunion.
Wenn es dem Papst ein solches Anliegen ist, (wie hier gerne behauptet wird) warum dann in seinem eigenen Hause ?
Ansonsten: NOM, Lateinisches Gloria & Sanctus, Lesungen und Fürbitten drei verschiedene Lektoren, keine Kommunionhelfer. (7 Priester in Konzelebration)
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Fridericus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Fridericus »

Weil die deutschen Bischöfe im ewigen Ungehrosam gegenüber Rom und in Verachtung aller Tradition immer noch nicht falsche deutsche Übersetzung berichtigt haben.

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Protasius
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Protasius »

Vir Probatus hat geschrieben:Ich war am letzten Sonntag in der Kirche am Campo Santo (das ist im Vatikan!) Deutsche Sonntagsmesse:
Auch hier: "für alle vergossen wird ... " und Handkommunion.
Wenn es dem Papst ein solches Anliegen ist, (wie hier gerne behauptet wird) warum dann in seinem eigenen Hause ?
Ansonsten: NOM, Lateinisches Gloria & Sanctus, Lesungen und Fürbitten drei verschiedene Lektoren, keine Kommunionhelfer. (7 Priester in Konzelebration)
Er hält sich an geltendes Recht, und das Zweite Vatikanum hat den wichtigen Ausspruch getätigt:
Sacrosanctum Concilium, III A) hat geschrieben:§ 3. Deshalb darf durchaus niemand sonst, auch wenn er Priester wäre, nach eigenem Gutdünken in der Liturgie etwas hinzufügen, wegnehmen oder ändern.
Als Statthalter des Apostolischen Stuhles steht ihm zwar das Recht zu, die Liturgie zu ändern, aber die Bischofskonferenzen haben da leider auch was zu bestimmen.
Falls du dich auf die Handkommunion bezogst, so ist das Indult für die Handkommunion lediglich für Messen mit dem Heiligen Vater aufgehoben.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Bernado
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Bernado »

Protasius hat geschrieben:Falls du dich auf die Handkommunion bezogst, so ist das Indult für die Handkommunion lediglich für Messen mit dem Heiligen Vater aufgehoben.
Noch nicht einmal. Die Praxis des Papstes ist die, bevorzugt die Mundkommunion zu spenden, um eione gutes Beispiel zu geben und zumindest das Bewußtsein dafür aufrecht zu erhalten, daß diesee Form dem römischen Ritus gemäß ist. Rechtliche Implikationen sind damit meines Wissens nicht verbunden.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

civilisation
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von civilisation »

Papst Benedikt XVI. hat mit Datum vom 14. April 212 einen Brief an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz verfasst und in dem Brief von den deutschen Bischöfen die Formel "für viele" bei der Hl. Eucharistie eingefordert.
Der Wortlaut des Schreibens findet sich hier:

http://www.kath.net/detail.php?id=36256

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Gamaliel
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Gamaliel »

civilisation hat geschrieben:
Papst Benedikt XVI. hat mit Datum vom 14. April 212 einen Brief an die Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz verfasst und in dem Brief von den deutschen Bischöfen die Formel "für viele" bei der Hl. Eucharistie eingefordert.
Der Wortlaut des Schreibens findet sich hier:

http://www.kath.net/detail.php?id=36256
Ich gehe davon aus, daß in den deutschsprachigen Ländern noch einiges an Zeit verstreichen wird, bis die korrekte Übersetzung zur Anwendung kommt. Zumal der Papst ja selbst schreibt:
Das Vorausgehen der Katechese ist die Grundbedingung für das Inkrafttreten der Neuübersetzung. Soviel ich weiß, ist eine solche Katechese bisher im deutschen Sprachraum nicht erfolgt.

Die Absicht meines Briefes ist es, Euch alle, liebe Mitbrüder, dringendst darum zu bitten, eine solche Katechese jetzt zu erarbeiten, um sie dann mit den Priestern zu besprechen und zugleich den Gläubigen zugänglich zu machen.
[...]
Ich darf hoffen, dass die Katechese bald vorgelegt und so Teil der gottesdienstlichen Erneuerung wird, um die sich das Konzil von seiner ersten Sitzungsperiode an gemüht hat.

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Gamaliel
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Gamaliel »

civilisation hat geschrieben:Der Wortlaut des Schreibens findet sich hier:
DBK und ÖBK haben es immerhin zur Kenntnis genommen und veröffentlichen den Brief auch auf der jeweiligen Homepage.


Von Kardinal Schönborn gibt es sogar schon einen kurzen Kommentar:
Kard. Schönborn hat geschrieben:Mich hat der Brief des Heiligen Vaters in seiner Klarheit und argumentativen Tiefe sehr beeindruckt.
:roll:

HeGe
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von HeGe »

Es scheint demnach so, dass der Hl. Vater sich hier nicht auf faule Kompromisse einlassen wird, sondern die korrekte Übersetzung einfordert. Sehr erfreulich. :daumen-rauf:

Auch das "Ich darf hoffen, dass die Katechese bald vorgelegt [...] wird, [...]" ist ja ein kaum verklausulierter Tritt in den Allerwertesten der deutschsprachigen Bischöfe. Ich befürchte nur, dass diese Katechese vielerorts so lauten wird:

" *schwurbel, schwurbel, schwurbel" ...'für alle' theologisch richtig... *schwurbel, schwurbel, schwurbel* ...klare Forderung aus Rom entgegen anderer Meinungen bei den deutschen Bischöfen... *schwurbel, schwurbel, schwurbel* ...dennoch alle Christinnen und Christen eingeladen... *schwurbel, schwurbel, schwurbel* ...dem Wunsch des Hl. Vaters müssen wir nachkommen... *schwurbel, schwurbel, schwurbel* ..."

Damit auch nur ja klar wird, dass nur das böse Rom nicht so will, wie Ilsebill, und hinter den Fortschritt des Konzils zurück möchte. :roll:
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Moser
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Moser »

HeGe hat geschrieben: Auch das "Ich darf hoffen, dass die Katechese bald vorgelegt [...] wird, [...]" ist ja ein kaum verklausulierter Tritt in den Allerwertesten der deutschsprachigen Bischöfe.
Ich dachte mir beim Lesen auch, dass diese Formulierung für Benedikts Verhältnisse so scharf ist, dass sie als unmissverständliche Anweisung verstanden werden soll, bei deren Nichtbefolgung er die betreffenden Bischöfe höchstpersönlich auspeitschen wird... :breitgrins:

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lifestylekatholik
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von lifestylekatholik »

HeGe hat geschrieben:Ich befürchte nur, dass diese Katechese vielerorts so lauten wird:
Ja, schon. Immerhin aber hat die Bischofskonferenz den Brief des Papstes, in der er ja selber die Grundlinien der Katechese und die Motivation darlegt, auf ihren Internetseiten veröffentlicht. Das ist ja schon einmal etwas.
»Was muß man denn in der Kirche ›machen‹? In den Gottesdienſt gehen und beten reicht doch.«

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Juergen
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Juergen »

Aus für gewöhnlich ununterrichteten Kreisen wurde mir folgende zu erwartende Stellungnahme der dt. Bischöfe zugespielt:
Der Heilige Vater hat uns aufgefordert eine Kathechese zu erarbeiten.
Wir werden das - sofern es zeitlich passt - in einer der nächsten Vollversammlungen besprechen und eine Kommission einsetzen. Voraussichtlich in 5 Jahren wird die einen Text ausgearbeitet haben. Für eine erfolgreiche Katechese müssen wir weitere 5 Jahre veranschlagen.
Die Neuübersetzung kann also frühestens in 10 Jahren umgesetzt werden, wenn wir den Zeitbedarf optimistisch beurteilen.
Gruß Jürgen

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Lupus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Lupus »

Jürgen Dich soll doch´s Mäusle beißen!

+L.
Christus mein Leben, Maria meine Hoffnung, Don Bosco mein Ideal!

civilisation
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von civilisation »

Ich dachte, die Vorbereitungen für das Jahr 2017 nehmen die DBK und ihre Untergruppen sowie sämtliche anderen Gremien voll in Beschlag. - Danach müsse eine Zeit der Reflexion erfolgen ... ... ...

HeGe
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von HeGe »

Großartig ist auch wieder die Berichterstattung der Medien: :roll:
domradio hat geschrieben:Benedikt XVI. hat die deutschen Bischöfe aufgefordert, die Katholiken auf eine Rückkehr zu den Einsetzungsworten Jesu bei der Heiligen Messe vorzubereiten. In einem Brief am Dienstag veröffentlichten Brief legt der Papst fest, dass künftig auch in Deutschland die Priester bei den Einsetzungsworten am Altar sagen sollen: "mein Blut, das für Euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden". [...]
Genau, das hat er jetzt erstmals und wie aus heiterem Himmel in diesem Brief festgelegt. :roll: Wie sollen die armen Bischöfe nur immer mit diesen überraschenden Wendungen zurechtkommen.
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Hubertus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Hubertus »

Stellungnahme des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz:

http://www.dbk.de/nc/presse/details/?presseid=2092
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

HeGe
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von HeGe »

Hubertus hat geschrieben:Stellungnahme des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz:

http://www.dbk.de/nc/presse/details/?presseid=2092
Daraus:
[...] Der Brief bietet eine Klärung und ist der Abschluss einer Diskussion. [...] Für die deutschen Bischöfe ist dieser Brief ein wichtiger Impuls, die Übersetzung des Messbuches zügig voranzubringen. [...]
Da bin ich ja mal gespannt, ob das jetzt wirklich das entscheidende Machtwort war.
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Melody
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Melody »

HeGe hat geschrieben:Es scheint demnach so, dass der Hl. Vater sich hier nicht auf faule Kompromisse einlassen wird, sondern die korrekte Übersetzung einfordert. Sehr erfreulich. :daumen-rauf:

Auch das "Ich darf hoffen, dass die Katechese bald vorgelegt [...] wird, [...]" ist ja ein kaum verklausulierter Tritt in den Allerwertesten der deutschsprachigen Bischöfe.
Allerdings! :klatsch:

Die Deutlichkeit der Worte beeindruckt mich sehr. Das ist man doch eigentlich von unserem Hl. Vater in dieser Form gar nicht gewohnt, da er doch niemanden vor den Kopf stoßen möchte. Dann muss ja jetzt eigentlich auch bald mal was passieren, das ist sehr erfreulich! :ja:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

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Juergen
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Juergen »

… Für die deutschen Bischöfe ist dieser Brief ein wichtiger Impuls
Oh! Ein Brief als Impulskanone. :ikb_gunsmilie:
Gruß Jürgen

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Gamaliel
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Gamaliel »

Auch der österreichische Staatsfunk berichtet mit der gewohnten Gründlichkeit:

Papst-Weisung: Bischöfe müssen Messworte ändern

Daraus:
So soll es in den Wandlungsworten der Eucharistie nicht mehr heißen, dass Jesus „für alle“ Menschen gestorben ist, sondern „für viele“.
Immerhin wird, allerdings ohne die Österreichische Bischofskonferenz zu erwähnen, angemerkt:
Bereits im Jahr 2006 hatte Rom die Bischofskonferenzen in aller Welt aufgefordert, die Messworte entsprechend zu ändern. Die Deutsche Bischofskonferenz setzte diese Aufforderung bisher jedoch nicht um.

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Robert Ketelhohn
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Benedikt XVI. hat geschrieben:Exzellenz!
Sehr geehrter, lieber Herr Erzbischof!

Bei Ihrem Besuch am 15. März 2012 haben Sie mich wissen lassen, dass bezüglich der Übersetzung der Worte „pro multis“ in den Kanongebeten der heiligen Messe nach wie vor keine Einigkeit unter den Bischöfen des deutschen Sprachraums besteht. Es droht anscheinend die Gefahr, dass bei der bald zu erwartenden Veröffentlichung der neuen Ausgabe des „Gotteslobs“ einige Teile des deutschen Sprachraums bei der Übersetzung „für alle“ bleiben wollen, auch wenn die Deutsche Bischofskonferenz sich einig wäre, „für viele“ zu schreiben, wie es vom Heiligen Stuhl gewünscht wird. Ich habe Ihnen versprochen, mich schriftlich zu dieser schwerwiegenden Frage zu äußern, um einer solchen Spaltung im innersten Raum unseres Betens zuvorzukommen. Den Brief, den ich hiermit durch Sie den Mitgliedern der Deutschen Bischofskonferenz schreibe, werde ich auch den übrigen Bischöfen des deutschen Sprachraums zusenden lassen.

Lassen Sie mich zunächst kurz ein Wort über die Entstehung des Problems sagen. In den 60er Jahren, als das Römische Missale unter der Verantwortung der Bischöfe in die deutsche Sprache zu übertragen war, bestand ein exegetischer Konsens darüber, dass das Wort „die vielen“, „viele“ in Jes 53,1l f. eine hebräische Ausdrucksform sei, um die Gesamtheit, „alle“ zu benennen. Das Wort „viele“ in den Einsetzungsberichten von Matthäus und Markus sei demgemäß ein Semitismus und müsse mit „alle“ übersetzt werden. Dies bezog man auch auf den unmittelbar zu übersetzenden lateinischen Text, dessen „pro multis“ über die Evangelienberichte auf Jes 53 zurückverweise und daher mit „für alle“ zu übersetzen sei. Dieser exegetische Konsens ist inzwischen zerbröckelt; er besteht nicht mehr. In der deutschen Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift steht im Abendmahlsbericht: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird“ (Mk 14, 24; vgl. Mt 26, 28). Damit wird etwas sehr Wichtiges sichtbar: Die Wiedergabe von „pro multis“ mit „für alle“ war keine reine Übersetzung, sondern eine Interpretation, die sehr wohl begründet war und bleibt, aber doch schon Auslegung und mehr als Übersetzung ist.

Diese Verschmelzung von Übersetzung und Auslegung gehört in gewisser Hinsicht zu den Prinzipien, die unmittelbar nach dem Konzil die Übersetzung der liturgischen Bücher in die modernen Sprachen leitete. Man war sich bewusst, wie weit die Bibel und die liturgischen Texte von der Sprach- und Denkwelt der heutigen Menschen entfernt sind, so dass sie auch übersetzt weithin den Teilnehmern des Gottesdienstes unverständlich bleiben mussten. Es war ein neues Unternehmen, dass die heiligen Texte in Übersetzungen offen vor den Teilnehmern am Gottesdienst dastanden und dabei doch in einer großen Entfernung von ihrer Welt bleiben würden, ja, jetzt erst recht in ihrer Entfernung sichtbar würden. So fühlte man sich nicht nur berechtigt, sondern geradezu verpflichtet, in die Übersetzung schon Interpretation einzuschmelzen und damit den Weg zu den Menschen abzukürzen, deren Herz und Verstand ja von diesen Worten erreicht werden sollten.

Bis zu einem gewissen Grad bleibt das Prinzip einer inhaltlichen und nicht notwendig auch wörtlichen Übersetzung der Grundtexte weiterhin berechtigt. Da ich die liturgischen Gebete immer wieder in verschiedenen Sprachen beten muss, fällt mir auf, dass zwischen den verschiedenen Übersetzungen manchmal kaum eine Gemeinsamkeit zu finden ist und dass der zugrundeliegende gemeinsame Text oft nur noch von Weitem erkennbar bleibt. Dabei sind dann Banalisierungen unterlaufen, die wirkliche Verluste bedeuten. So ist mir im Lauf der Jahre immer mehr auch persönlich deutlich geworden, dass das Prinzip der nicht wörtlichen, sondern strukturellen Entsprechung als Übersetzungsleitlinie seine Grenzen hat. Solchen Einsichten folgend hat die von der Gottesdienst-Kongregation am 28.03.2001 erlassene Übersetzer-Instruktion Liturgiam authenticam wieder das Prinzip der wörtlichen Entsprechung in den Vordergrund gerückt, ohne natürlich einen einseitigen Verbalismus vorzuschreiben. Die wichtige Einsicht, die dieser Instruktion zugrunde liegt, besteht in der eingangs schon ausgesprochenen Unterscheidung von Übersetzung und Auslegung. Sie ist sowohl dem Wort der Schrift wie den liturgischen Texten gegenüber notwendig. Einerseits muss das heilige Wort möglichst als es selbst erscheinen, auch mit seiner Fremdheit und den Fragen, die es in sich trägt; andererseits ist der Kirche der Auftrag der Auslegung gegeben, damit – in den Grenzen unseres jeweiligen Verstehens – die Botschaft zu uns kommt, die der Herr uns zugedacht hat. Auch die einfühlsamste Übersetzung kann die Auslegung nicht ersetzen: Es gehört zur Struktur der Offenbarung, dass das Gotteswort in der Auslegungsgemeinschaft der Kirche gelesen wird, dass Treue und Vergegenwärtigung sich miteinander verbinden. Das Wort muss als es selbst, in seiner eigenen vielleicht uns fremden Gestalt da sein; die Auslegung muss an der Treue zum Wort selbst gemessen werden, aber zugleich es dem heutigen Hörer zugänglich machen.

In diesem Zusammenhang ist vom Heiligen Stuhl entschieden worden, dass bei der neuen Übersetzung des Missale das Wort „pro multis“ als solches übersetzt und nicht zugleich schon ausgelegt werden müsse. An die Stelle der interpretativen Auslegung „für alle“ muss die einfache Übertragung „für viele“ treten. Ich darf dabei darauf hinweisen, dass sowohl bei Matthäus wie bei Markus kein Artikel steht, also nicht „für die vielen“, sondern „für viele“. Wenn diese Entscheidung von der grundsätzlichen Zuordnung von Übersetzung und Auslegung her, wie ich hoffe, durchaus verständlich ist, so bin ich mir doch bewusst, dass sie eine ungeheure Herausforderung an alle bedeutet, denen die Auslegung des Gotteswortes in der Kirche aufgetragen ist. Denn für den normalen Besucher des Gottesdienstes erscheint dies fast unvermeidlich als Bruch mitten im Zentrum des Heiligen. Sie werden fragen: Ist nun Christus nicht für alle gestorben? Hat die Kirche ihre Lehre verändert? Kann und darf sie das? Ist hier eine Reaktion am Werk, die das Erbe des Konzils zerstören will? Wir wissen alle durch die Erfahrung der letzten 50 Jahre, wie tief die Veränderung liturgischer Formen und Texte die Menschen in die Seele trifft; wie sehr muss da eine Veränderung des Textes an einem so zentralen Punkt die Menschen beunruhigen. Weil es so ist, wurde damals, als gemäß der Differenz zwischen Übersetzung und Auslegung für die Übersetzung „viele“ entschieden wurde, zugleich festgelegt, dass dieser Übersetzung in den einzelnen Sprachräumen eine gründliche Katechese vorangehen müsse, in der die Bischöfe ihren Priestern wie durch sie ihren Gläubigen konkret verständlich machen müssten, worum es geht. Das Vorausgehen der Katechese ist die Grundbedingung für das Inkrafttreten der Neuübersetzung. Soviel ich weiß, ist eine solche Katechese bisher im deutschen Sprachraum nicht erfolgt. Die Absicht meines Briefes ist es, Euch alle, liebe Mitbrüder, dringendst darum zu bitten, eine solche Katechese jetzt zu erarbeiten, um sie dann mit den Priestern zu besprechen und zugleich den Gläubigen zugänglich zu machen.

In einer solchen KATECHESE muss wohl zuerst ganz kurz geklärt werden, warum man bei der Übersetzung des Missale nach dem Konzil das Wort „viele“ mit „alle“ wiedergegeben hat: um in dem von Jesus gewollten Sinn die Universalität des von ihm kommenden Heils unmissverständlich auszudrücken. Dann ergibt sich freilich sofort die Frage: Wenn Jesus für alle gestorben ist, warum hat er dann in den Abendmahlsworten „für viele“ gesagt? Und warum bleiben wir dann bei diesen Einsetzungsworten Jesu? Hier muss zunächst noch eingefügt werden, dass Jesus nach Matthäus und Markus „für viele“, nach Lukas und Paulus aber „für euch“ gesagt hat. Damit ist scheinbar der Kreis noch enger gezogen. Aber gerade von da aus kann man auch auf die Lösung zugehen. Die Jünger wissen, dass die Sendung Jesu über sie und ihren Kreis hinausreicht; dass er gekommen war, die verstreuten Kinder Gottes aus aller Welt zu sammeln (Joh 11, 52). Das „für euch“ macht die Sendung Jesu aber ganz konkret für die Anwesenden. Sie sind nicht irgendwelche anonyme Elemente einer riesigen Ganzheit, sondern jeder einzelne weiß, dass der Herr gerade für mich, für uns gestorben ist. „Für euch“ reicht in die Vergangenheit und in die Zukunft hinein, ich bin ganz persönlich gemeint; wir, die hier Versammelten, sind als solche von Jesus gekannt und geliebt. So ist dieses „für euch“ nicht eine Verengung, sondern eine Konkretisierung, die für jede Eucharistie feiernde Gemeinde gilt, sie konkret mit der Liebe Jesu verbindet. Der Römische Kanon hat in den Wandlungsworten die beiden biblischen Lesarten miteinander verbunden und sagt demgemäß: „Für euch und für viele“. Diese Formel ist dann bei der Liturgie-Reform für alle Hochgebete übernommen worden.

Aber nun noch einmal: Warum „für viele“? Ist der Herr denn nicht für alle gestorben? Dass Jesus Christus als menschgewordener Sohn Gottes der Mensch für alle Menschen, der neue Adam ist, gehört zu den grundlegenden Gewissheiten unseres Glaubens. Ich möchte dafür nur an drei Schrifttexte erinnern: Gott hat seinen Sohn „für alle hingegeben“, formuliert Paulus im Römer-Brief (Röm 8, 32). „Einer ist für alle gestorben“, sagt er im zweiten Korinther-Brief über den Tod Jesu (2 Kor 5, 14). Jesus hat sich „als Lösegeld hingegeben für alle“, heißt es im ersten Timotheus-Brief (1 Tim 2, 6). Aber dann ist erst recht noch einmal zu fragen: Wenn dies so klar ist, warum steht dann im Eucharistischen Hochgebet „für viele“? Nun, die Kirche hat diese Formulierung aus den Einsetzungsberichten des Neuen Testaments übernommen. Sie sagt so aus Respekt vor dem Wort Jesu, um ihm auch bis ins Wort hinein treu zu bleiben. Die Ehrfurcht vor dem Wort Jesu selbst ist der Grund für die Formulierung des Hochgebets. Aber dann fragen wir: Warum hat wohl Jesus selbst es so gesagt? Der eigentliche Grund besteht darin, dass Jesus sich damit als den Gottesknecht von Jes 53 zu erkennen gab, sich als die Gestalt auswies, auf die das Prophetenwort wartete. Ehrfurcht der Kirche vor dem Wort Jesu, Treue Jesu zum Wort der „Schrift“, diese doppelte Treue ist der konkrete Grund für die Formulierung „für viele“. In diese Kette ehrfürchtiger Treue reihen wir uns mit der wörtlichen Übersetzung der Schriftworte ein.

So wie wir vorhin gesehen haben, dass das „für euch“ der lukanisch-paulinischen Tradition nicht verengt, sondern konkretisiert, so können wir jetzt erkennen, dass die Dialektik „viele“- „alle“ ihre eigene Bedeutung hat. „Alle“ bewegt sich auf der ontologischen Ebene – das Sein und Wirken Jesu umfasst die ganze Menschheit, Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft. Aber faktisch, geschichtlich in der konkreten Gemeinschaft derer, die Eucharistie feiern, kommt er nur zu „vielen“. So kann man eine dreifache Bedeutung der Zuordnung von „viele“ und „alle“ sehen. Zunächst sollte es für uns, die wir an seinem Tische sitzen dürfen, Überraschung, Freude und Dankbarkeit bedeuten, dass er mich gerufen hat, dass ich bei ihm sein und ihn kennen darf. „Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad’ in seine Kirch’ berufen hat …“. Dann ist dies aber zweitens auch Verantwortung. Wie der Herr die anderen – „alle“ – auf seine Weise erreicht, bleibt letztlich sein Geheimnis. Aber ohne Zweifel ist es eine Verantwortung, von ihm direkt an seinen Tisch gerufen zu sein, so dass ich hören darf: Für euch, für mich hat er gelitten. Die vielen tragen Verantwortung für alle. Die Gemeinschaft der vielen muss Licht auf dem Leuchter, Stadt auf dem Berg, Sauerteig für alle sein. Dies ist eine Berufung, die jeden einzelnen ganz persönlich trifft. Die vielen, die wir sind, müssen in der Verantwortung für das Ganze im Bewusstsein ihrer Sendung stehen. Schließlich mag ein dritter Aspekt dazukommen. In der heutigen Gesellschaft haben wir das Gefühl, keineswegs „viele“ zu sein, sondern ganz wenige – ein kleiner Haufen, der immer weiter abnimmt. Aber nein – wir sind „viele“: „Danach sah ich: eine große Schar aus allen Nationen und Stämmen, Völkern und Sprachen; niemand konnte sie zählen“, heißt es in der Offenbarung des Johannes (Offb 7, 9). Wir sind viele und stehen für alle. So gehören die beiden Worte „viele“ und „alle“ zusammen und beziehen sich in Verantwortung und Verheißung aufeinander.

Exzellenz, liebe Mitbrüder im Bischofsamt! Mit alledem wollte ich die inhaltlichen Grundlinien der Katechese andeuten, mit der nun so bald wie möglich Priester und Laien auf die neue Übersetzung vorbereitet werden sollen. Ich hoffe, dass dies alles zugleich einer tieferen Mitfeier der heiligen Eucharistie dienen kann und sich so in die große Aufgabe einreiht, die mit dem „Jahr des Glaubens“ vor uns liegt. Ich darf hoffen, dass die Katechese bald vorgelegt und so Teil der gottesdienstlichen Erneuerung wird, um die sich das Konzil von seiner ersten Sitzungsperiode an gemüht hat.

Mit österlichen Segensgrüßen verbleibe ich im Herrn Ihr

Benedictus PP XVI.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Irmgard
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Irmgard »

Das finde ich deutlich und von beeindruckender Klarheit.

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taddeo
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von taddeo »

Irmgard hat geschrieben:Das finde ich deutlich und von beeindruckender Klarheit.
Brutal. :glubsch:

Pilgerer
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Pilgerer »

Irmgard hat geschrieben:Das finde ich deutlich und von beeindruckender Klarheit.
Ist die Sache damit endgültig entschieden und geklärt?
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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Lupus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Lupus »

Schön, dass der Brief hier eingestellt wurde. Ich hatte ihn ebenfalls eingestellt,allerdings unter viel Mühe, bis ich wußte, wie das geht und dann im Thread zur Weltkirche, wurde aber belehrt, dies gehe aus, ich weiß nicht mehr welchen Gründen. nicht!
Nix fier oguet!
´L.
Zuletzt geändert von Lupus am Dienstag 24. April 2012, 22:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Robert Ketelhohn
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Robert Ketelhohn »

(Falls der Belehrer ein fleißiger Moderator war, Hochwürden, dann war er in dem
Fall leider mal ein wenig übereifrig, denn bei solchen Texten braucht man sich um
Urheberrechte nicht zu sorgen. Ist aber besser, wenn die Moderatoren einmal zu-
viel aufpassen, als daß sie pennen und mir dann plötzlich eine teure Abmahnung
ins Haus rasselt.)
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rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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taddeo
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von taddeo »

Pilgerer hat geschrieben:Ist die Sache damit endgültig entschieden und geklärt?
Wenn nicht, dann kann der Papst jetzt nur noch Panzer auffahren lassen die Schweizergarde schicken.
Wenn man mal päpstliche Diplomatie berücksichtigt, dann ist der Brief ja ungefähr so, als würde der Papst den Erzbischof Zollitsch splitterfasernackt angekettet an den Obelisken auf dem Petersplatz auspeitschen lassen. Noch deutlicher geht es ja gar nicht, als exakt vorzuschreiben, wann, warum und wie was gemacht werden muß.

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Lupus
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von Lupus »

Eben, wie ich schon schrieb: NIX FIER OGUET!

+L.
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conscientia
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Re: pro multis... = für alle oder für viele?

Beitrag von conscientia »

Für mich ist das ein Versuch, die deutschsprachigen Bischöfe (und Katholiken) an die Leine zu nehmen. Das Mittel ist wahrscheinlich untauglich, denn der Papst ist weit und die Priester und pastoralen Mitarbeiter sind schlecht ausgebildet und zu wenig von wirklich kirchlichem Geist beseelt.
Der Papst öffnet m. E. dem Geschwurbel Tor und Tür, wenn er am Ende seines Briefes schreibt:
Benedikt XVI. hat geschrieben:So gehören die beiden Worte 'viele' und 'alle' zusammen und beziehen sich in Verantwortung und Verheißung aufeinander.
Alles klar? Keiner weiß Bescheid! Die bösen aufsässigen katholischen Aktivisten hierzulande bekommen nicht ganz recht (das war auch nicht mehr zu erwarten), aber der Papst gesteht ihnen zu, dass die Piusler auch nicht ganz recht bekommen.
Will sagen: Da wird dann eben im Kanon der hl. Messe gebetet: "für viele", mei - es gibt wesentlich ärgere liturgische Missstände, gelle?
Und wenn Ontologie sonst immer so wichtig ist in der neuscholastischen Theologie, frage ich mich, warum die ontologische Aussage: Christus ist für alle gestorben, jetzt plötzlich nicht mehr so wichtig ist (auch für superneuscholastische Traditionalisten nicht). Oder sind der hl. Thomas und der Thomismus nicht mehr so wichtig?

Allseits a guts Nächtle!

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