Die Causa Walter Mixa geht weiter

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Marion
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Marion »

Ecce Homo hat geschrieben:Von eben: http://bistum-augsburg.de/ba/dcms/sites ... 11713&tm=1
Brief von Bischof em. Mixa an die Gläubigen
Bitte um Versöhnung und Verzeihung
Dr. Walter Mixa
Bischof emeritus von Augsburg, 23. Juni 21

Bitte um Versöhnung und neuen Zusammenhalt der Gläubigen in der Diözese Augsburg des emeritierten Katholischen Diözesan- und Militärbischofs Dr. Walter Mixa
[...]


Das ist zwar wirklich so ein "8/15 Lasst uns für den Frieden furzen"-Brief, aber wohl die einzige Möglichkeit gewesen diesem ganzen Schlamassel endlich ein Ende zu machen. Und wenn Bischof Mixa klar wurde, daß nun sein Ende wirklich gekommen ist war es gegenüber dem Papst sehr freundlich diesen Brief vor und nicht nach seinem Gespräch mit dem heiligen Vater (am 2. Juli) zu veröffentlichen. Ansonsten würde noch getuschelt, daß der Papst ihn auch unter Druck gesetzt habe und mit dieser ganzen Mischpoke unter einer Decke säße.
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Allons
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Allons »

Florianklaus hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:Der Weg der Kirche führt wieder in den Untergrund.
Habt Ihr Euch schon falsche Papiere und Bärte zum Ankleben besorgt? ;D
Nichts gegen den Administrator bitte 8)

Christian
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Christian »

Ecce Homo hat geschrieben:Von eben: http://bistum-augsburg.de/ba/dcms/sites ... 11713&tm=1
Gibt es schon eine Stellungnahme des Intrigantenstadls ? Reicht denen der Kniefall des Bischofs oder wollen sie noch mehr?
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Sascha B.
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Re: Die Causa Walter Mixa

Beitrag von Sascha B. »

Jacinta hat geschrieben:Leider sind auch die Messen im ao Ritus in der Friedhofskirche wieder entfallen, da der Zelebrant - meines Wissens - wohl verstorben ist.
Der Verstarb leider wirklich.Anfangs mussten die Messen ausfallend a es ihm zu Kalt wurde und dann evrstarb er. Aber er erwähnte zuletzt noch das eh jeder Wisse wo er die Messe in AÖ bekommen könnte mit Hinweis auf die FSSPX :D
Der Kreuzgang ist doch total am Ende.

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:Wenn es stimmt, was Andrea Tornielli jetzt mitteilt, daß nämlich Bischof Kurt Koch die Nachfolge Kardinal Kaspers antritt und Kardinal Ouellet die Bischofskongregation übernimmt, ist das zwar kein Sieg für die Tradition auf der ganzen Linie, aber ein hoffnungsvolles Zeichen.
Ich sehe das genau gegenteilig.
Ein schönes Beispiel dafür, wie zu hoch gespannte Hoffnungen und Hoffnungslosigkeit zusammengehen.
Wie kommst du darauf? Seit wann stehe ich für „hochgespannte Hoffnungen“? Wo habe ich derlei vertreten oder verkündet?
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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Gamaliel »

Florianklaus hat geschrieben:Wer könnte oder sollte Eurer Meinung nach der Nachfolger von Bischof Mixa werden?
In den nächsten Jahren gar niemand. Die Augsburger hatten/haben ja einen arbeitsfähigen und -willigen Bischof. Auf den wollten/wollen sie gerne verzichten, also gibt es auch vorläufig keine Notwendigkeit einen neuen zu ernennen. Bischof em. Mixa oder ein Weihbischof kann bei einzelnen Zeremonien, die noch nicht an Priester oder Laien delegiert sind sicher aushelfen, ansonsten kann man die paar Weihekandidaten der Diözese in Wigratzbad mitweihen lassen.

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Gamaliel »

Christian hat geschrieben:Gibt es schon eine Stellungnahme des Intrigantenstadls ? Reicht denen der Kniefall des Bischofs oder wollen sie noch mehr?
Soweit ich sehe, sind alle zufrieden. Ein paar kritische Untertöne gibt es natürlich dennoch:


Sueddeutsche hat geschrieben:"Ich bin in vieler Hinsicht schuldig geworden", schreibt Mixa in dem Brief, der auf der Internetseite des Bistums veröffentlicht wurde, "und bitte alle, die ich enttäuscht habe, nochmals nicht nur um Verständnis, sondern auch um Verzeihung." Wofür er sich genau entschuldigt, lässt Mixa offen.

Dem 69-Jährigen wird vorgeworfen, im Kinderheim Schrobenhausen als dortiger Stadtpfarrer mehrere Kinder geschlagen zu haben und für Veruntreuung von Stiftungsgeld verantwortlich zu sein. Mixa hatte zunächst "reinen Herzens" versichert, "niemals in irgendeiner Weise" Gewalt angewendet zu haben . Später räumte er dann "die ein oder andere Watschn" ein. Inzwischen ist auch die Rede davon, dass er unter einem Alkoholproblem leidet und Priesteramtskandidaten sexuell belästigt hat.

Von alledem ist in Mixas Erklärung keine Rede. Die Heimkinder, die geschlagen wurden, und das Geld, das nachweislich zweckentfremdet wurde, nennt Mixa mit keinem Wort.
Main-Netz hat geschrieben:Hatten Kirchenkreise in Augsburg aber gehofft, Mixa werde eine Zeit aus der Öffentlichkeit verschwinden, deutet der Mixa-Brief an die Gläubigen auf das Gegenteil hin. Der Papst habe ihm geschrieben, dass er weiterhin »die geistlichen Dienste wie die Feier der Eucharistie, die Spendung der Sakramente, auch der Firmung, wahrnehmen sollte«. Das lässt vermuten, dass Mixa als Seelsorger weiter präsent bleibt. Und dadurch könnten neue Konflikte programmiert sein, denn ein streitbarer Gottesmann wird Mixa wohl bleiben.

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Gamaliel »

Und noch ein Hinweis auf einen, wie ich finde, in vielerlei Hinsicht lesenswerten Artikel in der "Welt":

Katholische Kirche sucht nach neuer Glaubwürdigkeit

Einige Zeilen daraus:
Verwirrende Berichte über eine „Geheimakte Mixa“, gespickt mit unappetitlichen, bis jetzt nicht hinreichend belegten Details, haben die Spekulationen angeheizt. So konnte auf katholisch-fundamentalistischen Internetportalen fleißig an der Märtyrer-Legende gestrickt werden: Ein glaubenstreuer Oberhirte sei von modernistischen Amtsbrüdern unter Assistenz nachrichtenhungriger Medien zu Fall gebracht worden.

[...]

Nach dem Augsburger Trauerspiel wird vieles neu bedacht werden müssen. Es steht die Ernennung eines Nachfolgers für den abgelösten Diözesanbischof an. Natürlich lässt sich unter heutigen Bedingungen nicht nach dem Grundsatz der kleinen Urkirche verfahren, wer für alle da sein soll, muss von allen gewählt werden. Muss das aber bedeuten, die Auswahl unbedingt dem Papst allein zu überlassen, wie es im Augsburger Fall durch das Bayernkonkordat mit dem Vatikan möglich ist? Oder sollten zumindest Priesterräte und Vertretungen von Laien in den Entscheidungsprozess einbezogen werden, um wenigstens die Meinung des Kirchenvolkes zu erkunden?

[...]

Kommt jetzt die große Stunde der Laien?

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Bernado
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Bernado »

ad-fontes hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: Ist eine solche Maßnahme mit dem Wort "peinlich" - und zwar für alle Beteiligten - zu beschreiben?
Nein, hochnotpeinlich.
Man muß nur diue beiden ersten Punkte lesen: Was für die gegenwärtige Administration das Wichtigste ist, steht zuerst. Das ist so kleinkariert bösartig, daß einem die Worte fehlen.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Torsten
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Torsten »

1. Bischof em. Dr. Mixa verlässt die Wohnung im Bischofshaus.
"Elvis hat das Gebäude verlassen."

SCNR

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Gamaliel »

Bernado hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: Ist eine solche Maßnahme mit dem Wort "peinlich" - und zwar für alle Beteiligten - zu beschreiben?
Nein, hochnotpeinlich.
Man muß nur diue beiden ersten Punkte lesen: Was für die gegenwärtige Administration das Wichtigste ist, steht zuerst. Das ist so kleinkariert bösartig, daß einem die Worte fehlen.
Mit dem Begriff "Pietät" dürften gewisse Leute in Augsburg nicht allzu viel anfangen können; eher ist ihnen wahrscheinlich der Ausdruck "damnatio memoriae" vertraut.

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Libertas Ecclesiae
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Libertas Ecclesiae »

4. Für den Druck, den er bei Unterzeichnung seines Rücktritts empfunden hat, macht Bischof em. Dr. Mixa niemand verantwortlich und niemandem Vorwürfe.
Aha. Es war also nur ein von Bischof Mixa subjektiv empfundener Druck, den es in Wirklichkeit gar nicht gab ... :hae?:
„Die letzte Messe ist noch nicht gelesen.“
(Jelena Tschudinowa)

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Gamaliel
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Gamaliel »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
4. Für den Druck, den er bei Unterzeichnung seines Rücktritts empfunden hat, macht Bischof em. Dr. Mixa niemand verantwortlich und niemandem Vorwürfe.
Aha. Es war also nur ein von Bischof Mixa subjektiv empfundener Druck, den es in Wirklichkeit gar nicht gab ... :hae?:
Der "Berliner Kurier" interpretiert die Nr. 4 so:
Er bekommt einen Maulkorb.

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Torsten
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Torsten »

http://www.oecumene.radiovaticana.org/t ... p?c=4255
Jetzt reicht es, meint der Diözesanratsvorsitzende der Katholiken in Augsburg. Die Schlammschlacht um Walter Mixa spaltet das Bistum, so Helmut Mangold, und muss ein Ende nehmen. Der ehemalige Bischof sollte Mangolds Meinung nach den Freistaat Bayern verlassen. Mangold ist für eine Aufklärung der Vorfälle, aber für eine möglichst schnelle. Die Zeitungslektüre am Morgen lässt bei ihm folgende Gedanken entstehen:

„Hört es überhaupt nicht mehr auf? Das Problem ist ja, dass uns das seit drei Monaten beschäftigt, diese ganzen Dinge. Ich hoffe täglich, dass wir in der Diözese das tun können, wozu eine Kirche gut ist und nicht ständig über irgendwelche Dinge unseres ehemaligen Bischofs Auskunft geben müssen, Stellung nehmen müssen, sondern dass wir zu den zentralen Fragen unseres Glaubenlebens in der Diözese zurückkehren können.“
[...]
Die Diözese hat es nicht verdient, über viele Monate hinweg in einem Kampf zwischen Mixa-Gegnern und Mixa-Befürwortern und Dichtung und Wahrheit, Vertuschen und Aufklären zerrissen zu werden.
Zur Erinnerung:

http://www.pfingsterklaerung.de/erklaerung.php
Rückblickend fragen wir, wie es dazu kommen konnte, dass Dr. Walter Mixa trotz der Warnungen vieler Verantwortungsträger Bischof von Augsburg und zuvor schon Bischof von Eichstätt geworden ist. Wir fragen auch, welche systemimmanenten Faktoren dazu beigetragen haben, dass er sein Amt in einer Weise wahrnehmen konnte, die nun viele Wunden und eine tiefe Spaltung im Bistum hinterlässt. Wir erwarten von der Bistumsleitung, dass diese Faktoren ehrlich und unter Hinzuziehung externer, unabhängiger und kompetenter Berater analysiert werden.[...]Personalentscheidungen aus der Amtszeit von Bischof Dr. Mixa müssen hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert werden.

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Lupus
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Lupus »

Nach der neuerlichen Erklärung von S.E. Bischof Walter Mixa dürfte nun etwas Ruhe eintreten im Bistum Augsburg, Nun sollte eigentlich Erzbischof Marx dort Bischof werden; das hat zwei Vorteile: er bleibt Erzbischof und bekommt so seine Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa und der Heilige Vater kann einen neuen EB in München bestellen, der dann den Kardinalshut auch verdient hat!
+L.
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Wim1964
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Wim1964 »

So konnte auf katholisch-fundamentalistischen Internetportalen
meinen die uns? :breitgrins:

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Peregrin
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Peregrin »

Libertas Ecclesiae hat geschrieben:
4. Für den Druck, den er bei Unterzeichnung seines Rücktritts empfunden hat, macht Bischof em. Dr. Mixa niemand verantwortlich und niemandem Vorwürfe.
Aha. Es war also nur ein von Bischof Mixa subjektiv empfundener Druck, den es in Wirklichkeit gar nicht gab ... :hae?:
Sowas gehört wohl zum Krankheitsbild. :(
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taddeo
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von taddeo »

Wim1964 hat geschrieben:
So konnte auf katholisch-fundamentalistischen Internetportalen
meinen die uns? :breitgrins:
Aber nicht doch. Da gibt es ganz andere Kaliber ... :ikb_tank:

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Robert Ketelhohn
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Bernado hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: Ist eine solche Maßnahme mit dem Wort "peinlich" - und zwar für alle Beteiligten - zu beschreiben?
Nein, hochnotpeinlich.
Man muß nur diue beiden ersten Punkte lesen: Was für die gegenwärtige Administration das Wichtigste ist, steht zuerst. Das ist so kleinkariert bösartig, daß einem die Worte fehlen.
Wohl wahr. Das kann aber auch nicht verwundern. Es gibt keinen kirchlichen Geist dort. Vielmehr herrscht der jakobinische Haß libertär-demokratisch statt kirchlich sozialisierter Kirchenfunktionäre.

Allen, die immer noch auf eine „konservative“ Wende durch „kluges, vorausschauendes Vorgehen“ des römischen Bischofs hoffen, sei gesagt: Eine „konservative“ Wende ist, wenn überhaupt, nur noch mit pelagianischen Moralbolzen zu schaffen, nicht mit sündigen Menschen, das heißt: nicht mit Christen.

Das aber wäre sogar noch schlimmer als der gegenwärtige Zustand.

Es mag aber – obgleich ich eher nicht damit rechne – dennoch eintreten. Möglich ist es, weil der Schein des Moralbolzens genügt, solange die tatsächliche Unmoral der Moralbolzen im Verborgenen bleibt und in der Hinterhand der Strippenzieher.

Wie auch immer, die noch vorhandene Kirchlichkeit wird verdunsten.

Ich kann da noch durchkommen. Meine Kinder und Enkel nicht mehr. Das ist die Lage, der ich mich allmählich stellen muß.

(Eine Rettung gäbe es noch. Aber dazu müßte Benedikt 3.200 km nordostwärts nach Canossa pilgern. Darum wird das auch nicht geschehen.)
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Pilger
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Pilger »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Bernado hat geschrieben:
ad-fontes hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: Ist eine solche Maßnahme mit dem Wort "peinlich" - und zwar für alle Beteiligten - zu beschreiben?
Nein, hochnotpeinlich.
Man muß nur diue beiden ersten Punkte lesen: Was für die gegenwärtige Administration das Wichtigste ist, steht zuerst. Das ist so kleinkariert bösartig, daß einem die Worte fehlen.
Wohl wahr. Das kann aber auch nicht verwundern. Es gibt keinen kirchlichen Geist dort. Vielmehr herrscht der jakobinische Haß libertär-demokratisch statt kirchlich sozialisierter Kirchenfunktionäre.

Allen, die immer noch auf eine „konservative“ Wende durch „kluges, vorausschauendes Vorgehen“ des römischen Bischofs hoffen, sei gesagt: Eine „konservative“ Wende ist, wenn überhaupt, nur noch mit pelagianischen Moralbolzen zu schaffen, nicht mit sündigen Menschen, das heißt: nicht mit Christen.

Das aber wäre sogar noch schlimmer als der gegenwärtige Zustand.

Es mag aber – obgleich ich eher nicht damit rechne – dennoch eintreten. Möglich ist es, weil der Schein des Moralbolzens genügt, solange die tatsächliche Unmoral der Moralbolzen im Verborgenen bleibt und in der Hinterhand der Strippenzieher.

Wie auch immer, die noch vorhandene Kirchlichkeit wird verdunsten.

Ich kann da noch durchkommen. Meine Kinder und Enkel nicht mehr. Das ist die Lage, der ich mich allmählich stellen muß.

(Eine Rettung gäbe es noch. Aber dazu müßte Benedikt 3.200 km nordostwärts nach Canossa pilgern. Darum wird das auch nicht geschehen.)
...Für Menschen ist das unmöglich, für Gott aber ist alles möglich. ....die Hoffnung stirbt nie...
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Marion
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Marion »

Pilger hat geschrieben: ....die Hoffnung stirbt nie...
Und die Kirche auch nicht :blinker:
Robert, mach dir da nicht so viele Sorgen.
Niemand kriegt die Kirche platt, da können se sich noch so anstrengen
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ortskirchen schon.
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Christian
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Christian »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Ortskirchen schon.
Tatsächlich werden diese Ortskirchen nur verwaltet seitens der Obrigkeit. Wahrer Glaube entsteht nur noch in der Familie oder im Herzen des Einzelnen. Die Lage war vor Mixa katastrophal und bleibt danach weiterhin katastrophal. Die Würdenträger haben genug an der Titte des Systems gesaugt, jetzt trennt sich die Spreu vom Weizen.
Erst das Lazarett zeigt was Krieg ist.
Erich Remaque

Filius Custodis
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Filius Custodis »

Lupus hat geschrieben:Nach der neuerlichen Erklärung von S.E. Bischof Walter Mixa dürfte nun etwas Ruhe eintreten im Bistum Augsburg, Nun sollte eigentlich Erzbischof Marx dort Bischof werden; das hat zwei Vorteile: er bleibt Erzbischof und bekommt so seine Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa und der Heilige Vater kann einen neuen EB in München bestellen, der dann den Kardinalshut auch verdient hat!
+L.
Da wird ein Mitbruder in der Bischofskonferenz immer wieder ermahnt, fruchtlos. Erst als der Schaden katastrophale Ausmaße annimmt, wird ihm der Rücktritt nahe gelegt. Der kapiert es auch und schreibt sein Rücktrittsgesuch. Aber bereits kurze Zeit später sieht er das wieder völlig anders und tritt vom Rücktritt zurück. Das geht dann wieder eine Weile, bis er von seinem Chef bestätigt bekommt, daß seine Mätzchen nun wirklich nicht geduldet werden.
Und hier kümmert man sich um "die Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa" als Gegenstand höchster Priorität. Das ist grauenhaft, was hier abgesondert wird.
Hier gibt sich die Hölle den Anschein, die Kirche zu sein.

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Sempre
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Sempre »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Wohl wahr. Das kann aber auch nicht verwundern. Es gibt keinen kirchlichen Geist dort. Vielmehr herrscht der jakobinische Haß libertär-demokratisch statt kirchlich sozialisierter Kirchenfunktionäre.

Allen, die immer noch auf eine „konservative“ Wende durch „kluges, vorausschauendes Vorgehen“ des römischen Bischofs hoffen, sei gesagt: Eine „konservative“ Wende ist, wenn überhaupt, nur noch mit pelagianischen Moralbolzen zu schaffen, nicht mit sündigen Menschen, das heißt: nicht mit Christen.

Das aber wäre sogar noch schlimmer als der gegenwärtige Zustand.

Es mag aber – obgleich ich eher nicht damit rechne – dennoch eintreten. Möglich ist es, weil der Schein des Moralbolzens genügt, solange die tatsächliche Unmoral der Moralbolzen im Verborgenen bleibt und in der Hinterhand der Strippenzieher.

Wie auch immer, die noch vorhandene Kirchlichkeit wird verdunsten.

Ich kann da noch durchkommen. Meine Kinder und Enkel nicht mehr. Das ist die Lage, der ich mich allmählich stellen muß.

(Eine Rettung gäbe es noch. Aber dazu müßte Benedikt 3.200 km nordostwärts nach Canossa pilgern. Darum wird das auch nicht geschehen.)
Tja, „Im Westen nichts Neues“ (Erich Maria Remarque).

Wenn ich Dich richtig verstanden habe, geht es Dir darum, die „römische Teilkirche“ (oder wie auch immer Du das genau nennen magst) sei auf Vordermann zu bringen, was nun aussichtslos erscheint.

Nur, um wen geht es Dir da eigentlich? Um einen Haufen Bischöfe, die sich formal zu Rom bekennen? Um den Papst, der eine „Kontinuität“ postuliert, von der außer ihm selbst noch niemand je etwas vernommen hat - schon gar nicht Du?

Das ist eine ernstgemeinte Frage und kein Vorwurf irgendwelcher Art. Ich frage mich, was Dir hier so zu Herzen geht. Der Ehrenrotatier Bischof Dr. Walter Mixa persönlich, der z.B. einen Petrusbruder kaltstellt, weil der begründeterweise gegen gewisse Organspenden redet? Der Intrigantenstadel der Bischöfe, die seit Jahrzehnten jede Gelegenheit nutzen, irgendeinen Schmarrn zu verbreiten, hauptsache die Lehre der Kirche wird dabei verschwiegen oder entstellt? Der Intrigantenstadel der Bischöfe, der der Kirche seit Jahrzehnten den Glauben mit der Peitsche austreibt oder austreiben lässt oder die Austreibung zulässt?

An einer Enttäuschung angesichts der Sündhaftigkeit von Personen liegt es ja christlicherweise nicht, wie Du dankenswerterweise betonst.

Deine Sorge um Deine Kinder und Enkel (der Herr schenke Dir noch viele) verstehe ich. Nur: warum gerade jetzt? Die Entwicklung (nicht nur) in Deutschland ist ja nichts Neues. Hat das was mit Deinem Kontext (Neokatechumenaler Weg) zu tun, der Dir ehrliche aber dennoch trügerische Hoffnung vermittelt hat?

Ich verstehe Dich nicht. Solche Fragen gehören vielleicht so nicht hier hin. Aber Du äußerst Dich in letzter Zeit so markant, als wolltest Du sie provozieren.

Gruß
Sempre
Zuletzt geändert von Sempre am Donnerstag 24. Juni 2010, 08:56, insgesamt 4-mal geändert.
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

Raphael

Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Raphael »

Filius Custodis hat geschrieben:Da wird ein Mitbruder in der Bischofskonferenz immer wieder ermahnt, fruchtlos. .......
Erstaunlich! :|
Offenbar haben wir hier einen User, der ganz genau weiß, was die lieben Mitbrüder mit Bischof Walter vor diesem ganzen Skandal angestellt haben. Erzähl doch mehr davon!
Wann hat was wer zu wem gesagt?
Welche Belege kannst Du beibringen, mit denen die Vorwürfe gegen Bischof Walter belegt werden?

Buddha bei die Fische, Filius!

Albert
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Albert »

Filius Custodis hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Nach der neuerlichen Erklärung von S.E. Bischof Walter Mixa dürfte nun etwas Ruhe eintreten im Bistum Augsburg, Nun sollte eigentlich Erzbischof Marx dort Bischof werden; das hat zwei Vorteile: er bleibt Erzbischof und bekommt so seine Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa und der Heilige Vater kann einen neuen EB in München bestellen, der dann den Kardinalshut auch verdient hat!
+L.
Da wird ein Mitbruder in der Bischofskonferenz immer wieder ermahnt, fruchtlos. Erst als der Schaden katastrophale Ausmaße annimmt, wird ihm der Rücktritt nahe gelegt. Der kapiert es auch und schreibt sein Rücktrittsgesuch. Aber bereits kurze Zeit später sieht er das wieder völlig anders und tritt vom Rücktritt zurück. Das geht dann wieder eine Weile, bis er von seinem Chef bestätigt bekommt, daß seine Mätzchen nun wirklich nicht geduldet werden.
Und hier kümmert man sich um "die Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa" als Gegenstand höchster Priorität. Das ist grauenhaft, was hier abgesondert wird.
Hier gibt sich die Hölle den Anschein, die Kirche zu sein.
Selten so einen dumpfen wenig zur Sache beitragenden Artikel gelesen, bei deiner Recherche ist dir zuviel liberaler Modernismus untergekommen. :motz:

no.body
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von no.body »

Filius Custodis hat geschrieben:
Lupus hat geschrieben:Nach der neuerlichen Erklärung von S.E. Bischof Walter Mixa dürfte nun etwas Ruhe eintreten im Bistum Augsburg, Nun sollte eigentlich Erzbischof Marx dort Bischof werden; das hat zwei Vorteile: er bleibt Erzbischof und bekommt so seine Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa und der Heilige Vater kann einen neuen EB in München bestellen, der dann den Kardinalshut auch verdient hat!
+L.
Da wird ein Mitbruder in der Bischofskonferenz immer wieder ermahnt, fruchtlos. Erst als der Schaden katastrophale Ausmaße annimmt, wird ihm der Rücktritt nahe gelegt. Der kapiert es auch und schreibt sein Rücktrittsgesuch. Aber bereits kurze Zeit später sieht er das wieder völlig anders und tritt vom Rücktritt zurück. Das geht dann wieder eine Weile, bis er von seinem Chef bestätigt bekommt, daß seine Mätzchen nun wirklich nicht geduldet werden.
Und hier kümmert man sich um "die Strafe für sein Handeln an Bischof Mixa" als Gegenstand höchster Priorität. Das ist grauenhaft, was hier abgesondert wird.
Hier gibt sich die Hölle den Anschein, die Kirche zu sein.
Ich hoffe, Du belässt es nicht bei diesen dürren Worten, sondern erzählst, was Du weißt.

Ansonsten greift § 2 Bild

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ifugao
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von ifugao »

Für alle gefrusteten Foranten habe ich zum Morgen ein ganz besonderes Geschenk.
Eine ähnliche Bastelei aus Lollies hing jahrelang in meinem Büro einer Suchtklinik für Jugendliche.
Sie wurde von mir täglich neu mit Lollies bestückt und half uns allen ungemein die Schwierigkeiten zu meistern.
Es war wunderbar zu erleben, wie sich Menschen die einen Lolly im Mund hatten verändern konnten.

Bild

Einen schönen Tag wünsche ich Allen.
Der Schwache kann nicht verzeihen. Verzeihen ist eine Eigenschaft des Starken.
Mahatma Gandhi

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Bernado
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Bernado »

Albert hat geschrieben:Selten so einen dumpfen wenig zur Sache beitragenden Artikel gelesen, bei deiner Recherche ist dir zuviel liberaler Modernismus untergekommen. :motz:
Na, ich denke, daß der Modernismus FCs Lebenselement ist, eingesogen mit der Muttermilch.

Lustig nur, daß er im Zusammenhang mit einem Ortsbischof von dessen "Chef" spricht - dabei weiß doch ansonsten jeder Deutschkathole, daß Bischöfe keinen "Chef" haben - bestenfalls eine "Konferenz".
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Filius Custodis »

Bernado hat geschrieben:
Albert hat geschrieben:Selten so einen dumpfen wenig zur Sache beitragenden Artikel gelesen, bei deiner Recherche ist dir zuviel liberaler Modernismus untergekommen. :motz:
Na, ich denke, daß der Modernismus FCs Lebenselement ist, eingesogen mit der Muttermilch.

Lustig nur, daß er im Zusammenhang mit einem Ortsbischof von dessen "Chef" spricht - dabei weiß doch ansonsten jeder Deutschkathole, daß Bischöfe keinen "Chef" haben - bestenfalls eine "Konferenz".
Weter Bernardo: Es ist wohl unverkennbar, dass ich hier den Papst gemeint habe, nur offensichtlich nicht für sie. Und was daran lustig sein soll, ist nun überhaupt nicht auszumachen.
Es war wunderbar zu erleben, wie sich Menschen die einen Lolly im Mund hatten verändern konnten.
Ja, die halten den selbigen dann.

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Bernado
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Re: Die Causa Walter Mixa geht weiter

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben:
Pilger hat geschrieben: ....die Hoffnung stirbt nie...
Und die Kirche auch nicht :blinker:
Robert, mach dir da nicht so viele Sorgen.
Niemand kriegt die Kirche platt, da können se sich noch so anstrengen
Dem kann ich mich nur anschließen, und auch die Sorge um die Ortskirchen kann und sollte man relativieren.

Natürlich können "ihre Leuchter vom Thron gestoßen" werden, wie der hl. Johannes das schon aus dem 1. Jh. bezeugt; natürlich können Ortskirchen unter der grünen Fahne des Propheten mit Feuer und Schwert ausgerottet werden - heute vielleicht eher unter der Regenbogen-Fahne und mit Gesetzen und Prozessen. Aber damit stirbt nicht die Kirche, und damit bleiben auch nicht die Gläubigen untergehender oder untergegangener Ortskirchen verwaist zurück.

Wir sehen doch überall, wie sich auch neue Strukturen bilden, geradezu im Großversuch: Da gibt es die Apostolische Personaladministration von Campos, das Opus Dei, die Personalpfarreien, die "neuen Gemeinschaften" (zumindest ein Teil von ihnen zeigt trotz aller Bedenken hoffnungsvolle Ansätze), die Priesterbruderschaften, die kommenden "anglikanischen Ordinariate" ...

Zweifellos wird es auch weiterhin traditionelle Ortskirchen geben - aber vermutlich eher in Art der frühkirchlichen Stadtgemeinden als in der Art jener großflächigen Verwaltungseinheiten, wie sie in Miteleuropa aus der Feudalzeit überkommen sind - und von vielen Bischöfen bzw. ihren Höfen auch heute noch wie Feudalherrschaften angestrebt und verwaltet werden. In den USA gibt es bei 63 Mio Katholiken zwar mehr als doppelt so viele Katholiken wie in Deutschland (26 Mio) - aber fast 200 Bistümer gegenüber 27 in Deutschland. Ab einer gewissen Größe gibt es eine große Bereitschaft zur Teilung und Neuerrichtung von Bistümern. Und zumindest ein Teil dieser Bischöfe empfindet sich auch weniger als "Kirchenfürst" sondern als "Sadtpfarrer" - auch da freilich mal im guten und mal im schlechtgen Sinne.

Wenn man den Blick darauf richtet, wie im allgemeinen Zusammenbruch auch die Keime von Neuem sichtbar werden, sieht die Lage nicht mehr ganz so trostlos aus. Aber in einiger Beziehung müssen gerade die Traditionsorientierten auch gründlich umdenken und umlernen, um das Neue richtig würdigen zu können. In den neuen Strukturen werden Laien tatsächlich eine viel größere Rolle spielen als in den untergehenden Feudalstrukturen. Jetzt nicht im Sinne von Synoden, die über Glaubensinhalte abstimmen, aber als wesentliche Träger von Aktivitäten und als diejenigen, die mit ihrer Arbeit und ihren Spenden ganz sichtbar und ganz persönlich die materielle Grundlage der Kirche am Ort legen. Aber auch als wesentliche Träger der Treue zum Lehramt der Jahrtausende und zum Nachfolger Petri, um damit der in Leitungspositionen immer wirksamen Versuchung zum Separatismus entgegen zu wirken.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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