Genau richtig: Es ist problematisch, daß bestimmte Fakten bekannt wurden, weil ein Bischof diese Fakten bestritten hat. Und die, die das anders sehen, reden jetzt von "Kampagne"Peregrin hat geschrieben:Es sind keine problematischen Fakten bekanntgeworden. Natürlich interessiert also hautpsächlich, wer hinter der Kampagne steckt und wie die aufgezogen wurde.Vir Probatus hat geschrieben: Was tut das überhaupt zur Sache ? Das ist doch Ablenkung vom Thema.
Das ist offensichtlich häufig das katholische Problem: Problematisch sind nicht die Fakten, sondern deren bekanntwerden.
Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Der Bischof hat keine Fakten bestritten, sondern richtigerweise festgestellt, daß das für alle praktischen Zwecke ein Businessclassflug war. Der Rest ist SPIEGEL-Propaganda.Vir Probatus hat geschrieben:Genau richtig: Es ist problematisch, daß bestimmte Fakten bekannt wurden, weil ein Bischof diese Fakten bestritten hat. Und die, die das anders sehen, reden jetzt von "Kampagne"Peregrin hat geschrieben:Es sind keine problematischen Fakten bekanntgeworden. Natürlich interessiert also hautpsächlich, wer hinter der Kampagne steckt und wie die aufgezogen wurde.Vir Probatus hat geschrieben: Was tut das überhaupt zur Sache ? Das ist doch Ablenkung vom Thema.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Ich habe damit nicht angefangen und schließe mich im übrigen auch der Meinung Peregrins an: Es ist nicht ehrenrührig, First Class zu fliegen. Auch wenn es sicher nicht sein muss. Darüberhinaus ist es durchaus interessant, ob es in der Bistumsverwaltung Leute gibt, die den Bischof gezielt hinhängen wollen. Zwar ist es durchaus möglich, dass irgendein Fluggast, eine Stewardess oder sonstwer geplaudert hat, aber angesichts der Tatsache, dass der Spiegel über Hin- und Rückflug berichtet hat, halte ich das für den unwahrscheinlicheren Fall.Vir Probatus hat geschrieben:Vielleicht hat eine Stewardess geplaudert oder jemand vom Check-In.Maurus hat geschrieben:http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-87818587.htmliustus hat geschrieben:Ich verstehe Maurus so, dass die genauen Sitze mit Platznummern bekannt geworden sind, nicht nur die Klasse.Vir Probatus hat geschrieben: So ein Unfug.
Sobald ich jemand in der 747 die Treppe hoch oder runter laufen sehe, ist klar wo der sitzt. In der first class.
"Auch für den Rückflug gönnten sich die Kleriker, auf den Plätzen 82 H und 82 C, erstklassigen Service..."
Gegen ein "Flachgeschenk" bekommt man von vielen Leuten alles, was man hören will.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Ich bin ja bekanntermaßen kein Freund des Spiegel, aber in dieser Sache kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Tatsachendarstellung lückenlos ist und der Bischof einen Fehler gemacht hat. Ulkigerweise stammt diese Darstellung nicht von Journalisten (dann hätten die mal was richtig gemacht), sondern von der Rechtsabteilung. Gerade weil ein First Class Flug nichts Ehrenrühriges ist, wäre der Bischof besser beraten gewesen, das gleich so erklären zu lassen. So hat er seinen Kritikern leider eine Steilvorlage geliefert.Peregrin hat geschrieben:Der Bischof hat keine Fakten bestritten, sondern richtigerweise festgestellt, daß das für alle praktischen Zwecke ein Businessclassflug war. Der Rest ist SPIEGEL-Propaganda.Vir Probatus hat geschrieben:Genau richtig: Es ist problematisch, daß bestimmte Fakten bekannt wurden, weil ein Bischof diese Fakten bestritten hat. Und die, die das anders sehen, reden jetzt von "Kampagne"Peregrin hat geschrieben:Es sind keine problematischen Fakten bekanntgeworden. Natürlich interessiert also hautpsächlich, wer hinter der Kampagne steckt und wie die aufgezogen wurde.Vir Probatus hat geschrieben: Was tut das überhaupt zur Sache ? Das ist doch Ablenkung vom Thema.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Erschwerend kommt hinzu, dass die ganze Angelegenheit auch noch ausgesessen werden soll, was dazu führt, dass der Spiegel die Suppe immer wieder genüsslich erwärmen kann. Ich frage mich schon lange, was da für Leute in der Rechtsabteilung des Bistums sitzen. Ich bin aber auch verwundert, warum der Bischof nicht zu seinem Tun steht: Weder bei Flug in der entsprechenden Flugklasse, noch zu seinen Aussagen ggü. dem Journalisten.Maurus hat geschrieben:Ich bin ja bekanntermaßen kein Freund des Spiegel, aber in dieser Sache kommt man nicht umhin festzustellen, dass die Tatsachendarstellung lückenlos ist und der Bischof einen Fehler gemacht hat. Ulkigerweise stammt diese Darstellung nicht von Journalisten (dann hätten die mal was richtig gemacht), sondern von der Rechtsabteilung. Gerade weil ein First Class Flug nichts Ehrenrühriges ist, wäre der Bischof besser beraten gewesen, das gleich so erklären zu lassen. So hat er seinen Kritikern leider eine Steilvorlage geliefert.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Bei der Überlegung, ob die Informationen gezielt unter die Leute gebracht wurden, darf man nicht vergessen: Limburg ist eine Kleinstadt. Die "Honoratioren" der Stadt stehen unter ständiger Beobahtung und Dinge, die nicht strengster Geheimhaltung unterliegen, machen da ganz schnell und wie von selbst die Runde. Dafür braucht es keine "Kampagne". Das Suchen nach einer undichten Stelle würde zeigen, dass man es mit einem Sieb zu tun hat.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
So faßt es ein Journalist zusammen:
Und das ist genau richtig. Wenn ich Economy buche, mein Flugzeug einen Schaden hat, ich fünf Stunden im Flieger warten muß, dann spätnachts doch noch ausgeladen und für weitere fünf Stunden in ein Hotel mit einem Sandwich als Nachtmahl verfrachtet werde, und dann frühmorgens in einem Ersatzflug vorne sitzen darf und endlich ein paar Stunden schlafen kann, werde ich auf Befragen auch nicht angeben "Businessclass geflogen" zu sein - unbeschadet der Tatsache, daß sich mein sterblicher Leib dort befand.Der Bischof vertritt im Gespräch mit seinen Beratern unbeirrbar die Auffassung, da er Businessklasse bezahlt habe, sei er nicht erster Klasse geflogen - unbeschadet der Tatsache, dass sein sterblicher Leib sich auf besagten Flügen nun einmal in der ersten Klasse befand.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Und das hätte man ja auch von Anfang an so sagen können.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
So sagen müssen. Aber leider hat da jemand was geschrieben, ohne vorher die Fakten geprüft zu haben. Handwerklich schlechte Arbeit, scheint mir.Apollonia hat geschrieben:Und das hätte man ja auch von Anfang an so sagen können.
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Es ging doch nie darum, wo im Flieger sich sein sterblicher Leib genau befand, sondern darum, die Leier vom prunk- und verschwendungssüchtigen Fürstbischof mit einem Flug in der First Class zu unterfüttern. In dem Kontext kommt es nur darauf an, was gebucht war und bezahlt wurde.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Es gab aber keinen Flugzeugschaden, keine Verspätung, kein Hotel, kein Sandwich und keinen Ersatzflug. Es gab ein (teilweise mit Meilen, teilweise mit Geld) bezahltes Upgrade in die die first class. Das ist nicht ehrenrührig, sollte aber dann auch wahrheitsgemäss so kommuniziert werden.Peregrin hat geschrieben:So faßt es ein Journalist zusammen:Und das ist genau richtig. Wenn ich Economy buche, mein Flugzeug einen Schaden hat, ich fünf Stunden im Flieger warten muß, dann spätnachts doch noch ausgeladen und für weitere fünf Stunden in ein Hotel mit einem Sandwich als Nachtmahl verfrachtet werde, und dann frühmorgens in einem Ersatzflug vorne sitzen darf und endlich ein paar Stunden schlafen kann, werde ich auf Befragen auch nicht angeben "Businessclass geflogen" zu sein - unbeschadet der Tatsache, daß sich mein sterblicher Leib dort befand.Der Bischof vertritt im Gespräch mit seinen Beratern unbeirrbar die Auffassung, da er Businessklasse bezahlt habe, sei er nicht erster Klasse geflogen - unbeschadet der Tatsache, dass sein sterblicher Leib sich auf besagten Flügen nun einmal in der ersten Klasse befand.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Vielleicht wäre es ratsam, dann erst hier weiter zu diskutieren, wenn neue Fakten auf dem Tisch sind; ich denke da z.B. an eine Entscheidung der Hamburger Staatsanwaltschaft.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
In der Flugsache ist es sicher angemessen abzuwarten, beim Rest aber nicht.phylax hat geschrieben:Vielleicht wäre es ratsam, dann erst hier weiter zu diskutieren, wenn neue Fakten auf dem Tisch sind; ich denke da z.B. an eine Entscheidung der Hamburger Staatsanwaltschaft.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Persönlich nehme ich das dem Bischof nicht übel. Auch er ist ein Mensch mit allen seinen Unvollkommenheiten. Man muss aber immer wieder darauf hinweisen, wie sehr geistige Wachsamkeit auch bei Bischöfen vor allem gegenüber einer fragwürdigen und missgünstigen Öffentlichkeit vonnöten ist.
Gruß, ad_hoc
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Soweit mir bekannt ist, ermittelt die Staatsanwaltschaft aber "nur" hinsichtlich der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung. In dieser hatte der Bischof ausgesagt, daß er vom Redakteur nicht zu seinem Erste-Klasse-Flug befragt worden sei.Vir Probatus hat geschrieben:In der Flugsache ist es sicher angemessen abzuwarten, beim Rest aber nicht.phylax hat geschrieben:Vielleicht wäre es ratsam, dann erst hier weiter zu diskutieren, wenn neue Fakten auf dem Tisch sind; ich denke da z.B. an eine Entscheidung der Hamburger Staatsanwaltschaft.
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelbl ... 79255.htmlIn unserem Fall jedoch verhielt es sich so, dass unser Redakteur, als ihm der Bischof auf dem Domplatz über den Weg lief und ihm die verfängliche Rede und Antwort stand, just dabei war, die nebenan liegende imposante bischöfliche Baustelle zu filmen und die offen getragene und vom Bischof erkannte Kamera während des Gesprächs noch weiter lief. Man kann sich die Szene dieser Begegnung so vorstellen:
(...)
Die Richter führten sich den von uns vorgelegten Videomitschnitt zu Gemüte und erklärten daraufhin in der Verhandlung, dass der Dialog vor dem Dom im Beitrag von SPIEGEL ONLINE zutreffend wiedergegeben worden war - worauf der Vertreter des Bischofs den entsprechenden Unterlassungsantrag zurücknahm. Damit war dieser Punkt gewonnen.
(...)
Im Nachgang zu unserem an dieser Stelle veröffentlichten Beitrag über das eigentümliche Verständnis des Bischofs von Limburg von der Wahrheit und seinem Umgang mit ihr in einer eidesstattlichen Versicherung sind bei der Staatsanwaltschaft Limburg mittlerweile drei Strafanzeigen gegen den Bischof wegen des Verdachts der Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung eingegangen. Die Staatsanwaltschaft prüft derzeit ihre Zuständigkeit.
Die Flugsache dürfte somit geklärt sein und wird wohl auch vom Bischof nicht bestritten.
Die Auslegung, daß er zwar in der First-Class gesessen hat, aber nur Business-Class buchte und bezahlt hat, ist eine reine Schutzbehauptung und dient allenfalls zur Erheiterung. Sie dürfte auch hinsichtlich der Buchung nicht stimmen, denn durch das Upgrade wurde die gebuchte Business-Class auf First-Class "umgebucht". Etwas anderes könnte allenfalls dann gelten, wenn man z.B. am Flugschalter aufgrund des überbuchten Fluges und des hohen Meilenstandes als Vielflieger in die höhere Klasse "gesetzt" wird. Dann hat man Glück gehabt, das Meilenguthaben wird - im Gegensatz zum hier diskutierten Fall - nicht gekürzt. Ich hatte zweimal dieses Glück und wäre nie auf die Idee gekommen zu behaupten, daß ich Economy-Class geflogen bin.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Ich nehme dem Bischof auch nicht übel, daß er sich diesen Upgrade verschafft hat.ad_hoc hat geschrieben:Persönlich nehme ich das dem Bischof nicht übel. Auch er ist ein Mensch mit allen seinen Unvollkommenheiten. Man muss aber immer wieder darauf hinweisen, wie sehr geistige Wachsamkeit auch bei Bischöfen vor allem gegenüber einer fragwürdigen und missgünstigen Öffentlichkeit vonnöten ist.
Gruß, ad_hoc
Was für mich fraglich ist, ist sein Verhältnis zur Wahrheit, zuerst eben in der Aussage "Businessclass sind wir geflogen".
Auch die Aussage "private Meilen des Generalvikars" ist grenzwertig.
Unter privaten Meilen sind für mich solche Meilen zu verstehen, die auf rein privaten Flügen erworben wurden.
Wie soll das gehen bei einem Generalvikar ? Der müsste an jedem zelebrationsfreien Tag ins Ausland fliegen, um auf ein derartiges Meilenkonto zu kommen.
Die Nutzung der Meilen des Generalvikars ist vollkommen ok, nur sind es keine "privaten Meilen". Korrekterweise müsste man sagen es sind "Die auf Dienstreisen des Generalvikars gesammelten Meilen".
Mit einer fragwürdigen Öffentlichkeit und Mißgunst hat das nichts zu tun, aber mit der fragwürdigen Ehrlichkeit von Leuten, die selbst die Richtlinienkompetenz in den Fragen der 10 Gebote für sich in Anspruch nehmen, die Anderen deren Fehler vorhalten und sogar vergeben wollen.
Oder mal ganz einfach: Wer ein Punktekonto in Flensburg hat, kann kein Fahrlehrer sein.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Noch einfacher: Wer ein Sünder ist, der hat in der Kirche nichts zu suchen!Vir Probatus hat geschrieben:Oder mal ganz einfach: Wer ein Punktekonto in Flensburg hat, kann kein Fahrlehrer sein.
siehe auch Mt 7, 3 ff.
- martin v. tours
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
@ Vir Probatus
Zu den "Meilen" sei gesagt - es gibt nur private Meilen, die für den jeweiligen Karteninhaber gelten.
Es gab vor Jahren schon einmal Diskussionen über dieses Thema weil viele Grossbetriebe/Konzerne wollten das Mitarbeiter die durch Dienstreisen viele Meilen ansammeln,
Ihre Meilen wieder zugunsten der Firma "abfliegen" . Dadurch hätte der einzelne Karteninhaber keinen privaten Vorteil mehr davon gehabt, z.B. Lufthansa zu fliegen und der
Drang wieder Lufthansa zu buchen wäre geringer geworden.
Deswegen wurde so etwas auch durch Lufthansa wieder verhindert.
Theoretisch kann natürlich jeder "seine" Meilen geben wem er will, auch dem Dienstgeber.
Zu den "Meilen" sei gesagt - es gibt nur private Meilen, die für den jeweiligen Karteninhaber gelten.
Es gab vor Jahren schon einmal Diskussionen über dieses Thema weil viele Grossbetriebe/Konzerne wollten das Mitarbeiter die durch Dienstreisen viele Meilen ansammeln,
Ihre Meilen wieder zugunsten der Firma "abfliegen" . Dadurch hätte der einzelne Karteninhaber keinen privaten Vorteil mehr davon gehabt, z.B. Lufthansa zu fliegen und der
Drang wieder Lufthansa zu buchen wäre geringer geworden.
Deswegen wurde so etwas auch durch Lufthansa wieder verhindert.
Theoretisch kann natürlich jeder "seine" Meilen geben wem er will, auch dem Dienstgeber.
Nach dem sie nicht erreicht hat, daß die Menschen praktizieren, was sie lehrt, hat die gegenwärtige Kirche beschlossen, zu lehren, was sie praktizieren.
Nicolás Gómez Dávila
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Nein, dazu besteht in Deutschland sogar ggf. eine Verpflichtung, z.B. für Abgeordnete.martin v. tours hat geschrieben:@ Vir Probatus
Zu den "Meilen" sei gesagt - es gibt nur private Meilen, die für den jeweiligen Karteninhaber gelten.
Es gab vor Jahren schon einmal Diskussionen über dieses Thema weil viele Grossbetriebe/Konzerne wollten das Mitarbeiter die durch Dienstreisen viele Meilen ansammeln,
Ihre Meilen wieder zugunsten der Firma "abfliegen" . Dadurch hätte der einzelne Karteninhaber keinen privaten Vorteil mehr davon gehabt, z.B. Lufthansa zu fliegen und der
Drang wieder Lufthansa zu buchen wäre geringer geworden.
Deswegen wurde so etwas auch durch Lufthansa wieder verhindert.
Theoretisch kann natürlich jeder "seine" Meilen geben wem er will, auch dem Dienstgeber.
http://de.wikipedia.org/wiki/Bonusmeilen-Aff%C3%A4re
Es gibt m.W. auch ein arbeitsgerichtliches Urteil, nach dem der Arbeitgeber solche Meilen beanspruchen kann.
Die meisten tun es aber nicht, denn es gibt ja kaum noch anderweitige Motivation zu Dienstreisen.
Die Spesensätze sind seit Jahren nicht mehr ausreichend und seitdem die FDP ihrer Hotelier-Klientel die Mehrwehrtsteuer auf die Übernachtung (aber nicht aufs Frühstück) reduziert hat, muss Frühstück auf die Rechnung und damit vom Arbeitnehmer bezahlt werden. Früher bekam man eine Rechnung "Übernachtung" und das Frühstück war stillweigend eingeschlossen.
Zuletzt geändert von Vir Probatus am Montag 12. August 2013, 11:00, insgesamt 1-mal geändert.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Mal von einer anderen Seite betrachtet:
Wenn ich in den Urlaub fliege und ich erste Klasse buche, dann lebe ich durchaus auf großem Fuß und lass es mir gut gehen.
Aber es gibt definitv zahlreiche, schönere Momente im Leben, als sich in erster Klasse in einem Langstreckenflugzeug auf eine Dienstreise zu begeben. Ich war letztens mit dem "Schönes-Wochenende-Ticket" morgens zu einer deutschen Nordseeinsel, habe dort den Tag verbracht und bin abends zurück gefahren. Das war sicherlich bequemer und angenehmer als so ein blöder Flug und trotzdem nicht erstklassig. Ein Prunk- und Protzmensch bin ich trotzdem nicht.
Wenn ich in den Urlaub fliege und ich erste Klasse buche, dann lebe ich durchaus auf großem Fuß und lass es mir gut gehen.
Aber es gibt definitv zahlreiche, schönere Momente im Leben, als sich in erster Klasse in einem Langstreckenflugzeug auf eine Dienstreise zu begeben. Ich war letztens mit dem "Schönes-Wochenende-Ticket" morgens zu einer deutschen Nordseeinsel, habe dort den Tag verbracht und bin abends zurück gefahren. Das war sicherlich bequemer und angenehmer als so ein blöder Flug und trotzdem nicht erstklassig. Ein Prunk- und Protzmensch bin ich trotzdem nicht.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
es gibt aber auch Schlimmeres!Kirchenjahr hat geschrieben:Aber es gibt definitv zahlreiche, schönere Momente im Leben, als sich in erster Klasse in einem Langstreckenflugzeug auf eine Dienstreise zu begeben.
ich habe dreimal Business-Class gesessen ... daran könnte ich mich beim Fliegen sehr schnell gewöhnen........
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Das sehe ich auch so. Die Aussage, weil man ursprünglich mal Business Class gebucht habe, sei man - unabhängig davon, dass man tatsächlich aus eigenem Antrieb auf First Class hochgebucht hat - auch nicht anderes als Business geflogen ist eine weltfremde Wortklauberei, und das sage ich als Jurist. Jeder normale Mensch würde selbstverständlich in so einem Fall auch davon sprechen, First Class geflogen zu sein. Wer das am Ende wie bezahlt hat, ist dabei sekundär.Caviteño hat geschrieben:Die Flugsache dürfte somit geklärt sein und wird wohl auch vom Bischof nicht bestritten.
Die Auslegung, daß er zwar in der First-Class gesessen hat, aber nur Business-Class buchte und bezahlt hat, ist eine reine Schutzbehauptung und dient allenfalls zur Erheiterung. Sie dürfte auch hinsichtlich der Buchung nicht stimmen, denn durch das Upgrade wurde die gebuchte Business-Class auf First-Class "umgebucht". Etwas anderes könnte allenfalls dann gelten, wenn man z.B. am Flugschalter aufgrund des überbuchten Fluges und des hohen Meilenstandes als Vielflieger in die höhere Klasse "gesetzt" wird. Dann hat man Glück gehabt, das Meilenguthaben wird - im Gegensatz zum hier diskutierten Fall - nicht gekürzt. Ich hatte zweimal dieses Glück und wäre nie auf die Idee gekommen zu behaupten, daß ich Economy-Class geflogen bin.
Wenn der Bischof seine Einlassung dazu anders gehalten hat, dann spricht das m.E. für ein schlechtes Gewissen wegen der First Class, das er gar nicht haben müsste.
Darüber hinaus bin ich - allerdings Laie in diesen Fragen - schon erstaunt, dass ein Generalvikar offensichtlich derart viel durch die Weltgeschichte jetten muss, dass ein solches Meilenkonto zustande kommt. Denn ich könnte mir vorstellen, nur mit Inlandsflügen kommt da kaum genug zusammen. Aber wie gesagt, das ist wirklich nur aufrichtiges Staunen, vom Arbeitsalltag eines GV habe ich nur eine ungenügende Vorstellung.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Ich nehme dem Bischof ab, dass er die Aussage "Business Class sind wir geflogen" spontan tatsächlich so gemeint hat, dass Business Class gebucht und bezahlt worden war - und zwar deshalb, weil ihm bis zu diesem Zeitpunkt stets "nur" vorgeworfen worden war, er sei ein Geldverschwender. Diesem Vorwurf wollte er begegnen und hat dann verkürzt geantwortet. Man sollte auch nicht vergessen, dass es eine spontane Begegnung auf dem Domplatz war und kein vorbereitetes Gespräch oder gar eine schriftliche Stellungnahme war, bei der dieser Satz gesagt wurde.Getulio hat geschrieben:Das sehe ich auch so. Die Aussage, weil man ursprünglich mal Business Class gebucht habe, sei man - unabhängig davon, dass man tatsächlich aus eigenem Antrieb auf First Class hochgebucht hat - auch nicht anderes als Business geflogen ist eine weltfremde Wortklauberei, (...)Caviteño hat geschrieben:Die Flugsache dürfte somit geklärt sein und wird wohl auch vom Bischof nicht bestritten.
Die Auslegung, daß er zwar in der First-Class gesessen hat, aber nur Business-Class buchte und bezahlt hat, ist eine reine Schutzbehauptung und dient allenfalls zur Erheiterung. (...)
„Was den Gegenstand des Glaubens betrifft, hat sich das Konzil nichts Neues ausgedacht, noch hat es Altes ersetzen wollen." (Papst Benedikt XVI.)
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Aber eine eidesstattliche Versicherung macht man nicht spontan. Warum bloß hat er die abgegeben...
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Wohl wahr. Das sehe ich genauso. Man muss bei einer Eidesstattlichen Versicherung wirklich schon felsenfest überzeugt sein, dass sich die Tatsachen wirklich so zugetragen haben, wie man sie darin schildert. Ansonsten darf man eine solche EV nicht abgeben. Denn - wie wir jetzt wissen, falls wir es nicht schon wussten - schon die fahrlässige falsche EV wird bestraft.Apollonia hat geschrieben:Aber eine eidesstattliche Versicherung macht man nicht spontan.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Meinst Du nicht, iustus, daß derartige Gedankengänge, wie Du sie unterstellst, für Vorsatz und nicht für eine spontane Antwort sprechen?iustus hat geschrieben:
Ich nehme dem Bischof ab, dass er die Aussage "Business Class sind wir geflogen" spontan tatsächlich so gemeint hat, dass Business Class gebucht und bezahlt worden war - und zwar deshalb, weil ihm bis zu diesem Zeitpunkt stets "nur" vorgeworfen worden war, er sei ein Geldverschwender. Diesem Vorwurf wollte er begegnen und hat dann verkürzt geantwortet. Man sollte auch nicht vergessen, dass es eine spontane Begegnung auf dem Domplatz war und kein vorbereitetes Gespräch oder gar eine schriftliche Stellungnahme war, bei der dieser Satz gesagt wurde.
Die eidesstattliche Versicherung bezieht sich nicht auf die Tatsache des Fluges, sondern darauf, ob der Redakteur Fragen nach dem Flug gestellt hat.Apollonia hat geschrieben: Aber eine eidesstattliche Versicherung macht man nicht spontan. Warum bloß hat er die abgegeben...
Der Herr Bischof bestreitet in der Erklärung nicht den Flug in der Ersten Klasse, sondern "nur", daß ihm eine solche Frage gestellt worden sei.
Er kann sich - und da hat er in der Politik ja genügend Vorbilder (auch aus Rheinland-Pfalz) - an nichts mehr erinnern. Es ist allerdings die "billigste" Form der Rechtfertigung und mE unwürdig für einen Bischof.
Der Bischof war/ist offensichtlich mit der Angelegenheit überfordert. Eine sofortige Darlegung der Tatsachen, verbunden mit einem Hinweis auf den engen Terminplan, die Zeitverschiebung und die Tatsache, daß für das Upgrade keine Spenden- oder Kirchensteuergelder benutzt wurden, hätte mit Sicherheit dazu geführt, daß heute niemand über den Fall sprechen würde.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Das schließt ja einander nicht aus.Caviteño hat geschrieben:
Meinst Du nicht, iustus, daß derartige Gedankengänge, wie Du sie unterstellst, für Vorsatz und nicht für eine spontane Antwort sprechen?
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Aber erfolgte nicht eine solche Darlegung sofort?Caviteño hat geschrieben: Der Bischof war/ist offensichtlich mit der Angelegenheit überfordert. Eine sofortige Darlegung der Tatsachen, verbunden mit einem Hinweis auf den engen Terminplan, die Zeitverschiebung und die Tatsache, daß für das Upgrade keine Spenden- oder Kirchensteuergelder benutzt wurden, hätte mit Sicherheit dazu geführt, daß heute niemand über den Fall sprechen würde.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Naja, nicht sofort, aber immerhin nur zweiTage später: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... ll#p626851iustus hat geschrieben:Aber erfolgte nicht eine solche Darlegung sofort?Caviteño hat geschrieben: Der Bischof war/ist offensichtlich mit der Angelegenheit überfordert. Eine sofortige Darlegung der Tatsachen, verbunden mit einem Hinweis auf den engen Terminplan, die Zeitverschiebung und die Tatsache, daß für das Upgrade keine Spenden- oder Kirchensteuergelder benutzt wurden, hätte mit Sicherheit dazu geführt, daß heute niemand über den Fall sprechen würde.
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Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Sie erfolgte "verblümt" sogar noch früher, am 5. April 212, aber in einer "nebulösen" Ausdrucksweise der beauftragten Juristen:iustus hat geschrieben:
Naja, nicht sofort, aber immerhin nur zweiTage später: http://www.kreuzgang.org/viewtopic.php? ... ll#p626851
Dazu schreibt der Spiegel:
http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelbl ... 79255.htmlMöglicherweise waren es Umfang und Aufbau dieser Ausführungen, dass diese Worte nicht als Bestätigung eines First-Class-Fluges, sondern so verstanden wurden, dass der Bischof nur Business Class geflogen war. Möglicherweise lag dies aber auch am Umstand, dass die Worte "First Class" oder "erste Klasse" darin gar nicht vorkamen. Oder möglicherweise wurde einfach nicht deutlich genug ausgesprochen, zu welcher Klasse ein Upgrade denn nun tatsächlich erfolgt war. Bene docet, qui bene distinguit.** Der Vorgang blieb jedenfalls zunächst, wo er war - in der Schublade.
Mir ist vollkommen unverständlich, wie man - nach einer solchen Stellungnahme und offensichtlicher Kenntnis des Sachverhaltes - dann noch eine strafbewehrte Unterlassungserklärung fordern kann und zwar für die Aussage:
Dabei wurde auch noch auf das Schreiben vom 5. April 212 verwiesen. Hoffte man/der Bischof wirklich darauf, durch naßforsches Auftreten den Spiegel in die Schranken weisen zu können?
Die Angelegenheit kann künftig in jeder Schulung für Öffentlichkeitsarbeit als Paradebeispiel dafür diskutiert werden, wie man es nicht machen soll. Unfähigkeit - vermutlich in der obersten Leitungsebene.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Schon seit Beginn der Geschichte denke ich mir: Der/die Rechtsberater, die solche angreifbaren Dinge, die so fadenscheinig und zwielichtig klingen, aufgesetzt haben, gehören mit nassen Fetzen aus ihren Funktionen gejagt. Aber das ist vielleicht auch unfair, denn vielleicht hat sich der Bischof wirklich auch ihnen gegenüber "falsch erinnert", vielleicht wollte er das ganze guten Gewissens durchkämpfen gegen ihren Rat.
Re: Bischof von Limburg: Franz-Peter Tebartz-van Elst
Wahrscheinlich ist der Bischof beratungsresistent.veruschka hat geschrieben:Schon seit Beginn der Geschichte denke ich mir: Der/die Rechtsberater, die solche angreifbaren Dinge, die so fadenscheinig und zwielichtig klingen, aufgesetzt haben, gehören mit nassen Fetzen aus ihren Funktionen gejagt. Aber das ist vielleicht auch unfair, denn vielleicht hat sich der Bischof wirklich auch ihnen gegenüber "falsch erinnert", vielleicht wollte er das ganze guten Gewissens durchkämpfen gegen ihren Rat.