Ökumene

Allgemein Katholisches.
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Torsten
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Re: Ökumene

Beitrag von Torsten »

http://oekumene-jetzt.de/index.php/aufruf-im-wortlaut

Wir appellieren an die Kirchenleitungen, die tatsächlichen Entwicklungen in den Gemeinden vor Ort so zu begleiten, dass die Ökumene nicht in ein Niemandsland zwischen den Konfessionen abwandert, sondern die Trennung unserer Kirchen überwindet. An die Gemeinden appellieren wir, die Ökumene weiter voran zu treiben, kirchliches Leben miteinander zu gestalten, Räume gemeinsam zu nutzen und die organisatorische Einheit anzustreben.
Leben miteinander gestalten, Räume für alle zugänglich machen und widerstrebende Interessen unter einen Geist fügen. Man könnte ja den Eindruck gewinnen, dass gerade bei Charakteren wie Norbert Lammert diese Appelle eine Art Ersatzhandlung sind für das, was ihm in seiner Realität verwehrt bleibt. Wobei diese Ersatzhandlung in ihrer Dimension letztlich auf das beschränkt ist, was seinen Erfahrungswerten entspricht. Als Politiker und Bundestagspräsident. Es ist ja mit Sicherheit gut gemeint, aber eine geistliche Einheit ohne geistige Erneuerung würde ihre sichtbare Gestalt dann eben doch nur in Kaffeekränzchen am Volksaltar gewinnen.

Es ist die Konfrontation meines Ichs, oder meines vermeintlichen Ichs, mit der Lehre der Kirche, die gemein ist, und hart und bitter. Gemein, hart und bitter zu dem, was gemein, hart und bitter zur Wahrheit ist. Die von dieser Welt verfolgt und gekreuzigt wurde - zu Tode gebracht vom Mob, unter den Augen und mit dem Segen der Mächtigen, die ihre Hände wünschten in Unschuld zu waschen. Ich unterstelle Menschen ungerne etwas. Aber den 23 Erstunterzeichnern unterstelle ich, die Brutalität der Realität, die von ihnen mitgestaltet wird, noch nie auf eine Weise erfahren zu haben, die solche Appelle als Angriff auf eine Hoffnung verstehen lernt, all das zu überwinden und aufzustehen über das, was sich wie ein lähmender, tödlicher Alptraum über meine Liebe legt, die dem Leben gilt.

So schauts aus.

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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

cantus planus hat geschrieben:
Auf das Wesentliche zusammengerafft: Ökumene ist wichtig. Genaueres weiss man nicht.

Wir lesen: eine weitere typisch nachkonziliare Erklärung eines katholische Oberhirten, die in jede Richtung interpretierbar, vollkommen nichtssagend und bei jedem gewieften Wahlkämpfer Neid erweckend ist.
Eminenz Meisners Aussage ist da um Längen besser: http://www.kath.net/detail.php?id=384
Ökumene betreiben kann nur der, der den jeweiligen Partner ernst nimmt. Die traditionelle Formel, "dass katholische und evangelische Christen viel mehr verbindet als unterscheidet", reicht dazu nicht aus.
Um es nochmals zu sagen: Die Autoren des Appells zur Ökumene erwecken den Eindruck, als bedürfe es nur eines herzhaften Entschlusses, die Einheit im Glauben herzustellen. Das wirkt für die mit der Ökumene Beauftragten sehr ernüchternd, um nicht zu sagen deprimierend.
Zum anderen wird man redlicherweise nicht die Augen davor verschließen dürfen, dass gerade in jüngster Zeit so mancher gewichtige konfessionelle Gegensatz nicht nur bestehen bleibt, sondern sich bisweilen sogar verstärkt. Das gilt nicht nur auf dem Gebiet der Glaubensfragen, sondern ganz besonders auf dem Gebiet der christlichen Ethik, die nur eine Konsequenz des Evangeliums ist.
Leider entsteht in einem Teil der Stellungnahme der Eindruck (und das ist mir bei Kardinal Meisner nicht zum ersten Mal aufgefallen), dass er die Orthodoxen in einem Atemzug mit protestantischen Landeskirchen und den Freikirchen nennt. Es stellt sich mir die Frage, ob das so beabsichtigt ist; das wäre dann eine reichlich schräge Sichtweise, würde aber leider die orthodoxen Vorbehalte nur bestätigen. Und in der Tat kann man lesen:
Ihre Theologie und ihr Amtsverständnis einfach auszuschließen, führt auf einen neuen ökumenischen Holzweg.
Ja, ist denn das orthodoxe Amtsverständnis nicht aus das katholische? Die Aussage mag lediglich etwas missverständlich formuliert sein. Aber im Gesamten ergibt sich aus dem Absatz ein Bild, dass mir etwas befremdlich vorkommt. Wäre es nicht Kardinal Meisner, der das von sich gibt, würde ich messerscharf schliessen: da hat sich jemand schon so weit in der Ökumene vorgewagt, dass er selbst die Orientierung verloren hat.

Da sich der Kardinal aber sonst recht klar positioniert, gehe ich einmal davon aus, dass es sich um ein Missverständnis oder eine nicht konsequent durchdachte Formulierung handelt.

Man kann nicht auf die Orthodoxen zugehen, wie auf die Protestanten.
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holzi
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Re: Ökumene

Beitrag von holzi »

cantus planus hat geschrieben:Da sich der Kardinal aber sonst recht klar positioniert, gehe ich einmal davon aus, dass es sich um ein Missverständnis oder eine nicht konsequent durchdachte Formulierung handelt.

Man kann nicht auf die Orthodoxen zugehen, wie auf die Protestanten.
Die Orthodoxie wird doch hierzulande offiziell ja kaum wahrgenommen. Und solange sich die Orthodoxen Kirchen mehrheitlich als "Ausländerkirchen" präsentieren, wird sich daran auch vermutlich nichts ändern.

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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

cantus planus hat geschrieben:
cantus planus hat geschrieben:
Auf das Wesentliche zusammengerafft: Ökumene ist wichtig. Genaueres weiss man nicht.

Wir lesen: eine weitere typisch nachkonziliare Erklärung eines katholische Oberhirten, die in jede Richtung interpretierbar, vollkommen nichtssagend und bei jedem gewieften Wahlkämpfer Neid erweckend ist.
Eminenz Meisners Aussage ist da um Längen besser: http://www.kath.net/detail.php?id=384
Ökumene betreiben kann nur der, der den jeweiligen Partner ernst nimmt. Die traditionelle Formel, "dass katholische und evangelische Christen viel mehr verbindet als unterscheidet", reicht dazu nicht aus.
Um es nochmals zu sagen: Die Autoren des Appells zur Ökumene erwecken den Eindruck, als bedürfe es nur eines herzhaften Entschlusses, die Einheit im Glauben herzustellen. Das wirkt für die mit der Ökumene Beauftragten sehr ernüchternd, um nicht zu sagen deprimierend.
Zum anderen wird man redlicherweise nicht die Augen davor verschließen dürfen, dass gerade in jüngster Zeit so mancher gewichtige konfessionelle Gegensatz nicht nur bestehen bleibt, sondern sich bisweilen sogar verstärkt. Das gilt nicht nur auf dem Gebiet der Glaubensfragen, sondern ganz besonders auf dem Gebiet der christlichen Ethik, die nur eine Konsequenz des Evangeliums ist.
Leider entsteht in einem Teil der Stellungnahme der Eindruck (und das ist mir bei Kardinal Meisner nicht zum ersten Mal aufgefallen), dass er die Orthodoxen in einem Atemzug mit protestantischen Landeskirchen und den Freikirchen nennt. Es stellt sich mir die Frage, ob das so beabsichtigt ist; das wäre dann eine reichlich schräge Sichtweise, würde aber leider die orthodoxen Vorbehalte nur bestätigen. Und in der Tat kann man lesen:
Ihre Theologie und ihr Amtsverständnis einfach auszuschließen, führt auf einen neuen ökumenischen Holzweg.
Ja, ist denn das orthodoxe Amtsverständnis nicht aus das katholische? Die Aussage mag lediglich etwas missverständlich formuliert sein. Aber im Gesamten ergibt sich aus dem Absatz ein Bild, dass mir etwas befremdlich vorkommt. Wäre es nicht Kardinal Meisner, der das von sich gibt, würde ich messerscharf schliessen: da hat sich jemand schon so weit in der Ökumene vorgewagt, dass er selbst die Orientierung verloren hat.

Da sich der Kardinal aber sonst recht klar positioniert, gehe ich einmal davon aus, dass es sich um ein Missverständnis oder eine nicht konsequent durchdachte Formulierung handelt.

Man kann nicht auf die Orthodoxen zugehen, wie auf die Protestanten.
Ich erinnere hier nur kurz an meine griechische Putzfrau, die jede Gleichheit mit den Katholiken kategorisch verneint; für sie sind die Katholiken schlicht Abtrünige...

:|
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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

Daran erinnere ich mich. Und ich erinnere an meine eigenen Warnungen vor der aktuellen Ökumeneverliebtheit in Bezug auf die Orthodoxie: auch das sind zwischen Rom und dem Osten noch Brocken genug auszuräumen, die wirklich schwer sind. Aber immerhin stehen beide Kirche in wesentlichen Punkten der Ekklesiologie, der Theologie und des Amtsverständnisses auf einer gemeinsamen Basis (wie weit das bei zahlreichen modernen röm.-kath. Theologen noch gilt, ist eine andere Frage...). Die Berührungspunkte sind wesentlich grösser, während die beim Protestantismus geringer waren und in den letzten Jahren betrüblicherweise an einigen wirklich schmerzhaften Punkten noch kleiner geworden sind. Darauf wies gerade Kardinal Meisner schon mehrfach hin. Und ich weiss, u. a. von einigen konservativen Lutheranern hier im Forum, dass ihnen das ebenso schmerzlich bewusst ist.
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Yeti
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Re: Ökumene

Beitrag von Yeti »

cantus planus hat geschrieben:Daran erinnere ich mich. Und ich erinnere an meine eigenen Warnungen vor der aktuellen Ökumeneverliebtheit in Bezug auf die Orthodoxie: auch das sind zwischen Rom und dem Osten noch Brocken genug auszuräumen, die wirklich schwer sind. Aber immerhin stehen beide Kirche in wesentlichen Punkten der Ekklesiologie, der Theologie und des Amtsverständnisses auf einer gemeinsamen Basis (wie weit das bei zahlreichen modernen röm.-kath. Theologen noch gilt, ist eine andere Frage...). Die Berührungspunkte sind wesentlich grösser, während die beim Protestantismus geringer waren und in den letzten Jahren betrüblicherweise an einigen wirklich schmerzhaften Punkten noch kleiner geworden sind. Darauf wies gerade Kardinal Meisner schon mehrfach hin. Und ich weiss, u. a. von einigen konservativen Lutheranern hier im Forum, dass ihnen das ebenso schmerzlich bewusst ist.
Es würde mich schon mal interessieren, ob die Sehnsucht nach Ökumene bei den Orthodoxen ebenso groß ist. Ich erinnere mich an ein Gespräch über dieses Thema, das wir 2003 mit Kardinal Kasper in der Ökumenekongregation in Rom führten. Er meinte damals, dass die Zusammenarbeit mit der griechisch-orthodoxen Kirche auf einem sehr guten Weg sei, die Griechen würden praktisch heute schon fast sämtliche Zusammenkünfte mit Rom koordinieren, schon um dessen "informative Infrastruktur" nutzen zu können. Bei der russischen Orthodoxie sei das allerdings leider grundlegend anders. Kasper meinte damals, dass die russische Orthodoxie derart eng mit dem Gedanken einer "Volkskirche" verflochten sei, dass es in der westlichen Kirchengeschichte dafür keine Beispiele gebe. Mir kam damals so etwas wie eine Art "Judentum mit christologischem Aufsatz" in den Sinn - besonders mit diesem von Kasper angedeuteten engen ethnologischen Bezug. Für die serbisch-orthodoxe Kirche gilt natürlich dasselbe. Im Grunde empfinde ich diese starken Volksbezüge nicht nur als Hemmnis für eine eventuelle Ökumene. Was diesen Kirchen im Grunde vollkommen fehlt, ist die Perspektive der Offenheit gegenüber allen Menschen, die den christlichen Glauben annehmen wollen. Es handelt sich im Grunde nur um eine spezifische Orientierung zu bestimmten Volksgruppen hin. Da ist - man verzeihe mir - die römisch-katholische Kirche wirklich "allumfassender" und darin auch sicherlich dem Willen des Herrn näher. Ich halte auch wenig von der Hoffnung einzelner konservativer Katholiken, dass eine Öffnung zur Orthodoxie hin die Strömungen der römisch-kath. Kirche stärker vereinigen könnte. Warum sollte beispielsweise die russisch-orthodoxe Kirche daran ein Interesse haben. Meist wird dort die römisch-kath. Kirche nur als dämonischer Proselytenmacherverein beträchtet, dämonisch, weil vor allem der starke Bezug auf den Verstand nach der Aufklärung im Katholizismus auf die russische Oberschicht anziehend wirkte. Das kann man ja bei Dostojewski nachlesen. So glaube ich letztendlich, dass theologische Differenzen im Grunde nur vorgeschoben sind, die wahren Gründe für die andauernde Trennung liegen wohl (zeit- und kulturgeschichtlich) tiefer und werden nicht so schnell behoben werden können. Aber vielleicht läuft's ja mit den Griechen besser.
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lutherbeck
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Re: Ökumene

Beitrag von lutherbeck »

Ein sehr gutes statement!

:daumen-rauf:
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Robert Ketelhohn
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Re: Ökumene

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Nein, sondern kompletter Unsinn, der von blanker Unkenntnis zeugt.

Das nationalistische Element findet sich heute vor allem bei den abgespaltenen
– teilweise schismatischen und nicht kanonischen – kleineren Nationalkirchen,
so in Estland, in der Ukraine oder in Mazedonien. Da gibt es enorme antirussi-
sche oder antiserbische Reflexe. Die russische Kirche umfaßt durchaus und ohne
Probleme zahlreiche andere Nationalitäten, auch wenn sie natürlich im Kern eine
russische Kirche ist.

Ähnlich extreme Nationalismen finden wir übrigens durchaus auch in westlichen
Ortskirchen, namentlich in Polen.

Im übrigen sind Rekonziliationsbemühungen zwischen Kirchen natürlich überhaupt
nur zwischen West- und Ostkirchen mit apostolischem Fundament – sprich: Sukzes-
sion – möglich. Mit protestantischen Gemeinschaften kann es mangels Kirchencha-
rakters keine Gemeinschaft auf institutioneller Ebene geben. Das läßt sich auch durch
noch so viele Gespräche nicht ändern.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Petra
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Re: Ökumene

Beitrag von Petra »

Wer wird denn hier nationale Kirchen falsch darstellen. Na na :dudu:

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overkott
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Re: Ökumene

Beitrag von overkott »

Da kann natürlich manch Gottgläubiger den Eindruck bekommen, er sei im falschen Film.

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Yeti
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Re: Ökumene

Beitrag von Yeti »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Nein, sondern kompletter Unsinn, der von blanker Unkenntnis zeugt.

Das nationalistische Element findet sich heute vor allem bei den abgespaltenen
– teilweise schismatischen und nicht kanonischen – kleineren Nationalkirchen,
so in Estland, in der Ukraine oder in Mazedonien. Da gibt es enorme antirussi-
sche oder antiserbische Reflexe. Die russische Kirche umfaßt durchaus und ohne
Probleme zahlreiche andere Nationalitäten, auch wenn sie natürlich im Kern eine
russische Kirche ist.

Ähnlich extreme Nationalismen finden wir übrigens durchaus auch in westlichen
Ortskirchen, namentlich in Polen.

Im übrigen sind Rekonziliationsbemühungen zwischen Kirchen natürlich überhaupt
nur zwischen West- und Ostkirchen mit apostolischem Fundament – sprich: Sukzes-
sion – möglich. Mit protestantischen Gemeinschaften kann es mangels Kirchencha-
rakters keine Gemeinschaft auf institutioneller Ebene geben. Das läßt sich auch durch
noch so viele Gespräche nicht ändern.
Ich würde die protestantischen Gemeinschaften nicht so rundherum über einen Kamm scheren. Da gibt es Unterschiede in deren offiziellen Lehrmeinungen zu den strittigen Themen mit der römisch-katholischen Kirche. Die kath. Kirche sieht das auch so. Und so ist man sich auch tatsächlich mit schwedischen Lutheranern oder Mitgliedern der anglikanischen High Church näher als mit den russischen Orthodoxen bzw. mit deren offiziellen Vertretern. Natürlich können das einzelne Katholiken auch anders sehen, vielleicht ist für die der kulturelle Graben zur russischen Orthodoxie nicht so tief. Für das Zentrum, für Rom, ist er es aber.
#gottmensch statt #gutmensch

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Clemens
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Re: Ökumene

Beitrag von Clemens »

Mit Schweden?? Wieso? Die dortige Meinung von ihrer apost.Sukzession wird von Rom nicht anerkannt.
Und in punkto Liberalismus ist die schwedische Kirche so tief heruntergekommen, dass es inzwischen schon eine kleine Abspaltung ("Missionsprovinz") davon gibt. Oder meintest du etwa selbige?

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Yeti
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Re: Ökumene

Beitrag von Yeti »

Clemens hat geschrieben:Mit Schweden?? Wieso? Die dortige Meinung von ihrer apost.Sukzession wird von Rom nicht anerkannt.
Und in punkto Liberalismus ist die schwedische Kirche so tief heruntergekommen, dass es inzwischen schon eine kleine Abspaltung ("Missionsprovinz") davon gibt. Oder meintest du etwa selbige?
Ich glaube nicht, dass die Apostolische Sukzession noch eine so große Rolle spielt, zumindest nicht in der deutschsprachigen Theologie. Ich bin mir in diesem Punkt angesichts der diesbezüglichen Faktenlage auch gar nicht sicher, ob das so traurig ist. Kulturell stehen sich die schwedische Kirche und beispielsweise die deutschen Bischöfe näher als ebenjene und russisch-orthodoxe Würdenträger. Natürlich gibt es Katholiken und vor allem die offizielle kirchliche Lehrmeinung, dass aufgrund der Sukzession eine engere Verbindung mit der Orthodoxie bestünde, aber eigentlich hat das keine praktische Auswirkung. Und von der "Gegenseite" betrachtet: Wieso sollten sie auch? Man kann es hier ja bei orthodoxen Christen nachlesen: die Gemeinsamkeit der Sukzession und der Sakramente hat praktisch für eine tatsächliche Ökumene eigentlich keinerlei Folgen. Wie ich sagte: der Graben durch Zeit und Kultur ist zu tief.
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overkott
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Re: Ökumene

Beitrag von overkott »

Ich denke, dass die Kirche sich erst einmal selbst evangelisieren muss, bevor wir über Ökumene sprechen können.

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cantus planus
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Re: Ökumene

Beitrag von cantus planus »

overkott hat geschrieben:Ich denke, dass die Kirche sich erst einmal selbst evangelisieren muss, bevor wir über Ökumene sprechen können.
:klatsch:
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HeGe
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Re: Ökumene

Beitrag von HeGe »

Die nächste Gruppierung von "Dunkelkatholiken" "am ultrarechten Rand" gibt ihre Meinung zum Ökumene-Aufruf kund: ;)

Forum Deutscher Katholiken: Es geht um Wahrheit, nicht um Taktik
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civilisation
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Re: Ökumene

Beitrag von civilisation »

Wie sagte einst der Lehrer zum Schüler:

"Sä faseln! Sätzen Sä säch!".
Ein Jahr nach dem Papstbesuch in Deutschland hat der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz die damaligen ökumenischen Verstimmungen von Erfurt auf einen «Regiefehler» zurückgeführt.
-> http://gloria.tv/?media=337441

Offenbar hat Herr Zollitsch sonst keine Probleme. :roll:

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Moser
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Re: Ökumene

Beitrag von Moser »

Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige ist neuer Ökumene-Beauftragter der DBK:

http://www.domradio.de/aktuell/84254/au ... -spur.html

Na, dann wollen wir mal hoffen, dass er nicht feige ist... :kugel:
Sorry, aber dieses schlechte Wortspiel MUSSTE einfach sein...

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taddeo
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Re: Ökumene

Beitrag von taddeo »

Moser hat geschrieben:Der Magdeburger Bischof Gerhard Feige ist neuer Ökumene-Beauftragter der DBK:

http://www.domradio.de/aktuell/84254/au ... -spur.html
Find ich gut. Er kennt sich auch mit den Ostkirchen aus, nicht nur mit DDRotestanten.

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Niels
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Re: Ökumene

Beitrag von Niels »

Interview mit Bischof Feige: http://www.kath.net/detail.php?id=38274

Daraus:
Für die katholische Kirche ist das Reformationsereignis kein Jubiläum, das man feiern kann.
:daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Niels
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Re: Ökumene

Beitrag von Niels »

"Nicht Ökumene im Gefühl, sondern im Glauben": http://www.kathnews.de/nicht-oekumene-i ... im-glauben
:daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

HeGe
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Re: Ökumene

Beitrag von HeGe »

- Nutzer nicht regelmäßig aktiv. -

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Niels
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Re: Ökumene

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Moser
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Re: Ökumene

Beitrag von Moser »

"Misstöne"

http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... elmann.php

(Es geht um verschiedene Konfessionen in einem evangelischen Kirchenchor)
katholisch.de hat geschrieben: Gerne würden wir mehr in katholischen Kirchengemeinden singen, so wie früher. Aber es ist selten geworden. Wir werden nicht mehr eingeladen, man findet keine Termine mehr oder ein Ansprechpartner fehlt. Wir haben immer öfter den Eindruck: Wir sind nicht willkommen. Und betreten beobachten wir Protestanten, dass die katholischen Sängerinnen und Sänger mit immer größerer Wut über ihre Pfarrer und ihre Kirche reden.
[...]
Zuhause war es ebenfalls Tradition, dass wir auch in einer katholischen Kirche zur Passion singen.[..]Der bisherige Priester wurde versetzt. Der neue Dechant hat unseren Auftritt verboten. Ab Palmsonntag, also dem Sonntag vor Ostern, hörten wir, erlaube er nur noch liturgische Musik. So sei die Regelung im Bistum. Das stimmt nicht, sagen die Katholiken in der Kantorei. Es gebe überhaupt keine Regelung, er wolle nur seine persönliche Auffassung durchsetzen. Und eigentlich sei er ja grundsätzlich gegen Ökumene. Die katholischen Sänger ärgern sich. Sie würden gern mit uns zusammen in mehr katholischen Gottesdiensten singen. Bei ihnen wächst Misstrauen gegen ihre eigene Kirche.
[...]
Was machen wir bloß, frage ich mich, wenn Bischöfe und Dechanten genau dieses gemeinsame Zeugnis [Anm.: von dem Papst Benedikt in Erfurt sprach] unterbinden?

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Florianklaus
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Re: Ökumene

Beitrag von Florianklaus »

Moser hat geschrieben:"Misstöne"

http://www.katholisch.de/de/katholisch/ ... elmann.php

(Es geht um verschiedene Konfessionen in einem evangelischen Kirchenchor)
katholisch.de hat geschrieben: Gerne würden wir mehr in katholischen Kirchengemeinden singen, so wie früher. Aber es ist selten geworden. Wir werden nicht mehr eingeladen, man findet keine Termine mehr oder ein Ansprechpartner fehlt. Wir haben immer öfter den Eindruck: Wir sind nicht willkommen. Und betreten beobachten wir Protestanten, dass die katholischen Sängerinnen und Sänger mit immer größerer Wut über ihre Pfarrer und ihre Kirche reden.
[...]
Zuhause war es ebenfalls Tradition, dass wir auch in einer katholischen Kirche zur Passion singen.[..]Der bisherige Priester wurde versetzt. Der neue Dechant hat unseren Auftritt verboten. Ab Palmsonntag, also dem Sonntag vor Ostern, hörten wir, erlaube er nur noch liturgische Musik. So sei die Regelung im Bistum. Das stimmt nicht, sagen die Katholiken in der Kantorei. Es gebe überhaupt keine Regelung, er wolle nur seine persönliche Auffassung durchsetzen. Und eigentlich sei er ja grundsätzlich gegen Ökumene. Die katholischen Sänger ärgern sich. Sie würden gern mit uns zusammen in mehr katholischen Gottesdiensten singen. Bei ihnen wächst Misstrauen gegen ihre eigene Kirche.
[...]
Was machen wir bloß, frage ich mich, wenn Bischöfe und Dechanten genau dieses gemeinsame Zeugnis [Anm.: von dem Papst Benedikt in Erfurt sprach] unterbinden?
Das übliche Gejaule. Ich kann es nicht mehr hören.

obsculta
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Re: Ökumene

Beitrag von obsculta »

Das übliche Gejaule. Ich kann es nicht mehr hören.
:ja: :ja: :ja:


Schon Mutti warnte dereinst: " Spiel nicht mit den Schmuddelkindern..."
Muß man sich ja nicht wundern,wenn die Gören verrotzt nach Hause kommen. :breitgrins:

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Moser
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Re: Ökumene

Beitrag von Moser »

Florianklaus hat geschrieben:Das übliche Gejaule. Ich kann es nicht mehr hören.
Das mag sein, aber in diesem konkreten Fall ist ja der Frust bei den Katholiken spürbar - sie seien zunehmend zornig, ärgerten sich zunehmend, das Misstrauen wachse.
Wie soll man denn deiner Meinung nach in einem solchen Fall handeln? Es schulterzuckend hinnehmen, dass sich Kirchenführung und Kirchenvolk zunehmend voneinander entfernen?
Die katholische Sopranistin hörte zu und berichtete, dass ihre Gemeinde vor vollendete Tatsachen gestellt worden sei. Dann sagte sie: "Wir haben da ja nichts zu melden. Wir werden von unserer Kirche behandelt wie dumme Kinder."
Der Autor, der ja evangelisch ist, beschreibt ja auch, dass die Protestanten in diesem Chor die zunehmende Wut ihrer katholischen Kollegen "betreten" beobachten. Ich interpretiere das so, dass sie nicht verstehen, dass die eigene Kirche einem soviel Anlass gibt, sich über sie aufzuregen. Das "Einverstanden-Sein" mit der eigenen Kirche dürfte bei Protestanten derzeit höher sein als bei Katholiken.

Wärst Du der im Artikel erwähnte kath. Dekan, was würdest Du denn diesen Leuten sagen (die ja nun zunächst mal nichts revolutionäres wollen, sondern lediglich in der kath. Kirche singen)?
Zuletzt geändert von Moser am Donnerstag 8. November 2012, 11:27, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Ökumene

Beitrag von taddeo »

Florianklaus hat geschrieben:Das übliche Gejaule. Ich kann es nicht mehr hören.
Man sollte hier zweierlei bedenken:
Erstens ist gerade die Kirchenmusik ein Bereich, in dem Ökumene so leicht und unproblematisch möglich ist wie sonst kaum in einem anderen - sofern man berücksichtigt, daß nicht jedes Musikstück im Gottesdienst einer "Glaubensgemeinschaft" in gleicher Weise hinpaßt. Wenn etwa am Karfreitag innerhalb des Nachmittagsgottesdienstes eine (bzw. die Johannes-)Passion gesungen wird, ist dagegen nichts einzuwenden - solange man dazu nicht etwa eines der protestantischen Passionsoratorien heranzieht, sondern eine der liturgischen Evangelienvertonungen.
Und zweitens scheinen die katholischen Sänger hier nicht recht informiert zu sein, denn selbstverständlich gibt es für die Kirchenmusik Vorschriften in jedem Bistum - zumindest die allgemeinkirchlichen. Wenn der Dechant für die Karwoche ausschließlich "liturgische" Musik einfordert, ist er eh noch ziemlich liberal, sofern man aus dieser Aussage folgern wollte, daß er die restlichen 51 Wochen ein Auge zudrücken würde.

Die Zitate zeugen - wie fast immer in solchen Fällen - von einer grassierenden Ahnungslosigkeit des katholischen Parts, die dann zu antikatholischen Ressentiments führt. Schade.

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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

Moser hat geschrieben:Das mag sein, aber in diesem konkreten Fall ist ja der Frust bei den Katholiken spürbar - sie seien zunehmend zornig, ärgerten sich zunehmend, das Misstrauen wachse.
Wie soll man denn deiner Meinung nach in einem solchen Fall handeln? Es schulterzuckend hinnehmen, dass sich Kirchenführung und Kirchenvolk zunehmend voneinander entfernen?
Ein Hauptproblem liegt doch wohl darin, dass von Vielen die Messe mit einer Folkloreveranstaltung verwechselt wird.
Es steht eben nicht die lokale Tradition "haben wir doch immer so gemacht, uns es war so schön" im Mittelpunkt, sondern allein die Anbetung und Verehrung von Christus und auf Ihn hin zu wachsen.
Das muss im Zentrum stehen, und andere Interessen müssen dem gegenüber demütig zurückstehen ! - und das ist einigen Leuten anscheinend fremd.
taddeo hat geschrieben:Die Zitate zeugen - wie fast immer in solchen Fällen - von einer grassierenden Ahnungslosigkeit des katholischen Parts, die dann zu antikatholischen Ressentiments führt. Schade.
Ja, darauf kommt es wohl hinaus, fürchte ich ! - wobei sie sich die Ahnungslosigkeit wahrscheinlich mit dem protestantischen Part teilen.

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Florianklaus
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Re: Ökumene

Beitrag von Florianklaus »

Den Sachverhalt bezüglich der Rechtslage in dem betroffenen Bistum kenne ich nicht und kann daher dazu nichts sagen.

Was mich immer nervt, ist die mangelnde Katechese über die Unterscheidungslehren bzw. die aus diffusen Bauchgefühlen gesteuerte völlige Ignoranz gegenüber theologischen Sachverhalten und der kirchlichen Lehre. Tatsache ist doch, daß wir Katholiken bei ökumenischen Veranstaltungen immer die Verlierer sind. Von uns erwartet man, daß wir auf Marien- und Heiligenverehrung, Eucharistie und eucharistische Anbetung und anderes mehr verzichten, um die Protestanten nicht auszugrenzen. Kompromisse von Seiten der Protestanten sind nicht zu erwarten. Daß wir damit unsere katholische Identität zur Disposition stellen, wird übersehen. Der kleinste gemeinsame Nenner ist eben protestantisch und von der katholischen Fülle weit entfernt.

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Reinhard
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Re: Ökumene

Beitrag von Reinhard »

Florianklaus hat geschrieben:Tatsache ist doch, daß wir Katholiken bei ökumenischen Veranstaltungen immer die Verlierer sind.
Dem widerspreche ich.
Die von Dir angesprochenen faulen Kompromisse, und die Gefahr des Substanzverlustes gibt es da, wo "Ökumene" auf politischer Ebene betrieben wird, in jener unsäglichen Verwaltungsökumene. Da gelten Deine Einwände uneingeschränkt !

Etwas ganz anderes ist die Ökumene vor Ort, gerade in der Diaspora. Wenn wir als Christen mit verschiedenem Hintergrund das miteinander tun, was wir miteinander tun können, nämlich uns gegenseitig in der Liebe zu Christus bestärken, zusammen zu beten, zusammen die Bibel lesen und über unseren Glauben reden, dann führt uns das nicht von Gott weg, sondern dient Seinem Reich und der Kirche.

Da geht es nicht um Kompromisse, sondern um die Ausrichtung auf Gott. Die können - und müssen - wir sehr wohl tun, auch zusammen.
Dabei verlieren wir nichts von der katholischen Fülle, sondern geben den Protestanten etwas davon ab, oder zeigen sie ihnen zumindest.

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Florianklaus
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Registriert: Donnerstag 20. November 2008, 12:28
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Re: Ökumene

Beitrag von Florianklaus »

Reinhard hat geschrieben:
Florianklaus hat geschrieben:Tatsache ist doch, daß wir Katholiken bei ökumenischen Veranstaltungen immer die Verlierer sind.
Dem widerspreche ich.
Die von Dir angesprochenen faulen Kompromisse, und die Gefahr des Substanzverlustes gibt es da, wo "Ökumene" auf politischer Ebene betrieben wird, in jener unsäglichen Verwaltungsökumene. Da gelten Deine Einwände uneingeschränkt !

Etwas ganz anderes ist die Ökumene vor Ort, gerade in der Diaspora. Wenn wir als Christen mit verschiedenem Hintergrund das miteinander tun, was wir miteinander tun können, nämlich uns gegenseitig in der Liebe zu Christus bestärken, zusammen zu beten, zusammen die Bibel lesen und über unseren Glauben reden, dann führt uns das nicht von Gott weg, sondern dient Seinem Reich und der Kirche.

Da geht es nicht um Kompromisse, sondern um die Ausrichtung auf Gott. Die können - und müssen - wir sehr wohl tun, auch zusammen.
Dabei verlieren wir nichts von der katholischen Fülle, sondern geben den Protestanten etwas davon ab, oder zeigen sie ihnen zumindest.

Gerade Dein Beispiel sehe ich eher als einen Beleg für die Richtigkeit meiner Aussage. Gemeinsames Bibellesen mit Protestanten ohne Anleitung durch einen katholischen Theologen blendet die kirchliche Überlieferung aus und fördert bei teilnehmenden Katholiken ein schon weithin vorhandenes "sola scriptura"-Bauchgefühl.

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