100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

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Gamaliel
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100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

In wenigen Tagen – am 8. August 2010 – jährt sich zum hundertsten Mal die Veröffentlichung des „Erstkommuniondekrets“, das vom hl. Papst Pius X. erlassen wurde und seinem Inhalt nach bis heute uneingeschränkt in Geltung ist.

Das kurze Dekret namens „Quam singulari“ kann auf der auch sonst empfehlenswerten Seite ( ;D ) „Domus Ecclesiae“ in deutscher Übersetzung nachgelesen werden.

Ich möchte es nicht verabsäumen, auf dieses äußerst bedeutende Dekret hinzuweisen und alle ermutigen, die kurze Zeit, die zu seiner Lektüre erforderlich ist, zu investieren, um die Ausführungen zu verkosten und zu bedenken. Der bevorstehende Jahrestag soll zu diesem überaus nützlichen Studium als besonderer Anreiz dienen.

Schon als Pfarrer von Salzano führte Don Sarto (= Pius X.) die Kinder seiner Gemeinde im Alter der Unterscheidung (also sobald sie einigermaßen zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten) zur hl. Erstkommunion. Als Papst machte er diese Praxis, die in voller Übereinstimmung mit dem früheren Brauch der lateinischen Kirche steht, allen Pfarrern und Eltern zur schweren Gewissenspflicht.
Auch heute obliegt allen katholischen Eltern die schwere Pflicht ihre Kinder rechtzeitig zur hl. Beichte und Kommunion zu führen. Die diesbezügliche Anordnung des Heiligen – die auch im neuen Kirchenrecht von 1983 enthalten ist – lautet:
Das Unterscheidungsalter, sowohl für die Beichte, als auch für die heilige Kommunion, ist dann, wenn das Kind zu denken beginnt, das bedeutet, ungefähr ab dem siebten Lebensjahr, manchmal etwas später, jedoch auch früher. Von dieser Zeit an beginnt die Pflicht, dem Doppelgebot der Beichte und der Kommunion Genüge zu leisten.
Daß es hier jedoch keineswegs um eine bloße „Pflicht“ oder gar „Last“ geht, wird im Dekret des Papstes schön ausgeführt, wenn er über den Sinn dieser Vorschrift und die Wirkungen des Empfangs der himmlischen Speise in den Seelen der Kinder spricht.

Schön paßt zu seinen Ausführungen die Communio-Antiphon, die die Kirche am Fest des hl. Pius X. betet:
Mein Fleisch ist wahrhaft eine Speise, mein Blut ist wahrhaft ein Trank. Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir und ich bleibe in ihm. (Joh 6, 56f)
Sancte Pie X, ora pro nobis!

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Robert Ketelhohn
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Clemens
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Clemens »

Und wie war das bis vor 101 Jahren?
Landschaftlich unterschiedlich?
Ab welchem Alter ging man in Deutschland zur Kommunion?

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Clemens hat geschrieben:Und wie war das bis vor 101 Jahren?
Landschaftlich unterschiedlich?
Hast Du etwa das verlinkte Dekret noch nicht gelesen? :pfeif:
Quam singulari hat geschrieben:Je nach den verschiedenen Ortsgebräuchen oder der Meinungen wurde daher für die Erstkommunion auf der einen Seite das Alter auf zehn oder zwölf Jahre, auf der anderen Seite auf vierzehn oder mehr Jahre festgesetzt. Vor Erreichung des vorgeschriebenen Alters wurden Kinder oder Heranwachsende nicht zugelassen.
Clemens hat geschrieben:Ab welchem Alter ging man in Deutschland zur Kommunion?
Auch hier gab es partikularrechtlich unterschiedliche Regelungen. In der Diözese Rottenburg wurden die Kinder um die Jahrhundertwende z.B. regelmäßig in ihrem 13. Lebensjahr zur hl. Kommunion zugelassen; fähigere auch früher, aber nie vor vollendetem 11. Lebenjahr.

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Clemens
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Clemens »

Gamaliel hat geschrieben:
Clemens hat geschrieben:Und wie war das bis vor 101 Jahren?
Landschaftlich unterschiedlich?
Hast Du etwa das verlinkte Dekret noch nicht gelesen? :pfeif:
Nö! :ikb_shy:

Aber jetzt weiß ich ja trotzdem mehr... :klatsch:

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Nach dem Erlaß des Erstkommuniondekrets durch Papst Pius X., sind in den verschiedensten Sprachen Kommentare zu diesem wichtigen Dekret erschienen. An brauchbaren und online verfügbaren Texten, sei dieser englischsprachige Kommentar von F.M. de Zulueta, S.J. aus dem Jahr 1911 empfohlen.

Early First Communion – A commentary upon the decree „Quam singulari“




O salutaris hostia,
quae caeli pandis ostium,
bella premunt hostilia,
da robur, fer auxilium.
---
O Erlösung bringendes Opferlamm,
das die Türe des Himmels öffnet;
bedrängen uns feindliche Anfechtungen,
dann verleihe Kraft, bringe Hilfe.
(aus dem Hymnus „Verbum supernum prodiens“ des hl. Thomas von Aquin von der Laudes des Fronleichnamsfestes)

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Einige wichtige Feststellungen im Erstkommuniondekret, die gegenwärtig nichts von ihrer Bedeutung eingebüßt haben:


1. Eine jansenistische Auffassung vom Kommunionempfang ist ganz und gar zurückzuweisen.

Im Jahr 1690 verurteilte das Hl. Offizium folgende Thesen des Jansenisten Antonine Arnauld:
Für gottlos sind zu erachten, die ein Recht auf den Empfang der Kommunion vorschützen, ohne zuvor eine angemessene Buße für ihre Vergehen getan zu haben. (DH 2322)

Ebenso sind von der heiligen Kommunion fernzuhalten, denen noch keine reinste und jeglicher Vermischung ledige Liebe zu Gott innewohnt. (DH 2323)
Einer solchen Sichtweise, die trotz der Verurteilung 1690 keineswegs ausgerottet wurde, hält der hl. Pius X. entgegen, daß die hl. Kommunion keine Spezialbelohnung für heiligmäßige Seelen ist, sondern daß sie gerade den Kranken und im geistlichen Leben Ringenden als Stärkung und Heilmittel zu reichen ist. Wer sich also – das Freisein von schwerer Sünde vorausgesetzt – aus scheinbarer Demut (grundsätzlich) vom Empfang der hl. Eucharistie fernhält, der huldigt einer völlig irrigen Spiritualität.

Hier muß entgegen jansenistischen Vorstellungen ebenfalls betont werden, daß die stärkenden Qualitäten der hl. Kommunion wesentlich aus ihrem Empfang selbst kommen (ex opere operato) und daß diese nicht primäre Frucht unserer Andachtsmethoden, „guten Werke“,… sind. Folglich sind auch Kinder nicht mit ungebührlichen „Vorbereitungspaketen“ bzw. „Danksagungsmarathons“ bzgl. des Kommunionempfangs zu quälen.



2. Papst Pius X. erkennt ganz richtig, daß eines der großen Zeitübel die Trennung der Menschen (und in weiterer Folge der Gesellschaften) von Gott ist. Daran hat sich auch gegenwärtig nichts geändert. Ein Blick in die immer gottloseren Staaten, ein Blick in die diesen Staaten entsprechende Gesetzgebung und Rechtsprechung, ein Blick in den verdorbenen Schulunterricht,… gibt darüber hinreichend Aufschluß. Ein solches Umfeld ist nicht angetan die Menschen auf den Himmel vorzubereiten.

Unter diesen Gegebenheiten stellt sich der Empfang der hl. Kommunion als ideales Gegenmittel dar, ist er doch gerade die innigste Vereinigung mit Gott in dieser Welt. Weiters wirkt der Empfang des unter der Gestalt des Brotes verborgenen Gottes effektiv dem Materialismus und Sensualismus unserer Zeit entgegen.
Insofern ist die Frühkommunion der Kinder auch ein guter Schutz für sie, um den Lockungen ihrer Umgebung wirksam entgegentreten zu können. Es verwundert daher nicht, daß Pius X. auf einen frühen Kommunionempfang drängt und die Sorge darum den Eltern und Pfarrern zur schweren Gewissenspflicht macht.
Das heutzutage allenthalben praktizierte Verschieben des Kommunionalters nach hinten und der der individuellen Entwicklung keineswegs Rechnung tragende klassenweise Kommunionempfang, stehen diesen Anordnungen (die sich sachlich auch im CIC 1983 finden) entgegen und berauben die Kinder vieler und wichtiger Gnaden.

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ad-fontes
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von ad-fontes »

Wäre es dann nicht konsequent, daß Unterscheidungskriterium fallen zu lassen und die Erstkommunion unmittelbar nach der hl. Taufe zu spenden?
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

@ad-fontes

Konsequent schon, ob aber auch angemessen, notwendig, klug,... obliegt der Entscheidung des Papstes und dieser hat eine solche Anpassung an frühere Gebräuche offensichtlich für nicht erforderlich angesehen.

Im übrigen hält das Dekret fest:
Das Konzil von Trient (Sess. XXI, De Communione, cap. 4) hat die alte Praxis, den Kindern bereits bevor sie zum Gebrauch der Vernunft gelangt sind, die Eucharistie zu reichen, nicht verworfen.

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Gamaliel hat geschrieben:...der der individuellen Entwicklung keineswegs Rechnung tragende klassenweise Kommunionempfang, stehen diesen Anordnungen (die sich sachlich auch im CIC 1983 finden) entgegen und berauben die Kinder vieler und wichtiger Gnaden.
Jener texanische Priester, auf den ich hier verwiesen habe, zeigt - wie mir soeben zufällig auffiel - daß es auch anders geht. In seinem aktuellen Pfarrbrief liest man u.a. zur Erstkommunionvorbereitung:
As in the past, there will be no annual First Holy Communions, Confessions, and Confirmations. In order to do more to ensure that the SACRAMENTS received are based more on the person’s faith and his/her receptivity to God’s Grace, all Baptisms, First Communions, First Confessions, Confirmations, and Marriages will be done on an individual basis.

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Niels
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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holzi
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von holzi »

Es gibt ja auch das Beispiel von Herz Jesu in München (Niels, HeGe: ihr erinnert euch noch an den Rudi, der das in Bensberg erzählt hat?). Deren Pfarrer - jeglichen Traditionalismus unverdächtig - macht das auch so.

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Niels
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Niels »

Ja, ich erinnere mich. :daumen-rauf:
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Hand auf’s Herz, wissen wir über die verschiedenen Wirkungen der Eucharistie hinreichend Bescheid? Der bevorstehende Jahrestag des Erstkommuniondekrets von Papst Pius X. könnte Anlaß sein, sich wieder einmal z.B. anhand eines Katechismus damit zu beschäftigen.

In ausführlicher Weise geschieht dies in einem online verfügbaren Buch. Sein Wert besteht unter anderem darin, daß es die einzelnen Wirkungen der Eucharistie kapitelweise durchgeht und jeweils (mit reichen Quell- und Zitatangaben) die Lehre der Väter, des Lehramts und bedeutender Theologen dazu darstellt. Allen sei die wenigstens abschnittsweise Lektüre dieses Buches empfohlen; ich habe es mit Gewinn gelesen.

„Die Wirkungen der hl. Kommunion“

von Max Heimbucher, erzbischöflicher Seminarpräfekt in Freising


Einige in diesem Buch behandelte Aspekte des allerheiligsten Altarsakramentes:


1. Einigende Wirkungen der hl. Kommunion

Die Hauptwirkung der hl. Kommunion besteht in der innigsten Vereinigung des Empfängers mit Christus. Der Empfang des unter den Gestalten wahrhaft, wirklich und wesentlich gegenwärtigen Christus führt zu einer:

- materielle Einigung: Berührung unseres Leibes mit dem Leib Christi (vermittels der Gestalten)
- geistige Einigung: diese ist jedoch zugleich eine sakramentale, folglich ist sie viel inniger als eine bloß geistige Einigung (z.B. durch den Glauben)

Soziale Bedeutung der eucharistischen Einigung:

- Verbindung der Gesamtheit der Gläubigen mit Christus (alle, die kommunizieren, werden ein Leib mit Christus, dem Haupt des mystischen Leibes)
- Verbindung der Gläubigen untereinander (hl. Augustinus – „panis concordiae“)


2. Reinigende Wirkungen der hl. Kommunion

- sie tilgt läßliche Sünden
- sie tilgt indirekt (ex opere operantis) Sündenstrafen
- sie bewahrt vor künftigen Sünden (Schutz vor den Versuchungen Satans, Minderung der sinnlichen Begierlichkeit)


3. Heiligende Wirkungen der hl. Kommunion

Die hl. Kommunion erhält und nährt das übernatürliche Leben der Seele. Näherhin:

- vermehrt sie die heiligmachende Gnade
- mehrt und nährt sie die theologischen Tugenden (Glaube, Hoffnung, Liebe)
- nährt sie die sieben Gaben des Hl. Geistes in der Seele
- verleiht sie aktuelle Gnaden (die zur Betätigung der Tugenden nötig sind)


4. Heilende Wirkungen der hl. Kommunion

Unter den zahlreichen heilenden Wirkungen, die das Buch erwähnt, sei exemplarisch nur eine erwähnt, nämlich daß die hl. Kommunion die ungeordnete Begierlichkeit in uns (durch Mehrung der Liebe, Stärkung des Willens,…) vermindert.




Der hl. Papst Pius X. wollte, daß dieser reiche Schatz den Kindern nicht vorenthalten wird!

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Der Jahrestag ist gekommen!



Hymnus der Matutin des Fronleichnamsfestes:
(Sacris solemniis iuncta sint gaudia)
Mit den heiligen Feiertagen seien Freuden vereint, und aus
des Herzens Grund mögen Lobgesänge erklingen; es weiche das
Frühere, neu sei alles: die Herzen, Lieder und Werke.

Das letzte Abendmahl wird ins Gedächtnis gerufen, an dem,
wie wir für wahr halten, Christus das Lamm und ungesäuertes
Brot den Brüdern gegeben hat gemäß den Bestimmungen, die
für die Altväter gesetzlich waren.

Nach dem vorbildlichen Lamme, da das Mahl beendet war,
wurde, wie wir bekennen, der Leib des Herrn von seiner Hand
den Jüngern dargereicht: wie allen der ganze, so jedem der ganze [Leib].

Er gab den Schwachen die Speise des Leibes und den Traurigen
den Becher des Blutes, indem er sprach: Nehmet hin den Kelch,
den ich euch gebe, trinket alle daraus.

So setzte er dieses Sakrament ein, dessen Verwaltung er allein
den Priestern übergeben wissen wollte, denen es daher zusteht,
selbst es zu empfangen und den anderen es auszuspenden.

Das Engelsbrot wird Brot der Menschen; das Himmelsbrot
macht ein Ende den Vorbildern: o wunderbare Erscheinung
den Herrn genießt der arme und demütige Knecht.

Dich, o dreieiniger Gott, bitten wir, besuche du uns, so wie
wir dich verehren, auf deinen Wegen führe uns, wohin wir streben,
nämlich zu dem Lichte, in welchem du wohnst. - Amen.

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Today's world requires lower age for first communicants, stresses Vatican prefect

Daraus:
Children must not be deprived of the Eucharist, a source of grace and assistance to them as they begin their walk with Jesus, stressed the Vatican prefect of the congregation for sacraments.

In an article in L'Osservatore Romano to mark the 100-year anniversary of a papal decree which lowered the age of first communicants, Cardinal Antonio Cañizares underscored that children should still be allowed to receive the Eucharist as soon as they are able.
[...]
Cardinal Cañizares said that rather than continuing a trend which sees children receive communion ever later, if nothing else, today they should be able to receive it earlier than ever.
Es ist erfreulich, daß wenigstens der zuständige Kurienkardinal auf die 100-Jahr-Feier des Dekrets von Papst Pius X. hinweist und seine Bedeutung für die Gegenwart hervorhebt. :klatsch:

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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Inzwischen ist die Meldung auch im deutschen Sprachraum angekommen:

Berauben wir die Kinder nicht der Gabe Gottes!

Daraus:
Kardinal Antonio Cañizares Llovera, der Präfekt der Liturgie-Kongregation, möchte die Erstkommunion bereits mit sechs Jahren einführen.

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Niels
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Niels »

:daumen-rauf:
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Christiane
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Christiane »

Gamaliel hat geschrieben: 2. Reinigende Wirkungen der hl. Kommunion

- sie tilgt läßliche Sünden
Was ich mich immer mal wieder frage ist, wenn ich regelmäßig die Kommunion empfange (was ich tue), tue ich dann mit dem Beichten meiner lässlichen Sünden etwas überflüssiges. Ich hoffe doch nicht.

Christiane
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Niels
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Niels »

Definitiv nicht... :neinfreu:
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Linus
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Linus »

Christiane hat geschrieben:
Gamaliel hat geschrieben: 2. Reinigende Wirkungen der hl. Kommunion

- sie tilgt läßliche Sünden
Was ich mich immer mal wieder frage ist, wenn ich regelmäßig die Kommunion empfange (was ich tue), tue ich dann mit dem Beichten meiner lässlichen Sünden etwas überflüssiges. Ich hoffe doch nicht.

Christiane
Nö, wenn es nur läßliche Sünden sind nennt man das Andachtsbeichte.

Linus, bei der persönlichen Gewissenerforschung immer noch Schwierigkeiten habend, ob die Sünde denn nun läßlich oder schwer sei, deshalb alles was einfällt, beichtend.
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Gamaliel
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Gamaliel »

Christiane hat geschrieben:Was ich mich immer mal wieder frage ist, wenn ich regelmäßig die Kommunion empfange (was ich tue), tue ich dann mit dem Beichten meiner lässlichen Sünden etwas überflüssiges. Ich hoffe doch nicht.
Wie Niels schon sagte, Letzteres ist nicht der Fall.

Im Gegenteil, beide Sakramente ergänzen sich. Abgesehen davon, daß die hl. Kommunion nicht automatisch alle läßlichen Sünden tilgt, verleiht die hl. Beichte auch eine spezielle Sakramentsgnade, um uns vor dem Rückfall in die (läßliche) Sünde zu bewahren und den Beichtvorsatz gut erfüllen zu können.
Daneben ist der Empfang der hl. Beichte zur Gewinnung von Ablässen erforderlich, außerdem schult die vorausgehende Gewissenerforschung unser Gewissen und läßt uns unsere (Haupt-)Fehler besser erkennen. Die Ratschläge des Beichtvaters sind auch von Nutzen.

Es gibt also viele Gründe (ich habe nicht alle aufgezählt!) regelmäßig zur hl. Beichte zu gehen, auch wenn man sich keiner schweren Sünde bewußt ist und außerdem häufig/täglich kommuniziert.

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Christiane
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Re: 100 Jahre Erstkommuniondekret "Quam singulari" Papst Pius X

Beitrag von Christiane »

Danke euch drein. Dann bin ich ja beruhigt. :ja:
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