ad_hoc hat geschrieben:Wohl das Kreuz des Hl. Franziskus. Ich kenne es allerdings etwas anders.
Nein, der Stil ist nur ähnlich (byzantinisch).
[Link nachgetragen: dieser ital.-byz. Stil heißt [url=http://universal_lexikon.deacademic.com/269956/Maniera_greca]Maniera Greca[/url] (wird hier erklärt).]
Dem Bildlink ist meine ich zu entnehmen, dass es in Pisa hängt oder von dort stammt.
http://www.ruicon.ru/images/arts/icons/ ... nd_SMA.jpg
Hier steht zwar "1230-40" (als Entstehungszeitraum?), aber solche Kreuze in Italien stammen oft auch aus der Beute von 1204 und den Folgejahren. Beim Kruzifix von S. Damiano ist das sogar glaube ich mal vermutet worden, dass es erst kurz vor der Vision nach Assisi gebracht worden war und eigtl. aus dem Osten stammt.
Mit der Darstellung auf dem Kreuzstab von Goldlake haben sie wenig gemein.
Christusdarstellungen, bei denen der Gekreuzigte die Arme vom Querbalken gelöst hat, gibt es ja z.B. auf den Bildern, auf denen er den hl. Bernhard (oder andere Heilige) umarmt. Ziemlich unerklärlich ist wohl dieses Beispiel:
Juergen hat geschrieben:Bei dem neuen Kreuzstab ist es aber eine Figur, die (noch) halb gekreuzigt ist (an den Füßen) und obenrum die Hände so gen Himmel streckt, daß man sich an die Himmelfahrtsdarstellung auf dem Isenheimer Altar erinnert fühlt. Das ganze von Zacken umgeben, die an das Licht des Ostermorgens erinnern.
Es ist gleichsam so, als sei Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt als zeitgleich am Kreuz stattfindende Ereignisse dargestellt. — Ich finde das nicht nur gewöhnungsbedürftig, sondern auch fragwürdig.
Da ist schon was dran, allerdings rechtfertigt die Beobachtung, dass in dieser künstlerisch eigenwilligen Darstellung Kreuz und Auferstehung in eins fließen, keineswegs die von dem Blogger Mundabor konstruierte These, der Papst verleugne das Kreuz und sei Anhänger eines hedonistischen Spaßchristentums. Das ist hanebüchener Blödsinn (genauso wie die neuesten Vorwürfe desselben Bloggers, wonach der Papst angeblich allein schon deswegen keinen geistlichen Tiefgang haben könne, weil er sagt, er möge Tango).
Er projiziert einfach seine kulturpessimistischen Vorurteile auf einen Papst, der ihm nicht geheuer (weil nicht reaktionär genug) ist. Gerade in der Biografie Bergoglios gibt es aber für Verdächtigungen, er habe kein Verhältnis zum Leiden und strebe eine leidensbefreite Spiritualität an, überhaupt keinen Anhalt. Der Papst ist weltoffen und zugleich geistlich, und das stört diejenigen, die meinen, Weltoffenheit und Katholizismus vertrügen sich nicht, weil die Welt böse sei und man gegen sie kämpfen müsse. Deshalb verstehen sie auch den Papst nicht, zumal er sich speziell in dieser Hinsicht doch deutlich von dem der "Welt" und dem so gen. "Zeitgeist" gegenüber doch ziemlich reservierten und kritischen Benedikt XVI. unterscheidet.
Das alles hat mit diesem »Resurrexifix« aber nicht das Geringste zu tun. Das könnte man selbstverständlich auch ganz anders deuten als dieser Blogger das tut (statt eine Relativierung des Kreuzes darin sehen zu wollen, könnte man ja auch eine Verklärung oder einen Sieg des Kreuzes darin sehen oder Ähnliches).
[Edit: Link nachgetragen]