Die Rolle der Frau

Allgemein Katholisches.
Matti
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Die Rolle der Frau

Beitrag von Matti »

Hallo liebe Foris,

in diesem Thread sollen Infos, Nachrichten, neue (und alte) Sichtweisen...zum Thema "frau und kirche" Raum haben.

Aufrecht gehn - Frauen wollen auch in der katholischen Kirche nicht mehr nur Dienerinnen sein. Wütende Proteste aus dem Vatikan zeigen uns: Der Weg ist dornig. Aber er ist unumkehrbar
...Wer die Unterschiede zwischen den Geschlechtern nivelliere, argumentiert der Vatikan, inspiriere Ideologien, die die Familie in Frage stellten, Homosexualität und neue Modelle polymorpher Sexualität förderten.

Solch undifferenzierte Argumentation lassen sich die Katholikinnen nicht mehr bieten. Sie schreiben: "In holzschnittartiger Vereinfachung werden Feindbilder an den Anfang gestellt, um dann die weltweite Frauenbewegung ablehnen zu können. Diese Missachtung von Frauen und von Anliegen der Frauenbewegung verletzt Frauen, da ihnen unterstellt wird, sie würden in verurteilenswerter Weise nach Macht streben."
Und hier noch 10 Gründe, in der Kirche zu bleiben ;)
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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Laut einem Interview von Papst Benedikt 16. gehen die Berufungen von Frauen in Ordnesgemeinschaften zurück, dieses Interview gab's noch als Kardinal.

Ecce Homo
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Re: frau und katholische kirche

Beitrag von Ecce Homo »

Aufrecht gehn - Frauen wollen auch in der katholischen Kirche nicht mehr nur Dienerinnen sein. Wütende Proteste aus dem Vatikan zeigen uns: Der Weg ist dornig. Aber er ist unumkehrbar
Wenn ich aus dem Artikel das schon lese, dann kommt es mir hoch:
Frauen wollen auch in der katholischen Kirche nicht mehr nur Dienerinnen sein. Wütende Proteste aus dem Vatikan zeigen uns: Der Weg ist dornig. Aber er ist unumkehrbar
Denen geht es nur darum, dass sie Ämter und Macht haben, aber nicht darum, den Menschen zu dienen. Finde ich ehrlich ehrlich mies. Die haben das Priesteramt nicht verstanden. Genau wie manche ([Punkt] NICHT alle!) Laien, die lieber im Gottesdienst liturgische Kleiderständer spielen wollen, als zu den Kranken zu gehen. Ach Mensch, der Gedanke verdirbt mir den Sonntag....
:nein:

Matti
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Re: frau und katholische kirche

Beitrag von Matti »

Beichtkind hat geschrieben:Denen geht es nur darum, dass sie Ämter und Macht haben, aber nicht darum, den Menschen zu dienen.
Ach ja? Hast du mit betroffenen Frauen gesprochen? Oder woher weißt du das?

Im Artikel wurde dein "Einwand" schon erwidert:
Waltraud Schwab hat in der taz hat geschrieben:Solch undifferenzierte Argumentation lassen sich die Katholikinnen nicht mehr bieten. Sie schreiben: "In holzschnittartiger Vereinfachung werden Feindbilder an den Anfang gestellt, um dann die weltweite Frauenbewegung ablehnen zu können. Diese Missachtung von Frauen und von Anliegen der Frauenbewegung verletzt Frauen, da ihnen unterstellt wird, sie würden in verurteilenswerter Weise nach Macht streben."
Beichtkind hat geschrieben:...Ach Mensch, der Gedanke verdirbt mir den Sonntag....:nein:
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Schöne Sonntagsgrüße
Matti
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Justus
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Beitrag von Justus »

Ich habe soeben den Internet-Link gelesen. Furchtbar, dass wir in einer Zeit leben, wo man die Kirche öffentlich mit Dreck beschmeißen darf! Wer solches tut, der beschmutzt den Namen unseres Herrn! Wie konnte das einst christliche Abendland derart tief sinken?

Matti
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Beitrag von Matti »

Knecht Ruprecht hat geschrieben:Laut einem Interview von Papst Benedikt 16. gehen die Berufungen von Frauen in Ordnesgemeinschaften zurück, dieses Interview gab's noch als Kardinal.
Bitte erläutere diesen Einwurf doch. Was hat der Rückgang von Berufungen in Frauenorden mit der Stellung der Frau in der katholischen Kirche insgesamt zu tun?

Rückläufig sind sowohl die Mitgliederzahlen in Frauen- wie in Männerorden. Auffallend ist, dass ein Rückgang bei den kontemplativen Gemeinschaften kaum feststellbar ist. Warum bei den tätigen Orden die Berufungen drastisch zurückgehen, hat wohl viele Gründe. Wenn denn diese komplexe Frage letztlich überhaupt beantwortet werden kann.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Im Artikel stand über die Autorin:
WALTRAUD SCHWAB, Berlin-Reporterin der taz, ist in den Achtzigerjahren aus der katholischen Kirche ausgetreten
Ob sie nur wegen der "Frauenfrage" gegangen ist? :hmm:

Verkündigungstechnisch gesehen ist die Begrenzung der Priesterweihe auf Männer ein (kleineres) Problem.
Leute, die sich mit den Glaubenswahrheiten schwer tun oder verlangen, dass die nach außen sichtbare Kirche ein Ort für intelligente, umgängliche und herzensgute Menschen ist (und zwar nur für diese und andere rausgeschmissen werden), würden aber auch etwas Störendes finden, wenn die Kirche Frauen weihen würde.

Papst Johannes Paul II. hat mehrfach darauf hingewiesen: vor Gott und der Kirche sind Männer und Frauen gleichwertig.
Zuletzt geändert von Petra am Sonntag 14. August 2005, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.

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Knecht Ruprecht
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Beitrag von Knecht Ruprecht »

Matti hat geschrieben:
Knecht Ruprecht hat geschrieben:Laut einem Interview von Papst Benedikt 16. gehen die Berufungen von Frauen in Ordnesgemeinschaften zurück, dieses Interview gab's noch als Kardinal.
Bitte erläutere diesen Einwurf doch. Was hat der Rückgang von Berufungen in Frauenorden mit der Stellung der Frau in der katholischen Kirche insgesamt zu tun?

Rückläufig sind sowohl die Mitgliederzahlen in Frauen- wie in Männerorden. Auffallend ist, dass ein Rückgang bei den kontemplativen Gemeinschaften kaum feststellbar ist. Warum bei den tätigen Orden die Berufungen drastisch zurückgehen, hat wohl viele Gründe. Wenn denn diese komplexe Frage letztlich überhaupt beantwortet werden kann.
Ich bezog mich ausschließlich auf den Threadtitel. Auf den TAZ Bericht wollte ich gar nicht eingehen, weil das keine kirchennahe Zeitung ist und ich Verlautbarungen zur Kirche nur von kirchennahen Organen ernstnehme.

Und das sich weniger Frauen zu Ordensgemeinschaften berufen fühlen ist etwas Nagatives. Weil Ordensgemeinschaften zum Kreis der Katholischen Kirche gehören. Und der Punkt dass Frauen keine Priester werden können ist genauso kirchenfern wie der Punkt dass Männer keine Kinder gebären können.

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Hallo Matti, mit einem solchen Artikel einer offenkundigen Apostatin mich auseinanderzusetzen fällt mir einigermaßen schwer. Wozu das? Ich habe nicht den Eindruck, daß es der Dame um die Kirche, um Jesus Christus oder wenigstens um ihr eigenes Seelenheil ginge. Statt dessen will sie der Kirche gewisse moderne Ideologismen überstülpen. Was soll ich darauf erwidern?

Bloß zu einem Punkt ein Wort:
Waltraub Schwab (in der „Taz“) hat geschrieben:Im Zuge der zweitausendjährigen Geschichte des Christentums sind Frauen aus dem Priesteramt, das ihnen in vorchristlicher Zeit gar als Privileg zukam, entfernt worden.
Jawohl, Gott sei Lob. Und nicht nur sie, auch die männlichen Götzenpriester: Das ganze heidnische, götzendienerische Priestertum ist in der Kirche aufgehoben. Wer in die Kirche findet, sagt sich davon los, indem er Satan widersagt.

Und nicht bloß das heidnische Priestertum, auch das levitische ist samt dem Tempeldienst des Alten Bundes aufgehoben. Wir haben einen einzigen Hohenpriester und König: Jesus Christus. Er ist der eigentlich Handelnde im Sakrament, ihn stellt gleichsam der das Sakrament zelebrierende Priester dar.
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Petra
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Beitrag von Petra »

Hallo Matti,

siehst du es denn ähnlich, wie in dem Artikel von Frau Schwab?

Ecce Homo
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Re: frau und katholische kirche

Beitrag von Ecce Homo »

Matti hat geschrieben: Ach ja? Hast du mit betroffenen Frauen gesprochen? Oder woher weißt du das?
Im Artikel wurde dein "Einwand" schon erwidert:
Waltraud Schwab hat in der taz hat geschrieben:Solch undifferenzierte Argumentation lassen sich die Katholikinnen nicht mehr bieten. Sie schreiben: "In holzschnittartiger Vereinfachung werden Feindbilder an den Anfang gestellt, um dann die weltweite Frauenbewegung ablehnen zu können. Diese Missachtung von Frauen und von Anliegen der Frauenbewegung verletzt Frauen, da ihnen unterstellt wird, sie würden in verurteilenswerter Weise nach Macht streben."
Äh, Matti,

aber es ist doch so - es geht ihnen darum, Ämter zu haben, in dieser Weise gleichgestellt zu sein... zumindest habe ich das nicht anders rausgelesen.

Wie verstehst du denn sonst diese Sätze aus dem Artikel:
Nur mit dem Werden, da hapert es. Denn in ihrer Kirche haben Männer das Sagen.
Eben - und nicht die Frauen - und das wird als ungerecht empfunden.
Auf den zwei alleruntersten Sprossen der katholischen Kirchenleiter werden Frauen immerhin so wie Männer behandelt. Zum einen dürfen sie als Pastoralreferentinnen, als hauptamtliche Laien, seelsorgerisch tätig sein, und zum anderen dürfen sie Ministrantinnen sein. Als solche tragen sie Messbücher oder schwenken das Weihrauchfass. Sie dürfen hinter dem Priester her- und manchmal auch vor ihm gehen, die Glocken beim Evangelium läuten und einiges mehr tun, was Dienerinnen so zufällt.
Warum wird die dienende Rolle niedergemacht?

Ich fühle mich als Frau, wenn ich das lese immer irgendwie blöd, dass ich mit und in der Kirche nun mal glücklich bin - sei sie wie sie nun mal sei...

Es gibt nun mal UNterschiede zwischen Männern und Frauen. UNd wir ergänzen uns wirklich gut (im Idealfall). Warum der ewige Kampf auf dieser Ebene?
:/

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Maria Magdalena
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Beitrag von Maria Magdalena »

:ikb_clapping: Da kann ich Beichtkind nur zu stimmen!Denn,auch falls es altbackend erscheinen mag,müssen wir Frauen doch nicht überall "das letzte Wort haben "bzw. uns benachteiligt fühlen, nur weil wir nicht "in der Chefetage" sitzen(,um es etwas flachsig aus zu drücken).
Dies macht uns doch nicht zu Menschen zweiter Wahl,oder ist Frauenverachtend.Sonder zeigt doch im Grunde nur ,dass wir andere Stärken haben,wo wir nicht zu "möchtegerne Männer "mutieren müssen.
Gr.Sylvia

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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

Ich kenne in der Tat viele Mädels und Frauen, die mit dieser Möglichkeit des Mittuns überaus zufrieden sind - die sogar dafür kämpfen mussten, bis ihr Pastor kapierte, dass sie nicht zu der Sorte "Kampfemanzen a la Ute Ranke-Heinemann" gehören :ikb_starwars: - die versuchen mit dem Kopf durch die Wand zu gehen oder eben wie Maulwürfe zu untergraben :ikb_detective:
Der Mensch ist geschaffen dazu hin, Gott, unseren Herrn zu loben, Ihm Ehrfurcht zu erweisen und zu dienen, und damit seine Seele zu retten.

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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

P.S. vgl. die Aktion "Donaudampfschiff" :ikb_velho: :ikb_raygun:
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Angelika
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Re: frau und katholische kirche

Beitrag von Angelika »

Beichtkind hat geschrieben:Es gibt nun mal UNterschiede zwischen Männern und Frauen. UNd wir ergänzen uns wirklich gut (im Idealfall).
Wenn es Unterschiede gibt (was ich nicht bezweifel'), warum gibt's dann keine unterschiedlichen Dienste für Männer und Frauen in der Kirche ? Warum gibt's Dienste, die jeder ausüben kann, der will (Männer wollen aber im Normalfall nicht das Putzen oder den Blumendienst übernehmen :roll:), und Dienste, die auf Männer beschränkt sind ?

Gruß
Angelika

Petra
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Beitrag von Petra »

Ob Äbtissinnen jetzt auch "Kampf-Emanzen" sind? Oder Theologieprofessorinnen? :roll:

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Einige vielleicht schon ... ;D Alle sicher nicht.
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Maria Magdalena
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@Angelika

Beitrag von Maria Magdalena »

:D Moin Angelika,
da kann ich dir etwas widersprechen. Denn in unser Gemeinde sind es zufälliger Weise Männer,die die Fußbodenkosmetik und den Blumendienst inne haben.Weil so hat man mir erzählt,wohl einige "Herren" mal gequakt haben und die Frauen darauf meinten,wenn sie es besser könnte,dann dürften sie es auch umsetzen.Tja und so ist es bis heute. :ikb_thumbup:

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Benedictus
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Re: frau und katholische kirche

Beitrag von Benedictus »

Angelika hat geschrieben:Warum gibt's Dienste, die jeder ausüben kann, der will (Männer wollen aber im Normalfall nicht das Putzen oder den Blumendienst übernehmen :roll:), und Dienste, die auf Männer beschränkt sind ?
Weil es sich bei den Diensten, die jeder ausüben kann, wie Lektor, Kommunionhelfer, Küster oder Organist um einfache Dienste handelt, die zur Gestaltung des Gottesdienstes beitragen. Der Dienst des Priesters jedoch ist ein anderer, er tritt im Gottesdienst an die Stelle Christi, in dem Moment, in dem er Wein und Brot verwandelt, ist er Stellvertreter Christi. Und da Jesus nun einmal ein Mann war, kann dieser Dienst nur von einem geweihten Mann ausgeführt werden.

Vergessen wird dabei allerdings viel zu oft, dass es dabei zuallererst um den Dienst geht, dass es eine dienende Aufgabe ist, als Christi Stellvertreter in der Eucharistie zu agieren und dass das Ganze nichts mit Macht und Anspruchsdenken zu tun hat. Wenn gewisse Frauen das verstehen würden, hätte sich die ganze Debatte darum erledigt.

Benedictus

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Angelika
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Re: @Angelika

Beitrag von Angelika »

Sylvia hat geschrieben:da kann ich dir etwas widersprechen. Denn in unser Gemeinde sind es zufälliger Weise Männer,die die Fußbodenkosmetik und den Blumendienst inne haben.Weil so hat man mir erzählt,wohl einige "Herren" mal gequakt haben und die Frauen darauf meinten,wenn sie es besser könnte,dann dürften sie es auch umsetzen.Tja und so ist es bis heute. :ikb_thumbup:
Ich schrieb ja auch "im Normalfall".


Benedictus hat geschrieben:Weil es sich bei den Diensten, die jeder ausüben kann, wie Lektor, Kommunionhelfer, Küster oder Organist um einfache Dienste handelt, die zur Gestaltung des Gottesdienstes beitragen. Der Dienst des Priesters jedoch ist ein anderer, er tritt im Gottesdienst an die Stelle , in dem Moment, in dem er Wein und Brot verwandelt, ist er Stellvertreter .
Wenn es Dienste gibt, die nur ein Mann ausüben kann, dann sich Frauen nicht gleichwertig. Von Gleichwertigkeit kann man nur sprechen, wenn entweder die gleichen Dienste ausgeübt werden können oder wenn es einige Dienste für Männer und andere für Frauen gibt.

Benedictus hat geschrieben:Vergessen wird dabei allerdings viel zu oft, dass es dabei zuallererst um den Dienst geht, dass es eine dienende Aufgabe ist, als Stellvertreter in der Eucharistie zu agieren und dass das Ganze nichts mit Macht und Anspruchsdenken zu tun hat. Wenn gewisse Frauen das verstehen würden, hätte sich die ganze Debatte darum erledigt.
Wenn gewisse Männer verstehen würden, dass es nicht allen diesen Frauen um Macht und Anspruchdenken geht, sondern dass die meisten von ihnen wirklich dienen möchten, dann wäre die ganze Debatte einfacher. Wenn außerdem noch gewisse Männer verstehen würden, dass man nicht leichtfertig eine unlautere Motivation unterstellt, dann wäre die ganze Debatte fairer.

Gruß
Angelika

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Gabriel
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Beitrag von Gabriel »

:ikb_pile: Angelika, Du sprichst mir aus dem Herzen
(um mal beim Unterstellen zu bleiben: Männer - könnte man behaupten - vertreten diese Position der Unmöglichkeit der Ordination von Frauen in das Priesteramt nur, weil sie um ihre bisher durch die Tradition (=Unterdrückung der Frau, die Emanzipation ist noch jung) gerechtfertigte Monopolstellung in der Kirche fürchten - aus Machtversessenheit [und dieses Gefühl habe ich in der Tat im täglichen Umgang bekommen: "wenigstens ein Bereich des Lebens in denen Frauen nichts zu sagen haben und nie zu sagen haben werden" hat mir mal ein Bischof gesagt]
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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Angelika hat geschrieben:Wenn es Dienste gibt, die nur ein Mann ausüben kann, dann sich Frauen nicht gleichwertig. Von Gleichwertigkeit kann man nur sprechen, wenn entweder die gleichen Dienste ausgeübt werden können oder wenn es einige Dienste für Männer und andere für Frauen gibt.
Der Fehler liegt schon in dieser vergleichenden Gegenüberstellung, Angelika. Das ist wie bei den Äpfel und Birnen. Du kannst die Pflaume nicht am Maßstab des Apfels messen, noch geht es umgekehrt.
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Benedictus
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Re: @Angelika

Beitrag von Benedictus »

Angelika hat geschrieben: Wenn es Dienste gibt, die nur ein Mann ausüben kann, dann sich Frauen nicht gleichwertig. Von Gleichwertigkeit kann man nur sprechen, wenn entweder die gleichen Dienste ausgeübt werden können oder wenn es einige Dienste für Männer und andere für Frauen gibt.
Ich denke, das siehst Du falsch. Das Priesteramt kann ja nicht deshalb nur von einem Mann ausgeübt werden, weil Männer in irgendeiner Form besser, würdiger oder den Frauen sonstwie überlegen wären, sondern weil der Priester dieses Amt in persona Christi ausübt, also als Stellvertreter Christi. Er selbst tritt dabei jedoch vollkommen zurück. Die Person des Priesters als solche wird in der Eucharistie unwichtig. Und es ist gute Kirchentradition von Anbeginn an, dass die Stellvertreterrolle Christi nur von einem Mann ausgeübt werden darf. Deshalb braucht sich jedoch niemand diskriminiert oder minderwertig fühlen, sonst müssten ja auch alle verheirateten Männer aufschreien, weil auch sie vom Priesteramt ausgeschlossen sind.

Angelika hat geschrieben:Wenn gewisse Männer verstehen würden, dass es nicht allen diesen Frauen um Macht und Anspruchdenken geht, sondern dass die meisten von ihnen wirklich dienen möchten, dann wäre die ganze Debatte einfacher. Wenn außerdem noch gewisse Männer verstehen würden, dass man nicht leichtfertig eine unlautere Motivation unterstellt, dann wäre die ganze Debatte fairer.
Es mag sein, dass es nicht allen Frauen um Macht und anspruchsdenken geht. Ich habe jedoch in vielen Gesprächen die Erfahrung gemacht, dass dies bei nicht wenigen Frauen, die diese Linie vertreten, in erster Linie darum geht. So konnte ich immer wieder hören: "Die sollen endlich auch mal Frauen als Priester zulassen und in die Entscheidungsränge befördern, dann würde innerhalb der Kirche sicherlich einiges anders entschieden."

Benedictus

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Maria Magdalena
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@Angelika

Beitrag von Maria Magdalena »

:ikb_nerd: noch mal frage,aber was bitte ist so arg an der Stellung der Frau in der katholischen Kirche? Denn ich war lange Zeit Küsterin in der ev.-luth.Kirche.Und Küsterin hört sich vielleicht toll an,aber ich habe auch nur die Kirche geputzt,alles für den Gottesdienst vorbereitet und die Totenglocke geläutet.Oder halt bei Geburtstagen(bei mehreren an einen Tag)den Pastor vertretten.Ich war damit mehr als zufrieden und hatte auch nicht das Gefühl,das mein bescheidener Betrag für die Gemeinde zweitrangig wäre.
Gruß Sylvia

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Re: @Angelika

Beitrag von Angelika »

Benedictus hat geschrieben: Das Priesteramt kann ja nicht deshalb nur von einem Mann ausgeübt werden, weil Männer in irgendeiner Form besser, würdiger oder den Frauen sonstwie überlegen wären, sondern weil der Priester dieses Amt in persona Christi ausübt, also als Stellvertreter Christi. Er selbst tritt dabei jedoch vollkommen zurück. Die Person des Priesters als solche wird in der Eucharistie unwichtig.

Wenn die Person des Priesters unwichtig ist, wenn er selbst vollkommen zurücktritt, dann ist es doch erst Recht gleichgültig, ob eine Frau oder ein Mann dies tut.


Benedictus hat geschrieben:Und es ist gute Kirchentradition von Anbeginn an, dass die Stellvertreterrolle Christi nur von einem Mann ausgeübt werden darf.
Das ist ein Argument, das ich akzeptiere.
Was aber nicht bedeutet, dass die Tradition auch andere Wege einschlagen kann.



Benedictus hat geschrieben:Deshalb braucht sich jedoch niemand diskriminiert oder minderwertig fühlen, sonst müssten ja auch alle verheirateten Männer aufschreien, weil auch sie vom Priesteramt ausgeschlossen sind.
Männer haben die Wahl zwischen Priesterweihe und Ehe. Frauen haben diese Wahl nicht. Ich kann durchaus verstehen, dass manche Frau sich davon diskriminiert fühlt.

Gruß
Angelika

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Re: @Angelika

Beitrag von Benedictus »

Angelika hat geschrieben: Männer haben die Wahl zwischen Priesterweihe und Ehe. Frauen haben diese Wahl nicht. Ich kann durchaus verstehen, dass manche Frau sich davon diskriminiert fühlt.
Das kommt eben darauf an, wie ich das Priesteramt verstehe, ob ich mich nun davon diskriminiert fühle oder nicht. Wenn ich es so sehe, dass es ein Amt ist, eine wichtige Aufgabe, die ich selbst vielleicht auch gerne ausführen möchte, aber nicht darf, dann ist das schon korrekt.
Sehe ich es allerdings als eine Stellvertreterposition, in der Gott im Moment der Wandlung durch den Priester handelt und dieser der personelle Vertreter Christi ist - und als solcher eben zwangsläufig ein Mann, dann ist das etwas, was man durchaus akzeptieren kann.

Insofern wird dies im alten Messritus besonders schön betont, indem dort nämlich der Priester mit dem Rücken zum Volk zelebriert und so auf wundersame Weise auch nur Anteil hat an der Verwandlung von Brot und Wein und eben nicht eine Art Messleiter und Vorsteher ist.

Gruss, Benedictus

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Re: @Angelika

Beitrag von Angelika »

Benedictus hat geschrieben:Das kommt eben darauf an, wie ich das Priesteramt verstehe, ob ich mich nun davon diskriminiert fühle oder nicht. Wenn ich es so sehe, dass es ein Amt ist, eine wichtige Aufgabe, die ich selbst vielleicht auch gerne ausführen möchte, aber nicht darf, dann ist das schon korrekt.
Sehe ich es allerdings als eine Stellvertreterposition, in der Gott im Moment der Wandlung durch den Priester handelt und dieser der personelle Vertreter Christi ist - und als solcher eben zwangsläufig ein Mann, dann ist das etwas, was man durchaus akzeptieren kann.
Sehe ich es aber als einen Dienst für Gott, mich als Werkzeug Christi zur Verfügung zu stellen, damit er als der Hohepriester durch mich das Brot und den Wein in sein Fleisch und sein Blut wandelt, damit er durch mich anderen Menschen die Vergebung zuspricht, dann werde ich nicht akzeptieren können, dass Menschen Gott daran hindern, mich als Werkzeug zu benutzen.

Gruß
Angelika

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Angelika hat geschrieben:Sehe ich es aber als einen Dienst für Gott, mich als Werkzeug Christi zur Verfügung zu stellen, damit er als der Hohepriester durch mich das Brot und den Wein in sein Fleisch und sein Blut wandelt, damit er durch mich anderen Menschen die Vergebung zuspricht, dann werde ich nicht akzeptieren können, dass Menschen Gott daran hindern, mich als Werkzeug zu benutzen.
Nee, da is wat oberfaul. Selbst die Scheibenwischer an der Straßenkreuzung drängen sich nicht weiter auf, wenn ich deutlich zu erkennen gebe, daß ich ihrer Dienste nicht bedarf.
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Benedictus
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Re: @Angelika

Beitrag von Benedictus »

Angelika hat geschrieben: Sehe ich es aber als einen Dienst für Gott, mich als Werkzeug Christi zur Verfügung zu stellen, damit er als der Hohepriester durch mich das Brot und den Wein in sein Fleisch und sein Blut wandelt, damit er durch mich anderen Menschen die Vergebung zuspricht, dann werde ich nicht akzeptieren können, dass Menschen Gott daran hindern, mich als Werkzeug zu benutzen.
Nicht die Menschen hindern Gott daran, Dich als Werkzeug zu benutzen, sondern es ist Gottes Wille, dass dieser Dienst nur von geweihten Männern ausgeübt wird. Jesus war zweifelsohne ein Mann, und auch die Jünger, die sich Jesus auswählte und dazu berief, sein Wort zu verkünden, waren ausnahmslos Männer. Und auch Paulus untermauert dies immer wieder in zahllosen Briefen an seine Gemeinden.

Würden wir anfangen, diese Tradition über Bord zu werfen, würden wir uns allmählich aller Grundfesten unseres Glaubens berauben und wir könnten auch sämtliche anderen Traditionen abschaffen bis nichts mehr bleibt außer schalem, abgestandenem Glauben, der weder Sauerteig noch Salz ist.

Gruss, Benedictus.

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Es geht nicht ums Aufdrängen und es geht vor allem nicht um mich.

Ich möchte nicht Priesterin werden ... niemals ! ;D
Auch wenn ich nichts dagegen hätte, wenn Frauen die Priesterweihe empfangen könnten, so kann ich doch damit leben, dass diese auf Männer beschränkt ist. Wenn die Männer einen Bereich für sich brauchen, in den Frauen nicht eindringen können ... gut, sollen sie haben. ;D

Aber ich kann auch die Frauen verstehen, die eine Berufung zum Priesterdienst verspüren, dieser aber nicht nachkommen können. Ich glaube nun mal nicht, dass es entscheidend ist, ob ein Mann oder eine Frau am Altar steht. Die Tatsache, dass Jesus ein Mann war und dass er nur Männer zu Aposteln berufen hat, bedeutet meiner Ansicht nach nicht, dass er keine Frauen im Priesteramt haben möchte. Ich glaube nicht, dass die Beschränkung der Priesterweihe auf Männer Gottes Wille ist.

Aufdrängen oder Schaffen von vollendeten Tatsachen wie bei der simulierten Priesterweihe auf der Donau halte ich für falsch. Eine Veränderung der Situation kann es nicht gegen die (Amts-)Kirche, sondern nur mit ihr geben. Falsch finde ich aber auch, jegliches Hinterfragen und Diskutieren als Aufdrängen zu verstehen.

Gruß
Angelika

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Edi
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Beitrag von Edi »

Grosse Gottesfrauen der Geschichte, um mal das Wort von den Gottesmännern abzuwandeln, sind nie Priesterinnen gewesen, wohl aber waren sie oft auf andere Art und Weise im weitesten Sinne priesterlich tätig. Sie wollten auch nie Priester werden, hatten aber geistlich einiges drauf, oft mehr als manche Männer.

Wenn man heute die ev. Tanten anguckt, die zu "Bischöfinnen" gemacht wurden, kommt einem ohnehin das Grausen.
Niemand verbietet einer Frau sich Gott intensiv hinzugeben und dadurch für die Menschen geistliche Früchte zu erbringen. Da kommt es doch nicht auf ein Amt an.

stern
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Wohnort: Alpha 0987654321

Beitrag von stern »

Edi hat geschrieben:...
Da kommt es doch nicht auf ein Amt an.
Tja, Edi, alles schön und gut, was du geschrieben hast, aber wenn du eben so argumentierst (wie im letzten Satz), dann wird man dir immer wieder die Frage stellen: Wenn's nicht darauf ankommt, warum dann eben nicht (Frauen zu Priesterinnen weihen)?

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