Konvertieren als Wiederverheiratete

Allgemein Katholisches.
Tritonus
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Tritonus »

Kai hat geschrieben:Aber schon abgefahren, dass das Jahr der Eheschließung über gültig oder nicht entscheidet.
Nicht nur "abgefahren", sondern gleichzeitig auch etwas ernüchternd. Ich muss gestehen, dass es für mich einen ziemlich ... ääähm ... "neuen" Gedanken darstellt, dass Gottes Wille in so einem Paragraphenpuzzle zu finden ist ... :)
Kai hat geschrieben:Melody hat ja zu Gero Weishaupt verlinkt. Wäre das vielleicht für Dich wert, da mal anzuklopfen?
Das werde ich wohl mal machen.

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Hallo

Wie schön, dass ihr so zahlreich antwortet DANKE :ja:

San Marco.....ehrlich....den Gedanken hat ich auch schon....muss ja keiner wissen.
Aber das kann ich nicht...mein gläubiges Leben auf ein "verschweigen" aufbauen....vielleicht keine gute Anfangsbasis.

Melody, du fragtest warum mir das Herz dabei brechen würde...weil es ein wichtiger Teil meines Lebens war, mit allen Höhen und Tiefen...es gehörte und gehört dazu...so wurde ich was ich heute bin...wer weiss vielleicht hätte ich nicht nach Gott gefragt, wenn dieses Tief nicht mein Leben schon gekennzeichnet hätte.

Nun zu sagen, das galt nicht....is irgendwie schwer für mich, nachdem es mich so viel gekostet hat. Als er ging war ich gerade mit unserem Zweiten in der 6 Woche schwanger....durch den Kummer konnte ich nicht essen.......usw...es kostete nicht nur mich sondern auch mein Ungeborenes.

Ja, ich hab eine Exehe und es war eine Ehe.
In der Liste kann ich auch keinen Grund finden warum es nicht so gewesen sein sollte.

Ok...wenn ich alles richtig verstanden hab, ist das grösste Problem meine jetzige Ehe. Weil ich mit ihr im Ehebruch zu meiner ersten Ehe lebe. Biblisch stimmt das ja auch. Nur dachte ich, dass die Rechnung mit dem Glauben beginnt.
Ich war ja als ungläubige unmündig und mich interessierte doch nicht was Gott will, geschweige dass ich wusste was Ihm wichtig ist.
Ein Fehlverhalten kann ich bei einem Kind doch erst ab dann bestrafen, wenn es aufgeklärt wurde das es nun was falsches macht.
Na gut, dann hätte ich aber immer noch ein Problem gehabt...aufhalten hätte ich es nicht können.....es war eine andere Frau im Spiel.

Aber wenn ich euch richtig verstehe, wäre mein Urteil somit gefallen.......allein zu bleiben, das ganze Leben ohne Partner. Damals war ich 25 und ungläubig.....warum hätte ich mich dazu entschliessen sollen allein zu bleiben.

Meine zweite Ehe bin ich in dem Bewusstsein eingegangen, dass sie unauslöschlich ist, weil ich nun wusste, das Gott das so sieht.

Und nun wird alles so kompliziert und ich hab für mein Leben den Stempel Ehebrecherin.............

Das muss ich erst mal verdauen...........

Euch allen ein herzliches Dankeschön, egal welchen Weg das nun geht, aber drüber zu reden beruhigt :)

einen schönen Abend und liebe Grüsse
liebe Grüsse
jabezhhh

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Hubertus
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Hubertus »

Jabezhhh hat geschrieben:Hallo

Wie schön, dass ihr so zahlreich antwortet DANKE :ja:

San Marco.....ehrlich....den Gedanken hat ich auch schon....muss ja keiner wissen.
Aber das kann ich nicht...mein gläubiges Leben auf ein "verschweigen" aufbauen....vielleicht keine gute Anfangsbasis.
Ehrlich gesagt, den Vorschlag finde ich :daumen-runter: .
Entweder sage ich ja zur Kirche, dann auch zu ihrer Lehre. Oder, wenn nicht, dann lass' ich's halt.
Daher freue ich mich über Deine Reaktion, zeigt, daß Du das ganze ehrlich angehen willst. :daumen-rauf:
Jabezhhh hat geschrieben:Melody, du fragtest warum mir das Herz dabei brechen würde...weil es ein wichtiger Teil meines Lebens war, mit allen Höhen und Tiefen...es gehörte und gehört dazu...so wurde ich was ich heute bin...wer weiss vielleicht hätte ich nicht nach Gott gefragt, wenn dieses Tief nicht mein Leben schon gekennzeichnet hätte.

Nun zu sagen, das galt nicht....is irgendwie schwer für mich, nachdem es mich so viel gekostet hat. Als er ging war ich gerade mit unserem Zweiten in der 6 Woche schwanger....durch den Kummer konnte ich nicht essen.......usw...es kostete nicht nur mich sondern auch mein Ungeborenes.

Ja, ich hab eine Exehe und es war eine Ehe.
In der Liste kann ich auch keinen Grund finden warum es nicht so gewesen sein sollte.

Ok...wenn ich alles richtig verstanden hab, ist das grösste Problem meine jetzige Ehe. Weil ich mit ihr im Ehebruch zu meiner ersten Ehe lebe. Biblisch stimmt das ja auch. Nur dachte ich, dass die Rechnung mit dem Glauben beginnt.
Ich war ja als ungläubige unmündig und mich interessierte doch nicht was Gott will, geschweige dass ich wusste was Ihm wichtig ist.
Ein Fehlverhalten kann ich bei einem Kind doch erst ab dann bestrafen, wenn es aufgeklärt wurde das es nun was falsches macht.
Na gut, dann hätte ich aber immer noch ein Problem gehabt...aufhalten hätte ich es nicht können.....es war eine andere Frau im Spiel.
Ich weiß, daß solche Themen unangenehm sind und natürlich mußt Du da nicht drauf antworten!
Ich habe ja keine Ahnung, wie lange zwischen Eheschließung und Trennung lag, aber nur mal zum
Überlegen: Hatte er die andere möglicherweise schon zum Zeitpunkt Eurer Heirat? Oder hatte er
schon kurz danach die andere? Das würde dann schon sehr danach riechen, daß er die Einheit
der Ehegatten (eheliche Treue) ausgeschlossen hat. - Zur gültigen Ehe gehören immer zwei.
Problem: Für ein Ehenichtigkeitsverfahren bräuchte man wohl die Aussage Deines damaligen Part-
ners. Ob der dazu zu bewegen ist ... :irritiert:
Jabezhhh hat geschrieben:Aber wenn ich euch richtig verstehe, wäre mein Urteil somit gefallen.......allein zu bleiben, das ganze Leben ohne Partner. Damals war ich 25 und ungläubig.....warum hätte ich mich dazu entschliessen sollen allein zu bleiben.

Meine zweite Ehe bin ich in dem Bewusstsein eingegangen, dass sie unauslöschlich ist, weil ich nun wusste, das Gott das so sieht.

Und nun wird alles so kompliziert und ich hab für mein Leben den Stempel Ehebrecherin.............

Das muss ich erst mal verdauen...........

Euch allen ein herzliches Dankeschön, egal welchen Weg das nun geht, aber drüber zu reden beruhigt :)

einen schönen Abend und liebe Grüsse
Ich kann Deine Situation sehr gut nachvollziehen. :streichel: Hier ist auch eine pasto-
rale Lösung gefragt, die in diesem Rahmen weder angemessen ist noch vernünftiger-
weise gegeben werden kann.
Hier im Forum sind wir ziemlich gut vernetzt, was gute Ansprechpartner in solchen
Situationen angeht. Wenn Du - wenigstens grob - angeben möchtest, aus welcher Ek-
ke Du bist, kann ich mir vorstellen, daß Du gute Leute genannt bekommst. die Dir wei-
terhelfen können. :)
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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umusungu
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von umusungu »

Für alle Fragen ist ein Gespräch mit einem Priester wichtig. Keine Panik, da wird geholfen und nicht geköpft!

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Guten Morgen :)

Hubertus, wir waren 7 Jahre zusammen, davon 5 verheiratet.
Ne, er war ehrlich und hat es mir nach ein paar Wochen gesagt...was da läuft.
Er aussagen...nein, das macht er bestimmt nicht.......

Danke für deine Antwort :huhu:

umusungu, ich denke du hast recht.

So wie es aussieht, werd ich das wohl erstmal so akzeptieren müssen...wenn ich da der Kirche in ihrer Meinung auch nicht ganz beipflichten kann. Dennoch schätze ich die Katholische Kirche gerade deshalb, weil sie Werte noch hoch hält.
Und da kann ich mir wohl nicht aussuchen welche mir gerade recht wären.

Allerdings find ich es schon seltsam, wenn man z.B einer 80jährigen, die sich gerade frisch bekehrt hat sagt sie könne nicht am Abendmahl teil haben weil sie sich vor 60 Jahren scheiden lies.

Aber gut...mit aller Konsequenz durch, zumal ich die Hoffnung hab, die Kirche wird sich auf das bezogen lockern.

Da die Kirche für mich aber mehr als das ist und ich nicht nur einen Grund hab zu konvertieren, bleibt meine Entscheiden.

Ich freu mich jetzt schon auf das Gespräch mit dem Diakon, er müsste sich nächste Woche melden. Diese Woche hat die Kirche viel mit Hochzeiten zu tun...da hab ich mich gerne hinten angestellt. Das Bild passt,gell........ :blinker:

Nun wünsch ich euch einen schönen Tag und sag nochmal herzlichst Danke für eure Beiträge und das Interesse am Mitmenschen :ja:

Ach ja Hubertus..sorry, aber ich möchte lieber nicht sagen woher ich komme. Es ist so, dass ich aus der Freikirche komme, was dort gelehrt wird wisst ihr vielleicht. Das heisst für meine Bekannten bin ich nun abgefallen und hab das Zeichen des Antichristen. Im Moment weiss noch Nimand von meiner Entscheidung, ich möchte den Weg in die Kirche für mich gehen ohne jetzt schon dafür geschlachtet zu werden, was passieren wird. Momentan schleich ich mich in die Kirche, wenn ich weiss es kommt keiner meiner Bekannten. Wenn am Tisch gegen die Katholische Kirche gehetzt wird
halte ich mich raus und winde mich drumrum. Bischen schwierig gerade das ganze. Aber eine Schlacht möchte ich jetzt nicht. Mir ist es gerade wichtig, dass ich den Weg für mich in die Kirche in Ruhe gehen kann. Danach dürfen sie mich dann zereissen.
liebe Grüsse
jabezhhh

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taddeo
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von taddeo »

Jabezhhh hat geschrieben:Guten Morgen :)

Hubertus, wir waren 7 Jahre zusammen, davon 5 verheiratet.
Ne, er war ehrlich und hat es mir nach ein paar Wochen gesagt...was da läuft.
Er aussagen...nein, das macht er bestimmt nicht.......

Danke für deine Antwort :huhu:

umusungu, ich denke du hast recht.

So wie es aussieht, werd ich das wohl erstmal so akzeptieren müssen...wenn ich da der Kirche in ihrer Meinung auch nicht ganz beipflichten kann. Dennoch schätze ich die Katholische Kirche gerade deshalb, weil sie Werte noch hoch hält.
Und da kann ich mir wohl nicht aussuchen welche mir gerade recht wären.

Allerdings find ich es schon seltsam, wenn man z.B einer 80jährigen, die sich gerade frisch bekehrt hat sagt sie könne nicht am Abendmahl teil haben weil sie sich vor 60 Jahren scheiden lies.

Aber gut...mit aller Konsequenz durch, zumal ich die Hoffnung hab, die Kirche wird sich auf das bezogen lockern.

Da die Kirche für mich aber mehr als das ist und ich nicht nur einen Grund hab zu konvertieren, bleibt meine Entscheiden.

Ich freu mich jetzt schon auf das Gespräch mit dem Diakon, er müsste sich nächste Woche melden. Diese Woche hat die Kirche viel mit Hochzeiten zu tun...da hab ich mich gerne hinten angestellt. Das Bild passt,gell........ :blinker:

Nun wünsch ich euch einen schönen Tag und sag nochmal herzlichst Danke für eure Beiträge und das Interesse am Mitmenschen :ja:

Ach ja Hubertus..sorry, aber ich möchte lieber nicht sagen woher ich komme. Es ist so, dass ich aus der Freikirche komme, was dort gelehrt wird wisst ihr vielleicht. Das heisst für meine Bekannten bin ich nun abgefallen und hab das Zeichen des Antichristen. Im Moment weiss noch Nimand von meiner Entscheidung, ich möchte den Weg in die Kirche für mich gehen ohne jetzt schon dafür geschlachtet zu werden, was passieren wird. Momentan schleich ich mich in die Kirche, wenn ich weiss es kommt keiner meiner Bekannten. Wenn am Tisch gegen die Katholische Kirche gehetzt wird
halte ich mich raus und winde mich drumrum. Bischen schwierig gerade das ganze. Aber eine Schlacht möchte ich jetzt nicht. Mir ist es gerade wichtig, dass ich den Weg für mich in die Kirche in Ruhe gehen kann. Danach dürfen sie mich dann zereissen.
Liebe Jabezhhh,

ich fürchte fast, Du siehst die ganze Situation viel zu ungünstig für Dich.

Ich will nicht im Detail nachfragen, weil es mich gar nichts angeht. Aber ich möchte Dir gern zwei Punkte nennen, die womöglich für eine auch kirchenrechtlich saubere "Bereinigung" Deiner Situation von Interesse sein könnten; und ich kann Dir auch nur wie umusungu raten, mit diesen Fragen zu einem kompetenten Priester zu gehen (d. h. nicht zwangsläufig zum nächstbesten Pfarrer; es gibt normalerweise in jedem Ordinariat einen, der für Eintrittswillige zuständig ist, und der bei etwas verzwickteren Fragen problemlos auf den Sachverstand des dortigen Offizialats bzw. Ehegerichts zurückgreifen kann!) und VOR der Entscheidung über eine Konversion auch all die anderen Fragen offen auf den Tisch zu legen - in Deinem ureigensten Interesse.

Was zu prüfen wäre, ist u. a.:
- Du schreibst, Du seist "evangelisch getauft", kommst aber aus der Freikirche - nicht jede evangelische Taufe wird katholischerseits anerkannt, gerade bei Freikirchen kann das zweifelhaft sein. (Falls nämlich schon Deine Taufe katholischerseits als ungültig betrachtet würde, würde das alles weitere sehr vereinfachen.)
- Wenn Dein erster Mann schon wenige Wochen nach Eurer Heirat das Fremdgehen gestanden hat, ist es mehr als wahrscheinlich, daß er nie den Willen zur Einheit der Ehe hatte. Das muß aber nicht zwangsläufig durch seine eigene Aussage belegt werden, dafür können u. U. auch andere Beweise reichen - Zeugenaussagen von Bekannten, Verwandten, etc. Das sagt Dir auf jeden Fall der zuständige Eherichter!
- Und in einem Beratungsgespräch werden normalerweise auch andere Punkte abgeklopft, die womöglich gegen eine gültige Ehe sprechen könnten. Wenn ein Eherichter auch nur den Hauch einer Chance sieht, so eine Ehe zu annullieren, dann wird er alles daran setzen, dies auch durchzubringen. Kirchenrechtler haben ein pastoraler gesinntes Herz, als man ihnen oft zutraut.

Ich wünsch Dir jedenfalls von Herzen alles Gute auf Deinem weiteren Weg. :huhu:

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Melody
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Melody »

taddeo hat geschrieben:
Jabezhhh hat geschrieben:Hubertus, wir waren 7 Jahre zusammen, davon 5 verheiratet.
Ne, er war ehrlich und hat es mir nach ein paar Wochen gesagt...was da läuft.
Er aussagen...nein, das macht er bestimmt nicht.......
- Wenn Dein erster Mann schon wenige Wochen nach Eurer Heirat das Fremdgehen gestanden hat, ist es mehr als wahrscheinlich, daß er nie den Willen zur Einheit der Ehe hatte. Das muß aber nicht zwangsläufig durch seine eigene Aussage belegt werden, dafür können u. U. auch andere Beweise reichen - Zeugenaussagen von Bekannten, Verwandten, etc. Das sagt Dir auf jeden Fall der zuständige Eherichter!
Meines Erachtens hast Du hier was missverstanden...
Sie wollte doch wohl nur sagen, dass er kein falsches Spiel mit ihr getrieben hast, sondern ihr direkt von seinem Verhältnis erzählte, nachdem es entstanden war.
Aber das war doch nicht direkt nach der Heirat... :achselzuck:


Auch hatte ich das so verstanden, als sei sie als Kind ganz normal evangelisch getauft worden und die Freikirchenprägung hätte sich erst später ergeben?! Aber das kann sie sicherlich noch aufklären.
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taddeo
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von taddeo »

Melody hat geschrieben:Meines Erachtens hast Du hier was missverstanden...
Sie wollte doch wohl nur sagen, dass er kein falsches Spiel mit ihr getrieben hast, sondern ihr direkt von seinem Verhältnis erzählte, nachdem es entstanden war.
Aber das war doch nicht direkt nach der Heirat... :achselzuck:
Ach so, das kann sein. Das habe ich tatsächlich anders aufgefaßt. :tuete:
Macht aber nix - es lohnt sich dennoch, auch diesen Punkt zur Sprache zu bringen, falls es schon vor der Ehe Anhaltspunkte gegeben haben könnte, daß er es mit der Treue nicht ernst nehmen wollte.

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Danke Taddeo für deine Antwort!

Ja Melody, du hast alles richtig verstanden. Manchmal tu ich mich etwas schwer im ausdrücken.

Die Freikirche besuchte ich die letzten Jahre...bin aber eine aus der ev. Landeskirche getaufte...wie mein Exmann
und auch mein jetziger Mann.
liebe Grüsse
jabezhhh

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overkott
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von overkott »

Liebe Jabezh,

du solltest dich vor allem in deinem Herzen prüfen: Was drängt mich eigentlich in die Kirche? Gottesliebe? Sehnsucht nach Gemeinschaft? Selbstliebe?

Worauf würdest du um Gottes und der Gemeinschaft Willen verzichten? Auf Freunde? Auf die Eucharistie? Gegenüber anderen Gläubigen auf persönliche Vorteile?

Inwieweit bist du in deinem Herzen katholisch? Wie betrachtest du deine Ehe? Könntest du gegenüber Katholiken im Ehekonflikt deinen Kommunionempfang rechtfertigen?

Fändest du es gut, wenn dich Kirchenrechtler mit pastoralen Vergünstigungen ködern?

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Melody
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Melody »

overkott hat geschrieben:Fändest du es gut, wenn dich Kirchenrechtler mit pastoralen Vergünstigungen ködern?
:hae?: :achselzuck:
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

San Marco
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von San Marco »

Wenn der Mann schon nach wenigen Wochen die Ehe bricht UND das anderen Leuten bekannt ist, sollte es keinerlei Schwierigkeiten geben, diese erste Ehe wegen mangelnden Willens des Ehemannes (schon bei der Eheschließung) kirchenrechtlich "in die Tonne zu kloppen".


Frage zu diesem Thema:


Ein Freund (landeskirchlich evangelisch als Baby getauft) war 10 Jahre standesamtlich mit einer Buddhistin verheiratet.

Er ist aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten und wird katholisch werden :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Wie sähe es bei ihm nach der Heirat mit einer Katholikin aus ?

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taddeo
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von taddeo »

NACH der Heirat wahrscheinlich genauso wie bei allen anderen Ehemännern. Bild




;D :pfeif:

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Hubertus
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Hubertus »

San Marco hat geschrieben:Wenn der Mann schon nach wenigen Wochen die Ehe bricht UND das anderen Leuten bekannt ist, sollte es keinerlei Schwierigkeiten geben, diese erste Ehe wegen mangelnden Willens des Ehemannes (schon bei der Eheschließung) kirchenrechtlich "in die Tonne zu kloppen".


Frage zu diesem Thema:


Ein Freund (landeskirchlich evangelisch als Baby getauft) war 10 Jahre standesamtlich mit einer Buddhistin verheiratet.

Er ist aus der evangelischen Landeskirche ausgetreten und wird katholisch werden :klatsch: :klatsch: :klatsch: :klatsch:

Wie sähe es bei ihm nach der Heirat mit einer Katholikin aus ?
Petrinisches Privileg.
Der Kult ist immer wichtiger als jede noch so gescheite Predigt. Die Objektivität des Kultes ist das Größte und das Wichtigste, was unsere Zeit braucht. Der Alte Ritus ist der größte Schatz der Kirche, ihr Notgepäck, ihre Arche Noah. (M. Mosebach)

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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Hallo overkott

Ja, das sind Fragen, die ich mir so ähnlich auch schon gestellt hab.

Warum möchte ich in die katholische Kirche? Weil viele Menschen aus ihrem Glauben Wissen ziehen. Jeder weiss was anderes und alle sind sie gerettet. Sola scriptura funktioniert nicht, weil jeder sich ein anderes Wissen daraus zieht.
Ich liebe Gott und ich möchte ihm so nahe als möglichst kommen, dazu brauche ich die apostolische Kirche und ihr Wissen. Dazu möchte ich meinem Glauben einen Ausdruck geben, ich liebe das Glaubensleben der Katholischen Kirche ( das was ich schon sehen durfte) Die Spiritualität der Kirche, das Heilige. Ich hab das Gefühl in dieser Kirche ist ein weiterkommen möglich. Ich liebe die Wertschätzung, die die Kirche noch besitzt, dass sie eben nicht in jeder Moderne teilnimmt. Die letzten Monate, seit ich nicht mehr in die Freikirche gehe, merke ich ein Christ alleine überlebt nicht.
Ja, ich brauche Gemeinschaft, ich brauche Gottesdienst, ich brauche Wachstum im Glauben.
Und ich mag den Papst :ja: Ich seh in ihm nicht den Antichrist, wie ich das gelernt hab - ich erlebe einen zu tiefst menschlichen gläubigen dienenden Menschen.
Was soll ich sagen, das gelerne und das Erlebte über die Kirche trifft sich in meiner Erfahrung nicht. Ich bin zu tiefst berührt und fühle mich betrogen. Somit gehe ich da hin, mit was ich mich identifizieren kann, wo ich meine Spiritualität leben kann. Und ich seh mich da in der katholischen Kirche. Ich versteh was sie macht und sie füllt meine spirituellen Bedürfnisse, die ich habe.
Zu den Lehren der Kirche kann ich stehen, wenn mir auch noch nicht alles klar ist.

Wie seh ich meine Ehe: weiter oben sagte ich ja schon, dass meine Ehe für mich nicht auflösbar ist, weil ich sie im Wissen und in der Erkentnis geschlossen habe. Das ist der Grund warum ich diese schwere Ehe immer noch trage und weiter tragen werde.

Auf was werde ich verzichten...es wird wohl so sein, dass ich auf all das genannte von dir verzichten muss, weil ich den geraden, richtigen und ehrlichen Weg gehen möchte.

In wie weit bin ich katholisch? Das weiss ich nicht.

Und nein ich möchte nirgens durchgeschleusst werden oder mit einem Augenzwinkern schummeln. Ich wünsche mir, das alles so geschehe, wie es seine geistliche Berechtigung hat. Darin trage ich auch die negativen Konsequenzen.

alles Liebe euch....
liebe Grüsse
jabezhhh

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taddeo
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von taddeo »

Jabezhhh hat geschrieben:Wie seh ich meine Ehe: weiter oben sagte ich ja schon, dass meine Ehe für mich nicht auflösbar ist, weil ich sie im Wissen und in der Erkentnis geschlossen habe. Das ist der Grund warum ich diese schwere Ehe immer noch trage und weiter tragen werde.
Moment mal. Du darfst nicht übersehen, daß zu einer gültigen Ehe immer zwei gehören. Wenn DU sie im rechten Sinn geschlossen hast, heißt das noch lang nicht, daß auch Dein damaliger Mann das getan hat. Und wenn nur auf einen von beiden ein Ehehindernis zutraf, dann ist die Ehe beider Parteien ungültig.

Das hat auch gar nichts mit "pastoraler Vergünstigung durch Kirchenrechtler" (Ovi, dafür gehört Dir ne CIC-Prachtausgabe mit Metalleinband um die Ohren gehauen! :motz: ) zu tun oder mit "durchschleusen": das ist ein Frage der Rechtmäßigkeit. Solang keiner diese vermeintliche Ehe in Frage stellt, gilt sie zumindest als Putativehe weiter; aber jeder hat das Recht zu erfahren, ob diese Ehe tatsächlich das war, was sie bisher schien. Und wenn nicht, dann ist es eine Frage der Gerechtigkeit, dies auch kirchenrechtlich festzustellen und die Kontrahenten nicht weiter rechtlich und moralisch zu binden, als seien sie gültig verheiratet gewesen.

Wie gesagt: Mit Vergünstigung hat das überhaupt gar nie nix zu tun.

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Melody
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Melody »

Jabezhhh hat geschrieben:Und nein ich möchte nirgens durchgeschleusst werden oder mit einem Augenzwinkern schummeln. Ich wünsche mir, das alles so geschehe, wie es seine geistliche Berechtigung hat. Darin trage ich auch die negativen Konsequenzen.
Ein Ehenichtigkeitsverfahren hat absolut nichts mit Schummelei zu tun und Ovis Aussage war ziemlich daneben.
Ja, es mag Menschen geben, die ganz bewusst lügen und auch "Zeugen" zur Lüge anstiften, um an das von ihnen gewünschte Ergebnis zu kommen. Ich weiß es nicht, aber es ist möglich, dass es das gibt.

Davon ist aber hier nicht die Rede.

Ehenichtigkeitsverfahren sind zumindest in den USA zeitweise in Verruf geraten, für Deutschland gilt das aber keineswegs.
Wenn ein Bistum eine hohe Erfolgsquote hat, heißt das nicht, sie arbeiten lasch, sondern es wird bereits eine strenge Vorauswahl getroffen und nur diejenigen Verfahren überhaupt angenommen, wo man eine Aussicht auf Erfolg sieht.
Alle Mitarbeiter in den Offizialaten sind freundlich und wollen einem helfen, aber sie würden nicht gegen die Vorschriften handeln.

Man muss auf die Bibel schwören, was die eigenen Aussagen angeht.
Und wenn das eigene Offizialat den Fall positiv beschieden hat, wird das noch von einer zweiten Instanz gegengeprüft.

Wie ich schon einmal sagte, entweder war die Ehe zum Zeitpunkt ihrer Schließung bereits ungültig, dann ist es das gute Recht eines jeden, dies auch feststellen zu lassen, man kann dies durchaus als den Willen Gottes ansehen, oder sie war es eben nicht, und dann muss man mit den Konsequenzen zu leben versuchen.

Natürlich gibt es - leider - auch noch die Fälle, wo die Ehe eigentlich ungültig wäre, wo es aber keine Möglichkeit gibt, dies auch vom Offizialat feststellen zu lassen (z. B. mangels Zeugen). Diese Fälle finde ich besonders traurig, und da wäre ich auch dafür, dass die eigene Aussage mehr Gewicht erhält, schließlich muss man einen Eid leisten.
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

San Marco
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von San Marco »

taddeo hat geschrieben:
Jabezhhh hat geschrieben:Wie seh ich meine Ehe: weiter oben sagte ich ja schon, dass meine Ehe für mich nicht auflösbar ist, weil ich sie im Wissen und in der Erkentnis geschlossen habe. Das ist der Grund warum ich diese schwere Ehe immer noch trage und weiter tragen werde.
Moment mal. Du darfst nicht übersehen, daß zu einer gültigen Ehe immer zwei gehören. Wenn DU sie im rechten Sinn geschlossen hast, heißt das noch lang nicht, daß auch Dein damaliger Mann das getan hat. Und wenn nur auf einen von beiden ein Ehehindernis zutraf, dann ist die Ehe beider Parteien ungültig.

Das hat auch gar nichts mit "pastoraler Vergünstigung durch Kirchenrechtler" (Ovi, dafür gehört Dir ne CIC-Prachtausgabe mit Metalleinband um die Ohren gehauen! :motz: ) zu tun oder mit "durchschleusen": das ist ein Frage der Rechtmäßigkeit. Solang keiner diese vermeintliche Ehe in Frage stellt, gilt sie zumindest als Putativehe weiter; aber jeder hat das Recht zu erfahren, ob diese Ehe tatsächlich das war, was sie bisher schien. Und wenn nicht, dann ist es eine Frage der Gerechtigkeit, dies auch kirchenrechtlich festzustellen und die Kontrahenten nicht weiter rechtlich und moralisch zu binden, als seien sie gültig verheiratet gewesen.

Wie gesagt: Mit Vergünstigung hat das überhaupt gar nie nix zu tun.

:ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja: :ja:

Ich glaube, das die Threadstarterin hier irgendwas falsch versteht.

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TeDeum
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von TeDeum »

Liebe Jabezhhh,

ich bin weder Kirchenrechtler noch habe ich sonst etwas Erhellendes in deiner causa beizutragen. Als jemand der erst vor ca. 2 Monaten in die Heilige Kirche aufgenommen wurde, möchte ich dir aber einfach alles Gute auf deinem Weg wünschen. Ich kenne diese Situation vor der Konversion, wenn man den festen Entschluss gefasst hat, aber sich auch immer wieder mit Zweifeln und der eigenen Vergangenheit "herumschlägt".

Mach dir keine Sorgen, mit Gottes Hilfe wird sich alles richten. :huhu:

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Ok, dann mal ganz nüchter:
mein Mann und ich waren jung, verliebt...eben das ganz normale...er ist ein Bauernkind, in seiner Familie war dies die erste Scheidung. Nach 2 Jahren Beziehung haben wir geheiratet, Kinder bekommen uns einen Hausstand aufgebaut. Dann kam die Neue und nach 5 Jahren war alles dahin.

Was müsste denn von seiner Seite aus vorliegen, damit die Ehe als nichtig erklärt wird?

Taddeo, die Erkenntnis das meine Ehe unauslöschlich ist, damit meinte ich meine Zweite Ehe, bei der ersten war mir das nicht klar.

Heute heiratet man und lässt sich auch scheiden. Meine Eltern waren auch geschieden. Also das war auch wenn für mich traurig nichts abnormales sondern heute eher die Regel. Und nun war ich eben betroffen.

Wie Gott das sieht, war mir ja nicht bewusst. Eheschliessung ist ein bürokratischer Schritt, wie das Scheiden auch - so war zumindest meine Meinung. Ich hab ja extra nicht kirchlich geheiratet, weil ich mit Kirche nichts am Hut hatte. Somit ging Gott das für mich nichts an - fals es Ihn überhaupt gäbe.

Ich kann ja heute die Kirche mit ihrem Standpunkt zur Ehe verstehn. Sie hat ja auch recht. Was ich aber nicht verstehen kann - ich dachte, wenn man gläubig wird, zählt jegliche Sünde aus dem alten Leben nicht, weil man es dem Menschen nicht zurechnen kann. Schliesslich hat Gott es mir vergeben und mich angenommen. Sollte das die Kirche dann nicht auch tun?
Wäre ich katholisch und würde mich scheiden lassen wollen - ok.
Aber was ich vor zig Jahren getan habe...geht das wirklich die Kirche was an? War sie da für mich zuständig?
Ich bin eine neue Kreatur...das alte ist vergangen.
Ich komme doch jetzt, so wie ich jetzt bin und nicht wie und wer ich einmal war. Da gäbe es noch viel mehr zu sagen :pfeif:
Im Moment überschlägt sich bei mir alles.

TeDeum - DANKE - das macht [Punkt]
liebe Grüsse
jabezhhh

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Apollonia
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Apollonia »

Guck doch mal bei Wikipedia unter Ehenichtigkeit rein.
"Eine Ehe ist nach kirchlichem Recht ungültig geschlossen, wenn bei der Eheschließung ein Konsensmangel vorlag, das heißt etwa einer der Partner sich bei der Eheschließung über wichtige Tatsachen oder Wesensmerkmale der Ehe im Irrtum befand (bspw. glaubte, die Ehe sei nach katholischem Verständnis nicht unauflöslich)"
Das trifft doch dann eigentlich auf dich zu.
Zuletzt geändert von Hubertus am Samstag 3. August 2013, 16:21, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Formatierung u. Link zur Quelle ergänzt.

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Thomas Morus
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Thomas Morus »

Liebe Jabez, zunächst herzlichen Glückwunsch zu deinem Entshcluß zu konvertieren. Mein Weg sah ähnlich aus, gewohnheits-evangelisch getauft, Freikirche, Konversion und rundum glücklich damit. Nur die Scheidung mußte ich nicht durchmachen.

Was das gläubig werden angeht, so geht man davon aus, daß ein Kind, das getauft wird, auch im Glauben erzogen wird. daß es also unter Verantwortung von Eltern und Paten in den Glauben hineinwächst. Spätestens mit der Konfirmation sollte das abgeschlossen sein und du ein vollzähliges Mitglied der Kirche sein. Inwieweit die Konfirmation, die katholischerseits nicht als Sakrament gilt, bei dem Verfahren eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Aber frage ggf. danach.
Dein Fall macht die ganze Problematik der Tauf- und Ehepastoral deutlich noch bereichert durch ökumenische Differenzen. Wollte man aber evangelische Ehen und die Taufe selbst nicht mehr anerkennen, um solche Probleme zu umgehen, würde der RKK garantiert vorgeworfen, den finalen Dolchstoß gegen die Evangelen gesetzt zu haben. Noch schlimmer als "Dominus Jesus".
Wenn man also A ernstnimmt, muß man auch B ernstnehmen.
Auch wenn du dich im Zweifelsfalle auf die geistige Kommunion "beschränken" mußt, bist du gerade dadurch ein Vorbild für andere, die diese unselige Kette des "Machen doch alle so" durchbricht.

Alles Gute
TM
Qui Mariam absolvisti, et latronem exaudisti, mihi quoque spem dedisti.

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overkott
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von overkott »

Jabezhhh hat geschrieben:Hallo overkott

Ja, das sind Fragen, die ich mir so ähnlich auch schon gestellt hab.

Warum möchte ich in die katholische Kirche? Weil viele Menschen aus ihrem Glauben Wissen ziehen. Jeder weiss was anderes und alle sind sie gerettet. Sola scriptura funktioniert nicht, weil jeder sich ein anderes Wissen daraus zieht.
Ich liebe Gott und ich möchte ihm so nahe als möglichst kommen, dazu brauche ich die apostolische Kirche und ihr Wissen. Dazu möchte ich meinem Glauben einen Ausdruck geben, ich liebe das Glaubensleben der Katholischen Kirche ( das was ich schon sehen durfte) Die Spiritualität der Kirche, das Heilige. Ich hab das Gefühl in dieser Kirche ist ein weiterkommen möglich. Ich liebe die Wertschätzung, die die Kirche noch besitzt, dass sie eben nicht in jeder Moderne teilnimmt. Die letzten Monate, seit ich nicht mehr in die Freikirche gehe, merke ich ein Christ alleine überlebt nicht.
Ja, ich brauche Gemeinschaft, ich brauche Gottesdienst, ich brauche Wachstum im Glauben.
Und ich mag den Papst :ja: Ich seh in ihm nicht den Antichrist, wie ich das gelernt hab - ich erlebe einen zu tiefst menschlichen gläubigen dienenden Menschen.
Was soll ich sagen, das gelerne und das Erlebte über die Kirche trifft sich in meiner Erfahrung nicht. Ich bin zu tiefst berührt und fühle mich betrogen. Somit gehe ich da hin, mit was ich mich identifizieren kann, wo ich meine Spiritualität leben kann. Und ich seh mich da in der katholischen Kirche. Ich versteh was sie macht und sie füllt meine spirituellen Bedürfnisse, die ich habe.
Zu den Lehren der Kirche kann ich stehen, wenn mir auch noch nicht alles klar ist.

Wie seh ich meine Ehe: weiter oben sagte ich ja schon, dass meine Ehe für mich nicht auflösbar ist, weil ich sie im Wissen und in der Erkentnis geschlossen habe. Das ist der Grund warum ich diese schwere Ehe immer noch trage und weiter tragen werde.

Auf was werde ich verzichten...es wird wohl so sein, dass ich auf all das genannte von dir verzichten muss, weil ich den geraden, richtigen und ehrlichen Weg gehen möchte.

In wie weit bin ich katholisch? Das weiss ich nicht.

Und nein ich möchte nirgens durchgeschleusst werden oder mit einem Augenzwinkern schummeln. Ich wünsche mir, das alles so geschehe, wie es seine geistliche Berechtigung hat. Darin trage ich auch die negativen Konsequenzen.

alles Liebe euch....
Liebe Jabezh,

das sind sicher deine ganz persönlichen Antworten. Wichtig ist dabei nicht, dass sie mir gefallen, sondern dass du sie dir mit gutem Herzen beantwortest. Wenn du glaubst, darin Gottes Willen wirklich zu folgen, dann bist du richtig. Geistlich gesehen, gibt es keinen äußeren Druck, in die Kirche einzutreten, weder für dich, noch für die Kirche. Es geht nicht um Proselytenmacherei, sondern um deine Antwort auf deine Berufung. Wenn du in deinem Herzen die Stimme Gottes vernimmst und ihr in die Kirche folgst, bereit bist, unabhängig von den Sünden anderer Katholiken, deinen Weg in die Kirche und mit der Kirche zu gehen, dann geh.

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Hallo

Seit ihr schon alle von der Eucharistie zurück?
Heute morgen war ich natürlich auch in der Kirche. Nun ist es ja so, dass ich sowiso nicht an der Eucharistie
teilnehmen darf als Nichtgetaufte. Denoch hab ich mir überlegt, wie würde es sich anfühlen, da nun mitzugehn wenn ich dürfte. Gerade auf meine Problematik bezogen. Ich muss euch sagen, da hätte ich keinen Frieden damit gehabt. Ich glaube ehrlicher ist es wirklich sitzen zu bleiben. Das war zwar nicht mein gewünschtes Ergebnis, aber wenn ich die tiefgläubigen alten Mütterchen davor gehen sehe, ich würde mir vorkommen, wie eine Lügnerin....ich glaube mir steht das wirklich nicht zu.

Und dennoch war ich in dieser Kirche heute Morgen zu Hause und auch sehr angenommen von den Menschen.
Wieder eine sehr fruchtreiche Erfahrung.

Es wurde mal angedeutet, dass ich auch nicht Beichten darf. Stimmt das?

Könnt ihr mir bitte nochmal sagen, welchen Umfang das ganze denn nun wirklich hat.

liebe Grüsse
liebe Grüsse
jabezhhh

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Protasius
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Protasius »

Jabezhhh hat geschrieben:Hallo

Seit ihr schon alle von der Eucharistie zurück?
Heute morgen war ich natürlich auch in der Kirche. Nun ist es ja so, dass ich sowiso nicht an der Eucharistie
teilnehmen darf als Nichtgetaufte. Denoch hab ich mir überlegt, wie würde es sich anfühlen, da nun mitzugehn wenn ich dürfte. Gerade auf meine Problematik bezogen. Ich muss euch sagen, da hätte ich keinen Frieden damit gehabt. Ich glaube ehrlicher ist es wirklich sitzen zu bleiben. Das war zwar nicht mein gewünschtes Ergebnis, aber wenn ich die tiefgläubigen alten Mütterchen davor gehen sehe, ich würde mir vorkommen, wie eine Lügnerin....ich glaube mir steht das wirklich nicht zu.

Und dennoch war ich in dieser Kirche heute Morgen zu Hause und auch sehr angenommen von den Menschen.
Wieder eine sehr fruchtreiche Erfahrung.

Es wurde mal angedeutet, dass ich auch nicht Beichten darf. Stimmt das?

Könnt ihr mir bitte nochmal sagen, welchen Umfang das ganze denn nun wirklich hat.

liebe Grüsse
Hattest du nicht gesagt, du wurdest in einer evangelischen Landeskirche getauft und später zu einer Freikirche gegangen? Die Landeskirchen spenden meines Wissens die Taufe so, daß sie von der katholischen Kirche als gültig anerkannt wird. Dann könntest du dich nicht als ungetauft betrachten.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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Maurus
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Maurus »

Jabezhhh hat geschrieben:Hallo

Seit ihr schon alle von der Eucharistie zurück?
Heute morgen war ich natürlich auch in der Kirche. Nun ist es ja so, dass ich sowiso nicht an der Eucharistie
teilnehmen darf als Nichtgetaufte.
Dazu hat Protasius schon das Nötige gesagt.
Jabezhhh hat geschrieben:Ich glaube ehrlicher ist es wirklich sitzen zu bleiben. Das war zwar nicht mein gewünschtes Ergebnis, aber wenn ich die tiefgläubigen alten Mütterchen davor gehen sehe, ich würde mir vorkommen, wie eine Lügnerin....ich glaube mir steht das wirklich nicht zu.
Eine durchaus bemerkenswerte und nicht selbstverständliche Einschätzung. Du wirst dich sicher in dieser Frage noch lange beschäftigen. Habe Mut und verzweifle nicht daran.

Jabezhhh hat geschrieben:Es wurde mal angedeutet, dass ich auch nicht Beichten darf. Stimmt das?
Doch, das darfst du. Vor deinem Übertritt kannst du allerdings keine Absolution erhalten. Du gehst also einfach beichten und sagst dann, dass du noch nicht konvertiert bist und infolgedessen auch keine Absolution erhältst. Darüberhinaus kannst du dir einen Geistlichen deiner Wahl aussuchen, um mit ihm Wege deines geistlichen Weges zu besprechen. Diese Gespräche sind keine Beichte, unterliegen aber ebenso der Verschwiegenheit.
Jabezhhh hat geschrieben:Könnt ihr mir bitte nochmal sagen, welchen Umfang das ganze denn nun wirklich hat.
Was genau meinst du?

Pilgerer
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Pilgerer »

Jabezhhh hat geschrieben: Nun ist es ja so, dass ich sowiso nicht an der Eucharistie
teilnehmen darf als Nichtgetaufte.
Nach meinem Wissen erkennt die katholische Kirche das Sakrament der Taufe in der evangelischen Kirche an. Was dir jedoch fehlt, ist die Salbung (Firmung), die du vermutlich vor der vollgültigen Erstbeichte und Erstkommunion bräuchtest.
10 Die Erlösten des HERRN werden wiederkommen und nach Zion kommen mit Jauchzen; ewige Freude wird über ihrem Haupte sein; Freude und Wonne werden sie ergreifen, und Schmerz und Seufzen wird entfliehen. (Jesaja 35,10)

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umusungu
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von umusungu »

Maurus hat geschrieben:Doch, das darfst du. Vor deinem Übertritt kannst du allerdings keine Absolution erhalten. Du gehst also einfach beichten und sagst dann, dass du noch nicht konvertiert bist und infolgedessen auch keine Absolution erhältst.
Was Du hier empfiehlst hat aber nichts mit einer Beichte zu tun! Dein Verfahren kannst du auch mit deinem allerbesten Freund oder Freundin durchexerzieren.
"Beichte" heißt Bekenntnis - Reue UND Lossprechung! Da ist nichts von wegzunehmen.

veruschka
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von veruschka »

Liebe Jabezhhh, alles was du schreibst, ist in meinen Augen ein wunderbares Zeugnis von deiner Liebe zu Gott und zur Kirche. Als du schriebst, es würde dir das Herz brechen, deine erste Ehe als ungültig zu sehen, flog dir mein Herz zu. Trotzdem stimmt, was taddeo schrieb: Du kannst nicht wissen, wie dein erster Mann deine Ehe sah, bevor du ihn nicht gefragt hast. Dazu ist mir heute beim Heimgehen von der Messe eine Erinnerung gekommen, die 45 Jahre alt ist. Ich war als Kollegin eines Abendschulkollegen zu seinem Polterabend (Abend vor der Hochzeit, den der Mann mit seinen Freunden verbringt) mit eingeladen. Und da sagte er uns (unter Alkoholeinfluss) total traurig: "Ich will die Andrea gar nicht heiraten, schon gar nicht kirchlich, aber ihre Eltern wollens unbedingt." Ich weiß ganz sicher, dass er dies seiner Frau niemals gesagt hat oder sagen würde. Inzwischen sind sie schon ewig geschieden.
So wie du über deinen ersten Mann sprichst, kann ich mir schwer vorstellen, dass er dich hasst. Vielleicht interessiert ihn doch, was für eine große Freude du gefunden hast mit der kath. Kirche. Du bist ja auch ein Teil seines Lebens und dir vielleicht was Gutes tun zu können, (ohne zu lügen natürlich), ist heute vielleicht auch eine schöne Möglichkeit für ihn. Damit will ich nichts Konkretes raten, aber doch meine Hoffnung ausdrücken, dass du dein Radar offenhältst auch für Lösungen, die nicht nur im Verzicht liegen. Aber du hörst eh den Hl. Geist. :)

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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Melody »

Maurus hat geschrieben:
Jabezhhh hat geschrieben:Es wurde mal angedeutet, dass ich auch nicht Beichten darf. Stimmt das?
Doch, das darfst du. Vor deinem Übertritt kannst du allerdings keine Absolution erhalten. Du gehst also einfach beichten und sagst dann, dass du noch nicht konvertiert bist und infolgedessen auch keine Absolution erhältst.
Ich verweise auf mein schon mehrfach gemachtes Zitat, das besagt, dass ein gültig Getaufter in der Vorbereitung auf seine Aufnahme in die katholische Kirche sogar beichten SOLL!
veruschka hat geschrieben:(...) Und da sagte er uns (unter Alkoholeinfluss) total traurig: "Ich will die Andrea gar nicht heiraten, schon gar nicht kirchlich, aber ihre Eltern wollens unbedingt." Ich weiß ganz sicher, dass er dies seiner Frau niemals gesagt hat oder sagen würde. Inzwischen sind sie schon ewig geschieden.
Dann könntest Du für dieses Pärchen ja als Zeugin im Ehenichtigkeitsverfahren aussagen... meine Schwester konnte sich an eine ähnliche Aussage von mir seinerzeit leider nicht mehr erinnern...
Ewa Kopacz: «Für mich ist Demokratie die Herrschaft der Mehrheit bei Achtung der Minderheitenrechte, aber nicht die Diktatur der Minderheit»

Jabezhhh
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Jabezhhh »

Hallo

Hach, es ist wirklich sehr aufbauend eure Kommentare zu lesen. Mir hilft das wirklich sehr!

Protasion, ja ich bin ev. getauft. Ich hab mich da etwas unglücklich ausgedrückt...ich meinte solang ich nicht konvertiert bin.

Danke Maurus für deine Antwort, das bringt mich schon mal weiter. Mit meiner Frage meinte ich, ob da noch ein Verzicht auf mich zukommt, oder ob es noch sonstige Konsequenzen für mich in der Kirche hat, die ich noch nicht bedacht habe.

Veruschka dank dir für deine herzliche Antwort. Ich weiss, man kann dem anderen nur vor den Kopf schauen.
Und doch hofft man immer auf die Ehrlichkeit in dem Menschen gegenüber. Ja, etwas naiv...aber schön :)

Ich danke euch allen wirklich von [Punkt]

liebe Grüsse
Jabez
liebe Grüsse
jabezhhh

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Melody
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Re: Konvertieren als Wiederverheiratete

Beitrag von Melody »

Bei meiner Antwort hatte ich leider Deinen ganz konkreten Fall aus den Augen verloren...

Es stimmt schon, wiederverheiratet Geschiedene können meines Wissens leider auch nicht gültig beichten... das ist dann echt eine verzwickte Situation... :/
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