Priester mit guter Freundin im Haushalt?

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incarnata
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von incarnata »

Lupus hat geschrieben:In mehr als 40 Jahren Pfarrdienst habe ich nur dann Einladungen zum Essen angenommen, wenn dazu ein äußerer Anlass gegeben war, z:B. Taufe, Trauung, Totenmahl etc
Wenn ein Pfarrer sich zum Abendessen einladen lässt aus reiner Höflichkeit o. dgl. dann muss er gewärtig sein, dass getuschelt wird. Wie schnell ist man bereit, eine Bevorzugung der oder jener Familie zu mißdeuten, die eingeladen hat. Ich habe von vornherein auf solche Einladungen verzichtet und somit alle gleich behandelt.
Wenn ich heute als Pensionär von jemandem eingeladen werde, dann ist das etwas ganz anderes, da ich niemandem gegenüber verpflichtet bin.
+L.
Exakt das ist der Grund warum man den amtierenden Pfarrer nicht nur zum Plauschen einlädt.
Und der Plausch an der Kirchentür entfällt meist deshalb,weil er sofort ins Auto springen muss nach der Messe
um rechtzeitig zur Filialkirche zu kommen,wo man ihn schon zur Messe erwartet.
Mit Priestern,die im Dorf Urlaub machen,Zeit und keine Verpflichtungen haben kann man durchaus plauschen und auch mal eine Kaffeeeinladung machen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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incarnata
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von incarnata »

umusungu hat geschrieben:Es scheinen heute alle Menschen in einer Beziehung zu leben .. welcher Art auch immer. So sieht die Öffentlichkeit das.
In Wirklichkeit, gibt es sehr viele Menschen, die noch nie in einer Beziehung waren, die noch nie eine sexuelle Begegnung hatten ..... sich aber danach sehnen - und unter diesem Mangel sehr leiden.
Diese Menschen leben Ehelosigkeit - aber völlig unfreiwillig.

Ein Zölibatärer lebt seine Ehelosigkeit freiwillig - für mich ein Akt der Solidarität ... des Ähnlichwerdens.
:ja: Solidarität mit den Einsamen-und eben auch Ähnlich werden mit Jesus Christus,der die tiefste Einsamkeit am Kreuz für uns erfahren hat.Bräutigam der Kirche sein.
Ich verstehe nur nicht warum Frauen,die merken,dass in der Beziehung mit einem Priester oder Ordensmann
ein Beigeschmack des Begehrens hochkommt diese nicht von vorne herein abbrechen,ehe der Priester gefährdet ist,sein Gelübde zu brechen.Ebensowenig wie ich verstehe,dass Frauen Jahrelang die Geliebte verheirateter Männer sind.Man weiss doch,dass solche Grenzüberschreitungen meist nur dazu führen,dass am Ende alle unglücklich sind.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
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Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

incarnata hat geschrieben: Ich verstehe nur nicht warum Frauen,die merken,dass in der Beziehung mit einem Priester oder Ordensmann
ein Beigeschmack des Begehrens hochkommt diese nicht von vorne herein abbrechen,ehe der Priester gefährdet ist,sein Gelübde zu brechen.Ebensowenig wie ich verstehe,dass Frauen Jahrelang die Geliebte verheirateter Männer sind.Man weiss doch,dass solche Grenzüberschreitungen meist nur dazu führen,dass am Ende alle unglücklich sind.
Weil manche Frauen sich bis zum bitteren Ende alles Mögliche einbilden.
O-Ton einer ehemaligen Mitarbeiterin von mir: "Er will sich einfach nicht von Frau und Kind trennen, dabei lieben wir uns doch so sehr und sind füreinander geschaffen! Aber ich werde warten."
Vermutlich muss nicht gesagt werden, wie sehr ihre Arbeitsqualität unter dem ständigen Auf und Ab gelitten hat.

Aber noch: Ist es wirklich Sache der Frau, den Priester oder Ordensmann an ihr Gelübde zu erinnern?
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Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

incarnata hat geschrieben: Exakt das ist der Grund warum man den amtierenden Pfarrer nicht nur zum Plauschen einlädt.
Und orthodoxe Priester, die Frau und Kinder haben, können sich zu gewissen Zeiten (wie gerade jetzt, wenn Haussegnungen anstehen nach der Taufe des Herrn) vor lauter Einladungen kaum erwehren ...
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confortanseum
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von confortanseum »

Ich habe nur Priester erlebt, die sich "Ruhe, Schweigen, Einsamkeit" (Hl. JM Vianney) wünschen - Oder die Gesellschaft von "Mitbrüdern". Das sagen sie.
Der Priesterstand sei so heilig !... Unsere Ehen, unsere Familien... pfui... - Oder sie wollen die Versuchungen vermeiden : eine freudestrahlende Familie (und für einige, eine erblühte Ehefrau/Familienmutter in ihrem eigenen Haus)......

Aber scheint es mir (u.a), dass sie glückliche und fröhliche Priester sind, dass sie sich in ihrer Haut wohl fühlen und mit ihrem Priesterleben zurechtkommen ... ?
Nein.

Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

So könnte es sein (Interview mit einem rumänischen Priesterehepaar)

http://www.kirchenzeitung.at/newsdetail ... ngehoeren/

daraus:
Wie bringen Sie Pfarrersein, Beziehung und Ihre zwei Kinder unter einen Hut?
Ian Moga: Das dritte ist unterwegs.
:klatsch:
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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Mary hat geschrieben:So könnte es sein (Interview mit einem rumänischen Priesterehepaar)

http://www.kirchenzeitung.at/newsdetail ... ngehoeren/

daraus:
Wie bringen Sie Pfarrersein, Beziehung und Ihre zwei Kinder unter einen Hut?
Ian Moga: Das dritte ist unterwegs.
:klatsch:
Du verklärst da was, Mary.
Ein römisch-katholischer Pfarrer in Deutschland, der sein Priesteramt so ernst nimmt, wie man es erwarten würde, könnte diese Dinge unmöglich unter einen Hut bringen. Selbst bei verheirateten Diakonen klappt das mehr schlecht als recht. Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat) - wenn man das auf standardmäßig verheiratete katholische Priester übertragen würde, hätten wir bald noch weniger als heute.

Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

taddeo hat geschrieben: Du verklärst da was, Mary.
Keineswegs... ich kenne durchaus auch die Schwierigkeiten, die auch Familie Moga ja noch nennt.

Ich find einfach die Antwort so herrlich entwaffnend :breitgrins:
taddeo hat geschrieben:Ein römisch-katholischer Pfarrer in Deutschland, der sein Priesteramt so ernst nimmt, wie man es erwarten würde
Nun ja.
Woran sollte das dann liegen? An der Zahl der zu betreuenden Schäfchen? (ich glaube da müsste Vater Ian den Vergleich kaum scheuen). Oder vielleicht doch daran, dass manchen Priestern ihre freien Montage, Abende und Sitzungstermine wichtiger sind als die Seelsorge? (diese Erfahrung hab ich früher durchaus gemacht)
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Kai
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Kai »

taddeo hat geschrieben:Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat)
Moment mal.

Willst Du sagen, dass ein Diakon, dessen Frau sich von ihm scheiden lässt (gegen seinen Willen), nicht mehr als Diakon wirken kann?
"We have feminized the Church so much that it is not attractive to men."
(Eric Sammons)

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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

Mary hat geschrieben:Oder vielleicht doch daran, dass manchen Priestern ihre freien Montage, Abende und Sitzungstermine wichtiger sind als die Seelsorge? (diese Erfahrung hab ich früher durchaus gemacht)
welche Vorstellungen hast Du denn vom Leben und der Arbeit eines Priesters?

"freier Montag" = ja und? Wie viel freie Tage hast Du denn?

"freie Abende" = wo findest Du die denn? Arbeitest du auch rund um die Uhr?

"Sitzungstermine" = kann nur jemand schreiben, wer von nichts eine Ahnung hat.

[sechs Abendtermine in der Woche mit Rückkehrzeiten ab 22 Uhr sind der absolute Hit!]
Eigene Erfahrungen sollten auch eingeschätzt werden können.......

Vir Probatus
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Vir Probatus »

Mary hat geschrieben:So könnte es sein (Interview mit einem rumänischen Priesterehepaar)

http://www.kirchenzeitung.at/newsdetail ... ngehoeren/

daraus:
Wie bringen Sie Pfarrersein, Beziehung und Ihre zwei Kinder unter einen Hut?
Ian Moga: Das dritte ist unterwegs.
:klatsch:
In meinem Kopfkino läuft dann immer Robert Atzorn und die Folge mit der Beerdigung ab.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

PigRace
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von PigRace »

umusungu hat geschrieben:
Mary hat geschrieben:Oder vielleicht doch daran, dass manchen Priestern ihre freien Montage, Abende und Sitzungstermine wichtiger sind als die Seelsorge? (diese Erfahrung hab ich früher durchaus gemacht)
welche Vorstellungen hast Du denn vom Leben und der Arbeit eines Priesters?

"freier Montag" = ja und? Wie viel freie Tage hast Du denn?

"freie Abende" = wo findest Du die denn? Arbeitest du auch rund um die Uhr?

"Sitzungstermine" = kann nur jemand schreiben, wer von nichts eine Ahnung hat.

[sechs Abendtermine in der Woche mit Rückkehrzeiten ab 22 Uhr sind der absolute Hit!]
Eigene Erfahrungen sollten auch eingeschätzt werden können.......
Hallo umusungu,

also meine Wenigkeit denkt, daß ein Priester seinen "Beruf" mit Haut und Haaren liebt und lebt. Daß ihm der Tag zwischen den Messfeiern nicht zur eigenen"Entspannung" dient, sondern Raum zum selbstlosen Dienst an seinen ihm anvertrauten Schafen ist. Die Kraft hierzu schöpft er aus jeder Eucharistiefeier, gleich ob Sonntag morgen "vor vollem Haus", werktags mit drei Mütterchen oder ganz alleine; aus einem festen Gebetsrhythmus, Einkehrtagen, Exerzitien, Pilgerschaften. Ein Leben, daß zu körperlichem Verbrauch führt, aber reiche geistige Frucht trägt, wie das berühmte Weizenkorn oder das alt und müde gewordene Ehepaar, wenn die Kinder eines Tages flügge werden und eine neue Generation übernimmt.

Das mag alles arg kitschig klingen. Aber "freie Tage / Abende" oder ähnliches ist doch - bei dem um was es geht als Priester - vollkommen zweitrangig.

Nicht böse gemeint, umusungu, aber so denke zumindest ich. Auch wenn ich mich nicht vollständig und nicht in jedem Punkt treffend ausgedrückt haben mag.

Was für eine Ehre, Hochwürden, lieber umusungu, sich diesem Amt, diesem Gotteshinweis ganz verschenken zu können. Ja, so sehe ich das. Keine Ahnung, kann natürlich auch sein, daß ich es ganz falsch sehe...

Liebe Grüße!

PigRace

PS: umusungu, wär's i.O. für Sie, bei Gelegenheit noch mal kurz in den Embolismus-Thread zu gucken, ob sie die letzte Frage von mir noch beantworten können? Many thx!! :)

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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

PigRace hat geschrieben:Das mag alles arg kitschig klingen. Aber "freie Tage / Abende" oder ähnliches ist doch - bei dem um was es geht als Priester - vollkommen zweitrangig.
DAS ist mehr als kitschig .... "Erholung, Urlaub und freie Zeit" ist absolut zweitrangig .... ein Priester ist ja kein Mensch aus Fleisch aus Blut!

Raphaela
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Raphaela »

Kai hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat)
Moment mal.

Willst Du sagen, dass ein Diakon, dessen Frau sich von ihm scheiden lässt (gegen seinen Willen), nicht mehr als Diakon wirken kann?
So wird es wahrscheinlich sein.
Aber: Ich kenne auch einen Fall, als bei einem Diakon mit kleinen Kindern die Ehefrau starb. Der Bischof hat hier eine Heirat erlaubt, da die Kinder eine Mutter brauchen.
Ich bin gerne katholisch, mit Leib und Seele!

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Yeti
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Yeti »

Raphaela hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat)
Moment mal.

Willst Du sagen, dass ein Diakon, dessen Frau sich von ihm scheiden lässt (gegen seinen Willen), nicht mehr als Diakon wirken kann?
So wird es wahrscheinlich sein.
Aber: Ich kenne auch einen Fall, als bei einem Diakon mit kleinen Kindern die Ehefrau starb. Der Bischof hat hier eine Heirat erlaubt, da die Kinder eine Mutter brauchen.
So ist das im Kirchenrecht auch vorgesehen.
#gottmensch statt #gutmensch

PigRace
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von PigRace »

umusungu hat geschrieben:
PigRace hat geschrieben:Das mag alles arg kitschig klingen. Aber "freie Tage / Abende" oder ähnliches ist doch - bei dem um was es geht als Priester - vollkommen zweitrangig.
DAS ist mehr als kitschig .... "Erholung, Urlaub und freie Zeit" ist absolut zweitrangig .... ein Priester ist ja kein Mensch aus Fleisch aus Blut!
Hallo umusungu,

klar sind Sie aus Fleisch und Blut. Aber das ist ist halt "nicht so wichtig", denke ich halt... Logo müssen Sie "körperlich funktionieren", um Ihren Dienst versehen zu können. Aber feste freie Tage oder Abende o.ä.? Sie haben doch die Eucharistiefeier - das ist doch eh das megagrößte Wunder, das wir hier auf Erden erleben können. Und es geschieht in Ihren Händen! Ist das nicht der Wahnsinn?! Das ist doch, wie soll ich sagen... alles wert. Ist doch egal, ob Sie jetzt keine festen freien Tage haben, etwas blaß um die Nase sind, zu dick über zu wenig Sport oder zu dünn über zuviel Stress...

Die "freien Abende und Tage" gibt's in der Familie ja auch nicht. Der Alltag in der Familie, die verrotzten zahnenden Blagen nachts, die vollgespuckten Anzüge und das Geschrei wegen nichts, das ist halt so. Ist doch egal, wenn das "schweineanstrengend" ist - und das ist es wirklich - aber es ist doch all das wert. In dieser Weise dachte ich, würde sich auch ein Priester in Freude verschenken...

Aber das ist ja auch wirklich okay, wenn Sie das anders sehen. Sie hatten nur die Frage in den Raum geworfen, auch wenn sie formal an Mary gerichtet war.

Hätten Sie denn Lust dazu, wenn ich Sie zum Essen einlade, wenn ich mal in Ihrer Gegend bin? Dort bin ich zwar nur alle Schaltjahre mal, aber vllt. läßt es sich einrichten... (ist ehrlich so gemeint!)

PigRace
Zuletzt geändert von PigRace am Freitag 31. Januar 2014, 22:22, insgesamt 1-mal geändert.

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umusungu
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von umusungu »

PigRace hat geschrieben:Hätten Sie denn Lust dazu, wenn ich Sie zum Essen einlade, wenn ich mal in Ihrer Gegend bin? Dort bin ich zwar nur alle Schaltjahre mal, aber vllt. läßt es sich einrichten...
ja klar doch!

PigRace
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von PigRace »

umusungu hat geschrieben:
PigRace hat geschrieben:Hätten Sie denn Lust dazu, wenn ich Sie zum Essen einlade, wenn ich mal in Ihrer Gegend bin? Dort bin ich zwar nur alle Schaltjahre mal, aber vllt. läßt es sich einrichten...
ja klar doch!
:)

Cool, done deal!

Sie dürfen das Restaurant aussuchen und ich zahle.

Dafür beantworten Sie mir noch die Embolismus-Frage nachher...? ;)

Viele Grüße und gute Nacht!

PigRace

Mary
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Mary »

umusungu hat geschrieben: welche Vorstellungen hast Du denn vom Leben und der Arbeit eines Priesters?
Ich kenne mehrere katholische Priester ziemlich gut (Freunde der Familie und ja, sie kommen durchaus regelmässig zum Essen vorbei... )
umusungu hat geschrieben:"freier Montag" = ja und? Wie viel freie Tage hast Du denn?

"freie Abende" = wo findest Du die denn? Arbeitest du auch rund um die Uhr?

"Sitzungstermine" = kann nur jemand schreiben, wer von nichts eine Ahnung hat.

[sechs Abendtermine in der Woche mit Rückkehrzeiten ab 22 Uhr sind der absolute Hit!]
Eigene Erfahrungen sollten auch eingeschätzt werden können.......
Hingegen kenne ich weder freie Tage noch freie Abende (ein freier Abend ist für mich, wenn ich nicht ausser Haus muss und "nur" für meine Familie da bin...). Insofern bin ich als Mutter von Vieren und Tochter von drei alten Leuten, berufstätig und verantwortlich für ein grosses Haus mit Garten und ohne Putzfrau... ähem, nicht so ein guter Vergleich.

Ich gönne übrigens jedem Priester, wenn er mal frei hat.

lg Mary
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Vir Probatus
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Vir Probatus »

Raphaela hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat)
Moment mal.

Willst Du sagen, dass ein Diakon, dessen Frau sich von ihm scheiden lässt (gegen seinen Willen), nicht mehr als Diakon wirken kann?
So wird es wahrscheinlich sein.
Aber: Ich kenne auch einen Fall, als bei einem Diakon mit kleinen Kindern die Ehefrau starb. Der Bischof hat hier eine Heirat erlaubt, da die Kinder eine Mutter brauchen.
Traurig ist, daß es dazu einer bischöflichen Genehmigung bedarf.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Protasius
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Protasius »

Vir Probatus hat geschrieben:
Raphaela hat geschrieben:
Kai hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein solcher Diakon darf übrigens schon nach der Scheidung sein Amt nicht mehr ausüben (nicht erst nach einer Wiederheirat)
Moment mal.

Willst Du sagen, dass ein Diakon, dessen Frau sich von ihm scheiden lässt (gegen seinen Willen), nicht mehr als Diakon wirken kann?
So wird es wahrscheinlich sein.
Aber: Ich kenne auch einen Fall, als bei einem Diakon mit kleinen Kindern die Ehefrau starb. Der Bischof hat hier eine Heirat erlaubt, da die Kinder eine Mutter brauchen.
Traurig ist, daß es dazu einer bischöflichen Genehmigung bedarf.
Der Diakon ist durch sein freiwillig gegebenes Versprechen gebunden, nach dem Tod seiner Frau nicht erneut zu heiraten. Das ist ein allgemeines Prinzip, eine Weihe ist ein Ehehindernis. Daß es dem Bischof in diesem Fall möglich ist, die Heirat aus pastoralen Gründen zu erlauben bzw. von diesem Ehehindernis zu dispensieren, ist eher erfreulich denn traurig.

@taddeo: Gemäß den Richtlinien der DBK ist eine zivilrechtliche Scheidung zwar auch ohne Wiederheirat ein hinreichender Grund für eine Entpflichtung, aber eine notwendige Folge ist diese nicht. Die Entscheidung darüber trifft immer der Bischof.
Rahmenordnung für ständige Diakone in den Bistümern der Bundesrepublik Deutschland, 1987 hat geschrieben:6.
Niemand kann aus eigener Kraft dessen sicher sein, daß seine Ehe gelingt und
hält. Christen werden sich besonders darum bemühen, aus der Kraft des unver-
brüchlichen Ja, das im Ehesakrament Gott zu ihrem Ja gesagt hat, die Gemein-
schaft der Ehe durchzutragen. Wenn sie trotzdem zerbricht, so ist dies gerade
für das Zeugnis im pastoralen Dienst eine harte Belastung. Ob sie dem Betrof-
fenen und den Gemeinden zugemutet werden kann, hängt von der je besonde-
ren Situation ab; die Zulassung der Aufnahme oder Fortsetzunge eines pastora-
len Dienstes ist Sache des Ordinarius.
Richtlinien über persönliche Anforderungen an Diakone und Laien im pastoralen Dienst im Hinblick auf Ehe und Familie, 1995 hat geschrieben:Bereits die Scheidung einer kirchenrechtlich gültigen Ehe nach staatlichem Recht - nicht erst die Wiederverheiratung - kann den Diözesanbischof unter Abwägung aller pastoralen Gründe des Einzelfalls dazu führen, daß ein Bewerber nicht zum Ständigen Diakonat zugelassen wird bzw. daß ein Ständiger Diakon nicht weiterbeschäftigt wird. Der Diözesanbischof kann im Einzelfall auch anders handeln.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

Caviteño
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Caviteño »

umusungu hat geschrieben: DAS ist mehr als kitschig .... "Erholung, Urlaub und freie Zeit" ist absolut zweitrangig .... ein Priester ist ja kein Mensch aus Fleisch aus Blut!
Wenn ich diese frühere Aussage des jetzigen Kardinals von Manila lese, kommen mir alledings Zweifel, wann sich die Priester hier (Philippinen) erholen können:
"Let me make a confession here, and I know our canon lawyers will get mad at me," Bishop Luis Antonio G. Tagle of the Philippines said at a news conference on Monday. "The first Sunday after my ordination as a priest, I said nine Masses, and that is regular in the Philippines."
http://www.nytimes.com/25/1/7/inter ... 7pope.html

Bei viel weniger Priestern als in D. werden hier viel, viel mehr Messen gelesen als in D. Für die 76 Mil. Katholiken gibt es nur 9.4 Priester, in D. beträgt die Zahl 14.636 Priester bei knapp 25 Mio Gläubigen.

http://newsinfo.inquirer.net/46435/ph- ... wing-flock
http://de.wikipedia.org/wiki/Priestermangel#Deutschland

Sonntags-Messen werden nicht nur in den Pfarrkirchen sondern auch in den (einfachen) Kapellen der "subdivisions" gelesen, tlw. vor 2-3 Gläubigen (wie bei uns, jeden Samstag 19:3 Uhr) sowie in shopping malls und natürlich in den großen Krankenhäusern. In großen subdivisions werden tlw. drei oder vier Messen am Wochenende in der jeweiligen Kapelle/Kirche gelesen.
Eine annähernde, bei weitem nicht vollständige Übersicht kann gibt es hier
Leider ist nur ein kleiner Teil der kath. Kirchen hier mit ihrem Meßplan erfaßt, viele Gemeinden und Kirchen fehlen. Trotzdem wird die große Anzahl an Messen sichtbar.

Das bei 76 Mil. Gläubigen auch viel mehr Taufen, Eheschließungen und Begräbnisgottesdienste anfallen, leuchtet ein.

Ohne jemandem nahetreten zu wollen, frage ich mich schon, wie die Priester das hier schaffen.

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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Protasius hat geschrieben:
Richtlinien über persönliche Anforderungen an Diakone und Laien im pastoralen Dienst im Hinblick auf Ehe und Familie, 1995 hat geschrieben:Bereits die Scheidung einer kirchenrechtlich gültigen Ehe nach staatlichem Recht - nicht erst die Wiederverheiratung - kann den Diözesanbischof unter Abwägung aller pastoralen Gründe des Einzelfalls dazu führen, daß ein Bewerber nicht zum Ständigen Diakonat zugelassen wird bzw. daß ein Ständiger Diakon nicht weiterbeschäftigt wird. Der Diözesanbischof kann im Einzelfall auch anders handeln.
Die Praxis scheint so zu sein, daß die Nicht-Weiterbeschäftigung als Diakon das Normale ist (so kenne ich es zumindest von einem konkreten Fall). Mit etwas Glück wird dem Mann angeboten, in einem (zB theologischen) "Zivilberuf" für das Bistum weiterzuarbeiten, aber eben nicht mehr als Diakon.

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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Mary hat geschrieben:
taddeo hat geschrieben:Ein römisch-katholischer Pfarrer in Deutschland, der sein Priesteramt so ernst nimmt, wie man es erwarten würde
Nun ja.
Woran sollte das dann liegen? An der Zahl der zu betreuenden Schäfchen? (ich glaube da müsste Vater Ian den Vergleich kaum scheuen). Oder vielleicht doch daran, dass manchen Priestern ihre freien Montage, Abende und Sitzungstermine wichtiger sind als die Seelsorge? (diese Erfahrung hab ich früher durchaus gemacht)
Nein, das liegt weniger an der Zahl der Schäfchen, als an den mittlerweile existierenden Seelsorgsstrukturen in unseren Diözesen und Pfarreien. Ein Priester hat soviele von außen vorgegebene Verpflichtungen, daß er kaum mehr Herr über die freie Zeiteinteilung für die eigentliche Seelsorge ist, geschweige denn für Zeiten mit seiner Familie wäre. Ich weiß es halt von den Pfarrern bei uns hier: Da kommt ein Schrieb vom Ordinariat, nächste Woche ist eine verpflichtende Tagung, Fortbildung, Informationsveranstaltung ... über zwei Tage. Sitzungen von Pfarrgremien sind verpflichtend, ihre Einhaltung wird bei der Visitation exakt überprüft - und das in den (seltenst) zwei, (normalerweise) drei oder vier oder fünf Pfarreien, für die der Pfarrer im Pfarrverband zuständig ist. Dazu die normalen Gottesdienste in all diesen Kirchen, zusätzliche Kasualien (Beerdigungen vor allem), Aushilfen für Nachbarpfarrer bei Krankheit o. ä., ein Wust an Verwaltungsarbeit im Pfarrbüro, von dem die beste Pfarrsekretärin nur einen Teil selbständig erledigen kann, weil sie für alles mögliche den Servus des Pfarrers braucht ... und wenn ein Priester fromm ist, möchte er ja auch noch ne Zeitlang am Tag beten. Es gibt Pfarrer, die sagen, daß mittlerweile ihr Smartphone mit Terminplaner und das Navi im Auto ihre wichtigsten Seelsorgshilfen sind.
Spontan verfügbare Zeit für eine Essenseinladung, für ein Seelsorgsgespräch genau dann, wenn es der "Kunde" bräuchte, geschweige denn für sich selbst ist in diesem System praktisch nicht mehr vorgesehen.

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Kai
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Kai »

@taddeo

Mir ist das nicht einsichtig. Beispiel: Wenn die Frau den Diakon für einen anderen sitzen lässt, sich scheiden lässt und der verlassene Diakon anschließend - zumal er die Scheidung ja nicht einmal wollte - dann auch noch "ehelos" bleibt (im Sinne von nicht zivil wiederverheiratet), also praktisch zölibatär lebt, wieso kann er dann nicht weiter als ständiger Diakon arbeiten?

Er ist kirchenrechtlich doch immer noch verheiratet. Solange er jetzt kein neues Verhältnis eingeht, warum ihn dann doppelt bestrafen? Beugt sich das Kirchenrecht hier nicht unnötig dem staatlichen Recht?
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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Kai hat geschrieben:@taddeo

Mir ist das nicht einsichtig. Beispiel: Wenn die Frau den Diakon für einen anderen sitzen lässt, sich scheiden lässt und der verlassene Diakon anschließend - zumal er die Scheidung ja nicht einmal wollte - dann auch noch "ehelos" bleibt (im Sinne von nicht zivil wiederverheiratet), also praktisch zölibatär lebt, wieso kann er dann nicht weiter als ständiger Diakon arbeiten?

Er ist kirchenrechtlich doch immer noch verheiratet. Solange er jetzt kein neues Verhältnis eingeht, warum ihn dann doppelt bestrafen? Beugt sich das Kirchenrecht hier nicht unnötig dem staatlichen Recht?
Warum das so ist, weiß ich nicht - nur daß es so gehandhabt wird.

Die rechtliche Seite ist das eine, die Glaubwürdigkeit des persönlichen Lebenszeugnisses das andere. Und das ist in jedem Fall massiv angekratzt, auch wenn "nur" eine zivilrechtliche Scheidung im Raum steht. Wenn eine Ehe scheitert, ist normalerweise nie nur einer der beiden Partner schuld.

ad_hoc
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von ad_hoc »

Vielleicht wurde dies hier von irgend jemandem noch nicht erwähnt:

Ein Diakon sollte sein Amt nur ausüben im Rahmen seiner späteren Weihe zum Priester.
D. h. andererseits: Verheiratete Priester sollte es eigentlich nicht geben.
Dadurch, dass die Diakonatsweihe nunmehr von anderen Voraussetzungen ausgeht, wurde unnötigerweise ein Fass aufgetreten.

Und nur am Rande:
Einmal war ich bei einer Diakonatsweihe zugegen gewesen. Nicht aus Überzeugung, sondern aus unziemlicher Neugierde.
Ich habe die Choreographie so was von bescheuert gefunden, dass der Mann ausgestreckt auf dem Boden liegt und die Frau stand - irgendwie beziehungslos - daneben; wohl auch die 'Folge eines am grünen Tisch 'gezeugten platten Produkts'.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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Protasius
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von Protasius »

ad_hoc hat geschrieben:Vielleicht wurde dies hier von irgend jemandem noch nicht erwähnt:

Ein Diakon sollte sein Amt nur ausüben im Rahmen seiner späteren Weihe zum Priester.
Nein, der Diakon hat seine eigene Bedeutung. Weshalb hätten die Apostel sie sonst einsetzen sollen, wenn sie nur als Vorstufe zum Priester dienen sollten? Wieso erfordert denn ein tridentinisches Hochamt einen Diakon und einen Subdiakon und das Pontifikalamt zusätzlich Assistenzpriester und Assistenzdiakone?
D. h. andererseits: Verheiratete Priester sollte es eigentlich nicht geben.
Dadurch, dass die Diakonatsweihe nunmehr von anderen Voraussetzungen ausgeht, wurde unnötigerweise ein Fass aufgetreten.
Wenn du dir die Kirchengeschichte ansiehst, stößt du v.a. am Anfang immer wieder auf verheiratete Diakone, Priester und sogar Bischöfe. Allerdings gab es auch schon seit früher Zeit den Enthaltsamkeitszölibat (verbindlich seit der Synode von Elvira, Anfang 4. Jh., was auf eine wesentlich längere dementsprechende Tradition deutet), sodaß der Neugeweihte ab dem Tag seiner Weihe sexuell enthaltsam leben mußte. Bis zum zweiten Laterankonzil 1139 gab es auch in der Westkirche verheiratete enthaltsam lebende Priester.
Der so genannte ‚Geist’ des Konzils ist keine autoritative Interpretation. Er ist ein Geist oder Dämon, der exorziert werden muss, wenn wir mit der Arbeit des Herrn weiter machen wollen. – Ralph Walker Nickless, Bischof von Sioux City, Iowa, 2009

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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

Protasius hat geschrieben:
ad_hoc hat geschrieben:Vielleicht wurde dies hier von irgend jemandem noch nicht erwähnt:

Ein Diakon sollte sein Amt nur ausüben im Rahmen seiner späteren Weihe zum Priester.
Nein, der Diakon hat seine eigene Bedeutung. Weshalb hätten die Apostel sie sonst einsetzen sollen, wenn sie nur als Vorstufe zum Priester dienen sollten?
:daumen-rauf:
Völlig richtig, Protasius. Der ausschließliche "Durchgangsdiakonat" ist eine Fehlentwicklung, eine theologisch unsinnige Engführung hin auf eine rein priesterzentrierte Seelsorge, die nicht ganz unschuldig ist am heutigen Schlamassel, daß die meisten Gläubigen unter "Seelsorge" nur das verstehen, was vom Priester kommt - meistens eben die Messe.

Neben der von Dir erwähnten apostolischen Bestellung der Diakone sei zB auch auf die älteste Tradition der Stadt Rom verwiesen, wo die sieben Stadtviertel als ebensoviele Diakonien aufgeteilt waren, die die Caritas in der ganzen Stadt organisierten; der wohl bekannteste solche Diakon war der Hl. Laurentius. Der war angeblich sogar Erzdiakon des Papstes (Sixtus), also praktisch dessen Generalvikar - aber daß er jemals hätte Priester werden sollen oder wollen, davon ist nichts bekannt.

Im übrigen gilt das letztlich für alle Dienste. Wie sinnvoll wären die Niederen Weihen heute, wenn man sie nicht erstens "abgeschafft" hätte und wenn man sie zweitens als permanente Dienste verstehen würde statt als unvermeidliche Treppchen zum Priesteramt! Ostiarier, Lektoren, Akolythen, Subdiakone - all das könnte die tatsächlich ja vorhandenen "Jobs" in der Kirche in ihre hierarchische Funktion eingliedern und an das sakramentale Geschehen anbinden, dem sie dienen sollen.

koukol
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von koukol »

In der Aufzählung fehlen die Exorzisten. - Absicht oder Versehen?

ad_hoc
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von ad_hoc »

Gut. Ich ziehe meinen Beitrag wieder zurück.
Das von mir beschriebene Bild (Diakon liegend und Ehefrau stehend) finde ich trotzdem bescheuert.

Und ich frage mich, welchen Nutzen Diakone nach heutigem Verständnis haben, wenn deren Glaubensbild kaum weniger oberflächlich ist als das derjenigen Gläubigen, um die sie sich kümmern sollen.
Dieselbe Frage kann man heutzutage allerdings auch sehr vielen Pfarrern und Bischöfen stellen.

Im Jahr 1968, als der Hl. Pater Pio starb, sagte er gegenüber einigen Menschen sinngemäß, die sich von ihm eine Bestätigung der zukünftigen guten Früchte des drei Jahre zuvor beendeten Konzils erhofften, dass nur Finsternis über die Kirche käme; man solle (wohl in diesem Kreis) still sein und nicht darüber reden.

Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)

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taddeo
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Re: Priester mit guter Freundin im Haushalt?

Beitrag von taddeo »

koukol hat geschrieben:In der Aufzählung fehlen die Exorzisten. - Absicht oder Versehen?
Absicht. Die wären zwar heute notwendiger denn je, aber für die ist mir kein heute in der Kirche vorhandener Dienst eingefallen, den man mit dieser Weihe ausüben könnte.
(Ein echter Exorzist muß ja fast zwangsläufig Priester sein.)

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