Fast alles über Gott Gesagte ist wertlos

Allgemein Katholisches.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Und hier noch ein kleiner Zusatz, der in Deinem Bild noch fehlt:

Bild
Gruß Jürgen

Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Benedikt

Beitrag von Benedikt »

Selten so gelacht. :freude:

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Erich_D hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben:Grundsätzlich ist dieses Thema eigentlich seit Thomas von Aquin durch...
Wo durch? Unten?
Ganz im Gegenteil. Es ist grundsätzlich entschieden, und wer meint, es könne beständige Widersprüche zwischen Glauben und Vernunft geben, der muss wissen, dass er damit hinter Thomas von Aquin zurückgeht.

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Nachdem Benedikt sich nun schon als Zeichenkünstler versucht hat, will ich auch einen kleinen Versuch wagen:

Auch wenn man über Gott über jeglichem imanenten Sein steht und keine - weder eine bejahende noch verneinende - Aussage sein Wesen erfasst, so läßt sich doch eines über die göttliche Wesenheit - gleichsam als "Minimaldefinition" - sagen, daß er eksistiert, aus seiner unzugänglichen Wesenheit heraustritt als der Lebendige und damit sein Wesen als "Leben" offenbart.

Die Gottesebenbildlichkeit des Menschen besteht nun darin, daß er ebenso wie Gott nur in der Unterscheidung zwischen unzugänglicher (menschlicher) Wesenheit und seiner Eksistenz ad extra κατ' ἐνέργειαν betrachtet werden kann. Die Menschliche οὐσία kann nun dadurch "definiert" werden, daß sie als "das Leben haben" bezeichnet werden kann. Die Wesenheit "Leben" tritt nun κατ' ἐνέργειαν ad extra, denn sie ist es, die den Leib lebendig macht; sie tritt in die Beziehung zu Gott, Mitmensch und Welt. Das eksistenziell-energetische Heraustreten des Menschen aus seiner ἀνϑρωπινὴ οὐσία in seinen ἐνέργειαι offenbart damit sein Wesen, daß darin besteht, Leben zu haben.

In analoger Weise ist auch von Gottes Wesenheit aussagbar, daß sie "Leben haben" ist, wie die Bibel sagt: "Der Vater hat das Leben in sich" (Joh 5,26). Auch wenn es der Idiomenkommunikation widerspricht menschliche Eigenheiten auf das göttliche Wesen zu übertragen, so kann dennoch positiv ausgesagt werden: Gott "ist" der "Lebendige", weil das, was wir von ihm erkennen können, ihn durch sein eksistierendes Heraustreten aus der unzugänglichen und unerkennbaren Wesenheit als den Lebendigen offenbart.

Als der "Leben-Habende" ist Gott vor allem der "In-Beziehung-Tretende". Er offenbart sich ad extra als Leben, das in Beziehung tritt, als Relation.


Damit hätten wir doch schon was ausgesagt ;-)
Gruß Jürgen

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

mr94 hat geschrieben:
Erich_D hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben:Grundsätzlich ist dieses Thema eigentlich seit Thomas von Aquin durch...
Wo durch? Unten?
Ganz im Gegenteil. Es ist grundsätzlich entschieden, und wer meint, es könne beständige Widersprüche zwischen Glauben und Vernunft geben, der muss wissen, dass er damit hinter Thomas von Aquin zurückgeht.
Naja.

"Das ist das Letzte menschlicher Erkenntnis über Gott, daß man erkennt, daß man Gott nicht kennt."

Die Unerkennbarkeit Gottes als die letzte Erkenntnis nach Thomas von Aquin (Quelle: W. J. Hoye, 1988. - In: Miscellanea Mediaevalia, XIX, hrsg. v. A.Zimmermann, Berlin, Walter de Gruyter, S 117-139. --- PDF-Dokument).
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Man beachte (wie immer) den Kontext...

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Erich_D
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Beitrag von Erich_D »

mr94 hat geschrieben:Man beachte (wie immer) den Kontext...
Nun, den Kontext dachte eigentlich ich mit der Formulierung des Themas und meinem Eingangsposting vorgegeben zu haben. Mit dem kleinen Literaturhinweis wollte ich Anreiz geben wieder enger am Thema zu diskutieren.
"Spiel nicht mit den Schmuddelkindern sing nicht ihre Lieder. Geh doch in die Oberstadt mach´s wie deine Brüder", so sprach die Mutter, sprach der Vater, lehrte der Pastor."

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Erich_D hat geschrieben:
mr94 hat geschrieben:Man beachte (wie immer) den Kontext...
Nun, den Kontext dachte eigentlich ich mit der Formulierung des Themas und meinem Eingangsposting vorgegeben zu haben. Mit dem kleinen Literaturhinweis wollte ich Anreiz geben wieder enger am Thema zu diskutieren.
Ok. Nur eines noch, dann halte ich meine Klappe. Wenn Geronimo schreibt:
Geronimo hat geschrieben:
cathol01 hat geschrieben:Glaube muss vernünftig sein.
Mhm ... ich persönlich habe eigentlich meistens den Eindruck, dass der christliche Glaube - zumindest mit meiner Vernunft - nicht in Einklang zu bringen ist. Deshalb habe ich damit begonnen, meine Vernunft in die Schranken zu weisen ... und seitdem den Glauben entdeckt.
Dann muss er wissen, dass er damit hinter Thomas von Aquin zurückfällt. Und mit Fides et Ratio ebenfalls auf Kriegsfuß steht.
Et unam, sanctam, catholicam et apostolicam Ecclesiam.
Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

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