"Interventionspflicht" für Christen?

Allgemein Katholisches.
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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Adeodatus hat geschrieben:
Werner001 hat geschrieben:Was ich geschrieben habe, war, daß bei Fragen der Moral der Alleinige Maßstab der Gesetzbung sein darf, ob etwas jemandem in dieser Welt (nicht in einer jenseitigen) schadet.
Auch auf die Gefahr hin, von Hölzken auf Stöksken zu kommen: Leben wir dann nicht in einem Staat der eben diesen Maßstab verletzt, Stichwort: Abtreibung? Dabei wird Menschen geschadet und zwar auf die wohl extremste Weise, wie man jemandem schaden kann: Sie werden getötet.
Dann müsste man Deiner Meinung nach doch mit aller Schärfe dagegen vorgehen, oder? Hier wird nämlich nicht nur gegen das natürliche Sittengesetz und die Lehre der Kirche, sondern auch gegen den hippokratischen Eid verstoßen und dies ist doch wohl ein allgemein anerkanntes, "weltliches" Mittel der Legitimation, oder? Trotzdem werden im Jahr zwischen 100.000 und 150.000 Kinder abgetrieben (also mehr als 300 pro [Punkt]) und zwar mit Zustimmung des Staates!
Vielleicht wird es jetzt den einen oder anderen wundern, aber was das Thema Abtreibung angeht bin ich tatsächlich der gleichen Meinung wie du.

Ich finde, daß unsere Abtreibungsgesetzgebung, gemessen an dem von mir gesetzten Maßstab "es darf niemand schaden" nicht bestehen kann.

Ich gehe zwar nicht soweit zu sagen "Abtreibung völlig verbieten und basta" weil dabei zumindest das "basta" verhindert, daß das Problem wirklich gelöst wird, aber unsere deutsche de facto "Fristenlösung mit Persilschein" halte ich für sehr schlecht

Und auf die Gefahr hin jetzt doch noch Prügel zu bekommen: Ich halte den erzwungenen Ausstieg der Kirche aus der Beratung für ein großes Übel, denn bei den kirchlichen Beratungsstellen war zumindest gewährleistet, daß es keinen Persilschein, sondern das echte Bemühen um die Verhinderung der Abtreibung gab.

Werner

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Werner hat geschrieben:… denn bei den kirchlichen Beratungsstellen war zumindest gewährleistet, daß es keinen Persilschein, sondern das echte Bemühen um die Verhinderung der Abtreibung gab.
Nee, genau das war in der Regel eben nicht der Fall.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Werner001
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Beitrag von Werner001 »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Werner hat geschrieben:… denn bei den kirchlichen Beratungsstellen war zumindest gewährleistet, daß es keinen Persilschein, sondern das echte Bemühen um die Verhinderung der Abtreibung gab.
Nee, genau das war in der Regel eben nicht der Fall.
Der Schein mag oft das Ergebnis der Beratung gewesen sein, ok.
Aber ich traue der kirchlichen Beratung zumindest zu, daß es keine Pseudoberatung war, sondern man sich wirklich bemühte, die Abtreibung zu verhindern.
Daß das nicht in allen Fällen erfolgreich war list klar.
Aber zumindest wurde es versucht.
Aber nur, weil es nicht immer erfolgreich war, zu sagen, dann versuchen wir es erst gar nicht mehr, finde ich nicht den richtigen Weg.

Werner

Bernd
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Beitrag von Bernd »

Aus Rechthaberei zum Beispiel.

Bernd
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Beitrag von Bernd »

Sorry, technischer Fehler. Die Antwort bezog sich auf die Frage, aus welchen Motiven man Sünder zurechtweisen könne außer aus Liebe.

Bruder Bernhard
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Beitrag von Bruder Bernhard »

Hatte auch schonmal jemanden auf seine Sünden hingewiesen, da ich dadurch die Gemeinschaft in Gefahr sah und diese schützen wollte. Zumindest hatte ich es mir so eingeredet, aber womöglich war es doch nur der persönliche Zorn? :hmm:

Meist ist es doch der gekränkte Stolz. Wenn ich etwas aus Rechthaberei heraus sage, so quält mich das schlechte Gewissen sehr schnell für lange Zeit.

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