Massive Störung der Hl. Messe

Allgemein Katholisches.
PiusXII
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Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von PiusXII »

Unsere Hilfe ist im Namen des Herren, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Liebe Freunde,
am gestrigen Abend störte ein stark alkoholisierter Mann den Ablauf der Heiligen Messe in unserer Gemeinde durch zwischenrufe, Pöbeleien, Gotteslästerung und Verbalattacken gegen den Priester massivst. Er wurde im Anschluss daran freundlich gebeten, die Kirche zu verlassen. Dies hat er dann, widerwillig und brüllend. Frage: Habt Ihr Erfahrungen mit solchen Zwischenfällen? Wie kann man präventiv dagegen vorgehen? Ist euch so etwas schonmal passiert?

Gruß,
PIUS XII.
Der Friede ist das Werk der Gerechtigkeit.
Wahlspruch Seiner Heiligkeit, Papst Pius XII.

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Pit
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von Pit »

Hallo Pius,

ja, letzten Sonntag.
Es war in einem evangelischen Gottesdienst, den ich besucht hatte.
Kurz nach Beginn des Gottesdienstes betrat ein _ ebenfalls scheinbar - angetrunkener Mann den Raum, und "legte los". Was er sagte? Ich weiß es nicht genau, denn er sprach Englisch (schnell und mit starkem "american slang").
Nunja, nach reichlich gutem Zureden seitens des Pastors verlies er nach einigen Minuten friedlich (!) den Raum.
Was man präventiv dagegen machen kann?
Direkt nach Beginn der Messe Tür schließen und erst nach der Messe wieder öffnen. ;-)
Oder darauf vertrauen, daß der HERR uns lehrt, auch mit solchen Situationen umzugehen.

Gruß, Pit
PiusXII hat geschrieben:Unsere Hilfe ist im Namen des Herren, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Liebe Freunde,
am gestrigen Abend störte ein stark alkoholisierter Mann den Ablauf der Heiligen Messe in unserer Gemeinde durch zwischenrufe, Pöbeleien, Gotteslästerung und Verbalattacken gegen den Priester massivst. Er wurde im Anschluss daran freundlich gebeten, die Kirche zu verlassen. Dies hat er dann, widerwillig und brüllend. Frage: Habt Ihr Erfahrungen mit solchen Zwischenfällen? Wie kann man präventiv dagegen vorgehen? Ist euch so etwas schonmal passiert?

Gruß,
PIUS XII.
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spectator
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:Hallo Pius,

ja, letzten Sonntag.
Es war in einem evangelischen Gottesdienst, den ich besucht hatte.
was hast Du, als Katholik, in einem evangelischen Gottesdienst verloren?

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Da kann man manches verlieren … :lol:

Aber im Ernst, es gibt durchaus legitime Gründe.
Ich zum Beispiel war dies Jahr schon zweimal in
protestantischen Gottesdiensten. (Zuvor das letzte
Mal wohl vor annähernd zwanzig Jahren, wenn ich
nichts vergessen habe, eine Schweizerkatholische
Messe mal außen vor gelassen).
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Linus
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Beitrag von Linus »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:
Da kann man manches verlieren … :lol:

Aber im Ernst, es gibt durchaus legitime Gründe.


Mhh. KLÄR MICH AUF !

Aber ernsthaft zum Thema.
In St.Stephan (Kathedralkirche Wiens) kommt das immer wieder mal vor, die Aufseher sind aber offensichtlich geschult. Das letzte mal wo ich das mitbekommen hab, ist eine Frau übers Kommuniongitter zum Vortragekreuz hat sich dort festgeklammert und hörbar geweint.

Die Aufseher wollten sie zuerst eher brutal wegzerren, is sich herausstellte, dass sie taubstumm war.(Der Priester predigte derweil ohne sich aufhalten zu lassen) Daraufhin, gab es bei den Fürbitten eine eigene für die Madame, und man liess sie am Vortragekreuz, nach der Wandlung (die sie knieend mitmachte) ging sie dann wieder weg.
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spectator
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Beitrag von spectator »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Da kann man manches verlieren … :lol:

Aber im Ernst, es gibt durchaus legitime Gründe.
es gibt keine Gründe, denn es gibt in einem evangelischen Gottesdienst nichts, was es auch in einem katholischen nicht gäbe. Im Unterschied dazu, gibt es in einem katholischen Gottesdienst etwas, was es in einem evangelischen nicht gibt. Singen kann ich auch zu Hause oder in der Kneipe. Beten kann ich auch auf der Strasse oder im Auto und ein Stück Gebäck bekomme ich auch zu Hause, in der Kneipe oder bei Mc Donald.

Inquisitore
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von Inquisitore »

PiusXII hat geschrieben:Unsere Hilfe ist im Namen des Herren, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Wie kann man präventiv dagegen vorgehen? PIUS XII.
Naja, man könnte wieder das Ostiariat einführen...

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spectator
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von spectator »

Inquisitore hat geschrieben:
PiusXII hat geschrieben:Unsere Hilfe ist im Namen des Herren, der Himmel und Erde erschaffen hat.

Wie kann man präventiv dagegen vorgehen? PIUS XII.
Naja, man könnte wieder das Ostiariat einführen...
Für ein Gehalt eines Pastoralreferenten lässt sich auch ein gutgebauter „Gorilla“ (a la Arnold Schwarzenegger) bei der Kirche einstellen, um während der Gottesdienste die Kirche zu überwachen. ;)

Inquisitore
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Beitrag von Inquisitore »

Hach, wenn man die Gelder nur etwas umschichten würde könnte man so viel Gutes bewirken, und, als angenehmer Nebeneffekt, so viele Mißentwicklungen eindämmen *schon :ikb_whistling: Ideenhätte*

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Renata
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Beitrag von Renata »

spectator hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:es gibt keine Gründe, denn es gibt in einem evangelischen Gottesdienst nichts, was es auch in einem katholischen nicht gäbe.
Natürlich gibts Gründe: wenn z.B. ein enger Freund im Theologiestudium die ersten Predigtversuche unternimmt, und wenn er dann Jahre später schließlich ordiniert wird. :ja:

Gruß
Renata

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Pit
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von Pit »

Hallo spectator,

nun, was ich als Katholik in einem evangelischen Gottesdienst verloren habe?
Also verloren habe ich dort nichts!

Da ich zu diesem - auch für nichtevangelische Christen offenen - Gottesdienst schon seit etwa 4 Jahren regelmäßig gehe, habe ich dort
- einen guten "Weg" gefunden´, um - mittlerweile fast täglich - in der Hl. Schrift zu lesen, (falls die die lectio divina etwas sagt)

- gute Freunde gefunden,

- wieder eine sehr enge Gottesbeziehung gefunden, die ich leider vorher fast verloren hatte.

Summa sumarum habe ich bei diesen evangelischen Gottesdiensten - die übrigens auf Grund der ökumenischen Situation, und um Rücksicht darauf zu nehmen - grundsätzlich ohne Abendmahl gefeiert werden, sehr viel gefunden, aber nichts verloren.

Und meines Wissens ist es auch römisch-katholischen Christen nicht verboten, an einem ökumenischen Wortgottesdienst teilzunehmen, oder ?

Gruß, Pit
spectator hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Hallo Pius,

ja, letzten Sonntag.
Es war in einem evangelischen Gottesdienst, den ich besucht hatte.
was hast Du, als Katholik, in einem evangelischen Gottesdienst verloren?
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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo spectator,

nach Deiner Meinung hätte ich also - als evangelisch-lutherische Freunde - von mir geheiratet haben, sagen sollen:
standesamtlich ist ok., aber zu eurer kirchlichen Trauung komme ich selbstverständlich nicht, da ihr keine römisch-katholischen Christen seid.

Sorry, aber die Zeiten des I. Vatikanischen Konzils sind vorbei.
;-)

Gruß, Pit
spectator hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Da kann man manches verlieren … :lol:

Aber im Ernst, es gibt durchaus legitime Gründe.
es gibt keine Gründe, denn es gibt in einem evangelischen Gottesdienst nichts, was es auch in einem katholischen nicht gäbe. Im Unterschied dazu, gibt es in einem katholischen Gottesdienst etwas, was es in einem evangelischen nicht gibt. Singen kann ich auch zu Hause oder in der Kneipe. Beten kann ich auch auf der Strasse oder im Auto und ein Stück Gebäck bekomme ich auch zu Hause, in der Kneipe oder bei Mc Donald.
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spectator
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Beitrag von spectator »

Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

nun, was ich als Katholik in einem evangelischen Gottesdienst verloren habe?
Also verloren habe ich dort nichts!

Da ich zu diesem - auch für nichtevangelische Christen offenen - Gottesdienst schon seit etwa 4 Jahren regelmäßig gehe, habe ich dort...
und richtunggebend wirst Du von ihnen in die antikatholische Auffassung vom Glauben der Kirche indoktriniert:
Du warst 9 mal in einer Gemeinschaft, die mit dem Glauben deiner Kirche (angeblich bist Du katholisch) nicht viel am Hut hat.
Von der Heiligenverehrung hältst Du nichts und die Sonntagspflicht eines Katholiken erfüllst Du auch nicht.

Und Du bist katholisch?
Erzähl mir hier keine Witze, Junge!


Pit hat geschrieben: (falls die die lectio divina etwas sagt)
solch arrogante Bemerkungen kannst Du Dir ersparen. Als ich die Bibel gelesen habe, warst Du noch nicht auf dieser Welt.
Pit hat geschrieben: - wieder eine sehr enge Gottesbeziehung gefunden, die ich leider vorher fast verloren hatte.
Du hast keine Gottesbeziehung gefunden, Du hast eine Beziehung zur Häresie Luthers gefunden.

kalinka
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Re: Massive Störung der Hl. Messe

Beitrag von kalinka »

PiusXII hat geschrieben:Wie kann man präventiv dagegen vorgehen? Ist euch so etwas schonmal passiert?
pius, was du geschrieben hast, ist mir während einer messe noch nie passiert. aber andere massive störungen der hl. messe habe ich schon oft erlebt: meine abschweifenden gedanken, mein ärger über meine mitmenschen, mein knurrender magen, meine eitle freude über ein paar neue schuhe, deren spitzen ich in der kirchenbank sitzend betrachtet habe, und noch vieles mehr, das mich während einer heiligen messe in meiner andacht gestört hat. ;)

wenn das haus gottes für alle menschen offen sein soll, dann kommen eben manchmal schwierige menschen in die kirche. so what?
ein großes problem sehe ich nicht darin. für mich sind die störungen, die ich selbst in den gottesdienst mitbringe viel gravierender.

liebe grüße,
kalinka

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo spectator,

einige Punkte zu meiner Person bezüglich Aufklärung:

1. Wenn ich Sonntags um 18.00 (einmal im Monat) zu dem evangelischen (Wort-)Gottesdienst gehe, war (!) ich morgens schon in der Hl. Messe, die mir übrigens sehr viel bedeuted.

2. Die von Dir erwähnte Gemeinschaft (die Bruderschaft von Taize) wurde sowohl von Papst Johannes XXIII als auch seinen Nachfolgern anerkannt.
Die ersten katholischen Brüder traten der Communaute nämlich mit Genehmigung (!) des Bischofs von Dijon bei, worauf auch Frere Roger sehr großen Wert legte.
Nebenbei gab es enge freundschaftliche Kontakte sowohl zwischen
Johannes Paul II pp als auch zwischen Benedikt XVI und Frere Roger.

3. Ich habe nie geschrieben, daß ich von Heiligenverehrung nichts halte, sondern nur, daß ich gegen übertriebene (!) Heiligenverehrung bin und gegen HeiligenANBETUNG, die natürlich nicht akzeptabel ist.

Soviel kurzgefasst zu meinen Einstellung bezüglich der erwähnten Punkte.

Gruß, Pit
spectator hat geschrieben:
Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

nun, was ich als Katholik in einem evangelischen Gottesdienst verloren habe?
Also verloren habe ich dort nichts!

Da ich zu diesem - auch für nichtevangelische Christen offenen - Gottesdienst schon seit etwa 4 Jahren regelmäßig gehe, habe ich dort...
und richtunggebend wirst Du von ihnen in die antikatholische Auffassung vom Glauben der Kirche indoktriniert:
Du warst 9 mal in einer Gemeinschaft, die mit dem Glauben deiner Kirche (angeblich bist Du katholisch) nicht viel am Hut hat.
Von der Heiligenverehrung hältst Du nichts und die Sonntagspflicht eines Katholiken erfüllst Du auch nicht.

Und Du bist katholisch?
Erzähl mir hier keine Witze, Junge!


Pit hat geschrieben: (falls die die lectio divina etwas sagt)
solch arrogante Bemerkungen kannst Du Dir ersparen. Als ich die Bibel gelesen habe, warst Du noch nicht auf dieser Welt.
Pit hat geschrieben: - wieder eine sehr enge Gottesbeziehung gefunden, die ich leider vorher fast verloren hatte.
Du hast keine Gottesbeziehung gefunden, Du hast eine Beziehung zur Häresie Luthers gefunden.
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Mariette
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Beitrag von Mariette »

Hallo Robert,

>eine Schweizerkatholische
Messe

was meinst Du denn damit?

Grüsse
Mariette

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Ich dachte an eine Veranstaltung, die ich einmal in – na, ich glaub’,
es war in Pontresina erlebt habe. Aus den Bergen kommend, wollte
ich am Sonntag in die Messe gehen.

Da gab’s eine liturgisch gewandete „Gemeideleiterin“ mit ’nem klei-
nen indischen Priester am Rockzipfel, die die ganze Schau geschmis-
sen hat.

Katholisch war daran nun gar nichts mehr. Auf Einzelheiten habe ich
keine besondere Lust heut’ abend.

Am nächsten Morgen bin ich vor der Abreise noch mal zum Pfarrhaus
– wo mir diese Frau öffnete und mit leicht säuerlichem Lächeln quit-
tierte, daß ich nichts von ihr wollte –, um mit dem Inder zu sprechen
und ihm Mut zu machen (und eine kurze Katechese über das Priester-
tum zu halten).

Er war, so stellte sich heraus, zum Studium in Rom und zeitweilig in
diese Pfafferei abgeordnet, die offenbar seit vielen Jahren schon nur
solche Aushilfspriester beschäftigte, immer für ein oder zwei Monate.
Für ihn war das auch eine Gelegenheit, sich etwas zum Unterhalt in
Rom dazuzuverdienen.

P.S.: Willkommen im Kreuzgang, Mariette! :)
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Mariette
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Beitrag von Mariette »

Danke für den Willkommensgruss, Robert,

Du sprichst also von einem Einzelfall.. ok. Hatte sich ein wenig nach Pauschalverurteilung des Schweizer Katholizismus (gibts sowas überhaupt?) angehört.

Lass mich dennoch zu dem erwähnten Fall noch einige Worte sagen.

An sich ist ja eine "Liturgische gewandete Gemeindeleiterin" nichts Schlechtes, oder? Falls, und das wär schon meine Bedingung, die Messe als katholische Messe erkennbar bleibt und die dem Priester vorbehaltenen Teile auch von ihm übernommen werden.

In meiner Pfarrei haben wir ebenfalls diese Situation: Gemeindeleiterin und priesterliche Aushilfen. Warum? Weil nun mal die Situation im Kanton Zürich so ist, dass es nicht genügend Priester für jede Pfarrei hat. Ich nehme an im eigentlich reformierten Pontresina ist das ebenso.

Unsere Gemeindeleiterin ist zuständig für den ganzen pfarreilichen Alltag, zum Beispiel für die Organisation des Religionsunterrichtes, die Altenseelsorge, die erste Ansprechstelle bei Geburten oder Todesfällen, die Diakonie, Kontakte zur reformierten Kirche am Ort und und und....

.. und natürlich für viele gottesdienstliche Feiern, angefangen bei der Gebetsgruppe, das Rosenkranzgebet, voreucharistische Gottesdienste etc.

Muss sie da während der Sonntagsmesse - die wir zum Glück dank der Aushilfspriester noch an 3 Sonntagen im Monat sicher haben - in Erscheinung treten?
Ich meine ja, und ich schätze es, denn die Messe ist unsere Mitte, und die Leiterin soll auch da präsent sein.

Nimm mein Geschreibsel einfach als Lagebericht aus einer Gegend, die es etwas schwerer hat, ok?

Ich habe übrigens bei meinem Besuch in Berlin im Frühjahr 2004 nicht schlecht gestaunt, in einer Vorstadtgemeinde gleich drei Vollamtliche, davon zwei Priester anzutreffen! Davon können wir hier nur träumen...

Grüsse
Mariette

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Mariette hat geschrieben: An sich ist ja eine "Liturgische gewandete Gemeindeleiterin" nichts Schlechtes, oder? Falls, und das wär schon meine Bedingung, die Messe als katholische Messe erkennbar bleibt und die dem Priester vorbehaltenen Teile auch von ihm übernommen werden.

...

Muss sie da während der Sonntagsmesse - die wir zum Glück dank der Aushilfspriester noch an 3 Sonntagen im Monat sicher haben - in Erscheinung treten?
Ich meine ja, und ich schätze es, denn die Messe ist unsere Mitte, und die Leiterin soll auch da präsent sein.
Also ich muss sagen, dass ich mich mit einer "Gemeindeleiterin" schon einigermaßen schwer tue, da die Leitung einer Gemeinde nach meinem Verständnis ausschließlich einem Pastor (Hirten!) obliegt. (Um ehrlich zu sein, allein das Wort "Gemeindeleiterin" verursacht bei mir Unbehagen.) Wenn diese Gemeindeleiterin dann aber auch noch in liturgischer (Pseudo)Gewandung im Gottesdienst auftritt, dann ist meiner Meinung nach die Schmerzgrenze eindeutig überschritten. Auch dann, wenn die Gemeindeleiterin keinerlei Aufgaben liturgische Aufgaben übernimmt, die ausschließlich dem Priester vorbehalten sind. Denn dadurch dass sie in entsprechender liturgischer Gewandung daherkommt versucht sie ja schon darzustellen, dass sie eine gewisse Position in der Liturgie hat, die tatsächlich nicht gegeben ist. Das halte ich doch für sehr bedenklich.

Benedictus

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ottaviani
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Beitrag von ottaviani »

Pit hat geschrieben:Hallo spectator,

nach Deiner Meinung hätte ich also - als evangelisch-lutherische Freunde - von mir geheiratet haben, sagen sollen:
standesamtlich ist ok., aber zu eurer kirchlichen Trauung komme ich selbstverständlich nicht, da ihr keine römisch-katholischen Christen seid.

Sorry, aber die Zeiten des I. Vatikanischen Konzils sind vorbei.
;-)

Gruß, Pit
spectator hat geschrieben:
Robert Ketelhohn hat geschrieben:Da kann man manches verlieren … :lol:

Aber im Ernst, es gibt durchaus legitime Gründe.
es gibt keine Gründe, denn es gibt in einem evangelischen Gottesdienst nichts, was es auch in einem katholischen nicht gäbe. Im Unterschied dazu, gibt es in einem katholischen Gottesdienst etwas, was es in einem evangelischen nicht gibt. Singen kann ich auch zu Hause oder in der Kneipe. Beten kann ich auch auf der Strasse oder im Auto und ein Stück Gebäck bekomme ich auch zu Hause, in der Kneipe oder bei Mc Donald.

also meinst du die dogmatischen entscheidungen des I Vatikanischen Konzils gelten nicht mehr??

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Robert Ketelhohn hat geschrieben:Da gab’s eine liturgisch gewandete „Gemeideleiterin“ mit ’nem kleinen indischen Priester am Rockzipfel, die die ganze Schau geschmissen hat. Katholisch war daran nun gar nichts mehr. Auf Einzelheiten habe ich keine besondere Lust heut’ abend.
Vielleicht aber heute abend ? ;-)
Mich würde interessieren, was konkret denn nicht katholisch war ?
Und was meinst du mit "die ganze Schau geschmissen" ?


Mariette hat geschrieben:Ich habe übrigens bei meinem Besuch in Berlin im Frühjahr 2004 nicht schlecht gestaunt, in einer Vorstadtgemeinde gleich drei Vollamtliche, davon zwei Priester anzutreffen!
Die Kürzungen in unserem Erzbistum haben aus den drei Vollamtlichen inzwischen 2,25 gemacht. Der Kaplan ist nur noch mit der Hälfte seiner Tätigkeit in unserer Gemeinde, die Stelle der Gemeindereferentin wurde auf 75 % abgesenkt, lediglich der Pfarrer ist noch ein Vollamtlicher.

Aber dennoch natürlich traumhaft im Gegensatz zu vielen anderen Gemeinden.


Benedictus hat geschrieben:Also ich muss sagen, dass ich mich mit einer "Gemeindeleiterin" schon einigermaßen schwer tue, da die Leitung einer Gemeinde nach meinem Verständnis ausschließlich einem Pastor (Hirten!) obliegt.
Wie soll das denn laufen, wenn man nur Aushilfspriester hat ?
Darüberhinaus gibt es - auch und gerade von konservativer Seite - Forderungen, die Priester von Pflichten zu entlasten, die sie nicht unbedingt selbst wahrnehmen müssen, damit sie sich (wieder) mehr dem widmen können, was ihre eigentliche Aufgabe ist.



Benedictus hat geschrieben:Wenn diese Gemeindeleiterin dann aber auch noch in liturgischer (Pseudo)Gewandung im Gottesdienst auftritt, dann ist meiner Meinung nach die Schmerzgrenze eindeutig überschritten.
Warum denn ?
Auch hier gibt es unterschiedliche Ansichten. Manch einer findet die liturgische Kleidung passender als wechselnde normale Kleidung, u.a. weil man damit Gerede darüber "was die Gemeindeleiterin heute wieder Unmögliches anhatte" vermeiden kann.

Gruß
Angelika

Stefan

Beitrag von Stefan »

Mariette hat geschrieben:Nimm mein Geschreibsel einfach als Lagebericht aus einer Gegend, die es etwas schwerer hat, ok
Die Schweiz ist wesentlich schöner als Berlin, und die haben es dort auch schwer.

Hier im Rheinland aber gibt es noch Priester in Hülle und Fülle; landschaftlich ist es ähnlich schrecklich wie Berlin. Und Gemeindeleiterinnen tänzeln auch überall rum. Wir haben eben alle Nachteile gleichzeitig, und es insofern viel schwerer! 8)

Mariette
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Beitrag von Mariette »

Benedictus hat geschrieben:Also ich muss sagen, dass ich mich mit einer "Gemeindeleiterin" schon einigermaßen schwer tue, da die Leitung einer Gemeinde nach meinem Verständnis ausschließlich einem Pastor (Hirten!) obliegt.
Angelika hat geschrieben:Wie soll das denn laufen, wenn man nur Aushilfspriester hat ?
Darüberhinaus gibt es - auch und gerade von konservativer Seite - Forderungen, die Priester von Pflichten zu entlasten, die sie nicht unbedingt selbst wahrnehmen müssen, damit sie sich (wieder) mehr dem widmen können, was ihre eigentliche Aufgabe ist.
Genau.
Die Aushilfspriester kommen wirklich nur sonntags für die Messe und sind gleich wieder weg.

Benedictus hat geschrieben:Wenn diese Gemeindeleiterin dann aber auch noch in liturgischer (Pseudo)Gewandung im Gottesdienst auftritt, dann ist meiner Meinung nach die Schmerzgrenze eindeutig überschritten.
Angelika hat geschrieben:Warum denn ?
Auch hier gibt es unterschiedliche Ansichten. Manch einer findet die liturgische Kleidung passender als wechselnde normale Kleidung, u.a. weil man damit Gerede darüber "was die Gemeindeleiterin heute wieder Unmögliches anhatte" vermeiden kann.

Warum Schmerzgrenze, Benedictus?

Das Gewand ist ja keine Kopie des Priestergewandes. Ebenso wie die Ministranten besondere Gewänder tragen, haben sie bei uns eben auch die Laienmitarbeiter, wenn sie im Gottesdienst mitwirken.
Neben dem Argument, das Angelika nannte, sehe ich auch den Vorteil, dass die Person dann zurücktritt. Nicht WER denn Dienst verrichtet, ist dann von Belang, sondern der Dienst selbst.

Grüsse
Mariette

Ps: Angelika, vielleicht kannst Du mir beibringen, wie man geschickt zitiert hier? Wie schafft man die "ineinanderverschachtelten Zitate"?

Mariette
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Beitrag von Mariette »

Stefan hat geschrieben: Die Schweiz ist wesentlich schöner als Berlin, und die haben es dort auch schwer.
naja, ich will jetzt keinen Streit anfangen, wers schwerer hat... und ich beklag mich eigentlich auch nicht. Unsere Situation hat durchaus auch Vorteile. Nur denk ich halt manchmal, dass sich Katholiken aus wohlversorgteren Gebieten garnicht vorstellen können, wie das ist, ohne Priester.
Stefan hat geschrieben:Hier im Rheinland aber gibt es noch Priester in Hülle und Fülle; landschaftlich ist es ähnlich schrecklich wie Berlin. Und Gemeindeleiterinnen tänzeln auch überall rum. Wir haben eben alle Nachteile gleichzeitig, und es insofern viel schwerer! 8)
Wie bitte? Berlin soll schrecklich sein? Und erst die Landschaft des Rheinlandes? Dabei liebe ich beide Gegenden so sehr.... beinah so wie Schweden! :D

Weisst Du, das Wort "tänzeln" schätze ich nicht so sehr! Ich kann für unsere Gemeindeleiterin sprechen: Ihr Job ist harte Arbeit und sie tut sie mit Leib und Seele...

Liebe Grüsse
Mariette

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Angelika
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Beitrag von Angelika »

Stefan hat geschrieben:Die Schweiz ist wesentlich schöner als Berlin, und die haben es dort auch schwer.
Also die Schweiz und Berlin kann man ja nun wirklich nicht miteinander vergleichen. Und schwer haben wir es hier - im Vergleich zu den Schilderungen aus der Schweiz - nicht gerade. 8)


Stefan hat geschrieben:Hier im Rheinland aber gibt es noch Priester in Hülle und Fülle; landschaftlich ist es ähnlich schrecklich wie Berlin.
Berlin ist ja auch keine Landschaft, Mönsch. :roll:
Aber ein paar Kilometer raus und du bist mitten in der schönsten Landschaft ... ;D


Stefan hat geschrieben:Und Gemeindeleiterinnen tänzeln auch überall rum. Wir haben eben alle Nachteile gleichzeitig, und es insofern viel schwerer! 8)
Ach, du Ärmster ... :ikb_sadangel:

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Benedictus
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Beitrag von Benedictus »

Mariette hat geschrieben: Genau.
Die Aushilfspriester kommen wirklich nur sonntags für die Messe und sind gleich wieder weg.
Eine traurige Situation, in der Tat. Eigentlich sollte es nämlich schon so sein, dass der Priester auch eine wirkliche Beziehung zu seiner Gemeinde und nicht nur einmal die Woche quasi als "Dienstleistungserbringer" auftritt um dann wieder zu verschwinden. Dass sich dieses Problem angesichts akutem Priestermangel nicht so leicht lösen läßt, ist mir schon klar.
Warum Schmerzgrenze, Benedictus?

Das Gewand ist ja keine Kopie des Priestergewandes. Ebenso wie die Ministranten besondere Gewänder tragen, haben sie bei uns eben auch die Laienmitarbeiter, wenn sie im Gottesdienst mitwirken.
Neben dem Argument, das Angelika nannte, sehe ich auch den Vorteil, dass die Person dann zurücktritt. Nicht WER denn Dienst verrichtet, ist dann von Belang, sondern der Dienst selbst.
Gut, vielleicht ist das auf meine Erfahrungen mit den hiesigen Pastoralreferentinnen zurückzuführen. Dabei habe ich nämlich die Erfahrung gemacht, dass es sich dabei häufig um Frauen handelt, die eigentlich gerne "Priesterinnen" wären und unsäglich darunter leiden, dass diese Möglichkeit nicht besteht. Ich habe es selber oft erlebt, wie diese Frauen dann versucht haben, ihren Kompetenzbereich auszudehnen und dem Pastor beispielsweise das Predigtrecht abzutrotzen. Wenn nun die Gemeindeleiterin "in liturgischer Gewandung" als verkappte Priesterin daherkommt, dann überschreitet das eben meine Schmerzgrenze deutlich.

Wenn es aber darum geht, durch entsprechende Gewänder zu verhindern, dass wie bei uns neulich eine Lektorin mit mintgrün leuchtendem Jäckchen und tennisballgroßem Amulett im Ausschnitt hinterm Ambo steht, dann ist das schon ok - wir müssen ja an dieser Stelle nicht über den Sinn und Unsinn der Tätigkeit von Laien in der Liturgie diskutieren. 8)

Benedictus

Mariette
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Beitrag von Mariette »

Ich freue mich über Deinen versöhnlichen Ton, Benedikt :)

apropos Laien im Gottesdienst...

... Du redest grade mit einer Lektorin ;D ... allerdings vermeide ich es, mir Tennisbälle umzuhängen!

Ich hab mir lange überlegt, ob ich den Dienst übernehmen will/kann, und letztlich hat mir dann der Herr selbst die Entscheidung abgenommen mit
Jes 55
10 Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt / und nicht dorthin zurückkehrt, sondern die Erde tränkt und sie zum Keimen und Sprossen bringt, / wie er dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen,
11 so ist es auch mit dem Wort, / das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir zurück, / sondern bewirkt, was ich will, / und erreicht all das, wozu ich es ausgesandt habe.
was für mich bedeutete:
Gottes Wort wirkt aus sich heraus, egal, ob ich es vorlese oder ein anderer....

Du siehst, die Lektorin vor Dir ist auch noch charismatisch angehaucht :ja:

so, jetzt aber an die Arbeit!

Mariette

HeGe
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Beitrag von HeGe »

Stefan hat geschrieben:landschaftlich ist es ähnlich schrecklich wie Berlin.
Das ist ja wohl nicht dein [Punkt] :ikb_furious: :ikb_tomcat: :ikb_tank:

Vielleicht irgendwo am Niederrhein, aber ja wohl nicht im richtigen Rheinland!! :ikb_taz:

;)
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