"Liturgiefreier Tag"?

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Niels
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"Liturgiefreier Tag"?

Beitrag von Niels »

Ein Kommentar zum sogenannten "Liturgiefreien Tag":
http://www.kirchenzeitung-koeln.de/arch ... entare.htm
Iúdica me, Deus, et discérne causam meam de gente non sancta

Edith
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Re: "Montags ist die Kirche zu"

Beitrag von Edith »

Niels hat geschrieben:Ein Kommentar zum sogenannten "Liturgiefreien Tag":
http://www.kirchenzeitung-koeln.de/arch ... entare.htm
Bei uns sind die Wirtshäuser am Montag zu. (der sog. "Ruhetag").
Die Kirchen sind offen. :mrgreen:

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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Ich kenne es auch, daß Montags vieles auf "Sparflamme" kocht.

Begründung:
Da die Priester - anders als der größte Teil der arbeitenden Bevölkerung - am Sonntag nicht frei hat, "steht dem Priester ein freier Tag zu". (Die 35-Stunden-Woche läßt grüßen). Zumeist wird dieser Tag am Montag genommen.

Das ist auch sehr praktisch, wenn Montags keine Messe stattfindet, der Priester Sonntags nur eine Frühmesse zelebriert hat und die nächste Messe am Dienstagabend stattfindet.......
Gruß Jürgen

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umusungu
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Beitrag von umusungu »

Juergen hat geschrieben:Das ist auch sehr praktisch, wenn Montags keine Messe stattfindet, der Priester Sonntags nur eine Frühmesse zelebriert hat und die nächste Messe am Dienstagabend stattfindet.......
dann nähert er sich der 6-Stunden-Woche ........ sehr praktisch ....

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mr94
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Beitrag von mr94 »

Get real. In unserer Gemeinde gibt es genau zwei Werktagsmessen pro Woche - in jeder Kirche eine. Liturgiefreier Tag? Luxusproblem...
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Confiteor unum baptisma in remissionem peccatorum.
Et expecto resurrectionem mortuorum, et vitam venturi saeculi. Amen.

Dr. Dirk
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Beitrag von Dr. Dirk »

Samstags bekommt man auch nur selten eine Messe - zumindest keine Messe von Samstag.

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Poldi
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Re: "Montags ist die Kirche zu"

Beitrag von Poldi »

Niels hat geschrieben:Ein Kommentar zum sogenannten "Liturgiefreien Tag":
http://www.kirchenzeitung-koeln.de/arch ... entare.htm
Ich finde dieser Kommentar ist ziemlich unfair. Und im Grunde geht der Hinweis auf den freien Tag an der eigentlichen Kritik des Verfassers vorbei. Wenn an Festen keine Messe gefeiert wird oder fromme Initiativen von Gläubigen aus augenscheinlicher "Bequemlichkeit" abgelehnt werden, dann ist sicherlich nicht der freie Tag eines Priesters dafür verantwortlich.

Vielmehr ist es eine fragwürdige Einstellung des Seelsorgers, aber die äußert sich nicht darin, dass er konsequent seinen freien Tag nimmt. Diesen freien Tag halte ich für absolut sinnvoll und notwendig, was natürlich nicht bedeutet, dass ein Priester auch an diesem Tag nicht auch zelebrieren kann. Dennoch muss auch die Gemeinde akzeptieren, dass man an einem solchen Tag mit dem Pfarrer keine Termin machen oder Sitzungen anberaumen kann. Noch leiden wir nicht unter einem solchen Priestermangel, dass nicht für den freien Tag eines Priesters auch eine Vertretung für Notfälle gefunden werden kann. Allerdings kann es aus bestimmten Gründen schon vorkommen, dass Pfarrer und Kaplan nur am gleichen Tag "frei" machen können (Schulunterricht, Dienstbesprechung, ...)

Die seelsorgliche und liturgische Schwerpunktsetzung ist eine Sache, die andere ist es, einen Priester nicht als reine Seelsorgs- und Servicemaschine zu verstehen, und ihm die notwendigen Rückzugs- und Rekreationsmöglichkeiten zu geben.

Poldi

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Niels
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Beitrag von Niels »

Poldi hat geschrieben:Die seelsorgliche und liturgische Schwerpunktsetzung ist eine Sache, die andere ist es, einen Priester nicht als reine Seelsorgs- und Servicemaschine zu verstehen, und ihm die notwendigen Rückzugs- und Rekreationsmöglichkeiten zu geben.

Volle Zustimmung.
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Juergen
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Beitrag von Juergen »

Dirk hat geschrieben:Samstags bekommt man auch nur selten eine Messe - zumindest keine Messe von Samstag.
Vor einigen Jahren habe es vom damaligen Erzbischof einen Rundbrief an alle Priester, in dem er den Wunsch geäußert hat, daß auch am Samstagmorgen eine Messe zelebriert werden solle.

Die meisten Priester sind allerdings diesem Wunsch nicht gefolgt; einige wenige aber doch.
Gruß Jürgen

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Ecce Homo
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Liturgiefreie Tage - Messe = "Dienst"?

Beitrag von Ecce Homo »

[Dieser Thread ist aus dem Thread über die IGMR entstanden - ich habe den Beitrag, der mich drauf gebracht hat, noch im Zwischenspeicher und werde ihn jetzt hier reinkopieren. Gruß, Ecce]
Sakristan hat geschrieben: ....und Priester sollten vor allem am Altar und im Beichtstuhl zu finden sein.

Ist ja eine tolle Aussage!
Das mag in den Regeln ja so stehen aber geht ja wohl an jeder Realität vorbei.

Allein in meiner Gemeinde hat der Pfarrer 3 Gemeinde (Seelsorgeeinheit) zu betreuen. Allein am Wochenende 6 i. W. sechs! Gottesdienste in 3 Kirchen.

Und das beste so sehr er sich auch bemüht: Die Bilokation kann er auch nicht!

Also gerade ich Sachen Priester - Gottesdienst - Litugischer Dienst- Seelsorge dazu noch Pfarreienmanagment- vieleicht 2 oder 3 Kindergärten - Pfarrgemeinderäte - Verwaltungsräte - Kirchen und Pfarrbüros habe ich noch was vergessen?

Ach ja siehe unter www.bistum-trier.de "Projekt 2020 SO sieht die Zukunft aus, wenn sich nicht was ändert

Aber diskutiert ruhig weiter, ob ein Priester Urlaub oder einen liturgiefreien Tag haben darf!

Ich bin der Meinung, das ist sein gutes Recht!

Selbt bei der Erschaffung der Erde hat Gott den 7 Tag als freien Tag geboten.

Was denkt ihr über das Verständnis der Messe bei manchen Priestern? Wie sollte es sein?

Ich spreche jetzt mal von mir - bin kein Priester! :mrgreen: ;) - für mich ist die Messe wirklich alles. Niemals würde ich sie auslassen -

Ich kenne auch Priester, die seit ihrer Weihe (für über vierzig Jahren) keinn Tag die Messe ausgelassen haben! Egal, ob sie in der Pfarrei sind oder woanders, da geht der Messkoffer mit und dann...

Und dann gibt es Priester, die scheinen die Messe als "Dienst" zu verstehen. (Ich meine es wirklich nicht abwertend) D.h. es gibt eine "dienstfreie" (= messfreie) Zeit, und dann wird eben keine Messe gefeiert.

Was denkt ihr? Was ist eure Einstellung zum LIFT (= liturgiefreien Tag)?
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Montag 15. Oktober 2007, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ich bin zwar auch kein Priester. Aber ich frage mich, ob ein Priester, den es nicht jeden Tag dazu drängt, die Botschaft Jesu Christi zu verkünden und sich mit ihm im heiligen Messopfer zu vereinigen, nicht doch seinen "Beruf" verfehlt hat.

Natürlich mag es Ausnahmen beim Feiern der Messe geben, wie z.B. im Fall einer schweren Krankheit oder Gefangenschaft, aber zumindest das Gebet muss jeden Tag aus jedem Gläubigen entstehen.

Allerdings glaube ich durchaus, dass ein Priester auch mal Urlaub von der weltlichen Pfarreibetreuung braucht und sich daher zu Exerzitien o.ä. zurückziehen sollte. An der zumindest persönlichen Feier der Liturgie sollte das aber nichts ändern.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

HeGe hat geschrieben:Allerdings glaube ich durchaus, dass ein Priester auch mal Urlaub von der weltlichen Pfarreibetreuung braucht und sich daher zu Exerzitien o.ä. zurückziehen sollte. An der zumindest persönlichen Feier der Liturgie sollte das aber nichts ändern.
Das kann ich unterstreichen - da muss man unterscheiden zwischen den "weltlicheren" Angelegenheiten der Pfarrei und dem "geistlichen Teil". Von den weltlichen Sachen muss man sich irgendwann mal erholen - aber das Geistliche?

Es gibt es leider auch Priester, die sich vom Geistlichen "erholen" :roll: :shock: ... auch nicht im Urlaub, sondern in der Pfarrei selbst. Da gibt es dann die LIF-Tage, die praktisch den Sonntag des normalen Arbeitnehmers ersetzen sollen.

Ich weiß nicht wirklich, wie ich dazu stehen soll--- :|
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Mittwoch 28. Juni 2006, 07:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Mariamante
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Beitrag von Mariamante »

Was denkt ihr? Was ist eure Einstellung zum LIFT (= liturgiefreien Tag)?
Papst Johannes Paul II sprach am Heldenplatz davon, dass wir "Vollblutchristen" sein sollten.

Ich denke, dass wir auch Vollblutpriester brauchen. Vollblutpriester sind Priester, die ihren Dienst an Gott und den Seelen nicht als Teilzeitjob verstehen, sondern im Sinne der gänzlichen Hingabe d.h. "Dauerdienst". Das klingt zwar sehr anspruchsvoll - aber so weit ich die Evangelien betrachte, hat sich Jesus zwar zum Gebet mit dem himmlischen Vater in die Einsamkeit zurückgezogen- aber "Urlaube" und dienstfreie Tage kann ich da nicht erkennen. Da der Priester in besonderer Weise Christus nachfolgt, denke ich dass das Anstreben von "liturgiefreien" Tagen, Zeiten dem Vollblutpriestertum nicht entspricht.

Jeder Priester hat allerdings nicht den Seeleneifer eines Pater Jordan. Ich habe diesen Text des Gründer der Salvatorianer vor Jahren mal gefunden. Wenn man sich diesen Text zu Gemüte führt, dann wird man sich zu einem "liturgiefreien" Tag wohl weniger angeregt fühlen:

Pater Franziskus Maria vom Kreuze
(Johann Baptist Jordan) Gründer der Salvatorianer:

Solange noch ein einziger Mensch auf Erden ist, der GOTT nicht kennt, noch über alles liebt

darfst du keinen Augenblick ruhen.
Solange GOTT nicht überall verherrlicht wird darfst du keinen Augenblick ruhen.
Solange die Königin des Himmels und der Erde nicht überall gepriesen wird

darfst du keinen Augenblick ruhen.
Kein Opfer, kein Kreuz, kein Leiden, keine Verlassenheit, keine Trübsal, kein Angriff- o nichts sei dir zu schwer mit der Gnade Gottes.
Alles vermag ich in dem, der mich stärkt.
Kein Verrat, keine Treulosigkeit, keine Kälte, kein Spott
vermindere dein Feuer. Alles aber durch Ihn, mit Ihm und für Ihn. Alle Völker, Nationen, Stämme und Sprachen verherrlicht

den Herrn, unseren GOTT.
Wehe mir, wenn ich dich, o Herr, den Menschen nicht bekannt mache. Dem Glaubenden ist alles möglich.

Die größtmögliche Ehre GOTTES
die größtmögliche Selbstheiligung und Rettung
die Rettung von so vielen wie nur möglich
die größtmögliche Rettung.
Um das zu erreichen, kämpfe bis zum Blutvergießen,
bis zum Tod, bis zum härtesten Martyrium - immer, immer, überall. Alle, o Vater, alle, alle o GOTT
alle, o Jesus, alle, alle o Heiland der Welt
verlange ich sehnlichst zu retten.
O rettet die Seelen.

O rettet die Seelen!
Ich bitte und beschwöre euch rettet die Seelen.
Koste es was es wolle. Rettet die Seelen.
Unterlasse keinen Augenblick und gebrauche jedes erlaubte Mittel.
Gelobt sei Jesus Christus

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Pit
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Beitrag von Pit »

Hallo HeGe,

Ich kenne einen befreundeten Priester, der - soweit die Möglichkeit besteht !- jeden Tag die Messe besucht.
Ob ein Priester zwingend jeden Tag die Messe zelebrieren muss, ist eine andere Frage.
Und was den Urlaub betrifft, auf den auch ein Priester Anrecht hat:
warum "nur" Exerzitien und dergleichen?
Spricht etwas dagegen, wenn ein Priester im Urlaub z.B. eine Kulturreise macht oder nach Spanien in den Badeurlaub fährt/fliegt?

Gruß, Pit

HeGe hat geschrieben:Ich bin zwar auch kein Priester. Aber ich frage mich, ob ein Priester, den es nicht jeden Tag dazu drängt, die Botschaft Jesu Christi zu verkünden und sich mit ihm im heiligen Messopfer zu vereinigen, nicht doch seinen "Beruf" verfehlt hat.

Allerdings glaube ich durchaus, dass ein Priester auch mal Urlaub von der weltlichen Pfarreibetreuung braucht und sich daher zu Exerzitien o.ä. zurückziehen sollte. An der zumindest persönlichen Feier der Liturgie sollte das aber nichts ändern.
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Linus
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Beitrag von Linus »

Pit hat geschrieben:Hallo HeGe,

Ich kenne einen befreundeten Priester, der - soweit die Möglichkeit besteht !- jeden Tag die Messe besucht.
Ob ein Priester zwingend jeden Tag die Messe zelebrieren muss, ist eine andere Frage.
Und was den Urlaub betrifft, auf den auch ein Priester Anrecht hat:
warum "nur" Exerzitien und dergleichen?
Spricht etwas dagegen, wenn ein Priester im Urlaub z.B. eine Kulturreise macht oder nach Spanien in den Badeurlaub fährt/fliegt?

Gruß, Pit
ich hoffe der Priester feiert selbst, und ist nicht nur konsument. gegern urlaub spricht nix, wenn er täglich die messe feiert. es muß klar nicht immer exertitien sein (es gibt im übrigen "Ferienaustauchpriester" die auf Mallorca odgl eingesetzt werden, gegen freie Kost und logis täglich die Messe für einheimische (und touristen) zu feiern.)
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Melody
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Re: Messe = Dienst? Die Frage nach liturgiefreien Tagen...

Beitrag von Melody »

Ecce Homo hat geschrieben:Was denkt ihr? Was ist eure Einstellung zum LIFT (= liturgiefreien Tag)?
Beeindruckt hatte mich mal eine Aussage von Kardinal Meisner, die ich voriges Jahr irgendwo in einer Predigt hörte, die er wohl selbst von einem Seminaristen hatte...
Ich hab jetzt mal im Web gesucht und finde es nur hier:
Kardinal Meisner hat geschrieben:Wir Priester sind geweiht zur täglichen Feier der Eucharistie. Der Papst betont ausdrücklich, dass die Eucharistie sehr sinnvoll und wichtig ist, auch dann, wenn keine Gläubigen als Mitfeiernde der hl. Messe dabei sind. Im Februar dieses Jahres veranstalteten wir mit unseren beiden Priesterseminaren eine Wallfahrt nach Ars zum hl. Johannes Maria Vianney. Die Studenten mussten kleine Vorträge über das Leben des hl. Pfarrers von Ars halten. Ein Seminarist aus dem 4. Semester hatte zu sprechen über das Thema: „Der hl. Pfarrer von Ars und der Teufel". Er meinte in seinen Ausführungen, dass die Seiten im Buch des Lebens von Johannes Maria Vianney schnell überschlagen werden, wo es um das Mysterium des hl. Pfarrers von Ars mit dem Teufel geht. Und er bemerkte, ein Priester, der regelmäßig seinen liturgiefreien Montag halte, sei ein völlig uninteressantes Objekt für den Teufel. Und ein Priester, der sein Leben aufteilt in amtlich und in privat, finde kein Interesse in der Strategie des Teufels. Mich haben die Ausführungen dieses jungen Studenten tief berührt. Da steckt sicher eine große und tiefe Wirklichkeit hinter, über die jeder vor Gott und der Kirche Rechenschaft ablegen muss.
Mehr gibt es dazu für mich nicht zu sagen...
Ich stimme desweiteren mit HeGe überein, dass ein Priester, dem es kein Bedürfnis ist, jeden Tag die Hl. Messe zu zelebrieren, irgendwo seine Berufung verfehlt haben muss...

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overkott
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Beitrag von overkott »

Ich könnte mir einen liturgiefreien Samstag vorstellen als Tag der Grabesruhe Christi. Das würde liturgisch Sinn machen. Das Stundengebet sollte jedoch immerwährend bleiben. Gleichwohl denke ich auch, dass die priesterliche Berufung zum Diener der Eucharistie in erster Linie eine liturgische Berufung ist.

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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Also ich denke viele hier sehen den Priester verklärt als höheren Übermenschen.
Da sollten sich so einige mal in Gedanken rufen wie es zum Bild des andauernd betenden und zelbrierenden Priesters kam. Im Endefeckt ist diese Vorstellung nichts anderes als eine Frucht des Stellvertretergedankens im Mittelater. Der KLerus war für das geistliche Wohl und das Heil zuständig, der Adel für den weltlichen schutz und die Ordnung, der 3. Stand um beide zu ernähren. Sprich der "Idealgedanke" war "Arbeitsteilung", es wurden Klöster gestiftet etc.. Mit der Renaissance kam die Erkentnis auf das man auch selbst für sein Seelenheil was tun kann und muß (zwar kamm das auch schon früher auf aber dieser "neue" Individualismus setzte sich besonders hier durch).
Nun wurde diese Arbeitsteilungsicht umgedreht und auf den Klerus zurückgeworfen, nun musste er nicht mehr wegen der anderen sondern für sich andauernd beten.
Im Endefeckt würde der Priester vom Mensch zum Übermenschheiligen.
Nur als kleiner gedanklicher Exkurs nebenbei.

Und meines erachtens kann der Priester natürlich Urlaub machen, wie jeder andere auch und wie jeder andere auch ist er verpflichtet Gott zu dienen und Christus nachzufolgen, zu beten und den Leib Christi zu empfangen. Den Vorteil was er gegenüber normalen gläubigen hat er kann die Wanldung immer und überall wo er gerade ist vollziehen, auch wenn er gerade ne Bergwanderung macht.

Allerdings stellt sich mir die Frage, warum hier gerade die Frequenz und die Art des Urlaubs herangezogen wird um einen Priester als "gut" oder "schlecht" zu titulieren?

Ein Arzt macht am Campingplatz im Urlaub auch keine Arztpraxis auf, und niemand wird in deshalb für einen schlechten Arzt halten. Natürlich wird er helfen wenn er benötigt wird, bzw. sich selbst helfen.

Der Priester braucht wie jeder andere Mensch auch seinen "Freiraum" oder das "abschalten" sonst brennt er irgendwann aus. Und wenn man die Vorbildwirkung in die Argumentation führt dann hat er diese auch hier. Er muß auch hier zeigen "Leitln, Pause, schaltets mal ab."

Wie gesagt ob ein Priester mehr oder weniger heilig ist, an der Ulraubsart und Frequenz seiner Gebete und Messen zu messen ist eher eine Vorstellung die der heidnisierung des Christentums und dem Mittelalter entspringt und nur einfach Erbsenzählervorstellung.
Wenn der Priester schon Urlaub machen will so soll man ihm den auch gönnen egal wie und wo, er ist kein Sklave unserer Vorstellung sondern Gottes. Und in der Zeit wo er "abschaltet" wird er wohl selbst besser wissen wie er Gott am besten dient, da brauchen wir uns nicht einmischen.

LG
Fiore
Einer ist Gesetzgeber und Richter, er, der die Macht hat, zu retten oder zu verderben. Wer aber bist du, daß du den Nächsten richtest? (Jak4,12)
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

FioreGraz hat geschrieben: Und meines erachtens kann der Priester natürlich Urlaub machen, wie jeder andere auch und wie jeder andere auch ist er verpflichtet Gott zu dienen und Christus nachzufolgen, zu beten und den Leib Christi zu empfangen. Den Vorteil was er gegenüber normalen gläubigen hat er kann die Wanldung immer und überall wo er gerade ist vollziehen, auch wenn er gerade ne Bergwanderung macht.

Allerdings stellt sich mir die Frage, warum hier gerade die Frequenz und die Art des Urlaubs herangezogen wird um einen Priester als "gut" oder "schlecht" zu titulieren?
Hab ich was überlesen? Wo wird denn das geschrieben?
FioreGraz hat geschrieben:Ein Arzt macht am Campingplatz im Urlaub auch keine Arztpraxis auf, und niemand wird in deshalb für einen schlechten Arzt halten. Natürlich wird er helfen wenn er benötigt wird, bzw. sich selbst helfen..
Hey, darum ging es zumindest mir nicht - mir ging es darum, dass unter der Woche außerhalb des Urlaubs nicht einfach "leichtfertig" LIF-Tage eingeführt werden.
FioreGraz hat geschrieben:Der Priester braucht wie jeder andere Mensch auch seinen "Freiraum" oder das "abschalten" sonst brennt er irgendwann aus. Und wenn man die Vorbildwirkung in die Argumentation führt dann hat er diese auch hier. Er muß auch hier zeigen "Leitln, Pause, schaltets mal ab."
Stimme zu - voll und ganz.
FioreGraz hat geschrieben:Wie gesagt ob ein Priester mehr oder weniger heilig ist, an der Ulraubsart und Frequenz seiner Gebete und Messen zu messen ist eher eine Vorstellung die der heidnisierung des Christentums und dem Mittelalter entspringt und nur einfach Erbsenzählervorstellung.
Ich bin gegen eine solche Art von Werkfrömmigkeit - das sind dann die Leute, die die Länge der Messen multiplizieren mit einem Pro forma Wert von Gebeten (lange Gebete = 10, kurze =1) und dann dividieren durch die guten Werke - und so... das kann ich nicht haben.
FioreGraz hat geschrieben:Wenn der Priester schon Urlaub machen will so soll man ihm den auch gönnen egal wie und wo, er ist kein Sklave unserer Vorstellung sondern Gottes. Und in der Zeit wo er "abschaltet" wird er wohl selbst besser wissen wie er Gott am besten dient, da brauchen wir uns nicht einmischen.
Wenn er Urlaub, d.h. die ihm zustehenden soundsoviel Wochen im Jahr, macht, ja... Es ging aber grundätzlich um die Frage nach den liturgiefreien Tagen während der Arbeitszeit. Der Urlaub hat sich irgendwie daraus entwickelt....
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Beitrag von Ecce Homo »

Pit hat geschrieben: Und was den Urlaub betrifft, auf den auch ein Priester Anrecht hat:
warum "nur" Exerzitien und dergleichen?
Spricht etwas dagegen, wenn ein Priester im Urlaub z.B. eine Kulturreise macht oder nach Spanien in den Badeurlaub fährt/fliegt?
Nein, es spricht nichts dagegen. Er kann selbstverständlich seinen Urlaub nehmen. Nochmal: Es ging mir bei der Frage nach den LIFT primär eigentlich um die Arbeitszeit in der Gemeinde...
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FioreGraz
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Beitrag von FioreGraz »

Ecce Homo hat geschrieben:
Pit hat geschrieben: Und was den Urlaub betrifft, auf den auch ein Priester Anrecht hat:
warum "nur" Exerzitien und dergleichen?
Spricht etwas dagegen, wenn ein Priester im Urlaub z.B. eine Kulturreise macht oder nach Spanien in den Badeurlaub fährt/fliegt?
Nein, es spricht nichts dagegen. Er kann selbstverständlich seinen Urlaub nehmen. Nochmal: Es ging mir bei der Frage nach den LIFT primär eigentlich um die Arbeitszeit in der Gemeinde...
Wenn wir eigentlich ehrlich sind müsste wir ihm das auch zugestehen, es wird keiner des Heils verlustig werden nur weil Montags oder Mittwochs keine Morgenmesse (für meist 2 Hansln) gefeiert wird. Wenn man es so sieht, er ist 24h am Tag für seine Gemeinde da, wenn Oma Waldburga wieder mal da "Schas druckt" hört er sich ihre Probleme an und so manches wird ihn "anöden", (wenn Oma Waldburga z.B. gerade 2 Stunden über das Kochen und ihr beten nebenbei referiert) und ist anstregend. Es wäre also durchaus denkbar das er an einem Tag der Woche ausschlafen kann und wie ein Arzt (er ist ja sowas für die Gemeinde) einfach nur in Notfällen zu erreichen ist, bzw. wenn er in die Therme fährt für die wirklich dringenden Dinge z.B. Sterbesakramente als Vertretung den Nachbarpfarrer angiebt. Und bei anderen dringenden Dingen, wir leben in einer Zeit mit Mobiltelefonen. Oma Walldburgas Probleme können jedoch auch mal einen Tag warten. Es ist doch auch für die Gemeinde besser einen frischen Priester zu haben der sich nach so einem Tag freut wenn er Oma Waldburga wiedersieht und sich net denkt "ma scho wieder de Schasdackn" und der Geminde hilfts auch den Menschen im Talar zu sehen und nicht einen "Sakralomat".

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Beitrag von Ecce Homo »

FioreGraz hat geschrieben:Wenn wir eigentlich ehrlich sind müsste wir ihm das auch zugestehen, es wird keiner des Heils verlustig werden nur weil Montags oder Mittwochs keine Morgenmesse (für meist 2 Hansln) gefeiert wird.
Wo zwei oder drei... :roll:
FioreGraz hat geschrieben:Wenn man es so sieht, er ist 24h am Tag für seine Gemeinde da, wenn Oma Waldburga wieder mal da "Schas druckt" hört er sich ihre Probleme an und so manches wird ihn "anöden", (wenn Oma Waldburga z.B. gerade 2 Stunden über das Kochen und ihr beten nebenbei referiert) und ist anstregend. Es wäre also durchaus denkbar das er an einem Tag der Woche ausschlafen kann und wie ein Arzt (er ist ja sowas für die Gemeinde) einfach nur in Notfällen zu erreichen ist, bzw. wenn er in die Therme fährt für die wirklich dringenden Dinge z.B. Sterbesakramente als Vertretung den Nachbarpfarrer angiebt. Und bei anderen dringenden Dingen, wir leben in einer Zeit mit Mobiltelefonen. Oma Walldburgas Probleme können jedoch auch mal einen Tag warten. Es ist doch auch für die Gemeinde besser einen frischen Priester zu haben der sich nach so einem Tag freut wenn er Oma Waldburga wiedersieht und sich net denkt "ma scho wieder de Schasdackn" und der Geminde hilfts auch den Menschen im Talar zu sehen und nicht einen "Sakralomat".

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Aber darum geht es doch: Wie sollten Priester die Messe sehen: Ist es Belastung, die Messe zu feiern? Zählt die Messe als Arbeit, als Dienst? Oder kann man die einfach so ausfallen lassen, weil es sich nicht rentiert für 2 Hansl?

Messe muss ja auch nicht morgends sein - soviel zum Ausschlafen.. ;)
Kann man sich Auszeiten nehmen, und die Feier der Eucharistie davon unberührt lassen?
Ich frage nach, weil ich eben nicht Priester bin und nicht drinstecke... wie sehen die Priester im Forum das?
Zuletzt geändert von Ecce Homo am Mittwoch 17. September 2008, 21:21, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Ecce Homo »

Leichtes off topic von hier - fand ich einfach mal sehr "schön"... :ja: ;)

Drei Charakteristika des priesterlichen Lebens, so der Bischof, sollen die Neugeweihten entfalten: „Sie sind als Priester Mensch unter Menschen. Sie verweisen als Propheten – wie Johannes der Täufer – auf den liebenden Gott und seien Sie als Priester Beter und Mystiker.“ Dabei bezeichnete der Bischof auch die geistliche Kleidung der Priester als Zeichen und Hinweis darauf, dass es in unserer Welt auch noch den Anderen, nämlich Gott gebe. Auch das Gebot der Ehelosigkeit sei jeden Tag für die Geistlichen eine neue Herausforderung. „Aber wir sind mit Christus verheiratet, sind von seiner Liebe umfangen. Setzen Sie die Karte Ihres Lebens auf Jesus Christus.“
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Natürlich ist es sicher so, dass bei (nahezu?) jedem Priester Tage dabei sind, wo er absolut keine Lust hat, die Messe oder das Stundengebet zu feiern. Genauso wird es auch den Ordensleuten gehen, die sich sicher mehr als einmal in ihrem Leben wünschen, mal ein paar Stunden länger schlafen zu können. Das kann ich natürlich verstehen und das ist ja auch nur menschlich.

Die Frage ist nur die gleiche, wie bei allen Versuchungen: gebe ich ihr nach oder habe ich die Disziplin sie auszuhalten?

I.ü. spricht natürlich nichts dagegen, wenn ein Priester auch Kulturreisen macht. Aber die Seelsorge sollte dabei nicht völlig unter den Tisch fallen. Wenn er auf solch einer Reise dazu Gelegenheit hat, sollte er sie auch leisten. Und ich bleibe dabei: ein Priester sollte täglich die Heilige Messe feiern. Und nicht deswegen, weil ich deswegen irgendwie von meinen Sünden erlöst würde. Sondern weil es Teil seiner Berufung ist. Genauso wie eine Mutter von 2 Kindern auch jeden Tag Mutter ist und dies nur zu einem gewissen Teil ablegen kann.
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HeGe
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Beitrag von HeGe »

Ecce Homo hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben:I.ü. spricht natürlich nichts dagegen, wenn ein Priester auch Kulturreisen macht. Aber die Seelsorge sollte dabei nicht völlig unter den Tisch fallen. Wenn er auf solch einer Reise dazu Gelegenheit hat, sollte er sie auch leisten.
Mei, was heißt für dich Seelsorge auf einer Kulturreise? Da ist er auch mal ziemlich privat unterwegs...
Na, z.B. wenn man in armen Urlaubsländern bedürftige Menschen sieht, diese auch mal nach ihren Nöten zu fragen. Sich um sie zu kümmern. Oder wenn ich an einen großen Wallfahrtsort komme, vielleicht in Absprache mit den dortigen Priestern auch mal bei der Beichte aushelfen. Oder so.
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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

HeGe hat geschrieben: Na, z.B. wenn man in armen Urlaubsländern bedürftige Menschen sieht, diese auch mal nach ihren Nöten zu fragen. Sich um sie zu kümmern. Oder wenn ich an einen großen Wallfahrtsort komme, vielleicht in Absprache mit den dortigen Priestern auch mal bei der Beichte aushelfen. Oder so. "
Na, das wird ja wohl nicht nur die Pflicht der Priester sein oder?

OK die Beichte hören darf nun nur der Priester.
Aber dem Nächsten zu helfen und sich um die armen zu kümmern ist wohl unser aller Pflicht. :shock:

Abgesehen davon Litugiefrei hin und her:
Ein bewußter Verzicht auf die Feier der Eucharistie kann m. E. auch den Kopf wieder FÜR die Eucharistie frei machen.

Bevor jetzt die Wogen wieder hochschlagen:
1. Mal einen Tag zu verzichten vor allem Bewusst, kann auch gut tun.
2. Was ist Euch denn lieber: Eine "heruntergeleierte" Messe weil im Anschluss ist irgendeine Sitzung oder Brautgespräch?
Oder ein Gottesdienst in dem der Zel. voll und ganz dabei ist und nicht schon wieder auf die Uhr schauen muss.
Damit er sich der Sache voll und ganz widmen kann.
3. Vielleicht sogar im Anschluss noch Zeit hat mit seinen "Schafen" zu reden?

Nehmt es mir bitte nicht übel aber ich habe das Gefühl hier ist viel Theorie im Spiel. Und auch ein Priester ist auch "nur" ein Mensch.

Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Sakristan hat geschrieben:
HeGe hat geschrieben: Na, z.B. wenn man in armen Urlaubsländern bedürftige Menschen sieht, diese auch mal nach ihren Nöten zu fragen. Sich um sie zu kümmern. Oder wenn ich an einen großen Wallfahrtsort komme, vielleicht in Absprache mit den dortigen Priestern auch mal bei der Beichte aushelfen. Oder so. "
Na, das wird ja wohl nicht nur die Pflicht der Priester sein oder?

OK die Beichte hören darf nun nur der Priester.
Aber dem Nächsten zu helfen und sich um die armen zu kümmern ist wohl unser aller Pflicht. :shock:

Abgesehen davon Litugiefrei hin und her:
Ein bewußter Verzicht auf die Feier der Eucharistie kann m. E. auch den Kopf wieder FÜR die Eucharistie frei machen.

Bevor jetzt die Wogen wieder hochschlagen:
1. Mal einen Tag zu verzichten vor allem Bewusst, kann auch gut tun.
2. Was ist Euch denn lieber: Eine "heruntergeleierte" Messe weil im Anschluss ist irgendeine Sitzung oder Brautgespräch?
Oder ein Gottesdienst in dem der Zel. voll und ganz dabei ist und nicht schon wieder auf die Uhr schauen muss.
Damit er sich der Sache voll und ganz widmen kann.
3. Vielleicht sogar im Anschluss noch Zeit hat mit seinen "Schafen" zu reden?

Nehmt es mir bitte nicht übel aber ich habe das Gefühl hier ist viel Theorie im Spiel. Und auch ein Priester ist auch "nur" ein Mensch.
Ich bin dafür, dass jeder Priester in der Ausbildung einige Seminare zu "Zeitmanagement" braucht. Vieles liegt auch an schlechter Einteilung und vor allem auch an hauptamtlichen Laien, die nicht in den Feldern arbeiten, in denen sie arbeiten sollten.
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Ihr seid im Gebet ... mal schauen, ob/wann ich hier wieder reinsehe ...

ad_hoc
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Beitrag von ad_hoc »

Ich frage mich tatsächlich, wie das die Priester in der Zeit vor dem letzten Konzil hinbekommen haben.

Im übrigen sieht es mir eher so aus, als würde die Priesterknappheit tatsächlich nur verwaltet werden, als daß nach Möglichkeiten gesucht wird, Neupriester zu bekommen. Welch ein Glück, daß die Zahl der Krchgänger in großem Ausmaß abgenommen hat, sonst wäre vemutlich schon das Chaos eingetreten.

Im übrigen bin ich der Meinung, daß ein Priester, der das richtige Verständnis für sein Amt besitzt, davon überzeugt ist, daß es wichtig ist, jeden Tag die Hl. Messe zu feiern.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Vor allem bezüglich "Auszeit von der Liturgie": Welch ein Schwachsinn. Es ist das tägliche Brot des Priesters, das Opfer zu vollziehen. und wenn er mal ne "Auszeit" braucht, soll er schlicht und einfach die Messe nach den Rubriken (möglichst: römischer Kanon) und latein (und damit er keine Ablenkung erfährt den Altar von der "richtigen Seite" gebrauchen [das geht auch bei "Volksaltären" [wo sind bloß die Altäre Gottes geblieben?]] feiern. da braucht er sich um Showelemente gar keine Gedanken machen.
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Ecce Homo
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Beitrag von Ecce Homo »

Vor allem, ich frag mich: wenn ein Priester eine "Auszeit" von der Messe braucht, wann kommt dann der zweite und vielleicht der dritte und vierte Tag, wo ihm die Messe "zu viel "wird?
Es ist vielleicht fies, dieser Gedanke - aber wenn dem Priester die Messe zu viel wird, dann sollte er wirklich überlegen, ob er zum Priester berufen ist...
Ihr Priester im Forum, vergebt mir bitte diesen Gedanken - ich habe ihn wirklich aus dem Bauch heraus geschrieben.
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Sakristan
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Beitrag von Sakristan »

Linus hat geschrieben:Es ist das tägliche Brot des Priesters, das Opfer zu vollziehen. und wenn er mal ne "Auszeit" braucht, soll er schlicht und einfach die Messe nach den Rubriken (möglichst: römischer Kanon) und latein (und damit er keine Ablenkung erfährt den Altar von der "richtigen Seite" gebrauchen [das geht auch bei "Volksaltären" [wo sind bloß die Altäre Gottes geblieben?]] feiern.
Toll die Messe um der Messe willen! :shock:

Das mag zu der Zeit gegolten haben als die Priester wirklich nur als Priester leben und arbeiten konnten.

M. E. ist die Messe ein wichtiger Bestandteil des Gemeindelebens und nicht Privatsache des Priesters. Vielmehr soll er (der Priester)der Gemeinde beim Gottesdienst vorstehen und nicht die Eucharistie im "Stillen Kämmerlein" feiern.

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Linus
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Beitrag von Linus »

Sakristan hat geschrieben:Toll die Messe um der Messe willen! :shock:

Das mag zu der Zeit gegolten haben als die Priester wirklich nur als Priester leben und arbeiten konnten.
Was denn sonst? Wobei ich klar "Messe um des einen und ewigen Opfers willen vorziehe".

Und seit wann sind Priester teilzeitberufene? Ein Priester kann auch heute noch als Priester arbeiten und leben.
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