Sonntagspflicht und Neue Messe

Allgemein Katholisches.
azs
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Sonntagspflicht und Neue Messe

Beitrag von azs »

Hallo liebe Brüder und Schwestern,

ich hae jetzt zum 2. mal schon so etwas erlebt und ich würde gern mal eure Meinung dazu hören:

Ich war heute mal wieder bei uns in der Kirche - Neuer Ritus -, was für mich eigentlich eher die Ausnahme ist, weil ich lieber nach Berlin in die tridentinische Messe fahre. Leider habe ich aber nicht immer genug Geld für die Fahrkarte und ja, ich gebs zu, manchmal ist es auch die Lust die mir fehlt 1h Fahrt hin und 1h zurück auf mich zu nehmen.

Ab und zu - so wie heute - gehe ich dann in die Messe mit NOM.

Folgendes:

1. Familiengottesdienst...Gitarren, Bongos etc., "Gesangheft" -.-

2. Der Gemeindereferent welcher mit dem Rücken zum Tabernakel aus der eigentlich dem Priester angehörigen "Evangeliumsauslegung" eine Dialogrunde mit den Kindern verantstaltet ("kindgerecht"), während der Priester in der Ecke auf seinem Stuhl sitzt.

3. Dieser Mensch rennt dann mit dem Rücken zum Tabernakel und seinem Mikro in der Hand während seiner Entertainingshow mindestens 50x (wenn das mal reicht) hiiiiiiin und heeeer und hiiiin und heeeer (wieso sollte man dem Tabernakel bzw. Jesus Respekt erweisen?!)

4. Meine Ehrfucht geht in dieser Messe gänzlich flöten, bzw. kommt sie gar nicht erst auf.

5. Nach dem "Hochgebet" lud der Priester die Kinder ein, sich doch alle um den Altar zu stellen und mit ihm das Vater Unser zu beten. Altar=heiliger Raum o_O??

6. Diese Kinder sollten dann den "Friedensgruß" in die Kirche tragen, indem sie wieder vom ALtarraum herauslatschen und jedem 1. der Bankreihen die Hand reichen.

7. Während dieses Rumgelaufes in der Kirche wurde das Agnus Dei gebetet - für mich einer der hl. Momente der ganzen Messe - und die lachten und sprachen und grüßten sich dort alle, dass es eigentlich unglaublich war.

8. Im Hochgebet hieß es "JESUS nahm den Kelch und reichte ihn seinen Freunden". Freunden? Waren es nicht die hl. Apostel / Jünger oder habe ich da was falsch mitbekommen??

9. Im Schlusssegen segnete er uns und alle die wir "lieb" haben. Gut darüber kann ich noch hinwegsehen, aber nach dieser Messe war mir das eindeutig zuviel.

10. Bei der Evangelienverkündung heißt es "Nach dem hl. Evangelium nach Johannes". War es nicht der HEILIGE Johannes?

11. Lesungen von ungeweihten, weiblichen Laien...



Und so weiter und sofort. Über Handkommunion (ich weiß, dass bei uns in der Gemeinde so gut wie niemand beichtet, aber alles Sonntag für Sonntag kommunzieren), endlose Entweihungen des Altars und Tabernakels bis hin zu einem"Sanctus"-lied, welches man von der Stimmung her auf einem Volksfest spielen könnte.

Kurzum: Ich werde in diesen Messen von wütend bis traurig bis extreeemst angep****t (Gedanken, die Kirche zu verlassen) über das, was dort vor sich geht. Ich will das einfach nicht, ich bekomme da echt ne halbe Krise. Das ist sowas von entweihend und unandächtig, die rennen da alle nur wie zum Spaß rum. Als ob es dort ums Kekseverteilen geht. Es gibt keinen Respekt mehr vor der Realpräsenz, keinen Respekt mehr vor dem Altar, kein Verständnis mehr von dem heiligen Geschehen, was dort vor sich geht.

Aber: Es gibt keine andere Möglichkeit für uns in der Umgebung...Das ist die einzige Gemeinde für den Umkreis von 10km.

Meine Frage: Was ist wichtiger? Ein unwürdig, verprotestantisierter Gottesdienst oder die Sonntagspflicht?

Ob die Wandlung gültig vollzogen wird, weiß ich bei so einem Unterhaltungsspektakel auch nicht...

Niemand nimmt das mehr ernst, was dort geschieht, das ist echt unglaublich und ich rege mich tierisch darüber auf. das sind die absoluten Auswirkungen des II. Vaticanums, wie man es überall sehen kann..



Was würdet ihr tun? Dort hingehen und sich nur aufregen (und somit zuhause eine würdigere Gottesbegegnung als in der Kirche haben) oder auf Grund der Sonntagaspflicht dorthin gehen, auch wenn es schlimme Zustände sind?

Liebe Grüße
azs
ad te suspiramus in hac lacrimarum valle

Wiara
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Beitrag von Wiara »

Wo genau hast Du das Unandächtige ausgemacht? Haben die Leute die Hl. Messe nicht verfolgt, dabei geschlafen oder sich sonst ungebührlich verhalten?

Der Gemeindereferent kann nur dann die Predigt halten, wenn er geweihter Diakon ist. Dann aber ist es in Ordnung.

Sicher ist es nicht jedermanns Sache, wenn besonders auf die Kinder Rücksicht genommen wird bei der Auswahl der Lieder und Gebete. Aber was spricht dagegen, das ab und zu zu tun? Die Kinder sind unsere Zukunft, auch in der Kirche.

Auch sonst fand ich nichts in der Beschreibung, was das "Protestantische" belegen würde.

Für problematisch halte ich jedoch Deine Reaktionen in der Hl. Messe. Da konntest Du Dich nicht wirklich auf den Tisch des Herrn konzentrieren. Vielleicht könntest Du einmal mit einem Pfarrer Deines Vertrauens darüber sprechen. Ich fände es schade, wenn Dir die Freude am Gottesdienst verleidet würde.

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anneke6
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Re: Sonntagspflicht in unandächtiger Messe

Beitrag von anneke6 »

Ich teile zwar nicht in allem Deine Sicht, aber ich kann Dein Problem verstehen, da ich eine zeitlang während regelmäßiger Aufenthalte in der Diaspora die Kirche auch geschwänzt habe, aus ähnlichen Gründen. Ich habe meinem Pfarrer davon erzählt, und sein Rat war: "Bleiben Sie doch hier." Aber das ging halt nicht.
Mittlerweile gehe ich wieder hin, wenn ich in diese Ortschaft komme — vor allem, weil ich im vornerein nicht weiß, was für ein Priester dort zelebriert, denn die kommen alle von außerhalb. Manches ist auch für mich unannehmbar.
Ottaviani besucht keine "zweifelhaften Messen" (für ihn ist das jede NOM-Messe), wohin Knecht Ruprecht widerwillig in eine Kirche geht, wo er aber nicht zur Kommunion geht, weil diese dort nur (!) von Laien ausgeteilt wird.
Ich persönlich denke, es geht auch darum, ob der Gottesdienst einen näher zu Gott bringt. Wenn er einen dazu bringt, an Gott zu zweifeln u.ä. sollte man ihn wahrscheinlich besser nicht besuchen. Wenn sich wirklich keine Gelegenheit bietet (Fahrgemeinschaft, öffentliche Verkehrsmittel) eine andere Kirche aufzusuchen, hat der liebe Gott vielleicht nichts dagegen, wenn man nicht geht.
Persönliche Meinung, wie gesagt.
azs hat geschrieben: Ob die Wandlung gültig vollzogen wird, weiß ich bei so einem Unterhaltungsspektakel auch nicht...
Wahrscheinlich ist es gültig, solange die richtige Materie verwendet und die richtigen Worte gesprochen werden. In Einzelfällen kann eine defekte Intention vorliegen, aber das ist wohl eher selten. Der Priester muß nicht einmal selbst an die RP glauben.
???

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Wie war es denn mit den Anderen Gottesdienstbesuchern?

ich bin da immer recht pragmatisch. Wenn es sich im Rahmen hält, ist es mir lieber ein nicht allzu konservativer Gottesdienst dafür aber Leute die hingehen (auch diese glauben an Gott und haben ein Bedürfnis nach einem Gottesdienst)

Liebe Grüße
Regina

Raimund J.
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Re: Sonntagspflicht in unandächtiger Messe

Beitrag von Raimund J. »

Deine Sorgen kann ich verstehen und nachvollziehen. Ich war gerade vorhin in einem Gottesdienst in der außerordentlichen Form. Da ist es bereits erhebend zuzuschauen wie ehrfurchtsvoll vor der Messe die Vorbereitungen im Altarraum ablaufen. Das von Dir Geschilderte klingt recht heftig. Ich habe mal ähnliches in einem sog. Jugendgottesdienst miterlebt und habe damals ab dem Zeitpunkt innerlich abgeschaltet (und im Gebetbuch gelesen) als die "Lesung" sich als Phantasiegeschichte entpuppte.
azs hat geschrieben: Was würdet ihr tun? Dort hingehen und sich nur aufregen (und somit zuhause eine würdigere Gottesbegegnung als in der Kirche haben) oder auf Grund der Sonntagaspflicht dorthin gehen, auch wenn es schlimme Zustände sind?
Liebe Grüße
azs
In meinem o.g. Fall wars einfach, da es sich um eine Vorabendmesse handelte bin ich einfach am nächsten Tag nochmal in eine richtige Messe.

Wenn bei Dir in zumutbarer Entfernung keine Alternative angeboten wird, solltest Du Dich ganz einfach beschweren. Ein Brief an den Pfarrer mit der Bitte um Antwort.

Unser Erzbischof Ludwig hat heuer mal folgendes gepredigt:
Die Unordnung in Liturgie zerstört den Sinn und die Aufgabe des Gottesdienstes, verunsichert und verärgert oft die Teilnehmer, weil sie nicht das bekommen, zu was sie gekommen sind.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

regina 32 hat geschrieben:Wie war es denn mit den Anderen Gottesdienstbesuchern?

ich bin da immer recht pragmatisch. Wenn es sich im Rahmen hält, ist es mir lieber ein nicht allzu konservativer Gottesdienst dafür aber Leute die hingehen (auch diese glauben an Gott und haben ein Bedürfnis nach einem Gottesdienst)

Liebe Grüße
Regina
Was verstehst Du unter einem "nicht allzu konservativen" Gottesdienst?
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

regina 32
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Beitrag von regina 32 »

Raimund Josef H. hat geschrieben:[

Was verstehst Du unter einem "nicht allzu konservativen" Gottesdienst?
Gute Frage, aber dass die Kinder mal in den Bereich des Altars dürfen oder auch mal ein paar modernere Lieder gesungen werde halte ich nicht für verwerflich.

Genau kann ich es allerdings auch nicht benennen :/ sooo viel Gedanken hab ich mir noch nicht gemacht#

iustus
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Beitrag von iustus »

So schwierig ist die Frage doch nicht:

Ärgern, den ganzen Ärger aufopfern, als Prüfung Deiner Gelassenheit begreifen ... und nie wieder hingehen.

Wenn Du gut sein willst: Den Pfarrer anschreiben, ihn auf die liturgischen Vorschriften hinweisen und um Stellungnahme bitten. Falls Du innerhalb weniger Wochen keine Ankündigung einer ordnungsgemäßen Liturgie erhältst, die Korrespondenz an den Bischof weiterleiten.


Alternativ musst Du in eine andere Messe gehen. NIE aber die Messe wegen dieses menschlichen Fehlverhaltens [Punkt] Das private Gebet (das gilt genauso für die gemeinsame "Wort-Gottes-Feier") kann das Opfer des Priesters am Sonntag nicht ersetzen - und sei es noch so minimalistisch.

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

iustus hat geschrieben: Alternativ musst Du in eine andere Messe gehen. NIE aber die Messe wegen dieses menschlichen Fehlverhaltens [Punkt] Das private Gebet (das gilt genauso für die gemeinsame "Wort-Gottes-Feier") kann das Opfer des Priesters am Sonntag nicht ersetzen - und sei es noch so minimalistisch.
Und wenn man nirgendwo anders zur Messe gehen kann? Grundsätzlich teile ich Deine Meinung, und ich würde in die von azs beschriebene Messe wohl gehen, wenn es keine andere Möglichkeit gäbe.
Aber ich habe an dem Ort, den ich nicht nennen möchte, bereits erlebt, daß ein Priester zwei Sesambrötchen auf dem Korporale hatte und der Wein war in einer Tasse mit abgebrochenem Henkel, wenn ich mich recht erinnere.
Bei so etwas möchte ich nicht dabeisein.
Aber wie ich schon sagte, mittlerweile besuche ich diese Kirche wieder — ich weiß ja nicht im voraus, welcher Geistliche kommt, es waren auch schon gute dabei.
???

iustus
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Beitrag von iustus »

anneke6 hat geschrieben:Und wenn man nirgendwo anders zur Messe gehen kann?
Die Antwort gibst Du selbst: Dann muss es eben dort sein. Aber ein Gespräch mit den Verantwortlichen ist dann höchst angeraten!!

Raimund J.
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Beitrag von Raimund J. »

regina 32 hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:[

Was verstehst Du unter einem "nicht allzu konservativen" Gottesdienst?
Gute Frage, aber dass die Kinder mal in den Bereich des Altars dürfen oder auch mal ein paar modernere Lieder gesungen werde halte ich nicht für verwerflich.
Die grosse Gefahr ist halt, daß die bzw. manche Leute nur noch in die Kirche gehen weil sie religiös gemeinte Unterhaltung suchen und nicht mehr wissen, was eigentlich die katholische Liturgie bedeutet.
Der Herr ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.
Nec laudibus, nec timore

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anneke6
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Beitrag von anneke6 »

Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich einmal mit ottaviani über dieses Thema gesprochen habe. Ich fand, einer Messe, die man besuchen könnte, aus Prinzip ablehnen zu besuchen, weil einem die Art, wie sie zelebriert wird, nicht gefällt, sei eine Herabwürdigung des eucharistischen Opfers. — Er fand das Gegenteil.
Jeder hat so seine Argumente.
Einige der Dinge, die azs beschreibt, sind ärgerlich, aber sie machen die Messe nicht per se ungültig.
Bei den Sesambrötchen bin ich mir nicht ganz sicher. Jemand hat mal behauptet, daß gesäuertes Brot im westlichen Ritus verboten, aber gültige Materie sei, lediglich wenn Butter, Zucker und Ei zugemischt ist, dann sei es ungültige Materie.
Ich weiß nicht, ob das kirchenamtlich bestätigt ist, denn Brot ist so ein Brötchen wohl, was auch immer da an Zusatzstoffen drin sein mag…
Zuletzt geändert von anneke6 am Sonntag 5. Oktober 2008, 21:20, insgesamt 1-mal geändert.
???

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raimund Josef H. hat geschrieben:
regina 32 hat geschrieben:
Raimund Josef H. hat geschrieben:[

Was verstehst Du unter einem "nicht allzu konservativen" Gottesdienst?
Gute Frage, aber dass die Kinder mal in den Bereich des Altars dürfen oder auch mal ein paar modernere Lieder gesungen werde halte ich nicht für verwerflich.
Die grosse Gefahr ist halt, daß die bzw. manche Leute nur noch in die Kirche gehen weil sie religiös gemeinte Unterhaltung suchen und nicht mehr wissen, was eigentlich die katholische Liturgie bedeutet.
Wirklich grosz.

azs
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Beitrag von azs »

Wiara hat geschrieben:Wo genau hast Du das Unandächtige ausgemacht? Haben die Leute die Hl. Messe nicht verfolgt, dabei geschlafen oder sich sonst ungebührlich verhalten?

Der Gemeindereferent kann nur dann die Predigt halten, wenn er geweihter Diakon ist. Dann aber ist es in Ordnung.

Sicher ist es nicht jedermanns Sache, wenn besonders auf die Kinder Rücksicht genommen wird bei der Auswahl der Lieder und Gebete. Aber was spricht dagegen, das ab und zu zu tun? Die Kinder sind unsere Zukunft, auch in der Kirche.

Auch sonst fand ich nichts in der Beschreibung, was das "Protestantische" belegen würde.

Für problematisch halte ich jedoch Deine Reaktionen in der Hl. Messe. Da konntest Du Dich nicht wirklich auf den Tisch des Herrn konzentrieren. Vielleicht könntest Du einmal mit einem Pfarrer Deines Vertrauens darüber sprechen. Ich fände es schade, wenn Dir die Freude am Gottesdienst verleidet würde.
Das unandächtige war eben, dass die Menschen beim Agnus Dei in der Kirche rumgerannt sind und alles voll die Entertainingshow war!

Und das protestantische ist eben, dass der Priester dort vorne mit den Kindern im - eigentlich - hl. Altarraum "eucharistisches Mahl" feiert, indem alle um einen Tisch rumstehen, anstatt das dort eine Opfermesse praktiziert wird.

Das Agnus Dei ist gleichzusetzen mit dem gegenwärtigen Kreuzestod Jesu Christi und die Leute rennen da kreuz und quer rum und schütteln sich die Hände. Unandächtiger gehts ja wohl kaum.

Dagegen spricht, dass der Altar HEILIG ist - und nicht jeder dort mir nichts dir nichts drauf rumrennen soll! Das ist genau dieser Geist, den die heutige Liturgie hervorruft - es ist ja "nur" der Altar. Ich finde, man sollte dafür mal wieder ein wenig mehr Respektgefühl entwickeln.

Ich hab ja im Allgemeine überhaupt nichts gegen die ganze Sache mit den Kindern, dass für die dort Predigten kindgerecht gehalten werden etc., aber doch nicht in einer hl. Messe. Das können sie in die Vorbereitungsunterrichte legen, meiner Meinung nach.

lg
azs
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ar26
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Beitrag von ar26 »

@ asz
Willkommen im Club. Nachdem ich jetzt aus Schlesien zurückgekehrt bin, muss ich zunächst auch der göttlichen Liturgie des Hl. Papstes Gregor entsagen. Kleiner Tipp, probier doch mal die Abendmesse am Samstag oder Sonntag. Meine Eltern (keine Tradis) gehen immer in die VAM, weil es da zumindest keinen Firlefanz gibt. Allerdings ist es auch nur eine vorübergehende Lösung. Auf Dauer muss man versuchen, überall die Alte Liturgie zu organisieren.

@wiara
Man könnte es einfach so ausdrücken, asz will einfach eine Hl. Messe wie sie zum Beispiel in Polen üblich ist. Das ist sein gutes Recht. Die von ihm beschriebenen Zustände sind bei Lichte besehen skandalös. Leider hat man es geschafft, den Lichtschalter auszuschalten.
...bis nach allem Kampf und Streit wir dich schaun in Ewigkeit!

maliems
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Re: Sonntagspflicht in unandächtiger Messe

Beitrag von maliems »

azs hat geschrieben:Was würdet ihr tun? Dort hingehen und sich nur aufregen (und somit zuhause eine würdigere Gottesbegegnung als in der Kirche haben) oder auf Grund der Sonntagaspflicht dorthin gehen, auch wenn es schlimme Zustände sind?Liebe Grüße
azs
ich bin da radikal, abstimmung mit füßen. in solchen messen bin ich sowieso nur im eingangsbereich, um jederzeit flüchten zu können. und das tue ich dann auch sehr zeitnah, allerdings diskret.

wenn ich nicht reli-lehrer wäre (von wegen missio) würde ich in dem fall, dass die dt. steuerzahlerkirche mir keine erträgliche messe im umkreis anbietet, sogar austreten.

der vatikan sieht darin keinen glaubensabfall, aber er hat diese denke noch nicht bei den dt geldbischöfen durchgesetzt.

maliems
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Beitrag von maliems »

regina 32 hat geschrieben:dass die Kinder mal in den Bereich des Altars dürfen...halte ich nicht für verwerflich.
na, denn brauchen wir ja keinen altarraum. das geht natürlich, ist aber eine grundsätzliche entscheidung. ganz oder gar nicht.

maliems
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Beitrag von maliems »

iustus hat geschrieben:
anneke6 hat geschrieben:Und wenn man nirgendwo anders zur Messe gehen kann?
Die Antwort gibst Du selbst: Dann muss es eben dort sein. Aber ein Gespräch mit den Verantwortlichen ist dann höchst angeraten!!
nein. nie. :ikb_no2: :ikb_nono:

maliems
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Beitrag von maliems »

ich war mit dem abdrücken etwas schnell.

die "smileys" stehen für "musst da sein".

die sache mit gesprächen habe ich in meiner jugend probiert. mißerfolg, da die entspr. Priester in ihrem denken geschult sind. beide parteien reden aneinander vorbei.

hier sehe ich das ablehnende smiley allerdings "ad personam". neuer Pfarrer, neues Glück.

Gerhard
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Nicht ernst nehmen

Beitrag von Gerhard »

Asz, ich kann Deinen Thread leider nicht ernst nehmen. "Lesungen von ungeweihten, weiblichen Laien" - Du hat doch einen an der Waffel.

Im NOM sind auch weibliche Laien als Lektoren tätig.

Ich habe dein Eindruck, Du willst uns vorführen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Seraph
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Re: Nicht ernst nehmen

Beitrag von Seraph »

Gerhard hat geschrieben:"Lesungen von ungeweihten, weiblichen Laien"
Vor allem dies in einem bunten Potpourri vermischt mit Dingen, die wirklich ärgerlich sind - z. B. das Agnus Dei während des Friedensgrußes, (siehe dazu den eigenen Thread).

Wenn es Dich schon von der Andacht abzieht, daß der Lektor weiblich und/oder "ungeweiht" ist und der Zelebrant "Aus dem hl. Evangelium nach Johannes"* zu Gehör bringt, dann hast Du doch ein Problem, nicht der Verantwortliche. Man könnte auch sagen, wenn Du sonst keine Sorgen hast...

*das steht übrigens genau so im Lektionar, vielleicht weil es sich per se versteht, daß die Evangelisten und Paulus Heilige sind
Ein düsterer Seraph möchte wohl selbst den dreieinigen Gott erschrecken.
(Mother Mary Francis)

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Ich finde ärgerlich, dass die Kollekte während eines Gebetes eingesammelt wird und ich dabei in der Andacht gestört werde, um dem schnöden Mammon und dem werten Kirchenvorstand zu dienen.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Robert Ketelhohn
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Beitrag von Robert Ketelhohn »

Die Kollekte dient nicht dem Mammon, sondern dir, daß du dem Mammon widersagest.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Das steht aber so nicht in unserem Pastoralbrief :D

Im Ernst: Ich bestimme, wann und wem ich Geld gebe und ich halte bestimmte Augenblicke einfach für unpassend.
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Nueva
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Beitrag von Nueva »

Brauchst ja nur das Mammon-Körberl an dir vorbeiziehen lassen. ;D

Wieso lässt du dich durch die äußeren Dinge so leicht von deiner Andacht abhalten oder ablenken? Kann schon sein, dass so ein Gottesdienst nicht nach deinem Geschmack ist, aber Gott ist deswegen genauso präsent.
Menschen, die den GOttesdienst etwas anders feiern, sind doch nicht gleich unandächtig oder gar respektlos. Diese Menschen kommen nicht wegen der Unterhaltung zum Gottesdienst, - am Samstag lief doch "Wetten dass...?."
Viele wissen es halt einfach nicht anders oder finden auf diese Art einen Zugang zu Gott. Kinder im Altarraum - hast du dir schon mal überlegt, wie das auf die Kinder wirkt, wenn sie zum Vaterunser zum Altar eingeladen werden??

Ich gebe dir Recht, es sollte Vorbereitunsunterricht für Kinder und auch für Jugendliche geben. Das wäre bestimmt eine schöne Sache. Du würdest sie bestimmt auch gerne wöchentlich unterrichten wollen - auf ehrenamtlicher Basis, versteht sich.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nueva hat geschrieben:Brauchst ja nur das Mammon-Körberl an dir vorbeiziehen lassen. ;D .
Hast Recht.

Es gibt übrigens nur einen Zugang zu Gott und das ist die katholische Taufe.
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

Nueva
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Beitrag von Nueva »

Sicher, aber du verstehst, was ich sagen wollte? :hmm:

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Nee. Vielleicht schreibst Du mir mal was via PN.
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michaelis
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Beitrag von michaelis »

Die Kollekte dient nicht dem "werten Kirchenvorstand", sondern ist Teil der Gabenbereitung!
Die Gabenbereitung
73. Zu Beginn der Eucharistischen Liturgie werden die Gaben, die zu Leib und Blut Christi werden, zum Altar gebracht.
Zuerst wird der Altar, der Tisch des Herrn, welcher der Mittelpunkt der ganzen Eucharistischen Liturgie ist, bereitet: Korporale, Kelchtuch, Messbuch und Kelch, sofern dieser nicht an der Kredenz bereitet wird, werden auf den Altar gestellt.
Dann bringt man die Opfergaben zum Altar. Angemessenerweise werden Brot und Wein von den Gläubigen dargereicht, vom Priester aber oder von einem Diakon an einem geeigneten Ort entgegengenommen, um zum Altar gebracht zu werden. Wenn auch die Gläubigen das Brot und den Wein, die für die Liturgie bestimmt sind, nicht mehr wie früher selbst mitbringen, behält der Ritus, sie nach vorne zu tragen, doch Aussagekraft und geistliche Bedeutung.
Auch Geld oder andere Gaben, die von den Gläubigen für die Armen oder für die Kirche gespendet beziehungsweise in der Kirche eingesammelt werden, sind willkommen. Deshalb werden sie an einem geeigneten Ort niedergelegt, nicht jedoch auf dem Tisch der Eucharistie.
(GRM 2007)

Daher sollte die Kollekte passenderweise auch vor der Gabenprozession eingesammelt sein und dann zusammen mit den eucharistischen Gaben zum Zelebranten (aber nicht zum Altar!) gebracht werden.

Ärgerlich (und falsch!) ist in diesem Zusammenhang aber auf jeden Fall die Unsitte, mit dem Gabengebet zu beginnen, bevor die Kollekte abgeschlossen ist.
Das ist übrigens eine der wenigen sinnvollen Ergänzungen, die die deutschen Bischöfe in "die Feier der Gemeindemesse" gemacht haben.

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Wir kommen jetzt vielleicht etwas vom Thema ab, aber nicht bekannt war mir bis vor zwei Jahren der folgende Text:

"Der Herr nehme das Opfer an aus deinen Händen zum Lob und Ruhm seines Names, zum Segen für uns und seine ganze heilige Kirche."

Meint der Begriff "Opfer" hier das Geld?
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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Linus
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Beitrag von Linus »

Auch. untergeordneter Kategorie
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Auch? Danke Linus, aber was denn noch? Jesus Christus? Den Priester? Die Hostie?

Mir gefällt dieser Text übrigens besser: "Lasset uns beten zu Gott, dem allmächtigen Vater, dass der die Gaben der Kirche annehme zu seinem Lob und zum Heil der ganzen Welt."
"Ad Deum, qui laetificat juventutem meam."

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