Dieser Hinweis auf die Konkupiszenz ist einer der Schlüssel zur Sündenfreiheit von Maria.Juergen hat geschrieben:Weil eine Begierlichkeit, ein Zunder oder Anreiz zur Sünde trotz Abwaschung bleibt.Ralf hat geschrieben:Raphael, natürlich hätte Maria sündigen können, hat sie aber nicht. Ganz im Gegensatz zu uns Getauften, die wir ja, trotz Abwaschung der Ursünde mit der Taufe - was Maria als von vorneherein nicht mit der Ursünde Belastete nicht nötig hatte - , immer noch sündigen.
Da sie ohne Erbsünde empfangen wurde, benötigt sie strenggenommen noch nicht einmal - wie Ralf auch schon geschrieben hat - eine Taufe, um diese Erbsünde abzuwaschen. Ohne Erbsünde kann sie jedoch ebenfalls - aus rein denklogischen Gründen - nicht der Konkupiszenz unterliegen, da die Konkupiszenz eine direkte Folge der Erbsünde ist. Was nicht vorhanden ist, braucht auch nicht abgewaschen zu werden.
Ihr fehlt also aufgrund der besonderen Gnadengabe durch den HEILIGEN GEIST sogar die Neigung zur Sünde. Diese fehlende Neigung zur Sünde wirkt sich jedoch zunächst einmal nur passiv aus, da der Mensch wegen der Befähigung zur Ausübung seines freien Willens auch gegen seine eigenen Neigungen handeln kann.
Ins Aktive gewendet wird diese „passive Sündenfreiheit“ jedoch durch ihr „Mir geschehe nach Deinen Worten!“ in Lukas 1, 38. Anders gesprochen: Sie ruht sich nicht auf ihrer natürlichen Sündenfreiheit aus, sondern bejaht aktiv das Heilshandeln des einen und dreifaltigen GOTTES; sogar beim Tod ihres Sohnes am Kreuz von Golgatha (Johannes 19, 25).
Auf diesem Hintergrund ist die Einschätzung der Kirchenväter, daß Maria tatsächlich eine sündenfreies Leben geführt hat, IMHO gut nachvollziehbar und damit auch dem rational denkenden Gläubigen zugänglich.
GsJC
Raphael