taddeo hat geschrieben:
Wobei - Aletheia zitiert ja Konzilsaussagen und Bibeltexte mit dem wild entschlossenen Eifer eines ganzen Königreichssaales voller Zeugen Jehovas beim Wachtturmstudium, ohne daß dabei mehr rauskommen würde als bei denen. Was ihr gänzlich fehlt, ist die Fähigkeit, die gelesenen und/oder zitierten Texte sinnvoll in einen argumentativen Zusammenhang einzuordnen, offenbar weil ihr die theologischen Hintergründe fehlen, die man sich nur über Jahre und Jahrzehnte aneignen kann und die sich auch nur dann erschließen, wenn man sich vom jahrhundertelangen theologischen Ringen der Kirche und dessen lehramtlichen Ergebnissen anleiten läßt.
Ich habe Prioritäten - 1. Evangelium 2. der Rest des NT 3. AT 4. Lehre d. Kirche 5. Kommentare von 1. und 2. 6. Kommentare zu 3 und 7. Kommentare zu 4.
Ich danke dir für deine Ermutigung. Und das ganz ohne Ironie, denn nur an Leuten mit solchen Einstellungen wie du sie hast, kann man überhaupt die Messlatte ansetzen. Und offensichtlich bist du ziemlich überragend. - auch ohne Ironie gemeint.
Theologie lernt man nur dadurch, daß man zunächst versucht, den Glauben der Kirche positiv anzunehmen, wie er uns überliefert ist.
Den Glauben der Kirche kann man nur dann positiv annehmen, wenn er auch als etwas Positives erfahren wurde. Hat man ihn aber als Negatives erfahren, dann muss man erst einmal die Instrumente entwickeln, wie man das Umpolt.
Ich komme aus der Naturwissenschaft und da ist "Wechselstrom" die Anwendung dieses Prinzips. Und die Herzfrequenz bzw. das Herz ist auch ein Organ, was immer "umschaltet".
Erst dann kann man sich daran wagen, die Entstehung der Glaubenslehre aufgrund historischer Entwicklungen nachzuvollziehen. Wenn man das tut, wird man immer mehr merken, wie die Kirche den Glauben über die Zeiten einerseits bewahrt hat, andererseits gedanklich vertieft und präzisiert und auch in vielen Punkten von Zeitbedingtem gereinigt hat.
D'accord. Aber nicht alles Zeitbedingte ist verschwunden.
Schließlich wird man entdecken, daß die gesamte Glaubenslehre der katholischen Kirche nichts anderes ist als ein zweckmäßiges und unübertreffliches Mittel, um die Botschaft des Evangeliums so eindeutig wie möglich den Menschen zu verkündigen, und zwar auch denen, die nicht die Fähigkeit haben, sich in tiefe theologische Zusammenhänge einzuarbeiten.
Das Problem liegt darin, dass von Seiten der Lehre dies so gesehen wird und es durchaus auch zweckmäßig und nach dem heutigen Stand der Dinge unübertrefflich ist, weil es ja noch nicht übertroffen ist und das Unübertreffliche ja Jesus der Auferstandene ist - dies also per se nicht übertroffen werden kann. Bzw. erst durch seine Wiederkunft übertroffen wird.
Die Botschaft muss aber dann auf Seiten der Gläubigen auch angenommen werden - also durch das Gewissen angenommen werden. Und hier unterscheiden sich die Menschen - es gibt welche, die fromm sind und glauben, demütig und bescheiden - und dann gibt es welche, die brauchen Gründe, sind nicht demütig und bescheiden, weil sie ja studiert haben - selber denken können und auch sollen - und genau diese haben auch in der Geschichte der Kirche die Lehre entwickelt und zusammen gebaut.
Und so ist auch mit der Kirche die Häresie verbunden - denn wenn ich etwas bestimme, was zu glauben ist, bestimmte ich auch - logisch - das Gegenteil, was eben nicht geglaubt werden "darf".
Es gibt halt mal genügend Christen, die darauf angewiesen und dafür dankbar sind, klare Handlungsanweisungen zu bekommen, wie sie das Evangelium konkret leben können.
Natürlich - nur zwischen dem "konkret leben können" und den "abstrakten" Handlungsanweisungen steht der lebendige Mensch. Es ist wie mit den ärzten - Diagnose, Rezepte ist die eines Seite - das Einnehmen der Medikamente die andere und wenn noch nicht mal mehr genügend Geld da ist, um sich das auch leisten zu können, dann erreicht eben der Arzt nicht dem den Kranken.
Leidet dieser Berufsstand darunter? Ich glaube nicht.
Leidet die Kirche unter dem Auszug der Getauften? Ich hoffe.
Man muß in seinem persönlichen spirituellen Leben schon extrem weit fortgeschritten sein, um die Reduktion des Evangeliums auf seine kurzen, pointierten Formulierungen auch im Leben fruchtbar werden zu lassen. Nicht einmal Päpsten gelingt dies ohne weiteres, obwohl die Päpste seit Beginn des 20. Jahrhunderts in dieser Hinsicht allesamt Vorbilder waren.
Wie ist das bei dir? Kannst du dies in deinem persönlichen Leben anwenden?
Vom eigentlichen Thema sind wir inzwischen leider ziemlich weggekommen. Es ist nur immer etwas unbefriedigend, über solche "Spezialthemen" zu diskutieren, wenn man nach zwei Sätzen schon merkt, daß die rudimentären Grundlagen für eine sinnvolle Auseinandersetzung nicht gegeben sind.
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Ich möchte euch aber dennoch dafür danken, denn mir sind da einige nützliche Hilfen gegeben worden.
Die Kirche sagt - zum Thema nun - sie habe keine Vollmacht Frauen zum Priester zu weihen. Das bedeutet - es ist Gottes Wille, dass dies nun so ist. Und das bedeutet - "es ist, was es ist".
Da fällt mir ein Gedicht von Erich Fried ein und ich will das mal hierauf anwenden.
Warum nur Männer? - Es ist was es ist.
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe
Es ist lächerlich
sagt der Stolz
Es ist leichtsinnig
sagt die Vorsicht
Es ist unmöglich
sagt die Erfahrung
Es ist was es ist
sagt die Liebe