Mag Christus mehr die Armen oder die Reichen?
- Knecht Ruprecht
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Mag Christus mehr die Armen oder die Reichen?
Ich meine schon oft in der Heiligen Schrift gelesen zu haben, dass Christus vorallem die Armen ins Herz geschlossen hat und grade ihnen einen sehr schönen Platz in seinem Hailand reserviert hat und um alle Missverständnisse zu beseitigen sage ich es auch andersrum, Christus hat die Reichen weniger lieb als die Armen und das ist gut so.
Re: Mag Christus mehr die Armen oder die Reichen?
Wo liegt denn dieser Platz???Kordian hat geschrieben: einen sehr schönen Platz in seinem Hailand
Das Christentum nimmt den Menschen, wie er ist, und macht ihn zu dem, was er sein soll.
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
(Adolph Kolping, Patron des XX. Weltjugendtags 2005)
Re: Mag Christus mehr die Armen oder die Reichen?
Moment mal - hattest Du nicht Absichten geäußert, reich zu werden? Und da freust Du Dich noch?Kordian hat geschrieben: Christus hat die Reichen weniger lieb als die Armen und das ist gut so.
(Nicht, daß Du etwa nicht in sein Hailand kommst...!)
(Andererseits - warum sollten grade Finanz-Haie da nicht hinkommen...)
Re: Mag Christus mehr die Armen oder die Reichen?
Du bist also nicht reich?Kordian hat geschrieben: Christus hat die Reichen weniger lieb als die Armen und das ist gut so.
Christus mag nicht den Armen mehr... er mag den mehr, der sich weniger ans Geld hängt und bindet.
Zuweilen... kan auch mal ein Armer so zerfressen sein vor Neid, und gebunden ans Geld anderer sein.... dass er im biblischen Sinne reicher ist, als ein Reicher.
Alles klar?
Aber ernsthaft: nein, ich glaube nicht, daß Christus - oder Gott - die Armen mehr liebt als die Reichen. Eine Mutter, die ihr schwächeres Kind gegen das stärkere in Schutz nimmt und deshalb eher auf der Seite des schwächeren ist, liebt das stärkere darum nicht weniger. So ähnlich stelle ich mir das vor. Auf jeden Fall will er, daß beide gerettet werden. Und wir hören von ihm, daß das für den Reichen schwer ist - aber auch, daß für Gott nichts unmöglich ist.
Und wie, wenn Christus skandalöserweise doch den Reichen «mehr liebte»?
Markus hat geschrieben:Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
- Robert Ketelhohn
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Oh weh, Peter!Peter hat geschrieben:Und wie, wenn Christus skandalöserweise doch den Reichen «mehr liebte»?
Markus hat geschrieben:Da sah ihn Jesus an, und weil er ihn liebte, sagte er: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib das Geld den Armen, und du wirst einen bleibenden Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach! Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Diese Geschichte ist kein Hinweis darauf, dass er den Reichen wegen dessen Reichtum liebte, sehr im Gegenteil: Er will den Reichen erst dann in seiner Nachfolge haben, wenn das Geld weg ist.
Also nix mit Ausrede für Geldgier.
- Fichtel-Wichtel
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Glückwunsch zu deinem Durchblick. Also die Basis ist schon mal gelegt, um demnächst mit dir argumentieren zu können.Fichtel-Wichtel hat geschrieben:@Petra! Nein natürlich nicht! Kordian hat keinen Bödelthread eröffnet, sondern sein Thread wurde leider zum Blödelthread umfunktioniert.
Gruß,
Elisabeth
- Fichtel-Wichtel
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Auch wenn ich reich bin, Kordian, so bin ich mir doch sehr sicher, daß Gott mich genauso liebt,wie jeden anderen Menschen auch,sei dieser nun arm oder reich.
Die Gleichnisse von Jesus zum Thema Arme und auch übrigen Geschichten zum Thema Arme sollten doch nun keineswegs zu der Annahme führen, daß die Reichen von Gott weniger geliebt wurden und werden.
Diese Gleichnisse und sonstigen Erzählungen zum Thema sollen die Menschen aufrütteln, ihren Umgang, ihr Verhalten mit den Armen oder Wenigbegüterten ggf. zu überdenken, zu ändern, wo es notwenig sein sollte. Die Forderung, alles herzugeben, ist eher symbolisch zu verstehen. Man bedenke das Jesus und die Jünger auf Kosten einiger vor allem weiblicher vermögender Menschen seinerzeit überwiegend lebten, die im Troß Jesu mitzogen, als Jesus wanderte und predigte.
Wovon hätten er und seine Jünger sonst leben sollen!?
Gruß,
Elisabeth
Daß du dich darüber freust, daß Gott irgend jemanden eventuell weniger lieben könnte als andere, ist mir sehr unverständlich. Vorhin erwähnte jemand das Beispiel der Mutter, die alle Kinder gleich viel liebt.Den Vergleich finde ich auch sehr gut.
Womit sollte denn die katholische Kirche den Armen hilfreich zur Seite stehen, wenn es keine Reichen gäbe?
Die Gleichnisse von Jesus zum Thema Arme und auch übrigen Geschichten zum Thema Arme sollten doch nun keineswegs zu der Annahme führen, daß die Reichen von Gott weniger geliebt wurden und werden.
Diese Gleichnisse und sonstigen Erzählungen zum Thema sollen die Menschen aufrütteln, ihren Umgang, ihr Verhalten mit den Armen oder Wenigbegüterten ggf. zu überdenken, zu ändern, wo es notwenig sein sollte. Die Forderung, alles herzugeben, ist eher symbolisch zu verstehen. Man bedenke das Jesus und die Jünger auf Kosten einiger vor allem weiblicher vermögender Menschen seinerzeit überwiegend lebten, die im Troß Jesu mitzogen, als Jesus wanderte und predigte.
Wovon hätten er und seine Jünger sonst leben sollen!?
Gruß,
Elisabeth
Daß du dich darüber freust, daß Gott irgend jemanden eventuell weniger lieben könnte als andere, ist mir sehr unverständlich. Vorhin erwähnte jemand das Beispiel der Mutter, die alle Kinder gleich viel liebt.Den Vergleich finde ich auch sehr gut.
Womit sollte denn die katholische Kirche den Armen hilfreich zur Seite stehen, wenn es keine Reichen gäbe?
- Robert Ketelhohn
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[justify]Ja.[/justify]Elisabeth hat geschrieben:»Die Gleichnisse von Jesus zum Thema Arme und auch übrigen Geschichten zum Thema Arme sollten doch nun keineswegs zu der Annahme führen, daß die Reichen von Gott weniger geliebt wurden und werden.«
[justify]Nein. Primär geht es um mein Verhältnis zum Geld.[/justify]Elisabeth hat geschrieben:»Diese Gleichnisse und sonstigen Erzählungen zum Thema sollen die Menschen aufrütteln, ihren Umgang, ihr Verhalten mit den Armen oder Wenigbegüterten ggf. zu überdenken, zu ändern, wo es notwenig sein sollte.«
[justify]Nein. Die ist sehr konkret.[/justify]Elisabeth hat geschrieben:»Die Forderung, alles herzugeben, ist eher symbolisch zu verstehen.«
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
- Knecht Ruprecht
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Ich finde auch, dass in der römisch katholischen Religion, das Wort Gottes nicht auf einen symbolischen Charakter gemindert wird, wie es wohl bei manchen lokalen evangelischen Gemeinden der Fall ist.
Wer Reich ist, dient dem Mamon und ich kenne keine Geschichte, bei der ein Reicher zu Gott findet indem dieser reich blieb. Ich kenne nur Erzählungen, nach denen letztenendes die Reichen ihr Geld weggaben und bis an ihr Lebensende, ihr Leben in Armut und voller Erfurcht vor Gott führten.
Wer Reich ist, dient dem Mamon und ich kenne keine Geschichte, bei der ein Reicher zu Gott findet indem dieser reich blieb. Ich kenne nur Erzählungen, nach denen letztenendes die Reichen ihr Geld weggaben und bis an ihr Lebensende, ihr Leben in Armut und voller Erfurcht vor Gott führten.
- Mariamante
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Reich an Armut
Nun- reich sind wir wahrscheinlich alle- reich an Armseligkeit.
Wenn wir im hl. Evangelium auch lesen, dass das Hängen am Reichtum, am Mammon zum Götzendienst werden kann- so kann man nicht sagen dass Jesus die Reichen (mit Herz) nicht lieben würde. Sein Freund Lazarus mit seinen Verwandten (bei denen er sich gerne aufhielt) war ja durchaus kein armer Mann.
Ich glaube dass Gott jeden Menschen mit gleicher Liebe liebt - aber wie viel der Mensch von dieser Liebe annimmt, hängt von der Offenheit des Herzens ab. Wer sein Herz an irdische Güter hängt, der verschließt sich selbst gegenüber der Liebe Gottes. Aber das bedeutet m.E. nicht, dass Gott den "Reichen" weniger liebt.
Wer am "Reichtum" hängt (und das müssen nicht irdische Güter sein, das kann auch das Hängen an "Kleinigkeiten" sein) nimmt diese Liebe Gottes nur weniger an, wenn er auf anderes baut und vertraut als auf den unendlichen liebenden Gott.
Wenn wir im hl. Evangelium auch lesen, dass das Hängen am Reichtum, am Mammon zum Götzendienst werden kann- so kann man nicht sagen dass Jesus die Reichen (mit Herz) nicht lieben würde. Sein Freund Lazarus mit seinen Verwandten (bei denen er sich gerne aufhielt) war ja durchaus kein armer Mann.
Ich glaube dass Gott jeden Menschen mit gleicher Liebe liebt - aber wie viel der Mensch von dieser Liebe annimmt, hängt von der Offenheit des Herzens ab. Wer sein Herz an irdische Güter hängt, der verschließt sich selbst gegenüber der Liebe Gottes. Aber das bedeutet m.E. nicht, dass Gott den "Reichen" weniger liebt.
Wer am "Reichtum" hängt (und das müssen nicht irdische Güter sein, das kann auch das Hängen an "Kleinigkeiten" sein) nimmt diese Liebe Gottes nur weniger an, wenn er auf anderes baut und vertraut als auf den unendlichen liebenden Gott.
Gelobt sei Jesus Christus
- Knecht Ruprecht
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Edith hat geschrieben:Das isses. Die Frage scheint mir zu sein, woran hängt mein Herz.Robert Ketelhohn hat geschrieben: [justify]Nein. Primär geht es um mein Verhältnis zum Geld.[/justify]
Und, woran hängt mein Herz mehr.
Es geht ganz klar um Reiche und Arme und um deren Rollentausch im Chrsti Heiland. Denn man kann natürlich arm und gleichzeitig glücklich sein und das werden dann die weltlichen Reichen selber erfahren werden, während die Armen im Christi Hailand erfahren werden, wie es ist reich und glücklich zu sein.
- Knecht Ruprecht
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Arme Menschen die weniger konsumieren können als reiche Menschen, wird es im Heiland Christi besser gehen als den (jetzt) auf der Welt reichen Menschen. Ob die (jetzt) reichen Menschen auf der Welt, im Heiland Christi die Sklaven von den (jetzt) armen Menschen auf der Welt sein werden, weiß ich nicht. Aber das könnte gut sein.Edith hat geschrieben:Du Kordian,... ich verstehe nicht was Du meinst.Kordian hat geschrieben: Es geht ganz klar um Reiche und Arme und um deren Rollentausch im Chrsti Heiland.
Könnest Du das nochmal anders formulieren?