Ich bin sicher kein Freund dieser Begriffsnebel, aber speziell diese Formulierung halte ich im Hinblick auf u.a. Rom 10, 9 - quia si confitearis in ore tuo Dominum Jesum et in corde tuo credideris quod Deus illum excitavit ex mortuis salvus eris - nicht für anstößig, solange damit nicht absichtlich ein falsches Verständnis ausgedrückt werden soll.Gamaliel hat geschrieben:Die Umdeutung der Lehre von der Auferstehung Christi in eine "Auferweckung", ist nicht "caritas", sondern schlicht eine Häresie und führt bei bewußtem Festhalten daran zum Verlust der "caritas".overkott hat geschrieben:Seine Hingabe am Kreuz und seine Auferweckung ist caritas.
Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
- Berolinensis
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Das ist der entscheidende und fragliche Punkt. In einer Zeit, die von der Seuche des Modernismus infiziert und bedroht ist, habe ich es gern klar und deutlich.Berolinensis hat geschrieben:...solange damit nicht absichtlich ein falsches Verständnis ausgedrückt werden soll.
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Welches falsche Verständis wird damit üblicherweise beabsichtigt?
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Auferstehung und Auferweckung ist häresiefrei synonym verwendbar.Berolinensis hat geschrieben:Ich bin sicher kein Freund dieser Begriffsnebel, aber speziell diese Formulierung halte ich im Hinblick auf u.a. Rom 10, 9 - quia si confitearis in ore tuo Dominum Jesum et in corde tuo credideris quod Deus illum excitavit ex mortuis salvus eris - nicht für anstößig, solange damit nicht absichtlich ein falsches Verständnis ausgedrückt werden soll.Gamaliel hat geschrieben:Die Umdeutung der Lehre von der Auferstehung Christi in eine "Auferweckung", ist nicht "caritas", sondern schlicht eine Häresie und führt bei bewußtem Festhalten daran zum Verlust der "caritas".overkott hat geschrieben:Seine Hingabe am Kreuz und seine Auferweckung ist caritas.
Gruß Jürgen
Dieser Beitrag kann unter Umständen Spuren von Satire, Ironie und ähnlich schwer Verdaulichem enthalten. Er ist nicht für jedermann geeignet, insbesondere nicht für Humorallergiker. Das Lesen erfolgt auf eigene Gefahr.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Zum von mir blau hervorgehobenen:Gamaliel hat geschrieben:Der "Sitz" meiner Person ist dann nur in meiner Seele.Robert Ketelhohn hat geschrieben:Darum sag du mir: Wenn du gestorben bis und man dich ins Grab legt – wozu wir dann sagen: »Sie begraben „den Gamaliel“« –, wo ist dann der „Sitz“ deiner Person, deines Ich?
Die Frage ist allerdings sehr unpassend gestellt, denn bekanntlich ist Gamaliel kein Gottmensch, sodaß seine menschliche Natur anderen "Regeln" unterliegt, als die unseres Herrn und Heilands und somit auch zum Vergleich wenig geeignet ist. Es ist weiters auch nicht sehr tiefsinnig, wenn aus menschlich verständlichen aber sachlich falschen Redeweisen, Rückschlüsse auf die Christologie gezogen werden sollen.
Was ist hier das Problem?
Das Bild, daß die Seele dem Körper entfleucht und wir uns wie ein Stück Materie vorstellen das sich im Raum bewegt und somit ein Wo mit Koordinaten haben müsste?
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Es könnte damit - so verstehe ich Gamaliel - die Gottheit Christi in Frage gestellt oder zumindest verdunkelt werden, denn auferweckt werden von Gott kann jeder Mensch (s. Lazarus), auferstehen - aus eigener Macht - konnte nur der Gottmensch Jesus Christus.Marion hat geschrieben:Welches falsche Verständis wird damit üblicherweise beabsichtigt?
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
@Marion
Deine erste Frage hat bereits Berolinensis zutreffend und ganz in meinem Sinn beantwortet.
Geht man davon aus, daß ein Name die Person bezeichnet und die Person eines verstorbenen Menschen ihren "Sitz" in der vom Leib getrennten Seele hat, dann müßte man in Roberts Beispiel philosophisch/theologisch exakt z.B. sagen, "sie begraben den Leib Gamaliels".
Deine erste Frage hat bereits Berolinensis zutreffend und ganz in meinem Sinn beantwortet.
Problem gibt es gar keins, es geht lediglich um die Formulierung »Sie begraben „den Gamaliel“«.Marion hat geschrieben:Zum von mir blau hervorgehobenen:Gamaliel hat geschrieben:Es ist weiters auch nicht sehr tiefsinnig, wenn aus menschlich verständlichen aber sachlich falschen Redeweisen, Rückschlüsse auf die Christologie gezogen werden sollen.
Was ist hier das Problem?
Das Bild, daß die Seele dem Körper entfleucht und wir uns wie ein Stück Materie vorstellen das sich im Raum bewegt und somit ein Wo mit Koordinaten haben müsste?
Geht man davon aus, daß ein Name die Person bezeichnet und die Person eines verstorbenen Menschen ihren "Sitz" in der vom Leib getrennten Seele hat, dann müßte man in Roberts Beispiel philosophisch/theologisch exakt z.B. sagen, "sie begraben den Leib Gamaliels".
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Da solltest du nochmal dein eigenes Bibelzitat meditieren. Dreifaltigkeitstheologisch ist das jedenfalls etwas holperig. Die Auferweckung bringt ganz deutlich die caritas des Vaters zum Ausdruck. Die Auferstehung ist die natürliche Antwort des Sohnes. Vater und Sohn sind im Geist der caritas eins.Berolinensis hat geschrieben:Es könnte damit - so verstehe ich Gamaliel - die Gottheit Christi in Frage gestellt oder zumindest verdunkelt werden, denn auferweckt werden von Gott kann jeder Mensch (s. Lazarus), auferstehen - aus eigener Macht - konnte nur der Gottmensch Jesus Christus.Marion hat geschrieben:Welches falsche Verständis wird damit üblicherweise beabsichtigt?
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Danke Gamaliel und Berolinensis
Das ist ein sehr spannender Strang hier!
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Gamaliel hat geschrieben:Es ist weiters auch nicht sehr tiefsinnig, wenn aus menschlich verständlichen aber sachlich falschen Redeweisen, Rückschlüsse auf die Christologie gezogen werden sollen.
Damit hat sich dann auch dieser Vorwurf erledigt:
Berolinensis hat geschrieben:Ich kann heute abend hierauf nicht mehr eingehen, aber könntest du deinen Monophysitismus nicht auf den entsprechenden Strang beschränken?ad-fontes hat geschrieben:Nein, der Logos hat sich eingefleischt; nicht die menschliche Natur hat einen Leib angenommen, sondern der Sohn Gottes selbst! Und er hat sich zu keinem Zeitpunkt und keinen Augenblick lang von seinem Leib und seiner Seele getrennt. Nach seiner glorreichen Auferstehung ist er leibhaft in den Himmel aufgefahren und in der hl. Eucharistie ist er mit seinem Leib und Blut und - da ungetrennt - auch seiner Gottheit nach voll und ganz gegenwärtig, wenn auch unter verborgener, geheimnisvoller Gestalt.Berolinensis hat geschrieben:Den Leib hat also allein die Menschennatur, nicht die göttliche und also auch nicht Gott.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Du möchtest deine Redeweise also selbst als "menschlich verständlich aber sachlich falsch" deklarieren?ad-fontes hat geschrieben:Gamaliel hat geschrieben:Es ist weiters auch nicht sehr tiefsinnig, wenn aus menschlich verständlichen aber sachlich falschen Redeweisen, Rückschlüsse auf die Christologie gezogen werden sollen.
Damit hat sich dann auch dieser Vorwurf erledigt:Berolinensis hat geschrieben:Ich kann heute abend hierauf nicht mehr eingehen, aber könntest du deinen Monophysitismus nicht auf den entsprechenden Strang beschränken?ad-fontes hat geschrieben:Nein, der Logos hat sich eingefleischt; nicht die menschliche Natur hat einen Leib angenommen, sondern der Sohn Gottes selbst! Und er hat sich zu keinem Zeitpunkt und keinen Augenblick lang von seinem Leib und seiner Seele getrennt. Nach seiner glorreichen Auferstehung ist er leibhaft in den Himmel aufgefahren und in der hl. Eucharistie ist er mit seinem Leib und Blut und - da ungetrennt - auch seiner Gottheit nach voll und ganz gegenwärtig, wenn auch unter verborgener, geheimnisvoller Gestalt.Berolinensis hat geschrieben:Den Leib hat also allein die Menschennatur, nicht die göttliche und also auch nicht Gott.
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Daß die Gottheit beim Abscheiden der Seele vom Leib sich ebenfalls vom Leib Jesu getrennt hat, wie Robert behauptet.
Stimmst du zu, daß durch Gamaliels Hinweis der Vorwurf mir gegenüber entkräftigt wurde - denn ich lehre keine Vermischung der Gottheit mit der Menschheit - oder pflichtest du Roberts Anschauungen bei, bist gar Trennungschristologe?
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Weder noch. Wenn du keine Vermischung der Gottheit mit der Menschheit "lehrst" (ich wußte nicht, daß du hier lehrend unterwegs bist), mußt du vielmehr deinen Einwand gegen meine Aussage "Den Leib hat also allein die Menschennatur, nicht die göttliche und also auch nicht Gott" zurücknehmen.ad-fontes hat geschrieben:
Daß die Gottheit beim Abscheiden der Seele vom Leib sich ebenfalls vom Leib Jesu getrennt hat, wie Robert behauptet.
Stimmst du zu, daß durch Gamaliels Hinweis der Vorwurf mir gegenüber entkräftigt wurde - denn ich lehre keine Vermischung der Gottheit mit der Menschheit - oder pflichtest du Roberts Anschauungen bei, bist gar Trennungschristologe?
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Mitnichten. Der Leib hat keine Menschennatur, sondern der Sohn Gottes hat Fleisch angenommen und ist Mensch geworden (mit Leib und Seele, freiem menschlichem Willen und Energie) , m.a.W. er ist es, der eine menschliche Natur hat.Berolinensis hat geschrieben:Wenn du keine Vermischung der Gottheit mit der Menschheit "lehrst" (ich wußte nicht, daß du hier lehrend unterwegs bist), mußt du vielmehr deinen Einwand gegen meine Aussage "Den Leib hat also allein die Menschennatur, nicht die göttliche und also auch nicht Gott" zurücknehmen.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Grammatik ist nicht so dein Fall? Ich sagte "den Leib hat die Menschennatur", nicht "der Leib hat Menschennatur".ad-fontes hat geschrieben:Mitnichten. Der Leib hat keine Menschennatur, sondern der Sohn Gottes hat Fleisch angenommen und ist Mensch geworden (mit Leib und Seele, freiem menschlichem Willen und Energie) , m.a.W. er ist es, der eine menschliche Natur hat.Berolinensis hat geschrieben:Wenn du keine Vermischung der Gottheit mit der Menschheit "lehrst" (ich wußte nicht, daß du hier lehrend unterwegs bist), mußt du vielmehr deinen Einwand gegen meine Aussage "Den Leib hat also allein die Menschennatur, nicht die göttliche und also auch nicht Gott" zurücknehmen.
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Die Frage ist also, ob die Menschennatur einen Leib hat oder die göttliche oder beide Naturen? Verstehe.
Weder noch. Jesus Christus hat einen Leib (samt Seele etc.), das ist seine Menschennatur, von der er seit seiner Inkarnation keinen Augenblick getrennt war.
Weder noch. Jesus Christus hat einen Leib (samt Seele etc.), das ist seine Menschennatur, von der er seit seiner Inkarnation keinen Augenblick getrennt war.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Ich weiß nicht, ob sich hinter dieser Verweigerung einer klaren Begrifflichkeit eine irrige Ansicht verbirgt oder nicht; hilfreich ist es jedenfalls für die hier behandelte Frage nicht.ad-fontes hat geschrieben:Die Frage ist also, ob die Menschennatur einen Leib hat oder die göttliche oder beide Naturen? Verstehe.
Weder noch. Jesus Christus hat einen Leib (samt Seele etc.), das ist seine Menschennatur, von der er seit seiner Inkarnation keinen Augenblick getrennt war.
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Dieses Neogräzisieren war im kulturellen Kontext der auf das Barock folgenden geistigen Mode bis Mitte des 19. Jahrhunderts durchaus verständlich, aber durchaus bibelfern. Das betrifft vor allem den Begriff der Person. Denn die Bibel hat in alttestamentlicher Tradition auch durch das Neue Testament hindurch im Hinblick auf die Gerechtigkeit und die Gleichheit vor dem Gesetz einen deutlich negativen Personbegriff:ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
http://overkott.dyndns.org:88/bibel/s ... on&start=
Wenn Rahner nun zurecht Gott als Person und damit als Subjekt der Schöpfung und ihr Aktzentrum versteht, steht er in Kontinuität der Genesis. Als Gottes Ebenbild und Gottes Du ist Gottes Sohn ebenfalls Person und hat teil an Gottes Subjektivität. Dass der hl. Paulus bereits in Adam die Gestalt des Künftigen (forma futuri) sieht, verdeutlicht die tiefe Verwurzelung und biblische Basis der geistlichen Lesung und der traditionellen Allegorese. Dem Buchstaben nach leuchtet vor allem im Epheserbrief christliche Personalität in positivem Sinn auf. Dem Geist nach ist das Evangelium von der Erlösung vom Gesetz der Sünde und der Befreiung zu einer Ethik des Herzens durch Jesus christliche Personalität im modernen Sinn.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Grob falsch.ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Als Terminologie schlage ich die in der katholischen Dogmatik seit Jahrhunderten übliche vor. Für alles andere besteht nicht der geringste Anlaß.ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
οὐσία – substantia „Sein“Robert Ketelhohn hat geschrieben:Grob falsch.ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
ὑπόστασις – [-› subsistentia -›] persona „Person“
ϕύσις – natura „Natur“
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Danke für die Richtigstellung.Robert Ketelhohn hat geschrieben:οὐσία – substantia „Sein“Robert Ketelhohn hat geschrieben:Grob falsch.ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
ὑπόστασις – [-› subsistentia -›] persona „Person“
ϕύσις – natura „Natur“
πρόσωπον– – –
Was bei der Beschäftigung mit der Frage, ob die Altorientalen den orthodoxen Glauben teilen, auffällt ist die Begriffsverwirrung, die mangelnde Präzision bzw. die Widersprüchlichkeit ihrer Aussagen (zum Teil in ein und demselben Artikel).
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
In Gott gibt es keine Veränderung. Bezieht sich das auch auf die Hypostase Jesu Christi? Bezogen auf die Ökonomie gab es eine Zeit, wo die zweite göttliche Person noch nicht Fleisch angenommen hat, und eine Zeit nach der Inkarnation.
Hat aber der Logos sowohl eine göttliche als auch als eine menschliche Natur von Ewigkeit her?
Denn er ist ja mit dieser in die Himmel aufgefahren, aber in der Ewigkeit gibt es kein "vorher" und kein "nachher". Das würde bedeuten, auch als durch ihn die Welt erschaffen wurde, geschah dies in der Personeneinheit seiner göttlichen und menschlichen Natur.
Hat aber der Logos sowohl eine göttliche als auch als eine menschliche Natur von Ewigkeit her?
Denn er ist ja mit dieser in die Himmel aufgefahren, aber in der Ewigkeit gibt es kein "vorher" und kein "nachher". Das würde bedeuten, auch als durch ihn die Welt erschaffen wurde, geschah dies in der Personeneinheit seiner göttlichen und menschlichen Natur.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Robert Ketelhohn hat geschrieben:πρόσωπον– – –[/color]
Warum gestrichen?
Wollte man den unterschiedlichen Gebrauch grob skizzieren, so ließe sich sagen:Chalcedonense hat geschrieben:im Zusammenkommen zu einer Person (hen prósopon) und einer Hypostase (mían hypóstasin)
- Ostsyrer ("Nestorianer"): zwei Naturen, zwei Hypostasen, ein Prosopon
- Westsyrer ("Jakobiten"): eine Natur aus zwei Naturen
- Reichskirche ("Melkiten"): zwei Naturen, eine Hypostase und ein Prosopon.
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Hier steht es wieder anders:ad-fontes hat geschrieben:- Ostsyrer ("Nestorianer"): zwei Naturen, zwei Hypostasen, ein Prosopon.
http://www.karozota.com/29/sidor/isth ... 9521.html (Alte Apostolische Kirche des Ostens)
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Im Neugriechischen heißt prosopon sowohl Gesicht als auch Person (kann auch Fassade heißen). Persönlichkeit => prosopikotis
Hier muss man wohl unterscheiden zwischen Person-Gesicht und Person-Hypostase?
Hier muss man wohl unterscheiden zwischen Person-Gesicht und Person-Hypostase?
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Im Altgriechischen auch "Maske".
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Maske => Fassade. Henry Prosopo.
Ich glaube; hilf meinem Unglauben
Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Zur Gleichsetzung von Hypostase und Substanz siehe hier:Robert Ketelhohn hat geschrieben:Grob falsch.ad-fontes hat geschrieben:In welchem Verhältnis steht die Natur zur Person?
Überhaupt wäre es sicher nicht verkehrt, sich zunächst einmal über die Terminologie ins Einvernehmen zu setzen:
- physis (Natur)
- prosopon (Person)
- hypostase (substantia)
- ousia (Sein, Wesen)?
Zum Verhältnis von Hypostase, Natur und Person vgl.Wikipedia, Art. Hypostase hat geschrieben:Der Ausdruck wird seit der Spätantike in philosophischen Texten verwendet, dort zunächst für den konkreten Bestand einer Sache, dann auch synonym für Substanz und in spezielleren Verwendungen
Timotheus Ailuros, Refutatio synodi Chalcedonensis et tomi Leonis, ed. F. Nau, PO 13, 1919, 218-238, 229 hat geschrieben:Es gibt keine Natur, die nicht auch Hypostase ist, und keine Hypostase, die nicht Person (parsopa) ist. Wenn es also zwei Naturen gibt, gibt es auch mit aller Notwendigkeit zwei Personen und zwei Christoi, wie die neuen Lehrer verkünden.
Christi vero ecclesia, sedula et cauta depositorum apud se dogmatum custos, nihil in his umquam permutat, nihil minuit, nihil addit; non amputat necessaria, non adponit superflua; non amittit sua, non usurpat aliena. (Vincentius Lerinensis, Com. 23, 16)
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Re: Substanz, Eigenschaften, Strebungen etc. Gottes
Es gibt z. T. einen völlig anderen Gebrauch des Begriffs "Hypostase". Es besteht schon ein Unterschied, zwischen dem kirchlich-theolog. "Hypostase"-Begriff und dem philos.-neuplaton. bzw. auch naturphilos.-aristotelischen "Hypostase"-Begriff ...
Im selben wikipedia-Artikel findest Du übrigens auch die Bestätigung von Roberts Terminologie:
[quote=""Hypostase", wiki-Artikel"]Die Formel von dem einen Wesen Gottes in drei Hypostasen (Personen) wurde zum Bestandteil des christlichen Dogmas.[/quote]
Im selben wikipedia-Artikel findest Du übrigens auch die Bestätigung von Roberts Terminologie:
[quote=""Hypostase", wiki-Artikel"]Die Formel von dem einen Wesen Gottes in drei Hypostasen (Personen) wurde zum Bestandteil des christlichen Dogmas.[/quote]