Edi hat geschrieben:Amandus2 hat geschrieben:Edi:
Kann man die zukünftigen Leiden im Purgatorium/Fegefeur dadurch abkürzen, dass man schon im jetzigen Leben freiwillig Leiden auf sich nimmt?
Keine Ahnung.
Im Prinzip: Ja.
Beim Leiden muß man unterscheiden in
1.:
selbstverschuldete Leiden, die zunächst keinen Nutzen bringen, außer der leidvollen Erfahrung natürlich;
---Das erklärt sich eigentlich von selbst: Leiden als Strafe falschen Verhaltens oder Handelns. Dies kann allerdings bei entsprechender Einstellung zur Reue, Buße, Läuterung und Wiedergutmachung führen und sollte dann ganz sicher auch seine Bewertung im Jenseits finden.
2.:
bewußt herbeigeführte Leiden, z. B. Erbsen in Schuhen bei Wallfahrten, oder auch die sehr beschwerliche Fortbewegung im Knien um das Santuário in Fátima ect.
---Die Intention ist wichtig. Dieses Leiden darf kein Selbstzweck (Stolz) sein, keine Schau, keine Vorbildfunktion besitzen. Es muß mit einer Aufopferung verbunden sein, zur Einlösung eines Versprechens, zur Sühne, oder auch zur Erreichung eines gottgefälligen persönlichen Ziels (selbstverständlich auch zur Linderung des Leidens im Purgatorium, oder für einen bestimmten Menschen oder eine unbestimmte Anzahl von Menschen.
3.:
Bewußte Aufsichnahme fremdverursachten Leidens, auch einer schweren Erkrankung.
---Die bewußte Akzeptanz dieser Art eines Leidens besteht immer in der besonderen Hinwendung zu Gott, verbunden mit der Aufopferung für die Anliegen Gottes, für Angehörige oder für andere Menschen, aber auch für die Armen Seelen.
Gruß, ad_hoc
quidquid cognoscitur, ad modum cognoscentis cognoscitur (n. Thomas v. Aquin)