Hochzeit Mariens

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
Bakoll
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Hochzeit Mariens

Beitrag von Bakoll »

Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.

Vir Probatus
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Vir Probatus »

Bakoll hat geschrieben:Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.
Das würde das Dogma von der allzeitigen Jungfräulichkeit wohl ziemlich durcheinander bringen.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

Kilianus
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Kilianus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Bakoll hat geschrieben:Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.
Das würde das Dogma von der allzeitigen Jungfräulichkeit wohl ziemlich durcheinander bringen.
Es gibt Kulturen, in denen ritueller Eheschluß und Ehevollzug in ein und demselben Akt passieren.

Die jüdische gehört m.W. nicht dazu.

Vir Probatus
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Vir Probatus »

Kilianus hat geschrieben:
Vir Probatus hat geschrieben:
Bakoll hat geschrieben:Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.
Das würde das Dogma von der allzeitigen Jungfräulichkeit wohl ziemlich durcheinander bringen.
Es gibt Kulturen, in denen ritueller Eheschluß und Ehevollzug in ein und demselben Akt passieren.

Die jüdische gehört m.W. nicht dazu.
Die Aussage verstehe ich nict, zumindest nicht als eine Antwort, die in einem Zusammenhang zu meinem Satz steht.
„Die Kirche will herrschen, und da muss sie eine bornierte Masse haben, die sich duckt und die geneigt ist, sich beherrschen zu lassen. Die hohe, reich dotierte Geistlichkeit fürchtet nichts mehr als die Aufklärung der unteren Massen.“ (J.W. von Goethe)

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Lutheraner
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Lutheraner »

Bakoll hat geschrieben:Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.
Die Hochzeit fand vor der Niederkunft statt.

Lukas 2
Matthäus 1
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Linus
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Linus »

Lutheraner hat geschrieben: Die Hochzeit fand vor der Niederkunft statt.

Lukas 2
Matthäus 1
? Lukas gibt das nicht her

(2,5+6:)Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft

Mt schon: (1,18:)Mit der Geburt Jesu Christi war es so: Maria, seine Mutter, war mit Josef verlobt; noch bevor sie zusammengekommen waren, zeigte sich, dass sie ein Kind erwartete - durch das Wirken des Heiligen Geistes. ....(V20)Während er noch darüber nachdachte, erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sagte: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen; denn das Kind, das sie erwartet, ist vom Heiligen Geist. .... (V24:) Als Josef erwachte, tat er, was der Engel des Herrn ihm befohlen hatte, und nahm seine Frau zu sich.

Nachtrag(Einheitsübersetzung, Elberfelder übersetzt sinngleich Gott selbst (KJV spricht von "espoused wife")
Zuletzt geändert von Linus am Montag 14. März 2011, 12:45, insgesamt 3-mal geändert.
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
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Lutheraner
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Lutheraner »

Linus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Die Hochzeit fand vor der Niederkunft statt.

Lukas 2
Matthäus 1
? Lukas gibt das nicht her

(2,5+6:)Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft
"damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger."
(Lukas 2,5)

Zitat nach Luther 1984, deine Übersetzung kommt mir merkwürdig vor. Es wäre undenkbar gewesen, dass Marias Eltern sie alleine mit Ihrem Verlobten eine mehrtägige Reise hätten antreten lassen. Daher kann "vertrauten Weibe" hier nur Ehefrau heißen.
"Ta nwi takashi a huga bakashi. Ta nwi takashi maluka batuka"

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Clemens
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Clemens »

Absolut richtig.
"die Frau zu sich nehmen" = heiraten (und normalerweise auch die Ehe vollziehen), was sonst.

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anneke6
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von anneke6 »

Die Heimholung war die eigentliche Eheschließung, aber auch die Anvertrauung war bereits verpflichtend. Wenn Josef darauf bestanden hätte, hätte Maria als Ehebrecherin dagestanden.
???

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Berolinensis
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Berolinensis »

Lutheraner hat geschrieben:
Linus hat geschrieben:
Lutheraner hat geschrieben: Die Hochzeit fand vor der Niederkunft statt.

Lukas 2
Matthäus 1
? Lukas gibt das nicht her

(2,5+6:)Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete. Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft
"damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger."
(Lukas 2,5)

Zitat nach Luther 1984, deine Übersetzung kommt mir merkwürdig vor. Es wäre undenkbar gewesen, dass Marias Eltern sie alleine mit Ihrem Verlobten eine mehrtägige Reise hätten antreten lassen. Daher kann "vertrauten Weibe" hier nur Ehefrau heißen.
Selbstverständlich. Die Vulgata hat ganz klar uxor, Eheweib. Zum "desponsata" ("vertraut") merkt Allioli/Arndt an: "Der Evangelist will sagen, daß Josephs Gattin Jungfrau war."

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Robert Ketelhohn
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Übrigens fehlt γυναικὶ in einem Teil der handschriftlichen Überlieferung, so
in den codicibus Sinaitico und Vaticano, auch im codice Bezæ. Entsprechend
lassen Nestle/Aland es weg, Tischendorff folgend; anders jedoch Soden, der
Alexandrinus, die gotischen und lateinischen Versionen. Die syrischen und
koptisch-äthiopischen Traditionen kennen je beide Varianten, die armenische
wohl nur ohne γυναικί.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

Friedricus
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Friedricus »

Vir Probatus hat geschrieben:
Bakoll hat geschrieben:Hallo,

hat Joseph Maria nach der Niederkunft noch rituelle gültig geheiratet? Und wo sind die Hinweise bzw. Belege dafür.

Ich habe im Hinterkopf, ja, aber weiß nicht wo.
Das würde das Dogma von der allzeitigen Jungfräulichkeit wohl ziemlich durcheinander bringen.
Aber nein, er hat doch mit ihr eine Josephsehe geführt.
Fragt sich nur, von welcher Frau Jesu Brüder und Schwestern gekommen sind...

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Clemens
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Clemens »

Das ist doch ganz klar und allgemein bekannt:
von Josephs erster Ehefrau.

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anneke6
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von anneke6 »

Das ist zumindest die vorherrschende Meinung in der Orthodoxie. In der RKK heißt es meist, das hätten auch Cousins und Cousinen sein können.
Fest steht, daß Maria sowohl im Osten als auch im Westen stets als Jungfrau betitelt wurde…es muß also irgendeine Erklärung für die "Herrenbrüder" geben.
???

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Gamaliel
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Re: Hochzeit mariae

Beitrag von Gamaliel »


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