Seele

Schriftexegese. Theologische & philosophische Disputationen. Die etwas spezielleren Fragen.
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incarnata
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Beitrag von incarnata »

Linus hat geschrieben das Tier hat nur eine Seele ohne Vernunftbegabung.
Letztere würde ich manchen höheren Tieren,die in gewissem Masse
abstrahieren und vernünftig agieren können wie Delphinen,Elephanten,
Hunden,Katzen ,Pferden und ihren wilden Artgenossen und natürlich
den Menschenaffen durchaus zugestehen.Gefühle-also eine Psyche
haben sie auch.Gefühle haben oft ganz biologische,materielle Ursprünge-
bestimmte Receptoren im Gehirn reagieren auf bestimmte Neurotransmitter.
Was Tiere nicht haben ist die Geistseele im Sinne der Suche nach dem
Sinn des Lebens und der Sehnsucht nach GOTT und dessen Erkenntnis.
Allein dieser Drang ist dem Menschen eigen.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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overkott
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Beitrag von overkott »

Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Da die Bibel nicht systematisch, sondern geschichtlich geworden ist, ist auch ihre Begrifflichkeit nicht eindeutig.

So stehen in Offenbarung und Tradition Geist und Seele mal übereinander, mal nebeneinander, mal sind sie identisch wie beim heiligen Augustinus zum Beispiel, der in Predigt 267 schreibt:

''Was unser Geist, das heißt unsere Seele, für unsere Glieder ist, das ist der Heilige Geist für die Glieder Christi, für den Leib Christi, die Kirche.''

Für eine differenzierte Seelenlehre ist auch eine Auseinandersetzung mit Platon und Aristoteles von Bedeutung.

Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele findet sich auch bei Platon.

Sie harmoniert mit dem Auferstehungsglauben.

Gleichwohl lehrt die Kirche die Unsterblichkeit der Seele nicht für alle.

Das Konzil von Trient bezeichnete nach Röm 5,21 die Erbsünde als "Tod der Seele". (KKK 403)

Das widerspricht auch nicht der von mir oben angeführten Stelle Mt 10,28, die vor allem eine Aussage über Macht und Ohnmacht ist.

Von daher kann man die offene Frage nach dem zweiten Tod, dem Sein oder Nichtsein im Feuersee, dahin gehend beantworten, dass nach dem zweiten Gericht Tod, die Unterwelt und die Seelen der Schurken nicht mehr sein werden, dass Leben siegt endgültig über den Tod und das Sein endgültig über das Nichtsein, eine neue Schöpfung mit ewigem Leben beginnt.

Ob man dieser Auslegung folgen will, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Gnade. Eine andere Möglichkeit ist daher der Glaube an die Unsterblichkeit aller Seelen, wobei der Feuersee keine Verurteilung zur Vernichtung ist, sondern zur ewigen Läuterung.

Idefixx
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Beitrag von Idefixx »

overkott hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Da die Bibel nicht systematisch, sondern geschichtlich geworden ist, ist auch ihre Begrifflichkeit nicht eindeutig.

So stehen in Offenbarung und Tradition Geist und Seele mal übereinander, mal nebeneinander, mal sind sie identisch wie beim heiligen Augustinus zum Beispiel, der in Predigt 267 schreibt:

''Was unser Geist, das heißt unsere Seele, für unsere Glieder ist, das ist der Heilige Geist für die Glieder Christi, für den Leib Christi, die Kirche.''

Für eine differenzierte Seelenlehre ist auch eine Auseinandersetzung mit Platon und Aristoteles von Bedeutung.

Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele findet sich auch bei Platon.

Sie harmoniert mit dem Auferstehungsglauben.

Gleichwohl lehrt die Kirche die Unsterblichkeit der Seele nicht für alle.

Das Konzil von Trient bezeichnete nach Röm 5,21 die Erbsünde als "Tod der Seele". (KKK 403)

Das widerspricht auch nicht der von mir oben angeführten Stelle Mt 10,28, die vor allem eine Aussage über Macht und Ohnmacht ist.

Von daher kann man die offene Frage nach dem zweiten Tod, dem Sein oder Nichtsein im Feuersee, dahin gehend beantworten, dass nach dem zweiten Gericht Tod, die Unterwelt und die Seelen der Schurken nicht mehr sein werden, dass Leben siegt endgültig über den Tod und das Sein endgültig über das Nichtsein, eine neue Schöpfung mit ewigem Leben beginnt.

Ob man dieser Auslegung folgen will, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Gnade. Eine andere Möglichkeit ist daher der Glaube an die Unsterblichkeit aller Seelen, wobei der Feuersee keine Verurteilung zur Vernichtung ist, sondern zur ewigen Läuterung.
Danke!
Das ist sehr interessant.

"Ob man dieser Auslegung folgen will, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Gnade. Eine andere Möglichkeit ist daher der Glaube an die Unsterblichkeit aller Seelen, wobei der Feuersee keine Verurteilung zur Vernichtung ist, sondern zur ewigen Läuterung"

Ich hoffe fest auf die Gnade

" Die Katholische Kirche verpflichtet mich an eine Hölle zu glauben.
Aber sie verpflichtet mich nicht zu glauben, daß jemand darin ist."

Theresia von Thérèse von Lisieux
Kirchenlehrerin

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overkott
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Beitrag von overkott »

Idefixx hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Da die Bibel nicht systematisch, sondern geschichtlich geworden ist, ist auch ihre Begrifflichkeit nicht eindeutig.

So stehen in Offenbarung und Tradition Geist und Seele mal übereinander, mal nebeneinander, mal sind sie identisch wie beim heiligen Augustinus zum Beispiel, der in Predigt 267 schreibt:

''Was unser Geist, das heißt unsere Seele, für unsere Glieder ist, das ist der Heilige Geist für die Glieder Christi, für den Leib Christi, die Kirche.''

Für eine differenzierte Seelenlehre ist auch eine Auseinandersetzung mit Platon und Aristoteles von Bedeutung.

Die Lehre von der Unsterblichkeit der Seele findet sich auch bei Platon.

Sie harmoniert mit dem Auferstehungsglauben.

Gleichwohl lehrt die Kirche die Unsterblichkeit der Seele nicht für alle.

Das Konzil von Trient bezeichnete nach Röm 5,21 die Erbsünde als "Tod der Seele". (KKK 403)

Das widerspricht auch nicht der von mir oben angeführten Stelle Mt 10,28, die vor allem eine Aussage über Macht und Ohnmacht ist.

Von daher kann man die offene Frage nach dem zweiten Tod, dem Sein oder Nichtsein im Feuersee, dahin gehend beantworten, dass nach dem zweiten Gericht Tod, die Unterwelt und die Seelen der Schurken nicht mehr sein werden, dass Leben siegt endgültig über den Tod und das Sein endgültig über das Nichtsein, eine neue Schöpfung mit ewigem Leben beginnt.

Ob man dieser Auslegung folgen will, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Gnade. Eine andere Möglichkeit ist daher der Glaube an die Unsterblichkeit aller Seelen, wobei der Feuersee keine Verurteilung zur Vernichtung ist, sondern zur ewigen Läuterung.
Danke!
Das ist sehr interessant.

"Ob man dieser Auslegung folgen will, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Gnade. Eine andere Möglichkeit ist daher der Glaube an die Unsterblichkeit aller Seelen, wobei der Feuersee keine Verurteilung zur Vernichtung ist, sondern zur ewigen Läuterung"

Ich hoffe fest auf die Gnade

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Aber sie verpflichtet mich nicht zu glauben, daß jemand darin ist."

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Ich kann die Hoffnung der Opfer auf höhere Gerechtigkeit gut verstehen, aber sicher hofft für sich jeder auch auf Gnade für seine eigenen Sünden.

Mir scheint, dass Gerechtigkeit und Gnade tendenziell dem väterlichen und mütterlichen Prinzip entsprechen.

Von daher halte ich die Meinung der heiligen Therese für verständlich und natürlich.

Raphael

Beitrag von Raphael »

Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Die menschliche Seele ist von geistiger Natur. Sie strukturiert im Hier und jetzt den Leib des Menschen auf geistige Art und Weise.

Somit ist sie die ewige Form des menschlichen Körpers!
Technisch ausgedrückt: Sie ist die Form, nach der bei der Auferstehung der Leib gefertigt wird.

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Linus
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Beitrag von Linus »

incarnata hat geschrieben:Linus hat geschrieben das Tier hat nur eine Seele ohne Vernunftbegabung.
Letztere würde ich manchen höheren Tieren,die in gewissem Masse
abstrahieren und vernünftig agieren können wie Delphinen,Elephanten,
Hunden,Katzen ,Pferden und ihren wilden Artgenossen und natürlich
den Menschenaffen durchaus zugestehen.Gefühle-also eine Psyche
haben sie auch.Gefühle haben oft ganz biologische,materielle Ursprünge-
bestimmte Receptoren im Gehirn reagieren auf bestimmte Neurotransmitter.
Was Tiere nicht haben ist die Geistseele im Sinne der Suche nach dem
Sinn des Lebens und der Sehnsucht nach GOTT und dessen Erkenntnis.
Allein dieser Drang ist dem Menschen eigen.
Mit Vernunftbegabung hatte ich auch die Möglichkeit zur Freien Willensentscheidung gemeint, (u.a). Aber danke fürs ausformulieren :jump:
"Katholizismus ist ein dickes Steak, ein kühles Dunkles und eine gute Zigarre." G. K. Chesterton
"Black holes are where God divided by zero. - Einstein

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Die menschliche Seele ist von geistiger Natur. Sie strukturiert im Hier und jetzt den Leib des Menschen auf geistige Art und Weise.

Somit ist sie die ewige Form des menschlichen Körpers!
Technisch ausgedrückt: Sie ist die Form, nach der bei der Auferstehung der Leib gefertigt wird.
Gott bildete im Anfang Himmel und Erde und den Menschen, indem er sein Wort in die Welt sandte.

Vor allem bildete der Geist Gottes den Geist des Menschen nach seinem Bild.

Und wie Gott den Menschen und die Welt bildet und lenkt, bildet und lenkt der Geist des Menschen den Körper und die Welt.

So verstehen wir die Seele als Urbild, nicht als Abbild des Körpers, als Formprinzip, nicht als Form.

Auch bei der Auferstehung ist der Geist das Formprinzip des Geistleibes, wobei Geist und Geistleib eins werden.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Die menschliche Seele ist von geistiger Natur. Sie strukturiert im Hier und jetzt den Leib des Menschen auf geistige Art und Weise.

Somit ist sie die ewige Form des menschlichen Körpers!
Technisch ausgedrückt: Sie ist die Form, nach der bei der Auferstehung der Leib gefertigt wird.
Gott bildete im Anfang Himmel und Erde und den Menschen, indem er sein Wort in die Welt sandte.

Vor allem bildete der Geist Gottes den Geist des Menschen nach seinem Bild.

Und wie Gott den Menschen und die Welt bildet und lenkt, bildet und lenkt der Geist des Menschen den Körper und die Welt.

So verstehen wir die Seele als Urbild, nicht als Abbild des Körpers, als Formprinzip, nicht als Form.

Auch bei der Auferstehung ist der Geist das Formprinzip des Geistleibes, wobei Geist und Geistleib eins werden.
Du flüchtest in den Abstraktionismus:
Wenn die Seele lediglich ein Prinzip der Form wäre, wäre das irdische Leben unbeachtlich für das ewige Heil!

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
Idefixx hat geschrieben:@ overkott

Geist = Seele ??
Die menschliche Seele ist von geistiger Natur. Sie strukturiert im Hier und jetzt den Leib des Menschen auf geistige Art und Weise.

Somit ist sie die ewige Form des menschlichen Körpers!
Technisch ausgedrückt: Sie ist die Form, nach der bei der Auferstehung der Leib gefertigt wird.
Gott bildete im Anfang Himmel und Erde und den Menschen, indem er sein Wort in die Welt sandte.

Vor allem bildete der Geist Gottes den Geist des Menschen nach seinem Bild.

Und wie Gott den Menschen und die Welt bildet und lenkt, bildet und lenkt der Geist des Menschen den Körper und die Welt.

So verstehen wir die Seele als Urbild, nicht als Abbild des Körpers, als Formprinzip, nicht als Form.

Auch bei der Auferstehung ist der Geist das Formprinzip des Geistleibes, wobei Geist und Geistleib eins werden.
Du flüchtest in den Abstraktionismus:
Wenn die Seele lediglich ein Prinzip der Form wäre, wäre das irdische Leben unbeachtlich für das ewige Heil!
Ich betrachte die Dinge eher geistlich als körperlich, aber nicht als dualistischen Gegensatz.

Tatsächlich kommt es auch in der Ethik und bei der Beichte eher auf Kopf und Herz, auf Anfang, Prinzip, Ursache und Motiv an als auf die eigentlich Handlung. (Beispiel: Du kannst einen aus Versehen stoßen oder aus Bosheit.) Wenn du also zur Beichte gehst, bittest du um Erlösung von dem Bösen.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:Ich betrachte die Dinge eher geistlich als körperlich, aber nicht als dualistischen Gegensatz.
Pantheisten haben ja auch sehr viel mit den Monisten gemeinsam ............
overkott hat geschrieben: Wenn du also zur Beichte gehst, bittest du um Erlösung von dem Bösen.
Nein, das mache ich schon, wenn ich das Vaterunser bete!

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich betrachte die Dinge eher geistlich als körperlich, aber nicht als dualistischen Gegensatz.
Pantheisten haben ja auch sehr viel mit den Monisten gemeinsam ............
Ich bin als Christ Monist, Dualist, Pluralist und Pantheist nicht im strengen Sinn.

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich betrachte die Dinge eher geistlich als körperlich, aber nicht als dualistischen Gegensatz.
Pantheisten haben ja auch sehr viel mit den Monisten gemeinsam ............
Ich bin als Christ Monist, Dualist, Pluralist und Pantheist nicht im strengen Sinn.
..... und Relativist, Decisionist, Konsequentialist, Nonkognitivist (to be completed); aber niemals im strengen Sinne! :roll:

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overkott
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Beitrag von overkott »

Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:Ich betrachte die Dinge eher geistlich als körperlich, aber nicht als dualistischen Gegensatz.
Pantheisten haben ja auch sehr viel mit den Monisten gemeinsam ............
Ich bin als Christ Monist, Dualist, Pluralist und Pantheist nicht im strengen Sinn.
..... und Relativist, Decisionist, Konsequentialist, Nonkognitivist (to be completed); aber niemals im strengen Sinne! :roll:
Never. Wenn ich mir mal wieder die Offenbarung vornehme, stelle ich mir vor, dass sie schlicht strukturierte Gemüter um die Jahrtausendwende doch ziemlich aufgewühlt haben muss. Aber etwa Offb 22,11 war gar nicht so unfreiheitlich im strengen Sinn.

ieromonach
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Seele

Beitrag von ieromonach »

Hallo, Ihr lieben Theologen,
bisher habe ich bei Euch vermisst den Begriff: Psychos-Nous-Soma
(Seele-Verstand-Leib). Der Mensch ist eine Schöpfung mit "geistiger und materieller Natur = Seele + Materie. Der Begriff "Geist" ist schon problematisch. Aber, eben unsere Sprache :hmm:

Vielleicht kann einer der Klugen mal schreiben was der Unterschied von Seele und Nous ist. Na, Du "Bonaventurianer", wirst Du das schaffen?

nicht so kluger +P.Theodoros

Raphael

Beitrag von Raphael »

overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:
overkott hat geschrieben:
Raphael hat geschrieben:Pantheisten haben ja auch sehr viel mit den Monisten gemeinsam ............
Ich bin als Christ Monist, Dualist, Pluralist und Pantheist nicht im strengen Sinn.
..... und Relativist, Decisionist, Konsequentialist, Nonkognitivist (to be completed); aber niemals im strengen Sinne! :roll:
Never.
Du hast Recht! :jump:
Das läßt sich metaphorisch viel besser fassen: "Ich bin ein Pudding, der nicht an die Wand genagelt werden möchte!" :kiss:
overkott hat geschrieben:Wenn ich mir mal wieder die Offenbarung vornehme, stelle ich mir vor, dass sie schlicht strukturierte Gemüter um die Jahrtausendwende doch ziemlich aufgewühlt haben muss. Aber etwa Offb 22,11 war gar nicht so unfreiheitlich im strengen Sinn.
Freiheitlicher - im strengen Sinne - ist da Jesus Christus selber:
Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich werde euch Ruhe verschaffen.
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir; denn ich bin gütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele.
Denn mein Joch drückt nicht und meine Last ist leicht.

(Matthäus 11, 28 ff.)

IHM geht es um die Seele! :)

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Sempre
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Re: Geist - Seele - Geistseele

Beitrag von Sempre »

Wird der Dackel von Bischof Mixa sich des Lebens im neuen Himmel und der neuen Erde erfreuen?

Prof. Dr. Manfred Hauke

http://www.gloria.tv/?media=44729&embed
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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overkott
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Re:

Beitrag von overkott »

roncalli hat geschrieben:Besser gefällt mir daher der Gedanke Ratzingers, der unter "unsterblicher Seele" die individuelle Beziehung Gottes zu jedem Menschen versteht.
Dieser Gedanke hat etwas Befreites, nicht etwas Abgeschriebenes. Er scheint völlig von der sprachlichen Herkunft und Beziehung zu animal, anima und animus zu abstrahieren, löst sich also ganz von der Vorstellung, Seele wäre im Lebewesen das Leben, das von Gott kommt und wieder zu Gott geht. Wirklich außergewöhnlich - und für Theologen ein Hinweis, inspiriert vom Heiligen Geist frei zu reden.

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pierre10
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Ist der Mensch das einzige....

Beitrag von pierre10 »

____________________________________________
 
Dieser Beitrag wurde von Verfasser als Eröffnungs-
beitrag eines neuen Themenstrangs erstellt, jedoch
wegen der thematischen Verwandtschaft an diesen
Strang zur Seelenlehre angehängt. Der Administrator.
____________________________________________



Ist der Mensch das einzige Lebewesen, das eine Seele besitzt? Da wir mit Tieren leben sehen wir Parallelen......

Und wie ist er zu dieser Seele gekommen in der Evolution? (Lassen wir den Kreationismus einmal beiseite)

Da in der Natur fast alles Sinn und Zweck hat, wo ist der Sinn der Seele?

Pierre
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Robert Ketelhohn
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Robert Ketelhohn »

Lieber Pierre,

oben findest du reichlich Antwort auf deine Fragen … und alle
finden, hoffe ich, Anlaß zu weiterer Diskussion der Thematik.
Propter Sion non tacebo, | ſed ruinas Romę flebo, | quouſque juſtitia
rurſus nobis oriatur | et ut lampas accendatur | juſtus in eccleſia.

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Berolinensis
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Berolinensis »

Eine wirklich interessante Diskussion!

Welche Fragen sind denn jetzt noch offen?

Vielleicht sollte man insbesondere die von Robert schon angesprochene Unterteilung der traditionellen Seelenlehre noch einmal rekapitulieren, und zwar - um mal eine etwas faßbarere Begrifflichkeit zu bekommen - mit dem Doctor communis*:

anima vegetativa - "bloße" Lebensfunktionen wie Ernährung, Fortpflanzung und Wachstum, haben per definitionem alle Lebewesen (animantia)
anima sensitiva - Sinneeswahrnehmungen, Empfindungen und (wohl) Gedächtnis; dies ist die sterbliche "Naturseele" der Tiere, die sich aus dem Organismus selbst (aus der anima vegetativa) entwickelt
anima rationalis (seu intellectualis) - Die vernunftbageabte Geistseele des Menschen, die von Gott je einzeln ex nihilo geschaffen wird und die anima vegetativa/sensitiva ersetzt

Der hl. Thomas lehrte noch, daß erst zu einem späteren Zeitpunkt die Ersetzung der anima sensitiva durch die anima rationalis durch besonderen Schöpfungsakt Gottes erfolge (animatio, Beseelung). Moderne Theologen neigen jedoch dazu, daß die anima rationalis dem Embryo bereits im ersten Augenblick seiner Existenz von Gott eingegeben wird.

*Nachtrag: den der Papst heute gerade nochmal in seiner Ansprache an die versammelten päpstlichen Akademien herausgehoben hat: http://212.77.1.245/news_services/bulle ... 5&lang=ge

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incarnata
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von incarnata »

Also mal von allen Diskussionssträngen über die Seele von Tieren zurück zum Anfang:
da wurde die Bibelstelle vom Ruhen Gottes am 7. Tage als Argument dafür angeführt,dass ER keine neuen Seelen mehr schaffe-später wurde aber die Vorstellung einer Präexsistenz von Seelen wohlbegründet insbesondere von Robert verworfen.Ich denke das "Ruhen Gottes" ist durchaus kein Argument gegen Neuschöpfung sondern ein in sich ungeheuer dynamisches und creatives Ruhen.
Der Widerspruch der Vorstellung von der Präexsistenz und der der Neuschöpfung der Seelen ist m.E. ein scheinbarer aus unserer menschlichen,dem Ablauf von Zeit unterworfenen Sichtweise heraus.Wir können uns eben Gottes Sein jenseits der Zeit nicht wirklich vorstellen-und so sagen wir: Gott hat die Seelen schon vor der Schöpfung der Welt"erdacht" und nennen Neuschöpfung den zeitlichen Augenblick,in dem sich die Seele mit dem Leib in Form der befruchteten Eizelle verbindet.Wenn ich mir bewusst bin,dass für Gott möglicherweise Vergangenheit ,Gegenwart und Zukunft zusammenfallen dann ist es müssig über "Orte" von Seelen erst später im göttlichen Heilsplan als exsistent eingeplanter Menschenkinder zu diskutieren.
Was die Tierseelen betrifft so glaube ich durchaus,dass es solche gibt und dass sie am Jüngsten Tage durch den Kreuzestod Jesu mit den Menschen als Teil der Schöpfung miterlöst auch die Herrlichkeit Gottes schauen dürfen und zwar alle,auch die von uns als Braten verzehrten!Die Tiere sind durch die Sünde der Menschen auf Erden seinem Schicksal gleichgestellt worden,indem sie
leiden können:körperlich und psychisch.Sie haben durchaus Intelligenz und eigenen Willen,nur eben nicht im "moralischen" Sinne:ein Hund,der dem Pfiff seines Herrchens nicht folgt,sondern,vielleicht weil er von seiner Rasse her noch einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat und keine Hundeschule besucht
stattdessen im Kaninchenbau verschwindet-begeht keine "Sünde".Ich glaube dass wir als Erlöste in unserer gemeinsamen Freude über den Herrn eben auch alle besonders deutlich wahrnehen werden,mit denen wir in Liebe verbunden waren und dass dazu auch unsere Tiere gehören.Schon aus dem Grunde,da wir ja glauben,dann mit Leib und Seele aufzuerstehen und die genetische Information unseres dem Bilde Gottes nachgebildeten Leibes wie wir heute wissen in einem hohen Prozentsatz mit der von Tieren übereinstimmt.Wenn auch die genetik beim verklärten Leib vermutlich keine Rolle mehr spielt.
Durch die barmherzige Liebe unseres Gottes wird uns besuchen das aufstrahlende
Licht aus der Höhe.......(Lk1,76)

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Gamaliel
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Gamaliel »

Berolinensis hat geschrieben:Eine wirklich interessante Diskussion!

Welche Fragen sind denn jetzt noch offen?

Vielleicht sollte man insbesondere die von Robert schon angesprochene Unterteilung der traditionellen Seelenlehre noch einmal rekapitulieren, und zwar - um mal eine etwas faßbarere Begrifflichkeit zu bekommen - mit dem Doctor communis*:

anima vegetativa - "bloße" Lebensfunktionen wie Ernährung, Fortpflanzung und Wachstum, haben per definitionem alle Lebewesen (animantia)
anima sensitiva - Sinneeswahrnehmungen, Empfindungen und (wohl) Gedächtnis; dies ist die sterbliche "Naturseele" der Tiere, die sich aus dem Organismus selbst (aus der anima vegetativa) entwickelt
anima rationalis (seu intellectualis) - Die vernunftbageabte Geistseele des Menschen, die von Gott je einzeln ex nihilo geschaffen wird und die anima vegetativa/sensitiva ersetzt

Der hl. Thomas lehrte noch, daß erst zu einem späteren Zeitpunkt die Ersetzung der anima sensitiva durch die anima rationalis durch besonderen Schöpfungsakt Gottes erfolge (animatio, Beseelung). Moderne Theologen neigen jedoch dazu, daß die anima rationalis dem Embryo bereits im ersten Augenblick seiner Existenz von Gott eingegeben wird.

*Nachtrag: den der Papst heute gerade nochmal in seiner Ansprache an die versammelten päpstlichen Akademien herausgehoben hat: http://212.77.1.245/news_services/bulle ... 5&lang=ge
Ich erlaube mir diese gute Zusammenfassung noch etwas zu ergänzen:

1. Was versteht der hl. Thomas unter dem Begriff "Leben"?
"Omne quod aliqua operatio ex se habet dicitur vivens."
Der hl. Thomas definiert das Lebens also als Selbstbewegung (natürlich nicht (nur) im mechanistischen Sinn).

2. Was versteht der hl. Thomas unter dem Begriff "Seele" (ohne weitere Spezifikation der drei Unterarten)?
"Anima est actus primus physici corporis organici potentia vitam habentis." (CG, 2, 61)

=> die Seele ist etwas Substantielles (keine Tätigkeit) ("actus primus")
=> die Beseelung setzt seitens der Materie eine gewisse Komplexität voraus ("organici")
=> der Körper muß lebensfähig sein ("potentiam vitae habentis")
=> die Seele formt nicht die materia prima, sondern setzt eine bereits "vorgeformte" Materie voraus ("physici")

3. Wie begründet der hl. Thomas die Existenz einer Pflanzenseele?
Er stützt sich auf die beiden Axiome: "Omnes agens agit per suam formam" und "agere sequitur esse".
Die Tätigkeit der Pflanze (z.B. Selbsterneuerung durch Stoffwechsel) unterscheidet sich grundlegend von der des unbelebten Körpers. Eine wesentlich andere/höher Tätigkeit erfordert aber auch ein wesentlich neues Tätigkeitsprinzip. => dieses neue Tätigkeitsprinzip nennt er "Pflanzenseele".

4. Wie begründet der hl. Thomas die Existenz einer Tierseele?
Dies erfolgt analog zum Vorgang bei der Pflanzenseele. Das Tier hat nämlich im Unterschied zur Pflanze wiederum eine wesentlich höhere Tätigkeit (sinnliche Erkenntnis, sinnliches Begehren, Ortsbewegung, Sozialleben, Einbeziehung der Umwelt in die eigene Leiblichkeit,...). => das diesen neuen Tätigkeiten zugrundeliegende Tätigkeitsprinzip nennt er "Tierseele".

5. Wie begründet der hl. Thomas (auf philosophische Weise) die Existenz einer Menschenseele?
Wieder wie bisher, nämlich aus der wesentlich höheren Tätigkeit des Menschen (geistige Erkenntnis [Selbst- und Fremdbewußtsein, Gotteserkenntnis], geistiges Begehren = Wollen [Selbst- und Fremdbejahung, Gottesliebe], etc.).

6. "Woher" kommt die menschliche Seele?
"Anima sensitiva educitur de potentia materiae in brutis. In nobis vero non, sed est per creationem, cum eius essentia sit essentia animae rationalis, quae est per creationem" (Quodl, 11, 5, ad 1).

7. "Wann" kommt die menschliche Seele?
Die menschliche Seele wird im Moment ihrer Vereinigung mit dem Leib erschaffen, denn die Formen werden gemäß dem hl. Thomas erst durch ihre Vereinigung mit der Materie individuiert.

Private Meinung: Wann ist das? Sobald die Individualität des Embryos gesichert ist, es also nicht mehr zu einer Teilung kommen kann, die Zwillinge,... hervorbringt.

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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Berolinensis »

Danke für die Ergänzung! Hilfreich hierfür, und um den wesentlichen Unterschied zwischen sterblicher Naturseele einerseits und unsterblicher Geistseele andererseits besser zu verstehen, sind vielleicht noch die Thesen XIII-XVI von den Thesen, die die hl. Studienkongregation 1914 als Zusammenfassung der philosophischen Lehre des hl. Thomas approbiert hat:
XIII. Corpora dividuntur bifariam: quaedam enim sunt viventia, quaedam expertia vitae. In viventibus, ut in eodem subiecto pars movens et pars mota per se habeantur, forma substantialis, animae nomine designata, requirit organicam dispositionem, seu partes heterogeneas.

XIV. Vegetalis et sensilis ordinis animae nequaquam per se subsistunt, nec per se producuntur, sed sunt tantummodo ut principium quo vivens est et vivit, et cum a materia se totis dependeant, corrupto composito, eo ipso per accidens corrumpuntur.

XV. Contra, per se subsistit anima humana, quae, cum subiecto sufficienter disposito potest infundi, a Deo creatur, et sua natura incorruptibilis est atque immortalis.

XVI. Eadem anima rationalis ita unitur corpori, ut sit eiusdem forma substantialis unica, et per ipsam habet homo ut sit homo et animal et vivens et corpus et substantia et ens. Tribuit igitur anima homini omnem gradum perfectionis essentialem; insuper communicat corpori actum essendi quo ipsa est.
Eine flüchtige Übersetzung:
XIII. Die Körper unterteilen sich zweifach: es gibt nämlich lebende und leblose. Bei den lebenden verlangt die Wesensform, die mit dem Namen "Seele" bezeichnet wird, eine organische Anordnung, d.h. heterogene Teile, damit es in dem selben Subjekt gemäß seiner eigenen Natur einen bewegenden und einen bewegten Teil geben kann.

XIV. Seelen der vegetativen und der sensitiven Ordnung existieren keinesfalls durch sich selbst, noch werden sie durch sich selbst hervorgebracht, sondern sie sind nur als das Prinzip durch das das Lebende ist und lebt, und da sie gänzlich von der Materie abhängen, vergehen sie, wenn das Verbundene vergangen ist, eben dadurch mit ihm.

XV. Hingegen existiert die menschliche Seele durch sich selbst, die, sobald sie einem hinreichend geordneten Subjekt eingegossen werden kann, von Gott geschaffen wird, und von ihrer Natur her unvergänglich und unsterblich ist.

XVI. Ebendiese Vernunftseele wird mit dem Körper so vereint, daß sie dessen einzige Wesensform ist, und durch sie hat der Mensch, daß er ein Mensch, ein sinnbegabtes Wesen, ein Lebendiges, ein Körper, eine Substanz und ein Seiendes ist. Die Seele läßt also dem Menschen jeden wesentlichen Grad an Vollkommenheit zuteil werden; darüber hinaus teilt sie dem Körper den Akt des Seins mit, durch den sie selber ist.

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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von pierre10 »

Wieder was gelernt. So besitzen wir 2 Seelen, eine die mit dem Körper vergeht, eine die unsterblich ist.

Was aber nutzt dem Menschen die sogenannte Naturseele?

Pierre
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Berolinensis »

pierre10 hat geschrieben:Wieder was gelernt. So besitzen wir 2 Seelen, eine die mit dem Körper vergeht, eine die unsterblich ist.
Nein. Wie ich oben schrieb:
Berolinensis hat geschrieben:anima rationalis (seu intellectualis) - Die vernunftbageabte Geistseele des Menschen, die von Gott je einzeln ex nihilo geschaffen wird und die anima vegetativa/sensitiva ersetzt

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Marion
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Marion »

Ist das nun von oben abgestempelte und zu glaubende Lehre, daß die Tierchen nicht in Himmel kommen?
Christus vincit - Christus regnat - Christus imperat

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Gamaliel
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Gamaliel »

Marion hat geschrieben:Ist das nun von oben abgestempelte und zu glaubende Lehre, daß die Tierchen nicht in Himmel kommen?
Ein eigenes Anathema, das diese Meinung verwirft gibt es -glaube ich :hmm: - nicht. Allerdings hängt das nicht mit einer lehrmäßigen Unsicherheit zusammen, sondern mit der EVIDENTEN Unmöglichkeit einer solchen Meinung.

Wer die Begriffe "Himmel", "Beseligung", "Geistigkeit", "Körperlichkeit",... einigermaßen versteht, für den ist völlig klar, daß ungeistige Wesen nicht in den Himmel kommen können.

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Bernado
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Bernado »

Marion hat geschrieben:Ist das nun von oben abgestempelte und zu glaubende Lehre, daß die Tierchen nicht in Himmel kommen?
Im Himmel zu sein heißt Teilhabe an der Fülle des Seins. Was immer der Mensch auf Erden auch in seinen Mitgeschöpfen an Wesentlichem gesucht oder gefunden haben mag - er wird es dort wiederfinden.
„DIE SORGE DER PÄPSTE ist es bis zur heutigen Zeit stets gewesen, dass die Kirche Christi der Göttlichen Majestät einen würdigen Kult darbringt.“ Summorum Pontificum 2007 (http://www.summorum-pontificum.de/)

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pierre10
cum angelis psallat Domino
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von pierre10 »

Bitte: Was ist ein ungeistiges Wesen und wer entscheidet darüber?

Pierre
Grenzen im Kopf sind sehr hinderlich

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Sempre
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Sempre »

pierre10 hat geschrieben:Bitte: Was ist ein ungeistiges Wesen und wer entscheidet darüber?
Zum ersten Teil der Frage siehe oben sowie die Folgebeiträge.

Zum zweiten Teil der Frage: Gott entscheidet darüber, indem er Lebewesen mit unterschiedlichen Seelen schafft.

Gruß
Sempre
Niemals sei gesagt es werde je zugelassen, daß ein zum Leben prädestinierter Mensch sein Leben ohne das Sakrament des Mittlers beendet. (St. Augustin, Gegen Julian, V-4)

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Gamaliel
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Re: Die Herkunft der menschlichen Seele

Beitrag von Gamaliel »

pierre10 hat geschrieben:Bitte: Was ist ein ungeistiges Wesen und wer entscheidet darüber?

Pierre
Es gibt vernunftbegabte/geistige Wesen (= Gott, Engel, Menschen) und nicht-vernunftbegabte/"ungeistige" Wesen (= alle anderen Lebewesen, außer den zuvor genannten).

Wer zur Gruppe der "ungeistigen" Wesen gehört ( :ikb_taz: , :punk: ,...), wird in ganz undemokratischer Weise von den Mitgliedern der vernunftbegabten Wesen entschieden. ;D

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overkott
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Seelenlehre - Psychologie

Beitrag von overkott »

Die Primatsdebatte führt uns einmal mehr hinein in eine Debatte über die katholische Seelenlehre. Diese ist nicht in erster Linie an Konzilien gebunden, sondern die Konzilien sind rückgebunden an die Bibel, an den guten Anfang in Gott. Was also sagt Gottes Wort über die Seele aus? Welche Entwicklung der Seelenlehre bringt die Bibel zum Ausdruck, wenn sie zunächst im Bild des Atems mit Seele das Leben, dann aber auch das im Herzen vegetativ empfundene Gefühlsleben des Menschen meint, den guten oder schlechten Charakter, die Eigenheit oder Idendität des Selbst? Weshalb ist die katholische Lehre von der Existenz des Guten in der Seele klar und wo gibt es noch sprachliche Verständnisschwierigkeiten?

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